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Für Rekruten (erste Mission):
Auf dem heutigen Ausbildungsplan steht: "Durchführung von Verkehrskontrollen an praktischen Fällen".
Na, ob das so einfach wird...
Dafür vergebene Note: 9
Es war ein ruhiger, sonniger Morgen in Ankh-Morpork. Die Vögel sangen von den Bäumen und die meisten Bürger von Ankh-Morpork lagen noch friedlich in ihren Betten und schliefen. Aber nicht alle Einwohner konnten ausschlafen:
"Guten Morgen Rekruten.", sagte der Oberleutnant Humph MeckDwarf freundlich.
"Guten Morgen Sir.", erklang es von den neuen Wächtern der Stadtwache von Ankh-Morpork mehr oder weniger einstimmig.
"Ihr wisst, was heute auf dem Dienstplan steht?", fragend musterte der Ausbilder die Wächter.
"Wahrscheinlich wieder mal Waffen putzen.", murmelte Nekkomak.
"Falsch, Wächter Nekkomak. Wenn du mir gestern richtig zugehört hättest, wüsstest du dass wir heute die "Durchführung von Verkehrskontrollen" an praktischen Fällen üben wollen.", meinte Humph etwas verärgert darüber, dass ihm der Gnom nicht richtig zugehört hatte. "Jemand hier, der sich freiwillig meldet?", fragend betrachtete der Ausbilder die Rekruten.
"Was freiwillig sein tun?", versuchte eine Stimme leise zu fragen. Es gelang der Stimme aber nicht ganz, da sie der Wächterin Madame Massiv gehörte. Wie der Name vielleicht einigen verraten könnte, handelt es sich bei Madame Massiv um einen Troll. Besser gesagt um eine Trollin. Den Namen "Madame Massiv" hat sie von ihren Eltern bekommen. Denn die Trollin war bei der Geburt ein sehr massives Troll-Baby. Sicherlich ist das für einen Troll nichts besonderes, aber auch mit den Jahren blieb die Trollin stabil "massiv". Sie stopfte alles Essbare in sich hinein und tut dies auch heute noch.
"Die Bedeutung des Wortes "freiwillig"? Hmm.", antwortete der Oberleutnant. Er betrachtete die Wächter fragend. Dabei fiel ihm auf, dass Wächterin Akkhuna Lupus ein wenig gelangweilt drein schaute.
"Wächterin Akkhuna Lupus. Erklär doch bitte deiner Kollegin die Bedeutung des Wortes "freiwillig" mal.", meinte Humph.
"Ja, also. Mit freiwillig ist gemeint, dass man eine Sache macht, ohne dazu gezwungen zu werden.", antwortete diese prompt.
"Gut. Also, Wächterin Massiv, möchtest du dich freiwillig für die Verkehrskontrollen melden?", fragend, als ob der Ausbilder mit einem Kind spräche, sah er die Trollin an.
"Ja, das ich machen kann. Was wir denn machen tun bei den verkährten Kontrollen?", wollte die Wächterin wissen.
"Es heißt Verkehrskontrollen. Und was wir dabei machen, dass erkläre ich dir an Ort und Stelle. Also, Wächter Ortbe und Silbermond ihr kommt auch mit. Wir fangen heute mal ruhig an und zwar in der Straße "Schweinedurchgang", die am westlichen Ende der Schatten liegt.", erklärte Humph geduldig.
Im Schweinedurchgang angekommen:
"Also Rekruten. Unter einer Verkehrskontrolle versteht man, dass wir Wächter die Fahrer der Esel und Pferdekarren nach ihren Ausweisen und Papieren fragen. Außerdem sollten wir die Ladung überprüfen.", erklärte Humph.
"Sind jetzt noch irgendwelche Fragen?", der Oberleutnant musterte die Rekruten.
"Nein, Sir.", antworteten diese einstimmig.
"Gut.", sagte Humph erleichtert, denn er hatte befürchtet, dass Madame Massiv noch einige Fragen haben könnte.
"Dann werde ich euch mal zeigen, wie wir eine korrekte Verkehrskontrolle durchführen."
"Halt! Anhalten!", rief Humph dem Fahrer eines Pferdekarrens zu.
"Was. was ist denn los?" dieser hielt abrupt seinen Karren an und musterte den Oberleutnant, der vor seinem Karren auf der Straße stand.
"Guten Tag. Ich bin Oberleutnant Humph MeckDwarf von der Stadtwache und wir führen hier nur Routine - Kontrollen durch. Dürfte ich mal ihren Pass und ihre Papiere sehen?"
"Na wenn das so ist. Bei mir ist aber alles in Ordnung. Aber davon können Sie sich ja gerne selbst überzeugen.", sagte der Fahrer und reichte Humph seine Papiere.
"Nun denn. Sie sind also Warius Mesternhagen und haben Kartoffeln auf ihrem Karren? Ist das korrekt?", fragend sah der Ausbilder Herrn Mesternhagen an.
"Ja, das stimmt.", antwortete dieser.
Nachdem Humph sich davon überzeugt hatte, dass der Fahrer wirklich nur Kartoffeln geladen hatte wünschte er ihm noch einen schönen Tag und sah fragen die Wächter an. "Hat jemand Fragen?"
"Nein.", meinte Ortbe.
"Alles klar. Scheint ja nicht so kompliziert zu sein.", stimmte ihm Silbermond zu.
"Ich auch alles verstanden hab.", meinte sogar Madame Massiv.
"Okay, der nächste Fahrer gehört dann Silbermond.", sagte Humph.
Es vergingen ein paar Minuten, ohne dass ein Fahrer eines Karrens des Weges kam. Aber dann brauste ein Karren mit hoher Geschwindigkeit an.
Mutig stellte sich Silbermond in die Mitte der Straße. "Halt! Bitte anhalten!", brüllte die Wächterin so laut sie konnte. Der Fahrer musste seinen Esel Not-Bremsen, weil er eine hohe Geschwindigkeit fuhr.
"Was soll das werden?", rief der Fahrer verärgert.
"Das ist eine Kontrolle. Ich möchte mal bitte Ihren Pass und die Papiere sehen. Außerdem muss ich ihre Ladung überprüfen.", sagte Silbermond stolz, dass sie sich alles so genau von ihrem Ausbilder merken konnte.
"Du spinnst wohl Schätzchen! Du musst überhaupt nicht meine Ladung überprüfen! Du musst höchstens die Straße frei machen, damit ich endlich weiter fahren kann!", brüllte der Fahrer erbost.
Oberleutnant Humph sah jetzt den richtigen Augenblick um in das Geschehen einzugreifen. "Entschuldigen Sie bitte. Wir sind Wächter der Stadtwache von Ankh-Morpork und führen hier nur Routine-Kontrollen durch. Deshalb lassen Sie uns doch bitte kurz in ihre Papiere gucken und dann können Sie auch schon weiter fahren." versuchte der Oberleutnant den Fahrer zu beruhigen.
Dieser wollte sich aber nicht beruhigen lassen. "Was fällt euch Witzfiguren eigentlich ein? Wenn ihr mich nicht gleich durch lasst, dann werdet ihr das noch bitter bereuen!", schimpfte der Fahrer.
Wächterin Madame Massiv sah jetzt auch ihre Chance in das Geschehen einzugreifen. "Du besser nicht so über unseren Boss reden solltest. Sonst ich kann sehr böse werden.", sagte die Trollin und stellte sich direkt vor Silbermond auf die Straße, so dass man von Silbermond nichts mehr sehen konnte.
Der Fahrer des Wagens hatte Madame Massiv vorher noch nicht bemerkt und wurde plötzlich bleich beim Anblick der Wächterin. Was ja auch kein Wunder war, denn diese war 3,25 m groß und 456 kg schwer. Also eine imposante Erscheinung.
Wächter Ortbe, der das Geschehen gespannt verfolgte, musste lächeln als er den Blick des Fahrers der die Trollin wie eine Fata Morgana musterte sah. Im Stillen dachte er, dass er sicher an Stelle des Fahrers auch so geguckt hätte und musste noch mehr lächeln.
"Wa. was soll das denn? Ich habe doch nichts gemacht? Was wollt ihr denn von mir?", fragte der Fahrer schüchterner als zuvor.
"Wir nur deine Papiere und Ladung sehen wollen. Und wenn alles gut, dann du kannst weiter fahren.", antwortete Wächterin Madame Massiv ruhiger als zuvor.
Doch der Fahrer dachte gar nicht daran den Anweisungen zu folgen. Er versuchte links an den Wächtern vorbei zu fahren. Aber er hatte nicht damit gerechnet, dass Madame Massiv den Wagen hinten fest hielt.
Endlich sah der Fahrer ein, dass es keinen Sinn hatte und er stieg von seinem Wagen. "Okay, hier sind meine Papiere." Er reichte sie Humph. Wächter Ortbe und Silbermond machten sich daran die Ladung zu durchsuchen. Es sah so aus, als ob der Fahrer nur Kieselsteine geladen hätte. Doch in der letzten Ecke des Wagens glitzerte etwas sehr verdächtig.
"Oh, was haben wir denn da?", rief Silbermond erfreut. Sie hielt eine goldene Kette die mit Diamanten übersäht war in den Händen.
"Da.. Das. ist nicht von mir!", rief der Fahrer erschrocken.
"Ach nein? Und wem gehört dann diese Kette und der andere Schmuck der hier noch ist?", grinsend sah Ortbe den Mann an.
"Ihr habt mir das untergejubelt! Das ist nicht von mir!", rief der Fahrer. Allerdings klang das nicht sehr überzeugend, was sogar er sich eingestehen musste.
"Ich denken, du erst mal mit auf Wache kommen solltest.", sagte Madame Massiv mit einem Blick auf Humph.
Dieser nickte erleichtert und lächelte. "Das war ja eine aufregende erste Lektion in Sachen "Durchführung von Verkehrskontrollen", meinte Humph. Und fügte hinzu: "Aber ich muss zugeben, ich habe mir heute morgen genau die richtigen Wächter ausgesucht. Das habt ihr drei wirklich gut gemacht."
Mit diesen Worten machten sich die Wächter auf den Weg zur Wache.
Wie sich bei der Vernehmung des Fahrers heraus stellte hieß der Mann William Langfinger und der sicher gestellte Schmuck stammt von einem Einbruch in der letzten Nacht.
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