Burgfräulein entführt

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von W Ortbe (GRUND)
Online seit 08. 04. 2003
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Für Rekruten (zweite Mission):
Der Winter bricht herein und es wird immer kälter. Als es zum ersten Mal zu Schneien beginnt, wirst du raus geschickt, um einen Tumult auf einer Kreuzung zu schlichten. Offenbar ist dort eine Schneeballschlacht im Gange.

Dafür vergebene Note: 10

Der Tag begann wie jeder andere auf der Scheibenwelt und die Sonne machte sich langsam und beharrlich auf den Weg zu ihrem Zenit. In Düsterwald verspeiste grad ein Wurm einen Vogel [1] und in Ankh-Morpork machte sich T.M.S.I.D.R. Schnapper auf, seinen Bauchladen mit Dingen zu bestücken. In seinem heutigen Angebot gab es neben den üblichen Artikeln auch noch Heizdecken [2].
Denn es wurde Winter, was sich in Ankh-Morpork so bemerkbar macht. Dass relativ viele Mitglieder der Wache sich verletzten, als sie im Schnee ausrutschten ,auf ihren Wachgang zur nächsten Kneipe und zurück.
Außerdem waren alle Straßen unter einer blauen Schneedecke begraben. Der Schnee war blau, da die Stinkton-Atome in der Konzentration des Ankh Duftes nicht so hoch lagen wie sonst, um den Schnee grün zu färben. Die Atomkonzentration war auch nicht so niedrig das der Schnee weiß war.
Auf den Strassen war nicht viel los, ein paar Kutscher quälten sich langsam über die Strassen der Stadt und einige Kinder tollten auf ihren Weg zur Schule im Schnee.
Doch es war nicht die normale Anzahl an Kindern, denn ein Kind fehlte.

***

"TRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIGRAAAAAAAAD, wach endlich auf!" hallte eine gereizte Stimme in dem kleinen Zimmer am Ende des Flurs.
In dem Zimmer sah es aus wie in jedem Zimmer eines 12 jährigen Jungen, an den Wänden hingen Poster verschiedener Musikgruppen, der Schreibtisch war überfüllt von diversen Dingen, die in einer Art undurchsichtiger Ordnung herumlagen. In der Ecke des Zimmers stand ein Käfig, in dem sich ein Meerschweinchen lustvoll nach etwas Nahrung Quietschte.
Das Zimmer war in seinen ausmaßen recht klein und in der Mitte des Raumes lag ein großer Flickenteppich.
Der Teppich, der sich bei näherer Betrachtung als Sammelpunkt verschiedener Pullover erwies, lag unter einer kleinen Menschenhaften Gestalt. Die so wie es schien, während der Nacht aus dem Bett gefallen war.
Die Tür zum Zimmer ging auf und eine zierliche Frau kam herein, diese schaute auf die Gestalt auf dem Boden herab.
"Jetzt wach endlich auf Trigrad, oder willst du so enden wie dein Vater?"
"Ja, ja bin ja schon wach." sprach Trigrad noch ein wenig verschlafen. Er zog sich einen Pullover an auf dem er lag. Eine Hose musste er gar nicht erst anziehen, denn diese hatte er praktischer Weise gar nicht erst ausgezogen. Und somit fehlten nur noch ein paar Socken, die er neben den Mülleimer fand und schon hatte er sich fertig angezogen.
Die Mutter des Jungen verließ den Raum und begab sich zurück in die Küche um das Frühstück vorzubereiten.
Der Junge packte noch seine Schultasche bevor er ihr folgte. Dies sah wie folgt aus, er schmiss 2 Stifte hinein und ein paar Blätter von seinen Schreibtisch. Als dies erledigt war, schloss er die Tasche wieder. Danach begab er sich zur Küche durch den Flur der erfüllt war, von diversen Düften die einen an Speck, Brot und Kakao erinnern ließen.
"Morgen Trigrad, beeil dich mit dem Essen, denn du kommst eh schon zu spät zur Schule. Hast du Sfort gefüttert?" fragte Halsa (so hieß Trigrads Mutter) den Jungen bevor er überhaupt am Tisch Platz genommen hatte.
Der Junge nahm erst mal Platz, schnappte sich ein Brot und biss genüsslich hinein.
"Jap dn hab isch gffutert, glaub ich" erwiderte Trigrad und verstreute dabei sein halbes Frühstück über den Küchentisch.
"Na dann ist ja gut," begann Halsa. "Aber vergiss nicht wieder, das du am Wochenende zu deinen Vater musst. Er war sehr traurig das du letztes mal nicht da warst."
Der Junge zuckte sichtlich zusammen, den er hatte die Scheidung der Eltern noch nicht verkraftet. Er machte seinen Vater Trogwald dafür verantwortlich, weil dieser ständig seinen Job verlor und er sich deswegen immer mit seine Mutter stritt.
Derzeit arbeitete seine Mutter als Putzfrau in der Wache und als Kellnerin im Eimer, trotzdem fand sie immer noch Zeit, sich um Trigrad ausgiebig zu kümmern.
"Muss das sein Mama? Ich will nicht zu ihm, ich kann ihn nicht leiden"
"So was sagt man nicht, Trigrad, er ist immerhin dein Vater." sprach Halsa, doch an der Stimme merkte selbst ein 12jähriger, das sie das nicht ernst meinte.
"OK, Mum ich muss dann los" Trigrad sprang auf, schnappte sich seine Tasche und verließ das Haus mit einen Butterbrot zwischen den Zähnen.
"Machs Gut und viel Spaß in der Schule" schrie seine Mutter ihm noch hinterher.

***

"AUFWACHEN REKRUTEN!" schrie eine Stimme durch den Schlafsaal.
Die verschlafenen Augen der Rekruten öffneten sich ganz langsam und sahen zur Schemenhaften Gestalt, die an der Tür zum Schlafsaal stand. Als sich die Augen nach einigen langen Sekunden an das Licht gewöhnt hatten, erkannten sie die Gestalt als Leutnant Lanfear und waren augenblicklich, von den einen auf den anderen Moment, wach.
"Also Rekruten ich erwarte euch in ungefähr 10 Minuten im Aufenthaltsraum zur Lagebesprechung." gab Lanfear den Befehl, bevor sie den Raum, mit einem hinterhältigen Grinsen, wieder verließ.
"Ähm, wieso Lagebesprechung?" fragte Ortbe, den neben ihn liegenden Wächter.
"Och ich weiß auch nicht Ortbe, bestimmt wird wieder eine neue Quäl Methode der Ausbilder an uns getestet" gab der andere Rekrut wieder.
"Na dann, ziehen wir uns mal an. Hoffentlich haben die wenigstens Kaffee aufgesetzt." Schrie ein Rekrut durch den Schlafsaal.
"Kann mal jemand das Licht anmachen ich find meine Hose nicht" hallte es aus dem anderen Ende des Zimmers.
"Hey könnt ihr mal Leise sein, ich muss mich Konzentrieren, um in mein Hosenbein zu kommen."
Man merkte nun das die Rekruten aufgewacht waren, denn sie begannen wie wild durcheinander zu schreien und bald Verstand man kein Wort mehr. Denn jeder meinte, das seine Aussage derzeit die Wichtigste sei.

***

Wie durch ein Wunder geschah doch noch das unglaubliche, denn Trigrad erreichte den Klassenraum doch noch rechtzeitig. Genau genommen war dies kein Wunder, denn sein Vater war einst Kehrer in einem, wie er fand, komischen Tempel und hatte sich dort so einiges abgeschaut, wie z.B. die Zeit zu schneiden. Dies wurde dann wahrscheinlich durch Gene oder Ähnlichem, [3] auf Trigrad übertragen. Trigrads Vater allerdings konnte die Zeit nicht schneiden, wahrscheinlich deswegen weil er sich vor ihr drückte. Trigrad schnitt die Zeit auch äußerst ungern, weil sich dann die Zeit in der Schule unendlich lang hinzog und zwar erheblicher als sonst. Doch heute musste er es machen, denn Fräulein Susanne (so hieß Trigrads Lehrerin) ermahnte ihn nicht noch mal zu spät zu kommen.
Trigrad betrat den Klassenraum und bemerkte, dass schon alle anderen Schüler auf ihren Platz saßen und sich auf den Unterricht vorbereiteten. Er verstand die Begeisterung der anderen Schüler für den Unterricht nicht. Alles in allem fand er alles blöd, was ihn davon abhielt zu Spielen. Den Unterricht fand er nicht unbedingt uninteressant. Doch auch nicht so toll, dass er ihm seine Aufmerksamkeit schenken wollte.
"Morgen Trigrad, hast es ja doch noch Pünktlich geschafft. Das grenzt ja schon an ein Wunder" lächelte die Lehrerin Trigrad entgegen.
"Ja, Fräulein. Ich bin auch überrascht!" erwiderte der Schüler mit einen aufgesetzten Lächeln. Er wusste nicht wieso, doch er wusste, das sie wusste, was er mit der Zeit machen konnte.
"Na gut, dann setz dich bitte auf deinen Platz. Ich will mit dem Unterricht beginnen."
Trigrad setzte sich auf seinen Platz und der Unterricht begann, sofort klinkte sich sein Geist von seinen Körper aus und er verabschiedete sich in seine eigenen Welt.

***

"Guten Morgen Wächter!" Begann Leutnant Lanfear die Besprechung. "Wie ihr sicher schon gemerkt habt, hat es letzte Nacht geschneit. Und das nicht zu knapp."
"Ja, mein Hintern tut immer noch weh von der Begegnung mit dem Schnee" unterbrach einer der Rekruten Lanfear.
Das leise Gelächter wurde jäh gestoppt, als die Rekruten das Gesicht vom Leutnant erblickten.
"Weufolt, dir fehlt wohl der Bezug zur Lage was?" schnaufte ihn Rina Lanfear wütend an.
"Tschuldigung Ma'am" gab Weufolt verlegen wieder und zuckte zusammen.
"Wenn das so ist Rekrut, hast du heute Küchendienst. Sonst noch jemand, der nicht den Ernst der Lage erkennt," fragte Leutnant Lanfear gereizt die nun doch recht eingeschüchterten Rekruten.
"Na dann, passt auf. Ich erzähl euch kurz, wie derzeit der stand ist. Also S.E.A.L.S. ist derzeit mit der Schneelage überfordert und braucht daher Unterstützung von Grund, daher meine Frage: wer will Freiwillig mithelfen?"
Acht Rekruten zeigten auf, Leutnant Lanfear notierte sich die Namen der Rekruten auf ihren Zettel und setzte die Besprechung fort.
"OK, die restlichen Rekruten werden die defekten Stellen im Dach unseres Wachhauses reparieren. Irgendwelcher Einspruch? Nein, habe ich auch nicht erwartet!"
Ein Raunen ging durch die Menge der Rekruten, nur acht Rekruten lächelten ein wenig. Zwar wussten sie nicht, was sie erwartete, doch es war mit Sicherheit interessanter als das Dach zu flicken.
"So das war's auch schon. Die acht Rekruten begeben sich bitte sofort zu S.E.A.L.S., in das Büro von Stabsspieß Atera und der Rest bleibt hier."
Die acht Rekruten standen auf und machten sich auf den Weg zum Büro vom Stabsspieß.

***

"Na wer kann mir die Antwort sagen? Wie wär's mir dir, Trigrad?" fragte die Lehrerin und sah dabei Trigrad durchbohrend an.
"Trigrad! Hallo kannst du mir die Antwort sagen?"
Trigrad wurde Unsanft aus seinen Träumen gerissen und sah erschrocken zu Fräulein Susanne auf.
Ein paar Kinder der Klasse fingen an zu lachen. Doch das Lachen wurde mit einer einzigen Handbewegung der Lehrerin jäh gestoppt.
"Nun Trigrad, wie sieht es aus?"
Der Junge fühlte sich so, als ob ihn jemand einen Dolch in den Rücken bohren würde und dabei versehentlich die Klinge abbricht, nur noch etwas ängstlicher. Er hasste Fräulein Susanne dafür, dass sie ihn immer dann dran nahm wenn er gerade nicht aufpasste [4].
"Ja also Fräulein..." eine unnatürliche Ruhe machte sich im Klassenzimmer breit.
Diese Ruhe wurde auch nicht unterbrochen als die Lehrerin ein kleines Rattenskelett in einen Schwarzen Kapuzenmantel, auf dem Käfig des Klassenhamsters sah.
"Soll ich die Frage für dich noch mal wiederholen Trigrad?" Fragte Susanne freundlich aber bestimmend.
"Ja, Bitte"
"Also, noch mal für dich Trigrad. Welcher Musiker schrieb 1312 die Oper der Tausend Klagen?"
" Dann haben wir also Musik und somit erst die zweite Stunde, " dachte Trigrad und wünschte sich nicht die Zeit geschnitten zu haben.
"Ähm war es vielleicht der kranke Pjotrek?" Antwortete der Junge noch immer leicht in Gedanken versunken.
"Nein das ist Leider falsch, Trigrad. Also wer weiß es?"
Zwei Schüler zeigten auf, beide streckten ihre Arme soweit aus, dass es schon ein Wunder war das sie nicht die Decke berührten.
"Ja Anne, was denkst du wer die Tausend Klagen Oper geschrieben hat."
Derweil schreckte Trigrad zusammen als er auf den Käfig des Klassenhamsters schaute, denn dort saß wieder das Rattenskelett welches er schon glaubte verdrängt zu haben. Er konnte schließlich nicht wissen, dass das Skelett der Ratentod war und hielt ihn daher für eine Figur seiner Phantasie.
Der Junge kniff die Augen fest zusammen und rieb sie sich, als er sie wieder öffnete war die Gestalt auf dem Käfig verschwunden.
"Ist alles in Ordnung, Trigrad?" fragte Susanne besorgt den Schüler.
"Es geht schon Fräulein, aber ich würde gern mal auf Klo gehen."
Die Lehrerin sah, das Trigrad völlig verwirrt und erschrocken auf seinen Stuhl hin und her rutsche. Daher hielt sie es für das Beste seinen Wunsch zu genehmigen.

***

Die acht Rekruten saßen vor dem Büro der Abteilungsleiterin von S.E.A.L.S. und warteten darauf endlich hineingelassen zu werden. Nach gut zehn Minuten verließen zwei Wächter das Büro und die Rekruten wurden hereingebeten.
"Guten Morgen Rekruten. Wir ihr ja schon erfahren habt ist die Stadt völlig aufgebracht wegen dem Wetter. So wie es aussieht kommen alle Händler zu Spät und die Strassen scheinen verstopft zu sein. Daher schien es S.E.A.L.S. und auch den Leitern von Grund das Beste, ein paar Rekruten mit den einfachen Aufgaben der Verkehrsüberwachung und der Straßenräumung zu beauftragen." Begrüßte Atera die Rekruten.
"Hmm ich hätte eigentlich mit mehr Rekruten gerechnet, aber was solls. Dann muss ich halt mit euch Vorlieb nehmen." Die Ausbildungsleiterin stand auf um ihren Aussagen, mit Gestik, noch mehr Ausdruck zu verleihen. Doch dieses Vorhaben ging leider nach hinten los, als sie Aufstand verabschiedete sich ein Bein von ihren Körper und sie fiel vorn über Richtung Boden. Als sie den Boden erreichte, wurde dies mit einem Lauten Knall untermauert. Dies wäre schlimm gewesen, wenn sie ein Mensch wäre doch als Zombie ist es nur eine lästige Angelegenheit.
"Mist, schon wieder. Ich hab ihn doch erst heut Morgen angenäht", fuhr der Zombie auf. "Hat einer von euch vielleicht Nadel und Faden dabei?"
Ortbe sprang auf und half Atera ihren Fuß wieder anzunähen.
"Danke Rekrut, so doch nun weiter im Text. Also wie gesagt seid ihr eingeteilt für die Straßensicherheit. Passt auf das keine Tumulte entstehen und auch das der Verkehr auf den Strassen einwandfrei läuft. So euer Dienst beginnt in 4 Stunden um 13 Uhr. Dies ist mit die übelste Zeit. Da ihr zusätzlich aufpassen müsst das die Kinder, die aus der Schule kommen, keinen Schaden nehmen. Ihr könnt euch solang hier im Aufenthaltsraum aufhalten, bis euer Dienst beginnt. Dann viel Glück und außerdem auch viel Spaß dabei." Endete der Zombie den Vortrag.
Atera teilte die Rekruten noch in zwei vierer Gruppen auf. Diesen beiden Gruppen, teilte sie ihre Aufgaben zu und erklärte, dass dies eine Sache von höchster Priorität sei, die man auf gar keinen Fall unterschätzen sollte.
Die Rekruten verließen das Büro und begaben sich nun in den Aufenthaltsraum und bereiteten sich auf den Einsatz vor.

***

"Endlich Pause" rief Trigrad und sprang von seinem Stuhl auf.
"Moment noch, wir sind noch nicht fertig" hielt die Lehrerin ihre Schüler zurück.
Ein seufzen ging durch die Reihe der Schüler. Dennoch setzten sich diese ohne wiederrede sofort wieder auf ihre Plätze.
Fräulein Susanne erklärte kurz noch einige Begriffe die an der Tafel standen und entließ danach die Kinder in die Pause. Die Schüler verließen unter großem Getöse die Klasse und machten sich auf den Weg zum Pausenhof.
"Wie oft hab ich dir schon gesagt das du hier nicht auftauchen sollst" wendet sich die Lehrerin an die kleine Gestalt im Kapuzenmantel.
"QUIEK" sprach der Rattentod und klettert dabei auf das Pult von Susanne.
Der Rattentod tapst über das Pult und bleibt vor einen Apfel stehen. Diesen Apfel hatte Susanne von Anna bekommen. Der Rattentod kletterte auf den Apfel hinauf, setzte sich hin und sah Susanne erwartungsvoll an.
"Was ist los. Was willst du von mir? Hat ER dich wieder geschickt? Du kannst ihm sagen das ich keine Zeit habe." fuhr die Lehrerin den Rattentod, schon leicht genervt an.
"QUIEK?"
"Ja das ist mir auch aufgefallen, aber das kann nicht sein"
"QUIEK?"
Susanne sank tiefer in Gedanken und überlegte ob es sein könne das Trigrad den Rattentod sah. Sie wusste zwar das er die Zeit etwas schneiden konnte, aber das er auch den Rattentod sehen konnte kam ihr dann doch etwas zu übertrieben vor.
Derweil sammelten sich auf den Pausenhof eine kleine Meute von Kindern um Trigrad. Dieser erzählte aufgeregt von seinem Plan einer riesigen Schneeballschlacht in der Nähe des Nicht-so-Wichtig-Platz.
Die Kinder machten Pläne, dass sie sich zuerst eine Riesen Schneeburg bauen müssen, die dann irgendwer erobern muss. Wer dies genau machen musste wussten sie zwar noch nicht, aber irgendwer wird sich dafür schon finden.


***Hier wird in der Filmfassung, ein Rückblick auf Spektakuläre Schlachten der Geschichte gezeigt. Doch leider ist dies nur die schriftliche Form. Daher muss der Leser sich mit folgenden begnügen:
2 Stunden Später***



Fräulein Susanne machte früher mit dem Unterricht Schluss. Denn sie fand das ihre Schüler gut mitgearbeitet hatten und sie ihnen nicht den Spaß nehmen wollte im Schnee zu spielen.
Die Kinder verließen die Schule und rannte aufgeregt zum Nicht-so-Wichtig-Platz.
"Ja wie machen wir das denn nun?" fragte Jekar, Trigrads bester Freund.
"Hmm ich denk mal wir bilden 2 Teams und machen dann eine Schneeballschlacht die Ankh-Morpork noch nie erlebt hat." erwiderte Trigrad und rieb sich die Hände
"Aber um was sollen wir den Kämpfen?" fragte die zärtliche Stimme, die zur Klassenschönheit Griselde gehörte.
"Lasst uns um Hosen kämpfen" schlug ein Schüler vor.
"Nein, Nein wenn ich meine Hose abgebe muss friere ich" verneinte Jekar diesen Vorschlag.
"Also lasst uns mal überlegen was jede Burg hat und um was es sich zu Kämpfen lohnt" brachte Sorgor in die Unterhaltung ein.
"Einen Wassergraben, ein Burgfräulein, einen Drachen, eine Zugbrücke....."
"Das ist es!" unterbrach Griselde, die Auflistung von Jekar.
"Was eine Zugbrücke?"
"Nein du Doofkopf, ich mein das Burgfräulein. Die gegnerische Mannschaft muss das Burgfräulein entführen. Und wer als erste das Burgfräulein entführt hat gewonnen."
"Ja das ist es Griselde" fuhr Trigrad auf. "Also dann los lasst uns Team bilden und die Burgen bauen."
Die Kinder teilten sich in 2 ungefähr gleich große Gruppen auf und fingen sofort an Burgen zu bauen, sowie einen Vorrat an Schneebällen. Sie beschlossen für das Bauen der Burg eine Zeit von 30 min vorauszusetzen und dann los zu legen.

***

"Oh wir müssen los" unterbrach Bastet das gerade begonnene Gespräch der Rekruten.
"Ähm ich glaub ich bleib hier. Draußen ist es mir eindeutig viel zu kalt" sprach Saiyana ibn Abyadh und kuschelte sich etwas tiefer in ihre, auch für einen Gnom zu kleine Uniform.
"Du willst doch nicht den Befehl verweigern Saiyana oder? Da möchte ich nicht in deiner Haut stecken wenn Lanfear das mitbekommt" grinste Ortbe von einem zum anderen Ohr.
"Ja unter diesen Umständen komme ich doch mit. Aber nicht das ihr denkt ich hätte Angst vor dem Leutnant nur rein zur eurer Unterstützung komme ich mit."
"Was anderes haben wir auch nicht erwartet" grinste Yeri Mye.
"Das war Ironie oder?" fragte Ortbe an Yeri Mye gewand.
"JAAAA" schrie der Rest ihm als Antwort entgegen.
"Wusst ich es doch" sprach Ortbe und war stolz auf sich das er es erkannt hatte. Und hielt es für Höfflichkeit das alle ihn anschrieen als er die Antwort erhielt.
Die Rekruten tranken ihren Kaffee leer und verließen danach den Aufenthaltsraum um durch den Flur in die Kälte zu gehen.
"Brrrrr! N-a d-a-n-n L-o-s " bibberte Saiyana und rieb ihre Hände aneinander und blies ihren, nun sichtbaren, Atem hinein.
Die 8 Rekruten entfernten sich immer weiter von der Wache und ließen nur die Abdrücke ihrer Füße im blauen Schnee. An einer Kreuzung entfernten sich jeweils zwei Gruppen mit vier Personen in unterschiedliche Richtungen.

***

"So die Zeit ist um. Also los geht's"
Und schon drehte sich eine kleine Blaue Kugel über die Schneebedeckte Fläche, die normalerweise der Nicht-so-Wichtig-Platz war. Und traf den auf der andere Seite, die zu Spät in Deckung gehende Gestalt am Kopf.
Doch dies war nur der Anfang, denn plötzlich war der Platz erfüllt, mit einem Kampfgeschrei aus 30 Kinderhälsen.
Nachdem die Schlacht schon seid 3 Minuten im vollen Gange war, machte sich in einer Burg eine leichte Unruhe breit. Doch ein Junge fühlte sich als Anführer bestimmt.
"Wir müssen eine Taktik haben" schrie Trigrad dem Hühnerhaufen in seiner Burg entgegen.
"Also Grastrop, Freder, Siber und Galida ihr stürmt die gegnerische Burg. Ich, Jekar, Flenni, Sorgor und Valeri beschützen Burgfräulein Griselde. Der Rest, ihr haltet die Stellung und attackiert alle die auch nur Ansatzweise in die Nähe der Burg kommen und nicht zu uns gehören".
Sofort stürmten die 4 Auserwählten los und brachten sich hinter einen Pferdekarren in Deckung.
Der Gesamte Nicht-so-Wichtig-Platz war nur noch ein Getümmel aus blauen Schneebällen und Kinderschreien.
Plötzlich sprang Grastrop hinter dem Karren hervor und rannte in Richtung eines Blumentopfes. Die drei anderen Angreifer gaben ihm dafür Rückendeckung.
Plötzlich flog ein hüfthoher Schneeball genau auf ihn zu. Der Junge sprang auf den Boden und kam Unsanft auf, doch Geistesgegenwärtig robbte er weiter und lachte dabei höhnisch. Er stand wieder auf und stürmte gebückt weiter auf den Blumentopf zu. Während dessen schmiss er seine letzten beiden Schneebälle, die er auf dem Boden noch gemacht hatte. Er traf zwei Kinder die daraufhin sofort zu Boden sackten und so ihm den Weg ebneten. Er sprang, mit einem spektakulären Hechtsprung, hinter den Blumentopf. Doch bevor er vollends den Topf erreicht hatte wurde er von einem Ball an der Hüfte getroffen. Er robbte weiter und versteckte sich hinter dem Topf.
"Du wurdest getroffen Grastrop. Du bist tot" schrie Helena, ein kleines Blondhaariges Mädchen. "Du musst jetzt bis 60 zählen!"
"Ja ist ja gut 1,2....."
Unterdessen wurden immer mehr Kinder auf dieses riesige Schneeballgemetzel aufmerksam und wurden von einem der beiden Teams angeworben. So das nachher jedes Team aus bis zu 50 Kinder bestanden und eine genaue Unterteilung der Teams nicht mehr möglich war. Auch das Schlachtfeld hatte sich etwas ausgedehnt und belegt nun noch zwei weitere Nebenstrassen und die ganzen Gassen die diese verbanden. Somit erlangte der Verkehr der Normalerweise diese Strassen durchschritt zum stillstand.
Die Kutscher regten sich im ersten Moment auf. Doch auf komische, merkwürdige und unglaubliche Art und Weise die sich keiner von ihnen erklären konnte [5], hatten sie ihre Wut von den einen auf den anderen Moment vergessen. Statt dessen formten sie ebenfalls Schneebälle und beteiligten sich rege an der Schlacht.

***

"Das ist ja langweilig. Ich dachte hier wäre wenigstens etwas los." unterbrach Yeri das schweigen in seiner Truppe.
"Ja so seh ich das auch. Was ist denn das da hinten?" überschlug sich auf einmal Bastets Stimme.
Saiyana schob ihren Schal etwas herunter und schaute in die genau falsche Richtung.
"Wie, wo denn? Also ich seh nix!"
"Da drüben" sagte Ortbe und hob Saiyana in die Höhe und drehte sie um.
"Hey was soll das, du willst wohl..... Ahhhh da meinst du, hmm sieht nach einem Tumult oder ähnlichem aus!"
"Lasst uns mal nachsehen was da passiert" sprach Yeri aufgeregt und sprintete los, denn sie hoffte das ihr so wenigstens warm wurde. Die anderen Rekruten folgten ihr, in ungefähr gleichen Tempo.
"Ich hätte auf Thermounterhosen bestehen sollen" murmelte Saiyana in ihren Schal und zog ihn noch etwas höher, so das dieser nun gut 5 cm über ihren Kopf war. [6]
Zu ihren Glück hatte sie es sich in Ortbe's Steinbeutel gemütlich Gemacht, sonst wäre sie Wahrscheinlich in die Falsche Richtung gelaufen.
"Gibst du mir mal Bitte einen Stein heraus" fragte Ortbe, die nun ganz im Beutel verschwundene Gnomin.
"Von mir aus, was willst du denn damit machen, eine Spur hinterlassen? Oder die blöde Krähe abwerfen die uns schon seid geraumer Zeit verfolgt?"
"Nix von beiden. Ich hab nur Lust auf ein paar Süßigkeiten"
Welch geniale Idee, Bonbons als Steine zu tarnen. Da wird einem bestimmt nie was geklaut. dachte Saiyana und fing leise an zu kichern. Sie biss Genüsslich in eins der Stein-Bonbons hinein und schrie sofort laut auf.
"AHHHHHHHHHHHHHHHHHH! Die sind ja Knochenhart. Wie alt sind die denn?"
"Nicht so alt. Hab sie heut Morgen erst gesammelt, hinter der Wache." Antwortete Ortbe, nachdem er den Steinsack leicht geöffnet hatte.
"Wie gesammelt? Sind das etwa Steine? Du hast doch gesagt es wären Bonbons," schrie die Rekrutin auf und rieb an ihren Unterkiefer.
"Ich weiß das sie nicht so lecker sind wie die Kieselsteine die mir Ergari immer gesammelt hat, als ich noch klein war. Aber ich finde schon das sie ihnen Nahe kommen und Bonbons sind."
"Ähm ja du mich auch, wer ist eigentlich Ergari?"
"Das ist meine Troll-Mutter! Sie hatte mich aufgezogen als meine Mutter gestorben ist." schniefte Ortbe, in Erinnerung an seine Zeit bei den Trollen.
Saiyana zog ihren Schal etwas herunter und schaute Ortbe fasziniert aus großen Augen an.
"Oh du bist ein Verzauberter Troll und man hat dich in einen Mensch verwandelt? Das ist echt die gemeinste Verwandlung von der ich je gehört habe!"
"Ähhh Verwandlung? Das versteh ich nicht, von was für einen........." Begann Ortbe bevor er jedoch scharf von Bastet unterbrochen wurde.
"Wo bleibt ihr soll ich euch den Weg aufzeichnen?"
"Wir sind ja schon da. Du kannst mir die restliche Geschichte ja heut Abend in der Sauna erzählen Ortbe."
"Ähhh Sauna?" Ortbe fragte sich was der Sauna denn ist und kam zu der Ansicht das es sich um einen Schweinestall für weibliche Schweine handeln müsse. Er nickte nur und stand nun neben Bastet und Yeri. Die Gnomin kletterte aus dem Steinsack und weiter auf Ortbes Schulter. Dabei fing sie derart heftig an zu Zittern das sie das Gleichgewicht verlor und Kopfüber in den Schnee fiel.
"Hmmmmmmpf! Hmpf Hmmmmmmmpf" schrie Saiyana los.
Yeri zog sie aus dem Schnee. Schüttelte leicht mit dem Kopf und riet ihr beim nächsten mal doch besser aufzupassen.

***

Auf dem Schneeschlachtfeld war die Hölle los[7]. Die Leute die Unfreiwillig in die Schlacht verwickelt wurden, hatten ihre Wagen in eine Wagenburg verwandelt und dahinter Schutz gesucht. Sie erkoren eine vorübergehende Passantin zu ihren Burgfräulein und mischten von nun an kräftig mit. Das die meisten von Ihnen noch irgendwelche Dinge zu liefern hatten, interessierte sie in diesem Moment herzlich wenig.
Plötzlich stürmte eine 20 Mann Starke Armee, von Halbwüchsigen, auf die provisorische Burg, von Trigrad und seinen Mannen zu. Es schien als wäre dieser Angriff völlig ungeplant, doch gut 10 Schritte vor der Burg schwärmten die Kinder aus und griffen von verschiedenen Flanken aus an.
Sie bombardierten die gegnerische Festung mit Schneebällen. Doch der Gegner war zwar im ersten Moment geschockt. Denn 5 ihrer besten Schützen gingen sofort zu Boden, nachdem sie von einer zweistufigen Schneeballsalve getroffen wurden.
In der Burg herrschte rege Panik und alle liefen wie wild durcheinander. Einige wurden von Schneebällen getroffen und rissen andere mit sich zu Boden. Ein Geschrei von Kinder Stimmen durchbrach die Akustik der Schlacht. Doch plötzlich sprang ein Trigrad auf eine kleine Erhebung in mitten der Burg. Die Kinder sahen zu ihm auf, sie blinzelten da die Sonne, die sich majestätisch hinter Trigrad auftat dem jungen eine übernatürliche Präsenz verlieh.
"Hey ihr 5 geht an die rechte Flanke, ihr 7 nimmt die linke und der Rest bleibt in der Mitte" Wie durch ein Wunder nahm jedes der Kinder die geforderte Position ein und fing sofort an zurück zu schießen.
Trigrad dirigierte die einzelnen Personen so geschickt, das es aussah als würden die Schüler in der Burg einen Tanz aufführen. Sie eilten von einer in die andere Ecke und trieben die Angreifer zurück.
Diese flüchteten so schnell wie sie gekommen waren, als sie einsahen das sie keine Chance mehr hatten.. Allerdings wurden Verluste hingenommen , welche nach dem sie von den Toten auferstanden waren, die Seiten wechselten. Wie es die Regel der Schneeballschlacht von ihnen forderte.
Doch kaum war diese Welle der Feinde zurück gestoßen wurden, wurde zum Gegenangriff geblasen.
Die Flüchtenden Angreifer wurden von einer Schar von 10 Kindern und 2 Erwachsenen, welche Ursprünglich zu den Wagenfahrern gehörten, verfolgt.
Es flogen Schneebälle gezielt und hart auf die gegnerische Burg. Der Kampfgeschrei aus nun weit über 60 Kehlen erfüllte den Platz. Die einzigen Sachen die man ab und an Verstand, waren Hey, du Schummelst, du bist tot. Ich hab dich getroffen. und des öfteren ein lautes Arrrrrrrrrghhhhhh!.

***

Die Wächter hörten den Kampfgeschrei auf den Schneebedeckten und total überfüllten Nicht-so-Wichtig-Platz und fingen an noch schneller zu laufen.
"So ein Mist da tobt ja eine Schlacht! Einer muss zurück zur Wache und Bescheid sagen das Ankh-Morpork angegriffen wird!" brachte Bastet angsterfüllt hervor.
"Ähhh ich gehe Freiwillig," meldete sich Yeri und rannte sofort Los.
"Warte las uns das ausknobeln oder so." schrie Bastet flehend der flüchtenden Yeri hinterher.
Doch diese Worte hörte die Wächterin nicht mehr, oder sie wollte es nicht hören. Denn nachdem Bastet es geschrieen hatte, rannte Yeri Mye komischer Weise noch etwas schneller. Was unter anderen Umständen lustig ausgesehen hätte. Da aber eine Schlacht in ihren Rücken statt fand, fanden es die Rekruten weniger lustig.
Sie drehten sich wieder zur Schlacht um, sahen sich an, schluckten einmal Kräftig und gingen los.
Wenn die Rekruten noch langsamer gegangen wären, wären sie aller Wahrscheinlichkeit rückwärts gegangen. Durch diese Höchstgeschwindigkeit brauchten sie für die letzten Meter knapp 5 Minuten.
"Scheint doch nur ein Zwergenaufstand zu sein." Winkte Bastet das Getümmel auf dem Platz ab.
"Also wie Zwerge sehen mir diese Krieger nicht aus, dafür fehlt ihnen der Bart. Sonst kenn ich auch keine Rasse die so komisch aussieht" sprach Saiyana und versteckte sich hinter Bastet.
"Also wenn ich richtig hinsehe, erkenne ich das es Kinder sind. Aber das kann doch nicht sein." erwiderte Bastet etwas überrascht.
"Welche Leute würden denn Kinder in die Schlacht schicken. Aber ist schon eine geniale Taktik so Kinder, wer würde sich schon gegen Kinder wehren." begann Ortbe seine Bewunderung dieser Taktik. Doch bevor er seine Meinung darüber weiter erläutern konnte würde er von Bastet gestoppt.
"Ich würde nicht sagen das dies eine normale Schlacht ist, sieht eher wie eine Schneeballschlacht aus. Schau da fliegen nur Schneebälle hin und her"
"Buah eine Schneeballschlacht, da wird mir ja schon vom Namen her ganz Kalt. Ich schlage vor wir gehen da vorne erst mal in den Laden und wärmen uns auf. Und fragen ob sie Thermounterhosen verkaufen. Also ohne, mich ich mich da gar nicht erst ein." Schüttelte sich Saiyana und schlug die Arme um ihren Körper.
"Nein Atera hat uns aufgetragen für Ruhe zu Sorgen also Los Wächter folgt mir." Schrie Bastet voller Begeisterung. Darüber das es nur eine Schneeballschlacht ist und keine richtige. Außerdem freut sie sich darüber das sie nicht mehr durch den Schnee stapfen muss, sondern dazu auch noch Spaß haben konnte.
"STAAAAADTWACEEEEEE! STOOPT DIE SCHNEEBALLSCHLACHT"
Dieser Schrei von den Rekruten stoppte die Schneeballschlacht für den Bruchteil einer Sekunde.
Doch die Rekruten hätten sich diesen Schrei besser verkniffen. Denn nachdem die Schlacht stoppte, drehten sich Plötzlich alle zu ihnen um und warfen Schneebälle. Geistesgegenwärtig wie die Wächter waren sprangen, besser gesagt stolperten, sie hinter eine Ansammlung von leeren Weinfässern.
"Was war denn das? Wissen die denn nicht wer wir sind?" Flüsterte die Gnomin voller entsetzen.
"Aber wir Wache doch sein," stotterte Ortbe und schaute sich verstört um.
"Ich glaube das interessiert die nicht! Lass uns herausfinden was hier los ist" beruhigte Bastet Ortbe und klopfte ihn aufmuntert auf die Schulter.
"Also wer findet das heraus? Ich denk mal dafür reicht einer völlig aus. Ich würde es ja machen, aber ich muss mich mal dringend aufwärmen." Redete Saiyana eher zu sich selbst und ging dabei einige Zentimeter zurück.
Ortbe fasste sich wieder, streifte Bastets Hand von seiner Schulter und richtete sich vollständig hinter den Fässern auf.
"Ich gehe und werde ihnen Zeigen wer die Wache ist."
Ortbe kam hinter den Holzfässern hervor und rannte auf eine Schneeburg zu. Die Kinder, die diese Burg bewachten beachteten den Wächter nicht. Denn sie konzentrierten sich auf die Angreifer, die die rechte Seite der Burg belagerten.
Gerade als Ortbe die Mauer der Burg überqueren wollte, wurde er von der 8 Jährigen Maihkeh mit einem Schneeball am Kopf getroffen.
Ortbe blieb kurz stehen und strich sich den Schnee aus seinem Gesicht und wollte weiter gehen.
"Hey du bist tot!" Schrie die piepsige Stimme von Maihkeh Ortbe an.
Ortbe sah sich das kleine, in einen Schneeanzug eingepackte, Mädchen verdutz an.
"Nein ich bin nicht tot, ich bin lebendig!"
"Nein du bist tot! Ich hab dich getroffen Blödkopf!"
Ortbe schien nun doch stark Eingeschüchtert, denn er wusste nicht was er nun machen sollte. Er schaute sich Hilfe suchend um, doch er konnte keinen anderen Wächter finden.
Der Wächter sah an sich hinab und zwickte sich dann kräftig in den Arm.
"AUUUUUUUU! Du Lügen mich an, ich nicht sein tot"
"Doch du bist tot. Das sagen die Regeln."
"Was für Regeln du meinen?" fragte Ortbe das kleine Mädchen und kniete sich neben sie.
"Na die Regeln der Schlacht. Kennst du die etwa nicht?"
Ortbe schaute verlegen auf den Boden und säuselte ein kümmerlich klingendes "Nein".
Darauf hin fing Maihkeh Ortbe an die Regel zu erklären. Doch dies schien schwieriger zu sein, als einen Kleingnom einen Lutscher zu klauen. Denn Ortbe fragte bei jeder Regel gut 5 mal nach bevor er sie vollends Begriff. Das kleine Mädchen war des öfteren der Verzweiflung nah und schlug sich alle 2 Minuten leicht vor den Kopf. [7a]
Doch Ortbe Verstand die Regeln letzen Endes doch noch, verabschiedete sich von dem Mädchen und ging zurück zu den anderen Wächtern.

***

Yeri kam am S.E.A.L.S. Gebäude an und rannte sofort in das Büro von Atera.
Sie riss die Tür des Büros auf. Die Abteilungsleiterin fuhr erschrocken in ihrem Stuhl auf und wollte gerade dem Störenfried zurecht stutzen. Doch sie sagte nichts sondern sah nur sorgenvoll die Rekrutin an, die keuchend vor ihrem Schreibtisch stand.
Denn Yeri Mye stand der Schrecken noch im Gesicht. Sie versuchte zu reden, doch sie war noch völlig außer Atem und das einzige was ihrem Mund entkam war ein heftiges Keuchen.
"Beruhigen Sie sich erst mal Rekrutin und holen Sie tief Luft."
Yeri Atmete ein paar mal kräftig durch und stammelte einzelne Wörter vor sich hin.
"Schlacht..... andere Rekruten...... Gefahr....... Platz...... Leben...... Tod....... Schnell...... Hilfe!"
Yeri atmete kräftig durch und schaute Atera erwartungsvoll an. Diese schaute zurück, nickte kurz und stand von ihrem Schreibtisch auf.
"Na dann hohlen wir uns eben noch Verstärkung und Sie zeigen uns wo die Schlacht ist Rekrut!"
Atera verließ ihr Büro. Yeri folgte ihr und fragte sich was ihre Freunde wohl gerade Erlebten.
Die Abteilungsleiterin schmiss die Tür zum S.E.A.L.S. Aufenthaltsraum auf und forderte die dort sitzenden Wächter auf mit ihr zu kommen. Die Wächter sahen sich verwundert an und jeder fragte sich für sich was sie wohl jetzt wieder falsch gemacht hatten. Doch sie trauten sich nicht ihren Vorgesetzten zu Fragen was los war. Denn Ateras Gesicht war recht Nachdenklich und wenn man genau hinsah konnte man so was wie Angst erkennen.
Die Rekruten schnappten sich ihre Ausrüstung und folgten Atera zum Haupteingang. Dort angekommen fing die Abteilungsleiterin an, die Lage zu erklären.
"Sowie es aussieht findet eine Schlacht statt, am Platz. Ich weiß das dies nicht in den Bereich der Wache fällt, aber so wie es aussieht sind drei Rekruten in diese Schlacht verwickelt.
Und diese will ich, wie auch bestimmt diese Rekrutin hier," sie deutete auf Yeri Mye, welche darauf hin ängstlich zusammen zuckt und recht hilflos in die Runde schaut. "lebend wieder haben. Noch irgendwelche Fragen? Nein. Dann auf geht's."
Sie ging durch die Tür raus in die Kälte und forderte die Wächter, welche nicht erfreut waren über eine zusätzliche Schicht noch mal mit Nachdruck auf ihr zu Folgen.

***

"Nun Ortbe was hast du herausgefunden, was ist hier zur Hölle los?" fragte Bastet Ortbe neugierig und sah ihn erwartungsvoll an. Auch die Gnomin schob ihren Schal etwas herunter und schaute Ortbe eher flehend an. Denn sie wollten den Fall so schnell wie möglich hinter sich bringen und endlich wieder ins Warme.
"Also so wie es aussieht können wir die Schlacht hier nur beenden, wenn wir ein Burgfräulein entführen."
"Ein was, ein Burgfräulein was ist den das verdammt noch mal?" schrie Bastet dazwischen und man merkte deutlich das sie langsam die Nerven zu verlieren schien. TreG, Bastets Katze, streckte sich kurz auf dem Kopf der Wächterin und machte es sich dann wieder auf Bastets Kopf gemütlich.
"Los erzähl endlich" fuhr Bastet ihn an.
"Ok also passt auf..." Ortbe bückte sich plötzlich und hörte auf zu reden. So wie es den Anschein hat, hatte er was im Schnee gefunden. Er grub mit seinen Händen im Schnee und fand ein komisch Aussehendes Ding.
"Was ist denn das?" fragte Ortbe mehr zu sich selbst.
"Also was ist denn nun mit dem Burgfräulein wird das heute noch mal was oder....." Bastet schaut auf Ortbes gefunden Gegenstand. "Für mich sieht das wie eine Lupe aus. Keine besonders Schöne, außerdem fehlt ihr die Linse."
Doch diesen Teil des Satzes überhörte Ortbe und schaute sich die Lupe genau an.
"Ha ich weiß wie das Ding funktioniert." trällerte Ortbe überglücklich. "Damit sucht man Spuren und andere Sachen. Und kann damit jedes Rätsel lösen."
Der Rekrut packte die Lupe glücklich in seine Hosentasche und schaute fröhlich in die Runde.
"Was ist warum schaut ihr mich so an?"
"Du Ortbe weißt du noch. SCHLACHT, BURGFRÄULEIN, UNRUHEN VERHINDERN, KLINGELT DA WAS BEI DIR ORTBE!!!" schrie Bastet den Rekruten an, dabei wurde sie so Rot das jede Tomate vor Scham im Boden versunken wäre.
Ortbe grinste nicht mehr und erinnerte sich daran das er den anderen Wächtern ja noch die Regeln der Schlacht erklären wollte.
Bastet dagegen tat es schon wieder leid, das sie Ortbe so übertrieben angeschrieen hatte. Sie bemerkte ebenfalls das der Rekrut sich einige Meter von ihr entfernt hatte, als er anfing die Regeln der Schlacht zu erklären.

***

"Trigrad ich glaube da hinten formiert sich eine Armee." schrie der kleinwüchsige Frode, den 3 Meter entfernt stehende Jungen, an.
"Du musst nicht schreien Frode ich steh direkt neben dir Wo siehst du denn die Armee?." Antwortete Trigrad und hielt sich vorsichtshaltbar schon einmal die Ohren zu, um Frodes antwort in der richtigen Lautstärke mitzubekommen.
Dies war das beste was er machen konnte. Denn wie jeder wusste sprach der kleine Frode nicht, sondern schrie immer. [9]
"Na da drüben!". Der Junge zeigt auf 3 Gestalten, wobei eine Gestalt nicht wirklich eine Gestalt war sondern dafür etwas zu klein war, die sich hinter Weinfässern anschrieen.
Gerade als Trigrad versucht die Gestalten genauer zu erkennen, um somit größeren Ärger aus dem Weg zu gehen, wurde er von einem Schneeball an der Brust getroffen.
"Mist, mich hat es erwischt" brüllte er. Trigrad fiel zu Boden und fing an leise zu zählen, da er so schneller war, als wenn er es laut machen würde.
Frode schaute Trigrad an und beschloss dann wieder zurück zu den anderen Kindern zu gehen
Als Trigrad fertig war mit dem Zählen wandte er sich von den 3 Gestalten ab, die er vergessen hatte als er zählte, und wandte sich seinen Mitschülern zu und machte ein paar Schneebälle. Danach ließ er seinen Blick über das Schlachtfeld und die beteiligten Menschen wandeln und grinste dabei Siegessicher, wie es ein großer Krieger seiner Meinung nach machen würde.
Plötzlich sprang er einfach so nach vorne. Um sich vor Schneebällen in Deckung zu bringen, der es auf ihn abgesehen hatten. Sofort schmiss er 5 Stück zurück, die wie es der Zufall will vor ihm lagen und robbte dann weiter nach vorne zu den anderen Kindern.

***

"Also ich wäre dafür wir rennen einfach in eine Schneeburg, schnappen uns das Burgfräulein und gehen dann einfach wieder." sagte Saiyana und tanzte dabei von einem Bein auf das andere um sich irgendwie aufzuwärmen.
"Nein, das geht nicht dann könnten wir Sterben. Und ich will nicht noch mal tot sein. das war einfach schrecklich!" Ortbe schniefte einmal kräftig und schüttelte vehement mit dem Kopf. "Nein, Nein wir brauchen einen Plan."
"Ja das stimmt ein Plan ist immer Gut!" Bestätigte Saiyana, Ortbe's Vorschlag.
Auch Bastet nickte zustimmend. Sie war ruhiger geworden und auch geduldiger nachdem sie Ortbe angeschrieen hatte. So wie es aussah hat sie damit nicht nur Ortbe Angst gemacht sondern sich selbst auch.
Ortbe beobachtete Bastet mit gehörigen Respekt. Er wusste nicht wie er diese Reaktion, welche eben statt gefunden hat einschätzen sollte. Also dachte er nun angestrengt darüber nach wie diese Situation zu lösen sei, damit Bastet nicht mehr Böse auf ihn sein kann.
Die Wächter saßen nun geschlagene 5 Minuten im Schnee und versuchten einen Plan auszuhecken wie sie eins der Burgfräulein entführen könnten um die Schlacht zu beenden.
Bastet versuchte Konzentriert drein zu Blicken, aber man merkte das sie nicht richtig mit ihren Gedanken bei der Sache war sondern gelegentlich abschweifte. Auch Saiyana war mit ihren Gedanken wohl eher in einem warmen Raum als auf dem Schlachtfeld.
Ortbe versuchte sich zu konzentrieren aber auch ihm Gelang es nicht wirklich. Doch dieser Umstand machte ihn wütend, denn er hatte bisher noch nie Probleme mit den Denken gehabt. Er war außerdem der festen Überzeugen das Denken, das Einzigste ist was er wirklich gut konnte [10]. Doch seitdem er bei der Wache war wurde ihm dieser Gedanke des öfteren wiederlegt.
Aus Wut darüber machte er einen Schneeball und warf ihn mit aller Kraft gegen eins der Weinfässer, welches daraufhin auseinanderbrach. Der Inhalt des Weinfasses färbte den Schnee auf den es floss, bevor der Schnee letztendlich Schmilzte. Die beiden anderen Rekruten standen daraufhin erschrocken auf und brachten sich vor der alles schmelzenden Flüssigkeit in Sicherheit.
Der Wein ließ sich davon aber nicht aufhalten und floss Zielsicher auf die Position zu, wo Ortbe immer noch in Gedanken versunken saß. Kurz bevor der Wein den Wächter erreichen konnte stand der Rekrut auf, klopfte sich den Schnee von seinen Kleidern und schaute die anderen Rekruten glücklich an.
"Ich hab's, ich weiß wie wir das Burgfräulein entführen können" sprach Ortbe und strahlte von einem Ohr zum anderen.
"Also dafür brauch ich deine Hilfe." Der Rekrut zeigte auf Saiyana. "Und du Bastet musst uns Rückendeckung geben."
"Aha und wie sieht dein Plan nun aus?" Fragte Saiyana Ortbe erwartungsvoll.
"Kommt her und ich erzähl ihn euch."
Die Rekruten gingen auf Ortbe zu und bildeten einen Kreis, soweit dies bei 2 Menschen und einem Gnom überhaupt möglich war.
Dieser fing sofort an zu erzählen wie sein Plan funktionierte.
Die Erläuterung des Plans wurde nur ab und an durch ein "Ahhhhhhh", "Ohhhhhhh", "Meinst du das geht?" und einem "Hey kann Bastet das nicht machen." unterbrochen.
Nachdem Ortbe seinen Plan erläutert hatte. Konnte man den Rekruten von den Gesichtern ablesen, wer den gefährlichsten Part übernehmen durfte. Ortbe schaute stolz und glücklich drein, da ihm der Plan eingefallen war und er auch durchgeführt wurde. Bastet schaute erleichtert drein, da sie doch eine recht leichte Rolle in diesem Plan übernehmen musste. Nur Saiyana schaute unsicher, verängstigt drein und wünschte sich sie hätte sich nicht heut Morgen zum S.E.A.L.S. Dienst gemeldet.

***

Die Wächter die zur Rettung der Rekruten aus dem S.E.A.L.S. Gebäude herbei geeilt waren, kamen am Hier-gibt's-alles-Platz an.
Unterwegs versuchte Yeri, Stabsspieß Atera vergeblich darauf Aufmerksam zu machen, das sich die Rekruten am Nicht-so-Wichtig-Platz aufhielten. Doch diese Versuche wurden von Atera ziemlich schnell wieder in Versuche zurückverwandelt, sonst wären es ja Hinweise gewesen.
"So Rekrutin ich sehe hier keine SCHLACHT und auch keine REKRUTEN. Da waren wir wohl im Eimer wie?" Sprach Atera gereizt, da sie den ganzen Weg scheinbar umsonst gemacht hatte, wegen eines Betrunkenen Rekruten und blickte die Rekrutin mit funkelnden Augen an.
"Ähm sie können hier ja keine SCHLACHT SEHEN DA SIE AM Nicht-so-Wichtig-Platz stattfindet. WO AUCH DIE ANDEREN REKRUTEN SIND." Fuhr Yeri die S.E.A.L.S. Abteilungsleiterin hysterisch an, da sie sich Sorgen um ihre Mitrekruten machte.
"BEHERSCHEN SIE SICH MAL REKRUTIN. Warum haben sie das nicht gleich gesagt?"
Yeri schluckte ihre Antwort darauf herunter, da es ihr besser schien Atera nicht noch zu reizen.
"Ich sehe mal darüber Hinweg das sie mich angeschrieen haben Rekrut. Da ich mir denke das sie in Sorge um ihre Kollegen waren." Sagte Stapsspieß Atera verständnisvoll und legte eine Hand auf Yeri's Schulter um sie zu beruhigen.
Yeri nickte, säuselte ein Verlegendes "Danke Ma'am'" und senkte den Kopf Richtung Boden.
"Na dann los Mannen auf, auf zum Nicht-so-Wichtig-Platz." Sprach Atera zu den Wächtern gewand und setzte sich in Bewegung.

***

Unterdessen waren die drei Rekruten am Nicht-so-Wichtig-Platz damit beschäftigt sich Schneebälle zu machen. Sie hatten insgesamt 20 in normaler Schneeballgröße [11] und sie hatten einen größeren, an dem Saiyana etwas anbaute was aussah wie winzig kleine Griffe.
Ortbe ging derweil aufgeregt hin und her, dachte noch mal über seinen Plan nach und ob er wirklich gut war. Er stoppte mitten in seiner Bewegung und sah dann Saiyana Erwartungsvoll an.
"Bist du bereit oder brauchst du noch ein paar Minuten Saiyana?"
"Ähm ich bin noch nicht mal damit Einverstanden, aber lass es uns so schnell wie möglich hinter uns bringen."
Die Gnomin kletterte auf den großen Schneeball, brachte sich in eine für sie scheinbar sichere Position, schluckte einmal Kräftig und klammerte sich dann Krampfhaft an den Halterungen fest. Ortbe hob den Schneeball vorsichtig auf.
Bastet schaute sich diesen Vorgang an und kniete sich vor die bereit gelegten Schneebälle. Sie wartete nur noch auf ein Zeichen, das andeutete das der Plan Los ging.
"Wie ist das Zeichen?" fragte sie Ortbe, gerade als er Los laufen wollte.
Ortbe hielt abrupt an. Saiyana wäre dabei beinahe vom Schneeball heruntergefallen, wenn sie sich nicht geistesgegenwärtig in allerletzter Sekunde noch festgehalten hätte.
"Hey was soll das Spinnst du?" schrie die Gnomin wutentbrannt los.
"Tschuldigung!" Sagte Ortbe eher weil er es musste, nicht weil er es für Nötig hielt." Aber wir brauchen ein Zeichen! Hast du vielleicht eine Idee?"
"Deswegen hättest du mich fast umgebracht wegen einem verdammten Zeichen? Ich geb dir gleich Zeichen! Fang endlich an." schrie die Gnomin nun noch lauter.
"Das Zeichen ist Fang endlich an ." Flüsterte Ortbe Bastet zu, damit es kein Feind hören konnte.
"Ok geht klar also auf dein Zeichen!"

"FANG ENDLICH AN" schrie Ortbe voller Leidenschaft und stürmte mit dem Schneeball, auf den Saiyana saß in der Hand los.
Bastet warf von ihrer Deckung aus Schneebälle auf die Personen die sich Ortbe in den Weg stellten.
So wie es schien war Bastet eine wahre Meisterin im Umgang mit Schneebällen. Denn so gut wie jeder Wurf traf den Feind, welcher darauf zu Boden fiel und anfing zu zählen.
Ortbe umstürmte [12] wie ein Berserker die Kinder und warf letztendlich den Schneeball mit der Gnomin darauf Richtung Schneeburg.
Der Schneeball überflog in Windeseile die Distanz, die zwischen Ortbe und der Schneeburg lag. Dabei drehte sich dieser Schneeball so schnell um die eigene Achse das Saiyana, das Frühstück über den kleinen Frode verlor.
Welcher sich überrascht an den Kopf fasste und sofort anfing los zu heulen, als er die nicht so freudige Überraschung bemerkte.
Doch der Schneeball mit Saiyana ließ sich davon nicht beirren und behielt seine Flugbahn weiter Tapfer ein.
Doch die Flugbahn wurde letztendlich von einem querfliegenden Schneeball unterbrochen. Dieser Schneeball welcher sich scheinbar in die Flugbahn des anderen Schneeball verirrt hatte [13], brachte den Schneeball mit Saiyana zum Notlanden.
Saiyana war klar das sie nicht sanft Aufkommen würde, aber etwas sanfter hatte sie es sich dann doch Vorgestellt.
Sie krabbelte völlig benommen unter der Schneelawine hervor, die beide Schneebälle auf ihr hinterlassen hatten und setzte sich erst mal auf einen kleinen Stein, der bestimmt größer wär wenn es nich den Eisberg Effekt gäbe und er zu 2/3 unter dem Schnee vergraben wäre, um ein bisschen zu Verschnaufen.

***

Burgfräulein Griselde, von der Burg des Eisigen Hauches unter der Leitung des Schlachtherrn Trigrads, langweilte das Leben als Burgfräulein doch schon arg. Sie hatte es sich interessanter Vorgestellt, jedenfalls interessanter als in einer hinteren Ecke rumzusitzen um nicht entdeckt zu werden, von den gegnerischen Armen. So saß nun die kleine zierliche Mädchengestalt der Griselde Freiweinern, bibbernd in einer Ecke und drehte gelangweilt ihre Daumen.
Griselde erhob sich von dem Eimer, auf dem sie saß und wollte etwas ihre Beine vertreten, da diese schon leicht anfingen zu kribbeln.
Doch plötzlich blickte ein kleiner Junge entsetzt auf und schaute sich nervös nach Hilfe um. Doch leider fand er nirgends eine Person in der näheren Umgebung die ihm Aufmerksamkeit schenkte. So das sich in seinem rechten Auge, eine kleine Träne den Weg durch den Tränenkanal bahnte.
Als Griselde ihre Leibwache, den Jungen, sah. Der sich schüchtern und verlegen umschaute, bekam sie Mitleid und setzte sich wieder hin. Sie wusste das der kleine Flenni sofort anfing zu heulen, wenn ihm eine Situation aus den Fingern glitt. Dies geschah eigentlich immer und der Junge heulte bestimmt 13 Stunden lang am Tag [14]. Denn dies war das einzigste was er machte, da er zum sprechen so wie zu allem anderen zu schüchtern war. Dennoch oder gerade deswegen war er bei seinen Mitschülern sehr beliebt und man konnte sich auf ihn Verlassen, das er Versuchte die ihm gestellte Aufgabe zu lösen.
Soweit sich Griselde erinnern konnte hatte sie nie ein Wort von Flenni gehört, auch Fräulein Susanne wollten den Jungen nicht zum Sprechen drängen und ließ ihn alle Antworten in schriftlicher Form erledigen.
Griselde sah sich um und versuchte sich mit irgendetwas abzulenken, doch es gelang ihr nicht da die Langeweile ein sehr hartnäckiger Begleiter ist. Doch plötzlich sah sie eine ziemlich kleine Gestalt in einem komischen Kostüm neben dem kleinen Flenni, der diese aber nicht bemerkte. Griselde rieb sich die Augen, doch die Gestalt kam immer näher und blieb vor ihr stehen.

"Hey du bist du das Burgfräulein?" Fragte Saiyana das große Mädchen das vor ihr auf einem Eimer saß.
"Ja ich bin das Burgfräulein Griselde. Warum willst du das denn wissen?"
"Na endlich hab ich dich gefunden Griselde," fing der Gnom aufgeregt an zu erzählen. "Deine Mutter sucht dich schon überall, du sollst nämlich Essen kommen."
Griselde dachte nach, sie kam zu dem Entschluss das sie Hunger hatte und außerdem hatte sie eh keine Lust mehr blöd auf einem Eimer zu sitzen.
Das Mädchen stand auf und wollte los gehen, doch die Gnomin lenkte ihre Aufmerksamkeit noch mal auf sich.
"Hey ich soll dich hinbringen. Also folge mir Bitte Griselde." Saiyana konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen.
"Hmmm, von mir aus."
Die Wächterin ging voller Stolz voran und das Mädchen folgte ihr.
Flenni schaute sich dieses Szenario an und wusste nicht was er tun sollte. Gerade als er es wusste und es in die Tat umsetzten wollte, wurde er von einem Schneeball getroffen. Also ließ er sich auf den Boden fallen, fing an zu zählen und dachte nicht mehr über Griselde nach. Da er genügend Probleme mit dem Zählen hatte.

***

Die Wächter angeführt von Stabsspieß Atera erreichten endlich die Vorstrasse des Nicht-so-Wichtig-Platz. Völlig außer Atem zogen sie ihre Schwerter und stützen sich erst mal an einer Hauswand ab um Luft zuholen.
"Demnächst beschlagnahmen wir eine Kutsche", hechelte Rurik und stemmte sich auf eine Axt.
Die anderen Wächter nickten nur zustimmend. Da ihnen für mehr Regungen derzeit die Puste fehlte.
Atera hörte dem Gespräch allerdings nicht zu. Da sie damit beschäftigt war ihr linkes Ohr wieder anzunähen welches ihr Unterwegs abgefallen war.
Nach gut einer Minute hatte sie es endlich geschafft und wandte sich darauf an die anderen Wächter. Welche nun wieder etwas mehr Luft hatten, daher stützen sie die Wand nicht mehr sondern standen mehr oder weniger gemütlich im Schnee.
Sie schauten sich um und dann trafen alle Blicke Yeri Mye, welche daraufhin verdutzt zurück sah. Dann sprach Atera das aus was in diesem Moment jeder Aussprechen wollte.
"Und wo ist nun die Schlacht? Also ich hör derzeit nur einen kleinen Jungen schreien. Das scheint für mich nicht unbedingt eine Schlacht zu sein!"
"Also als ich los bin hörte ich das sie im vollen Gange war." erwiderte Yeri mit zittriger Stimme. So wie es schien war Yeri Mye überrascht, das die Schlacht nicht mehr da war.
"Na dann lasst uns mal zum Platz gehen und mal Nachsehen ob dort überhaupt Wächter waren. Oder ob hier jemand doch einen über den Durst getrunken hat." Betonte Stabsspieß Atera ihre Aussage mit einer gehörigen Portion Sarkasmus.
Yeri hoffte nun Inständig das die Wächter noch da waren und dies nicht irgendwelche Konsequenzen für sie hatte.

***

Der Nicht-so-Wichtig-Platz war nun so Ausgestorben wie eh und je. Gelegentlich wehte ein Schneebedeckter Strohballen durch die Gegend, um die Einsamkeit zu unterstützen den Platz trostlos erscheinen zu lassen.
Nichts außer den spärlichen Burgen auf 3 Seiten, deutete auf eine Schneeballschlacht hin wie sie noch nie zuvor in Ankh-Morpork vollzogen wurde.
Doch von einen auf den anderen Moment bemerkten die Leute, die an der Schlacht beteiligt gewesen waren das der Spaß der Schneeballschlacht vorüber war. Sie besinnten sich wieder und begaben sich wieder an ihre Aufgaben. [15]
Es standen insgesamt nur noch 4 Personen auf dem Platz und eine von diesem Personen war ein Kind, welches sich Lautstark artikulierte.
"Das war Unfair, ihr habt geschummelt! So entführt man kein Burgfräulein. Man sagt nicht das die Mutter auf sie wartet."
"Beruhig dich mal Trigrad. So etwas nennt man Taktik." Versuchte Bastet den Jungen zu beruhigen und legte ihm ihre Hand auf die Rechte Schulter. "So schlimm ist es auch nicht. Wir bringen dich jetzt erst mal zu deiner Mutter."
Trigrad streifte die Hand von seiner Schulter und schaute voller Faszination in die Richtung links neben den Wächtern.
Was dort auftauchte, konnte einem Assassinen zwar nur ein müdes grinsen hervorlocken. Doch für einen Jungen von gerade mal 12 Jahren war dies mit das Sensationellste was er sehen konnte.
Denn eine Gruppe von 6 Personen, in zerbeulten Rüstungen, rannten, besser gesagt rutschten, auf den Nicht-so-Wichtig-Platz und hatten Mühe auf den Beinen zu bleiben.
Saiyana, Bastet und Ortbe schauten nun ebenfalls in diese Richtung und bekamen gerade noch mit wie Ledamahn den Dominoeffekt unter den Wächtern auslöste.
Er stieß von hinten an Yeri Mye welche daraufhin das Gleichgewicht verlor und ebenfalls nach vorne fiel. Sie riss auch einen Wächter mit sich, dieser ebenfalls. Dies Geschah bis alle Wächter auf den Boden lagen und versuchten wieder aufzustehen.
Die 3 Rekruten und der Junge rannten, besser gesagt schlidderten, zu ihnen hinüber und halfen den anderen Wächtern auf.
"Danke Rekruten." begann Atera. "Doch nun sagt mir mal wo hier eine Schlacht sein soll."
Atera ließ ihren Blick über den Nicht-so-Wichtig-Platz schweifen und suchte nach Hinweisen die auf eine Schlacht deuteten.
"Also die ist vorbei, Ma'am!" fing Ortbe an zu erzählen mit stolz geschwellter Brust. "Denn wir haben das Burgfräulein entführt. Und so haben wir den Sieg für die Wache davon getragen Ma'am. Und ich war sogar einmal tot, doch nun leb ich wieder. Es war auch nicht schlimm tot zu sein. Obwohl im ersten Moment fand ich es....."
"Ruhe Rekrut!" Atera sah Ortbe leicht verwirrt an. Auch die anderen Wächter, mit Ausnahme von Bastet und Saiyana, sahen nicht wirklich in diesem Moment schlau aus. Einige von ihnen kratzten sich am Kopf und fragten sich was Ortbe getrunken hatte und wollte dies auf alle Fälle auch trinken.
"Das stimmt nicht die haben geschummelt, die waren total Unfair und mir ist kalt!" Unterbrach Trigrad das verwunderte Schweigen.
Alle Wächter die nicht an der Schlacht beteiligt waren schauten den Jungen nun verwundert an.
Von den anderen Wächtern kam nur ein leises Stöhnen. Bis auf Saiyana die sich an Atera wandte und los sprach.
"Können wir mal losgehen mir wird kalt Ma'am."
"OK, Lasst uns gehen und das in der Wache klären. Und sehen was ich dann mit euch machen werde Rekruten!".
Die angesprochenen Rekruten schluckten einmal kräftig, sahen sich Mitleidig an und folgten dann den anderen Wächtern, welche schon losgegangen waren.

***

Nachdem die Rekruten und Trigrad Blaumacher ihren Verlauf der Schlacht Stabsspieß Atera erzählt hatten. Schüttelte Atera nur mit dem Kopf und konnte diese Erzählungen immer noch nicht Glauben.
"Also dann schreibt euren Bericht über den heutigen Tag Rekruten und legt ihn mir Morgen und euren Ausbildern auf den Tisch. Ihr könnt nun wegtreten. Bringt aber bitte noch Trigrad zu seiner Mutter, Rekruten."
"Jawohl Ma'am." Schrieen die Rekruten im Chor, schnappten sich den faszinierend dreinschauenden Jungen und verließen das Büro so schnell wie möglich.
Auf dem Weg zum G.R.U.N.D. Gebäude stellte Trigrad noch einige Fragen bezüglich der Wache und staunte über die Sachen die die Wächter ihm erzählten.

Als die Rekruten endlich in das Ausbildungsgebäude eintraten, staunten sie nicht schlecht als sie sahen das Frau Blaumacher nicht wie üblich am Putzen war. Sie gab einigen Wächtern Anweisungen wie sie richtig zu Putzen hatten. Als sie Trigrad mit den Wächtern sah sprang sie panisch auf und fing an loszukreischen.
"Ist dir irgendwas passiert mein Schatz?" wandte sie sich an den Jungen, welcher sofort Rot wurde und verschämt auf den Boden blickte.
"Was hat er angestellt?" Fragte sie fast zeitgleich die 4 Rekruten die hinter dem Jungen standen.
"Ähm nix Ma'am bis darauf das er eine Schneeballschlacht geführt hatt." Sprach Saiyana, die es irgendwie Geschafft hatte eine brühend heiße Tasse Kaffee zu Organisieren und in ihren Händen zu halten.
"Trigrad du wartest bis ich hier fertig bin und dann gehen wir nach Hause! Hey hab ich was von aufhören gesagt?" Richtete sie sich an die Wächter mit einem Putzmob in der Hand. "Was ist da hinten mit der Stelle wer ist dafür Verantwortlich?"
"Ich Frau Blaumacher" sprach einer der Wächter verlegen.
Trigrad setzte sich derweil auf einen Stuhl und schaute interessiert und gleichzeitig gelangweilt auf die putzenden Wächter hinab.
Bastet, Yeri Mye, Saiyana und Ortbe gingen gemeinsam in den Aufenthaltsraum, um zu Besprechen was sie heut Abend Unternehmen sollten. Sie entschlossen sich, das sie erst mal die Sauna besuchten und dann in den Eimer zu gehen.
Ortbe ging allerdings nicht mit in die Sauna, da er nicht wusste was er in einem Schweinestall sollte und gesellte sich stattdessen zu einigen Wächtern die auf dem Weg zum Eimer waren.
[1]  Ein bekanntes Sprichwort heißt ja: Der frühe Wurm verspeist den späten Vogel

[2]  Schnappers Heizdecken bestanden aus einer Decke mit Streichholz, welches auf Knopfdruck die Decke entzündete

[3]  Das Ähnliche waren in den meisten Fällen die Lymphknoten, die ja dafür bekannt sind komische Eigenschaften zu übertragen

[4]  Aber diese Gabe ist in jedem Paralleluniversum bei Lehrern gleich. Und wird hoffentlich bald Gesetzlich verboten.

[5]  Auch im nachhinein könnte sich keiner der Kutscher ihre Reaktion erklären

[6]  Wie sie etwas sehen konnte, war auch ihr ein Rätsel

[7]  Allerdings war es ein paar Grad Kälter als in der Hölle und nicht so Organisiert

[7a]  Was so gut wie jeder macht, wenn er Ortbe was erzählt

[9]  Dies kommt daher das alle in seiner Familie einen Hörschaden haben. Was mit Sicherheit die Folge von zu lauter Kommunikation ist.

[10]  Dies würden eine Vielzahl der Wächter allerdings nicht bestätigen

[11]  Welche von der Bestimmung von 1612 einen Durchmesser von 7,5 cm haben müssen, um die Bezeichnung Normal tragen zu dürfen.

[12]  Wich ihnen aus, aber die Dramatik fordert halt den Begriff umstürmen . Und mit der Dramatik wollte ich mich dann doch nicht anlegen!

[13]  Schneebälle scheinen miteinander zu Kommunizieren. Anders lässt es sich nicht erklären warum in einer Schneeballschlacht nie ein Schneeball den anderen in der Luft trifft

[14]  Deswegen bekam er auch die Aufgabe als Leibwächter, denn es gibt keine bessere Alarmanlage als ihn

[15]  Es ist eins dieses Verschwinden-von-Leuten, welches normalerweise nur Partys betrifft welche um 9 Uhr keinen Alkohol mehr haben.




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