Auf flammender Spur

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von Gefreiter Dennis Schmied (SEALS)
Online seit 23. 10. 2002
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Es gehen immer wieder Berichte über einen Kopflosen ein, der in der Stadt sein Unwesen treibt. Was hat es damit auf sich? Finde es raus.

Dafür vergebene Note: 9


Es war sonnig und Dennis spielte mit einigen Werwölfen im Wald. Der Tau tropfte noch und die Blätter raschelten im Wind. Dennis kam mit seinen Freunden gerade an einen See, als.....
"AUFSTEEEEHHHHNNNNN!", schrie der Zeitdämon und Dennis schreckte hoch. Noch in seine Decke gehüllt, vernahm er das Trommeln des Regens an der Fensterscheibe. Schmied, der junge Mann aus Überwald, reckte sich und setzte sich auf seine Bettkante, wo er sich noch ein wenig entspannte, um sich dann aufzurichten und aus dem Fenster zu schauen. Dennis blickte aus dem Fenster. Der Regen prasste aus den dunkelgrauen Wolken und aus den vom Vortag aufgewärmten Straßen stieg Dunst, der über die Straßen kroch. Ratten huschten über die Straßen und forschten im Müll auf der Suche nach Nahrung. Auf dem Giebel des gegenüberliegenden Hauses saß ein nachtschwarzer krächzender Rabe.
"Irgendwie komisch.", dachte Dennis. "Da draußen ist es, das Verbrechen. Dort sind Verkehrssünder, Diebe, Mörder, Betrüger und viele mehr."
Zwanzig Minuten vergingen und der Dunst wurde stärker. Mittlerweile konnte man die unteren Teile der Gebäude kaum noch sehen. Von den ersten Leuten, die zur Arbeit gingen, konnte man nur die Köpfe sehen, der Rest des Körpers war vollkommen im Dunst eingehüllt.
"Ankh-Morpork.", sagte Dennis zu sich und dachte weiter nach.
Hier war er, in Ankh-Morpork, nun schon mehrere Monate. Er hatte seine Freunde und Verwandten in Überwald zurück gelassen um Wächter zu werden und Abenteuer zu erleben. Dennis hatte, trotz seiner im Gegensatz zu anderen kurzen Dienstzeit, doch schon einiges erlebt.
"Das Fußballspiel werd ich nie vergessen. Es war meine letzte Mission in G.R.U.N.D.", dachte Dennis und schaute dabei verträumt zu den Wolken.
Er dachte auch noch an die anderen Rekruten, die bei der Mission dabei waren. Kanndra, die trotz ihres niedrigen Lohns immer noch in den Urlaub konnte, weil in Ankh-Morpork konnte man ja nicht so braun werden, an Charlie, der sich für einen Detektiv hält und an Valdimier, dem er einen hölzernen Vampir geschenkt hatte.
Blitze zischten vom Himmel und der Donner grollte so laut, dass Dennis vor Schreck einen Schritt zurück trat. Er öffnete das Fenster einen Spalt und man konnte das Glucksen der Gullys auf der Straße hören.
Er beschloss sich an seinen Schreibtisch zu setzen, um seine Gedanken in sein Tagebuch zu schreiben. Er schritt über das Holz und die Bretter knarrten, es hörte sich richtig bedrohlich an.
Als Dennis sich in den Sessel am Schreibtisch fallen ließ, quietschte dieser, als wäre er uralt, obwohl er ihn gerade erst erworben hatte, von dem Geld was ihm seine Eltern schickten.
"Irgendwie komisch. Andere schicken Geld zu ihren Eltern und ich bekomm welches von meinen Eltern geschickt.", dachte er sich und begann in sein Tagebuch zu kritzeln, doch nach wenigen Sätzen fiel ihm nichts mehr ein.
"Ich guck mal, was es zutun gibt.", sagte er zu sich und streifte sich seinen Mantel über die Uniform. Dennis zog an der Tür, diese öffnete sich mit einem lauten quietschenden Geräusch. Mit schnellen Schritten lief Dennis den Gang entlang zu Ateras Büro. Die Tür stand offen.
"Morgen.", sagte Dennis. "Darf ich reinkommen?"
"Oh, schon so früh wach? Ja, komm rein." Atera saß mit einer Tasse dampfendem Kakao und überflog ein paar Unterlagen. Jede Menge Briefe lagen auf dem Tisch, viele mit dem Stempel der Diebesgilde versehen. "Schon wieder einer.", murmelte Atera und legte einen der Briefe auf einen immer größer werdenden Stapel.
"Kann ich helfen?" Atera blickte auf und holte einen Zettel hervor, der direkt vor dem großem Stapel lag.
"Ich hoffe, du kannst es lesen.", sagte sie und hielt Dennis den Schmierzettel hin.
"Nein, kann ich nicht. Ich hab gelesen, dass ein kopfloser Mann nachts mit einer Kutsche durch die Stadt fährt und die Diebe in Angst und Schrecken versetzt. Nene, kann nicht sein. Könntest du es mir vielleicht vorlesen?"
"Es ist so, wie du es gelesen hast. Es kamen mehrere Briefe über diesen kopflosen Mann. Würdest du dich darum kümmern? Du weißt ja, dass wir zurzeit ziemlich unterbesetzt sind und ich dir deshalb nicht so viel Verstärkung geben kann. Also, machst dus?"
"Ja, sicher, ich fang gleich an.", sagte Dennis, als er den Raum verlassen wollte, doch dann drehte er sich noch mal um. "Eeeh, in welchem Bezirk denn?"
"In den Schatten."
"Oje, na dann mach ich mich mal auf den Weg.", sagte Schmied und verließ den Raum.
Atera beugte sich wieder über die Unterlagen und schlürfte an ihrem Kakao, sie hatte die halbe Nacht nicht geschlafen und war müde, doch diese Aufgabe wollte sie noch bewältigen.
Dennis war unterdessen vor dem Wachhaus und grübelte über seine Mission. Er hatte viel von dieser Gegend gehört, hatte sich aber dort noch nie genau umgesehen, obwohl er dort bei GRUND gearbeitet hatte. Schatten, das bedeutete für ihn Dunkelheit und Dunkelheit bedeutet für ihn das Böse und das Böse bedeutet für ihn FREMDE VAMPIRE.
"Hätte ich mal eher nach der Gegend gefragt.", dachte er sich. "Dann hätte ich jetzt nicht dieses mulmige Gefühl im Magen."
Es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne kam auch hervor. Die Straße glitzerte und in den Pfützen spiegelte sich die Sonne. Der Nebel war kurioser Weise verschwunden. Einige nasse Gestalten eilten durch die Straßen und auf den Dächern zwitscherten die Vögel. Durch die Straße wehte ein kühler Wind, durch den Dennis eine Gänsehaut bekam. Er ließ sich die kalte Luft ins Gesicht blasen und schloss die Augen, um einfach nur mal die Welt passieren zu lassen und kurz abzuschalten.
"Ey, weg da.", hallte es von hinten. Erst jetzt bekam Dennis mit, dass er mitten auf der Straße stand.
"Oh tut mir leid. Wo gehts denn hin?", fragte Schmied, während er auf den Gehweg ging.
"In die Schatten. Und selbst?"
"Ich geh auch dorthin, es sind Beschwerden über einen mysteriösen Reiter gekommen und ich muss mich nun darum kümmern."
Der Mann grinste. "Ich kann Sie mitnehmen, ich fahr eh den gleichen Weg."
"Oja, gerne."
Dennis stieg ein und der Esel lief los. Das Klacken der Hufe hallte zwischen den Wänden der alten Fachwerkhäuser von Ankh-Morpork. Einer der Reifen hatte eine Acht, wodurch das Fahrverhalten des Wagens stark beeinflusst wurde.
"Den Reifen sollten Sie mal richten lassen.", bemerkte Dennis schließlich.
"Ja, Sir. Direkt heute Abend."
Dennis nickte bloß und beobachtete weiter die Häuser. Einige von ihnen waren gut in Schuss, mit weißen Wänden, andere wiederum waren mal weiß, hatten aber inzwischen einen Grauton angenommen.
"So da wären wir, die Schatten."
Dennis wurde total aus seinen Gedanken gerissen und schaute sich verwirrt um. Dann stand er auf und stieg aus dem Wagen.
"Danke fürs mitnehmen. Und nicht vergessen.", sagte er und klopfte auf den Reifen mit der acht drin.
"Ja, das mach ich schon, auf Wiedersehen."
Der Mann fuhr davon und Dennis stand allein in den Schatten, nun nicht ganz alleine, ein paar betrunkene Zwerge kamen, ihre Äxte schwingend auf Dennis zu.

Atera war unterdessen mit den Berichten fertig geworden und dachte nun nach.
"Ich hoffe, ihm passiert nichts, schließlich ist er gerade erst bei uns und diese Mission scheint doch recht schwierig zu werden. Erstens ist sie in den Schatten und zweitens geht es um einen kopflosen Mann, was nichts gutes heißen kann. Ich hoffe, er tut sich nichts.", sagte sie zu sich selbst.
"Mach dir keine Vorwürfe, er schafft das schon, er ist jung und dynamisch.", meinte Bürstenkinn, der Atera gehört hatte und sie nun zu trösten versuchte und ihr Mut machte.
"Hoffe ich doch."
Das große Schweigen macht sich im Raum breit und Cim wusste, das es nicht gut war, dieses Schweigen, doch er wusste auch nicht was er sagen sollte. Eben lag es ihm noch auf der Zunge, doch jetzt fiel es ihm beim besten Willen nicht mehr ein. Cim begann sich an der Stirn zu kratzen. Atera merkte das Bürstenkinn angestrengt nachdachte und grinste ihn an. Durch dieses Grinsen war er plötzlich so verwirrt, dass er nur noch die Augen verdrehte und sich auf einen Stuhl setzte.
"Mensch, es fällt mir nicht ein, ich wollte irgendetwas sagen, aber es fällt mir nicht mehr ein."
"Das hab ich dir angesehen, du hast mal wieder so angestrengt nachgedacht, doch es wird wohl nicht so wichtig gewesen sein."
Cim murmelte was in seinen nicht vorhandenen Bart und verließ den Raum, während Atera ihm hinterher grinste.

"Da ist diese schwarze Gestalt.", riefen die Zwerge und stürmten zu Dennis.
"Halt, er ist von der Stadtwache, das ist nicht unser Mann.", schrie einer der Zwerge und alle vier von ihnen verschwanden in einer Seitengasse.
"Tut mir leid. Wir haben halt alle Angst vor dem Kopflosen. Ich hoffe, Sie verstehen unsere Reaktion. Sind Sie hier, um dem ganzen auf dem Grund zu gehen?"
"Ja, das bin ich. Ich bekam den Auftrag heute Morgen und hoffe doch, dass ich ihn lösen kann."
"Na dann viel Glück, wenn Sie sich umdrehen würden, würden Sie noch seine Reifenspuren sehen."
Dennis drehte sich um, auf dem Boden waren pechschwarze Spuren, wie eingebrannt. Als er sie mit dem Finger berühren wollte, lösten diese sich auf. Schmied und der Zwerg sprangen zurück.
"Was ist denn das?", rief der Zwerg.
"Ich denke, dass Magie bei diesem Fall eine große Rolle spielt, was nicht unbedingt ein Vorteil ist. Gibt es sonst noch was Auffälliges?"
"Ja, man hört in den Kanalschächten häufig wiehernde Pferde."
"Na, da will ich mal schauen, wo die bösartigen Pferde sind.", grinste Dennis, riss den Kanaldeckel hoch und steckte den Kopf in das Loch.
Plötzlich zuckte er zusammen, direkt vor ihm war der Kopf eines schwarzen Pferdes, auf dem eine dunkle Gestalt hockte, die schlagartig weg ritt.
"Halt im Namen der Stadtwache!", rief Dennis, doch der Mann stoppte nicht.
"Na warte.", dachte Dennis und sprang in den Schacht, um die Verfolgung aufzunehmen. Auf dem Boden sah er brennende Hufspuren.
"Was ist das? Naja, umso leichter ist es ihm zu folgen."
Dennis machte sich auf den Weg. Was ihm nicht aufgefallen war, war dass es nicht einfache brennende Hufspuren waren, sondern sie brannten unter Wasser. Dennis rannte und rannte, dabei spritze das Wasser an ihm hoch und er wurde völlig nass. Eine Ratte kroch über den Boden, die allerdings schnell das Weite suchte, als der kräftige Gefreite angerannt kam. Als Dennis auf eine Kurve zu rannte hörte er ein Wiehern. Er eilte um die Kurve und...... DONG..... ein dumpfes Geräusch und...............
Dennis öffnete die Augen, er lag im Kanal im Wasser, mit einer dicken Beule am Kopf. Auf seinem Rücken saßen ein paar Ratten, die ängstlich von dem Rücken des Wächters sprangen. Er war froh, dass er seinen Helm trug. Dennis richtete sich auf und tastete nach einer Leiter, die er auch ohne Schwierigkeiten fand. An dieser kletterte er schniefend hoch. Oben stieß er den Gullydeckel auf und stieg hinaus. Es war tiefe Nacht, Dennis war in einer Seitengasse und machte sich auf den Weg zur nächsten größeren Straße. Plötzlich ertönte das Poltern eines Wagens. Er kam um die Ecke geschossen, schwarz wie die Nacht und auf dem Fahrerplatz eine in schwarz gehüllte, scheinbar kopflose Gestalt. Dennis blickte sich um, auf der Straße stand eine völlig erstarrte Gestalt. Der Blick des Gefreiten schwenkte von dem Mann auf der Straße zur Kutsche und zurück, dann rannte er auf den Mann zu und riss ihn kurz vor einem Zusammenstoß mit der Kutsche von der Straße. Einige hundert Meter weiter hörte man einen lauten Schrei und die Kutsche hielt. Mit einem lauten Knall sprang die Tür auf und eine hellblau flimmernde, leuchtende Kugel flog heraus und schloss sich um eine soeben angefahrene Person. Dennis beobachtet mit Entsetzen weiter wie die Kugel sich verkleinerte und in der Tasche des Kutschers verschwand. Dies alles passierte in einem Bruchteil von Sekunden, so dass Schmied nichts tun konnte als da zu stehen und nichts zutun. Die Kutsche verschwand in der Nacht. Dennis hörte ein krächzendes Husten von der Seite und schaute dorthin. Auf dem Boden lag ein kreidebleich gewordenes Mitglied der Diebesgilde.
"Danke.", hustete der Dieb, stand auf und verschwand in einer Gasse.
Dennis zückte seinen Notizblock. So wir hätten: Einen kopflosen Mann, der sowohl über- als auch unterirdisch sein Unwesen treibt, Hufspuren, die unter Wasser brennen und Wagenspuren, die sich auflösen und zu guter letzt noch eine blaue magische Kugel. Dennis war so durcheinander, dass er gar nicht merkte wie ihm Blut durchs Gesicht lief. Was er zuerst für eine Beule gehalten hatte, war eine blutende Wunde und hatte die Form eines Erdrisses. Ein lauter Knall war zu hören und ein Blitz zuckte vom Himmel, daraufhin goss es wie aus Eimern.
"Ach verdammt." Dennis fluchte. "Ich geh jetzt erstmal zurück und zieh mir neue Klamotten an, dann komm ich wieder und schnapp mir diesen Pseudo Magier."
Auf dem Weg zurück hatte Schmied das Gefühl, dass er verfolgt wurde. Über seinem Kopf kreiste eine Krähe, die ihn bis zum Wachhaus verfolgte. Als Dennis das Gebäude betrat, hockte sie sich auf ein Dach auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

Atera hockte in ihrem Büro und grübelte. Sie hatte das neuste Mitglied der S.E.A.L.S auf einen Kopflosen geschickt, was wohl eher eine Mission für erfahrene Wächter gewesen wäre. Auf dem Flur hallten Schritte und Dennis lief mit hochrotem Kopf vorbei, doch Atera bemerkte, dass der Kopf nicht durch die Anstrengung so rot war, sondern durch das Blut, welches aus einer klaffenden Wunde an seiner Stirn trat. Auf dem Flur waren deutlich die nassen Fußstapfen des großen Gefreiten zu erkennen. Und das Geräusch seiner nassen Stiefel glich dem Geräusch, das entsteht, wenn man durch Morast läuft. Atera kam aus ihrem Büro.
"Was ist denn mit dir passiert? Gehts dir gut?", erkundigte sie sich.
Dennis drehte sich um. Nicht nur sein Gesicht war blutüberströmt, sondern auch seine Uniform. Seine Kleidung war völlig durchnässt und überall klebte Dreck.
"Das ist eine lange Geschichte, ich erzähle sie dir später, aber nun muss ich weiter, denn der Reiter treibt nicht nur nachts sein Unwesen, sondern auch tagsüber in den unterirdischen Kanälen.", erklärte Dennis hastig und verschwand in seinem Zimmer.
Atera schüttelte verwundert den Kopf und ging zurück ins Büro.
In seinem Zimmer zog Dennis erstmal die klatschnasse Uniform aus und wusch sich das Blut aus dem Gesicht. Nachdem Schmied sauber und trocken war und das Wasser im Waschbecken rot, zog Dennis seine Ersatz Uniform an, die Nasse hängte er an den Kamin und eilte wieder aus seinem Zimmer. Es musste eine simple Erklärung für diesen Fall geben, eine einfache Lösung, doch diese musste man erstmal finden und Schmied war sich sicher, sie lag in den Schatten. Er rannte aus dem Wachhaus, wo die Krähe schon lauerte und sofort die Verfolgung aufnahm. Durch die Straßen eilend, vergaß Dennis die Krähe und den Rest der Welt um sich, alles woran er denken konnte, war dieser eine Fall. In den Schatten ging es direkt in den Abwasserkanal, wo Dennis nach verdächtigen Spuren suchte. Der vermoderte Geruch war ihm vorher gar nicht aufgefallen, es war noch späte Nacht, allerdings hätte man auch sehr früher Morgen sagen können, denn es war drei Stunden nach Mitternacht. Die brennenden Hufe waren erloschen und es roch nach Schwefel. Hinter einer Wand hörte man eine Stimme, die seltsame Worte sprach, kurz darauf flog plötzlich ein hell lodernder Feuerball an die Wand und setzte sie in Flammen.
"Eine brennende Steinwand?", stammelte Dennis und ging auf die Wand zu.
Die Stimme hinter der Wand war nicht mehr zuhören, nur das Rascheln eines Umhangs. Dennis ging an der heißen Wand vorbei und auf eine schwarze Gestalt zu. Das war er, der Kopflose und diesmal ohne Pferd. Die Gestalt drehte sich zu Dennis.
"ALLES HAT EIN ENDE UND VIELES IST NICHT ZU VERSTEHEN!", hallte es durch den Raum, doch der Satz schien nicht von der schwarzen Gestalt zu kommen, sondern aus den Wänden. Ja, es schien als würden die Wände sprechen können. Die Gestalt schlug beide Handflächen zusammen und hüllte sich in eine blaue Rauchwolke, welche immer kleiner wurde und dann davon flog. Der Gefreite, der seinen Augen kaum traute, nahm die Verfolgung auf. Er eilte gebückt durch die Kanäle, weil er mit einer Körperhöhe von zwei Metern schlecht aufrecht gehen konnte. Zwei Kanalräume weiter sah er wieder die kopflose Gestalt, sie saß auf einem schwarzen Hengst.
"DU GLAUBST ZU VERSTEHEN, DOCH DU VERSTEHST GAR NICHTS.", sprachen die Wände wieder, während die schwarze Gestalt davon ritt.
Irgendwie passte das alles nicht zusammen. Was ging da vor sich? Alles war so verwirrend, doch Dennis hatte sich vorgenommen den Fall zu lösen und was er sich in den Kopf setzte, tat er bekanntlich auch. Doch im Moment hatte Dennis ein anderes Problem. Er hatte sich verlaufen und es war kein Ausgang in Sichtweite. Dennis beschloss einfach solange zu laufen bis er einen Ausgang finden würde. Was ihn allerdings verwunderte, war dass das Pferd diesmal keine brennenden Hufspuren hatte.
"Zum Glück hab ich meine Karte der Kanalschächte.", freute sich Dennis, doch seine Freude wurde getrübt, als er merkte, dass die Stelle, an der er sich befand, gar nicht eingezeichnet war. Und so setzte er seinen Weg fort, ohne Licht und ohne Karte. Eine scheinbar auswegslose Situation, doch der Gefreite war in seiner alten Heimat bekannt dafür einen Ausweg zu finden, selbst wenn keiner da war. Die Wunde am Kopf schmerzte noch, doch das war jetzt egal.
"Inzwischen müsste es schon Nachmittag sein.", dachte Dennis, doch nachprüfen konnte er es nicht, dazu war es zu dunkel und nirgendwo eine Öffnung in der Decke. Plötzlich wurde es heller. Was war das? Dennis schlich sich um die Ecke und vor ihm lag ein Raum an dessen Wände Fackeln hingen, in einer Ecke stand ein Tisch und in der Mitte des Raumes waren vier schwarze Pferde angebunden und direkt dahinter die schwarze Kutsche, doch der Kutscher war nicht da.
"Super.", dachte Dennis. "Jetzt hab ich sein Versteck gefunden, aber immer noch keinen Ausgang."
In diesem Moment fiel ihm eine Leiter ins Auge, sie sah nicht gerade aus wie die üblichen Leitern. Sie war ziemlich neu und aus Holz, was unüblich für das feuchte Abwassersystem von Ankh-Morpork war. Dennis kletterte hoch und stieß den Deckel über sich auf. Was ihn verwunderte, war dass er nicht etwa aus einem Gullydeckel stieg, sondern aus einem Holzkasten, der an einem Haus stand. In diesem Holzkasten lag auch noch ein schwarzer Mantel, den Schmied mitnahm. Es bestand kein Zweifel, das war der Mantel des Kopflosen. Ungefähr in Höhe der Brust waren zwei Löcher in den Mantel geschnitten.
"Gucklöcher.", deutete Dennis. "Also ist unser Mann wohl doch nicht so kopflos, wie ich zunächst vermutete.", sagte der Gefreite Schmied.
Nun musste er zunächst herausfinden, was das für ein merkwürdiges Gebäude war neben dem er stand. Dennis' Augen mussten sich erstmal wieder an das Licht gewöhnen, doch als dies geschehen war, konnte er ihnen nicht trauen. Er stand vor der Wache.
"Der Kopflose ein Wachemitglied, Freund und Kollege? Nein das kann nicht sein. An der Wand lehnte eine weitere Leiter, sie sah genauso aus wie die Leiter in dem geheimen Raum unter der Straße. Also zog er sich die Sprossen bis zu einem weit geöffneten Fenster hoch und kletterte hinein. Er fand sich in Ateras Büro wieder. Leicht verwirrt stütze sich Dennis an die Garderobe. An ihr hang ein schwarzer Mantel, ebenfalls mit Gucklöchern.
"Atera? Das kann nicht sein. Nein. Wieso sie und wieso setzt sie mich dann auf sich selbst an? Das ergibt keinen Sinn." Nach kurzem Nachdenken sagte er dann zu sich selbst: "Doch es ergibt einen Sinn, hätte sie sich nicht drum gekümmert, hätte sich ein Bürger bei IA beschwert, wo gut ausgebildete, erfahrene Ermittler waren, die sie garantiert enttarnt hätten. So hat sie einfach mir die Aufgabe gegeben. Ich bin unerfahren und sie konnte sich wohl nicht vorstellen, dass ich die Lösung finde." Ein lautes Krachen störte ihn in seinen Gedanken.
"Hab ich dich also du Einbrech... Was machst du denn hier? Du warst das also, der Kopflose!" Cim hatte die Tür aufgestoßen und war nun total durcheinander.
"Oh, nein ich hab den Mantel hier oben gefunden... und einen geheimen Raum unter der Straße hier unten."
Dennis erklärte Cim die Situation von Anfang an.
"Und du meinst wirklich, dass es Atera war? Das ergibt für mich keinen Sinn. Wieso denn unsere Tery?"
"Ich sagte nicht, dass sie es war, aber es deutet ziemlich viel auf sie hin... Auch mir fällt es schwer das zuglauben, aber zurzeit spricht viel gegen sie und praktisch nichts für sie."
Bedrücktes Schweigen kehrte in den Raum, Cim und Denis konnten das alles nicht glauben, schließlich war es ihre Schäffin.
"Doch.", unterbrach Cim plötzlich freudestrahlend. "Atera hat absolut keine Ahnung von Magie, was allerdings auch nur gespielt sein kann."
Sein eigener Satzanhang brachte Cim wieder zum grübeln. Er wusste erst nicht was er sagen sollte, doch dann: "Wir sagen zuerst nichts zu ihr und du machst weiter und suchst Beweise, ist das klar?"
"Ja, Sör." Dennis salutierte und verließ den Raum, da wurde er noch einmal zurück gerufen.
"Ach ja, es kam eine Nachricht rein, dass zwei Leute wieder spurlos verschwunden sind. Der Kopflose soll dahinter stecken. Geh dem bitte auch nach. Wenn ich ehrlich bin, traue ich das der Schäffin nicht zu.", sagte Cim, Dennis nickte und ging dann endlich den Gang entlang. Als er an einigen Bürotüren vorbei lief, sah er Larius den stellvertretenden Abteilungsleiter von SUSI wie er sich eine schwarze Kutte anzog und sich plötzlich eine Sense schnappte.
"Eine Verschwörung.. Tery und Larius? Das kann doch alles nicht wahr sein."
Dennis beschloss Larius zu verfolgen. Er schlich durch die leeren Gassen, als wäre er der TOD persönlich. So sah er auch aus mit seiner schwarzen Kutte und der Sense. Larius verließ die Stadt. Was hatte er vor? Neue Zaubersprüche ausprobieren? Der stellvertretende Abteilungsleiter von SUSI ging auf eines der Felder und begann mit seiner Sense zu schwingen.
"Oje, ein Hobbygärtner!", platzte es aus Dennis raus und im selben Moment lachte er los. Larius fuhr herum, sein Gesicht war knallrot, er wollte nicht, dass einer seiner Kollegen von seinem Hobby erfuhr, es war im peinlich. Dennis ging lachend davon, er hatte besseres zu tun, als Larius, den selbst ernannten Hobbygärtner, zu beobachten.
Zurück in der Stadt, bemerkte Dennis wieder diese Krähe, die ihn verfolgte. Die Sonne verschwand allmählich hinter dem Rand der Scheibenwelt und die Dunkelheit schlich wie ein Schatten über die Stadt. Dennis hatte seit zwei Tagen nicht geschlafen, doch das machte ihm nichts aus, er war zwar müde, aber er versprach sich selbst für diesen Abend eine ruhige Nacht, was ihm neue Kraft gab.
KNACK... eine Axt flog an Dennis' Gesicht vorbei und säbelte ihm ein paar abstehende Haare ab.
"Verschwinde!", schrie eine kleine Gestalt. "Mich nimmst du nicht auch noch mit." Der Zwerg rannte, mit geballten Fäusten auf den Wächter zu.
"Halt!", schrie Dennis, während er versuchte den aufgebrachten Zwerg von sich fern zu halten. "Ich bin von der Stadtwache."
Der Zwerg blieb stehen und starrte Dennis an. Er schien einen Schock zu haben. Er starrte verrückt und eindringend, so dass manch einer, wie Dennis, eine Gänsehaut bekommen hätte.
"E-e-e-ehrlich?", stotterte der Zwerg, dem die Angst in den Augen stand, obwohl Zwerge eigentlich mutige Gesellen waren, die keine Angst haben.
"Ja, hier ist meine Marke. Was ist denn passiert?"
Der Zwerg starrte ungläubig auf die Marke und schrie dann: "Dieser K-K-K-Kopfl-l-l-l-lose hat meinen Kameraden mitgenommen, aber sonst war nichts auffälliges, falls Sie das fragen wollten."
"Genau das wollte ich. Na gut, dann such ich mal weiter, ich kümmere mich darum."
"Oh bitte, bringen Sie ihn zurück.", flehte der Kleine.
"Ich verspreche mein bestes zu tun.", versprach Schmied und setzte seinen Weg fort.
Ein eisiger Wind kroch durch die Straße und es lief Dennis eiskalt den Rücken runter. Er beschloss zunächst sein Versprechen sich selbst gegenüber einzulösen und ging zurück zur Wache, wo er auf sein Zimmer ging. Dort zog er seine Sachen aus, legte sie zusammen und dann in ein Regal. Am Waschbecken wusch er sich noch schnell, bevor er sich in sein Bett kuschelte. Es war ein schönes Gefühl sich in sein warmes Bett zu kuscheln und mal nicht in einem Abflussrohr zu liegen und zu bluten. Nach wenigen Minuten schlief er ein und wachte erst am späten Nachmittag wieder auf. Die Sonne schien in sein Gesicht und Dennis gähnte, während er sich ausgiebig reckte und streckte. Doch dann fiel ihm auf, dass er gewaltig verschlafen hatte und sprang auf, dabei stieß er gegen die Bettkante und humpelte so zum Regal, wo er seine Uniform überstreifte. Er stieß die Tür seines Zimmers auf, welches gleichzeitig sein Büro war und schritt abermals den langen Flur entlang. Mit dem Versprechen vom Vortag im Kopf und neuer Kraft im Körper machte sich Dennis auf in die Schatten und dort in die Kanalisation. Nach kurzem ergebnislosem Umherirren beschloss er wieder aus der Kanalisation herauszukommen und stieß den nächstgelegenen Gullydeckel hoch.
"Schönen guten Tag.", sagte eine freundliche Stimme. Dennis blinzelte ins glänzende Licht. Er war auf dem Platz der Unsichtbaren Universität an die Oberfläche zurückgekehrt. Ponder Stibbons lächelte ihn an.
"Oja, guten Tag."
"Was kann ich für Sie tun, ehrenvolles Wachemitglied? Sind Sie an einem spannenden Fall?"
"Ja, ich suche einen Mann der Wände zum sprechen bringen kann, der Feuerbälle werfen kann und vieles mehr."
"Poestix.", sagte Stibbons. Dennis schaute ihn darauf verwundert an.
"Poestix Hypnostix. Er wurde verstoßen, weil er ein Buch stahl, das große Buch der Beschwörung und Hypnose.", erklärte Ponder.
"Danke, das hat mir sehr geholfen.", freute sich Dennis und verließ die Unsichtbare Universität, aber dieses Mal überirdisch. Dennis schritt an den Mauern der Universität entlang, als er plötzlich das Wiehern eines Pferdes hörte. Woher kam das? Dennis schaute sich um und bemerkte, dass er direkt auf einem Kanaldeckel stand. Er griff an den Deckel des Gullys, schob ihn zur Seite und sprang in das Loch, doch er landete nicht auf dem Boden, sondern genau auf dem Rücken des schwarzen Pferdes und genau vor ihm saß er, der Kopflose.
"HALT DICH FEST!", sprachen die Wände und es ging im Galopp los.
Sie ritten durch Räume in denen es roch, als würde irgendwo in der Ecke etwas verwesen oder verfaulen. Schmied war sich nicht sicher, wieso er überhaupt mit ritt, doch bei der Geschwindigkeit hätte abspringen keinen Sinn.
Das Pferd stoppte und zwar so heftig, dass Dennis prompt vom Pferd fiel. Er vermutete, dass er gleich wieder voller Matsch und Modder war, doch das blieb aus, denn er landete auf sauber poliertem Marmorboden. Leicht verwundert blickte sich der großgewachsene Gefreite um, er war umzingelt. Um ihn herum standen Zwerge, Menschen, Trolle und viele andere Lebewesen. Einige von ihnen kannte er aus den Vermissten Anzeigen.
"Die Entführten.", schoss es ihm durch den Kopf. "Aber wieso arbeiten sie für ihn?"
Zwei der Trolle packten Dennis plötzlich, drehten ihm die Arme auf den Rücken und schmissen ihn in einen Käfig, dann verschwanden sie mit diversen Werkzeugen bewaffnet in einen Tunnel. Der Umhang fiel und der Kopflose war plötzlich gar nicht mehr so kopflos. Wie Dennis vermutet hatte, sah er durch Gucklöcher, die im Brustbereich der Kleidung eingeschnitten waren.
"Du hast genug geschnüffelt.", drohte Hypnostix, der seinen Arm hob und wieder diese seltsame Formel sprach, die damals den Feuerball beschworen hatte. Wie Dennis es erwartete, wuchs in der Hand des Magiers ein Feuerball, der so groß war wie ein Fass Bier.
"Nun ist es aus!", schrie Dennis aus vollem Leibe, während der Feuerball auf ihn zuflog. Schmied schloss die Augen, doch es geschah nichts. Er öffnete die Augen.
"Bin ich Tod?", stammelte er und starrte auf eine Wand aus Feuer, die direkt vor ihm war. Woher kam diese Wand? Dennis schaute sich um, in einer Ecke des Raumes trat Ponder Stibbons aus dem Schatten und grinste Dennis an.
"Das wirst du mir büßen.", schrie der dunkle Magier und schoss einen Feuerstrahl auf Stibbons, dieser reagierte blitzartig, was man wortwörtlich nehmen konnte, denn auch er schoss einen Strahl auf Hypnostix, einen Blitzstrahl. Blitze und Funken flogen durch den Raum und ließen ihn hell erleuchten. Ein Funke schoss über Dennis hinweg und hinterließ eine schwarze Spur auf dem Helm. Ein Blitz traf den Käfig in dem Dennis saß und spaltete sich in viele kleine Blitze, die an den Gittern entlang krochen. Man konnte Stibbons und Hypnostix die Anstrengung regelrecht ansehen. Irgendwann, wusste Dennis, muss einer von den beiden aufgeben und sich dem Stärkerem fügen. Die Magie wurde stärker und der Raum begann zu beben. Teile der Deckenverkleidung fielen herunter und zerbrachen auf dem Boden, lange Risse entstanden in den Wänden. BOOM... eine Explosion... beide Magier flogen durch die Wucht in die Ecke. In der Decke hatte sich ein riesiges Loch gebildet, erst jetzt konnte Dennis vermuten wo sie waren, denn da er nichts besonderes sah, mussten sie auf Feldern außerhalb der Stadt sein.
"Hey, damit hab ich mir viel Mühe gegeben.", schrie Larius, während er seine Sense schwingend auf das Loch zu rannte.
Die beiden Magier nahmen erneut den Kampf auf. Ein Feuerball schoss aus dem Loch, flog auf Larius zu, Stibbons Hand schnellte in die Höhe und ein weiterer Feuerball entstand, der den ersten zerstörte. Eine weitere Explosion war die Folge, Larius flog auf den Rücken.
"Verschwinde.", schnauzte Ponder. "Sonst passiert dir noch was."
Mit den elementaren Kräften war nicht zu spaßen. Hypnostix öffnete den Mund und blies so feste, dass Larius quer über das Feld flog und unsanft aber unverletzt in einem Heuwagen landete. Ein Feuerball folgte und Larius sprang mit letzter Kraft aus dem Wagen, der innerhalb kürzester Zeit in Flammen stand.
"Siehst du nicht, dass du hier nicht helfen kannst und nur im Weg stehst!", rief Stibbons der kurioser Weise über dem Loch im Boden schwebte, ihm gegenüber Hypnostix.
Aus Stibbons Hand schoss ein Blitz auf Hypnostix zu, der ihn mit einer Art Spiegelzauber in den Himmel schoss, worauf ein lauter Knall folgte und es zu regnen begann.

Auf den Straßen von Ankh-Morpork sammelten sich Menschenmengen an, die das Feuerwerk vor der Stadt beobachten. Da eilte Cim auf die Straße.
"Verflucht.", fluchte er und rannte los, wobei er beinahe Atera umrannte.
"Wohin denn so schnell, Cim?"
"Guck nach draußen. Es ist kein Feuerwerk geplant. Ich schau mir das an.", sagte Cim hastig und eilte los.
Atera guckte in den Himmel, grübelte kurz und folgte Cim.

Dennis, beobachtete von seinem Käfig aus alles. Da fiel ihm plötzlich sein Messer ein, das er in der Aufregung ganz vergessen hatte. Er zückte es aus dem Hosenbund und schraubte damit die kleinen Schrauben heraus und stieß die Türe auf. Ein heller Feuerball flog in das Loch und Dennis sprang auf den Boden. Es zischte und der Käfig hinter ihm schmolz durch die gewaltige hohe Temperatur des Feuerballs und das flüssige Metall floss über den Marmorboden. Dennis war sichtlich geschockt und wusste zunächst nicht was er tun sollte. Oben bei dem magischen Kampf konnte er nichts unternehmen.
"Ich habs, die Entführten.", sagte Dennis und eilte in den Tunnel, in den sie verschwunden waren. Ein Feuerball, ein Knall und in dem Gang war es dunkel, Dennis und die Entführten waren verschüttet worden. Dennis eilte zum Ende des Tunnels, wo ein paar verwirrte Wesen saßen, die gar nicht wussten wie sie dorthin gekommen waren.
"Der Knall muss sie erlöst haben.", vermutete Dennis.
"Habt ihr eine Idee, wie man hier rauskommt? Wir wurden verschüttet?", fragte Dennis.
Die noch verwirrten Männer schüttelten den Kopf und Dennis blickte sich um und sein Blick blieb an einem Regal hängen, genauer an einer schwarzen Kutte, die an dem Regal hing, aus einer der Taschen guckte ein Buch heraus. Schmied schnappte sich das Buch und zog sich den Mantel über. In der Tasche fand er zusätzlich ein dunkelgrünes Amulett, das goldene Verzierungen hatte.
"Wenn schon, dann richtig.", dachte Dennis und zog sich die Sachen an, anschließend blätterte er in dem Buch.
"Da ist er. Tretet zurück, Männer."
Dennis sprach ein paar Worte und hob dabei beschwörend die Hand in die Luft. Nichts passierte. Dennis las noch mal und siehe da eine Feuerfontäne schoss aus seiner Hand und ein weiteres Loch entstand, ein weitere Zauberspruch folgte und Dennis und die anderen Männer schwebten aus dem Loch.
"Versteckt euch irgendwo.", riet Dennis, der auf Larius zueilte.
"Hier Larius, bring das in die Universität."
Dennis drückte Larius das Buch in die Hand und rannte zurück. Es zuckte und ein Blitz flog auf Dennis zu. Das Amulett begann zu leuchten und ein grüner Strahl schoss heraus, der den Blitz zerschmetterte. Beide Magier starrten ungläubig auf die in einer Kutte gehüllte Gestalt, die eine solche Macht besaß. Dennis, der den Schatten der Kapuze im Gesicht hatte, schaute nicht weniger erstaunt. Ponder nutzte die allgemeine Verwirrung und schoss auf Hypnostix. Dieser schaute nach vorn und riss die Augen weit auf und schoss eine Feuerfontäne nach unten. Damit gewann er ein wenig an Höhe, doch der Feuerball traf trotzdem sein Ziel, zumindest fast, denn Hypnostix riss die Beine hoch und so traf der Feuerball nur seinen Mantel.

Cim und Atera erreichten die Stadtmauer und trauten ihren Augen nicht. In der Luft zwei Magier die sich bekämpften und auf dem Boden eine dunkle Gestalt um die sich ein grünes Licht hüllte, welches Feuer und Blitze von der Gestalt fern hielt. Atera beugte sich nach vorne, um zu erkennen wer die Gestalt war, die dort stand. Dennis spürte diesen Blick im Rücken und drehte sich um. Als er Atera sah, zog er die Kapuze ab und winkte. Atera fiel fast von der Stadtmauer. Ponder griff in seine Tasche und schmiss Dennis etwas zu, was einem kleinen Zettel glich. Tatsächlich, es war einer, auf dem etwas in einer seltsamen Sprache geschrieben war. Der schwarz gekleidete Gefreite sprach die Formel und aus seinem Medaillon schoss eine Kugel auf Hypnostix zu, kurz vor dem Aufprall sprengte sie auseinander und ein Netz schloss sich um den Zauberer. Ponder fing ihn auf.
"Der kommt mit zur Uni. Ich hoffe, du kommst morgen mal vorbei.", grinste der völlig erschöpfte Ponder und verschwand. Dennis ging zur Wache und erzählte Atera und Cim unterwegs, was passiert war und wie er dort hingekommen war, wo er diese merkwürdige Aufmachung her hatte und vieles mehr. In der Wache legte er sich erst einmal schlafen. Doch sein Schlaf war unruhig, er war voller Feuerbälle, Blitze und Explosionen.

Der nächste Morgen kam und Dennis streifte sich seine Uniform über, darüber die schwarze Kutte und zu guter Letzt hängte er sich das Medaillon um und machte sich auf den Weg zur Unsichtbaren Universität. Wo ihn bereits Ponder mit Mustrum Ridcully erwartete.
"Du bist also der junge Mann, der Hypnostix geschnappt hat. Nun ich bin kein Mann vieler Worte, ich danke dir und wir haben ein kleines Geschenk für dich. Und zwar darfst du das Amulett behalten, es ist mit einem Schutzzauber belegt, wie du vielleicht bemerkt hast. Daher konntest du auch zaubern, also bild dir bloß nicht ein jeder dahergelaufene könnte nur mit einem Buch in der Hand unsere Zaubersprüche sprechen und auch noch Erfolg damit haben." Mit diesen Worten ging der Erzkanzler und ließ Ponder mit Schmied alleine.
"Wir haben mit einem Zauberspruch die Felder wieder hergerichtet.", sagte Ponder und unterbrach damit die Stille.
"Übrigens, die Unsichtbare Universität kann nichts mit der Kutsche von Hypnostix anfangen. Wir überlassen sie dir. Du kannst sie haben."
"Oh, danke für deine Großzügigkeit."
"Nichts zu danken. Und nun geh und ruh dich aus, das waren sicher harte Tage, wenn ich die Wunde an deinem Kopf so sehe."
"Oja, das war mein erster Auftrag bei SEALS. Okay, ich geh dann mal, danke noch mal."
"Danke dir. Auf Wiedersehen."
Dennis drehte sich um und ging. Vor dem Wachhaus stand die pechschwarze Kutsche.
"Was soll ich damit?", dachte er sich. "Ich stifte sie am besten der Wache." Dennis ging ins Wachhaus und klopfte an Kommandeur Rince's Türe.
"Herein.", hörte man auf der anderen Seite. Dennis trat ein und hielt einen seltsamen Zettel in der Hand.
"Was ist das?", fragte Rince interessiert.
"Das ist eine Besitzurkunde für eine große schwarze Kutsche, die ich von der Universität geschenkt bekommen hab. Ich schenke sie der Wache."
"Das ist sehr großzügig.", lobte Rince.
"Okay, weggetreten Schmied.", sagte Rince und salutierte.
"Jawohl, Sir." Dennis salutierte ebenfalls und ging zurück in sein Büro, wo er sich die vergangenen Tage durch den Kopf gehen ließ, um sie in seinem Tagebuch festzuhalten. Aber er freute sich schon auf seinen nächsten Einsatz.






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