Geständnisse

Bisher haben 3 bewertet.Du hast schon bewertet!

von Agent Sebulon, Sohn des Samax (IA)
Online seit 08. 11. 2013
PDF-Version

Die Vernehmung des Jasuel Dünnbein. Eine Tragikomödie in zweieinhalb Szenen.

Dafür vergebene Note: 11

Szene Eins

(Cortina levatur. Narrator, Glum Steinstiefel, Senray Rattenfänger post parietem vitreum stantes. Interrogantes Jasuelem, qui "Dünnbein" vocatur. Vitrum disparat illis.)

Erzähler:
Im Kerker der Wache schluchzt heute ein Mann,
den man schwerlich kennen kann.
Durch Kneipen dreht er seine Runden,
wo ihn jeder Trinker kennt,
- abgeführt wurde er vor Stunden,
den man Jasuel Dünnbein nennt.

Vorfreudig stehen zwei hinter dem Glas
des Verhörzimmers. Sie lauschen auf das,
was sich im Licht der Gerechtigkeit fände,
wenn endlich der Gefang'ne gestände:
Ein Zwerg, doch keine Frohnatur,
Glum Steinstiefel, Gildenexperte und Wächter.
Daneben steht Senray mit Wuschelfrisur.
Ein furchtsamer Nagetierverächter.
Gemeinsam schau'n sie auf den vermutlichen Täter:
den Mörder von Söhnen ohne Väter,
den "Waisenkiller" wie die Times tituliert.
Doch hören wir selbst, was nun passiert.

(abit narrator, splendor lucernarum moritur. tenebrae cellam recipiunt.)

Glum Steinstiefel:
Wo habt ihr den denn aufgegabelt? Dieses halbe Hinkebein
soll ein gnadenloser Mörder sein? Der Waisenkiller? Danke, nein.
Wenn nicht die großen Gilden die meisten Waisen hätten - verzeih: hatten,
könnten wir sinnvolles arbeiten und müssten uns nicht mit solchen Ratten ...

Senray Rattenfaenger:
(timide, susurrans) Ratten? Ratten? Meine Beine
versagen! Ratten? Moment, ich sehe gar keine!

Glum Steinstiefel:
... rumschlagen. Ich glaube nicht, dass er es war, schau ihn dir an!
Er ist schmächtig, humpelt verdächtig - ob dieser Stinker morden kann?

Senray Rattenfaenger:
(susurrans) Was sagt Ophelia? 'Werde ruhig,
schau auf die Flamme. Sammle dich.'
Wo ist eine Kerze? Dort. Huu. Haa.
Es geht. (magna voce dicens) Oh. Ach, Sör, ja?

Glum Steinstiefel:
Nicht aufgepasst, was? Ich sagte: Ob er morden kann? Ich zweifle dran.

Senray Rattenfaenger:
Also, naja, Boss, wie soll ich sagen,
die Rekruten stießen beim Zeugenbefragen
nunmal auf Leute, die diesen schmächtigen
Jasuel Dünnbein als Täter verdächtigen.
FROG zögerte nicht, man stellte ihm nach,
Angelhardt ging mit der Armbrust aufs Dach
dann stürmte der Rest Dünnbeins Haus
und Goldwart brachte ihn in Fesseln raus.
Ob der hier den Assassinen der Gilde
die Show stiehlt? Das bezweifle ich milde.

Glum Steinstiefel:
Schau seine Hände, wie sie sich verschränken - das gibt mir zu denken. Er führt was im Schilde!
Wie sie sich kneten! Als würde er beten! Dass ich nicht lache. Und an dieser Sache
ist wahrlich nichts zum Lachen, Gefreite.

Senray Rattenfaenger:
Wie du meinst, Sör. Also, welche, äh, Seite
soll ich nachher beim Vernehmen einnehmen?
Soll ich eher den unbequemen
oder den freundlichen Wächter spielen?

Glum steinstiefel:
Spielen? Mach dich nicht lächerlich.
Man ist, wie man ist. (pensit) Und wenn von uns wer unbequem ist, dann ich.
Ich war schon unbequem, als du an deiner Mutter Brust zu saugen
pflegtest. Zum Bösen würdest du, sei ehrlich, auch mit Übung kaum taugen.
Früher gab es noch kernige, richtige Wächter, die wenigstens nicht ...-

Senray Rattenfaenger:
Da, es gehschieht! Sör, hör, er spricht!

Jasuel Dünnbein:
(elamentabile) Oh! Ach! Weh mir!

Glum Steinstiefel:
Wie er jammert! Pfui Spinne!

Jasuel Dünnbein:
Es nützt nichts, Unschuld zu heucheln!
Ich habe Schlimmes getan, sehr Schlimmes!

Glum Steinstiefel:
(exclamans perlaete) Was denn, gesteht er doch das Meucheln?

Jasuel Dünnbein:
Das Schlimmste ist, bei allen Göttern, dass ich die grausige Tat genoss!
Ich tat es! Ich war es! Ich gebe es zu!

Senray Rattenfaenger:
Äh, kommt jetzt das Geständnis, Boss?

Glum Steinstiefel:
Mal sehen. (pultat ad vitrum) Heda! Dünnbein! Gestehst du, -

Jasuel Dünnbein:
- Jawohl, dass ich die Tat beging!
Eine saftige Birne riss ich vom Birnenbaum, an dem sie hing!
Ein Birnendieb bin ich! Ein grässlicher, grober, grobschlächtiger, garstiger Wicht!
Bietet mir keine Bewährung an! Fürwahr, ich verdiene sie nicht!

Glum Steinstiefel:
So ein Möchtegerngeständnis! Verkauft der uns etwa für dumm?
Entweder ist er verdammt gut - oder dieser Heultroll brachte niemanden um!

Senray Rattenfänger:
Also was, Sör? Zurück mit ihm in den Rinnstein?
Oder vernehmen wir drinnen das Dünnbein?

Glum Steinstiefel:
Wenn es nach mir geht ... -

Jasuel Dünnbein:
- Hört ihr? Ich gesteh's ein!
Ich war ein Schwein, ein Wildschwein, ein Seeschwein!
Ich habe getrunken, gespielt und gehurt! Oh Offler, hab Mitleid, mit mir Missgeburt!

Glum Steinstiefel:
Gefreite, das kann man ja nicht mit anseh'n! Unerträglich, dieses Gewimmer!
Bring einen Kaffee, besser noch: bring einen für jeden von uns ins Zimmer.
Mach eine Kanne bis zur Neige voll.
Ich geh' und hol' wen fürs Protokoll.


Szene Zwei

(intrat narrator)
Erzähler:
Senray geht, holt vier Tassen,
bestellt in der Kantine Kaffee in Massen,
und kehrt dann zurück - währenddessen
sucht Glum Steinstiefel wie besessen
die Räume der RUM, denn hier geht's um Mord,
und zu seiner Freude findet er dort
eine alte Bekannte und Tausendsassa,
im Büro 213: Hatscha al Nasa.
Ihren Ex-Chef lässt sie selbstredend hinein,
hilfesuchend redet Glum auf sie ein.
Schließlich erklärt sie sich nachsichtsvoll
bereit für ein Vernehmungsprotokoll.
(abit narrator, intrat Hatscha)

Hatscha Al Nasa:
Das ist der Kerl, hinter dieser Scheibe?
Ist es in Ordnung, wenn ich hier sitze und - Tschi!

Glum Steinstiefel:
Ich hätte dich lieber drüben im Verhör. Man hört vor Ort besser, als wenn man nur reinguckt.
Außerdem hoffe ich, dass den Verdächtigen dort ein Wächteraufmarsch einschüchternd beeindruckt.

Senray Rattenfänger:
Äh, hallo, ich bin, also, ich heiße Senray -
und danke für die Protokolliererei.

Hatscha Al Nasa:
Al Nasa. Ich freue mich ungemein,
dich kennenzulernen und bei euch zu - Tschi!

Senray Rattenfänger:
Gesundheit. Hier ist ein Taschentuch.

Hatscha Al Nasa:
Danke, schon besser. Ist beinah ein Fluch,
ganzjährig Schnupfen. Bist neu bei den Hunden?
Hast dich in der Boucherie zurechtgefunden?

Senray Rattenfänger:
Ich? Da du fragst: Die Ausbildung
bei DOG, Ja, das war die beste Entscheidung.

Glum Steinstiefel:
Nur weil ich im Raum bin. Können wir, bis das Protokoll geschrieben
ist, diese Lobhudelei zugunsten eines stupiden Verhörs verschieben?
Danke. Gefreite, bitte die Tassen und Getränke nicht vergessen.
Wenn man nicht selber an alles denkt ... warum gibt's eigentlich nichts zu essen?

Hatscha Al Nasa:
Ach, Glum ... - Senray, warte doch
für dich halt ich die Türe noch.

Glum Steinstiefel:
Jetzt ist es endlich an der Zeit. Früchtchen, rede du Tacheles!
Ich will ein Geständnis, pronto! Und zwar ein knackiges, krachendes!

Hatscha Al Nasa:
Ich habe noch nicht mitbekommen,
für's Protokoll: Wer wird vernommen ...?

Senray Rattenfänger:
Kaffee. Deiner - hier - für dich.
Senray Rattenfänger bin ich.
Darf ich vorstellen: Jasuel Dünnbein.

Jasuel Dünnbein:
Ja, leider. Danke für dieses Trünklein.

Glum Steinstiefel:
Lass es dir nicht zu Kopf steigen, Mann. Deiner Schuld fehlen nur noch Beweise.
Dir wird noch ganz anders werden, so wahr ich Steinstiefel heiße!
Rattenfänger!

Senray Rattenfänger:
Was? Ich? Sör? Ja?

Glum Steinstiefel:
Lies dem Dünnbein seine Rechte. Ich wette, das ist den Wächtern entgangen,
die ihn aufspürten und es unternahmen, den Verdächtigen zu fangen.

Jasuel Dünnbein:
Was muss man mir lesen? Ich bin verwirrt.
Ich hab eine Linke und eine Rechte,
Zum boxen ist die gut - diese 'ne Schlechte,
weil sie in der Regel daneben schwirrt.

Hatscha Al Nasa:
Rechte sagen dir, was man darf und was nicht;
sie ordnen Bürgern und Wächtern die Pflicht.
Es schadet nie, seine Rechte zu kennen.
Beispiel: Was du sagst, schreibe ich auf.
In einer Verhandlung guckt man dann drauf.

Senray Rattenfänger:
Ähem. Ich werde sie einfach bennenen:
Herr Dünnbein, ähem, dein Leib und Leben
wurden der Wache übergeben,
weil man dich sträflicher Taten verdächtigt.
Nichtsdestotrotz wirst du wie folgt ermächtigt:
Dir wird das Recht zu schweigen zuteil.
Du hast das Recht auf ein Gottesurteil
Du hast ...

Glum Steinstiefel:
... das Recht, nicht letzten Endes in einen großen Pool voll Piranhas
geworfen zu werden. So sieht's aus, altes Haus.

Senray Rattenfänger:
Sör - Kann das -
wirklich - oh - mein! Kann's - geschehen -
Verzeihung, ich muss kurz - kurz mal gehen ...

Jasuel Dünnbein:
Um Himmels Willen! Ich gebe alles, alles zu! Ich gestehe in Klarheit,
bei dem Leben meiner Mutter, die Wahrheit, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit!
Ich war es, der sich entblößte, nackt im Hyde Park ging ich, an ...

Glum Steinstiefel:
Exhibitionismus? Weiter? Wann und wo? Jetzt nicht leise werden, Mann!

Jasuel Dünnbein:
Nur weil es so schrecklich ist! An einen Baum, zur Abendstund,
weil es mich trieb, ich musste, ich musste! Mich entleeren, wie ein Hund
und ich fürchte, ein Kind hat mich geseh'n.

Hatscha Al Nasa:
Nur, dass wir dich recht versteh'n.
Der Grund deiner Reue ist:
Du hast an einen Baum - Ha-Tschi!

Jasuel Dünnbein:
Sprich es nicht aus! Auf meinem Gewissen hab ich dies Kind! Denn ungeniert ...

Hatscha Al Nasa:
Du hast öffentlich uriniert.

Glum Steinstiefel:
Du willst uns wohl für dumm verkaufen! Allabendlich laufen aus den Lokalen
betrunkene Menschen in den Park, verrichten die Notdurft in großen Zahlen!

Hatscha Al Nasa:
Glum, ich denke, er hat Recht:
Was viele tun, ist manchmal schlecht.

Glum Steinstiefel:
Papperlapapp! Nur wegen der Vielen gedeiht eine Flora in Ankh-Morpork.
Ich wette, wenn wir ihn dafür verknacken, läuft die Botanikergilde uns Amok.
Außerdem wäre das Präzedenz, um die halbe Wache zu internieren.
Wir sind jetzt schon am Limit der Kräfte. Wir können nicht noch mehr Wächter verlieren ...

Jasuel Dünnbein:
Das ist nicht alles! Ich habe mit Lust Leute wieder und wieder gepeinigt!

Hatscha al Nasa:
Folter wäre ein Tatbestand.

Jasuel Dünnbein:
Ja! Ich habe viele Leute beleidigt.

Glum Steinstiefel:
Wenigstens zu Recht? - Er schweigt. Sag schon, immerhin in der Tendenz?
Ich sage dir, wen du sträflich verleumdest: Du beleidigst meine Intelligenz!
Als wüsstes du nicht, wofür du einsitzt! Wegen Mordverdacht, du Schuft!
Chief Al Nasa? Wir machen Pause. Ich brauche dringend frische Luft.
(abeunt custodes)


Szene Drei Zweieinhalb

(intrat narrator)
Erzähler:
Nachdem sich die Gemüter beruhigt
und die Wächter sich ausgiebig bewegt
haben, kehrt man zurück, ermutigt
dass man dem Dünnbein das Handwerk legt.
(abit narrator)

Jasuel Dünnbein:
Niemandem war es wichtig zu sagen - und ich hab' den ganzen Tag hier verbracht! -
dass jede Tat meines Lebens egal ist, denn ich steh' unter Mordverdacht.
Mein Leben zieht an mir vorbei. Gibt's denn keinen Funken Ehre,
keinen Moment meines ganzen Daseins, der mir zugunsten zu nennen wäre?

Weh mir! Schon als Kind schrie ich laut, lernte Manieren aus Eigennutz
Schon lange ist meine Kindheit gestorben, ich aber lebe. Ich schuf einen Schutz
vor den Anderen, baute mir Mauern. Ich war alles: Neidisch, gierig,
undankbar, zänkisch, verfressen, lieblos, stets wollend - kurz: schwierig.
Meine Kindheit war ganz bestimmt von meinem ungestillten Willen
doch selten sprach ich offen darüber. Oft gingen meine Gedanken im Stillen.
Meinen Vater kannte ich nie, Mutter war mir Mutter und Vater.
Sie lehrte mich alles, vieles vergaß ich - statt zu lernen ging ich ins Theater.
Dort lernte ich Kriegesepen kennen. Schlachten und Morden war'n meine Wonne,
Ehre und Ruhm hießen mich wollen, fasziniert von der langen Opferkolonne.
Söldner marschierten in meinem Kopf. Ich wurde ein Abbild dieses Unbildes,
spielte mit Freunden Räuberbande. Als Kind war ich ein wahrhaft wildes.
Ich wurde erwachsen, rein körperlich, denn meine Untaten wuchsen mit,
ich lernte einen Händlerberuf, erschlich, verkaufte und machte Profit.
und ohne dass ich je verstand,
weshalb ich Spaß am Unrecht empfand,
Letztes Jahr starb meine Mutter. Ich später Waise begann zu saufen,
lebte nur von Tag zu Tag, um vor Problemen wegzulaufen.
Ich vergaß - wusste ich je, wie Menschen erfolgreich nach Höherem streben?
Ach! Wird es für mich aus dem Kreis der Sünde jemals einen Ausweg geben?

Nun bin ich gefangen, im Kerker der Wache und werde wieder und wieder vernommen,
doch habe ich nichts als mein sündiges Leben. Es gibt keine Chance, hier rauszukommen.
Nun wissen sie schon von meinem Morden. Wohlan, dann will ich's auch gestehen.
Ich werde die Wächter gefasst erwarten und ihnen ehrlich ins Auge sehen.

(intrant custodes)
Hatscha al Nasa:
Du hast dich beruhigt, das kann man sehen.
Bist du nun bereit, die Tat zu ge-tschi!

Jasuel Dünnbein:
Gesundheit. Jawohl, ich will offenlegen, dass ich dreist gemordet hab.
Erst war es pure Notwehr, dann Lust, ich brachte hunderte ins Grab.

Senray Rattenfänger:
Hu-hunderte Leichen?

Hatscha al Nasa:
Und kein erbleichen!

Glum Steinstiefel:
Was der sich rausnimmt!

Senray Rattenfänger:
Sör, wenn das stimmt!

Jasuel Dünnbein:
Es stimmt. Meine Bücher können belegen, wenn ihr den Zahlen mehr vertraut.

Glum Steinstiefel:
Ich glaub's nicht! Ich fass es nicht! Das geht auf keine Trollhaut!
Erst willst du nicht gestehen, dann kommst du uns so vorlaut!

Jasuel Dünnbein:
Es ist mir auch nicht angenehm. Ich fühle mich wie ein Schwein.
Ich nahm viele Leben als Kammerjäger - aber Buchhaltung muss eben sein.
Lest meine Bücher und ihr werdet sehen, dass Namen und Adressen stehen,
denn uneingeladen dürfen wir ja nicht nach Ratten jagen gehen.

Hatscha Al Nasa:
Moment - du hast Ungeziefer getötet? Insekten?
Also Holzwürmer, Kakerlaken, Schnecken?

Jasuel Dünnbein:
Ja. Und Ratten.

Senray Rattenfänger:
(susurrans) Und Ratten! Mein Held!

Glum Steinstiefel:
Ich glaube nicht, dass mir gefällt,
wenn jemand so über Menschen, Zwerge und wen du noch so getötest hast, spricht.

Jasuel Dünnbein:
Zweibeiner? Humanoide töten? Niemals. Ich fürchte, ich verstehe euch nicht.
Ich bin ein Kammerjäger. An anderen Toden trifft mich keine Schuld ...

Glum Steinstiefel:
Ich fass es nicht! Das ist nicht zu fassen! Was dieser Kerl tötet ist meine Geduld!

Senray Rattenfänger:
Sör, ganz ruhig. Ich kann dich verstehen.
Aber haben wir etwas übersehen?

Glum Steinstiefel:
Hmpf. Du hast Recht, wir waren schnell mit unseren Urteilen ohne zu fragen,
ob er Alibi ... Brmpf. Also von vorn. Wo warst du an folgenden Tagen ...?"

(intrat narrator)
Erzähler:
Noch lange vernehmen sie Jasuel,
dann, ohne Wacheleitungsbefehl,
lassen sie ihn auf freien Fuß.
Ihre Beratung kam zu dem Schluss,
dass es nichts gibt, wofür man ihn einsperren
könnte. Obendrein: um dessen Plärren
hinzunehmen sei man unterbezahlt.
So ist es: Ein Wächter sein ist hart.

Nachdem man beschloss, Dünnbein frei zu lassen,
konnte man den wahren Mörder fassen,
vor der nächsten Tat. Er gestand vor Ort.
Jasuel Dünnbein beging keinen Mord.
(abeunt omnes)

(clauditur cortina.)



Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.

Feedback:

Von Braggasch Goldwart

19.11.2013

Da ich mich bereits mehrfach an Solcherart versucht habe und immer wieder scheiterte, kann ich nur sagen: Hut ab!
Ich bräuchte ein paar Freiwillige um das beim nächsten Wachetreffen aufzuführen. :)

Von Ophelia Ziegenberger

19.11.2013

Die Single war jetzt nicht so mein Fall. Bei gedichteten Geschichten bin ich ohnehin immer sehr pingelig, was die Zeilenendungen angeht. Wenn es mir nicht gleich gelingt, es beim inneren Lesen klingen zu lassen, weil meine Betonung vielleicht von der jeweils beabsichtigten abweicht beispielsweise und es dann häufiger einen zweiten Anlauf braucht, komme ich nicht so richtig in den Lesefluss rein. Da das vorliegende Reimschema obendrein noch eines ist, das meiner Vorliebe entgegen steht, passierte das häufiger. Die beschriebene Situation empfand ich als spannungslos, wogegen selbst das Geplänkel von Glum und Senray nicht ankommen konnte. Und da ich keinerlei Latein gelernt habe, empfand ich die haufenweisen Bemerkungen in dieser Sprache als ganz schrecklich. Sorry... wie gesagt: Diesmal nichts für mich.

Von Senray Rattenfaenger

01.12.2013

"Ratten! Mein Held!"
Ich kann nur nochmal sagen, was ich dir ja bereits gesagt habe: Ich finde es herlich zu lesen, köstlich amüsant und ich habe mich sehr gefreut. Die Erweiterung ist auch richtig Klasse geworden, also großes Lob und Dankeschön von meiner Seite ;)

Von Sebulon, Sohn des Samax

02.12.2013 21:04

Danke für die Rückmeldungen!



@Ophelia: Ganz ähnlich hast du mir das bei der letzten als gereimt gebrandmarkten Single schon zurückgespiegelt ... wenn es dir recht ist, komme ich auf dich zu, falls ich es noch einmal mit Reimen versuchen sollte. (Vielleicht habe ich auch schlicht eine andere Vorstellung davon, wie Reime funktionieren können?)

Von Ophelia Ziegenberger

02.12.2013 21:53

Hmmm... vielleicht bin ich auch einfach der falsche Ansprechpartner dafür?



Du hattest mich ja schon auch bei dieser Variante auf deiner Spielewiese freigeschaltet. Ich hatte mir fest vorgenommen gehabt, mir die Version dort schon vorab durchzulesen und doch konnte ich mich nicht dazu durchringen, meine wenige freie Zeit darauf zu verwenden. Ich empfinde gereimte Geschichten als sehr anstrengend. Eben wegen meiner hohen Ansprüche dazu. Ich würde mir so eine Umsetzung deswegen nicht einmal selber zutrauen! Bitte habe Verständnis dafür, dass das jetzt definitiv nicht die erste Wahl für mich wäre, mich in die Erarbeitung eines weiteren Versuches reinzuknien. Da geht es um mehr, als nur darum, einen flüchtigen emotionalen Eindruck einer Szene widerzugeben oder die reine Tonfolge gegen zu checken. Das ist mir zu viel Aufwand. ;-)



EDIT: Vielleicht sollte ich konkretisieren? Wenn, dann würde ich es richtig machen wollen. Ganz oder gar nicht. Aber sowas machen normalerweise Profi-Lektoren und nicht kleine Freizeit-Hobby-Schreiberlinge wie ich, nebenbei zum Vollzeit-Job. <i>Das</i> wäre <i>mir</i> dann eben deutlich zu viel Aufwand. Ich hoffe da einfach mal auf dein Verständnis. Die Wache soll eben schon noch Entspannung für mich bedeuten, nicht Arbeit. ^^

Von Sebulon, Sohn des Samax

02.12.2013 22:01

Verständnis hab ich. :)

Danke für die Antwort!

Die Stadtwache von Ankh-Morpork ist eine nicht-kommerzielle Fan-Aktivität. Technische Realisierung: Stadtwache.net 1999-2024 Impressum | Nutzungsbedingugnen | Datenschutzerklärung