Operation Big Diät

Bisher hat keiner bewertet.

von Feldwebel Valeriaa (DOG)
Online seit 05. 06. 2001
PDF-Version

Lord Witwenmacher will auf dem diesjährigen Karnifals-Umzug Süssigkeiten in die Menge werfen.
Ein Experte sollte sich darum kümmern.

Dafür vergebene Note: 12

>>Kamera schwenkt auf das Wachhaus am Pseudopolis Platz<<

Die Hundeklappe in der Eingangstür wurde durch eine weiße Schnauze ruckartig nach oben geklappt und eine Wölfin maschierte nach einem langen Kontrollgang ins Wachhaus zurück. Viele Kisten versperrten ihr den Weg zum Umkleideraum. Nur mühsam konnte Sie sich durch die vielen Kisten zwängen und erreichte am ende doch noch die Tür des Umkleideraums. Geschickt schloß sie mit ihre Hinterpfote die Tür und verwandelte sich schnell in ihre menschliche Gestalt zurück. Als Valeriaa ihre Dienstkleidung angelegt hatte, kam Malachit in dem Raum.
"Hallo Malachit.." fing Valeriaa an "Weißt du, warum da draußen so viele Kisten stehen?"
Der Troll runzelte die Stirn. "Du nicht wissen was in der Wache los ist?"
"Offenbar nicht. Deshalb frag ich dich ja" erwiderte Sie gelassen.
"Kommandeure hatten Idee gehabt Abteilungen einzuführen, damit Wächter besser in ihre Arbeit werden." versuchte er zu erklären.
"Oh wirklich? Sag mal...und was für Abteilung sind das?"
"Du alle Abteilungen am Schwarzebrett finden! Da gibt es F.R.O.G, und D.O.G und.."
"Schon okay, Mala." unterbrach Valeriaa ihn lächelnd und winkte ab.

>>Im Warteraum des Wachhauses<<

Der Warteraum glich momentan der Behausung einer Ameisenkolonie. Viele Wächter trugen Bürokram, Kisten etc. in die zugeteilten Zimmern. Kurz gesagt; Es ging hoch her bei der Stadtwache!
Valeriaa glaubte in der Anwaltsgilde zu sein. Sie mochte Veränderung nicht besonders. Veränderungen verheißen meist nicht Gutes und, wenn man(n) in der Stadtwache was verändern wollte dann landeten die meisten im Fluß Ankh.
Am Schwarzen Brett hingen mehrere Zetteln. Die Abkürzungen jede Abteilung sprangen Valeriaa direkt ins Gesicht. Murmelnd fing Sie an, die Zetteln durchzulesen und für eine Abteilung interessierte sich ganz besonders.
D.O.G - Dienstelle zur Observierung von Gildenangelegenheiten! Leitender ist Oberleutnant Daemon....
>Hm, keine so schlechte Idee. Es schadet nicht, wenn ich mich da bewerben tu< dachte Sie sich und ging daraufhin ins Daemons Büro.

Es klopfte leise an der Tür.
"Immer nur herein!"
Die Türklinge bewegte sich und Valeriaa betrat das Büro. Sie klemmte ihren Helm unter den Arm und salutierte.
"Na, was gibt es für ein Problem, Val?" fragte Daemon.
"Ich möchte bei den D.O.G als Dobermann arbeiten!"
Dae musterte Valeriaa mit einem strengen Blick. "Und wie kommst du darauf. bei uns zu arbeiten?"
"Nun..." fing Val an. " Ich kenne mich mit Gilden gut aus und was mit dem Spurensicherung an geht, da bin ich den Anderen um eine Nasenlänge Voraus, sozusagen.." und klopfte sich an den Nasenflügel.
"Gut gut." erwiderte Dae. "D.O.G ist ne feine Sache. Wir haben mehrere Gilden, die wir als Quellen nutzen. Und du weißt doch sicher, von welchen Gilden ich rede, oder?" hakte der Oberstleutnant nach.
Die Befragte nickte schnell.
"Und als Dobermann kann sich der D.O.G Mitarbeiter auf eine bestimmte Gilde spezialisieren. Für welche Gilde würdest du dich denn interessieren?"
"Assassinen würde mich reizen." antwortete Valeriaa blinzelnd.
Daemon lehnte sich zurück. "Oh, das trifft sich gut. Da gibt es ein Fall, den wir noch klären müssen. Es geht darum, das Lord Witwenmacher an diesen Karnevalszug - Süßigkeiten in die Menge werfen will und jedes Kind weis, das seine Bonbons alles andere als gesund sind."
"Ich werde mich natürlich um diesen Fall kümmern." entgegnete Valeriaa.
Eine taktvolle Pause folgte.
"Na gut. Du bist jetzt nun als >Dobermann< angestellt. Ach ja, bevor ich es vergesse, unsere Abteilung wird nicht wie gewohnt im Wachhaus sein sondern demnächst im Viertel käuflicher Zuneigung."
Valeriaa sah, wie Daemons Wangen rot wurden und verdrehte dabei ihre Augen.
"Ist OK, Ich komm schon damit zurecht."
"Na das freut mich und nun mach dich auf die Pfoten, denn sonst haben wir nach dem Fest verärgerte Mütter, wenn du verstehst was ich meine."
Sie nickte zustimmend und verschwand aus dem Büro.

>>In der Nähe der Assassinengilde<<

Am Tag danach. Für den Feldwebel blieb nur noch ein Tag Zeit um Lord Witwenmacher davon abzuhalten, den Karnefalszug in einem Trauerzug zu verwandeln. Zum Glück war es Nachts und so konnte Sie unbemerkt an die Gilde heran schleichen. Mehrmals bekam Val. mit den Assassinen zu tun und öfters suchte sie ihren Verein auf. Nur als verdeckter Ermittler natürlich. Denn so lebensmüde war Sie auch wieder nicht, in ihre Menschengestalt dort aufzutauchen.
In einer schleichenden Fortbewegungsart erreichte sie die Gilde und zwängte sich durch ein halb geöffnetes Küchenfenster.
Bei solch eingeengten Situation wünschte die Wölfin, das Sie doch ein Diätkur für Werwölfe mit gemacht hätte. Aber der Anblick, den ihr die Küche bot, ließ sie ihren Vorsatz schnell wieder vergessen. Der Wolf in ihr würde sich ohne zu Zögern über die geräucherten Schinken hermachen, doch Valeriaa riss sich zusammen und rannte förmlich aus der Küche.
Sie kam an einer Tür vorbei, wo sich einige Leute ziemlich laut unterhielten. Ganz leise ging die Wölfin an die Tür. Ihre Ohren bewegten sich wie Antennen.

"Für wahr, dieses Fest wird einschlagen wie eine Bombe."
"Da haben Sie vollkommen Recht. Doch sollte es nicht funktionieren, wären dann die Bürger und besonders die Kinder tottraurig."
"Eindeutig-zweideutig, meine Liebe." lachte die Person.
"Und wann sollen wir anfangen?"
"Heute Nacht! Wir wollen doch bis morgen fertig werden!" entgegnete eine Person mit eine ziemliche kühle Stimme.

Schemen unter der Türritze bewegten sich in Richtung Ausgang. Schnell suchte die verdeckte Ermittlerin ein Versteck auf. Es gab viele Möglichkeiten, wenn man(n) schlank und wendig war, aber dieses mal hätte Sie ein oder zwei Hundekuchen weniger fressen sollen, denn als Valeriaa ein geeignetes Versteck unter einer Kommode gefunden hatte, konnte Sie zwar leicht drunter kriechen, aber kam nicht mehr raus. Schwermütig mußte Sie mit ansehen wie mehrere Beine den Raum verließen und ihren Plan nach gingen.
>Mist, was mach ich jetzt? Ich muß hier wieder raus!< Mehrmals versuchte die Wölfin, sich mit ihren Vorderpfoten rauszuziehen; Aber ohne großen Erfolg. Die Nacht verging. Ab und zu hörte Valeriaa aus dem neben Zimmern etwas scheppern oder rumpeln dann folgte die Stille und alle Kerzen wurden gelöscht. Valeriaa war betrübt. So etwas war ihr noch nie passiert. Zum Glück konnten die Wächter Sie so nicht sehen. Bei Offler wäre das peinlich.......

>>Die Sonne ging allmählich über Ankh-Morpork auf<<

>Und noch ein Versuch!< Sie zog fest ihren Bauch ein und kroch endlich in die Freiheit. Es war ein Genuß die Glieder wieder auszustrecken und sich genüsslich hinterm Ohr zu kratzen. Dann ging Val. wieder ihren Job nach und verfolgte die Spur von vier Leuten. Jeder besaß eine andere Geruchsfarbe, die sich im Flur zu einer großen farbige Wolke vermischt hatten. Sie schloß die Augen und folgte blind den Geruch. Er führte sie nach draußen auf dem Hinterhof, wo einige Assassinen um einen großen Umzugswagen standen und ihn schmückten. Valeriaa sprang schnell in einen Vogelbeeren-Strauch und beobachtete sie aus einem guten Blickwinkel.

"Wir sind startbereit, mein Lord! Ich werde die Schüler benachrichtigen, das Sie sich fertig machen sollen." sagte eine bieder gekleidete Frau in Schwarz.
"Ja, tun Sie das Frau Richtsgutan und beeilen Sie sich, in Kürze beginnt der Umzug!" sagte Lord
Witwenmacher und betrachtete voller Stolz den Umzugswagen.
Der Umzugswagen der Assassinen! Ein mit schwarzem Satin bedeckter Wagen - mit weiße Borte verziert - diente als Podest. Hinten am Heck, wo vorne Schüler und Lehrer der Gilde Bonbons auf die Leute werfen würden, stand eine Figur aus Pappmachée, die einen Assassinen mit einem Messer darstellte.
Die ersten Schüler trafen ein und Valeriaa zog sich etwas tiefer ins Dickicht zurück. Einige Kinder trugen große schwere Leinensäcke, die Sie auf dem Wagen verstauten und danach sofort Nachschub holten.
Die Wölfin beschloss ungefragt mitzufahren. Sie schlich sich an dem Wagen heran - kletterte ohne Mühe auf das Podest und versteckte sich hinter einen großen Sack. Aus dem Säcken roch es süßlich und Valeriaa wollte endlich wissen ob die Bonbons vergiftet waren oder nicht. Mit zwei langen Reißzähnen riß Sie einen Sack auf und einige Bonbons, in buntes Papier eingewickelt, fielen heraus. Ihre Nase strich mehrmals über die Bonbons, konnte aber keine Spur von Gift entdecken. Es gibt nur eine Möglichkeit es heraus zu finden! Sie nahm ein Klümpchen in ihre Schnauze und fraß es auf. Schmatzend ging die Zunge über die Lefzen und sie fraß noch ein Bonbon.

"Es ist so weit. Steigt in den Wagen. Wir fahren los!" kündigte das Gildenoberhaupt an und stieg als Erstes auf das Podest. Am Schluß befanden sich auf dem Wagen zehn Schüler in ihren Trachtenkostüm und vier Lehrer. Das Oberhaupt beugte sich zu dem Fahrer vor. "Kannst jetzt in die Pedale treten, Graumunchen! Wir sind startklar."

>> Irgendwo in den Straßen <<

Das Fest lief im vollen Gange. Jeder hatte sich verkleidet und wartete nun gespannt auf dem Umzug, der jeden Moment durch die Straßen fahren sollten. Zwei Wächter in Zivil standen etwas abseits des Trubels und beobachteten die Leute aus einer sicherer Entfernung.
"Mensch, wo bleibt die denn?" fragte Daemon mit fester Stimme.
" Vielleicht wurde sie auch aufgehalten." vermutete Zaddam. Sein Clownkostüm juckte ihn und er mußte sich ständig kratzen.
"Also ehrlich, Daemon. Das nächste Mal warnst du mich vorher, wenn du mich wieder in ein Clownkostüm stecken willst. Die Klamotten jucken so!" und kratzte sich erneut.
"Beherrsche dich, Zaddam. Es gibt Schlimmeres im Leben!"
"Aha, und das wäre?" fragte der Vampir während er an sein Hintern kratzte.
"Zum Beispiel, wenn wir es nicht schaffen sollten Lord Witwenmacher an seinem Vorhaben zu hindern!" erwiderte Daemon angespannt.
"Ach du weißt doch..." fing Zaddam an " ..auf Valeriaa ist immer Verlaß, bis jetzt hatte sie die Wache nie enttäuscht."
"Ich hoffe es, Zaddam, ich hoffe es."
Der erste Wagen durchquerte die Straßen. Die Assassinen kamen als Nächstes.
Daemon stupste Zaddam mit dem Ellenbogen an. "Hey, es ist so weit. Komm! It´s show time."
Die Wächter rannten zum schwarzen Umzugswagen und zeigten dem Lord ihren Dienstmarken.
"OK, kommt hoch!" sagte der Oberhaupt und musterte die zwei verkleideten Gestalten mit einem kühlen Blick.
"Es ist doch selbstverständlich, dass wir eure Süßigkeiten untersuchen, bevor ihr sie an die Leute verschenkt."
Lord Witwenmacher überlegte kurz. "Tut euch kein Zwang an." antwortete er schließlich.
"OK, Zaddam: Du nimmst die Säcke vorne und ich hinten vor..oh..warte mal..." Er nahm ein Sack beiseite und der schlaffe Körper von Valeriaa kam zum Vorschein.
"Oh, Valeriaa, was ist mit dir?" Daemon kniete sich vor ihr und hob sachte ihren Kopf. Nur mühsam beleckte die Wölfin seine Hand und jankte leise vor sich hin. Zaddam beugte sich über Daemon.
"Was ist mit ihr?"
Auch Lord Witwenmacher ging zu Valeriaa und strich über ihren Bauch.
"Na, wenn ich so viel Süßigkeiten essen würde, würde mir auch übel werden. Da seht doch! Lauter leeres Bonbonpapier." und deutete auf das Papier, das rings um die Wölfin lag.
Valeriaa versuchte zu lächeln und wedelte mit dem Schwanz.
Das Oberhaupt richtete sich wieder auf und nahm einige Klümpchen aus dem Sack, die er Daemon und Zaddam herüber reichte.
"Probiert ruhig." bot er ihnen an "Dieses eine Mal sind sie nicht vergiftet!"
Zaddam nahm ein Bonbon, schaute noch einmal zur Valeriaa rüber, die gerade versuchte auf vier Beinen zu stehen. Er überlegte kurz und schließlich ließ er es in seinem Mund zergehen. Gebannt starrte ihn Daemon an und wartete ab, was als Nächstes passieren würde.
"Und?" fragte Daemon ihn skeptisch.
"Lecker!" nickte Zaddam zufrieden.
"Na also, da jetzt nun alles erklärt ist, dürfen wir doch unsere Bonbons doch jetzt in die Menge werfen, oder?" Lord Witwenmacher hob ernst eine Augenbraue.
"Da mein Kollege noch auf zwei Beinen steht, gibt es wohl keine Bedenken!" erwiderte Daemon.
"Gut! Dann runter von dem Wagen und nehmt euren verfressenen Hund mit!" zischte die dunkle Gestalt und wandte sich wieder zu den anderen.
Zaddam war so frei, Valeriaa auf dem Arm zu nehmen und stieg von Wagen runter. Als die drei gerade in eine Straße abbiegen wollten, sahen Sie noch wie die Assassinen ihre Bonbons in die Menge schmissen.
"Ich sag dir das Eine, Partnerin..." keuchte Zaddam "...wenn wir im Wachhaus sind, machst du eine Diät!"
"knurr"

>> Kamera schwenkt noch mal auf dem Assassinenwagen <<

"Mein Lord. Sie waren großartig." sagte Frau Band.
"Ja, Ich muß mich selbst loben. Es war eine geniale Idee die giftigen Bonbons unter dem Podest zu verstecken."
"Werden wir >diese< Bonbons jetzt benutzen?"
"Ich werde es mir noch überlegen." und rückte seriös sein Zylinder zurecht.


Ende



Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.

Feedback:

Die Stadtwache von Ankh-Morpork ist eine nicht-kommerzielle Fan-Aktivität. Technische Realisierung: Stadtwache.net 1999-2024 Impressum | Nutzungsbedingugnen | Datenschutzerklärung