Das Einzige was zählt...!

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von Oberfeldwebel Rascaal Ohnedurst
Online seit 13. 12. 2000
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Heute Morgen ist Rascaal breit grinsend in die Wache gekommen- mit Blutflecken auf dem Hemd!
Was ist da los?

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Der Autor wünscht ausdrücklich keine Punkte für diese Mission


Nachdenklich betrachtete er den auf seinem Stuhl gefesselten Mann. Mehr als deutlich nahm er jede Einzelheit in sich auf. Silbernes Mondlicht drang in feinen Strahlen durch das mit Brettern vernagelte Fenster, doch wenn der Mann sein Bewußtsein wiedererlangen würde, dann könnte er es doch nicht wahrnehmen, denn eine schwarze Augenbinde aus dickem, kratzigen Stoff würde voreilige Blicke verhindern und ein schmutziger Lumpen in seinem Mund würde seine Hilfeschreie unterdrücken.
Nicht, daß sie jemand hätte hören können, denn unter den schlechten Gegenden in dieser Stadt war diese hier die Schlechteste von allen. Niemand kam hierher, wenn er nicht unbedingt mußte und die Menschen, die hier geboren waren, brauchten sogar in den Schatten nicht auf viel Respekt zu hoffen. Er wußte dies ganz genau, denn er war hier geboren worden vor... nun, vor mehr Jahren, als ein Menschenleben normalerweise dauert. Seltsam, daß er sich ausgerechnet zu seinem ersten Verbrechen wieder dieser Gegend erinnert hatte.
Mühelos durchdrangen seine glühenden Augen das Halbdunkel des Raumes und erkannten an den ersten Zuckungen, die den Mann durchliefen, daß es nicht mehr lange bis zu seinem Erwachen dauern würde. Langsam zog er sich weiter in das schützende Schwarz des großen Zimmers zurück. Er war noch nicht soweit. Noch nicht soweit für das, was er zu tun gedachte.
Er brauchte das Dunkel. Es gab ihm Kraft.
Er brauchte den Mond. Er gab ihm Stärke.
Zum ersten Mal in seinem langen Dasein fühlte es sich richtig an. Das, was er schon so oft verabscheut hatte, machte heute Nacht Sinn. Denn heute fühlte er sich auch wie das, was er war. Ein Vampir... der lautlose Tod.
Er würde sehr bald handeln müssen. Die Dämmerung war nicht mehr weit.
Wie von selbst, spulten sich die Geschehnisse der Nacht noch einmal vor seinen Augen ab, als ersuchten sie damit um Rechtfertigung...

Mit bester Laune trat Rascaal Ohnedurst mit seiner Kollegin Venezia auf der Schulter seine abendliche Patrouille an. Offizier zu sein, hatte schon echte Vorteile. Man konnte sich selbst zur Nachtschicht einteilen, sooft man wollte.
Es gab keine fest vorgeschriebenen Routen und so hatten Rascaal beschlossen, heute Nacht das Praktische mit dem Nützlichen zu verbinden und den Weg nach Orten zu richten, an denen er seine Rote-Bete Fallen aufgestellt hatte. Außerdem wollte er der Gnomin auf seiner Schulter jemanden vorstellen.
"Nun mach es nicht so spannend, Ras!" drängelte Venezia "Reicht es nicht schon, daß ich mir den ganzen Abend deine ekelhaften Fallen anschauen muß?"
"Immer mit der Ruhe, kleine Dame! Wir sind ja gleich da!" antwortete Rascaal "Dort in der kleinen Durchgangsgasse werden wir sie wahrscheinlich treffen."
"Sie???" Venezias Verstand begann sofort, auf Hochtouren zu laufen "Hey, hast du etwa ein Rendezvous?"
Venezia wäre vor Kichern fast von Rascaals Schulter gefallen.
"Das würde dir so passen, Partner." grinste der Vampir sie an "Ein paar nette Gerüchte über mich in Umlauf zu bringen."
Als die beiden Wächter in die Gasse einbogen, drosselte Rascaal das Tempo, um seine Überraschung nicht zu verschrecken.
"Und nun?" die Gnomin versuchte, in alle Richtungen gleichzeitig zu schauen.
"Da... sie wartet schon... hinter der Tonne... gleich neben meiner Falle!" flüsterte Rascaal.
Gleich neben einer ziemlich mitgenommen aussehenden Tonne hatte es sich ein kleine, noch ziemlich junge Katze bequem gemacht und säuberte sich, was neben der verdreckten Tonne ein äußerst skurriles Bild abgab. Sie war schneeweiß, hatte aber eine pechschwarze Schwanzspitze. Als sie den Vampir bemerkte, begann sie aufgeregt zu schnurren.
"Woher wußtest du, daß sie hier sein würde, Ras?" fragte Venezia fasziniert. Katzen waren zwar für die nur 25 cm messende Gnomin ziemlich groß, aber trotzdem hatte sie keine Angst vor ihnen.
"Sie ist mir vor ein paar Nächten bei meinem Fallenkontrollgang zum ersten Mal begegnet und war ziemlich ausgehungert. Zum Glück hatte ich ein paar Plätzchen dabei..."
"Eine Katze, die Rote-Bete-Plätzchen frißt?" unterbrach Venezia ihren Partner ungläubig.
"Na ja, wie gesagt... sie war ziemlich ausgehungert!" antwortete Rascaal schmunzelnd "Am nächsten Abend habe ich ihr dann etwas Vernünftiges mitgebracht und wie du siehst, macht sie jetzt nicht gerade einen verhungerten Eindruck!"
Sie hatten sich bis auf ein paar Schritte herangekommen und nun erhob sich auch die Katze, kam auf Rascaal zu und rieb sich enthusiastisch an seinen Stiefeln.
"Na, meine Kleine, wie heißt du denn?" fragte die Gnomin bezaubert von Rascaals Schulter herab.
"Sie heißt No-Name." erklärte der Vampir und schien etwas in seinem Umhang zu suchen. "An sich haben Katzen keine Namen und da bot sich No-Name doch an, oder? Aaaah, na endlich!"
Rascaal fischte ein kleines Stück Fleisch und einen Fischrest aus den Tiefen seines Umhangs und reichte sie der kleinen Katze hinunter, die beides gierig verschlang. Dann nahm er No-Name hoch, wiegte sie liebevoll in den Armen und hielt sie dann, einer stummen Vorstellung gleich, vor Venezia und No-Name begann sofort sie abzuschlecken.
Wild kichernd wand die Gnomin sich unter der rauhen Zunge.
"So, No-Name, wir müssen langsam weiter... ich weiß, Veni riecht lecker nach Schnappers Würstchen, aber es nützt nichts... die Pflicht ruft."
Mit diesen Worten setzte er die Katze wieder vorsichtig neben die Tonne, streichelte sie noch ein letztes Mal und richtete sich dann wieder auf, um zu gehen.
"Mach's gut, No-Name. Morgen bringe ich dir ein fast frisches Würstchen mit!" ließ sich die Gnomin von Rascaals Schulter vernehmen.
Die schneeweiße Katze begann sich nach den Köstlichkeiten ausgiebigst zu säubern. Gemächlichen Schrittes begaben sich die Wächter an das Ende der und bogen rechts ab, um ihren Rundgang fortzusetzen.
Sie waren noch keine hundert Meter weit gekommen, als ein offensichtlich angetrunkener Mann auf einem Pferdekarren wild grölend und mit mörderischer Geschwindigkeit auf der Straße auftauchte und mit einem ziemlich gewagten Manöver, bei dem nicht mehr alle Räder zu jedem Zeitpunkt die Boden berührten, in die Durchgangsstraße einschwenkte.
Auch wenn im Körper eines Vampirs keinerlei verdauliche Aktivität herrscht, so hatte Rascaal nun doch mit einem Mal das Gefühl, eines von Schnappers Würstchen verschluckt zu haben. Noch ging er gemächlichen Schrittes wieder zurück, doch ein gelallter Fluch und das anscheinende Aufbäumen von Pferden ließen ihn seinen Gang beschleunigen.
Als Rascaal und Veni in die Gasse schauten, bot sich ihnen Bild des Grauens. Die Mülltonnen am anderen Ende waren umgefahren worden und hatte ihren übelriechenden Inhalt auf den Weg verschüttet. Der Fahrer des Karrens war gerade torkelnd abgestiegen, um den von ihm verursachten Schaden zu begutachten. Er beugte sich runter und mit vor Schrecken geweiteten Augen sah Rascaal, was der Mann mit seinen dreckigen Fingern lustlos prüfend anstieß: No-Name! Der Vampir wollte sich gerade in Bewegung setzen, als der Mann mit einem Mal hochzuckte und lautstark fluchte.
"Jetzt hat mich dieses verdammte Mistvieh auch noch gekratzt! Na warte!"
Er holte aus und versetzte dem offensichtlich schon verletzten No-Name einen Tritt, der ihn gegen die Wand des nächsten Hauses beförderte.
"Mein schöner Karren.. alles voller Müll und Blut... Mist, verdammter!" lallte der Mann noch einmal, schwang sich dann hurtig auf seinen Kutschbock und preschte dann, ohne sich noch einmal umzusehen, davon.

Ein Ruck durchfuhr Rascaals Körper, als er sich hastig und mit weit ausladenden Schritten in Bewegung setzte. Venezia schaffte es nicht mehr rechtzeitig, sich am Umhang des Vampirs festzuhalten, verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Nur wenige Sekunden später hatte Rascaal die Straße in seiner ganzen Länge durchlaufen und starrte mit ungläubigen Augen auf No-Name.
Der kleine Kater lag jammernd und zusammengesunken auf der Seite. Ein dünnes Rinnsal dunklen Blutes lief langsam aus seinem leicht geöffneten Mund und seine Augen schauten den Vampir verständnislos an.
Viele Menschen hielten Vampire für gefühllose Kreaturen der Nacht. Jäger. Killer. Und manchmal hatten sie auch recht... manchmal aber auch nicht.
"NEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIN!" entrang sich der gequälte Schrei Rascaals Kehle und behutsam fing er an, No-Name zu streicheln und ihm mit stummen Worten Mut zuzusprechen. Sein Kopf fuhr herum und sah die sich wieder aufrappelnde Veni.
"Hol Hilfe!" rief er "Irgendjemanden, aber hol Hilfe. Beeil' dich!"
Doch dann spürte er plötzlich eine seltene, wenn auch leider vertraute Präsenz und änderte seine Meinung.
"Venezia, geh zurück zur Wache... Sofort!" brüllte er die nun doch recht verwirrte Gnomin an.
"Ich soll... Ich dachte, ich soll Hilfe holen? Wie geht es No-Name? Ich komme zu dir!!" rief Venezia zurück.
"Chief-Korporal Venezia Knurblich, ich sagte: GEH ZURÜCK ZUR WACHE!!! DAS IST EIN DIREKTER BEFEHL!!!" brüllte der Vampir in einem Ton, der keinerlei Widerspruch duldete.
Wie vom Blitz getroffen blieb die kleine Gnomin stehen. In diesem Tonfall hatte ihr Partner noch nie mit ihr gesprochen. Sie schaute zu ihm hinüber und versuchte zu erkennen, was dort vor sich ging. Doch dann sah sie etwas in Rascaals Augen, das sie schaudern ließ. Eine Kälte und eine Grausamkeit, wie sie nur die Vampire in den überwaldischen Legenden hatten. Mit einem Mal hatte sie Angst vor Rascaal. Langsam drehte sie sich um und verschwand hinter der nächsten Hausecke.
In der nun schnell hereinbrechenden Nacht blieb Rascaal alleine zurück und fuhr fort, die sterbende Katze zu streicheln.
"Du kannst jetzt herauskommen... Ich habe dich schon gespürt!" knurrte der Vampir ohne aufzusehen.
"ICH WEISS." erklang eine alles durchdringende Stimme und Tod löste sich aus dem Schwarz der Dunkelheit. Gleißend blitzte seine Sense auf, deren Schärfe man nur erahnen konnte.
Oberleutnant Ohnedurst und Tod waren sich dienstlich schon öfters begegnet, sich aber nie besonders gut verstanden. Sie hatten sich nichts weiter zu sagen und die Definitionen ihrer Existenzen schlossen sich gegenseitig aus. Eines jedoch verband sie: Ihre Liebe zu Katzen.
"Warum gerade sie, Grim?"
"IHRE ZEIT WAR ABGELAUFEN!"
Wütend fuhr der Vampir hoch und drehte sich zu der Gestalt in der Kutte um.
"Was heißt, ihre Zeit war abgelaufen??? Sieh sie dir doch mal an...! Sie hatte überhaupt noch keine Zeit, die abgelaufen sein könnte!" schrie Rascaal mit donnernder Stimme "Willst du mir etwa sagen, daß so ein Wurm, wie dieser Idiot, der den Karren lenkte mehr Zeit verdient hat, als No-Name??? Mal ehrlich, kommt dir das nicht selbst ein wenig pervers vor, Grim?"
"ICH MACHE DIE REGELN NICHT, RASCAAL UND DAS WEISST DU AUCH! ICH ÜBE NUR MEINE PFLICHT AUS!"
"Ja, diese Ausrede habe ich schon zur genüge von dir gehört und unter uns gesagt hängt sie mir ziemlich zum Hals heraus!" Der Vampir kniete sich wieder zu No-Name und berührte sie sanft. "Schau sie dir an und sag mir, dass sie keine Zeit mehr verdient hat!"
Tod trat näher heran und schaut zu der blutverschmierten Katze hinunter. Dann griff er seine Kutte und holte eine kleine Sanduhr hervor, in der nur noch erschreckend wenig Sand von oben nach unten zu laufen hatte.
"ES DAUERT NICHT MEHR LANG."
Diese Worte schienen in der Luft zu hängen bevor sie Rascaal Ohren erreichten und in den Plan integriert wurden, welcher in seinem Kopf gerade begann Gestalt anzunehmen.
"Wo ist er?" fragte Rascaal und er mußte Tod nicht groß erklären, wen er meinte.
"WARUM WILLST DU DAS WISSEN?"
"Stell mir bitte keine Fragen, für die du die Antwort sowieso schon weißt!" knurrte der Vampir.
"ER IST AM LATSCHENDEN TOR! IHM IST EIN RAD VON DER ACHSE GESPRUNGEN."
"Danke... gibst du mir einen Moment um mich zu verabschieden?"
Tod zögerte. Das hatte noch nie jemand von ihm verlangt.
"ÄÄH... JA, ABER NUR KURZ. ES IST GLEICH SOWEIT!" antwortete Tod und drehte sich kurz weg.
Dann merkte Tod, daß etwas nicht stimmte und er drehte sich um.
"WAS HAST DU GEMACHT???"

Wolken waren inzwischen aufgezogen und hatte die silbernen Mondstrahlen verschluckt. Doch seine Vampiraugen hatten kein Problem mit der Dunkelheit. Sie waren die Dunkelheit.
Der gefesselte Mann hatte angefangen, schwach zu stöhnen, was Rascaal nicht weiter verwunderte. Nachdem er dir Durchfahrtstrasse verlassen hatte, verwandelte er sich in seine Fledermausgestalt, um die Strecke zum Latschenden Tor schneller überbrücken zu können. Schnell hatte er den Mann ausfindig gemacht, war wie ein dunkler Blitz auf ihn niedergestoßen und hatte ihn umgestoßen. Dabei war der Mann mit dem Kopf auf das Straßenpflaster geprallt und hatte das Bewußtsein verloren.
Bis jetzt.
Doch nun ruckte sein Kopf nach oben und verzweifelt versuchte er, die Augen zu öffnen, was ihm wegen der Augenbinde nicht möglich war.
"Du bist also wieder wach... gut!" sagte Rascaal und löste sich aus den Schatten "Ich werde dir jetzt die Augenbinde abnehmen, aber mach dir nicht viel Hoffnung. Du wirst trotzdem so gut wie nichts sehen, da es stockdunkel ist."
Ohne Rücksicht auf irgendwelche Haare zu nehmen, riß der Vampir dem Mann die Augenbinde vom Kopf. Orientierungslos blinzelte er herum... bis seine Blick Rascaals kalte Vampiraugen trafen. Ohne den Knebel im Mund hätte er vermutlich angefangen zu schreien, doch so konnte man nur einen dumpfen, unverständlichen Laut vernehmen.
"Schön, du hast also erkannt, was ich bin. Das erspart mir irgendwelche effekthascherischen Vorstellungen. Ich werde dir jetzt den Knebel aus dem Mund nehmen. Solltest du der Meinung sein, schreien zu müssen... werde ich dir sehr weh tun! Hast du mich verstanden?"
Der Mann nickte hektisch und Schweiß perlte von seiner Stirn herab. Unsanft wurde der Knebel entfernt.
"Man wird dir dein rabenschwarzes Herz mit Feuer rausreißen, wenn du mir etwas tust. Mein Vater ist sehr mächtig. Weißt du eigentlich, wen du hier vor dir hast, Blutsauger?"
"Nein und ehrlich gesagt will ich es auch gar nicht wissen, denn es ist nicht mehr wichtig!" antwortete Rascaal und die Endgültigkeit in seinen Augen brachte den Mann zum schweigen. "ICH werde dir nichts tun... versprochen! Aber draußen wartet eine Freundin von mir und bei ihr bin ich mir nicht so sicher!"
"Aber...aber... was habe ich dir denn getan? Ich bin sicher, wir können uns irgendwie einigen." winselte der Mann.
Nun kam der Moment der Wahrheit für Rascaal. Würde er es zu Ende bringen können? Voller Abscheu betrachtete er den um Gnade bettelnden Mann, eine Gnade, die er No-Name nicht hatte gewähren wollen.
Der Vampir fällte die Entscheidung.
"Am besten du fragst meine Freundin, ob ihr euch einigen könnt."
Mit diesen Worten öffnete Rascaal die Zimmertür.
"Du kannst jetzt reinkommen... er ist wach!" sagte er in den dunklen Flur hinaus, wandte sich dann aber noch einmal dem Mann zu "Übrigens... du darfst jetzt schreien!"
Damit trat er auf den Hausflur und ließ den noch immer gefesselten Mann allein.
Einen kleinen Moment tat sich nichts, doch dann wurde die Tür ein kleines bißchen weiter aufgestoßen.
...Als der Mann sah, was dort böse knurrend durch die Tür in das Zimmer kam, heulte sein verzweifelter Ruf um Hilfe immer wieder durch die Nacht... doch er wurde von niemandem gehört. Dann verstummten die Schreie.

EPILOG:
Am nächsten Morgen war Venezia ziemlich erstaunt, als sie von ihrem Rundgang zurück kam und vor Rascaals Büro mehrere lachende Wächter vorfand. Neugierig drängte sie sich vorbei und fand einen bestens gelaunten Rascaal Ohnedurst vor der auf seinem Bürobalken hockte... mit niemandem anderen als No-Name auf seinem Schoß schmusend.
"Na, da soll mich doch... Heb mich mal bitte auf den Balken, Kollege!" bat sie den neben ihr stehenden Wächter.
"Hallo Venezia, entschuldige, falls ich gestern Nacht etwas heftig war!" lächelte der Vampir sie an und alle Grausamkeit war aus seinen Augen verschwunden, als hätte sie es nie gegeben.
"Vergiß es, Ras, aber... aber ist das nicht No-Name?" fragte sie ungläubig "Ich dachte sie wäre...!"
"Nein, ist sie nicht. Sie ist noch etwas schwach, aber da sie ab jetzt hier in der Wache wohnen wird, hat sie sich bestimmt bald wieder erholt!" antwortete Rascaal.
Andere Wächter drängten nach und wollten den neuen Wachebewohner willkommen heißen. Alle schmusten mit No-Name und boten ihr kleine Häppchen an, die sie aber alle verschmähte.
Nur Venezia fielen die ungewöhnlich langen und scharfen Fangzähne der Katze und ein gewisses Glühen in ihren Augen auf... und mit einem Mal erkannte sie die Wahrheit.

Rascaal hatte Venezia während der ganzen Zeit nicht aus den Augen gelassen.
*Sie hat es gesehen, dachte er, sie hat es bemerkt. Aber sie wird nichts sagen, denn sie versteht es... glaube ich. Denn es geht nicht um das wie und warum, es geht nur darum, daß No-Name da ist und da bleibt... Das ist das Einzige, was zählt... und nichts anderes!"*



Diese Geschichte ist allen Katzen gewidmet, die durch die Ignoranz und Dummheit von Menschen ums Leben gekommen sind. Insbesondere unserem MURPHY und unserem KRÜMEL... wir hoffen immer noch, daß unser Räuber zurückkommt.

Rascaal Ohnedurst 10.12.2000



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