Lebens-fair-sicher-ung

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von Obergefreiter Lupos Drachenflug (SUSI)
Online seit 15. 01. 2003
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Ein Mann wird tot in einem Haus aufgefunden, es scheint Mord gewesen zu sein, doch nicht immer ist es so einfach...


Dafür vergebene Note: 7

Ein neuer Tag in Ankh-Morpork, zwei Wächter gingen über die Sirupstraße zu einem kleinen Haus, in dem ein Mord vorgefallen war. Der Wächter namens Sillybos beugte sich zur Leiche herunter und meinte: "Hey Lupos, komm hier herüber!"
Der andere Wächter stapfte missmutig und deprimiert zu Sillybos.
"Also, dies hier ist ein typischer Tatort mit Leiche, genau hier werden unsere Fähigkeiten als Spurensicherer gebraucht."
Er drückte dem Werwolf lächelnd einen Ikonographen in die Hand.
"Bitte sehr, mit diesem Ding ikonographierst du die Leiche, diverse Beweisstücke und den Tatort. Der kleine Kobold im Inneren erledigt das für dich, sein Name ist Gelmir. Solang du ihn freundlich um die Ikonographien bittest und keinen Streit mit ihm anfängst, ist alles in Ordnung."
Lupos machte ein paar Bilder von der Leiche aus verschieden Winkeln und von dem Armbrustbolzen, der aus des Opfers Brust ragte.
"Gibt es sonst noch etwas, was wir zu tun haben?"
"Natürlich! Unsere Aufgaben bestehen auch darin, nach Beweisstücken zu suchen und sie genau definieren zu können. Es gibt da vieles, worauf es zu achten gilt: feine Pulver, Fußabdrücke und dergleichen."
Die Spitze von Lupos Bleistift rauchte. Als die beiden fertig waren, brachten sie alles, was sie gefunden hatten, ins Labor, damit man dort die Sachen untersucht. Sillybos drückte dem Obergefreiten zu guter Letzt einen Mob in die Hand und befahl ihm, das Labor von oben bis unten zu schrubben. Zwei Minuten später entdeckte er seine Staub-Allergie.
Es war schon spät als der Werwolf den Mob endlich an die Wand lehnte und beschloss, in der Bahre einen Schluck zu trinken.
In der Kneipe schnappte er sich einen Barhocker und bestellte ein Bier.
Wie war er eigentlich in diese missliche Lage geraten? So weit weg von R.U.M. und dafür verdammt, bei SUSI zu sein. Ach ja, da war doch eine Explosion... und viele Kinder. Es war nicht seine Absicht gewesen, die armen Kleinen in die Luft zu jagen. Im Eifer des Gefechts wollte er seine Verfolger abhängen und vergaß, auf Windrichtung und vor allem das, was hinter ihm lag, zu achten. Aber es war nicht mehr zu ändern. Eigentlich konnte er über seine Versetzung froh sein, dass er nicht aus der Wache geflogen war, grenzte an eine Wunder.
"Verdammt, Talin, wie oft noch! Nimm die Axt aus meinem Rücken!"
Der Zwerg grinste und zog die Axt aus Lupos' Rücken.
"Vielen Dank, Talin!"

Der nächste Tag...
"Dieser miese Zwerg, den Pferdekopf hätte er sich sparen können." Plötzlich entdeckte er das er an der Theke eingeschlafen war, und das neben ihm ein ganzes, vor allem lebendiges Pferd lag.
"Wirt? Wieso ist dieses Pferd noch nicht durch und liegt auf meinem Teller?"
"Weil es gestern eine Dame in deine Obhut gegeben hat."
"Aha, und der Name dieser ominösen Lady?"
"Den wüsste ich, wenn sie ihn mir verraten hätte."
"Hat das Pferd einen Namen?"
Aus Lupos' Tasche kam ein leises Winseln.
"Hättest du vielleicht Erbsen? Muss den Ikonograph-Kobold noch füttern."
Der Wirt reichte dem Werwolf ein paar Erbsen, die dann in der Tasche verschwanden.
"Die Dame hat gesagt, es hieße Landroval."
"Ich mag mein Leben..."
Er weckte den schwarzen Hengst um ihn zum Wachhaus zu führen und dort im Stall unterzubringen.
Das Pferd im Stall mit Hafer verstaut, seinen Rucksack geschultert, holte er sich eine Tasse Tee und setzte sich an den Tresen.
Er genoss die Ruhe um ihn herum. Es schien ein ruhiger Tag zu werden.
"LUPOS! KOMM SOFORT IN MEIN BÜRO!"
"Verdammt..."
Er riss die Tür zu Larius Büro auf.
"WAS??"
"Du gehst noch einmal zu dem Haus, in dem gestern der Mord passiert ist."
"Wieso muss der mein Vorgesetzter sein??" - "Jawohl, Sir!"
Er trottete die Treppe hinunter und machte sich auf den Weg in die Lindenblütenstraße. Dort begegnete er Sillybos, der schläfrig vor sich hin gähnte.
"Na, schon alles geschrubbt?"
"Ja, bringen wir es hinter uns, was soll ich hier, und kann ich bald wieder zurück zu meinem Tee?"
"Sobald du deine Arbeit erledigt hast... Nun gut, gehen wir hinein."
Im Haus gab Silly den Befehl, dass der Obergefreite sich umschauen solle ohne dabei irgendetwas anzufassen.
Er stolperte irgendwann über einen Bleistift und fiel hin.
"Oh Lupos, das ist meiner, den hab ich schon gesucht."
Der Werwolf fing an zu knurren. Vor ihm stand ein Kasten auf vier Beinen sehr dicht über dem Boden. Da lag ein Stück Papier.
"Sillybos, ich hab was!"
Silly schnappte sich einen Gummihandschuh und hob das Papier auf.
"Das ist ein Stück eines Abschiedsbriefs!"

Er las vor:
Liebe Doris!
Ich halte es nicht mehr länger aus... zu lange trage ich schon ein Geheimnis mit mir
herum. Der Grund, warum ich dir nie diesen Armreif schenken konnte ,ist, dass wir pleite sind. Ich habe unser ganzes Geld auf der Pferderennbahn verloren und konnte es dir einfach nicht beichten. In ein paar Minuten werde ich dieses Seil durchschneiden und ein Pfeil wird mein Herz durchbohren. Dieses Herz, das immer dir gehören wird... meine liebe Doris.

"Also hat er Selbstmord begangen!"
"Silly, wo ist seine Frau?"
"Als ich sie das letztemal gesehen hab, war sie in der Küche."
Lupos rannte in die Küche, wo das Fenster weit offen stand.
"Weit kann sie noch nicht sein!"
Lupos ließ einen Kleiderstapel und sein Schwert zurück und machte sich in Wolfsgestalt auf die Jagd. Die Spur führte über die Straße in eine Sackgasse. Er hob die Mundwinkel und zeigte seine Zähne. Der hinterher laufende Sillybos interpretierte das als Grinsen auf Wolfsart.
"Mä'äm, sie sind ver..."
Ein Messer bohrte sich dicht neben seinen Fuß.
"Verdammte Meuchelmörder-Gilde!"
Lupos nickte und sprang den Mann an, der gerade versuchte, der Gemahlin des toten Mannes die Kehle durchzuschneiden. Das Messer fiel ihm aus der Hand und er stürzte zu Boden. Der Werwolf stand auf ihm und fletschte knurrend die Zähne.
"Zwei auf einen Streich!"
So gelang es Lupos und Sillybos, den Meuchelmörder hinter Gitter zu bringen (keine Lizenz).
Es stellte sich heraus, dass die Frau Fair-sicher-ungs- Betrug begangen hatte und zu einer Geldstrafe in der Höhe von 100 Ankh- Morpork Dollar verdonnert wurde.
Der einzige, der einen ruhigen Tag gehabt hatte, war dann wohl Landroval gewesen.



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