Snautsch?

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von Hauptgefreiter VidG Schmiedehammer
Online seit 10. 04. 2001
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Die Zauberer haben mal wieder Mist gebaut:
Es drohen schon wieder die Dinge aus den Kerkerdimensionen!

Dafür vergebene Note: 13

Etwas plumpste und Schmiede wurde aus seinen Träumen gerissen.
"Hmmmmmmm?", fragte er gähnend.
Es folgte ein Geräusch, als wenn man aus einem Luftballon die Luft herauslässt. Schmiede sah sich um, es hatte sich nichts verändert seit er eingeschlafen war, bis auf irgendwelche komischen Geräusche. Anscheinend war Nacht. Er zündete die auf seinem Schreibtisch stehende Kerze an.
"PLUMPS", machte es wieder.
Schmiede ging verschlafen zur Tür und öffnete diese. An der anderen Seite der Tür hing an der Klinke ein Dämon in einem Käfig. Schmiede nahm ihn ab. Der Dämon sah ihn aus seinem Käfig freundlich an. Es erklang wieder das aus dem Ballon entweicht Luft Geräusch zu hören.
Schmiede wollte sich gerade umgucken, als ihn der Dämon ansprach: "He, bist du ein gewisser Vollidiot-der-den-ganzen-Tag-schläft?"
Schmiede guckte verblüfft den Dämon an.
"Es könnte unter besonderen Umständen zutreffen.", sagte er langsam.
"Schön, du sollst erstens mir was zu essen geben und zweitens die Nachtschicht übernehmen..."
"Alleine?"
Es plumpste wieder. Es musste eine art Heizung oder so sein!, dachte sich Schmiede.
"Nö, du sollst mit den Anderen-Trotteln-die-auch-nur-faulenzen den Wachdienst machen! Allerdings habe ich vorhin ein paar Leute gesehen die hier reinguckten, dich zunickten und mir das hier gaben", der Dämon setzte sich eine Brille auf. Schmiede sah ihn verwundert an. Ein intällecktuelä Dämon!
"Hauptgefreiter, du übernimmst alleine die Nachtschicht! Dein Vorgesetzter... Den Namen des Vorgesetzten kann ich nicht lesen!"
In Schmiede's Kopf ratterte es. Ahhh, ein Befehl von einem Vorgesetzten, wäre besser wenn er ausgeführt wird!, dachte er sich.
"Essen!", sagte der Dämon beiläufig, aber drängend.
Schmiede kramte nachdenklich in seiner Tasche und holte ein Stück Zucker heraus. Er drückte es dem Dämon geistesabwesend ins Gesicht.
"He, Schnösel!"
"Hä? Oh, 'tschuldigung.", meinte Schmiede geistesabwesend und wollte grade wieder in sein Büro gehen, als ein Aus-dem-Luftballon-entweicht-Luft Geräusch erklang. Das Geräusch kam von links... Er folgte seinem Wächterinstinkt und wollte sich gerade in die andere Richtung drehen als er ein Schlurfen hinter sich hörte. Er drehte sich um und blickte in drei Augen von etwas knallgelbem.
"Snautsch?", fragte das Ding.
"Stirb du Dreckssviech?", fragte Schmiede und zog seine Axt.
Aber das Ding war schneller, es streckte die Zunge heraus. Stützte sich schnell auf ihr ab und schlurfte weg. Schmiede sah dem Ding verdutzt nach. Er ließ die Axt hängen und lief hinter dem Ding her. Er tippte es an. Das Ding drehte sich um und sah ihn an.
Irgendwie ist es liebenswert!, dachte er sich.
"Snautsch?", fragte es mit einer art Hundeblick.
Es ertönte ein Plumpsen. Schmiede sah sich um, konnte jedoch nichts entdecken.
"Snautsch!", sagte das Ding ängstlich.
"Was los? War nurn Plumpsen!", meinte Schmiede.
"Sniek-Snautsch!"
"Hm... was willst du mir sagen...", überlegte Schmiede und er blickte plötzlich ein größeres Ding hinter dem anderen gelben Ding. Das andere Ding war größer hatte aber keine gelbe sondern eine dunkelgrüne Hautfarbe und es blickte richtig böse. Schmiede sprang und haute das grüne Vieh um. Das Ding zerplatze mit einem lauten Knall.
"Smotsch!", machte es und Schmiede saß in einer Lache aus Wackelpudding.
"Hm... Wackelpudding. Waldmeister sogar! Aber am liebsten mag ich Zitrone...", meinte er zu sich selbst und sah zu dem quietschenden Snautsch-Ding rüber.
"Ähh, ich meine dich würd ich nicht essen... eine Art Ehrenkodex: Iss nie deine Freunde..."
Das Vieh hörte auf zu quietschen und fing an komische Bewegungen mit der Zunge zu verüben.*
"Ich soll dir folgen?", fragte Schmiede ungläubig. Das Ding gab ein grunzendes Geräusch von sich.
"Jaja,", meinte Schmiede wissend und folgte dem Ding , er nannte es ‚Snautsch'. "primitive Lebensformen..."
Snautsch kroch auf seiner Zunge voran und wie Schmiede bemerkte gar nicht mal so langsam. Es ertönte wieder das Luftballon-Geräusch. Snautsch zuckte zusammen.
"Ganz ruhig, dass ist nur ne Heizung oder so! Außerdem bin ich ja da!", meinte Schmiede und streckte die Brust heraus.
"Wo wollen wir eigentlich hin?"
"Snautsch!"
"Dacht ich mir!"
Schmiede zündete eine neue Kerze an und ging neben Snautsch die Treppe hinunter. Plötzlich landete etwas weiches aber mit einer Wucht auf seinem Rücken das er nach vorne fiel. Im Flug drückte er die Kerze an dem Gewicht auf seinem Rücken aus. Es gab einen Knall. Schmiede fiel durch die Wucht der Schallwellen noch schneller und schlug mit seinem Körper scheppernd auf dem Boden auf.
Zum Glück das ich ein Zwerg bin, dachte er sich während er aufstand und versuchte eine Beule aus seinem Brustharnisch zu entfernen. Er drehte sich um und sah eine Art blassblaue Plastiktüte mit einer roten Zunge auf dem Boden liegen, aus der blauer Pudding quoll. Snautsch schlurfte auf seiner Zunge die Treppe hinunter. Seine Augen strahlten eine gewisse Müdigkeit aus. Schmiede versuchte gerade den blauen Pudding von seinem Rücken zu entfernen, als Snautsch umfiel.
"Mist!", murmelte er und hob Snautsch auf.
Nur wohin mit ihm? Ahhh, wie wärs mit der UU?! Ja, gute Idee! Da passiert immer so ein Mist!, dachte er sich und wollte gerade mit Snautsch unter dem Arm losrennen, als er noch rechtzeitig einer dampfenden Flüssigkeit auswich, die aus einer zerstörten Flasche tropfte. Zwischen durch streckte er noch einen Unlizenzierten Dieb nieder, der törichter Weise glaubte das alles was kleiner ist als er auch schwächer wäre und so machte er die unangenehme Bekanntschaft mit Schmiedes Faust an seiner Ämpfändlichen Stelle.

***



An der Universität hievte Schmiede Snautsch durch den Studenteneingang. Nachdem er es geschaffte hatte selber durch das Loch zu kriechen, wollte er Snautsch weiter tragen, allerdings fing dieser an sich zu bewegen und nickte Schmiede dankbar zu.
"Du kannst nicken? Wo hast du den Hals her? Hey, dir wachsen Beine!"
Tatsächlich wuchsen Snautsch kleine Beine.
"Thaumaturgische Strahlung...machen mir stark", brachte Snautsch undeutlich hervor.
"He! Sprechen auch!", rief Schmiede überrascht.
Snautsch kroch auf seinen Beinen langsam voran. Wurde aber mit jedem Meter dem er sich zur Universität bewegte schneller.
"Hm... und was machst du hier ich hab solche Dinge wie dich noch nie hier gesehen!", stellte Schmiede fest.
"Ich... komme aus andere Dimension", sagte Snautsch nun deutlicher.
"Ahh", machte Schmiede als wüsste er wovon Snautsch sprach (er dachte Dimension wäre ein anderer Begriff für Taverne). "Und was machst du da?"
"Ich bewache die Energie!"
Hm..., dachte Schmiede, typisch primitive Lebensformen! Denken immer das sie was besseres wären!
"Und verteidige sie gegen die grünen, blauen und roten Bösen Feinde!"
"Aha", meinte Schmiede gelangweilt. Sie standen vor dem großen Tor der UU, durch welches man die Universität betrat.
Schmiede klopfte gegen. Nichts passierte.
"Verfluchte Zauberer!", murmelte Schmiede und trat noch einmal gegen das Tor. Ein Blumentopf mit Erzkanzler Ridcullys besonderen Eichhörnchenschlingpflanzen, löste sich aus der Halterung und sauste auf Snautsch zu.
Schmiede konnte gerade noch "Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein!" formulieren als der Blumentopf auf seinem kleinen gelben Freund aufschlug. Der erwartete Knall blieb aus stattdessen prallte der Blumentopf ab und sauste direkt gegen das Tor. Das Tor zerfiel in viele kleine Stücke.
Schmiede runzelte die Stirn.
"Warum bist du nicht zermanscht und warum ist das Tor schrott?"
"Die Strahlungen machen mich stark und intelligent, zwar nicht so wie bei mir zu Hause aber es reicht um eine Flugbahn eines Topfes auf das genauste zu berechen, das es die Macht hätte Planeten zu zerstören!", erklärte Snautsch mit ein wenig stolz in der Stimme.
"Schnell wir müssen uns beeilen!", meinte Snautsch als er das verwirte Gesicht Schmiede's sah. "Du hast bis jetzt nur einen Blauen und einen Grünen umgelegt aber ein Roter ist noch da und wenn dieser uns gefolgt ist bekommt er auch seine Macht wieder und könnte uns töten!"
"Oh... Wie ist der Name deines Volkes?", fragte Schmiede während er Snautsch packte und mit ihm durchs Tor rannte.
"Ich bin der Prinzen der guten Austern!", meinte Snautsch ehrenvoll.
Schmiede blickte stur geradeaus und biss sich schnell auf die Lippe.
"Aha, und die anderen sind die Prinzen von der roten, blauen und grünen Auster, oder?", brachte Schmiede zwischen zusammen gekniffenen Zähnen hervor.
"Ganz recht! Allerdings sind es keine Prinzen sondern sogenannte Perlen der Bösen Auster, weil sich diese drei Königshäuser vor langer Zeit zusammen geschlossen haben und es keinen alleinigen Herrscher geben sollte!"
Nach diesen Worten fiel Schmiede auf den Boden der Eingangshalle und schien vor Lachen zu ersticken.
Erzkanzler Mustrum Ridcully kam die Treppe hinunter und war dabei seine Schlafmütze gegen seinen Zauberhut auszutauschen.
Unten betrachtete er Snautsch, der nun schon um einen guten Meter gewachsen war, stellte aber keine Gefahr fest und trat darauf hin den lachenden Zwerg vorsichtig in die Rippen.
Schmiede wischte sich die Tränen ab und setzte sich auf.
"Moin Erzkanzler mein * kicher* Freund hat ein kleines Problem, Snautsch sags ihm!"
Derweil kamen der Dekan, der Quästor und einige Andere höhere Zauberer die Treppe hinunter.
"Ich komme aus einer anderen Dimension. Dort bin ich Prinz eines Volkes das die Energien bewacht! Derweil liegen wir, wie eigentlich immer, im Krieg mit dem Bösen Volk! Ich wurde während des Krieges festgenommen, bei meinem Fluchtversuch wurde ich entdeckt und verfolgt, plötzlich aber öffnete sich ein Dimensions-Tor von mir und ich wurde in diese Dimension geschleudert, da aber nur den Oberhäupter die Dimensions-Wanderung vorbehalten ist. Folgten mir drei Perlen...
"Dies ist ein anderer Begriff für Prinz", fügte Schmiede kichernd hinzu.
...und ich landete in seinem Haus.", er deute auf Schmiede.
Ridcully überlegte. Ein Dimensions-Tor entsteht doch nicht einfach so... Hm...hatte er nicht dem Quästor den Auftrag erteilt, ein Elixier an den Kommandeur auszuliefern, das diesem bei der Spurensicherung helfen sollte? Aber hatte der Quästor wirklich seine Anweisungen befolgt und auf keinen Fall den Trank fallen zu lassen?
Er sah zum Quästor der versuchte seinen Hut festzuhalten.
Ridcullys Gedankengänge kehrten wieder zum Geschehen zurück.
"Aber von den Kriegen und so hast du mir nix gesagt!", meinte Schmiede.
"Tut mir leid aber wir hatten keine Zeit!", erklärte Snautsch.
"Ahh, und wie heißt deine Dimension?", unterbrach Ridcully nervös die Beiden.
"Ich glaube ihr nennt sie... Kerkerdimension!"
Die Zauberer und Schmiede erbleichten.
"Und..d-du wi-willst w-wieder zu-zurück?", stotterte der Dekan.
"Ja, wobei ich aus einem friedlicherem Teil der Kerkerdimension bin!", meinte Snautsch und alle Anwesenden atmeten auf.
"Sind wir acht Leute? Ja? Gut! Alle in einem Kreis aufstellen! Nein, Quästor du nicht! Und du", Ridcully deutete auf Snautsch. "gehst in die Mitte. Und jetzt sprecht mir nach..."
Sieben Zauberer und ein Zwerg murmelten eine Formel, die der Erzkanzler mit zusammen gekniffenen Augen aufsagte. Es bildete sich langsam ein blauglühendes, rundes Tor und Snautsch wurde hindurch gesogen. Das Tor schloss sich wieder und die Zauberer und Schmiede atmeten tief durch.
Der Oberste Hirte ging zu der Stelle wo eben noch Snautsch gestanden hatte und entdeckte einen Brief.
"Erzkanzler? Hier liegt ein Brief!"
Der Erzkanzler ging auf den Obersten Hirten zu, nahm ihm den Brief aus den Händen und las laut vor:
"Ich danke euch meine Freunde und gerade dir, Schmiedehammer! Ich möchte euch bitten niemanden etwas von diesem Vorfall zu erzählen, da es in meine Dimension durch sickern könnte und unahngenehme Folgen für mich hätte! Daher habe ich als Entschädigung für die Zauberer das Tor repariert und ein kleines Büffet zurückgelassen und dir, Schmiedehammer, werde ich eine Gegenleistung erbringen wenn du auch mal in Schwierigkeiten steckst!", schloss Ridcully und guckte auf.
Er stand allein in der Empfangshalle und hörte nur noch Jauchzen und Jubeln aus dem Speisesaal. Er ließ den Zettel fallen und rannte zum ‚kleinen' Büffet.
Später brach Schmiedehammer müde über seinem Schreibtisch zusammen.
Erst kommt eine Kreatur aus den Kerkerdimensionen und dann musste er auch wieder den ganzen Pudding entfernen! Endlich konnte er schlafen...
Aber halt! ...Er hatte das Gefühl, das er etwas vergessen hatte!



Epilog:
"Was gibt es heute in der Kantine?", fragte Schmiede Jim, der gerade vom Essen kam.
"Roter Wackelpudding! Stell dir vor unser Koch hat heute morgen den Backofen angestellt, damit ihm warm würde er hörte nur einen Knall und roter Wackelpudding tropfte aus dem Herd!"





*Hierbei entsteht der typische Laddy-Effekt...



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