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Kaum dass Jolin von ihrem Url..äh von ihrer Fortbildung zurückgekehrt ist, geht der Stress in Form von irren Vampiren, heiligen Regenwürmern und vielen, vielen Explosionen auch schon wieder los.
Dafür vergebene Note: 9
Vorbemerkung: Ich empfehle allen Lesern zu dieser Mission auch noch Panthers Mission zu lesen!
Langsam betrat sie das Wachhaus, nach Jahren wie es ihr schien.
Dabei war es nur ein halbes, und obwohl sie es vorher nie für möglich gehalten hätte, sie hatte die Wache vermisst; Noch mehr natürlich Panther, den sie während ihres Aufenthaltes zu Hause bei ihrem Vater ihrer Stiefmutter und den drei Adoptivbrüdern, allein gelassen hatte, doch während ihres Urlaubs dort hatte sie feststellen müssen, dass eine geregelte (mehr oder weniger) Arbeitsstelle doch auch Vorteile hatte.
Jetzt war sie hier und erstaunt über die vielen fremden Gesichter die ihr entgegenkamen und sie verständnislos anblickten.
"Jolin! Du lebst ja noch! Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben ... wo warst du? Niemand hier hat was gesagt!"
Glücklich darüber wenigstens ein bekanntes Gesicht zu sehen lief sie gleich zu Schmiedehammer und drückte ihn kurz an sich.
"Ja, ich bin auch froh dich wieder zu sehen. Ich war bei meinem Vater und meinen drei Adoptivbrüdern. Meine Stiefmutter mochte mich aber nicht und wollte das ich den Haushalt mache und putze und so. Und als ich mich gewehrt habe wollte sie mich mit einem vergifteten Apfel vergiften, und in einen gläsernen Sarg stecken. Ist das nicht verrückt? Aber ansonsten war es ganz schön. Und was hast du so gemacht?"
"Ah Jolin, auch wieder zurück! Und wieder zu spät wie ich feststellen muss. Du solltest um acht nicht um halb neun kommen." Rince kam ihr, demonstrativ auf seine Uhr schauend entgegen und erwartete wohl eine Antwort.
"Ähm ..." Jolin schaute hilfesuchend um während sie ein paar Schritte zurück wich. "Pan hat meinen Dienstplan gegessen und sonst fingen die Nachtschichten immer um acht an!"
Rinces Augen wurden schmal und seine Lippen bildeten weiße Striche, doch dieser Ausdruck verflog als ein Lächeln auf seinem Gesicht entstand (Mühselig zwar, aber es war da).
"Du ... Na gut, weil heute dein erster Tag ist, will ich es dir noch einmal verzeihen. Aber wehe das passiert noch einmal!"
Kopfschüttelnd ging er weg und fragte sich, ob er Jolin nicht einfach etwas vom Gehalt abziehen sollte, für jede Verspätung ein bisschen.
Schmiede sah ihm mitleidig nach. "Der arme Mann, vollkommen überarbeitet ..."
"So genug erzählt, wo ist Panther?" Jolin drehte sich schwungvoll wieder dem Zwerg zu und lächelte, als sei nichts gewesen.
"Panther ist dich suchen gegangen weil du zu spät warst. Wo genau weis ich nicht. Du wirst ihn wohl auch suchen müssen."
"Och nee ... Schmiede, du ..."
"Nein! Ich stehe in der Karriereleiter weit über dir, du kannst mir keine Befehle mehr geben!"
Grinsend streckte er ihr die Zunge raus und lief dann lachend weg.
Pah, den kleinen Zwerg würde sie schon noch einholen ... irgendwann ... vielleicht.
Jetzt musste sie erst mal Panther finden, denn er hatte sein Mitternachtsessen (Blut und zum Nachtisch Blut mit Sahne) vergessen, und hungrig konnte Panther die unmöglichsten Sachen machen.
Ihre Tasche (eine der vielen die sie im Urlaub neu erworben hatte) schulternd ging sie seufzend in Richtung Ausgang, wo sie jedoch von Tricia McMillan aufgehalten wurde.
"Ah, Jolin, richtig? Hab schon viel von dir gehört. Szenenkennerin wolltest du werden, nicht wahr?"
"Äh, nein, eigentlich wollte ich Püschologin sein."
"Püschologin ... mhm mhm ... meinst du, du bist dieser Aufgabe gewachsen?"
Jolin zog verwundert eine Augenbraue hoch.
"Ja...ja ich denke schon."
"Na, in Ordnung. Aber Szenenkenner ist auch nicht schlecht."
"Ich möchte aber lieber Püschologin sein ..."
"Ich weis, ich weis, aber wir haben eigentlich schon genügend. Und Szenenkennerin ist eh besser bezahlT!"
Jolin zog verwundert eine Augenbraue hoch.
"Echt?"
"Ja!"
"Na, in Ordnung. Dann eben Szenenkennerin. Auch gut ..."
Nickend schob sie sich an Tricia vorbei, dem Ausgang entgegen.
"Du willst wohl alte Kontakte auffrischen, habe ich recht?"
Tricia zwinkerte.
"Nein. Ich wollte Panther suchen, weil der sein Essen vergessen hat. Aber man kann ja beides miteinander kombinieren."
Man musste die ganze Sache logisch angehen.
Wo würde Panther sie suchen?
Und wann würde er sie dort suchen?
Schwere Fragen die sich erübrigten als Jolin ein blutüberströmter torkelnder Mann entgegenkam der seine ganze Energie darauf verwendete auf einen gewissen Panther zu fluchen.
Doch als Jolin ihn an der Hand packen wollte verzog sie angeekelt das Gesicht, denn seine Hand hing nur noch an einigen Hautfetzen.
"Wo ... wo ist Panther?" Etwas grün im Gesicht folgte sie der Richtung die ihr der Mann zeigte.
Als sie ein paar Augenblicke später in einer dunklen Ecke stand, hatte sie das Gefühl ihrem Mittagessen gleich wieder hallo sagen zu können ... dementsprechend sah auch ihr Gesicht aus.
"Kann ich dir helfen, Kind?"
Eine warme Hand legte sich auf ihre Schulter und als Jolly sich umdrehte blickte sie auf den Bauch und als sie den Kopf weit in den Nacken legte auch in das warme Gesicht eines jungen Priesters.
Er trug eine graue Kutte, seine langen dunklen, fast schwarzen Haare nach hinten zusammengebunden, und seinen Hals zierten mehrere religiöse Anhänger, Zeichen und hölzerne, etwa handtellergroße Würmer.
Er war verdammt groß.
"Nein," erwiderte sie schluckend, "hat sich schon erledigt, aber trotzdem danke ... äh ..."
"Tschem. Ich bin Tschem Dünsch. Priester der Bruderschaft des erleuchteten Friedens."
"Ah ja, danke für deine Hilfe, ich freue mich deine Bekanntschaft gemacht zu haben, aber ich muss jetzt wirklich weiter."
Sie klopfte ihm zum Abschied auf seinen Oberarm * und ging dann weiter.
Es war der Weg nach Hause wie sie feststellte; Natürlich, zuerst würde er sie ja dort suchen.
Der Weg dorthin dauerte, wenn man sich beeilte, gute zwanzig Minuten.
Panther würde sich beeilen, wahrscheinlich sogar fliegen, also müsste er grade zu Hause sein, oder schon wieder auf dem Rückweg.
Das alles waren jedoch nur hypothetische Überlegen, die durch Panthers unberechenbarer Psyche an Wahrscheinlichkeit sehr abnahmen.
Ein Versuch war es jedoch wert.
Schnellen Schrittes ging näherte sie sich weiter dem großen weiß gestrichenen Haus in den Schatten (Es war seit Wochen weiß gestrichen, Panther hatte immer wieder freundlich darauf hingewiesen das Wände anmalen keine gute Idee war. Mittlerweile schien es jeder verstanden zu haben.), öffnete die Tür und – fand es auch nach lautem Rufen und durchsuchen leer vor.
Er ist hier gewesen, daran bestand kein Zweifel.
Es fehlten Waffen und seine Dienstmarke lag auf dem Küchentisch, neben einem handtellergroßen hölzernen Wurm.
Ein Wurm?
Jolin stutzte.
Es war das Zeichen der Bruderschaft des heiligen Friedens, sie war sich sicher es gerade noch bei Tschem Dünsch gesehen zu haben.
Angestrengt dachte sie nach.
Wieso ließ er seine Dienstmarke hier?
Woher kam der Wurm?
Und wieso fehlten so viele Waffen und Sprengsätzte?
Eine dunkle Ahnung stieg in ihr auf.
Den Weg zurück zum Wachhaus rannte sie.
Schwer atmend erreichte sie nach einigen Minuten ihr Ziel und stürmte ohne zu stoppen herein.
"Ist Panther hier?!" rief sie und entsetzte Gesichter sahen sie starr an.
Es war still.
Verdammt still.
"Jo ... Jolin?" stammelte Schmiedehammer der mit dem Rücken zur Wand in einer Ecke stand, vor ihm auf den Boden Scherben und eine Lache Kaffee.
"Was habt ihr denn?"
Daemon kroch langsam unter einem Tisch hervor und fuhr sich nervös über seine Lippen.
"Er ... er war da."
"Und? Wo ist er jetzt?"
"Keine Ahnung, er hat gerade den Dienst quittiert."
"Er hat WAS??!!"
Jolin riss bei Augen auf und schaute Daemon ungläubig an.
"Er hat gesagt du wärest entführt worden, ich weis nicht wo er hinwollte, aber er wirkte sehr ..."
Daemon suchte in Gedanken nach dem richtigen Wort, doch das reichte Jolin schon.
Nickend verließ sie das Wachhaus um ihm zu folgen, denn jetzt war er wirklich unberechenbar.
An der Tür wurde sie aufgehalten.
"Jolin!" rief Schmiedehammer und schluckte, "Er ... er hatte Tarnfarbe im Gesicht."
Jolin nickte erneut und rannte weiter raus.
Quittierter Dienst, kaum noch Waffen im Haus (es gab dort so viele Waffen, das es unmöglich war sie alle gleichzeitig mitzunehmen.) das Gefasel von einer Entführung, und dann auch noch der Wurm ...
Hinzu kam Panthers grundsätzliche religiöse Antipathie, und fertig war das perfekte Mordmotiv!
Das musste sie verhindern!
Sie verfluchte sich, den Priester nicht weiter ausgefragt zu haben!
So etwas müsste sie doch eigentlich wissen als Szenenkennerin!!!
Sie zuckte in Gedanken mit den Schultern. Sie hatte nie behauptet gut zu sein.
"Stadtpläne!! Stadtpläne!! Ganz exakte Stadtpläne!!! Nur fünf Dollar und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!!"
Schnapper kam durch die Straße geschlendert und blieb vor Jolin stehen.
"Du brauchst nicht zufällig einen Stadtplan?"
Jolin blinzelte ihn an.
"Du weist nicht zufällig wo die Bruderschaft des erleuchteten Friedens sich aufhält?"
"Für sieben Dollar kannst du es selbst nachschauen."
"Das ist Wucherei!"
Ein paar Sekunden später lief Jolin zielsicher durch die Straßen.
Angeblich war es ein kleines unscheinbares Gebäude, am Ende des Allerheiligenweges, mit einem Turm und angeschlossenem Gebetsraum.
Die Tür stand offen als sie dort ankam.
Langsam betrat sie das Haus, es war soweit sie es sehen konnte, leer.
Stühle lagen auf dem Boden verteilt, umgeschmissen und zum Teil kaputt.
Sie ging weiter und da sah sie den Übeltäter – Panther.
Er hielt seine Schwerter in den Händen und ging auf eine Tür am Ende des Raumes zu.
Sie wollte ihm etwas zurufen, doch als sie den Mund öffnen wollte, legte sich eine große Hand von hinten auf ihren Mund und zog sie mit erstaunlicher Kraft auf den Boden hinter einen Tisch.
Es war der Priester, Tschem Dünsch, der aus mehreren Wunden blutete und dessen linkes Auge langsam anfing blau anzulaufen.
"Sei still, der Typ ist wahnsinnig!" raunte er ihr ins Ohr.
Jolin zappelte rum und versuchte sich zu befreien, aber es ging nicht, er hielt sie einfach zu fest.
"Verdammt sei still, sonst kommt er wieder!" sagte er nun lauter, mit eindeutiger Panik in der Stimme, und das war sein Fehler. Pan konnte Panik fast schon riechen ...
Jolin wurde ruhiger, sie bekam keine Luft mehr, Tschem hielt nicht nur ihren Mund, sondern auch ihre Nase zu, und wie in Zeitlupe, so kam es ihr jedenfalls vor, drehte sich Panther um, sah Jolin im Griff von dem Priester, und rannte los.
Glasscherben knirschten unter seinen Füßen als er auf sie zugerannt kam, aber auch Tschem war losgerannt und zog Jolin einfach hinter sich her.
Er rannte mit ihr wieder raus, auf die Straße und am Gebäude entlang zu einem Hintereingang.
Tschem stieß sie auf schubste Jolin vor sich hinein und verriegelte sie mit schweren Eisenblöcken von innen.
"Verdammter Narr!!" schrie Jolin als sie endlich wieder richtig Luft bekam.
"Mach sofort auf!!"
Von draußen schlug Panther gegen die Tür und seine Flüche waren selbst durch die dicke Holztür zu hören
Dann war es still.
"Verdammt"
Jolin schmiss sich geistesgegenwärtig zur Seite und Bruchteile von Sekunden später explodierte die Welt.
Eigentlich war es nur die Tür die sich in einen heißen Regen aus Feuer und holz verwandelte.
Jolin war zwar noch zur Seite gesprungen, jedoch nicht weit genug.
Mit einer Platzwunde an ihrer linken Schläfe und zerrissenem Hemd stand sie langsam auf und sah Pan schwer bewaffnet über die Trümmer steigen.
"Pan ..."
Er drehte seinen Kopf zur Seite und sah zu Jolly herüber.
"Was hat dir dieser Bastard angetan?!"
Er betastete mit den Fingerspitzen vorsichtig ihre Platzwunde.
"Er ..."
Ohne auf eine Antwort zu warten drehte sich Panther zu Tschem Dünsch um, der am hinteren Ende des Ganges stand und nun ziemlich schnell die Treppe zum Glockenturm hochsprang.
Nur ein winziger irrationaler Teil ihres Geistes flüsterte: "Pan, ich bringe dich um, das war einer deiner guten Umhänge!"
"Nein!" rief Jolin und machte sich stolpernd auf den Weg hinter den Beiden her.
Währenddessen war Pan wieder dabei ohne festes Ziel vor Augen mit Feuerwerkskörpern rum zu werfen, mit dem Ergebnis das Mörtel und Staub in Folge einer ziemlich lauten Explosion von der Decke rieselte. Über alle dem verklang leise der klingelnde Ton der Glocke ...
Mittlerweile war auch sie am Glockenturm angekommen, und sah Pan, wie auch den Priester unter der Glocke, und vor sich das Seil zum Läuten.
Misstrauisch verengte sie ihre Augen als sie etwas silbriges dort oben Blitzen sah, zog dann eine Augenbraue hoch, und quiekte als sie sah das sich das silbrig Glänzende immer weiter Tschems Hals näherte.
"Pan!" schrie sie hilflos und zog, von einem plötzlichen Ideenpartikelchen getroffen, an dem Seil, das sich langsam ihrem Willen fügte.
In dem Augenblick, in dem Pan zu ihr herunterschaute, ließ sie es los.
Sie konnte sehen wie sich Pan zu Boden warf, neben ihm Tschem Dünsch, ja, sie konnte trotz des lauten bronzenen Tones der Glocke hören, wie Pan dort oben durch seine zusammengebissenen und vibrierenden Zähne fluchte.
Langsam stieg sie die Treppe hoch, sich im Kopfe schon die Worte für ihre Standpauke zurechtlegend. Dann betrat sie den Glockenraum.
"Pan?"
"Ja?"
"Was zur Hölle tust du hier eigentlich???"
"Er hat dich entführt!!"
"Das hat er nicht!!"
Pan schluckte und sah sich um "Nicht?"
"Nein..." antwortete Jolin, mühsam beherrscht.
"Er hat dich nicht entführt?"
"Nein..."
"Das heißt du bist überhaupt nicht entführt worden?"
"NEIN!"
"Oh...äh...also ich..."
"Ja?"
"Ich meine..."
"JA?"
"Also eigentlich ... dachte ich du wärest entführt worden...."
Jolly setzte zu einer Erwiderung an, die jedoch von Pan in einem Kuss und einer heftigen Umarmung erstickt wurde.
"Trotzdem schön dass du wieder da bist."
* Die Schulter erreichte sie nicht
***Ende***
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