Eine tierische Geheimwaffe

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von Obergefreiter D-N-T Vinni (DOG)
Online seit 13. 11. 2001
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Die Gilde der Tierfreunde droht damit wilde Tiere in der Stadt freizulassen, wenn der Hide Park nicht unverzüglich in einen Zoo umgewandelt wird. Außerdem gibt es da noch eine kleine Geheimwaffe...

Dafür vergebene Note: 12

Langsam schlenderte D-N-T Vinni durch die Straßen von Ankh Morpork. Endlich war er wieder in seiner neuen Heimat. Wenn Harry und Gonzo nicht gewesen wären, dann würde sein Körper womöglich immer noch als Brücke oder Leiter verwendet werden (siehe Coop von Harry, Gonzo und mir die bald erscheint und VOR dieser Geschichte spielt). Er freute sich den mittlerweile wieder vertrauten Geruch der Metropole zu riechen, und was noch merkwürdiger war: er fand ihn nicht unangenehm. In Vinni's Augen jedoch, war das einzig seltsame das in den letzten Tagen geschehen war, die Tatsache dass er sein Bewerbungsgespräch bei D.O.G. lebend und in einem Stück überstanden hatte. Er hielt Fähnrich Mückensturm nämlich für einen sehr respektablen Mann. Auf gut Morporkianisch: er wollte ihm nicht im Dunklen auf der Straße begegnen. Vermutlich lag es nur an einem Komplex das er sich vor seinem Abteilungsleiter fürchtete, doch diesen Komplex nahm Vinni sehr ernst. Drei Nervöse Tapire war auf dem Weg zum Viertel käuflicher Zuneigung,
denn er hatte Dienst. Als er die "Boucherie Rouge" betrat, lächelten einige Passanten anzüglich, was vermutlich darauf zurückzuführen war, dass es tatsächlich noch Leute gab, die nicht wussten, dass sich dort das Hauptquartier von D.O.G. befand. Da Vinni noch kein eigenes Büro hatte, klopfte er vorsichtig an die Tür von Mückensturm um sich zum Dienst zu melden.
"Herein!" wurde von drinnen gerufen. Vinni öffnete die Tür und duckte sich vorsichtshalber erst einmal. Bei Mückensturm's vielen Apparaten konnte man nie wissen...
"Ah, guten Morgen Vinni." begrüßte ihn der Abteilungsleiter.
"Hallo Sir."
"Ich habe dich schon erwartet. Es gibt da eine Angelegenheit die ich mit dir besprechen will..."
"Mit mir ?? Ähm....nunja..."
"Kommandeur Rince hat D.O.G. damit beauftragt einen sehr wichtigen Fall zu lösen..."
"Aha..." Vinni klatschte sich mental auf die Stirn. Jetzt musste er bestimmt einen sehr gefährlichen Auftrag erledigen...
"Er sagte, dass es sich um einen direkten Befehl von Lord Vetinari handle und dass ich einen Spezialsten damit beauftragen solle..."
Ein Inspirationspartikel der gerade einen Quantensprung in diese Welt gemacht hatte, traf Vinni und er sagte: "D'Oh!".
"Wie bitte ?"
"Ähm.....ist schon gut....wie lautet der Auftrag?"
Mückensturm reichte ihm einen zerknitterten Zettel hinüber.

WIR VERLAHNGEN DASS DER HIDE PAHRK UNFÄHRZÜHGLICH IN EINEN GROHßEN ZOHOLOHOGISCHEN GARTEN UMGEBAUIGT WIRD. ANSONSTIGERWEISE WERDEN WIR DAS GEFÄHRLICHSTE TIER DER GANZEN SCHEIBENWELD IN AM FREIHLASSEN. PROH TAHG DER VERGEHT WIRD ES ZWEIH TIEHRPLAHGEN IN AM GEHBEN.

P.S. WIR SPRECHIGEN NICHT VON KAHNINCHEN !!

gezeichnigt
Amardillo Eggbert, Vorsitzender der Gilde der Tierfroinde

"DU müsstest dich doch mit sowas auskennen. Du weißt schon, Tapire und so....da dachte ich mir, wir könnten dich doch in diese Gilde einschleusen und..."
"Verstehe...."
"Sehr gut. Ein Kittel und ein paar Gummistiefel dürften genügen um in die Gilde hineinzukommen. Morgen Abend erwarte ich den ersten Bericht."
"Ähm....ja..." stotterte Vinni und verließ das Büro. Da fiel ihm plötzlich etwas ein und er ging noch einmal zu Mückensturm.
"Sir ?"
"Ja, was ist denn ??"
"Wie lang ist es her, dass der Patrizier den Brief erhalten hat ?"
"Rince sagte irgendwas von 5 oder 6 Tagen..."
"Argh" machte Vinni und ging wieder hinaus.
Das wichtigste war nun, nicht in Panik zu geraten fand Vinni. Denn am liebsten hätte er vor lauter Angst nun zu weinen angefangen und nach einem heißen Kakao verlangt. Aber schließlich war er Wächter, und er hatte keine Lust wegen Verweichlichheit degradiert zu werden. Also begab er sich in eine Ecke des Flurs wo eine Ansammlung von vollgestopften Kisten das Archiv darstellte. Nachdem er in Gonzo's Agenda nichts über die Gilde der Tierfreunde finden konnte, suchte er in den älteren Akten. Er fand eine kleine Karteikarte auf der außer dem Gründungsjahr und dem Standort nichts stand. Ankhstrasse 12b, in der Nähe des Verrätertors.
Eine halbe Stunde später stand DNT Vinni vor einer kleinen Wohnung deren Fenster mit kitschigen Gardinen behangen war. An der Tür stand: "Gildeh d. Tierfroinde - Sodomis Sumus". Nachdem er angeklopft hatte, wurde ihm die Tür von einem untersetzten Mann, der freundlich lächelte geöffnet.
"Hallo mein Freund. Was kann ich für dich tun ?"
"Ähm...ich möchte der Gilde beitreten."
"Ah, das hört man gern ! Weißt du, heutzutage interessieren sich kaum noch junge Leute für Tiere....komm doch herein..."
Der Mann führte Vinni herein und sie nahmen an einem kleinen Tisch Platz wonach das Gildenmitglied ein paar Formulare herausholte.
"Ich bin übrigens Nacktschnecken Kurt, zuständig für die Aufnahme neuer Mitglieder. Wie ist dein Name ?"
"Vintongo."
"Aha. Was ist dein Lieblingstier ?"
"Tapir" erwiderte Vinni sofort.
"Mh....sehr exotisch. Hast du eine große Schaufel, ein Paar Gummistiefel und einen grünen Arbeitsanzug ?"
"Jap." Arbeitsanzüge von Leuten die mit Tieren zu tun hatten waren immer grün.
"Sehr gut, herzlich Willkommen in der Gilde der Tierfreunde !"
"Oh....ihr seit ja sehr....unkompliziert..."
"Der Tierschutz darf nicht unter der schweren Last der Bürokratie erdrückt werden ! Hah ! Beamte und so...."
"Ähm...was ist denn mit ihnen ?"
"Sie sind.....ignorant....Ähem, falls du keinen eigenen Stall hast: das richtige Gildenhaus befindet sich in der Kohlstraße."
"Gut. Dann werde ich mich gleich auf den Weg dorthin machen."
"Ah. Sehr schön, du zeigst Elan. Vielleicht wirst du bald zum Unterstallmeister befördert..."
Nachdem er sich verabschiedet hatte, machte Vintongo sich auf den Weg zur Kohlstraße um seine Ermittlungen zu beginnen. Da er seine "Arbeitskleidung" in einem großen Sack dabei hatte, zog er sich schnell die Gummistiefel, den grünen Arbeitsanzug und eine Strohhut mit breiter Krempe an. Er fand, dass der einfach dazugehörte.
Man möchte es zwar kaum glauben, aber es gab tatsächlich einige Dinge die den Geruch des Ankhs überragten. Ein riesiger Schuppen der bis zur Decke mit den verschiedensten Tieren und ihren Ausscheidungen gefüllt war gehörte auf jeden Fall dazu. Vermutlich lautete das inoffizielle Gildenmotto "Kot soll dir bis zu den Hüften reichen" oder etwas in der Art. Gerade als Vinni eintreten wollte, wurde die Tür aufgestoßen und ein großer Troll hüpfte schreiend auf einem Bein nach draußen.
"Eins mich gebissen hat !!" heulte der Troll.
"Häh...was ? Was hat dich gebissen ?"
"Eins von den schbee....schbeezielelen....Uwawawa" der Rest des Satzes ging in dem Gejammer des Trolls verloren welcher nun auf seinen Fuß deutete. Zuerst konnte Vinni es nicht glauben, aber von dem großen, steinernen Fuß fehlte tatsächlich ein Stück. Und es waren Bissspuren zu sehen.
"Oh mein Gott....bist du in eine Diamanten-Schleifmaschine geraten ?"
"Nein. Wie ich sagte schon, mich eins gebissen hat in Fuß. Niemals gesehen so ein Tier in bisherigem Dasein." grummelte der Troll, der nun wie ein kleines Kind schmollte.
"Wie ist dein Name ? Arbeitest du hier ?"
"Ich sein Seepferdchen Vulkangestein. Ja. Ich arbeiten hier. Seepferdchen meine Leidenschaft sind. Bin wahrer Tierfreund, aber wenn mich beißt eins von den Geheimwaffen...."
"Geheimwaffen ?"
"Oha....Primaten Paul mir gesagt hat, ich soll schlagen Leute die riechen...."
"Leute die riechen ?"
"Ich glaube er gesagt hat, Schnüffler und Wächter. Aber du Arbeitskleidung anhast, also du gehörst zur Gilde."
"Jaja, genau, stimmt, ich liebe Tiere, bin ein wahrer Tierfreund, jap jap jap....," sagte Vinni mit einem plötzlichen Selbsterhaltungstrieb.
"Komm, wir wieder gehen an Arbeit. Sonst Boss werden sauer."
Vulkangestein und Vinni gingen in den riesigen Schuppen hinein. Das innere hätte Jacques Cousteau dazu veranlasst sich zu bekreuzigen und seine Mutter anzurufen. Verschiedenste Tiere waren hier in Gattern zu bestaunen. Das Spektrum reichte von großen Straußen bis zu zischenden Terrarien voller Schlangen. Es gab sogar einige seltene Tiere die Vinni nicht kannte und auch nicht kennen lernen wollte.
"Du mir helfen bei Ausmisten von Nashorn Gehege." sagte Vulkangestein. Der Troll öffnete ein derzeit leeres Gehege und was Vinni zunächst für verfärbte Steinanordnungen hielt, entpuppte sich als das Ziel seiner Arbeit. Nachdem er die fünfte Schubkarre in den großen Container abgeladen hatte, stieß er mit jemandem zusammen.
"Pass doch auf, wo du hinläufst !" röhrte der Mann dessen Stimme sich anhörte als ob man eine Gurke in der Hand zerdrücken würde.
"Äh...entschuldige bitte..." erwiderte Vinni zaghaft. Die Augen des Mannes entlarvten ihn als wahnsinnigen Schurken. Von solch einem Kerl erwartet man praktisch dass er junge Frauen entführte oder irgendjemanden mit einer Kettensäge massakrierte. Nun, in diesem Moment lag er unter eine prall gefüllten Schubkarre.
"Du weißt wohl nicht wen du vor dir hast !" krächzte er als Vinni ihm aufhalf.
"Das ist tatsächlich der Fall..."
"Ich bin Amardillo Eggbert, der Vorsitzende dieser Gilde !"
"Oh ! Bitte entschuldige mein schlechtes Benehmen....". Gerade als Vinni ihm aufgeholfen hatte und weitergehen wollte, rutschte er auf einem großen Kotklumpen aus und fiel zu Boden. Mit einem metallenen Scheppern kullerte seine Dienstmarke auf den Boden. Wie dumm dass er sie mitgenommen hatte. Das letzte was Vinni sah bevor es ihm schwarz vor den Augen wurde war eine große Faust die sich mit hoher Geschwindigkeit seinem Gesicht näherte.

Als er wieder zu sich kam strich etwas langes, feuchtes über sein Gesicht. Nachdem die Sterne und die rosafarbenen Elefanten vor seinen Augen verschwunden waren, konnte DNT Vinni sehen dass ein großer Ameisenbär sein Gesicht beleckte.
"Verschwinde !" krächzte er und versuchte das große Tier beiseite zu schieben. Er sah sich um und bemerkte dass er am Ufer des Ankhs lag. Vinni wollte aufstehen, doch es kam ihm vor als ob irgend etwas schweres an seinen Beinen hing. Als er sich vergewissern wollte bemerkte er einen großen Leguan der dort Platz genommen hatte und genüsslich schlief. Mit ein paar Tritten ließ sich jedoch auch dieser vertreiben. Erst als er von einem vorbeitrabenden Lama angespuckt wurde realisierte er, dass die Gilde der Tierfreunde wohl ihre Drohung war gemacht hatte. Ankh-Morpork war nun ein einziger riesiger Zoo. Das hatten zwar manche Speziesisten auch schon vorher behauptet, aber Vinni fürchtete sich viel mehr vor dem Jaguar der gerade um die Ecke gekommen war als vor jedem Troll der Stadt. Deshalb flüchtete er auch erst einmal. Langsam fand er auch die Orientierung wieder. Er befand sich jetzt direkt vor dem Gebäude der Schmugglergilde, welches unweit der Ankh Brücke lag. Diesen sogenannten Tierfreunden musste das Handwerk gelegt werden, fand Vinni. Man konnte nicht so einfach den Hide Park in einen Zoo umwandeln. Außerdem fand er es, sogar für die Verhältnisse der größten Stadt auf der Scheibenwelt, recht unhygienisch das so viele wilde Tiere auf den Straßen herumliefen. Da die anderen Wächter bestimmt schon mitbekommen hatten was los war, beschloss Vintongo zum Gildenhaus der Tierfreunde zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin begegnete ihm der Bibliothekar der Unsichtbaren Universität.
"Ugh."
"Oh...ähm....hallo Herr Bibliothekar..."
"Ugh. Ieeek!" machte der Orang Utan und verschwand in einer Seitengasse.

Wieder in seiner Arbeitskleidung und in der Hoffnung dass man ihn nicht wiedererkennen würde schlich Drei Nervöse Tapire nun um das Gildengebäude. Er wollte durch ein Fenster einsteigen um nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als er in einer dunklen Gasse nach einem Fenster suchte, sah er plötzlich den Bibliothekar wieder. Doch dieser war nicht der einzige Orang Utan in dem Gässchen. Ein zweiter, offensichtlich weiblicher Primat war auch zugegen. Lustigerweise hatte jemand der Orang Utan Dame
ein violettes Schleifchen um den Kopf gebunden. Doch dass war nicht der Grund warum Vinni mit offenem Mund und entsetztem Blick dastand. Der wirkliche Grund war die Tatsache, dass die beiden Affen sehr "natürliche" und private Dinge taten. Ein lautes "Iieeek!!!" verscheuchte Vinni jedoch sehr schnell und er beschloss doch durch den Haupteingang hineinzugehen. Zu Vinni's großem Staunen wurde drinnen nicht von schwingenden Fäusten oder beißenden Tieren empfangen. Lediglich ein lallender Wachmann saß vor einer großen Tür die mit Eisenbeschlägen gesichert war. Als Vintongo näher trat erwachte der Mann aus seiner Lethargie.
"Halt ! Wer da !?"
"Hallo. Ich bin Vintongo. Ich bin Gildenmitglied."
"Gut. Denn der Boss hat mir aufgetragen mich um die Bewachung unserer pelzigen Geheimwaffe zu kümmern. Der kleine Racker ist heute nämlich recht wild. Er riecht, dass er bald rausgelassen wird."
"Ähm....ist hier sonst niemand da ?"
"Nein. Ich alleine habe die volle Verantwortung."
"Ähm....gut..." sagte Vinni bevor er dem Aufseher die Faust ins Gesicht schlug. Da DNT Vinni nie Physikunterricht gehabt hatte, konnte er die Kraft seines Schlages nicht vorher berechnen. Deshalb konnte er auch nicht wissen dass der Wärter gegen das Türschloss prallen würde und die Tür somit sehr verwundbar gemacht werden würde. Mit der Bewusstlosigkeit des Wärters war zwar nun ein Problem gelöst, doch das nächste kam in Form von donnernden Stößen gegen die Eisentür. Neben der Tür hing ein Schild mit der
Beschreibung des Tiers in dem dahinterliegendem Raum.

Boshaftes Borograwianisches Riesenwiesel
Ein Wiesel mit einer Schulterhöhe von mindestens 2 Metern. Lebt in den bergigen Regionen von Borograwien und ernährt sich hauptsächlich von Grizzlybären und Elchen. Wenn es Siedlungen in der Nähe gibt, zieht es jedoch den Verzehr von Menschen vor. Seine messerscharfen Zähne sind dazu in der Lage selbst härtestes Kiefernholz zu zermalmen. Gesamtlänge von der Nase bis zum Schwanzende: ca. 4 Meter.

"Oh..." hauchte Vinni als er zuende gelesen hatte. Sehr beunruhigt beobachtete er wie immer mehr große Dellen in die Tür geschlagen wurden.
"Mami...." winselte er bevor die Tür plötzlich einem letzten kräftigen Stoß nachgab und das Monstrum geifernd herauskam.
Manche Leute würden DNT Vinni nun für einen Feigling halten, doch diese Leute mussten noch nie mit ansehen wie ein über zwei Meter großes Wiesel mit langen scharfen Zähnen einem bewusstlosen Wärter den Torso in zwei Hälften riss und den Körper danach einfach wegschleuderte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Vintongo schon längst hinter einem großen Kothaufen versteckt. Danach ließ das Wiesel einen ohrenbetäubenden Schrei los und durchbrach einfach die Wand des Gebäudes und verschwand. Als sich Vinni wenigstens wieder ein bisschen sicher fühlte kam er hinter dem Exkrementenhügel hervor und übergab sich erst einmal als er die Leiche sah. Daraufhin torkelte er benommen herum, stolperte über etwas und fiel gegen ein Glasterrarium welches dann zu Boden fiel und zerbrach. Der Gedanke daran, dass er soeben einen hochgiftigen Skorpion freigesetzt haben könnte, brachte DNT jedoch schnell wieder auf die Beine. Zu seinem Erstaunen wurde nirgendwo Gift in ihn injiziert . Er sah nur einen kleinen Schmetterling mit besonders schönen fraktalen Mandelbrotmustern davonfliegen. Auf einem kleinen Kärtchen das wohl zu der Vitrine gehörte stand: Pilio tempestae. Was Vinni natürlich nicht wissen konnte: Der Schmetterling war sehr wütend.

Drei Nervöse Tapire Vintongo hatte zwar keine Ahnung wie, aber er wollte das Biest besiegen. Was jedoch nicht heißt, dass er etwas gegen die Unterstützung seiner Wächterkollegen gehabt hätte.

Monster die in einer Stadt freigekommen waren, liefen immer zum größten Platz der Stadt. Das ließ sich hauptsächlich auf die narrative Kausalität zurückführen. Und danach handelte auch das Boshafte Borograwianische Riesenwiesel. Wenn man einmal davon absah, dass es keine Lust hatte so weit zu laufen und deshalb in Richtung Götterinseln zum Pseudopolis Platz marschierte.

Auch Vinni war dorthin unterwegs. Nicht etwa weil er ahnte dass das Wiesel zu faul war um zum Hier gibt'salles Platz zu gehen, sondern weil dort das nächste Wachhaus stand. Als er gerade die Ponsbrücke überqueren wollte, kamen ihm schon die ersten schreienden Passanten entgegen. Und sogar in dieser Situation war Treibe-mich-selbst-in-den-Ruin Schnapper unterwegs um seine Waren an die Leute zu verhökern. Diesmal hatte er ein "Anti-Wiesel-Spray", einige "originale Dompteurpeitschen" und natürlich seine berühmten Würstchen in Brötchen im Sortiment. Da Vinni sich vorhin schon übergeben hatte, entschied der sich dagegen eines zu kaufen und eilte weiter in Richtung Pseudopolisplatz. Und da sah er es plötzlich. Direkt vor dem Wachhaus bedrohte es einen alten Mann. Und das war noch nicht das Schlimmste: Auf dem Rücken des Monsters saß wahnsinnig lachend Amardillo Eggbert.

Jetzt handelte Vinni nur noch nach Instinkt. Er sprintete durch die menge der gaffenden Leute zu dem Wiesel und....biss es mit aller Kraft in den langen Schwanz.
"Roooooooooooooooaaaaaaaahhhrrr !!!" machte das B.B.W. und schleuderte Vintongo Weg. Der alte Mann der bedroht worden war, nutzte diesen Moment zur panischen Flucht.
"Schnapp ihn !!!!" gröhlte Eggbert und deutete auf den am Boden liegenden Vinni. Das Gürteltier auf seiner Schulter machte "Gnargh".
Es konzentrierte jetzt seine ganze Wut auf DNT. Vinni, der von dem Aufprall noch sehr benommen war starrte das blutrünstige Geschöpf an, als es sich drohend vor ihm auf den Hinterbeinen aufstellte und von seinem "Herrn" ziemlich unbarmherzige Befehle bekam. Tollwütiger Sabber floss in Strömen aus dem Maul des Ungetüms (ob hier nun das Riesenwiesel oder Amardillo Eggbert gemeint ist, sei mal dahingestellt) und bildete kleine Blasen zwischen den Zähnen. Aber Vinni beachtete es gar nicht. Er sah die Welt wie
durch einen rosaroten Schleier und konzentrierte sich nur auf einen kleinen Schmetterling der ein wunderschönes Mandelbrotmuster auf seinen Flügeln hatte und geradewegs auf das fürchterliche Geschöpf zuflatterte. Wahrscheinlich besaß keine andere Schmetterlingsart auf der Scheibe den Mut sich auf die Nase eines Boshaften Borograwianischen Riesenwiesels zu setzen. Der Schmetterling war aber durchaus berechtigt dazu, denn immerhin handelte es sich hierbei, wie einigen Lesern bereits aufgefallen sein dürfte, um einen Quantenwetter-Schmetterling. Das Wiesel wusste dies jedoch nicht und schlug deshalb mit einer großen Pranke nach dem kleinen Geschöpf.
"Neeeeiiiiiin !!!" hörte man Eggbert noch rufen, der natürlich wusste dass in Wirklichkeit nicht das Wiesel sondern der Schmetterling die Geheimwaffe gewesen war.

Jetzt war der Schmetterling wirklich sehr sehr sehr wütend.

Die nächsten Szenen kann man sich ungefähr so vorstellen: Im Inneren einer Röhre in der Platz für ein Riesenwiesel mit einem verrückten Gürteltier Fanatiker auf dem Rücken ist, schlägt ein mit Tausenden von Volt geladener Blitz ein. Das Ergebnis kann sich jeder vorstellen: Ein ziemlich großer Haufen Asche.
Befriedigt flatterte der Schmetterling davon und setzte sich auf Vinni's Nase.

Langsam erhob sich Amardillo Eggbert. Verwundert schaute er auf den Boden wo er die Reste des borograwianischen Riesenwiesels sah.
"Oh. Xylophon hat es auch erwischt..." sagte er, womit er auf den Tod seines Gürteltiers hinwies, welches er liebevoll "Xylophon" getauft hatte.
ICH FÜRCHTE ER KANN DIR JETZT AUCH NICHT MEHR HELFEN. Diese Worte kamen von einer bekannten Stimme, die fast jeder schon einmal während der Existenz seines Daseins gehört hatte.
"Bin ich jetzt....tot ?"
JA.
"Gibt es im Himmel Gürteltiere ?"
EINE GUTE FRAGE. sagte Tod und trennte die Seele Eggberts von den verkohlten Überresten seines Körpers.

Zwei Tage später waren die meisten wilden Tiere schon wieder eingefangen worden. Drei nervöse Tapire Vintongo verbrachte seinen Streifendienst damit die Restlichen einzufangen. Und wie das Schicksal so will, sah man ihn in diesem Moment auf einem Tapir in Richtung der untergehenden Sonne reiten, die noch letzte Fresken aus Licht auf die nun von wilden Tieren gesäuberten Straßen von Ankh Morpork malte.



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