Dies ist die Mitschrift des GURPS-Abends im Rahmen des Wachetreffens. Besonders gedankt sei der wunderbaren Eleanore, die sich die Zeit nahm, dabei zu sitzen und jedes Detail zu notieren. DANKE! Nachträglich hinzugefügt wurden die Daten des zugrundeliegenden Abenteuers... das sich gemäß der universellen Gesetzmäßigkeiten aller sorgfältig vorbereiteten Pläne von Spielleitern nach dem Zusammentreffen mit den Spielerideen... veränderte... Viel Spaß.
Für diese Mission wurde keine Note vergeben.
Am Abend zuvor...Der IA-Agent hat am heutigen Abend früh Feierabend gemacht und ist zuhause. Da klopft es an seine Tür, und Frau Anemone Schnabel tritt ein. Seine Vermieterin ist voller Sorge um die ihre etwa 19-jährige Tochter, die liebreizende Ivana. Vor einigen Tagen erzählte sie davon, dass sie die Bekanntschaft von Lord B. Pinkerton, einem Mann von etwa 30 Jahren, gemacht hat. Dieser hat ihr wohl Avancen gemacht und sie sehr "intensiv" zu sich nach Hause eingeladen.
Frau Schnabel hält ihm einen Zeitungsartikel unter die Nase, der von dem neuen Stadtpalast des Lords im Henne und Küken Feld 4 berichtet. Nun ist Ivana seit 3 Nächten verschwunden, und Mutter Schnabel macht sich entsetzliche Sorgen. Gleichzeitig schämt sie sich zur Polizei zu gehen: "Die Schande, die Schande!" Da Sebulon doch Wächter ist, könnte er nicht vielleicht mal bei Lord Pinkerton nachschauen? Sebulon durchsucht gemeinsam mit Frau Schnabel das Zimmer des Mädchens, findet aber nur ein Bett, einen unordentlichen Kleiderschrank, ein Buch (eine kitschige Schmonzette), einen Kerzenhalter im Nachttisch und KEINE Ohnesorge.
Sebulon macht sich also wie gebeten auf zum Palast des Lords Pinkerton, wird aber direkt von einem Wächter aufgehalten. Offenbar findet dieser allerdings den Agenten außergewöhnlich sympathisch und rät ihm zur Heldenstraße 7a zu gehen - dort führe ein Geheimgang zum Brunnen im Palast.
Am nächsten Morgen...Die Wächter befinden sich im Besprechungsraum der RUM im Wachhaus Pseudopolisplatz und besprechen die aktuelle Lage. Grundsätzlich ist im Augenblick alles ziemlich ruhig und sie langweilen sich ein wenig. Auf dem Schreibtisch liegt die Meldung eines unlizenzierten Diebstahls einiger seltener Echsen der Wappenherolde, worüber der Wappenkönig reichlich ungehalten ist. In den Untoten Briefkästen fand sich ein Hinweis auf ein abbruchreifes Haus in der Heldenstraße, wo man angeblich solche Echsen gesehen haben möchte. Von einem blau gekleideten Kerl, der sich dort herumtreibt, war auch die Rede. Außerdem liegt eine Notiz von Frau Willichnicht vor:
Vandalismus an Häusern ... ürgendwölche Gläser, wie Reagenzgläser, im Übrigen sind ihr auch merkwürdige Gestalten mit bandagierten Gesichtern aufgefallen, VERLANGT ausdrücklich, dass man sich darum kümmert |
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Sillybos nimmt die Berichte.
Rabbe blickt genervt aus dem Fenster.
Sillybos: "Da gibt es also diese komischen Echsen. Und schon wieder die Frau Willichnicht."
Sillybos fällt auf, dass Frau Willichnicht auch in der Heldenstraße unterwegs gewesen war.
Sillybos: "Na gut, dann ..."
Rabbe gähnt.
Sillybos: "... gucken wir uns die Sache mal an."
Rabbe trinkt Kaffee.
Jargon kratzt sich am Kinn und schaut nachdenklich.
Goldie springt auf, rennt zu Jargon, benutzt den HUNDEBLICK und lässt sich kraulen.
Jargon hat eine hohe Meinung von Goldie und wird ihr jeden Wunsch erfüllen.
Rabbe: "Es ist doch nur die alte Willichnicht!"
Sillybos: "... oder es ist eine Gildenangelegenheit ..."
Rabbe stöhnt.
Sillybos: "Was ist das für ein Hund, den du da hast?"
Rabbe: "Das ist nur so ein dummer, blöder Hund - das ist mir egal - du gehst jetzt mit dem Hund zu der Willichnicht und wir machen die andere Sache."
Jargon: "Aber das ist die neue Wächterin: Goldie Beifuß"
Die Wächter diskutieren, ob für Goldie eine Leine nötig ist.
Sillybos: "Wir hatten mal einen Goldie. Goldie: Beifuß."
Goldie wedelt.
Die Wächter entscheiden sich, nun doch gemeinsam loszugehen und besuchen zunächst einmal die Parallelstraße, wo laut Frau Willichnicht die "schweren Fälle von Vandalismus" geschahen. Immer wieder sehen sie mit Kreide gemalte 'Reagenzgläser' an den Wänden, die künstlerisch nicht sonderlich anspruchsvoll sind. Es riecht auch für Goldie nach ganz normaler Kreide.
Rabbe schlägt sich gegen den Schädel.
Jargon malt die Reagenzgläser ab und schaut dann fragend zu Rabbe.
Rabbe: "Schneidgut! Schau dich hier um. Wir haben Personalmangel - und wir stehen hier und schauen uns Kreide an. Ich verstehe nicht, wie Cim es bei euch aushält. Sillybos, ich sehe hier nichts Verdächtiges."
Goldie fällt nichts Ungewöhnliches aus. Wie üblich tut ihr Ankh-Morpork in der Nase weh.
Auch bei strengstem Ausschauhalten sind keine vermummten Leute in Sicht.
Die Wächter beschließen nun, das abbruchreife Haus in der Heldenstraße 7 zu besuchen, um dem Hinweis auf die verschwundenen Echsen nachzugehen. Die Heldenstraße ist eigentlich kein schlechtes Viertel, aber hier ist es ungewöhnlich heruntergekommen. Hier sind ebenfalls Kreidezeichnungen zu sehen.
Jargon: "Also haben die beiden Fälle miteinander zu tun. Möglicherweise."
Die Türe zur Hausnummer sieben ist nur angelehnt. Goldie schnuppert und riecht deutlich Blut, sie lässt nun den mitgeführten Knochen fallen, fletscht die Zähne, geht auf die Tür zu. Jargon versteht die mimischen Kunststücke, die der Hund vollzieht - alle anderen verstehen es plötzlich ebenfalls. Da drinnen ist irgendwas gar nicht in Ordnung. Ungewöhnlicher Weise wedelt Golde mit einer Pfote am eigenen Hals herum.
Rabbe: "Den sollten wir zum Zirkus geben. Sillybos, der Hund nervt, und die Tür ist angelehnt."
Jargon: "Ja, da drin läuft etwas krumm."
Sillybos: "Also ..."
Goldie stupst die Tür auf, vor ihr liegt ein schmaler Flur, dessen nackter Betonboden völlig von Staub bedeckt ist. Goldie muss niesen und entdeckt Fußspuren ... allerdings ist die Spur des Blutes viel deutlicher.
Rabbe latscht rein. Eine Tür geht links ab, diese führt zunächst in einen Verschlag und von dort eine düstere Treppe hinunter. Die Türe rechts führt zu einem Raum, ansonsten windet sich eine Treppe nach oben und der Flur selbst endet beim Hinterausgang. Der Blutgeruch macht Goldie kirre. Jargon versucht Rabbe zurückzuhalten, um keine Spuren zu verwischen - dadurch fühlt sich Rabbe natürlich in ihrer Ermittlerehre gekränkt, bleibt aber mürrisch stehen. Sillybos überlegt eine Staubtiefenanalyse durchzuführen. Er sieht, dass Fußspuren nach oben und ins Kellervorraumzimmer führen.
Sillybos (an Jargon gewandt): "Malst du bitte die Fußspuren ab".
Jargon ist völlig überfordert, keine Zeichnung will gelingen.
Goldie kommt zu Sillybos.
Sillybos: "Hast du im Keller was gerochen?"
Goldie nickt, Sillybos geht langsam in Richtung des Kellers, Goldie folgt ihm Beifuß.
Sillybos: "Hat jemand etwas zum Leuchten dabei? ... Tja, dann, äh ..."
Jargon ist weiterhin mit den Fußabdrücken beschäftigt. Sein Bild entwickelt eine gewisse Schönheit. Es gibt zwei unterschiedliche Fußspuren: eine kürzer, eine länger.
Sillybos: "Jargon, was machen die Fußspuren?"
Jargon: "Offenbar zwei verschiedene, ich schätze Größe 43 - beide gehen nach unten. aber nur der Große geht wieder nach oben."
Jargon und Sillybos gehen kurzerhand nach oben. Goldie verbleibt an der Kellertreppe und bekommt vor Aufregung zitternde Beine, als sie in die blutige Düsternis des Kellers starrt.
Im ersten Stock sind alle Zwischenwände eingeschlagen, und es zieht gewaltig. Der nackte Betonboden und die Löcher in der Decke machen die Stimmung nicht angenehmer. Es riecht nach Staub und alten Häusern, keinerlei Einrichtungsgegenstände - aber ein Öllämpchen ist am Fenster positioniert. Die Fußspuren führen zu einem Fenster.
Jargon (flüstert): "Erinnert mich an zuhause."
Jargon (laut): "Ich glaube, hier ist nur diese eine Fußspur."
Sillybos geht zum Fenster, es ist zur Straße hin positioniert, er sieht hinaus und stellt fest, dass es etwa zwei Meter fünfzig hinab geht. Er greift nach der Öllampe, stellt jedoch fest, dass kein Öl drin ist. Jargon bietet ihm zum Entzünden Papier an, was Sillybos jedoch ablehnt.
Rabbe wünscht sich indes inständig, etwas Sinnvolles tun zu können und stöhnt theatralisch.
Sillybos sieht sich weiter kritisch im Raum um.
Sillybos: "Die Fußspuren können nicht so alt sein, des Windes wegen."
Am Kellerabgang beginnt Goldie zu bellen.
Jargon entdeckt zwischen einer Dachschindel eingeklemmt ein Hanfseil von etwa fünf Komma fünf Zentimeter Breite. Da es auf einer Höhe von circa zwei Meter zwanzig hängt, kann er es auch mit einem Stück Papier nicht erreichen.
Rabbe: "Hängst dich jetzt dran auf?"
Rabbe läuft hinüber, springt hinauf, greift jedoch daneben und flucht. Trotzdem löst sie das Seil versehentlich und hält es schließlich in der Hand.
Sillybos: "Was tust du, Lance-Korporal?"
Rabbe flucht vor sich hin, brabbelt dabei aber nur unverständliches Zeug.
Sillybos: "Leg's zurück!"
Rabbe tut wie befohlen
[1].
Sillybos zieht den Bericht heraus, liest eine Weile darin und schlägt dann vor, hinabzusteigen.
Im Erdgeschoss angekommen, ist Rabbe äußerst demotiviert, während Goldie nach wie vor an der Kellertreppe verharrt und Jargon und Sillybos ein Gespräch über Architektur führen. Dann schaut Sillybos in das Nebenzimmer und entdeckt ein Klavier.
Jargon wünscht sich, ein Stück spielen zu können.
Jargon: "Darf ich ... darf ich kurz reingucken? Den Klavierdeckel öffnen?"
Sillybos: "Warum?"
Jargon: "Es interessiert mich!"
Jargon öffnet das Klavier mit einem Stück Papier. Darin findet er eine Stracke Wurst
[2], daneben ein Käsebrötchen mit Essiggurke, einen Flachmann und Kännchen mit Lampenöl.
Es folgt eine absurde Diskussion
[3].
Sillybos will das Essen verspeisen.
Rabbe trinkt Schluck aus eigenem Flachmann
[4].
Delikt 1: §9 Alkohol im Dienst.Sillybos: "Das scheint ja offensichtlich niemandem mehr zu gehören."
Rabbe beklagt Sillybos Einstellung zum Eigentum - woraufhin Sillybos erklärt, dass das Klavier offensichtlich als Mülleimer benutzt wurde und es daher völlig okay ist, die Dinge an sich zu nehmen. Jargon holt sich das Lampenöl und steckt es ein.
Delikt 2: §3 Diebstahl i. Zh. §11, 3 statthaft. Frustriert verlässt Rabbe das Haus, tritt auf die Straße und nimmt weiteren, längeren Schluck aus ihrem Flachmann.
Delikt 3: §9 Alkohol im Dienst.Währenddessen will Sillybos das Brötchen genüsslich verspeisen - vorher schickt er Jargon nach der Lampe und betrachtet dann hingebungsvoll das Brötchen und die Wurst. Er beißt in die Wurst hinein und befindet sie vorzüglich, das Brötchen legt er zurück ins Klavier und will dann die Wurst einstecken.
Delikt 4: §3 Diebstahl. In diesem Moment kehrt Jargon mit der mit Öl befüllten Lampe zurück und bemerkt eben noch, wie Sillybos die Wurst einpackt.
Jargon: "Alles in Ordnung, Sir?"
Sillybos (kauend): "Alles gut, alles gut. Hastu Lampe?"
Goldie winselt wie verrückt am Keller.
Jargon: "Wir haben kein Streichholz."
Sillybos: "Wo ist denn jetzt Rabbe? RABBE!"
Rabbe: "Ja!"
Sillybos: "Hast du ein Streichholz?"
Rabbe: "Ja!"
Sillybos: "Komm mal her! *hicks*"
Rabbe: "Augenblick *hicks*"
Jargon denkt: 'Bin ich hier der Kompetenteste?'
Er kritzelt etwas ein Blatt, das er schnell einsteckt. Sillybos beißt schnell und versteckt nochmal von der Wurst ab - Jargon sieht es jedoch wieder.
Rabbe: "Hast du jetzt nicht das Käsebrot gefuttert?"
Sillybos: "Natürlich nicht!"
Rabbe: "Warum riechst du so nach Wuäst?"
Sillybos: "Ich erkläre dir demnächst noch einmal den Unterschied zwischen Käse und Wurst! So, die Lampe leuchtet, lass mal runtergehen."
Jargon zieht sein Schwert, eine Posse, die Rabbe sehr idiotisch findet.
Im Keller liegt eine Leiche auf dem Boden. Hier hat man offensichtlich nicht aufgeräumt. Die Leiche trägt eine Kutte mit 3 Reagenzglasemblemen an der Brust und am Ärmel. Blutspritzer führen kosmetisch hübsch von der Leiche weg zu Flügeltüre, tiefer in den vermeintlichen Kartoffelkeller. Rabbe beleuchtet die Leiche und stellt fest, dass sie tot ist. Sie reicht Sillybos ein paar Handschuhe. Sillybos erkennt die Leiche sofort: Es ist Salpeter! Sillybos erinnert sich natürlich an das Mitglied des geheimen Geheimdienstes der Alchimistengilde, dessen Ziel es war, die Unsichtbare Universität in die Luft zu sprengen. Salpeter wurde nach dem Diebstahl der Potzblitzsoße verhaftet, hatte sich aber vermutlich befreien können +...
[5]. Da die Angelegenheit äußerst geheim ist, entschließt sich Sillybos lieber, zu schweigen. Er untersucht weiter die Leiche -im Übrigen ohne Handschuhe- und stellt fest, dass sie aufgrund durchgeschnittener Kehle her verblutet ist. Er findet weiterhin: 40 Dollar, einen blutigen Dolch sowie einen Zettel in der Kuttentasche mit folgendem Inhalt.
Die Wache ist der Angelegenheit bereits auf der Spur. Zugriff muss unbedingt sofort erfolgen. Im Namen des Dienstes. |
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Auch diese Nachricht verheimlicht Sillybos den Anderen.
Es zieht im Keller, Goldie friert an der Nase.
Jargon notiert: "Die Leiche ist tot."
Sillybos diktiert Jargon seine Beobachtungen: "Die Leiche ist männlich, schätzungsweise 40 Jahre alt, mittelgroß, kräftig gebaut, trägt eine blaue Kutte mit Abzeichen der Alchimistengilde."
Sillybos stoppt für einen Moment, weil ihm die Lüge unangenehm ist.
Sillybos: "Offensichtlich ein höherrangiges Mitglied. In der Kutte befindet sich ein Zettel, auf dem steht ..."
Sillybos liest den Zettel nochmal durch.
Sillybos: "... ist ein längerer Text, den ich später dem Protokoll anhängen werde."
Er steckt den Zettel ein, während Goldie die Flügeltür zwar beobachtet, aber aus Mangel an Händen nicht in der Lage ist, sie zu öffnen.
Sillybos: "Die Leiche hat Dolch in der rechten Hand. An dem Dolch sind Blutspuren, getrocknet."
Sillybos betrachtet den Dolch und die Wunde. Goldie läuft zur Leiche und schnuppert, sie geht sehr dicht an den Dolch und läuft der Blutspur in Richtung der Doppelflügeltüre nach. Sillybos wird von einem plötzlichen Verständnis für die Gedanken des Hundes gepackt, nachdem Goldie einen beispiellosen mimischen Darstellungstanz dargeboten hatte: Er versteht in einer so klaren Art, als hätte dieser Hund gesprochen, dass dieses Blut als nicht mit der Leiche identisch, sondern als zugehörig zum Blut - das die Nase des Hundes natürlich bereits erschnüffelt hat - im scheißtieferen Kartoffelkeller zu verstehen ist.
Goldie hat nun die Wurst von Sillybos erschnüffelt und setzt ihren Hundeblick ein, um ein Stück zu erbetteln - jedoch ist Sillybos Lust an der Völlerei viel tiefergehend und die arme Goldie geht leer aus.
Sillybos will nun nachschauen, was hinter der Tür zu finden ist.
Rabbe: "Du, Silly, kann man wirklich diesen Hund hier am Tatort rumlaufen lassen? Ich weiß, sie ist eine Gefreite und so, aber ..."
Goldie denkt: 'Romulus wuselt am Tatort genauso rum.'
Sillybos: "Ich hoffe doch sehr, dass die Gefreite Befehle zu verstehen weiß, wenn sie gegeben werden."
Plötzlich lässt ein lauter KNALL den Boden unter den Füßen der Wächter erbeben. Goldie bekommt einen Haufen Staub in die Nase und ist sich sicher - die Explosion muss von "da unten" gekommen sein.
Rabbe: "Wenn jemand fragt, ich war gegen den Hund."
Jargon: "Ich übernehme die Verantwortung."
Rabbe: "Ha!"
Rabbe läuft mit der Lampe voran.
Nachdem die Wächter durch die Doppelflügeltüre tiefer in den Keller vorgedrungen sind, stehen sie in einem gemauertem Raum, nicht größer als zehn Quadratmeter - vermutlich der Kartoffelkeller. Jedoch verfügt auch dieser Raum über eine weitere, offene Türe. In dieser Türe liegt ein Mann, dahinter verschluckt die Dunkelheit das wenige Licht, dass die Öllampe spendet.
Jargon. "Da liegt noch jemand."
Goldie hält sich hinten, riecht das Blut und dass der Mann tot ist.
Sillybos niest und kann die Gerüche nicht einordnen.
Sillybos: "Lasst uns mal vorsichtig sein, der Knall war gerade heftig."
Rabbe läuft zu dem liegenden Mann und beleuchtet ihn mit der Lampe. Er hält etwas in der Hand: Einen gefalteten und benutzten Plan: "Grundriss der Residenz des Lord B. Pinkerton", mit einigen Blutstropfen besudelt und der wie folgt aussieht
[6] Der Mann atmet nicht. Rabbe nimmt sich den Plan und faltet ihn zusammen.
Delikt 5: §3 Diebstahl.Jargon: "Was ist das, Rabbe"
Rabbe: "Das wirst du dann schon noch sehen."
Rabbe und Jargon diskutieren eine Weile, weil Jargon unbedingt den Zettel sehen möchte, Rabbe sich aber entschied, die Karte zu verheimlichen.
Rabbe wendet sich zu Sillybos und flüstert: "Ich tausche meinen Zettel gegen deinen Zettel."
Delikt 6: Nach Ermessen der Wacheleitung "Bestechung eines Vorgesetzten".Goldie stellt die Ohren auf und lauscht.
Sillybos scheint nicht zuzuhören und betrachtet die Leiche, er sieht einen Stich in die Bauchschlagader, auch dieser Mann ist verblutet. Er mutmaßt, dass die Leiche keine Woche alt ist. Die Farbe der Kutte ist scheinbar auch hellblau.
Jargon: "Hauptfeldwebel, warum hat diese Leiche offenbar keine Abzeichen?"
Sillybos: "Diese Frage kann ich so ad hoc nicht beantworten. Schreib auf: Leiche, Alter auch zwischen 40 und 50, würde ich schätzen. Kräftig gebaut, starb offensichtlich an Einstich am Bauch durch scharfe Stichwaffe. Hat einen Zettel bei sich - Rabbe, kannst du den gerade mal zeigen? Da war doch ein Zettel ..."
Rabbe: "Darf ich den von vorhin mal sehen? So aus Interesse?"
Delikt 7: §Befehlsverweigerung, nach Ermessen der Wacheleitung mildernd "Minderschwerer Fall".Rabbe und Sillybos streiten sich, tauschen aber schließlich die Zettel, Rabbe liest ihren, Silly schaut sich den Plan an.
Delikt 8: §5 Vorteilsnahme i. Zh. mit §11, 3 statthaft.Jargon: "Soll ich einen Abschrieb machen?"
Sillybos: "Sind hier irgendwo noch Fußspuren?"
Mittlerweile sind überall Fußspuren, ein regelrechtes Durcheinander an Fußspuren.
Goldie riecht einen vertrauten Geruch, den sie schon einmal in der Wache gerochen hat - irgendwie zwergisch. Sie hüpft galant über die Leiche.
Goldie: "Wiff!"
Sillybos: "Lass uns mal weiterschauen, was da vorne noch ist."
Alle versuchen über Leiche zu steigen, ohne etwas zu beschädigen, Rabbe leuchtet voran. Nach einem kurzen Weg, macht der Gang eine Biegung nach rechts. Rabbe entdeckt auf einer Seite eine Holztüre mit Türklinke.
Sie betreten einen besonders heimelig eingerichteten Raum: eine kleine Kuschelecke verbirgt sich hinter einem Paravent. Hier steht ein Bett, eine Kommode, einige Bücher. Abgesehen davon liegt dort Sebulon im Bett und ist an den Händen gefesselt und geknebelt
[7].
Jargon ist total verwirrt. So ein hübsches Zimmer hat er noch nie gesehen.
Goldie wird nervös.
Rabbe tauscht irritierte Blicke mit Sillybos.
Rabbe würde am liebsten den Agenten gefesselt lassen,
Delikt 9: §6 Freiheitsberaubung, nach Ermessen der Wacheleitung mildernd "Unterlassene Hilfeleistung", doch Jargon befreit ihn direkt und reicht ihm eine Wasserflasche. Sebulon erinnert sich an die letzten Begebenheiten: auf dem Weg zum Wachhaus ist er mit einem großen Knüppel am Henne und Kükenfeld überfallen worden.
Sillybos: "Wir sind hier im Keller eines Hauses in der Helden..."
Sebulon: "In der Heldenstr. 7a??! Hier soll ein geheimer Durchgang sein, ich wollte ermitteln. Da lang kommen wir ins Haus des Lord B. Pinkerton."
Er hat einen Zeitungsartikel dabei und zeigt in die Richtung.
Sillybos beißt von seiner Wurst ab.
Sebulon weist in eine Richtung, in die er denkt gehen zu müssen.
Jargon: "Von dort kommen wir gerade, ich habe den Eindruck wir sind schon im Haus."
Rabbe: "Jargon, bring Sebu doch mal ins Krankenhaus, Sillybos und ich ermitteln hier weiter."
Jargon: "Es ist mit Sicherheit sinnvoller, gemeinsam zu ermitteln."
Sebulon: "Wie kommt ihr überhaupt hierher?"
Jargon erläutert die Geschehnisse bisher. Nun bittet Sillybos Sebulon um den Zeitungsartikel. Der Zeitungsartikel ist circa eine Woche alt und berichtet von dem Einzug Pinkertons in sein Haus. Rabbe schaut sich weiterhin im Zimmer um, ihr fällt auf, dass die Bücher alle das Thema Alchemie behandeln. In der Kommode findet Rabbe eine Schachtel - darin einen Schlüssel, welchen sie in ihre Tasche steckt.
Delikt 10: §3 Diebstahl i. Zh. §11, 3 statthaft. In den Schubladen darunter findet sich einige dreckige Unterwäsche, sie zieht Handschuhe über und sucht nach Spuren. Dabei stößt sie auf einen Flan
[7a].
Rabbe: "Sillybos, was meinst du?"
Sillybos nimmt die Schüssel, probiert von dem Flan und befindet ihn als köstlich. Sebulon erforscht das Bett und findet darunter einen Nachttopf voller Wasser.
Sebulon: "Da hinten waren zwei Leichen? Dann sollten wir da nicht entlang gehen."
Sillybos isst den Flan
[9] Delikt 11: §3 Diebstahl. Wieder ertönt ein lauter Knall und der Boden erbebt.
Jargon: "Sind wir unterhalb der Alchimistengilde?"
Rabbe: "Weiß jemand, wo die Alchimistengilde zur Zeit ist?"
Alle verlassen nun den Raum, Goldie erschnuppert massig Federvieh und weiteres Getier, Sillybos muss sie am Vorauslaufen hindern.
Nach einiger Zeit gelangen sie in einen prächtigen Raum, der über und über mit kostbaren Wandteppichen bedeckt ist, die mythologische Szenen zeigen. Die Wächter erkennen in den Bildern die Darstellung des Schöpfungsmythos des Basilisken
[10]. In der Mitte steht ein großer Tisch, darauf diverse Töpfe, Destillen, Proben von Ingredienzien, et cetera - eben die vollständige Ausstattung eines alchimistischen Labors. In einem Käfig gackern einige Hühner, in einem Aquarium an der rechten Wand finden sich fünf Echsen und dergleichen. Phosphoreszierende Pilze tauchen den Raum in grünes Licht.
Rabbe blickt auf die Darstellung des Basilisken und bekommt ein reichlich ungutes Gefühl.
Rabbe: "Warum geschieht so ein Mist immer mir...?"
Jargon: "Was sind das für Bilder auf den Teppichen?"
Rabbe: "Basilisken"
Sillybos erklärt dem Rechtsexperten die Herkunftsgeschichte anhand der Teppiche. Rabbe geht an den
Hühnerkäfig und verlangt, dass die Gruppe dem Raum verlässt, worauf sie einen ordentlichen Schluck aus ihrem Flachmann nimmt.
Delikt 12: §9 Alkohol im Dienst. Sebulon bemerkt dies und konfisziert umgehend das Gesöff.
Goldie: "Wiff"
Rabbe blickt genervt zu Sebulon.
Goldie macht die Gruppe auf eine Tür hinter einem der Teppiche Vorhang aufmerksam, Sillybos untersucht diese und stellt fest, dass sie nicht nur aus Metall, sondern auch verschlossen ist.
Jargon: "Hat jemand einen Schlüssel?"
Missmutig überreicht Rabbe den eben gefundenen Schlüssel, mit welchem sich die Tür öffnen lässt. Dahinter ist ein Gang, in dem es ganz ordentlich zieht. Es riecht nach frischer Luft, ein diffuser Lichtfleck ist zu sehen. Auf diesem Lichtfleck steht ein Eimer mit Seil nach oben. Sebulon erkennt, dass es sich dabei um einen Brunnen handelt - es kann sich nur um den bewussten Geheimgang zum Anwesen von Pinkerton handeln. Daneben findet sich eine Sprossenleiter, an der Sebulon hoch klettert, Rabbe folgt ihm. Sillybos stellt den Flan unwillig ab und klettert ebenfalls die Leiter hoch, wohingegen Jargon zögert und zunächst Goldie in den Eimer hievt, um dann den Hund nach oben zu ziehen.
Die Wächter gelangen in einen Innenhof, von dem einige Türen abgehen. Goldie erschnüffelt einen leckeren Geruch in einem der Räume und geht schnurstracks darauf zu, während Sebulon die Frage nach dem Durchsuchungsbefehl formuliert. Jargon erklärt den Sachverhalt schlüssig und folgert, dass derzeit kein Durchsuchungsbefehl erforderlich ist. Nun folgen alle Goldie in den angrenzenden Raum.
Sie gelangen in ein Speisezimmer, wo sie eine riesige Tafel mit weißer Damasttischdecke vorfinden, darauf ein silberner Kandelaber. Insgesamt finden dort locker 10 Personen Platz. Weiterhin befindet sich dort eine verschlossene Truhe. Rabbe nutzt die Gelegenheit, ihrer Wut Platz zu machen und tritt gegen die Truhe - woraufhin eine Giftfalle ausgelöst wird.
Delikt 13: §4 Sachbeschädigung.. Durch das nun freigesetzte, schwach dosierte toxische Gas erleidet Rabbe einen Übelkeitsanfall und erbricht sich auf Sebulons Füße. Der Deckel der Truhe springt auf und schlägt mit einem lauten Knall gegen die Wand. In der Truhe finden sich diverse Fläschchen mit verschieden farbigen Flüssigkeiten. Jargon erkennt in der Zweikomponentenflasche ein hoch explosives Gemisch und in der roten ein Gegengift. Sillybos schlägt vor, die Bombe zu sichern, wohingegen Jargon dafür ist, FROG zu verständigen. Er öffnet nun die rote Ampulle und riecht daran. Sie riecht nach Waldbeere. Sebulon hält Rabbe fest, ihr wird eine blaue Ampulle eingeflößt. Ihr Zustand bessert sich rasant. Jargon steckt sich die restlichen blauen Ampullen ein.
Delikt 14: §3 Diebstahl i. Zh. §11, 2 ff. statthaft.Aus unerfindlichen Gründen versucht Sebulon das Tischtuch mit einem Ruck vom Tisch zu ziehen - der darauf stehende Leuchter fällt mit viel Lärm vom Tisch,
Delikt 15: §4 Sachbeschädigung, nach Ermessen der Wacheleitung mildernd "besonders leichter Fall", die Wächter tauschen geschockte Blicke. Im nächsten Augenblick betritt ein alter Lakai den Raum.
Jargon: "Inspektion! Wir müssen sicherstellen, dass hier alles sicher gestellt ist gegen alchimistische Versuche. Wir sind vom Patrizier geschickt."
Delikt 16: nach Maßgabe der Wacheleitung "Amtsanmaßung"Der Lakai erkundigt sich kritisch nach dem derangierten Zustand der Truppe.
Rabbe springt vor, hält ihn fest, versucht ihn einschüchtern - scheitert jedoch an dem Willen des Lakaien.
Delikt 17: §2 Körperverletzung, nach Maßgabe der Wacheleitung mildernd "Nötigung", i. Zh. §11, 3 statthaft.Lakai: "Wacheeeen!"
Die Palastwächter Sebulon versucht die Lage zu erklären, Sillybos schlichtet diplomatisch, woraufhin die Wächter ihre gezogenen Wachen wegstecken. Sebulon bittet darum, sich frisch machen zu dürfen, die Palastwächter weisen sie an, ins Bad zu gehen.
Die Gruppe begibt sich nun ins Bad. Im Baderaum ist ein Wasser eingelassen, er ist ziemlich heiß und stickig. Im Wasser planschen aus unerfindlichen Gründen 5 kleine Wiesel.
Wie wird es weitergehen? Wird Sillybos noch mehr Nahrungsmittel finden? Wird Rabbe eine Tierpension eröffnen? Wird Jargon seinen Notfallvorrat an Papier aufbrauchen? Wird Goldie die Wiesel fressen? Und wird Sebulon all die kleinen Delikte erahnen, die die anderen Wächter bis hier her anhäuften? Und was zum Geier knallt da dauernd? Erfahren Sie es in der sich unter Umständen demnächst anschließenden Live!Die vollständige Anzahl der Delikte kann erst genannt werden, sobald die Missionsberichte gegengeprüft wurden. Unter Umständen kommen einige Delikte gemäß §7 Strafvereitelung hinzu oder es wird offenkundig, dass einige Delikte nicht in einem ursächlichen Zusammenhang zur Sachermittlung stehen, so dass der Geltungsbereich des §11 keine Anwendung findet.
[1] Was vermutlich ein Novum in der Geschichte der Wache ist
[2] eine hart getrocknete, Salamieartige Wurst
[3] die aus Gründen der Ethik nicht wiedergegeben wird
[4] unverhohlen!
[5] siehe Multimission:
http://www.stadtwache.net/phps/zeigemission.php?art=M&nummer=6[6] Achtung: Diese Grafik ist nicht selbstgemacht. Sie entstammt dem DAS-Abenteuer "Der siebente Schleier von Jan Patrik Krasny
[7] Zugegeben: Das hat mir Spaß gemacht
[7a] Genau. Einen Flan. Wer ein Rezept für einen guten Flan sucht, fragt bitte nicht mich
[9] vielleicht hat er ja das Rezept? Ich bin mir ganz sicher, er hat es
[10] Wer mag, kann in diesem Forum den sehr hübschen Basilisken noch einmal bewundern:
http://www.stadtwache.net/forum/viewtopic.php?f=19&t=9232&start=90 Der Urheber der Grafik, sowie der ursprüngliche Speicherort kann leider nicht mehr ermittelt werden
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