Konkurrenz belebt das Geschäft, Teil 2

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von Hauptgefreiter Sillybos (SUSI)
Online seit 15. 10. 2002
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Ein Wagen ist mit angesägter Achse liegen geblieben, Plakate wurden bis zur Unkenntlichkeit übermalt, die Leiche eines Kleiderhändlers liegt auf dem Ankh und die Konkurrenz der Gilden käuflicher Zuneigung geht weiter. Ein Kriminalstück in vier Akten. Der dritte und der vierte Akt.

Dafür vergebene Note: 14

Es spielen (nach der Pause):
LORD VETINARI Patrizier von Ankh-Morpork
DRUMKNOTT sein Sekretär
FRAU PALM Präsidentin der Näherinnengilde
FRAU WEDEL Präsidentin der Gilde der Wäscherinnen und Mägde
HERR SPOTTBILLIG Präsident der Kaufmannsgilde
BIETNURGUT Textilwarenhändler
PRIESTER DES LUPANAR
GLÄUBIGER DES LUPANAR
KMDR RINCE Kommandeur der Stadtwache
OLT DAEMON Dobermann
FR TRICIA MC MILLAN Abteilungsleiterin RUM
LT PISMIRE Abteilungsleiter SUSI
LK LARIUS DE GARDE stellv. Abteilungsleiter SUSI
OG CLARA BIENCHEN Gerichtsmedizineranwärterin
HG SILLYBOS Spurensicherer
HEGELKANT sein Sklave
PINSELHEBER Maler
FROMAGE Näherin
LAURETTA Erste Angestellte von Frau Wedel
EINE NÄHERIN
EIN VERGRÖSSERUNGSDÄMON


AKT III



Akt III, Szene 1

Messingbrücke, Ankh-Morpork. Auftritt Clara, Sillybos und Hegelkant. Hegelkant hält eine Laterne in der Hand.
CLARA: Da unten ist die Leiche. Viel kann man nicht erkennen, es ist schon ziemlich dunkel.
SILLYBOS: Ja, stimmt. Hegelkant, mehr Licht!
Hegelkant hält die Laterne über das Geländer der Brücke.
SILLYBOS: Kannst du was erkennen?
CLARA: Immer noch nicht. Wir müssen die Leiche bergen.
SILLYBOS: Ich fürchte, du hast Recht. Hegelkant, mach dich bereit.
HEGELKANT: Wenn Ihr meint, Herr.
Er setzt eine Wäscheklammer auf die Nase und holt eine Fangschlinge und ein großes Tuch hervor.
CLARA: Wir müssen ihn an den Armen oder Beinen herausziehen, um keine inneren Organe zu beschädigen.
SILLYBOS: Na dann los, Hegelkant! Ich leuchte von hier oben.
Hegelkant gibt Sillybos die Laterne und geht hinunter zum Ufer.
SILLYBOS: So, zuerst das Tuch.
Hegelkant breitet das Tuch am Ufer aus.
SILLYBOS: Also gut, Hegelkant. Viel Glück!
HEGELKANT: Was soll ich genau tun, Herr?
SILLYBOS: Kannst du ihn von dort aus ohne die Schlinge erreichen?
HEGELKANT: streckt sich. Ja, Herr. Ich komme an seine linke Hand.
CLARA: Wunderbar. Dann zieh' ihn vorsichtig auf das Tuch.
HEGELKANT: Ich versuch 's.
Er greift die Leiche am linken Handgelenk und zieht sie an Land.
HEGELKANT: Herr, meine Klammer rutscht....
SILLYBOS: Das machst du sehr gut Hegelkant. Halte durch!
CLARA: So hilf ihm doch! Der arme Hegel!
SILLYBOS: Du meinst, ich soll...
CLARA: Nun los, geh hin und tragt die Leiche hierher auf die Brücke. Hier ist mehr Licht.
SILLYBOS: setzt sich eine Wäscheklammer auf die Nase. Na gut, dann wollen wir mal.
Er geht zum Ufer. Dann tragen er und Hegelkant das Tuch mit der Leiche auf die Brücke.
CLARA: Gut gemacht, ihr beiden. Dann wollen wir uns die Leiche mal ansehen.
Sie tastet an der Leiche herum und prüft verschiedene Körperstellen.
CLARA: Sag mal, hast du den Vergrößerungsdämon mitgebracht?
SILLYBOS: Ja sicher. Er holt einen Vergrößerungsdämon aus seiner Tasche. Weißt du, wie diese Dinger funktionieren?
CLARA: Ist nicht sehr schwer. Diese Dämonen haben einfach nur sehr gute Augen. Du setzt ihn irgendwo hin und er sagt dir, was er sieht. Je genauer du fragst, desto genauer weiß er, wonach er suchen muss und desto genauer wird seine Antwort sein. Und wenn es wichtig ist, kannst du es dann im Labor genauer untersuchen. Spart die lästige Sucherei.
SILLYBOS: Nicht schlecht. Kann man die auch mit Ikonographen kombinieren?
CLARA: Ich glaube, wir sind gerade dabei, so was zu entwickeln. Aber im Moment musst du damit vorlieb nehmen, fürchte ich.
SILLYBOS: Naja, wird schon gehen.
CLARA: Allerdings sind sie oft sehr launisch.
SILLYBOS: Und wie zeigt sich das?
DÄMON: Darin, dass ich sage, was ich will, Fettsack!
SILLYBOS: überrascht. Wie war das bitte?
DÄMON: Du hast mich schon verstanden, Fettsack!
CLARA: Ignorier' ihn am besten einfach.
SILLYBOS: Das ist gar nicht so einfach! Er hat mich an einer empfindlichen Stelle getroffen.
DÄMON: Fettsack! Fettsack! Fettsack!
HEGELKANT: Er hat euch erneut beleidigt, Herr.
SILLYBOS: Ja, ich muss sagen, der geht mir ziemlich auf den Keks.
HEGELKANT: Schmeißt ihn doch einfach in den Ankh, Herr. Bisher sind wir auch ohne Dämon zurecht gekommen.
SILLYBOS: überlegt. In den Ankh werfen?
CLARA: Das könnte dir erheblichen Ärger einbringen, Sil. Immerhin ist der Dämon Eigentum der Wache.
SILLYBOS: Du würdest ihn nicht reinwerfen?
CLARA: Auf keinen Fall!
HEGELKANT: Er hat euch tief entwürdigt, Herr.
SILLYBOS: Rein oder nicht rein, das ist hier die Frage: Ob's edler im Gemüt, die Pfeil' und Schleudern des wütenden Dämons erdulden, oder aber, mich wehrend gegen diese See von Plagen, durch gezielten Wurf sie enden.
DÄMON: Oh wie poetisch!
SILLYBOS: hält sich den Dämon direkt vor das Gesicht. Jetzt hör mir mal gut zu! Es ist spät, ich habe einen langen Tag hinter mir und habe keine Lust, mir von dir irgendwelche Beleidigungen anzuhören, verstanden? Also halt die Klappe und mach deinen Job!
DÄMON: Ist ja gut. Ich will ja heute schließlich auch noch mal ins Bett kommen.
SILLYBOS: Gut, dann sind wir uns ja einig.
Er setzt den Dämon auf die Leiche.
SILLYBOS: So. Befinden sich irgendwelche Fremdstoffe auf der Jacke? Haare oder so was?
DÄMON: Hier ist alles voller Schlamm! Mann, der Typ stinkt!
CLARA: Kein Wunder, wir haben ihn ja auch gerade erst aus dem Ankh gefischt.
DÄMON: Unter diesen Umständen kann ich nicht arbeiten. Ich falle ja gleich in Ohnmacht.
SILLYBOS: Dann halt dir die Nase zu, verdammt!
DÄMON: Ist ja gut, ist ja gut! Immer auf die kleinen...
Der Dämon untersucht die Leiche.
SILLYBOS: Hegelkant, geh du noch mal den Ankh untersuchen, ob du noch was findest.
HEGELKANT: Ja, Herr.
Er geht wieder hinunter zum Ankh.
SILLYBOS: Kannst du schon irgendwas über den Täter sagen, Clara?
CLARA: beugt sich zur Leiche runter. Was interessant ist, sind diese Druckstellen am Hals. Er scheint gewürgt worden zu sein. Ob das die Todesursache ist oder vielleicht doch der Sturz auf den Ankh, kann ich im Moment noch nicht sagen.
SILLYBOS: Es ist merkwürdig, dass hier auf der Brücke keinerlei Kampfspuren zu finden sind. Er fährt mit dem Finger über das Geländer. Sogar auf dem Geländer ist eine Staubschicht.
CLARA: Das ist in der Tat merkwürdig. Möglicherweise hat der Täter das Opfer getötet und wollte dann die Leiche hier entsorgen.
HEGELKANT: Herr! Ich habe hier etwas gefunden! Er läuft wieder zur Brücke. Eine Art Stock oder so was in der Art. Mit seltsamen Verzierungen. Ein seltsames Artefakt, wenn ich das sagen darf.
Er gibt Sillybos das Artefakt.
SILLYBOS: Hm. Es könnte vielleicht eine religiöse Bedeutung haben, was meinst du, Clara?
CLARA: zuckt mit den Schultern. Möglich. Ich kenne mich da nicht aus.
SILLYBOS: Wo hast du es gefunden, Hegelkant?
HEGELKANT: Es lag dort, wo auch die Leiche lag. Also unter der Leiche sozusagen.
SILLYBOS: Hm. Das würde wiederum auf einen Kampf schließen lassen.
CLARA: Lasst uns von hier verschwinden, meine Nebenhöhlen halten das nicht mehr lange aus. Ihr nehmt die Leiche, ich nehme den Stab, okay?
SILLYBOS: lächelt. Ganz wie du meinst, Obergefreite.
Er gibt Clara den Stab und hebt mit Hegelkant das Tuch mit der Leiche hoch.
DÄMON: He, Fettsack! Ich habe nichts gefunden bei der Leiche. Wäre nett, wenn du mich jetzt wieder hier runternehmen würdest, Fettsack.
SILLYBOS: Runternehmen? Ich schmeiß dich gleich wohin, Plagegeist.
DÄMON: Ach, das tust du ja doch nicht, feiger Fettsack!
SILLYBOS: So, jetzt reicht 's!
Er wirft den Vergrößerungsdämon in den Ankh.
HEGELKANT: Hm. War das weise, Herr?
SILLYBOS: Das Ziel der Provokation ist es stets, eine Grenze zu finden, Hegelkant. Ich habe eine gefunden. Er schaut auf den Ankh. Und unser Freund da unten auch, schätze ich.
Clara, Sillybos und Hegelkant ab.

Akt III, Szene 2

Näherinnengilde. Frau Palm sitzt in ihrem Büro. Auftritt Näherin.
NÄHERIN: Ich habe herausgefunden, was mit Trageviel passiert ist, Frau Palm.
FRAU PALM: Und? Sag' schon.
NÄHERIN: Es tut mir Leid, Frau Palm; er ist tot. Er wurde ermordet.
FRAU PALM: Er ist also tot. Als die Lieferung nicht kam, dachte ich mir schon, dass es was Ernstes ist, er kam nie zu spät. Und nun die Gewissheit. Er war ein guter Geschäftsmann.
NÄHERIN: Und nicht nur das...
FRAU PALM: Aber warum sollte die Wache mir das verschweigen?
NÄHERIN: Ob das ein echter Wächter war? Vielleicht war es ja ein Spion von der anderen Gilde.
FRAU PALM: Nein, das war ein Wächter, glaub mir. Wächter sind alle gleich, die rieche ich zehn Meilen gegen den Wind.
Schweigen.
NÄHERIN: Und was machen wir nun, Frau Palm?
FRAU PALM: Nun, zunächst einmal brauchen wir einen neuen Lieferanten. Kümmere du dich darum.
NÄHERIN: Ja, Frau Palm.
FRAU PALM: erhebt sich. Und dann ist da ja noch dieses andere Problem - diese andere Gilde.
NÄHERIN: Was gedenkt ihr in dieser Hinsicht zu tun?
FRAU PALM: Hmm. Vielleicht sollten wir unseren Geschäftsbereich etwas ausdehnen. Schick' Fromage zu mir.
NÄHERIN: Ja, Frau Palm.
Näherin ab.
FRAU PALM: Es gibt drei Möglichkeiten, der Konkurrenz zu begegnen... Die sanfte Tour, die harte Tour und die unfaire Tour. Welche Möglichkeiten habe ich? Eine friedliche Lösung im Stillen? Das mag zwar sanft sein, aber das Ergebnis ist zumeist unbefriedigend. Die unfaire Lösung ist wohl wirkungsvoller, aber sie hat kein... Stil. Es schickt sich nicht für eine Dame meines Ranges, andere Gilden hinzuzuziehen. Noch habe ich es nicht nötig, um Hilfe zu rufen. Es soll also die harte Tour sein.
Auftritt Fromage.
FROMAGE: Sie haben gerufen, Frau Palm?
FRAU PALM: Ja. Ich habe einen Auftrag für dich. Dein neuer Standort ist vor der Gilde der Wäscherinnen und Mägde. Versuch dort, denen die Kunden abzuwerben.
FROMAGE: Und wenn es Ärger gibt?
FRAU PALM: überlegt. Dann werde ich wohl doch den Jungs Bescheid sagen müssen.
Fromage ab.

Akt III, Szene 3

Wachhaus Pseudopolisplatz. Sillybos sitzt an einem Tisch und schreibt seinen Bericht.
SILLYBOS: Was für ein seltsamer Bericht, den ich hier schreibe. Geradezu vor Widersprüchlichkeit strotzend! Und diese Widersprüchlichkeit gipfelt stets aufs Neue bei der Näherinnengilde. Er schaut auf seinen Bericht. Eine Gilde der nähenden Frauen, die sich Kleider liefern lässt? Wie absurd! Lauter Frauen, die - Frauen! Ich vermag es nicht mit logischen Mitteln, ihr Tun nachzuvollziehen. Was ist mit den Frauen? Millionen Frauen gibt es auf der Welt, derer ich nur einen kleinen Bruchteil kenne. Wie könnte ich mir da ein Urteil erlauben? Das Wesen der Frau wird, sofern es nicht mit Logik erschlossen werden kann, mir wohl für immer verborgen bleiben. Meine Unwissenheit hat einen weiteren Fixpunkt gewonnen: Unwissenheit, dein Name ist Weib!
Auftritt Clara Bienchen.
CLARA: Gleich kommt Pismire und will deinen Bericht sehen.
Sillybos schaut Clara skeptisch an.
CLARA: Ist irgendwas?
SILLYBOS: Ich weiß es nicht.
CLARA: Du siehst irgendwie fertig aus.
SILLYBOS: Fertig? O ja....
CLARA: Ich bin auch schon ziemlich müde. Wird höchste Zeit, dass Feierabend ist.
Auftritt Pismire.
PISMIRE: So, Sillybos, nun zeig mir noch kurz deinen Bericht, und dann könnt ihr beide auch gehen.
Sillybos reicht Pismire seinen Bericht.
SILLYBOS: Danke, Sir.
Pismire überfliegt den Bericht.
PISMIRE: Soweit scheint ja alles in Ordnung zu sein.
SILLYBOS: Alles in Ordnung, Sir? Haben Sie den Abschnitt mit der Näherinnengilde gelesen, Sir?
PISMIRE: Nur überflogen, denn das ist ja nicht unsere Aufgabe. Du hättest da gar nicht hingehen brauchen. Wir sichern nur die Spuren. Welche Bedeutung sie wie hier bei der angesägten Achse haben, entscheiden nicht wir von SUSI.
SILLYBOS: Die Achse wurde abgesägt, Sir. Nicht angesägt.
PISMIRE: schaut genauer auf den Bericht. Oh, ja, stimmt. Deine Handschrift könnte ruhig etwas größer sein, Sillybos. Nun, da wird man sehen müssen. Was ist mit dem Bericht über den Mordfall an der Messingbrücke?
SILLYBOS: Ja, den habe ich auch hier. Er reicht Pismire einen weiteren Bericht und den Stab. Diesen Stab fanden wir bei der Leiche. Könnte dem Täter gehören.
PISMIRE: überfliegt den Bericht. Sehr schön. Ich werde dann die Berichte an Tricia und Mücke weiterleiten. Die Obduktion machen wir dann morgen, Clara. Und du, Sillybos, kannst dann morgen früh die Plakate untersuchen. Einen schönen Feierabend wünsche ich euch!
Clara und Sillybos ab. Auftritt Daemon und Tricia McMillan.
DAEMON: Ah, Pismire. Habt ihr die Spurensicherung abgeschlossen bei dieser Sache mit dem Kaufmann? Sie führen zur Näherinnengilde, so weit ich hörte. Das scheint mir eine Sache für DOG zu sein.
PISMIRE: Ja, sieht so aus. Du freust dich schon, wie? Hier, ich wollte ihn gerade an Mücke schicken. Konnte ja nicht ahnen, dass ihr noch Überstunden macht. Er gibt Daemon den Bericht. Oh, Tricia, für dich habe ich hier auch was. An der Messingbrücke. Scheint sich eindeutig um einen Mord zu handeln.
TRICIA: nimmt dem Bericht entgegen. Na klasse. Da sitz ich schon mal bis spät Abends in meinem Büro, um endlich mal meinen Papierstapel etwas zu verkleinern, und prompt kommst du mit was Neuem.
PISMIRE: Tja, so ist das Leben. Den Obduktionsbericht bekommst du morgen. Hier noch ein Stab, der bei der Leiche lag, scheint was Religiöses zu sein. Ich würde es damit mal im Tempel der Geringen Götter versuchen.
Er reicht Tricia den Stab.
TRICIA: sarkastisch. Na großartig! Die Fälle mit Religion drin hab' ich am liebsten.
Alle ab.

Akt III, Szene 4

Gilde der Wäscherinnen und Mägde. Frau Wedel sitzt an ihrem Schreibtisch. Auftritt Lauretta.
FRAU WEDEL: Ja? Was ist denn?
LAURETTA: Verzeiht, gnädige Frau, aber soeben wurde etwas Schreckliches berichtet.
FRAU WEDEL: Etwas Schreckliches? Wie schrecklich?
LAURETTA: Der Mann, der uns die Kleider liefert... der Herr Trageviel... ist ermordet worden!
FRAU WEDEL: Das ist in der Tat schrecklich. Wo kriegen wir jetzt auf die Schnelle neue Kleider her?
LAURETTA: Vielleicht haben Sie mich nicht richtig verstanden, gnädige Frau. Ich sagte...
FRAU WEDEL: Jaja, schon klar. Aber für Beileidsbekundungen habe ich jetzt keine Zeit, ich habe zu arbeiten. Moment, da fällt mir was ein... da kam doch heute was mit der Post... Sie kramt in einem Stapel auf dem Schreibtisch und findet ein Werbeprospekt. Ah ja, hier. "Bietnurguts Textilwarenhandel". Das passt sehr gut. An den können wir uns wenden.
LAURETTA: Ja, gnädige Frau.
FRAU WEDEL: Sehr schön. So haben wir zumindest keinen allzu großen Schaden davon.
LAURETTA: Ähm... da wäre noch etwas, gnädige Frau...
FRAU WEDEL: genervt. Was denn noch?
LAURETTA: Verschiedene Kunden berichten, dass unsere Plakate bis zur Unkenntlichkeit schwarz übermalt sind. Man kann nichts mehr auf ihnen erkennen.
FRAU WEDEL: Also das geht nun wirklich zu weit! Ich schätze einen offenen und fairen Konkurrenzkampf, aber die Mittel, zu denen die Näherinnen hier greifen, sind eindeutig unlauter! So geht es nicht! Ich werde dem Patrizier eine Beschwerde schicken, jetzt sofort. Es kann nicht sein, dass diese Frau Palm ihre Monopolstellung derart ausnutzt! Sie schaut zu Lauretta. Kümmere du dich wieder um die Kunden. Es kommt im Moment auf jeden einzelnen an.
LAURETTA: Ja, gnädige Frau.
Lauretta ab.

Akt III, Szene 5

Am nächsten Morgen. Sillybos' Fass. Er und Hegelkant sitzen am Tisch und frühstücken.
SILLYBOS: Das Ei ist hart.
Hegelkant schweigt.
SILLYBOS: Ich sagte, das Ei ist hart.
HEGELKANT: Ja, Herr.
SILLYBOS: Weißt du, was das bedeutet, Hegelkant?
HEGELKANT: Dass das Ei nicht weich ist, Herr.
SILLYBOS: Richtig, Hegelkant. Pause. Warum ist das Ei hart, Hegelkant?
HEGELKANT: schaut auf das Ei. Ich weiß nicht, Herr. Ich sitze vor einem Rätsel.
SILLYBOS: Es sollte normalerweise viereinhalb Minuten kochen...
HEGELKANT: Ich weiß, Herr. Ich habe es auch viereinhalb Minuten kochen lassen.
SILLYBOS: Aber es muss eine logische Erklärung dafür geben, warum das Ei hart ist.
HEGELKANT: Vielleicht stimmt was mit dem Ei nicht.
SILLYBOS: Nun, es ist hart, das Ei. Das stimmt daran nicht.
HEGELKANT: Ich meine, vielleicht liegt es ja an dem Ei, dass es nicht hart ist. Es könnte ein besonderes Ei sein.
SILLYBOS: Hmm. Wie könnten wir das herausfinden?
HEGELKANT: Überprüfen Sie mein Ei, Herr. Es hat auch viereinhalb Minuten gekocht.
Er gibt Sillybos sein Ei. Sillybos nimmt es und schlägt mit einem Messer die Spitze ab.
SILLYBOS: Es ist auch hart, Hegelkant.
HEGELKANT: Ich werde das Eier Kochen doch nicht wohl verlernt haben?
SILLYBOS: Wie können wir das herausfinden?
HEGELKANT: Ich habe noch mehr Eier, Herr. Vielleicht könnte jemand anders sie kochen?
SILLYBOS: Aber wer außer dir käme dafür in Frage, Hegelkant?
HEGELKANT: schaut vorsichtig zu Sillybos. Ich weiß nicht, Herr. Weitere Sklaven sind ja nicht da....
SILLYBOS: Du willst du damit sagen....
HEGELKANT: Nun, äh....
SILLYBOS: ... dass wir eine Magd brauchen, Hegelkant?
HEGELKANT: überrascht. Eine Magd, Herr?
SILLYBOS: Ja, eine Magd. Eine Köchin wäre zu teuer, aber eine Magd sollte das doch auch können. Keine Angst, natürlich nur kurzfristig. Sie sagt uns, warum diese Eier hart sind und wie man weiche Eier kocht. Mehr nicht.
HEGELKANT: Wenn Ihr meint, Herr...
SILLYBOS: So machen wir das. Wenn du den Tisch abgeräumt und abgewaschen hast, kannst du ja mal zu dieser neuen Gilde gehen und fragen, ob du für ein paar Stunden eine Magd mieten kannst. Ich muss noch diese Sache mit den übergeschmierten Plakaten untersuchen.
HEGELKANT: seufzt. Ja, Herr.

Akt III, Szene 6

Tempel. Auftritt Priester, Gläubiger.
PRIESTER:
Mein treu' Lakai kehrt hier zurück.
Wie steht es nun mit unsrem Glück?
Lupanar lässt mich nur eines fragen:
Tatest du, was ich dir aufgetragen?
GLÄUBIGER:
Ja, o Meister, wie Ihr mir befohlen
führte ich die Tat ganz unverhohlen
aus mit Akribie und Präzision
für den Ruhme unsrer Religion!
Wie die Leute nun wohl reagieren?
Wird es denn die Gilden auch blamieren,
Ob unsre Taten Folgen haben,
bei diesem Einsatz, den wir gaben?
PRIESTER:
Ergebnisse bringt nur die Zeit,
es ist jedoch noch nicht so weit.
Dies, so sagt der große Gott Lupanar,
Nur ein Tropfen auf dem heißen Steine war.
Lass uns derweil neue Pläne schmieden,
die Öffentlichkeit wird noch gemieden.
Er wendet sich zum Gehen.
GLÄUBIGER: etwas kleinlaut.
Doch gibt es auch Schlechtes zu berichten,
denn ich habe meinen Stab verloren.
PRIESTER:
Aber darauf kannst du nicht verzichten!
Dies heil'ge Symbol in Hand von Toren,
so was darf nicht sein, du musst ihn suchen,
Lupanar wird dich ansonst verfluchen!
Priester ab.
GLÄUBIGER:
Verfluchen? O weh, ich hör 's mit Schrecken,
Finstere Dämonen wird er wecken.
Mögen unsre Taten nicht verklingen,
angesichts der Opfer, die wir bringen.
Schleunigst muss ich meinen Stab jetzt finden,
um nicht im Todeskampf mich zu winden.
Gläubiger ab.

Akt III, Szene 7

Patrizierpalast. Der Patrizier sitzt in seinem Büro. Auftritt Drumknott.
DRUMKNOTT: Ich bringe Euch die Post von heute, Herr.
VETINARI: Was interessantes dabei?
DRUMKNOTT: Nichts Außergewöhnliches.
VETINARI: Und wie steht es mit der Sache um diese... Gilden?
DRUMKNOTT: Bisher kam nur eine Beschwerde von Frau Wedel. Von der Religion kam noch nichts. Auch Frau Palm hat sich nicht gemeldet.
VETINARI: Das wird sie vermutlich auch nicht tun. Wie weit ist die Wache mit ihren Ermittlungen?
DRUMKNOTT: Sie hinkt noch ziemlich hinterher, kommt aber langsam in Fahrt.
VETINARI: Gut. Schicke die jeweiligen Einladungen raus, sobald eine Beschwerde von der Religion kommt, dass sie in ihrer Ausübung gehindert wird. Und zwar an Frau Palm, Frau Wedel, Herrn Spottbillig, die Gläubigen Lupanars und an die Wache.
DRUMKNOTT: An die Kaufmannsgilde auch?
VETINARI: Schließlich wurde eines ihrer Mitglieder ermordet.
DRUMKNOTT: Ja, Herr. Wird erledigt.
Drumknott ab.

Akt III, Szene 8

Tempel der Geringen Götter. Der Priester des Lupanar steht am Altar und vollzieht rituelle Gesten. Auftritt Tricia McMillan.
TRICIA: Ah, da haben wir ja schon einen Kandidaten. He, Sie!
Der Priester bemerkt Tricia und dreht sich zu ihr um.
TRICIA: Guten Tag, Stadtwache. Kennen Sie diesen Stab?
Sie zeigt dem Priester den Stab des Lupanar.
PRIESTER: verwundert.
Dieser Stab ist mir bekannt.
Wie kommt er in Ihre Hand?
Dass er mir gehört, ist ganz klar,
es ist der Stab des Lupanar.
Von Ihnen ford're ich zurück
Nun dieses wertvolle Stück!
TRICIA: Nicht so hastig, mein Freund. Dieser Stab wurde an einem Tatort gefunden und könnte mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit dem Täter gehören.
PRIESTER:
Gestern wurde er gestohlen,
nachdem ich dem Lakai befohlen,
einen Auftrag auszuführen.
Tadel sollte ihm gebühren:
den Stab er dabei mitgenommen,
verlor er vor dem Wiederkommen.
TRICIA: Wie jetzt? Wurde der Stab nun gestohlen oder verloren?
PRIESTER:
Ganz genau weiß ich 's nicht.
Heut morgen sagt mir jener Wicht,
dass er seinen Stab vermisse.
Dieses ist nun die Prämisse
für die Auskunft, die ich gebe.
Innerlich vor Wut ich bebe!
TRICIA: Nun mal ganz ruhig... wo befindet sich dieser Lakai jetzt?
PRIESTER: zuckt mit den Schultern.
Ich schickte ihn, den Stab zu suchen,
er wird wohl kaum Erfolg verbuchen.
TRICIA: wiegt den Stab in ihrer Hand. Tja, vermutlich nicht. Den Stab werde ich zunächst behalten, er ist ein wichtiges Beweisstück. Wenn der Lakai wiederkommt, können Sie ihm ausrichten, dass die Wache ihn sprechen will. Ich werde später noch mal wiederkommen und ihn verhören.
Tricia McMillan ab.
PRIESTER:
So eine Unverfrorenheit!
Sie wagt in dieser Dreistigkeit
Meinen Stab noch zu behalten.
Diese Willkür lasse ich nicht walten!
Ich werde, um mich zu erwehren,
mich beim Patrizier beschweren.

Akt III, Szene 9

Laden von Trageviel. Das Plakat und das Schaufenster sind mit schwarzer Farbe übergemalt. Auftritt Sillybos.
SILLYBOS: So, mal schauen. Das Schaufenster ist vollständig übermalt, nichts zu sehen. Er zückt seinen Notizblock und notiert. Der Laden gehört einem gewissen... Er schaut auf das Schild an der Tür. ... Trageviel. Er notiert und hält inne. Hmm. Ob das ein Zufall ist? Merkwürdig. Er widmet sich dem Plakat. So, und hier haben wir nun die Plakate. Ich muss schon sagen, gründliche Arbeit. Es ist absolut nicht zu erkennen, was darauf zu lesen war. Er schaut sich um. Ansonsten scheint hier nichts Verdächtiges oder Auffälliges zu sein. Hmm.
Er untersucht die Plakate. Pinselheber springt hervor.
PINSELHEBER: A ha! Wusste ich 's doch! Auf frischer Tat ertappt, du Halunke!
SILLYBOS: Wie bitte? Wovon reden Sie?
PINSELHEBER: Die alte Weisheit, dass der Täter stets zum Tatort zurückkehrt, hat sich wieder mal bewahrheitet. Ich habe mich extra da hinten versteckt, um dich auf frischer Tat zu ertappen, du Schuft!
SILLYBOS: irritiert. Was reden Sie da? Wer sind Sie überhaupt?
PINSELHEBER: Leugnen ist absolut zwecklos. Du hast dich ja sogar noch selbstgefällig gelobt, Schurke, es sei eine gründliche Arbeit gewesen. Mein Name ist Pinselheber und, mit Verlaub, ich bin der Künstler, der diese erstklassigen Plakate erschaffen hat, ehe du sie verunstaltet hast. Und dafür wirst du jetzt büßen, du Lump. Ruft. Wache!
SILLYBOS: Um etwas klarzustellen...
PINSELHEBER: energisch. Ha! Ausreden bringen dich jetzt auch nicht weiter! Du wirst schon die Strafe bekommen, die du verdienst. Ruft lauter. Wache!
Sillybos hält ihm kurz seine Dienstmarke vor das Gesicht.
PINSELHEBER: kleinlaut. Oh.
SILLYBOS: Ich bin Hauptgefreiter Sillybos von der Stadtwache, und ich habe den Auftrag zu untersuchen, wer diese Plakate beschmiert haben könnte.
PINSELHEBER: Tatsächlich? Ich bitte vielmals um Entschuldigung, aber ich hätte nicht gedacht, dass die Stadtwache so schnell auf meine Anzeige reagiert.
SILLYBOS: Sie haben die Anzeige aufgegeben?
PINSELHEBER: Ja, um diesen Vandalismus zu bekämpfen. Vierzig Plakate habe ich angefertigt, und sie hängen noch keinen Tag und sind schon alle beschmiert. Ein ungeheurer Vorgang! Da muss man doch was tun!
SILLYBOS: schaut auf das Plakat. Nun, nach einer einfachen Schmiererei sieht mir das nicht aus. Und da alle dieser Plakate so beschmiert sind, ist es wahrscheinlicher, dass jemand will, dass niemand die Botschaft dieser Plakate lesen kann.
PINSELHEBER: Aber diese Plakate waren Kunst! Wer könnte ein solches Interesse haben, sie zu zerstören?
SILLYBOS: Hm. Was waren denn das für Plakate?
PINSELHEBER: Das waren Werbeplakate für die Gilde der Wäscherinnen und Mägde. Übrigens von höchster Qualität!
SILLYBOS: Das ist in der Tat merkwürdig. Vielleicht sollte ich da mal nachfragen.
PINSELHEBER: Ich werde auch dorthin gehen. Die Gilde könnte möglicherweise neue Plakate gebrauchen.
SILLYBOS: Gut, Sie können mich begleiten.
PINSELHEBER: Aber dann scheint sich die Regel, dass der Täter immer zum Tatort zurückkehrt, wohl doch nicht zu bewahrheiten.
SILLYBOS: Ermittlungsarbeit ist leider nicht so einfach, wie Sie denken. Es wäre schön, wenn es eine solche einfache Regel gäbe, aber leider wäre es einfältig, daran zu glauben. Dann könnte ja wirklich jeder Tor Wächter werden.
Sillybos und Pinselheber ab. Auftritt Gläubiger.
GLÄUBIGER: sieht sich um.
Zu spät komme ich an diesen Ort,
meine Gegner und mein Stab sind fort.
Um meinem Meister treu zu dienen
muss ich natürlich folgen ihnen.
Zur neuen Gilde woll'n sie gehen,
Eilen muss ich, um zu sehen,
wer nun fand das heil'ge Artefakt,
und nicht dazusteh'n ganz bloß und nackt.
Ob sie ihn fanden, weiß ich nicht,
doch ist Verfolgung meine Pflicht.
Gläubiger ab.

Akt III, Szene 10

Vor der Gilde der Wäscherinnen und Mägde. Auftritt Hegelkant.
HEGELKANT: Nicht gerade eine angenehme Gegend. Ich hoffe, ich kann meinen Auftrag zügig erledigen. Je schneller ich hier weg bin, desto besser.
Er klopft an die Tür. Auftritt Fromage.
FROMAGE: Pssst, Komm mal her.
HEGELKANT: nähert sich. Ja? Warum stehen Sie hier in der dunklen Ecke?
FROMAGE: Sagt mal, was treibt dich denn in diese Gegend?
HEGELKANT: Ich möchte zur Gilde der Wäscherinnen und Mägde.
FROMAGE: Oh, interessant. Und was verschlägt dich dorthin?
HEGELKANT: Ich brauche eine Magd, um eine Untersuchung durchzuführen.
FROMAGE: Hm. Was denn für eine Untersuchung?
HEGELKANT: Naja, ist ja eigentlich nicht wichtig, aber irgendwie sind meine Eier hart geworden, und mein Herr dachte, eine Magd könnte herausfinden, woran das liegt.
FROMAGE: Ah ja. Aber weißt du, wo du so was viel besser untersuchen kannst?
HEGELKANT: Besser? Wo denn?
FROMAGE: Na, bei der Näherinnengilde. Bei uns kannst du so vieles untersuchen lassen, und wir haben jahrelange Erfahrung auf diesem Gebiet.
HEGELKANT: Wieso sollte eine Näherin über so was Bescheid wissen?
FROMAGE: Wir Näherinnen wissen alles, was die Mägde hier auch wissen, vertrau mir. Und noch vieles mehr...
HEGELKANT: unsicher. Nun ja, ich weiß nicht.....
Frau Wedel öffnet die Tür.
FRAU WEDEL: Ja bitte?
HEGELKANT: Oh, verzeihen Sie, wir waren gerade im Gespräch...
FRAU WEDEL: zu Fromage. Was wollen Sie denn hier?
FROMAGE: Ich wollte mich nur mit diesem netten jungen Mann unterhalten.
FRAU WEDEL: erbost. Von wegen! Sie wollten Abwerbung betreiben!
HEGELKANT: Abwerbung?
FROMAGE: Ha, Abwerbung! Ich kläre ihn bloß über die Vorzüge unserer Gilde auf.
FRAU WEDEL: Das ist mein Kunde!
FROMAGE: Rechtlich gesehen ist es unserer. Weil Ihre Gilde illegal ist!
FRAU WEDEL: Verschwinden Sie! Das ist Hausfriedensbruch! Ich werde Sie anzeigen!
FROMAGE: Ha! Welcher Hausfrieden? Das wird ein Nachspiel haben.
Fromage ab. Frau Wedel knallt die Tür zu.
HEGELKANT: Was war denn das? In der Tat ein recht seltsames Gespräch, das ich wohl nicht unbedingt verstehen muss. Ich habe einen Auftrag, den es zu erfüllen gilt, über andere Sachen sich Gedanken zu machen habe ich im Moment nicht die Zeit.
Er klopft an die Tür.
HEGELKANT: Ich werde einfach nur ganz höflich fragen; fragen kostet nichts.
Lauretta öffnet die Tür.
LAURETTA: Ja?
HEGELKANT: schüchtern. Äh, guten Tag, werte Dame, ich habe da ein Problem...
LAURETTA: sieht Hegelkant prüfend an. Ein Problem? Wenn ich dir dabei helfen kann, will ich es gerne versuchen.
HEGELKANT: Ihr seid zu freundlich, werte Dame. Es geht darum, äh, ob ich Sie mieten könnte und Sie mir zeigen können, wie man Eier kocht. Ich meine, wo Sie doch in dieser Gilde sind...
LAURETTA: Nun, diesen Ausdruck kannte ich bisher zwar nicht, aber ich werde mein Bestes tun.
HEGELKANT: Danke, sehr liebenswürdig. Es ist nämlich so, dass, wenn ich die Eier koche, sie schon nach viereinhalb Minuten hart sind...
LAURETTA: Nach viereinhalb Minuten? Nun, an der Zeit könntest du wirklich noch etwas arbeiten...
HEGELKANT: Das meint mein Herr ja auch. Er mag es viel lieber, wenn die Eier weich sind.
LAURETTA: überrascht. Dein Herr?
HEGELKANT: Ja. Ich bin ein Sklave.
LAURETTA: tritt einen Schritt zur Seite. Äh, komm doch lieber herein, wir sollten das in Ruhe besprechen.
HEGELKANT: Danke, sehr nett von Ihnen.
Er geht hinein. Lauretta schließt die Tür.

Akt III, Szene 11

Kaufmannsgilde. Herr Spottbillig sitzt an seinem Schriebtisch. Auftritt Bietnurgut.
BIETNURGUT: Sie haben mich rufen lassen?
SPOTTBILLIG: Ja. Ich habe hier eine Einladung vom Patrizier. Wir sollen heute Nachmittag zum Palast kommen.
BIETNURGUT: Wir? Oder generell nur zwei Kaufleute?
SPOTTBILLIG: Nein. Ausdrücklich wir beide.
BIETNURGUT: Aber heute Nachmittag habe ich eine wichtige Lieferung. Wenn ich die verschiebe, kostet das wieder enorme Gebühren. Gerade Frau Wedel, die -
SPOTTBILLIG: Ich schätze, der Patrizier geht vor.
BIETNURGUT: Das geht aber wirklich nicht -
SPOTTBILLIG: Die Gebühren wird schon irgendjemand übernehmen. Hier geht es um etwas Wichtigeres. Hier geht es um Prestige. Ich will nämlich nicht, dass unsere Gilde an Ansehen verliert, und zu einem Termin beim Patrizier nicht zu erscheinen, bedeutet einen hohen Prestigeverlust. Aus diesem Grund werden wir beide da heute Nachmittag hingehen. Punkt aus.
Bietnurgut grummelnd ab.

Akt III, Szene 12

Vor der Gilde der Wäscherinnen und Mägde. Die Tür öffnet sich. Daemon tritt heraus, schaut sich kurz um und geht dann ab. Lauretta schließt die Tür. Auftritt Gläubiger.
GLÄUBIGER:
Den heil'gen Stab ich weitersuche
So mich mein Meister nicht verfluche.
Ich kehrt' zum Tatort gleich zurück,
er war nicht dort, welch ein Unglück!
Durch Eilen überholt' ich dann
den Maler und den Wächtersmann.
Den Stab ich nicht sah in den Händen,
Ich hätt's gemerkt, wenn sie ihn fänden.
Seufzt. Und so treibt mich die Suche weiter,
und stimmt mich weiterhin nicht heiter.
Er sieht sich um.
Ich bin nun hier im Feindesreich,
doch sollt' ich kämpfen auch sogleich?
Fliehen gar, vor dieser Übermacht,
die so viel Mühen mir gebracht?
Die Gilde, Grund für meinen Zwist,
was ist's, das so besonders ist?
Er nähert sich dem Eingang.
Eine Gilde, nur mit Frauen,
sollte ich das mir anschauen?
Die Neugier lockt, besiegt den Glauben
Und wird mir meinen Willen rauben.
Ein unterdrückter Drang treibt mich nun an,
Das ewig Weibliche zieht mich hinan.
Gläubiger öffnet die Tür und geht hinein.
Auftritt Sillybos und Pinselheber.
SILLYBOS: Die Gilde der Wäscherinnen und Mägde. Wirkt von außen auch etwas merkwürdig, muss ich gestehen.
PINSELHEBER: Haben Sie etwas anderes erwartet in dieser Branche?
SILLYBOS: Nun ja, eigentlich schon. Ich dachte da an eine etwas... angenehmere Umgebung.
PINSELHEBER: Nun, wenn sie meinen. Ich verstehe Sie zwar nicht, aber Sie sind ja schließlich auch Wächter.
SILLYBOS: Ich nehme es Ihnen nicht übel, auch wenn ich glaube, dass das eigentlich nicht allzu schwer zu verstehen ist.
Pinselheber schaut Sillybos irritiert an. Sillybos klopft an die Tür.
SILLYBOS: Sie halten sich erst mal zurück. Ermittlungen der Wache haben Vorrang.
PINSELHEBER: Nun tun Sie bloß nicht so important. Immerhin habe ich die Anzeige aufgegeben!
SILLYBOS: Ich frage mich manchmal, wer von uns hier sich hier für wichtig hält. Alles eine Frage der Perspektive.
Frau Wedel öffnet die Tür.
FRAU WEDEL: Ach, der Maler und ein Wächter. Wollen Sie ihr Geld jetzt rechtlich einfordern?
SILLYBOS: Guten Tag, Hauptgefreiter Sillybos, Stadtwache. Ich ermittle wegen ihrer beschmierten Plakate.
FRAU WEDEL: Wir haben davon nichts der Wache gemeldet.
PINSELHEBER: Nein, das war ich! Diese Plakate waren Kunst, bevor man sie zerstörte!
SILLYBOS: War auf den Plakaten eine besondere Botschaft?
FRAU WEDEL: Nun, wir haben auf unser Etablissement aufmerksam gemacht. Ist das so ungewöhnlich?
SILLYBOS: Hmm. Haben Sie eine Vermutung, wer die Plakate beschmiert haben könnte?
FRAU WEDEL: Natürlich habe ich die! Das kann nur die Näherinnengilde gewesen sein, um uns als Konkurrenten zu bekämpfen.
SILLYBOS: verwirrt. Sie als Konkurrenten? Ich verstehe nicht ganz...
FRAU WEDEL: Das ist doch ganz klar. Seit wir in Ankh-Morpork sind, hat die Näherinnengilde Angst, dass wir ihnen die Kunden wegschnappen.
SILLYBOS: Aber weshalb? Ich meine, es sind Näherinnen, und Sie sind Wäscherinnen und Mägde? Wo ist da eine Konkurrenz?
FRAU WEDEL: Sagen Sie mal, sind Sie so schwer von Begriff? Gehen Sie zu den Näherinnen, da werden Sie ihre Plakatschmierer finden. Und es wäre nett, wenn Sie nun verschwinden würden, es macht sich nicht gut, wenn Wächter hier herumschnüffeln. Unsere Mädchen sind alle legal hier, und wir wollen keinen Ärger.
Frau Wedel schließt die Tür.
PINSELHEBER: Nun, da haben Sie ihren Täter! Die Näherinnen waren's also, habe ich mir ja gleich gedacht. Ich gehe jetzt hinein und versuche, neue Plakate zu verkaufen. Ach. wenn Sie Frau Palm verhaften, könnten Sie sie dann auch fragen, ob sie zufällig ein paar Plakate braucht?
Pinselheber öffnet die Tür und geht hinein.
SILLYBOS: nachdenklich. Schon wieder so eine merkwürdige Auskunft. Sollte mir das ein Grund zum Zweifeln sein?
Die Tür öffnet sich und Hegelkant kommt heraus.
SILLYBOS: Hegelkant! Nanu? Ich dachte, du wolltest eine Magd mit zu uns nach Hause nehmen.
HEGELKANT: Äh, ja, Herr. Aber Hausbesuche kosten extra, und da dachte ich, ich könnte das auch hier vor Ort erledigen, Herr.
SILLYBOS: Und? Haben dir die Mägde weiterhelfen können?
HEGELKANT: Äh, ja, Herr, das schon. Allerdings nicht in der Hinsicht, wie ich es erwartete...
SILLYBOS: Wie meinst du das?
HEGELKANT: Nun, man scheint sich hier auf einen recht eigentümlichen Bereich spezialisiert zu haben, der mit Eierkochen meiner Ansicht nach recht wenig zu tun hat.
SILLYBOS: Und was haben sie dir stattdessen gezeigt?
HEGELKANT: Äh, das würde ich Euch gerne bei anderer Gelegenheit erzählen, Herr. Wenn es Euch nichts ausmacht. Ich sage nur soviel... mit dieser Gilde stimmt was nicht!
SILLYBOS: Das ahnte ich bereits, Hegelkant. Was hat es auf sich mit diesen geheimnisvollen Gilden, der Näherinnengilde und dieser hier?
HEGELKANT: Ich weiß nicht, Herr.
SILLYBOS: Steckt da ein höherer Sinn dahinter, den ich nicht verstehe? Eine Verschwörung vielleicht? Das ist etwas, worüber ich nachdenken muss, Hegelkant.
HEGELKANT: versteht nicht. Herr?
SILLYBOS: Ich möchte heim in meine Badewanne.
HEGELKANT: Ihr seid im Dienst, Herr.
SILLYBOS: seufzt. Ich weiß, Hegelkant, ich weiß...
HEGELKANT: Hier drinnen gibt es übrigens auch Badewannen, Herr, recht große sogar. Und einige machen sogar lustige Bläschen.
SILLYBOS: schaut Hegelkant irritiert an. Hegelkant, rede keinen Unsinn.
Lauretta öffnet die Tür. Der Gläubige Lupanars tritt heraus.
LAURETTA: Auf wiedersehen, Süßer! Bis zum nächsten Mal!
GLÄUBIGER: Keine Sorge, Kleines, schon bald werde ich mal wieder bei euch vorbeischauen.
Er macht eine eindeutige Hüftbewegung. Lauretta lächelt schelmisch und schließt die Tür.
SILLYBOS: He Sie, könnte ich Sie kurz auf ein Wort sprechen?
GLÄUBIGER: Klar, alter Mann. Wie kann ich helfen?
SILLYBOS: Nun, ich wollte Sie eigentlich nur fragen, was Sie hier in dieser Gilde gemacht haben?
GLÄUBIGER: lächelt verschmitzt. Hehe, ich habe mir allerhand interessante Spiele zeigen lassen.
SILLYBOS: Spiele? Hier in dieser Gilde?
HEGELKANT: beiseite zu Sillybos. Ich sag's euch ja, Herr. Hier stimmt was nicht.
GLÄUBIGER: Wisst ihr, ihr seht ganz in Ordnung aus. Ich will euch mal was erzählen... bis vor kurzem habe ich Einrichtungen wie diese Gilde hier gehasst. Ich bin sogar aktiv gegen sie vorgegangen, habe sie richtig bekämpft...
SILLYBOS: interessiert. Bekämpft?
GLÄUBIGER: Klar, und ich war nicht alleine. Ich war stolzes Mitglied bei den "Gläubigen Lupanars", einer Religion, die um jeden Preis die käufliche Zuneigung bekämpfen will.
SILLYBOS: Käufliche Zuneigung?
GLÄUBIGER: Naja, so wie diese Gilde hier halt. Natürlich nicht mit Schild und Schwert, nein, wir gingen mit Verstand zu Werke.
SILLYBOS: Hm. Und wie habt ihr das angestellt?
GLÄUBIGER: Nun, weißte, da gab es zum Beispiel von dieser Gilde hier so ein paar Werbeplakate. Und gestern habe ich mich dann einfach aufgemacht und ganz heimlich alle übergepinselt. War echt 'ne prima Aktion, und keiner hat was gemerkt.
SILLYBOS: Habt ihr auch heftigere Dinge gemacht?
GLÄUBIGER: Nee, solche Sachen nicht. Aber die Plakataktion hat ihre Wirkung bestimmt nicht verfehlt.
SILLYBOS: nachdenklich. Hm. Aber warum habt ihr die Gilden bekämpft?
GLÄUBIGER: Das ist ja das Seltsame an der Sache... Ich habe keine Ahnung! Die Gilden seien schlecht, hieß es immer nur. Heruntergekommen und unmoralisch. Und ohne dass wir uns jemals selbst davon überzeugt hatten, glaubten wir es und führten unseren Kampf aus. Wider jeglichen Sinn!
SILLYBOS: Und was ist dann passiert?
GLÄUBIGER: Naja, dann bin ich hier vorbeigekommen und war halt mal neugierig, was an dieser Gilde denn so schlimm sein soll. Und da bin ich dann einfach mal reingegangen... Und war ziemlich überrascht, muss ich sagen. Alle sehr freundlich und zuvorkommend, und sie haben mir Sachen gezeigt, von denen ich nicht mal zu träumen gewagt habe...
SILLYBOS: Hm. Und nun?
GLÄUBIGER: Tja, was soll ich sagen? Ich habe erkannt, dass die Religion großer Mist ist, und werde nun wieder mein eigenes Leben führen. Mit allen Freiheiten, allen Rechten und frei von Pflichten. Macht's gut!
Gläubiger ab.
SILLYBOS: Ein recht interessantes Gespräch... Hegelkant, ich denke, wir sollten zurück zum Wachhaus gehen und Bericht erstatten.
HEGELKANT: Ja, Herr.
Sillybos und Hegelkant ab.


AKT IV



Akt IV, Szene 1

Wachhaus. Larius de Garde sitzt an einem Tisch. Auftritt Pismire.
PISMIRE: Oh, Larius. Gut, dass ich dich treffe. Hast du Daemon gesehen? Oder Isis?
LARIUS: Tut mir Leid, nein. Aber Clara sucht dich.
PISMIRE: Ja, auf ihren Bericht warte ich auch schon. Sag ihr, sie soll ihn mir dringend geben.
Pismire ab. Auftritt Tricia McMillan.
TRICIA: Hallo Larius. Hast du Pismire gesehen?
LARIUS: Pismire? Ja, du hast ihn gerade verpasst. Er ist dort hinaus.
TRICIA: Danke. Ich will endlich diesen verdammten Bericht haben!
Tricia ab.
LARIUS: Mann, Mann, hier scheint ja die ganze Wache auf den Beinen zu sein.
Auftritt Clara Bienchen.
CLARA: Hallo, Larius. Hast du Pismire gesehen? Ich habe hier den Obduktionsbericht von dem Kleiderhändler.
LARIUS: Pismire? Ja, gerade eben lief er hier noch rum.
CLARA: Aber du als sein Stellvertreter kannst damit bestimmt auch was anfangen.
LARIUS: seufzt. Na schön, dann zeig mal her. Ich werde ihn weiterleiten.
Clara gibt den Bericht an Larius. Auftritt Pismire.
PISMIRE: Ah, Clara, sehr gut. Hast du den Bericht fertig?
CLARA: Ja, Sir.
Larius gibt Pismire den Bericht.
PISMIRE: Sehr gut, Isis' habe ich auch schon. Überfliegt den Bericht. Interessant, interessant. Mal sehen, was Sillybos zu Tage fördert.
Larius und Clara ab. Auftritt Daemon.
DAEMON: Ah, Pismire. Ist Sillybos hier im Hause?
PISMIRE: Der untersucht noch die Plakate, müsste aber jeden Moment wiederkommen. Wieso?
DAEMON: An diesem Bericht von deinem Spurensicherer gibt es einige Mängel... holt den Bericht hervor. Zum einen schreibt er, er habe eine Rechnung gefunden bei dem Wagen, die war aber nicht als Anlage beigefügt. Die bräuchte ich noch.
PISMIRE: Ja, die hat Isis ja auch noch im Labor untersucht. Den Bericht habe ich gerade von ihr bekommen. Er holt die Rechnung und Isis' Bericht hervor.
DAEMON: Und dann schreibt der Herr Hauptgefreite weiter, dass der Wagenbesitzer ein gewisser Herr Trageviel sei, aber der Mann, der die Anzeige wegen der angesägten Achse stellte, hieß Bietnurgut.
PISMIRE: Das hat mich ja auch irritiert. Aber hier ist besagte Rechnung, und auf der steht der Name Trageviel.
Er reicht Daemon die Rechnung.
DAEMON: liest sich die Rechnung durch. Hmm. Das scheint ja komplizierter zu werden als angenommen... Er schaut wieder auf seinen Bericht. Und was faselt er hier eigentlich von einer "geheimnisvollen Näherinnengilde"? Der will mich wohl auf den Arm nehmen?
PISMIRE: Kann ich dir nicht sagen, das habe ich nicht gelesen. Aber er sollte jeden Moment hier eintreffen, dann kannst du ihn selbst fragen.
Auftritt Tricia McMillan.
TRICIA: Pismire, ich warte immer noch auf den Obduktionsbericht von diesem Kleiderhändler.
PISMIRE: Ja, den habe ich gerade bekommen, hier ist er.
Er reicht Tricia den Bericht.
TRICIA: Gut. Dann werde ich mich gleich mal zu Trageviels Laden aufmachen und mich da mal umsehen.
DAEMON: schaut auf seinen Bericht. Trageviel? Der Typ mit der Rechnung?
TRICIA: verwundert. Abgesägte Achse? Quatsch, der Typ lag mit 'nem Genickbruch auf dem Ankh.
Auftritt Sillybos und Hegelkant.
PISMIRE: Ah, da ist er ja. Sillybos, hast du die Plakate untersucht?
SILLYBOS: salutiert. Ja, Sir. Alles wie befohlen. Ich werde mich sofort an den Bericht machen.
PISMIRE: Ja, mach das.
DAEMON: Wo wir gerade bei Berichten sind... Er hält seinen Bericht hoch. Was sollte denn das hier mit der Näherinnengilde?
SILLYBOS: unsicher. Sir?
DAEMON: Soll das irgendein schlechter Scherz sein, den ich verpasst habe?
SILLYBOS: Aber genauso hat es sich zugetragen, Sir.
DAEMON: Also, um dir mal was über die Näherinnengilde zu erklären...
PISMIRE: unterbricht ihn. Das hat doch noch Zeit, Daemon. Wir haben hier einen Fall zu lösen. Ach, Sillybos, sage doch kurz mündlich, ob der Täter am Plakat irgendwelche Spuren hinterlassen hat.
SILLYBOS: Nein, Sir. Aber ich habe ein Geständnis von jemandem, der sich "Gläubiger Lupanars" nennt.
PISMIRE: überrascht. Du hast ein Geständnis?
SILLYBOS: Ja, Sir. Aber leider kein offizielles.
TRICIA: Von... einem "Gläubigen Lupanars"?
SILLYBOS: Ja, Mä'äm.
TRICIA: überlegt. Das ist allerdings merkwürdig. Gegen die ermittle ich im Moment ja auch wegen des Mordes an Trageviel.
SILLYBOS: Trageviel? Dem gehörte der Laden, an dem die Plakate gehangen haben, Mä'äm.
DAEMON: Ich glaube, wir sollten uns alle mal an einen Tisch setzen und uns gegenseitig die Fakten darlegen, um diesen Fall endlich zu lösen...

Akt IV, Szene 2

Wachhaus. Die vorigen. Auftritt Rince.
RINCE: Ah, sehr schön, alle beisammen. Er holt einen Brief hervor und geht vor den Wächtern auf und ab. Ich habe gerade eine Einladung vom Patrizier bekommen, dass ich heute Nachmittag einen Termin bei ihm habe. Dabei soll es um den Mordfall an den Kleiderhändler namens Trageviel gehen, und ich soll ihn über den Stand der Ermittlungen aufklären. Ich muss sagen, ich war schon ziemlich überrascht, als ich das las. Also dachte ich mir, ich schau vorher lieber noch mal bei meinen Kollegen vorbei und informiere mich über jenen Stand der Ermittlungen über den Fall, der anscheinend so außergewöhnlich ist, dass sich sogar der Patrizier dafür interessiert.
Er bleibt in Erwartungspose stehen und schaut die Wächter an.
Schweigen.
RINCE: Es gibt doch einen Ermittlungsstand, oder?
DAEMON: Ja, Rince, den gibt es. Aber der Fall scheint komplizierter zu sein als zu Beginn angenommen.
RINCE: Und das bedeutet? Tricia? Das war doch dein Fall, oder?
TRICIA: Also, nachdem ich vor ziemlich genau fünf Minuten... Sie schaut Pismire schief an. ...den Obduktionsbericht erhalten habe, weiß ich nun, dass der Kleiderhändler Trageviel schon tot war, bevor er auf den Ankh geworfen wurde. Des Weiteren kann ich sagen, dass ich nach den immerhin schon drei Stunden, die ich mich mit diesem Fall beschäftige... Sie schaut Rince schief an. ... herausgefunden habe, dass der Stab, der bei der Leiche lag, zu einer religiösen Gruppe gehört, die sich die "Gläubigen Lupanars" nennen.
RINCE: Und? Hast du schon jemand festnehmen können?
TRICIA: Mit welchem Recht denn? Die Gläubigen streiten alles ab und behaupten, der Stab sei ihnen gestohlen worden.
RINCE: Hmm. So weit, so gut. Aber das klingt alles noch nicht sehr kompliziert.
DAEMON: Erinnerst du dich noch an den Kerl, der gestern in dein Büro gestürmt kam? Diesen Bietnurgut? Nun, bei seinem Wagen wurde eine Rechnung gefunden, ausgestellt wieder von dem Kleiderhändler Trageviel.
PISMIRE: Und die beschmierten Schaufenster und Plakate, die Sillybos untersucht hat, gehörten unter anderem auch zu Trageviels Laden.
RINCE: In Ordnung. Aber wo ist der Zusammenhang?
DAEMON: Den suchen wir gerade.
RINCE: Vielleicht versteht ihr meine Lage nicht. Ich kann dem Patrizier nicht einfach irgendwelche zusammenhagslose Sachen erzählen. Der Patrizier verlangt Ergebnisse! Ansonsten brauche ich mich dort gar nicht blicken zu lassen. Er geht zum Tisch. Lasst uns mal alle gemeinsam überlegen, was ich dem Patrizier nachher erzählen könnte.
Rince, Daemon, Pismire und Tricia setzen sich an den Tisch. Sillybos und Hegelkant bleiben im Hintergrund stehen.
RINCE: Gehen wir zunächst mal davon aus, wir haben es bei diesen Sachen mit einem alleinigen Täter zu tun. Wer käme dafür in Frage?
TRICIA: Eindeutig die Gläubiger Lupanars. Wegen des Stabs bei der Leiche.
PISMIRE: Außerdem hat Sillybos ein Geständnis von einem solchen Gläubigen, dass dieser die Plakate an Trageviels Laden angemalt hat.
RINCE: dreht sich zu Sillybos um. Ist das wahr?
SILLYBOS: Äh, ja, Sir. Er erzählte es uns in einem, äh, inoffiziellem Gespräch.
RINCE: Aha. Und was hat er noch so erzählt?
HEGELKANT: Äh, nun ja, Sir, dass er mit allen Mitteln die Gilde der Wäscherinnen und Mägde bekämpfen wollte, Sir.
DAEMON: Ja, das passt ins Bild. Die Gilde hatte einen Liefervertrag mit Trageviel, hat man mir heuten morgen erzählt.
Die anderen schauen Daemon interessiert an.
DAEMON: will sich erklären. Nun ja, wenn es eine neue Gilde gibt, müssen wir uns doch auf dem Laufenden halten. Und da dachte ich, ich statte denen mal einen inoffiziellen Besuch ab. Ist doch nichts dabei, oder?
RINCE: Nun ja, wenn wir schon so etwas wie ein Geständnis haben, ist das ja schon mal en Anfang. Und wer Trageviel bekämpft, bekämpft auch die Gilde der Wäscherinnen und Mägde, so weit ist es klar. Er schaut zu Tricia. Das würde dann auch für den Mord gelten.
TRICIA: Aber da ist es nicht ganz so einfach. Zunächst einmal streiten die Gläubiger jegliche Tatbeteiligung ab.
RINCE: Nun ja, Mord wird ja auch härter bestraft.
TRICIA: Des Weiteren lag der Stab unter der Leiche. Aber Trageviel ist schon vorher getötet worden, und wurde dann tot in den Ankh geworfen. Also kann der Stab nicht bei einem Kampf hineingefallen sein.
RINCE: Hmm. Unter der Leiche?
TRICIA: schaut auf ihren Bericht und dann zu Sillybos. So steht es in dem Bericht von Sillybos.
SILLYBOS: Ja, Mä'äm. Er lag unter der Leiche.
RINCE: dreht sich erneut zu Sillybos um. Scheinst ja recht viel zu tun gehabt zu haben in letzter Zeit, wie?
SILLYBOS: Äh, ja, Sir.
RINCE: wendet sich wieder Tricia zu. Und wenn er beim Hineinwerfen der Leiche versehentlich runtergefallen ist?
TRICIA: überlegt. Nun, das wäre sicherlich möglich, ist aber ziemlich unwahrscheinlich.
RINCE: Das mag sein, aber fürs erste reicht es mir. Ich hoffe, ich werde das schon irgendwie glaubhaft verkaufen können. Zu Pismire. Und was war nun mit dem Wagen?
PISMIRE: Nun ja, bei der Untersuchung des Wagen von Bietnurgut fand Sillybos eine Rechnung für die Näherinnengilde, ausgestellt von Trageviel.
RINCE: Zeig mal her.
Daemon reicht Rince die Rechnung.
RINCE: Hm. Lässt sich das irgendwie mit den Gläubigen in Verbindung bringen?
PISMIRE: Sieht nicht so aus. Keinerlei Spuren weisen darauf hin. Höchstens über die Näherinnengilde, die die Gläubigen ja bekämpfen wollen. Die Frage ist nur, wie kommt eine Rechnung von Trageviel auf den Wagen von Bietnurgut?
RINCE: Das weiß ich leider auch nicht. Hat das irgendwelche Bedeutung für den Mordfall?
PISMIRE: Es sieht im Moment nicht so aus.
RINCE: Dann hat das auch noch Zeit. Ich sollte mich so langsam auf den Weg machen. Er steckt die Rechnung ein und steht auf. Und ihr arbeitet weiter an dieser Sache. Ich will die möglichst schnell vom Tisch haben.
DAEMON: Klar, machen wir.
RINCE: zu Sillybos. Und du kommst mit. Du scheinst hier ja an allen Ermittlungen beteiligt gewesen zu sein, und ich will nicht, dass mich der Patrizier mit Details überrascht, von denen ich noch nie was gehört habe, klar?
SILLYBOS: salutiert. Äh, ja, Sir. Soll Hegelkant auch mitkommen?
RINCE: Von mir aus. Gut, dann kommt.
Rince, Sillybos und Hegelkant ab.

Akt IV, Szene 3

Patrizierpalast. Lord Vetinari sitzt in der Rattenkammer. Die Tür öffnet sich. Auftritt Frau Wedel.
VETINARI: Ah, Frau Wedel. Ich freue mich, dass Sie meiner Einladung folge leisten konnten.
FRAU WEDEL: Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Endlich können wir für Klarheit sorgen!
Auftritt Frau Palm.
FRAU PALM: Und das werden wir auch! Giftig. Und dann werden wir ja sehen, wer hier im Recht ist!
VETINARI: Nicht nur Sie, meine Damen. Es gibt durchaus noch andere Parteien, die an einer Klärung dieses Streits interessiert sind.
FRAU WEDEL: Noch mehr Parteien? Wer sollte das denn sein?
Auftritt Priester des Lupanar.
PRIESTER:
Ja, das entspricht der Wahrheit,
auch ich verlange Klarheit.
Zu Vetinari. Doch muss ich auch bemerken,
falls Sie die Gilden stärken,
werde ich nicht müßig bleiben,
sondern Gegenwehr betreiben.
VETINARI: Ich habe keineswegs die Absicht, die Gilden zu stärken. Ich bin der Überzeugung, dass die Damen erwachsen genug sind, diesen Konflikt friedlich beizulegen.
Auftritt Spottbillig und Bietnurgut.
SPOTTBILLIG: Da sind wir ja gleich in eine interessante Diskussion geraten. Danke, dass wir einen Termin bei Euch haben, Lord Vetinari. Dürfte ich auch erfahren, weshalb?
VETINARI: Nun, es geht darum, den Mordfall an den Kaufmann Trageviel aufzuklären.
BIETNURGUT: Den Mord an Trageviel?
VETINARI: Und da kommt auch schon unser Referent in dieser Sache.
Auftritt Rince, Sillybos und Hegelkant.
VETINARI: Es freut mich, dass du deinen Termin wahrnehmen konntest, Kommandeur Rince. Ich weiß Pünktlichkeit zu schätzen.
RINCE: schaut auf seine Uhr. Das ist mir bekannt. Leider habe ich das Pech, als letzter pünktlich zu sein, so dass es wirkt, als würde man auf mich warten.
VETINARI: Das war kein Vorwurf, Kommandeur Rince. Die anderen waren genauso pünktlich wie du, doch habe ich zeitlich versetzt eingeladen. Ich nehme gerne Einfluss auf die Reihenfolge, in der meine Gäste erscheinen.
RINCE: Ich muss gestehen, ich habe nicht mit einer so großen Runde gerechnet.
VETINARI: Ich denke nicht, dass du dich davon beeindrucken lässt, Kommandeur. Ich dachte nur, diese Personen sind genauso an einer Aufklärung des Mordfalles an Trageviel interessiert wie ich. Also setzen wir uns und folgen deinen Ausführungen.
FRAU WEDEL: Ich muss protestieren. Ich bin hier, um mein Recht zu erhalten, und nicht, um mir irgendwelche Geschichten anzuhören. Dazu habe ich wirklich nicht die Zeit.
VETINARI: Aber sicher, dazu kommen wir dann später.
FRAU PALM: beiseite zu Frau Wedel. Man merkt, dass Sie noch neu in der Stadt sind. Das war ein Minuspunkt für Sie.
Alle außer Rince setzen sich an den großen Tisch. Rince beugt sich zu Sillybos vor.
RINCE: beiseite zu Sillybos. Warum hat er Bietnurgut herbestellt? Ich hoffe, ich muss nichts über diese Sache mit dem Wagen erzählen. Da müsstest du mir dann helfen.
SILLYBOS: beiseite zu Rince. Ja, Sir. Ich werde mein bestes tun.
RINCE: beiseite zu Sillybos. Ich hoffe, das wird nicht nötig sein, aber mach dich auf alles gefasst.
Alle schweigen und sehen zu Lord Vetinari. Lord Vetinari schweigt und schaut zu Rince.
RINCE: räuspert sich. Gestern Abend berichtete eine Streife, dass eine Leiche auf dem Ankh lag. Es handelte sich dabei um den Kleiderhändler Trageviel. Bei der Leiche fanden wir einen religiösen Stab... Er geht um den Tisch und bleibt hinter dem Priester stehen. ...der eindeutig den Gläubigen Lupanars zuzuordnen ist.
PRIESTER:
Mich betrifft das alles nicht.
Ich bin nicht darauf erpicht,
durch Ankh-Morpork wild zu hasten
und mich mit Toten zu belasten.
Den Namen hab' ich nie gehört.
Verärgert zu Rince. Ich fühle mich durch Sie gestört!
RINCE: energisch. Ach, nie gehört, wie? Aber die Plakate die Sie laut Geständnis angepinselt haben, hingen unter anderem an seinem Laden!
PRIESTER:
Ich habe damit nichts zu tun,
Sie scheinen wie ein blindes Huhn
Umher zu picken nach 'nem Korn.
Bewahren Sie doch mal Geduld,
beginnen Sie noch mal von vorn!
Bei dem Mord trifft mich keine Schuld!
VETINARI: Kommandeur Rince, willst du nicht endlich auf den Punkt kommen?
RINCE: schaut den Patrizier entgeistert an. Auf den Punkt?
VETINARI: Du bist doch hier, um einen Fall zu lösen, oder nicht?
RINCE: räuspert sich. Nun Herr, ich dachte ich wäre gerade dabei.
BIETNURGUT: Vielleicht könnten Sie nebenbei ja auch sagen, ob Sie den Kerl gefunden haben, der meine Achse angesägt hat!
VETINARI: Das wäre immerhin schon mal ein Anfang.
RINCE: irritiert. Wie war das?
VETINARI: Ein Anfang.
RINCE: Hmm. beiseite zu Sillybos. Die Achse wurde abgesägt, sagtest du? Nicht angesägt?
SILLYBOS: Ja, Sir.
RINCE: richtet sich auf. Nun, in der Tat kann ich was zu dem Wagen mit der angesägten Achse sagen, den Herr Bietnurgut uns gemeldet hat. Und zwar wurde die Achse nicht angesägt, sondern abgesägt. Er schaut Bietnurgut nachdenklich an. Und dazu muss sich der Wagen im Stillstand befunden haben, die Achse ist nicht in voller Fahrt gebrochen, wie uns berichtet wurde.
BIETNURGUT: aufgeregt. Na und?! Ist es denn verboten, an seinem Wagen die Achse durchzusägen?
RINCE: Des Weiteren fanden wir bei dem Wagen eine Rechnung, ausgestellt von Trageviel an die Näherinnengilde!
BIETNURGUT: überrascht. Was für eine Rechnung?
RINCE: holt die Rechnung hervor. Diese Rechnung hier!
BIETNURGUT: springt auf. Das besagt gar nichts! Die kann durch Zufall dorthin geraten sein!
RINCE: triumphierend. Es kann nur eine mögliche Erklärung geben. Der Wagen gehörte dem Händler Trageviel, den Sie zuvor umgebracht haben!
BIETNURGUT: Ha! Warum hätte ich das denn tun sollen? Was hätte ich für ein Motiv?
RINCE: Das Motiv ist offensichtlich. Sie wollten die Aufträge von Trageviel übernehmen und Profit machen! Und um die Tat zu verschleiern, deponierten Sie den Stab bei der Leiche, um die Schuld auf die Religion zu schieben!
BIETNURGUT: Das besagt noch lange nicht, dass ich ihn umgebracht habe. Ich fand den Wagen verlassen auf der Straße stehen. Trageviel kann durch einen Unfall auf den Ankh gefallen sein.
RINCE: Tja, allerdings ist die Todesursache nicht der Sturz auf den Ankh. Trageviel ist erstickt worden, und sobald wir die Hautfetzen und Haare untersucht haben, die der Täter an Trageviels Hals und Kleidung hinterlassen hat, wissen wir auch, von wem.
BIETNURGUT: schaut sich um. Ich sehe, ich bin überführt... Ruft. Aber erst mal müsst ihr mich kriegen!
Er läuft um den Tisch. Rince läuft hinterher.
RINCE: Sillybos! Auf ihn!
Sillybos und Hegelkant springen auf. Bietnurgut will hinauslaufen. Hegelkant überwältigt ihn.
RINCE: Gut gemacht, Hegelkant. Ich ahnte, dass der Bluff mit den Untersuchungen wirken würde.
VETINARI: Sehr schön, Kommandeur Rince, ich bin zufrieden. Ich wusste gar nicht, dass ihr auch einen Klatschianer in der Wache habt. Aber er scheint mir zumindest der Sportlichste hier zu sein.
Hegelkant grinst verlegen.
RINCE: Nun, er ist eigentlich gar kein Wächter, Herr. Er ist vielmehr der Sklave von Sillybos.
VETINARI: Interessant. Trotzdem sollte man ihm zumindest eine kleine Belohnung zukommen lassen, oder nicht?
SILLYBOS: Ich werde daran denken, Herr.
VETINARI: Und jetzt, wo diese Sache aus der Welt ist, können sich auch die Damen gütlich einigen, denke ich. Denn im Prinzip wollen Sie beide doch das gleiche, nicht wahr?
Frau Palm und Frau Wedel schauen sich an.

Akt IV, Szene 4

Vor dem Patrizierpalast. Auftritt Frau Palm und Frau Wedel.
FRAU PALM: Ich denke, diese Lösung ist für alle die Beste.
FRAU WEDEL: Das denke ich auch. Eine Fusion unserer Gilden lässt uns preislich sehr attraktive Gestaltungsmöglichkeiten.
FRAU PALM: Und natürlich wird unsere Gilde "Näherinnengilde" heißen.
FRAU WEDEL: überlegt kurz. Einverstanden. Ein so etablierter Name ist nur von Vorteil.
Sie geben sich die Hand.
FRAU PALM: Also... auf gute Zusammenarbeit.
FRAU WEDEL: Ich freue mich drauf... Rosemarie.
FRAU PALM: Die Freude ist ganz meinerseits, Amalie.
Beide ab.
Auftritt Sillybos und Bietnurgut. Sillybos hält Bietnurgut am Arm.
BIETNURGUT: Es wäre das perfekte Verbrechen gewesen. Der Mord, einen anderen Verdächtigen mit einem Motiv, der Wagen mit der Achse, um selbst auch als Opfer zu gelten, dann dass ich den Stab noch fand...
SILLYBOS: Verbrechen zahlen sich eben nicht aus. Nicht mal in Ankh-Morpork.
BIETNURGUT: Ha! Das sagt ausgerechnet ein Wächter! Den ganzen Tag sitzt ihr nur in euren Büros rum, warum kümmert ihr euch ausgerechnet um diesen Fall?
SILLYBOS: Ich würde sagen, du hast einfach Pech gehabt.
Sillybos führt Bietnurgut ab.
Auftritt Priester.
PRIESTER:
Der Gilden gibt es nur noch eine,
doch auch ich streite nun alleine.
Eins gegen eins, das klingt zwar fair,
doch habe ich die Kraft nicht mehr.
Vielleicht sich jemand anders findet,
der sich in diesem Kampfe windet.
Nehme die Geschichte ihren Lauf,
mir bleibt nur zu sagen: ich geb's auf.
Priester ab.
Auftritt Lord Vetinari.
VETINARI: Und so wendet sich schließlich alles zum Richtigen. In dieser Angelegenheit scheinen mir nun keine Fragen mehr offen.
Er schwingt seinen Spazierstock und wendet sich zum gehen. Auftritt Hegelkant.
HEGELKANT: Entschuldigt, Herr, aber vielleicht können Sie mir helfen? Ich habe da ein Problem, bei dem mir bisher noch niemand helfen konnte...
VETINARI: dreht sich zu Hegelkant um. Ah, der tüchtige Sklave, richtig? Was kann ich für dich tun?
HEGELKANT: Nun, ich wollte fragen, ob Ihr mir sagen könnt, wie man Frühstückseier richtig kocht?
VETINARI: Aber natürlich. Das Wichtigste dabei ist zunächst die Wärmequelle. Also... bei einem normalen Herd benötigst du einen gewöhnlichen gusseisernen Topf und zirka einen halben Liter Wasser...
Lord Vetinari und Hegelkant ab. Vorhang.



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