IDEAMON, Teil 1

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von Obergefreiter Cim Bürstenkinn (SEALS)
Online seit 26. 11. 2001
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Die Wahrheit ist das wertvollste aller Güter und soll gehandelt werden mit Sparsamkeit und Zurückhaltung. (Andre Kaminski)

Dafür vergebene Note: 11

Er schlich durch die langen Reihen der heulenden und an ihren Ketten reißenden Bücher. Anfangs war es nur ein Hinweis im Tagebuch eines alten Lords aus Quirm gewesen, dem er mit, für seine Spezies typischer, Unermüdlichkeit nachgegangen war. 56 Leute hatten deswegen in den letzten 70 Jahren sterben müssen, aber natürlich zählten sie nicht. Was zählte war die Erfüllung seines Zieles. Ja, er würde über diese Stadt herrschen, und wenn er wollte, über die ganze Scheibenwelt. Aber dafür war später noch Zeit. Er gelangte zu einem Buch, das relativ ruhig inmitten von geifernden, agressiven Artgenossen lag, und einen grossen oktarin glänzenden Mond aus Stein auf dem Einband trug.
Vorsichtig nahm er den dünnen Band, der nicht gesichert war aus dem Regal, und öffnete ihn.
Die Seiten waren leer, wenn man von den vergilbten Rändern absah, die für das Alter des Büchleins sprachen. Allein auf der letzten der etwa fünfzig Seiten des Buches stand ein einzelner verloren wirkender Satz, am Fuß des Blattes.
"Dies Buch kann dich nur lehren, was vom ewigen Symbol unserer Göttin direkt kommt!".
Gefühle jenseits von Hass, Machtgier und Selbsterhaltungstrieb waren ihm fremd. Dennoch, verkrampften sich seine Lippen, als er knapp der Versuchung widerstand das Ziel seiner Suche quer durch die riesige Bibliothek zu schleudern.
Selbst für einen Vampir hatte diese Suche lange gedauert, und er hatte eigentlich keine Lust sich mit dummen Rätseln irgendwelcher Lehrlinge die noch dazu längst tot waren aufzuhalten
"Denk nach!", ermahnte er sich, und suchte alles Wissen in sich, dass er in der Vergangenheit über die Erzähler gesammelt hatte. Sie verehrten Rejka die Göttin der Wahrheit. Ihr Symbol war der Mond der im Ledereinband eingelassen war. Er richtet seinen hypnotisierenden Blick auf den leuchtenden Stein, der ihn unaufdringlich aber deutlich ignorierte.
"Was vom ewigen Symbol unserer Göttin direkt kommt!", sagte er laut, das Schnarchen des Affen der auf seinem Schreibtisch schlief ignorierend. Musste er das Buch in einem Rejka - Tempel lesen? In Ankh-Morpok gab es keinen. Wahrscheinlich gab es außer dem Erzähler und seinem Lehrling Kerel nicht einmal einen Gläubigen der Göttin in der Stadt. An der Wahrheit waren die Leute hier immer nur punktuell interessiert, nämlich wenn es zu ihren Gunsten war.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Direkt!
Vorsichtig hob er das Buch an, den Stein nie aus den Augen verlierend, und presste ihn endlich gegen seine Stirn.


* * *

Die junge Frau räkelte sich neben Kerel auf dem breiten mit seidenen Polstern überfüllten Bett. Der durchsichtige Schleier verbarg weniger als er betonte, und der junge Mann trank ihren Anblick, saugte ihren Duft auf und fühlte sich nach den Entspannungen der letzten Stunden wie unter Drogen.
"Erzähl mir mehr von Deiner Arbeit, Liebster!" Ihre Stimme war weich wie ihr Busen, und doch bestimmend wie ihre schlanken, und doch kräftigen Arme.
Der junge Lehrling des Geschichtenerzählers konnte sein Glück noch gar nicht fassen. Am Hier-Gibts-Alles-Platz war Manika in ihn hineingelaufen, und ab ihrem ersten Blick war es um ihn geschehen. Er durfte ihr beim Heimtragen ihres Einkaufes helfen und kurze Zeit später lagen sie schon in einem Bett, dass vor seidenen Polstern genauso überquoll wie so manches andere.
"Nun, es ist nicht so dramatisch. Als Lehrling, kümmerst Du Dich nur um den Meister, und hörst ihm zu. Nur mir erzählt er die Geschichten von Rejka, die vor Äonen den ersten Erzähler bestimmt hatte, um über die Wahrheit zu wachen. " Er sah ihr in die Augen, um dort nach Spuren von Geringschätzigkeit oder Unglauben zu suchen, sah aber nur diese grossen, dunklen Kelche die mit Bewunderung und Liebe gefüllt zu sein schienen. Kerel wollte eigentlich Tischler werden, aber Samin hatte mit seinem Vater gesprochen, und es war anders gekommen. Mittlerweile war es ihm beinahe egal, und er konnte sein Geschick beim Schnitzen bald brauchen.
"Als Gesellenstück, muß ich eine Statue aus Ideamon schnitzen. Das ist ein seltener Stein, den nur der Meister selbst kennt, und findet." Er küsste ernsthaft ihre Zehen, und streichelte die schlanken Fesseln.
"Wenn ich einstens zum Meister werde, werde ich über die Wahrheit wachen, und mein bisheriges Leben, selbst Dich, vergessen..." Zur Zeit gab es keinen furchtbareren Gedanken für ihn, und er erwog ernsthaft den Dienst bei Samin aufzugeben.
Geschmeidig zog sie ihn wieder nah zu sich. "Bis dahin ist noch lange Zeit, Kerel! Ich glaube wir haben jetzt genug geredet!". Er schloss sich ihrer Meinung gerne an.

* * *

Er riss sich das Buch von der Stirn, als wäre es dort festgeklebt worden.
Ungewohnte Emotionen durchfluteten ihn, als er sich bewusst machte was er gerade gesehen, gehört, gelesen -was immer- hatte.
Er konnte nicht anders als brüllen "Triumph!"
Er warf das Buch achtlos auf den Boden und schwebte langsam zu der offenen Wandluke knapp unter der Decke während der Bibliothekar der nun aufgewacht war herum zu - Ughen begann. Kurze Zeit später segelte er über Ankh-Morpork, und lachte darüber wie einfach doch alles war.

* * *

Cim machte gemeinsam mit Tament Stiefelpilz Streife. Der Zwerg war wie üblich sehr ruhig gewesen, und der Obergefreite bereute mittlerweile die Entscheidung ihn mitgenommen zu haben. Zwölf Stunden Dienst mit diesem Kerl waren wie zwei Wochen. Wenn er etwas redete, erzählte er von alten Fällen die er im Archiv gefunden hatte. Cim vermutete, die Archivarbeit bildete einen Ausgleich für die gewohnte Schürfarbeit die er geleistet hatte, als er noch bei seinen Eltern wohnte.
"Ganz schön kalt heute, was?", versuchte die frischgebackene Seegurke es noch einmal.
Doch natürlich stieß er auch hiermit wieder auf Erfahrungen aus zweiter Hand.
"Obergefreiter D-N-T Vinni berichtet von einer Winternacht, in der es so kalt war, dass sein erbrochener Mageninhalt binnen weniger Minuten gefroren war. Dagegen muss es heute wie ein lauschiger Abend sein."
Cim sah ihn angewidert an. Zum einen unterhielt er sich nicht über den Vomitus anderer Wächter, und zum anderen hätte er gerne einmal etwas von Tament selbst gehört. Vielleicht sollte er Kommandeur Tod bitten , ihm Archiv-Verbot zu geben.
Cims pädagogische Überlegungen wurden von einem aufgeregten "Ugh,Ugh,Ugh" unterbrochen.
Sie waren gerade am Hier-Gibts-Alles-Platz angekommen, als ein aufgeregt mit dem muskelbeladenen Armen winkender Bibliothekar auf sie zukam.
"Ugh!", grunzte er auf die Bibliothek deutend, und wieder zur selbigen zurückgehend.
"Was meint er?" Es gab tatsächlich Leute in der Wache die mit den Gutturallauten des Affen etwas anfangen konnten. Auf Tament und ihn traf das leider nicht zu.
"Nun im Bericht von Wächter Sillybos meinte der Orang-Utan damit einfach "Ja". Hingegen erwähnt Oberleutnant Gonzo die Interpretation: -Der Grund dafür ist das sehr intensive thaumische Feld, das sowohl von der niedergeschriebenen Magie ausgeht als auch von dem Druck, den die vielen Bücher auf die Raumzeit...-"
"Tament?" Cim war erstaunlich ruhig, obwohl seine Unterlippe leicht zu zittern begann.
"Ja ,Sir?"
"Tament, wenn Du heute noch ein einziges Mal, aus einer Mission zitierst die nicht Deine eigene war, sorge ich dafür, dass Du 5 Wochen Putzdienst bekommst. "
Der Rekrut wurde etwas bleich, und beschloss den Bart ( von seinem Mund war ohnedies nicht besonders viel zu sehen) geschlossen zu halten, obwohl ihn soviel Desinteresse an der Kriminalgeschichte von AM erstaunte.
Endlich folgten sie dem Bibliothekar.

Sie waren umgeben von schleimtriefenden, Einband-fletschenden Bestien, die vielleicht einmal Bücher gewesen waren. Cim fragte sich langsam, ob er für so was wirklich bezahlt wurde, der Bibliothekar zog aber schnell seine Aufmerksamkeit von solchen fiskalen Themen auf den Boden der Realität - und insbesondere auf den Boden der Bibliothek zurück.
"Ugh, ugh!" der Affe deutete aufgeregt auf ein am Boden liegendes Buch.
Die Wächter sahen zuerst das Buch, dann den Bibliothekar, dann sich gegenseitig an, um wieder zu letzterem zurückzuschwenken.
"Wo ist der Tote?", fragte Cim leicht genervt. Er war nicht Seegurke geworden, weil er Bücherregale sauber machen wollte.
"Ugh?" kam es überrascht zurück. "Ugh, Ieekh!" deutete er aufgeregt nochmals auf das Buch.
"Naja, ist ja gut. Was immer es ist, alter Junge, wir nehmen das Buch mal mit, und untersuchen es auf Spuren. Die Susi-Leute sind da sehr gründlich!"
Verfolgt von misstrauischen Tieraugen, steckte Cim das Buch in seinen Rucksack, und verabschiedete sich. Er wollte so schnell wie möglich aus diesem Raubtierkäfig raus, und war sich jetzt endgültig sicher, dass alle Zauberer verrückt waren.
Es war nun etwa 3 Uhr morgens. Er wollte noch die kleine Runde (*) machen, und zu Hause beenden. Seit den letzten Ereignissen war er etwas vorsichtig. Dazu kam, dass Timara die nervige Angewohnheit hatte, alle Fallen, die Cim für feindliche Vampire aufgestellt hatte zu beseitigen, weil ihr der Knoblauchgeruch, der meist davon ausging, zuwider war. Der Rekrut konnte dann im Wachhaus ja die Übergabe machen.

* * *

"Das ist sie, Manika!" Kerel präsentierte stolz sein Gesellenstück, eine Statue aus einem hellblauen Stein, der eine oktarine Aura hatte von etwa 15 Zentimeter Größe, die wie eine verkleinerte Form von ihm selber aussah, sogar die Gesichtszüge spiegelten den leicht verwirrten nach innen gekehrten Blick des Jungen wieder. "Ich habe sie vor dem Spiegel gemacht!" sagte er leise, als er ihren bewundernden Blick sah.
"Heute abend werde ich endlich zum Gesellen und in die tieferen Weihen der Erzähler eingeweiht."
Das Mädchen hielt das Kleinod in ihren zierlichen Fingern, und streichelte sanft über die den schlanken Körper des Stein-Kerel.
Sie zog sich an dem Lehrling hoch, küsste ihn, und sagte " Das ist wunderbar. Ich hoffe Du verstehst das jetzt nicht falsch. Ich mochte Dich wirklich ein wenig, aber Geschäft ist Geschäft."
Damit wich sie zurück, ihr Gesichtsausdruck plötzlich kühl und berechnend.
"Was ..", wollte der Junge fragen, als er plötzlich eine seltsame Kälte verspürte. Es war, als hätte jemand die Tür zu einem Kühlhaus hinter ihm geöffnet, und er drehte sich verwirrt um.
Zwei furchterregend kalte und unendlich tiefe Augen starrten ihn an, und er merkte wie müde er war. Noch bevor der Schreck sein Gehirn erreichen konnte, schlief er, und fiel wie ein nasser Kartoffelsack in sich zusammen.
"Du schuldest mir 6.000 AM-Dollar, Vautam!", forderte Manik lässig mit der Statue herumjonglierend.
Der Vampir zuckte zusammen, als er ihre bedrohliches Spiel verfolgte.
"Manika!" sagte er völlig ruhig "Wenn Der Statue auch nur ein Splitter fehlt, sauge ich Dich aus, bis nichts mehr an Deine appetitliche Vergangenheit erinnert als ein ausgetrockneter Hautsack."
Das Mädchen hielt die Finger um den leuchtenden Stein verkrampft, und schaute den Vampir mit grossen Kulleraugen an.
"Stell es jetzt hin, und Du bekommst Deinen Lohn."
Gehorsam platzierte sie Kerels Arbeit in der Mitte des Tisches, und wartete.
"Braves Mädchen", sagte er und sah sie eindringlich an. " Sag ist es nicht ein Jammer, dass die Pracht Deines Körpers mit den Jahren verschwinden, und Dir das Füllhorn der Schönheit entzogen wird? Komm zu mir, und Du wirst auf ewig schön sein!"
Er streckte Ihr die Arme entgegen, und genoss den erschreckten Gesichtsausdruck auf ihrem Gesicht. Ihre Schreie gelten kurz durch die Nacht, doch dies war kein Haus, in dem Schreie jemand auffallen würden. Und gleich darauf war es wieder ruhig im Zimmer, der Körper des Mädchens lag schlaff am Boden, und sie würde sich wieder aufrichten. In ein paar Stunden, würde ein neuer Vampir geboren werden. Doch die Welt würde dann eine andere sein.

Er hatte wichtigeres im Sinne, und flog davon Richtung Leichte Strasse, wo Samin tagein, tagaus am Fluss saß.
Auch heute machte der alte Mann da keine Ausnahme, und schon von weiter Ferne sahen die Augen des Blutsaugers die Gestalt des alten Mannes.
Er landete knapp vor der Stiege die zum Plateau am Ankh hinunter führte.
"Bist Du der Alleswissende Samin?", fragte Vautam freundlich.
"Bleib wo Du bist, Vampir! Was willst Du?", zischte der alte Mann. Er hatte nichts gegen Vampire im eigentlichen Sinne, oft waren sie ganz verträglich, stellten ihre Ernährung um auf Dinge die nicht sprechen konnten (**). Nicht so Dieser. Er roch nach Blut in allen Stufen der Reife. Beginnend mit frischem , aus Arterien spritzendem Lebenssaft, über gestockte Flecken eingetrockneten Blutes, und endlich dem süßlichen Duft, menschlicher Verwesung.
"Ich habe etwas von Kerel für Dich! Er wollte es Dir geben, ist aber leider verhindert."
Samin spürte die Wahrheit in den Worten des Mannes, dennoch schien etwas zu fehlen, sollte etwa....
"Tritt näher, und gib es mir", sagte der alte Mann leise.
Vautam ging beschwingt die Stufen hinunter, die Hände im Mantel versteckt.
"Weißt Du, ich habe eigentlich immer gefunden, dass Du ein recht impertinenter Kerl bist!" Der Vampir klang spöttisch, endgültig und ein wenig gleichgültig. "Aber das können wir ja jetzt ändern."
Mit einer blitzartigen Bewegung riss Vautam die kleine Statue aus der Tasche, und presste sie gegen die Stirn des Erzählers, dessen Versuch sich davon zu befreien in der Bewegung verebbte. Seine Hände hingen schlaff herunter, sein Gesicht war von unsagbaren Schrecken gezeichnet. Über seinem Kopf bildete sich eine Nebel aus kleinen Lichtern, die aufgeregt wimmelnd, wie Leuchtkäfer wirkend.
In unregelmässigen Abständen zog eines der Lichter mit einem grellen Blitz davon. Dort wo es auftraf begann eine Veränderung in den Konturen der Materie.
Samin wusste, das geschehen war, was nicht geschehen hätte dürfen. Kerels Ideamon-Statue war mit einer Realität geladen worden, die eigentlich nichts mit der aktuellen zu tun hatte, sah man von den handelnden Personen ab. Seine spezielle Beziehung zur Wahrheit verursachte nun, eine Verschiebung in der Realität, den es war nur das wahr, was von ihm als wirklich definiert wurde. Die Ideamon-Statue beraubte ihn aber der Gewissheiten seines Lebens, seiner Vorgänger und der Welt. Ersetzte sie durch vorgezeichnete furchtbare, grauenhafte Dinge, die selbst der gleichgültigste Gott nicht zugelassen hätte. Und sie alle würden wahr werden, durch ihn. Damit endeten die klaren Gedanken des Erzählers, und dachten weiter in einem neuen Muster, mit einem neuen Gestern und einem neuen Morgen.
"Willkommen, Erzähler! Willkommen in meiner Welt!" , sagte Vautam, und ging leise pfeifend die Stufen hinauf.

Cim und Tament waren endlich in der Teekuchenstrasse angekommen, als eine kleine, uralte Frau aus einer Nebengasse auf sie zuwankte.
"Herr!" kam es gekrächzt, und Cim hatte schon Bedenken, dass er die alte Frau bis zur Wache schleppen musste, wenn sie hier umkippen würde. Sie zeigte auf den Mond, der im strahlendesten Licht schien. "Seht den Mond, Herr, und seht auch den Kunstturm davor. Vergesst nie, wie er aussieht! Haltet fest an der Erinnerung!".
Der OG sah verdrießlich aber gehorsam in Richtung des Kunstturmes, der sich vor dem gewaltigen aufgehenden Vollmond, der knapp über den Hausdächern stand, abzeichnete. Was für ein Schwachsinn, dachte Cim. Wie sollte man diesen hässlichen Turm jemals vergessen, der, wenn er sich an die Regeln der Statik halten würde, längst eingestürzt wäre. Mit seinem Neben- und Nebennebentürmchen sah er aus, als hätte er Warzen die auf Warzen wuchsen. Dennoch stellte er das höchste Gebäude in Ankh-Morpork dar, und.... etwas war seltsam, die Konturen des Turmes schienen flüssig zu werden.
Da erstrahlte plötzlich ein grelles Licht, und Cim musste geblendet die Augen abwenden. Als er wieder hinsah....

Ein oktariner Glanz umhüllte den Turm, der aus glänzenden Stahl bestand und weit in dem Himmel aufragte, wie eine Verspottung von Würdentracht. Es war die Residenz von Lord Vautam, dem obersten Berater des Patriziers, und Oberhaupt der Grausamen Universität. Seine Aussenhülle glänzte in einem blauen, unsteten Licht, und erhellte die sonst absolut dunkle Nacht. Die Reitpeitsche seiner Gebieterin, einer fetten, reichen Vampirin mit blasser Haut und vortretenden Schweinsaugen, traf ihn zwischen den Schulterblättern und riss seine Haut auf. "Zieh Du verdammter Warmblüter! Glaubst Du ich will hier versauern? Bring mich nach Hause, oder ich mache ein kleines Picknick auf der Strasse!"
Cim zog die kleine Kutsche weiter die Strasse entlang. Sein Rücken brannte in Folge der freundlichen Zuwendung durch die Peitsche von Mylady. Irgendwie hatte er gerade über etwas nachgedacht, hatte aber vergessen was es war. Aber es war wahrscheinlich auch egal, das einzige was für einen Sklaven zählte war zu überleben, nicht zu oft gebissen werden, und regelmäßig zu essen bekommen.
Er wich vorsichtig einem Priester des Blutgottes aus, dem er nicht zu nahe kommen wollte, und senkte den Blick als er an ihm in der Blutkuchenstrasse vorbeilief.
In dem Beutel den er quer über die Schulter trug baumelte etwas hin und her als wolle es seine Aufmerksamkeit erwecken. Er würde später in den Sklavenquartieren nachsehen was es war. Erneut traf die Peitsche seinen nackten Oberkörper , eher aus Langeweile seiner Herrin, als wegen einem Verstoß. Cim zuckte diesmal nicht einmal zusammen und lief weiter.







*d.h. Strasse der geringen Götter, Bodenbienenstrasse, Sirupminenstrasse ( das war mehr als nah genug an den Schatten), Schlechte Brücke, Kühner Weg, Teekuchenstrasse, Bett.

** zumindestens ist bis dato kein Fall einer um Mitleid flehenden Knolle bekannt geworden. Vielleicht war Ras auch immer schneller.



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