Es kann nur einen geben

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von Gefreite Jolin die Jägerin
Online seit 06. 12. 2000
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Was ist blau, hat dreißig Beine und frisst alles, was ihm in den Weg kommt?
Auf jeden Fall ist es in der Stadt und bedroht die Bürger!
Beendet das!!

Dafür vergebene Note: 12

Jolin kam keuchend und schnaufend in Kommandeur Rinces Büro ohne vorher anzuklopfen.
Kommandeur Rince erschrak und stopfte sein Angefangenes Würstchen in seine Tasche[1].
"Äh...Gefreite Jolin, man klopft vorher an bevor man in ein Zimmer geht."
"Ja ja [2] ich weis." Jolin wedelte mit der Hand.
"Ich wollte nur sagen das ein ekeliges schleimiges widerliches dreißigbeiniges stinkendes dreckiges unbekanntes, habe ich schon schleimiges erwähnt, Monster durch die Stadt walzt und Bürger frisst."
Rince sah sie ungläubig an und kratzte sich am Kopf.
"Und was gedenkst du nun zu tun?"
"Ähm...keine Ahnung, genau das wollte ich grade fragen."
"Kümmer dich um die Sache und dann...wohnst du wirklich bei Frau Kuchen?"
"Ja, warum nicht? Es ist nicht sehr teuer und immer sauber."
"Aber...bei Frau Kuchen...und du bist sicher das du ein Mensch bist?"
Jolin schielte an sich herunter und bestätigte mit einem Nicken.
Kopfschüttelnd wandte sich Rince wieder dem Chaos aus Zetteln, Briefen und seinem alten Würstchen zu. Nach ein paar Sekunden blickte er auf.
"Ist noch was?"
Jolin scharrte mit dem Fuß auf dem Boden.
"Ähm, ich ekle mich vor diesem Vieh, kann das nicht jemand anderes machen?"
Jolin verzog das Gesicht bei der Vorstellung sich mit dem Monster abgeben zu müssen, doch Rince hatte nur ein Grinsen dafür übrig.
"Sieh es als Lehre dafür, das man anklopft bevor man in ein Zimmer kommt."
"Warum? Nur weil du deine Diät ausser Acht gelassen, dir ein paar Hot Dogs zwischen die Kiefern geschoben und nun Angst vor deiner Frau hast?"
Rince wurde rot.
"Aber," Jolin wedelte wieder verschwörerisch mit der Hand, "Ich sage nichts."
Rince wirkte wenig entspannt.
Jolin machte auf dem Absatz kehrt und ging aus dem Zimmer.
Draußen angekommen ballte sie die Hand zur Faust und sagte:
"Es wird Zeit für: Erschtes deutsches weiblisches tükisches Geheimagent!"
Rascaal kam um die Ecke, blieb ungläubig stehen und kam zu der Annahme das seine Rote-Beete-Knolle von grade wohl doch irgendwie schlecht gewesen war.

Jolin alias erschtes deutsches weiblisches tükisches Geheimagent schlich mehr oder weniger unauffällig von Ecke zu Ecke, huschte durch die Schatten und kletterte ohne Grund über fremde Dächer, eben wie ein richtiger Geheimagent.
Der graue Schal, den sie sich um Kopf und Gesicht gebunden hatte flatterte hinter ihr her und ihr schwarzer Mantel gab ihr diese gewisse "Highlander" - Ausstrahlung.
Und da war es: Das Monster[3] rollte sich grade auf einem leeren Platz zum Ankh und versuchte daraus zu trinken - erfolglos blieb es auf der gelb-braunen Brühe stehen. E.D.W.T. Geheimagent zog einen Block aus der Tasche und notierte sich: "Monschter kann nisch riechen."
Lautlos trat E.D.W.T.G. Agent ebenfalls auf den leeren Platz und ihr Mantel wehte in einer plötzlich auftretenden Brise. Irgendwo weiter hinten erklang eine leise Melodie und ein vertrockneter Strauch rollte vor ihren Füßen über den Platz.
"Hey Monster!!" Jolins helle Stimme klang weit über den Platz und kehrte als Echo zurück
"Leg dich gefälligst mit jemandem an, der dir gewachsen ist, und lass die unschuldigen Bürger dieser Stadt in Ruhe!"
Schwerfällig drehte sich das Monster zu Jolin um und grunzte.
Angeekelt verzog Jolin das Gesicht und griff unter ihren Mantel. Ihr Hand suchte, und zog schließlich ein Schwert hervor[4]
"In dieser Stadt ist nicht genug Platz für uns beide!" Das Vieh hatte sich nun gänzlich zu Jolin umdrehte und gab noch ein Grunzen von sich.
"Es kann nur einen geben!"
Mit vor Ekel verzogenem Gesicht rannte Jolin auf das Viech zu und wollte grade anfangen es zu attackieren, als plötzlich eine Tür im Hintern des Monsters aufging und ein kleiner Mann heraussprang.
"Aufhören! Aufhören! Nicht! Wer bist du überhaupt?"
Jolin blieb verdattert stehen und betrachtete das nun völlig ruhige Monster. Bei näherem Betrachten merkte man das es sich nur um Pappe handelte.
"Isch sein erschtes deutsches weiblisches tükisches Geheimagent, und isch disch fragen: Was
ist dasch?"
"Dasch sein...ähm, ich meine das ist ein "Hohles-Ding-zum-selber-steuern-das-ohne-Antrieb-laufen-kann"."
Jolin blickte ungläubig auf das ekelhaft aussehende Ding.
"Und was wolltest du damit beim Ankh?"
"Ich hatte den Auftrag es zu versenken, aber es klappte nicht."
"Und warum solltest du es versenken?"
"Weil es vom Absolut Bekloppten Johnson gebaut wurde. Das reicht doch wohl als Grund."
Jolin überlegte.
"Und ich könnte es auch steuern?" Ein geistiger Plan bildete sich hinter ihrer Stirn, als sie langsam den Schal vom Kopf nahm und ihr Schwert verschwinden lies.
Der Mann zuckte mit den Schultern.
"Sicher, du musst nur nach links und rechts steuern und auf das Gaspedal treten."
Jolin grinste breit.
"Hiermit erkläre ich das Teil im Namen der Wache als konfisziert und du kannst guten Gewissens nach Hause gehen."
Nachdem der Mann gegangen war stieg Jolin in die Öffnung, und sah sich im Innern des Dings um. Ein Sessel mit rosa Herzchen stand an einem Ende, und durch eine Luke konnte man nach draußen sehen.
Sie setzte sich auf den Sessel und voll automatisch fuhr ein Lenkrad aus dem Boden.
Begeistert griff sie danach und trat zuerst zaghaft auf das Gaspedal.
Ein Grunzen erklang und das Gefährt trottete langsam über den Ankh zum Ufer.
"Haha!"
Fies grinsend steuerte Jolin auf das Wachhaus am Pseudopolisplatz zu und trat das Gaspedal voll durch als es von weitem in Sicht kam.
Sie wollte Kommandeur Rince mal so richtig einen Schrecken einjagen, als Rache dafür dass er grade sie für den Fall eingesetzt hatte.
Noch zehn Meter entfernt, Jolin wollte abbremsen und sich direkt vor die Tür stellen, da bemerkte sie den Haken an der ganzen Sache:
"Keine Bremse!! Uuuuaaaaahhhhh..." Mit voller Geschwindigkeit raste sie auf das Wachhaus zu...


[1] Rinces Frau hatte ihn auf strenge Diät gesetzt.

[2]"Ja ja" bedeutet soviel wie "leck mich am Arsch", aber das bleibt unter uns...

[3] Eine nähere Beschreibung ist oben zu finden

[4] In solchen Mänteln ist immer ein Schwert zu finden, auch wenn sie zerknüddelt in einer Ecke liegen - ein Schwert muss sein.



ENDE



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