Mörder oder Opfer

Bisher hat keiner bewertet.

von Wächterin Hatscha al Nasa (GRUND)
Online seit 04. 11. 2001
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 Außerdem kommt vor: Zaddam Boschnigg

Eine Leiche wurde gefunden. Aber keiner weiß, wer sie ist und von wem sie ermordet wurde.

Dafür vergebene Note: 8

Es war ein sonniger Tag... oder war es regnerisch? Egal. Die Rekrutinnen Hatscha al Nasa und Khe waren auf Patrouille in der Ankertaugasse. Plötzlich blieb Khe stehen, dass Hatscha fast auf sie prallte.
"Was hast du?" fragte sie. Dann sah sie, was Khe so erschreckt hatte. "Hatschie!"
"Gesundheit. Weißt du, wer das ist?"
"Nein. Aber er scheint mir ein Mitglied der Assassinengilde gewesen zu sein. Aber wer käme auf die Idee, einen Mörder zu ermorden?" Hatscha sah ihre Kameradin fragend an. Die am Boden liegende Gestalt trug schwarze Kleidung, hatte auch sämtliche Waffen eines Assassinen bei sich. Nur zwei Dinge fehlten: Ein Zettel des Mörders und das Leben der Leiche.
"Wer er auch immer ist oder war, sein Mörder war kein Assassine. Die hinterlassen immer eine Nachricht. Komm, bringen wir ihn erst einmal ins Wachhaus." schlug Khe vor.
"Ja, und dann fragen wir alle, ob sie jemanden vermissen oder das Verbrechen beobachtet haben."
"Gute Idee." sagte Khe und ging ans Fußende der Leiche. Gemeinsam trugen die beiden Wächter den leblosen Körper durch die Stadt.

Im Wachhaus war es erstaunlich ruhig. Normalerweise waren mindestens fünf Wächter da, aber diesmal hielt nur Feldwebel Zaddam die Stellung.
"Hier, den haben wir in der Ankertaugasse gefunden." erklärte Hatscha dem Ausbilder.
Dieser begutachtete die Leiche. Dann sagte er: "Soso. Wisst ihr, wer er ist? Er war Karl Redeviel, ein Assassine. Einer der besten, wenn ich mich recht erinnere."
"Was können wir noch tun?" fragte Hatscha.
"Versuchen, wer der Mörder war. Wie mir scheint, starb er durch einige Axthiebe. War wahrscheinlich ein Zwerg, vielleicht sogar ein unbeliebter. Viel Glück." meinte er noch und überließ den Rekruten dann die Arbeit.
"Also fragen wir die Personen, oder?" schlug Khe vor.
"Einverstanden."

Der erste Passant, dem sie begegneten, war ein gewisser Debilian Hippo. Hatscha kannte ihn von ihrer Irrreise nach Ankh-Morpork.
"Hallo Debilian. Vermisst du zufällig jemanden?"
"Wie könnte ich jemanden vermissen, wo ich doch keine Angehörigen habe? Du gehörst zu den wenigen, die ich hier kenne, Hatscha."
"Hast du vielleicht ein Verbrechen in der Ankertaugasse beobachtet?" fragte Khe weiter.
"Ja, da wurde jemand ermordet. Aber ich dachte, es wäre alles in Ordnung, denn der Mann trug schwarze Kleidung."
"Wer trug schwarze Kleidung, der Mörder oder das Opfer?"
"Das kann ich dir nicht sagen. Ich war zu weit weg, um Einzelheiten zu erkennen. Aber der andere trug ein blaues Hemd und rote Hosen. Und er war recht groß."
"Danke, Hippo, du hast uns sehr geholfen." sagte Hatscha und verabschiedete sich. Dann wandte sie sich an Khe: "Ein Zwerg kann es nicht gewesen sein. Hmm, vielleicht jemand, der einem Zwerg die Schuld in die Schuhe schieben will?"
"Wäre möglich. Aber wer greift einen Assassinen an?"
Das hätte auch Hatscha gern gewusst.

Währenddessen in der Wache.
Feldwebel Zaddam sitzt an seinem Schreibtisch, als es klopft. "Herein!" ruft er.
Eine kleine Gestalt erschien im Türrahmen. "Entschuldige bitte. Ich heiße Erwin Haudrauf und ich wollte Anzeige gegen einen gewissen Enz Ian erstatten. Er griff mich heute Nachmittag in der Sirupstraße an."
"Fiel dir an ihm etwas auf?" fragte der Feldwebel.
"Nein, eigentlich nicht. Aber als ich fast bewusstlos am Boden lag, nahm er sich meine Streitaxt. Deswegen möchte ich ihn wegen unberechtigten Angriff auf eine Person und wegen Diebstahl anzeigen."
"Okay, wir ermitteln gegen ihn." sagte Zad und zeigte auf die Ausgangstür. Der Zwerg verschwand.
Kurz nachdem Erwin weg war, betraten Hatscha und Khe das Wachhaus.
"Feldwebel Zaddam, wir haben herausgefunden, dass die Leiche von keinem Zwerg ermordet wurde."
"Nein, Karl wurde von Enz Ian ermordet. Eben war ein Zwerg bei mir und er zeigte Enz an. Findet ihn mir und bringt ihn zu einem Geständnis. Danke, abtreten."

Enz Ian war nicht schwer zu finden. Hatscha und Khe brauchten nicht viel zu machen, denn er leistete seltsamerweise fast keinen Widerstand. Auch das Geständnis war kein Problem.
Mit Enz in der Mitte gingen die beiden Rekrutinnen zurück zum Wachhaus.
"Hier ist er. Er hat bereits gestanden." sagte Hatscha.
"Danke. Geht weiter auf Patrouille. Den Rest erledige ich." erwiderte der Feldwebel.

Der sonnige Tag (oder war er regnerisch?) ging zu Ende. Hoffentlich wird sich das noch oft wiederholen, dachten Hatscha und Khe.



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