Feueriges Mißverständnis

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von Korporal Panther (RUM)
Online seit 02. 06. 2002
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Jolin die Jaegerin wurde kurz vor ihrem neuerlichen Dienstantritt von einer seltsamen Sekte die nur einen hölzernen Regenwurm am Tatort zurückließ entführt. Aufgrund der allgemein bekannten Bosheit von Regenwürmern sollte man ihr lieber schnell helfen!

Dafür vergebene Note: 10

Anmerkung: Ich empfehle allen Lesern zu dieser Mission auch Jolins Mission zu lesen.

Lächelnd schlenderte Pan durch Ankh-Morporks Gassen, was zur Folge hatte, dass sich selbst in größerem Gedränge ein Freiraum um ihn bildete.
Ankh-Morporks Bürger wussten: Ein lächelnder Vampir war stets Vorbote schlimmer Dinge und niemand wollte wissen wie schlimm diese Dinge waren. (Dass war natürlich reiner Aberglaube, wie alle Vampire immer wieder betonten. Niemand würde dem widersprechen – sonst war es durchaus möglich, dass besagte schlimme Dinge aus einem bösartig kicherndem Vampir bestanden.)
Fröhlich summte Pan vor sich hin, die entsetzten der Blicke der Leute ignorierend. Obwohl es vermutlich wieder ein sonniger Tag werden würde und er wegen einiger geldgieriger Zwerge nicht mehr ungestört fliegen konnte, war er so euphorisch wie schon lange nicht mehr. (Die Zwerge waren auf die Idee gekommen Flugbesen zu verkaufen, was zu ziemlich chaotischen Verhältnissen in Ankh-Morporks Luftraum geführt hatte. Ein besonders irrer Alchimist hatte sogar ein chemisches Triebwerk für die Flugbesen erfunden,
musste aber unglücklicherweise feststellen dass es eine gute Idee gewesen wäre, auch Bremsen zu erfinden. Der aus dem Aufprall resultierende Krater war fast vier Meter tief gewesen.)
Jolly hatte ihm vor einigen Tagen eine Botschaft geschickt, in der sie ihm mitteilte, dass sie heute wieder in Ankh-Morpork eintreffen würde. (Möglicherweise enthielt der (Aber)Glaube betreffend lächelnder Vampire und schlimmer Dinge doch ein Körnchen Wahrheit. Aber dass kam natürlich rein auf die Perspektive an.)
Immer noch lächelnd betrat er den RUM-Abteilungsraum und setzte sich an seinen Schreibtisch.
Es war fast, als bräche man mit der Anwesendheit im Wachhaus außerhalb der regulären Dienstzeiten und ohne Krise, ein heiliges Gebot.
Aber was tat man nicht alles für seine bessere Hälfte...
Auch sonst war Pan gut abgesichert; er hatte das Haus aufgeräumt, die schmutzigen Socken in einem Geheimfach versteckt, von wo aus er sie zu kleinen, unauffälligen Teilen der normalen Wäsche hinzufügen konnte, und sogar dass Geschirr gespült. Es wäre eigentlich gar nicht notwendig gewesen – die Schaben hatten die Essensreste stets innerhalb kürzester Zeit vertilgt. Nach reiflicher Überlegung hatte Pan sich jedoch entschieden auch diese Mitbewohner zu entfernen, da Jolly vermutlich wenig erbaut über sie ge
wesen wäre.
Stirnrunzelnd schaute Pan auf seine Uhr.
Fünf Minuten nach Acht.
Er seufzte – sie war mal wieder zu spät. Nachdenklich trommelte er mit einem Bleistift auf der Schreibtischplatte herum, bis ihm bewusst wurde, was er da eigentlich in der Hand hielt, und den Stift fallen ließ.
Zehn nach Acht.
Am besten ging er ihr entgegen
Gähnend stand er auf und streckte sich katzengleich. (Dass Gähnen war eigentlich nicht notwendig, aber Gähnen und Strecken gehörten nun mal zusammen.)
Mit einem Nicken verabschiedete er sich und verließ das Büro. Auch draußen war noch nichts von Jolly zu sehen – Pans typische Paranoia meldete sich.
Vielleicht war die Kutsche von unlizensierten Straßenräubern aufgehalten worden, und am Ende bekam Jolly noch eine IA-Anzeige oder so was, nur wegen ein paar toten Straßenräubern. (Es war meistens schwierig erfolgreich auf Notwehr zu plädieren, wenn die Toten ein ganzes Stück von der Kutsche entfernt, mit diversen Verletzungen im Rücken, aufgefunden wurden und aus den Spuren hervorging, dass sie versucht hatten, möglichst viel Entfernung zwischen sich und die Kutsche zu bringen, ganz ohne irgendwelche Beu
te mitzunehmen. Aber dafür kam man vielleicht durch, wenn man behauptete dass die Räuber Selbstmörder gewesen waren.)
Vorsichtig stieß Pan die Tür auf, als er bei sich zu Hause angekommen war.
"Jolly?" rief er laut in die Dunkelheit hinein.
Keine Antwort
Sie war hier gewesen, dass stand außer Frage. Ihre Reisekleidung lag auf dem Bett und der Wurfmesserständer war leer. Vielleicht hatte sie ausnahmsweise einen anderen Weg zur Wache genommen, oder sie hatten sich irgendwie übersehen.
Flügelzuckend drehte Pan sich um und machte sich auf den Rückweg zum Wachhaus.
Er hatte ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt, als ihm zwei Dinge ins Auge sprangen: Ein Kleidungsfetzen und ein handtellergroßer, weißlackierter Holzregenwurm, der dass Symbol des Kultes des Leuchtenden Friedens darstellte. (Eigentlich hatte der Kult eine Taube als Symbol nehmen wollen, aber nachdem der Hohepriester Ankh-Morporks Tauben, die sich seit Jahrhunderten gegen Wasserspeier, Harpyien und Dinge hatten zur wehr setzen müssen, einige Zeit lang beobachtet hatte, besann er sich anders.
Die darauffolgende Neuorientierung erwies sich als recht kompliziert, da auch die meisten anderen in Ankh-Morpork anzutreffenden Tiere mit den Dingen (Und manchmal auch Tauben) zu tun hatten.
Am Ende entschied man sich für den Regenwurm, von dessen abgrundtiefer Bosheit, die sich meistens im mutwilligen unterminieren von Komposthaufen bemerkbar machte, die Menschheit nichts wusste.)
Pan verengte seine Augen, als ein schrecklicher Verdacht in ihm keimte. Der Kleidungsfetzen sah verräterisch nach Jollys aus.
Sie hatten sie entführt!!!
Diese verdammten, gottverfluchten Friedensjünger hatten sie entführt!!!
Er hatte schon immer gewusst dass man Leuten, die Frieden und Nächstenliebe predigten nicht trauen konnte. Sobald sie genug Leute zusammenhatten, würden sie beginnen die Ungläubigen zu befrieden – meistens indem sie ihnen ihre heiligen Symbole oft genug auf den Kopf schlugen. (Ein hölzerner Regenwurm dürfte jedoch ein absolutes Novum unter den heiligen Waffen der Gerechtigkeit sein.)
Vorsichtig wickelte er den Holzwurm in den Kleidungsfetzen und steckte ihn ein. Möglicherweise würde er ihn noch als Beweis brauchen.
Seine Flügel entfalteten sich unter dem Umhang, als er mit einem Fluch in die Luft sprang und zu seinem Haus flog, ohne sich um irgendwelche Idioten auf Flugbesen zu scheren.
Dort angekommen legte er hastig seine Zivilkleidung ab, streifte ein Shitagi und eine Kobakama über und ergänzte seine Ausrüstung mit diversen Stich- und Schneidwerkzeugen.
Bei der Zyanidpille zögerte er kurz – sie würde allerhöchstens einen schlechten Geschmack im Mund verursachen – nahm sie dann aber doch.
Es war schließlich die Geisteshaltung, die zählte!
Eine Ninja-Kaputze währe vermutlich unpraktisch, entschied er. Ein Kamikaze-Band um die Stirn und ein wenig Tarnfarbe sollten ausreichen.
Er bleckte die Zähne. Diese Friedensprediger konnten was erleben.

Abwesend trat er auf die Strasse und sah sich um. Vermutlich sollte er Jolly erst im Wachhaus abmelden und danach zur Versammlungsstätte des Kultes des erleuchteten Friedens gehen. Dummerweise hatte er allerdings nicht die geringste Ahnung wo sich diese befand.
Es war schon ungewöhnlich genug dass es überhaupt einen derartigen Kult in Ankh-Morpork gab. Seine Anhänger bewiesen entweder ein erstaunliches Gott- beziehungsweise Regenwurmvertrauen, oder aber eine noch erstaunlichere Naivität. Trotzdem würden vermutlich eine ganze Menge Leute wissen wo sich die Versammlungsstätte befand – Pazifisten waren immer die ersten die ausgeraubt wurden.
Pan wurde jedoch abrupt aus seinen Überlegungen gerissen, als er gegen die breite, fellgewandete Brust eines Berufsbarbaren aus den Spitzhornbergen prallte.
"Hey, kannst du nicht aufpassen Bürschchen?" brummte dieser streitlustig und beugte sich dann vor, um Pan genauer zu betrachten.
"Was hast du 'n für'n Zeug im Gesicht?" Er streckte seine Hand nach dem Ärmel des Vampirs aus, ging dann aber mit schmerzhaftem Keuchen in die Knie als Pan seine ausgestreckten Finger nach hinten bog.
"Was?" fragte er irritiert und ließ die Finger des Barbaren wieder los.
Mit einem Wutschrei sprang dieser wieder auf die Füße und versuchte einen Schwinger an Pans Schläfe zu landen.
Pans Tanto glitt mit leisem Scharren aus der Scheide und seine Faust flog nach oben als er den Schlag des Barbaren mit dem Dolch blockte.
"Selbstverursachte Verletzung." entschied er abwesend, als die Klinge in den befellten Unterarm eindrang.
"Weißt du zufällig wo der Kult des erleuchteten Friedens sich versammelt?" erkundigte er sich, als der Barbar heulend seinen Arm umklammerte und wieder auf die Knie fiel.
"Ich weiß nicht ob du die richtige Einstellung dafür hast." keuchte er, beeilte sich aber fortzufahren als Pan den Kopf schief legte.
"Eine kleine Kirche im Allerheiligen-Weg!" Panik schwang in seiner Stimme mit.
"Danke sehr." Erwiderte Pan liebenswürdig und setzte seinen Weg zum Wachhaus fort.

Überrascht schaute Tricia auf, als Pan mit ausgebreiteten Flügeln hereinsegelte und mit eingefrorenem Gesichtsausdruck vor ihren Schreibtisch trat. "Oh, hallo Panther. Du weißt nicht zufällig wo Jolly hingegangen ist?"
"Noch nicht. Ich wollte sie aber abmelden. Sie ist verhindert."
"Verhindert?"
"Ja, sie wurde von diesen gottverfluchten, hirnverbrannten, dreckigen, heuchlerischen Bastarden dieses Friedenskultes entführt."
Alle Köpfe fuhren herum "Entführt??" Pan drehte den Anwesenden den Kopf zu und bleckte die Zähne. "Nein, ihr Idioten, sie ist Zuhause und baut Steinkreise. So, ich hab jetzt Dienstschluss, entschuldigt mich!!"
Fluchend warf er die Tür hinter sich ins Schloss.
Tricia und Rina schauten sich an. "Hatte er Tarnfarbe im Gesicht???" fragte Rina.

Da er wieder auf seine Flugfähigkeit zurückgriff, brauchte Pan nicht lange um die Kirche zu lokalisieren. Offensichtlich hielten sie gerade einen Gottesdienst ab; Gesangsfetzen drangen undeutlich an seine Ohren.
Er legte die Flügel an, bleckte die Zähne und schoss auf eines der Buntglasfenster zu.
Wenn diese Mistkerle Jolly entführt hatten, würde er ihnen gerne zu ewigem Frieden verhelfen.
Alle Köpfe drehten sich irritiert herum, als das Fenster mit lautem Klirren zerbarst und Pan in einem Regen aus Glassplittern in dem Freiraum zwischen Altar und Sitzbänken landete, sich abrollte und seine beiden Klingen in der Hand hatte, noch bevor er ganz stand.
"Keiner verlässt den Raum!" schrie er, mit der Spitze des Katanas auf die Gläubigen deutend.
Die Gläubigen sahen sich an. Der letzte Satz des riesigen, durchtrainierten Priesters hing noch in der Luft: "Und niemand wird eurem unsterblichen Geist etwas anhaben können, wenn ihr nur mit ganzem Herzen dem Pfad des Friedens folgt."
Für einen Moment herrschte Totenstille als sie darüber nachdachten . Dann sprangen sie alle gleichzeitig auf und rannten auf die Tür zu.
Pan seufzte und schaute auf das Chaos aus flüchtenden Leuten und umstürzenden Bänken.
Es war ja alles so deprimierend.
Er steckte sein Katana und sein Wakizashi wieder ein und ging auf den Priester zu.
"Was willst du, mein Sohn?" fragte dieser und blieb tapfer an seinem Rednerpult stehen.
"WO IST SIE???" schrie Pan, mit beiden Händen an seiner Kehle rüttelnd.
"Wo...ist...wer?" röchelte der Priester.
"GIB ES ZU!!!"
"Was?" fragte der Vampir misstrauisch als der Priester ein seltsames Geräusch von sich gab und auf seine Kehle deutete.
"Ach so." brummte Pan und ließ ihn los, woraufhin er nach Luft ringend zwischen die umgestürzten Bänke fiel.
"Oh mein Gott." keuchte der Priester.
"Diese Trottel helfen dir auch nicht weiter." erwiderte Pan rein automatisch.
Fast sofort zuckte ein Blitz über den Himmel und der darauffolgende Donnerschlag erschütterte das gesamte Gebäude.
Panther verharrte einen Moment und lauschte.
"Ihr habt einen Blitzableiter an eurer Kirche??" Er lachte dreckig "Nur für alle Fälle, eh? Also, wo ist Jolly?"
"Ich kenne niemanden der so heißt, mein Sohn."
"Ich weiß dass ihr sie entführt habt. Leugnen ist zwecklos!"
"Wir entführen niemanden!" rief der Priester, seinen Kopf mit seinen Armen schützend, als Pan näher kam.
"Wir sind eine friedliche Gemeinde!"
"Wenn ich rauskriege dass ihr sie doch entführt habt, dann schwöre ich bei eurem verdammten Regenwurm, dass ich eine ganze private kleine Apokalypse für eure Gemeinde auslöse!"
Pan drehte sich wieder um und hielt auf eine kleine Tür hinter dem Altar zu. Er würde die Kirche von oben bis unten auseinandernehmen, bis er Jolly gefunden hatte.
Und wehe dem Priester wenn er sie nicht fand.
Er warf einen verächtlichen Blick über die Schulter und riss die Augen auf.
Der verdammte Bastard hatte Jolly grade hinter eine Bank gezerrt!
Mit einem Wutschrei wirbelte er herum, entfaltete seine Flügel und segelte wie eine zu groß geratene Fledermaus auf den Priester zu, der nach einer kurzen Schrecksekunde herumwirbelte und Jolin hinter sich herzerrte.
Staub und Holzsplitter wirbelten in die Luft als Pan kraftvoll mit seinen Schwingen schlug und mit rotglühenden Augen die Verfolgung aufnahm. (Bisher hatte noch niemand herausgefunden woher das rote Glühen in Vampiraugen kam, aber alle waren sich einig dass es absolut notwendig war. Es machte schließlich keinen Sinn vor etwas davonzulaufen, wenn dieses Etwas nicht über glühende Augen, große Zähne und am besten auch schleimige Haut verfügte.)
Schneller als erwartet erreichte der Priester den kleinen Glockenturm und schlug die schwere Eichenholztür hinter sich zu. Das Kreischen von schweren Eisenriegeln war zuhören, dann herrschte Stille in dem Turm.
Pan fluchte, rasend vor Wut, und warf sich mit aller Kraft gegen die Eichenbohlen, jedoch ohne etwas ausrichten zu können.
"Na schön!" Ohne weiter nachzudenken zog er einen omnianischen Feuerwerkskörper hervor, zündete ihn an und warf ihn auf vor der Tür auf den Boden. (Früher waren die Feuerwerkskörper von den Omnianern als göttliche Instrumente genutzt worden, indem die Inqusition sie an Ketzern befestigt hatte. Seit dem Verbot der Inquisition lag die Feuerwerksindustrie eine zeitlang brach, bis Klatsch, Ankh-Morpork und alle Leute die Nachbarn mit bellenden Hunden hatten ihr Interesse an ihnen bekundeten.)
Einen Herzschlag lang schien die Zeit stillzustehen,von der leise zischenden Zündschnur abgesehen. Dann ging die Sonne auf. Es gab keinen Knall, nur ein trockenes, dumpfes Donnern und das satte Geräusch splitternden Holzes.
Ohne auf die glühenden Splitter zu achten, die ihm wie zornige Hornissen um die Ohren schwirrten zerschmetterte Pan die rauchenden Reste der Tür und drang in den dahinterliegenden Raum ein. Nur ein winziger, irrationaler Teil seines Geistes flüsterte: "Jolly wird dich umbringen – dass war einer deiner guten Umhänge."
"Pan..." Er drehte seinen Kopf zur Seite und sah zu Jolly herüber, die langsam aufstand. Ihr Hemd war zerrissen und angesengt und eine Platzwunde zierte ihre linke Schläfe.
Vorsichtig betastete Pan die Verletzung mit den Fingerspitzen.
"Was hat dieser Bastard dir angetan?" fragte er und rannte ohne eine Antwort abzuwarten dem auf den Glockenturm flüchtenden Priester nach, im laufen einen weiteren Feuerwerkskörper entzündend.
Blind warf er den Sprengkörper in dem offenen Treppenhaus nach oben, mehr aus Wut als in der Hoffnung den Priester zu treffen – das wäre nur ein angenehmer Nebeneffekt gewesen.
Die Explosion schien den ganzen Turm zu erschüttern und Putz rieselte von den
Wänden.
Ein glühender Spliter sauste einer zornigen Hornisse gleich nach oben und traf die Glocke, einen angenehmen Ton erzeugend.
"Ich hasse Glocken!" fluchte Pan. (Sie hielten ihn jeden Sonntagmorgen vom einschlafen ab.)
Der Priester, der sich mittlerweile unter der Glocke verkrochen hatte, tastete mit zitternden fingern nach seiner Regenwurmkette die er auf der Straße verloren hatte. Zwar konnte man sie niemandem auf den Kopf hauen, aber dafür vielleicht ins Auge stechen.
Er verwarf den Gedanken sofort als sich Pans Hand spinnengleich um seinen Hals
legte.
Grinsend hielt der Vampir die andere Hand vor demGesicht des Priesters und ballte sie zur Faust.
Lautlos schossen vier, dünne, bösartig gekrümmte Nadeln aus dem Handschuh, welcher das gesamtes Blickfeld des Priesters auszufüllen begann.
"Oh mein Regenwurm!" hauchte er.
"Pan!" schrie Jolin, die am Glockenseil weiter unten hing.
Der Gerufene wandte sein Gesicht vom Priester ab und schaute nach unten.
Jolly erwiderte seinen Blick mit einem eisigen Lächeln und ließ das Glockenseil fahren.
Sowohl der Priester als auch der Vampir ließen sich zu Boden fallen, ihre Ohren mit ihren Händen bedeckend, als die Glocke einen langen, bronzenen Ton aussandte.
"Ich hasse Glocken!" presste Pan zwischen vibrierenden Zähnen hervor.
Die folgende, unnatürliche Stille wurde nur von dem bedrohlichen Laut von Jolins Schritten auf dem steinernen Boden unterbrochen, die nun den Glockenraum betrat.
"Pan?"
"Ja?"
"Was zur Hölle tust du hier eigentlich???"
"Er hat dich entführt!!"
"Das hat er nicht!!"
Pan schluckte und sah sich um "Nicht?"
"Nein..." antwortete Jolin, mühsam beherrscht.
"Er hat dich nicht entführt?"
"Nein..."
"Das heißt du bist überhaupt nicht entführt worden?"
"NEIN!"
"Oh...äh...also ich..."
"Ja?"
"Ich meine..."
"JA?"
"Ich dachte du wärst entführt worden." schloss Pan matt.
Jolly setzte zu einer Erwiderung an, die jedoch von Pan in einem Kuss und einer heftigen Umarmung erstickt wurde.
"Trotzdem schön dass du wieder da bist."

***Ende***



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