Schnappers Ideen: Folge 382

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von Gefreite Ptracy
Online seit 10. 08. 1999
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Ein komisches buntes Zelt steht auf dem Platz der gebrochenen Monde. Darauf steht "Sirrkuss".
Die Anwohner beschweren sich über den Lärm, unter anderem über das Tröten der rosa Elefanten.
Was geht dort nur vor?

Dafür vergebene Note: 12

Die Gefreite Ptracy betrat mit Dios gerade Hauptmann Tods Büro in der Kröselstraße um sich eine Ermahnung wegen ihrer Verspätung heute morgen abzuholen.
Ihr Blick streifte flüchtig über die Einrichtung, sie hatte es schon vor einiger Zeit aufgegeben sich über den Geschmack des Hauptmanns zu wundern. Sie mochte Rosen, aber in schwarz?
"IST IRGEND ETWAS NICHT IN ORDNUNG GEFREITE?"
"Hm, nein Sir. Ich habe nur ihren ausgefallenen Geschmack bewundert",
erwiderte Ptracy. Sie hatte dabei nicht einmal lügen müssen, sie persönlich hatte nichts gegen schwarz und schließlich hatte jeder das Recht auf einen eigenen Stil.
"DANKE. NUN, ES SIEHT SO AUS ALS WÜRDEN SIE DEN FALL
ÜBERNEHMEN. ICH HABE HIER NOCH ZU TUN."
"Ja Sir. Sir?"
"WAS IST DENN NOCH?" fragte Tod leicht ungeduldig.
"Eigentlich nichts weiter, aber dürfte ich vielleicht erfahren, um welchen Fall es sich dabei handelt?", der Hauptmann schien wohl heute nicht ganz bei der Sache zu sein.
"OH, ÄH JA NATÜRLICH. EINIGE ANWOHNER HABEN SICH ÜBER UNERTRÄGLICHEN LÄRM AUF DEM PLATZ DER GEBROCHENEN MONDE BESCHWERT. ICH MÖCHTE, DASS SIE DER SACHE NACHGEHEN!" Ptracy war schon auf dem Weg nach draußen als Tod ihr nach rief:
"EINEN MOMENT NOCH GEFREITE, WÜRDEN SIE MIR NOCH EINEN KLEINEN GEFALLEN ERWEISEN?"
"Ja, natürlich gern. Was kann ich für sie tun?"
"NUN SIE KÖNNTEN IHREM HUND SAGEN, DASS ER MEIN BEIN LOSLASSEN SOLL", nun klang die Stimme des Hauptmanns ein wenig genervt.
"Wie? Oh, tut mir wirklich leid Sir. Dios, du böser Hund, komm gefälligst her!", rief die Gefreite streng, woraufhin dieser widerwillig vom Hauptmann abließ und nach draußen trottete. Ptracy war die ganze Sache sehr peinlich, zumal dies nicht zum ersten Mal passiert war. Dios schien eine Schwäche für Tod zu haben. Sie sollte das Problem doch besser bald in den Griff bekommen. Sie schlenderte auf der Suche nach Antworten in dem typischen Gang der Wache durch die Straßen Ankh-Morporks. Nun, die Antworten waren weniger das Problem, es kam eher darauf an, den richtigen Leuten die richtigen Fragen zu stellen.
Schon von weitem konnte sie den Grund für die allgemeine Aufregung ausmachen. Mitten auf dem Platz der Gebrochenen Monde stand ein geradezu riesiges und buntgeflecktes Zelt, auf dem in großen Buchstaben die Aufschrift "Sirrkus" prangte. Sofort wurde die Gefreite von einer aufgebrachten Menge umringt.
"Sie müssen diesem Treiben Einhalt gebieten, der Lärm läßt einen Nachts kein Auge schließen.", klagte ein alter Mann. Eine Mutter tröstete gerade ihr verängstigtes Kind:
"Ja, tun sie gefälligst was! In dem Zelt leben schrecklich Monster, mein kleiner Tim wurde von einem Ungeheuer mit einem kalkweißem Gesicht und einer riesigen roten Nase fast zu Tode erschreckt."
"Das wär ja noch nicht das Schlimmste, aber als ich gestern Nacht von einem meiner Kunden zurück nach Hause unterwegs war da, ... He, was schaut ihr so, ich hatte ihm eine geflickte Hose zurückgebracht", beteuerte eine ehrbare Näherin der immer größer werdenden Menge.
"Jedenfalls lief mir da ein riesiges rosa Ungetüm über den weg. Es hatte Ohren groß wie Segel und einen Arm mitten im Gesicht."
"Wer's glaubt," murmelte Ptracy leise und wußte dabei nicht, ob sie den ersten oder den zweiten Teil der Geschichte glauben sollte. Sie entschloß sich beides in Frage zu stellen.
"In Ordnung, es gibt sicher eine logische Erklärung für alles, gebt mir 10 Minuten", beruhigte Ptracy die verschreckten Menschen und schlich vorsichtig näher.
Als sie inmitten der vermeintlichen Monster T.M.S.I..D.R Schnapper ausmachte entspannte sie sich wieder. Das hätte sie sich gleich denken können, wo es Ärger gab war Schnapper nie weit. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht trat er nun auf sie zu:
"Ah, die Gefreite Ptracy richtig? Ich erinnere mich immer an treue Kunden. Wie wär's mit einem leckeren Würstchen? Nur ausgesuchte Zutaten für nur ½ Ankh-Morpork Dollar und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!" Ptracy hatte tatsächlich einmal den schrecklichen Fehler begangen, eins der gefürchteten Würstchen Schnappers zu versuchen. Danach lag sie 2 Wochen mit Lebensmittelvergiftung im Bett und Dios, der die Wurstzipfel abbekommen hatte, war dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen, wofür sie dem Hauptmann heute noch dankbar sein mußte.
"Oh nein, so nicht. Ich hatte einen harten Tag, ich habe keine Lust mir dieses Verkaufsgefassel länger anzuhören. Mir ist klar, daß Sie hinter dem Tumult hier stecken. Ich will jetzt sofort und auf der Stelle wissen was zum Offler hier verdammt noch mal vorgeht!", Ptracys Stimme klang erst ungeduldig und dann wütend, was Dios dazu veranlaßte leise zu knurren. T.M.S.I.D.R Schnapper war zwar ein guter Geschäftsmann, aber sein Gespür für Gefahr war nicht weniger gut ausgeprägt:
"Welcher Tumult denn? Ich versuche nur, uneigennützig wie ich nun mal bin, den Leuten Freude zu bereiten. Ich möchte sie nur unterhalten und das für einen minimalen Unkostenbeitrag von nur..."
"Halt das genügt mir", unterbrach ihn die Gefreite ungeduldig.
"Also was hat es mit den großnasigen Monstern und rosa Ungetümen auf sich!"
"Ach das sind nur zwei meiner zahlreichen Attraktionen. Hier, ich zeige sie Ihnen", Schnapper führte Ptracy ins innere des Zelts.
"Was? Das soll der Grund für die Angst der Leute sein? Ein paar geschminkte Vollidioten und einige rosa angepinselte Elefanten?", ungläubig starrte sie auf den traurigen Haufen der hier anscheinend übte, wie man möglichst dämlich hinfiel. Nicht mal das schien ihm zu gelingen.
"OK, ich habe genug gesehen, bis Morgen früh ist das Zelt verschwunden, ist mir egal wie. Wir haben bei der Wache besseres zu tun, als uns ständig um so einen Unsinn zu kümmern."
"Aber das können sie doch nicht machen!", jammerte Schnapper vor sich hin.
"Oh, das wird sich noch herausstellen. Sie können ja eine Beschwerde beim Patrizier einreichen!", brummte die Gefreite und überlies den niedergeschlagenen Schnapper sich selbst.
Manchmal fragte sie sich wirklich warum sie morgens aufstand. Menschen Freude zu bereiten, nun die Idee Schnappers war eigentlich gar nicht so übel gewesen. Sollte sie ihm vielleicht erlauben sein Lager außerhalb der Stadt aufzuschlagen? Nein, lieber doch nicht, die Leute hatten auch so schon genug Probleme.





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