Nächtliche Exkursion

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von Gefreite Atera
Online seit 24. 07. 1999
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Mitten in der Nacht bemerkst du, wie jemand über die Mauer der Unsichtbaren Universität klettert! Ein verrückter Dieb?

Dafür vergebene Note: 12

Es war schon spät, als Gefreite Atera gemächlich über den Hiergibt's alles-Platz ging und wachsam darauf aufpaßte, daß nichts Verdächtiges geschah. Doch gerade als sie schon dachte, hier wäre alles ruhig und sie könne mal schauen ob auch in der naheliegenden Schenke nichts verdächtiges geschah, da hörte sie ein merkwürdiges Geräusch. Als sie dem nachging, sah sie gerade noch, wie ein verdächtiges Subjekt sich anschaffte über die Mauer der Unsichtbaren Universität zu klettern. Blitzschnell beschleunigte sie ihr Tempo und packte im allerletzten Moment nach dem Bein des Mannes, der nun gewaltsam Bekanntschaft mit den hießigen Pflastersteinen machte.
"Was hattest du an der Mauer zu schaffen ?", fragte Gefreite Atera, die nicht wußte, ob sie sich über die willkommene Abwechslung freuen sollte oder sich wieder ihrem wahren Ziel widmen sollte, nämlich der Kneipe einen Besuch abzustatten, um die Sauberkeit der Gläser nach Gebrauch zu prüfen. Der Mann hatte sich inzwischen aufgerappelt und druckste zögernd herum.
"Heraus mit der Sprache.", donnerte nun Gefreite Atera, die endgültig beschlossen hatte, daß dieser erbärmliche Wicht nur ihren Prüfgang zur Kneipe hinauszögerte.
"Nun..ja..äh..ich bin..äh Student an der UU."
Atera runzelte die Stirn, normalerweise pflegten Studenten in der Unsichtbaren Universität zu sein und nicht außerhalb, nachdem sie dies anmerkte, erwiderte der Student:
"Tja..meine Eltern haben mir etwas Geld geschickt und..äh ich habe es heute gewinnbringend angelegt."
"In welcher Weise ?", stocherte Atera nach. Dem Student war sichtlich unwohl in seiner Haut und er vermied es angestrengt Atera anzusehen. Atera sah an sich herunter, irgendetwas fehlte. Sie wußte es, aber was? Schließlich antwortete der Student:
"Ich habe Leg Herrn Zwiebel rein gespielt." Mit einem leichtem Kopfnicken zu dem Lederbeutel an seinem Gürtel, sagte Atera:
"Und anscheinend gewonnen." Der Student nickte heftig, er mußte wenigstens nicht befürchten, daß sein Kopf
abfiel.
"Es war riskant, denn ich hatte eine dreifache Zwiebel, zum Glück hatte mein Gegner nur eine Zweikartenzwiebel."
"Hmm.", bemerkte Atera, deren Blick wieder an dem Beutel kleben blieb. "Nur mal angenommen, ich würde dich über die Mauer lassen, du würdest es gar nicht schaffen."
Der Student verstand anscheinend nicht schnell genug, denn er zögerte mit einer Antwort.
"Die vielen schweren Münzen würden dich sicher daran hindern, wäre es nicht viel einfacher mit nur der Hälfte der Münzen ?", fuhr Gefreite Atera unbekümmert fort.
"Ja..ich weiß nicht so recht..", murmelte der verzweifelte Student.
"Es wäre bestimmt viel einfacher. ", sagte Atera und beäugte ihn dann scharf. Hastig zählte der Student die Hälfte der Münzen ab und überreichte sie Atera, nicht ohne zehnmal zu beteuern, sie hätte ihm eine schwere Last abgenommen.
"Und du wirst es nicht dem Erzkanzler melden ?", fragte er nochmal zweifelnd.
"Was denn ?", fragte Atera zurück. Dann drehte sie sich herum, um endlich die Schenke zu inspizieren.
"Äh, dein..äh..auf der Straße liegt dein..", rief der Student noch.
Atera hob ihren rechte Hand auf und winkte damit dem Studenten nach, in der Hoffnung ihm bald wieder helfen
zu können.



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