Kann das schwimmen?

Bisher hat keiner bewertet.

von Obergefreite Ptracy
Online seit 19. 09. 1999
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Tod hat sich ein gelbes Quietscheentchen gekauft und es ins Bad der Wache gestellt. Doch nun ist es verschwunden, und zwar Richtung Ankh.
Wer könnte Tod so etwas antun und hat sich das Entchen noch nicht auf der Kruste des Ankh aufgelöst? Fragen über Fragen, und es liegt an dir, die Antwort zu finden.

Dafür vergebene Note: 12

Es war ein sonniger und für ankh-morphorkianische Verhältnisse ungewöhnlich ruhiger Montagmorgen. Seit Tagen war nicht aufregendes mehr passiert, die drückende Hitze, die seit Wochen über der Stadt lag hatte alle verbrecherischen und sonstigen Aktivitäten lahmgelegt. Der Geruch des Ankh trug wohl auch nicht unerheblich zu der beunruhigenden Stille bei. Selbst bei der Wache in der Kröselstraße herrschte allgemeines Nichtstun. Die Obergefreite Pracy kraulte gerade Dios, der in seinem Korb lag, hinter dem Ohr und langweilte sich, als plötzlich die Tür des Badezimmers aufgerissen wurde und ein sehr verärgert aussehender Tod auf sie zutrat.
"Ist alles in Ordnung, Hauptmann?", wollte Ptracy sofort wissen
"ICH WAR GERADE AUF MEINEM MORGENDLICHEN KONTROLLGANG ALS ICH ES ENTDECKTE."
"Was denn?", fragt Ptracy aufgeregt. Endlich schien hier wieder mal was los zu sein.
"NA DIE ENTE! SIE IST WEG.", antwortete Tod verärgert.
"Ente?", Ptracy wirkte verwirrt.
"JA, DIE GELBE PLASTIKENTE. JEMAND MUSS SIE GESTOHLEN HABEN"
Ach ja richtig, jetzt wußte sie was gemeint war. Der Hauptmann hatte das wohl wieder irgendwo aufgeschnappt und wie immer wenn er etwas neues entdeckte, mußte er es nachahmen. Seit etwa 2 Wochen wurde der Waschbeckenrand des Bades der Wache von einer kleinen albernen und leuchtend gelben Quitscheente geziert. Tod hatte sich darauf versteift, daß so was in jedes gute Bad gehörte und keiner wagte es ihm zu widersprechen.
"Keine Panik, ich werd das Ding schon finden.", noch bevor Tod Einwände erheben konnte machte Ptracy sich auf die Suche. Nachdem sie verzweifelt das ganze Wachhaus auf den Kopf gestellt hatte, kam ihr der Gedanke daß die Ente vielleicht doch einer hatte mitgehen lassen. So dumm und unwahrscheinlich ihr die Vorstellung auch erschien, sie mußte ihr nachgehen.
Also schlenderte sie um das Wachhaus und befragte mehr oder weniger harmlos wirkende Passanten nach Hinweisen.
"WAS? Eine gelbe Quitscheente? Du hast wohl nenn Sonnenstich abbekommen."
und
"Wenn Du mich veralbern willst, dann bist Du bei mir an der falschen Adresse, Fräulein!"
waren nur zwei der unbefriedigenden Antworten. Doch dann fand Ptracy eine Frau die die Gasse kehrte und ihr versicherte sie hätte eben eine Plastikende auf dem Ankh langtreiben sehen. Sofort suchte sie das naheliegenste Ufer des Flusses ab, und tatsächlich in der Mitte des Ankh konnte sie ein kleines gelbes Etwas ausmachen das langsam auf die Messingbrücke zutrieb. Also folgte die Obergefreite ihm, besser gesagt sie lief voraus (wie gesagt der Ankh war wieder besonders zäh heute) und schnappte sich unterwegs einen Stock, um das Teil rauszufischen. Auf der Brücke angekommen, beugte sie sich weit übers Geländer und stocherte nach der Ente. Ptracy konnte sich später nicht mehr genau daran erinnern wie es geschah, aber plötzlich rutschte sie ab und stürzte in (bzw. auf) den Ankh. Der Aufprall war hart und mehr als nur unangenehm. Trotzdem schnappte sie sich geistesgegenwärtig die Ente und nahm beide Beine in die Hand.
Am Ufer angekommen betrachtete sie das gerettete Tierschen und mußte enttäuscht feststellen, daß es überhaupt nicht Tods Ente war, die hier war zu klein.
"Entschuldigung, aber ich glaube die ist mir.", riß ein kleiner Junge die Obergefreite aus ihren Gedanken.
"Ach wirklich? Ich wollte Dir nur behilflich sein, hier hast Du sie wieder Kleiner", entgegnete Ptracy stolz, immerhin hatte sie so eine gute Tat vollbracht.
Entsetzt mußte sie mit ansehen, wie der Junge die Ente wieder in den Ankh beförderte.
"He! Was um Offlers Willen machst Du da?"
"Ich wollte nur testen ob das Vieh sinkt und dann bist Du gekommen und hast alles kaputt gemacht! Jetzt muß ich noch mal von vorn anfangen.", erwiderte der Junge verärgert.
Jetzt reichte es der Obergefreiten, niedergeschlagen kehrte sie ins Wachhaus zurück.
Die dort anwesenden Wächter, mit Ausnahme des Hauptmanns, rümpften angewidert die Nase als sie eintrat und ernteten dafür einen wütenden Blick.
"Tut mir wirklich leid, Sir, ich konnte die Ente nicht finden.", brachte Ptracy kleinlaut hervor.
"WIE? OH JA, DAS HAT SICH SCHON ERLEDIGT, KEIN PROBLEM HIER IST SIE.", erwiderte Tod gelassen. Ungläubig starrte Ptracy das Plastikteil an: "Aber wo..."
"RETTICH HAT SIE IN DIOS KORB GEFUNDEN, ER HAT SIE WOHL IN EINEM UNBEOBACHTETEN AUGENBLICK DORT VERSTECKT", erwiderte der Schnitter ungerührt.
"Ach ja? Erlaubst Du?", entgegnete Ptracy und nahm das Quitscheentschen an sich.
"SICHER, ABER WOZU...".
"Entschuldigt mich bitte, ich bin im Bad!", erwiderte Ptracy aufgebracht und knallte die Tür hinter sich zu.
Tod zuckte mit den Schultern:
"SIE SOLLTE SICH NICHT IMMER SO AUFREGEN, DAS SCHADET DEM TEINT...HAB ICH ZUMINDEST GEHÖRT.




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