Occupy Ankh-Morpork!

Bisher hat einer bewertet.Du hast schon bewertet!

von Leutnant Kanndra (FROG)
Online seit 01. 11. 2011
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Die FROGs hetzen hin und her,denn scheinbar muss irgendwerallerlei Blödsinn verbreiten, um die Bürger zu Straftaten zu verleiten.(Anm. d. Autorin: Dieses Gedicht soll keinerlei Wertung über die Rundwelt-Occupy-Bewegung darstellen, sondern nur ein Versuch sein, sie auf Ankh-Morpork zu übertragen)

Dafür vergebene Note: 9

Seit Tagen geht die Unruhe gar
durch die Morporker Einwohner-Schar
Wollen okkupieren und besetzen,
gegen alles Mögliche hetzen.
Das bringt den FROGs ne Menge zu tun,
können sich kaum einmal ausruhn.

Jetzt zum Restaurant "Glücksdrache" in aller Hast,
Demonstranten gegen die Hühnermast
droh'n die Einrichtung zu zerstören -
und wollen nicht auf den Besitzer hören:
"Wil velwenden nul Hühnel aus eigenel Zucht,
die Qualität ihl sonst velgebens sucht!"
Chaos herrscht im Speisetempel,
Plünderer raffen mit viel Gerempel.
Einer jagt nen armen Gockel,
der bleibt hängen am Klebesockel
einer halbfertigen Torte
der eher raffinierten Sorte -
so besteht das eine Element
aus achatenem Wurzelzement.
Ein anderer reisst dem erschrockenen Koch
auch noch die Knöpfe aus ihrem Loch.
Der Gockel kräht, die Wirtin kreischt
und nebenbei wandert das ganze Fleisch
in so manche fremde Tasche -
und dazu noch jede Flasche.
"Hände hoch... nun macht schon!"
"Ähm, etwas lauter, Ron."
"Hände hoch, sonst schieß ich euch ab, ich schwör!
War das jetzt etwas besser, Sir?"
Die Antwort kann Valdimier nicht mehr geben,
denn Gewalt bedroht sein Unleben.
Auch die anderen müssen weichen und sich bücken
gegen Fäuste, Knüppel und Krücken.
"Verdammt, was sollen wir tun?",
keucht Steffan Angelhart nun.
Kanndra entscheidet: "Wir schlagen zu!"
und bricht ihrem Gegner die Nase im Nu.
Mit Unterstützung der achatenen Leute
ist nach ner halben Stunde die Meute
besiegt - wer nicht verhaftet wurde, floh.
Die FROGs sind leicht lädiert, aber froh.

"Ich fürchte, das war erst das Vorspiel, Leute",
sagt Kanndra, "wir haben einfach kein Glück heute."
Sie schwenkt die Nachricht aus dem Wachhaus:
"Da räumt schon wieder einer ne Bank aus!"
Doch angekommen beim Geschehen,
können sie erstmal gar nichts sehen.
"Diese Masse an Leuten, ist es zu fassen -
wer hat die schon wieder an den Tatort gelassen?"
Kanndra winkt ab: "Verteilt euch wie immer,
ich werfe derweil einen Blick in das Zimmer."
Val sieht Olga-Maria: "Was kannst du mir sagen?"
"Der Täter soll eine Gurkenmaske tragen."
"Reine Effekthascherei. So ein Blödsinn."
"Ich bin nur froh, dass ich nicht da drin bin."
Ron sucht sich ein sicheres Dach
und hofft auf eine Menge Krach,
doch erstmal ist Warten dran,
drum zündet er sich eine Pfeife an.
Doch plötzlich traut er seinen Augen kaum,
die Menge fordert immer mehr Raum.
Alle drängen, als wären sie krank,
immer weiter bis vor die Bank.
"Unser Geld! Kommt lasst es uns holen!",
hört er bis hierher die Parolen.
Die Kollegen! Sie sind in Gefahr!
Das kann doch nicht sein, eben noch war ...

Als hätte der Schock die Klarheit geschafft,
erkennt er plötzlich die treibende Kraft.
Von hier oben sieht er's genau,
die Menge wird angestachelt von einer Frau!
Schnell läd er die Armbrust und sucht das Ziel,
dieser Schuß wird kein Kinderspiel!
Nein, noch nicht... noch nicht... Jetzt -
Auch Kanndra sieht entsetzt,
wie die Menge zur Bank hin drängt.
Für Val, Steffan und SUSI wirds eng.
Da kreischt jemand hinten ganz laut,
Verwirrung sich durch die Reihen aufbaut.
"Hier wird geschossen, bloß weg!"
Kurze Zeit später bleibt nur noch Dreck
und ein Bolzen, der in einem Karren steckt.
Der hat die Frau aber mächtig erschreckt,
grinst der Schütze vor sich hin.
Wie gut, dass ich so treffsicher bin.
Und der Räuber? Die Späherin muss lachen,
der macht da drin die komischsten Sachen.
"Blinder Alarm, Leute, der Typ
hat nur schon mal geübt
für ein Stück auf dem Betriebsfest morgen,
macht euch also keine Sorgen!"

Doch der Rekordler im Spontandemonstrieren
plant schon den Hier-Gibts-Alles-Platz zu okkupieren.
Alle seine Folger im Klackernetz wissen es auch,
und freuen sich auf das Vollschlagen von ihrem Bauch.
Er kichert vor sich hin, sein Blick wird wilder.
"Da hilft auch kein Frühstücksfleischfilter!"

Unterdessen hat Kannichgut Zwiebel wacker
ermittelt den Standort vom Unruhe-Klacker.
So hat FROG nun wieder leichtes Spiel,
alles Jammern hilft dem Rekordler nicht viel.
Auch dass er erst vierzehn wohl nicht,
bald hält Vetinari Gericht.
Warum hat er gemacht die Stadt so verrückt?
Es ging ihm wohl bloss um den "Kick".






















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Feedback:

Von Aglaranna

05.11.2011

Ich finde es echt schwierig, ein Gedicht (noch dazu im Vergleich mit Geschichten) zu bewerten.
Mir fehlt hier so etwas wie Spannung. Diese in Gedichtform aufzubauen ist allerdings vermutlich extrem schwer. Ich könnte es nicht.
Einige Reime wirken auf mich sehr "gequält", da entweder die Reimwörter nicht passen (drängt -eng) oder die Zeilenlänge bzw. Silbenzahl nicht stimmt (z. B. letzte und vorletzte Zeile).
Insgesamt finde ich es mutig, sich an ein Gedicht zu wagen, was sicherlich nicht die einfachste Form für eine Mission ist. Leider ist das Ergebnis in meinen Augen nicht so gut, wie es bestimmt geplant war.

Von Braggasch Goldwart

29.11.2011

Ich muss sagen, sonderlich vom Hocker gerissen hat es mich leider nicht. Gedichte sind sauschwer - deshalb versuch ich mich nie an ihnen - und trotzdem leider in den wenigstens Fällen Medienwirksam. Es holperte auch ein wenig hindurch - auch wenn die Pokeywörter ausnehmend gut in die Gedichtsform passen. :D Dennoch: nicht mein Ding.

Von Cim Bürstenkinn

04.11.2011

Super Kanndra! Das nenn ich aus der Not eine Tugend machen!!

Hat Spaß gemacht zu lesen.

Vielleicht sollten wir den Trochäus tatsächlich als neue Gattung einführen!

Von Menélaos Schmelz

03.11.2011

Ich bin ja eigentlich ein radikaler Metrum-Fetischist, aber ich finde dein Gedicht sehr gelungen! Auch die Stichworte sind ganz gut verwurstet worden. Bei den Reimen bewegst du dich zwischen "Ich fress dich!" (was nicht negativ gemeint ist, hat seinen eigenen Charme sowas!) und "Darauf erst mal kommen!". Ich konnte allerdings der Handlung nicht immer sofort oder 100% folgen und vielleicht ist's ein bisschen kurz, aber man muss ja nicht gleich einen Epos verfassen. ;)

Von Ophelia Ziegenberger

23.11.2011

Leider hat mir diese Form der Pokalsingle nicht gefallen. Ich weiß natürlich, dass es viel Arbeit bedeutet, ein Gedicht zu schreiben, welches sich obendrein tatsächlich auch reimt. Erst recht, wenn es, so wie deines, streng einem vorgegebenen Thema folgt. Letztlich empfinde ich diese Variante aber trotzdem als etwas zu einfach, im Gegensatz zu einer durchdachten Single mit gut konstruiertem Fall beispielsweise. Das führte bei mir persönlich dazu, dass ich das Übertragen der Rundwelt-Ereignisse auf die Scheibenwelt in diesem speziellen Fall ein bissel wie copy-and-paste empfunden habe. Das Ende des Gedichtes ist irgendwie inhaltlich so extrem leicht gewichtet, so kurz, im Vergleich zu dem Rest. Das wirkt unausgeglichen. Und leider wirken auch die Pokalworte auf mich stark aufgesetzt. Tut mir sehr leid, dass ich eine so negative Kritik zu deiner Pokey gebe. Ist aber glücklicherweise bisher die Ausnahme. :-)

Von Rabbe Schraubenndrehr

30.11.2011

Joa...ansich eiegntlich nicht schlecht, mir gefällt die idee die wörter auf diese Art unterzubringen, die textart ist angenehm originell (wenn auch nicht ganz neu), und eigentlich gefällt mir der Stil soweit ganz gut. Dass sich hier an einigen Stellen dafür doch recht unreine Reime eingeschlichen habe behindert den Lesefluss jedoch ein wenig sehr, und innerhalb der Geschichte ansich mangelt es mir ein weniig an Finesse...Dennoch, ich fühlte mich insgesamt gut unterhalten und das ganze blieb angenhem kurzweilig.

Von Sebulon, Sohn des Samax

05.11.2011

Reimen ist ganzschön schwer, zugegeben, aber du hast ein paar echt hübsche Momente eingebaut. (Mein Liebling: "Ron sucht sich ein sicheres Dach und hofft auf eine Menge Krach, doch erstmal ist Warten dran, drum zündet er sich eine Pfeife an.")
Insgesamt haben deine Zeilen sehr variable Längen. Ich persönlich mag Gedichte, die nicht auf einen Endreim bestehen - aber das ist Geschmackssache.

Von Kanndra

02.12.2011 13:19

Das sind ja sehr unterschiedliche Kritiken. Aber Gedichte sind wohl auch einfach Geschmackssache - und um ehrlich zu sein, war es tatsächlich die Notlösung, da der eigentliche Autor abgesprungen ist. "Occupy Ankh-Morpork" ist ein ca. 2 Stunden-Schnellschuss und nur deshalb in Reimform, weil man für ein Gedicht weniger Wörter braucht. Also habe ich getippt, was mir durch den Kopf schoss, deshalb auch die unreinen Reime und die unterschiedliche Länge. Sogar das Thema ist mir erst auf halbem Wege eingefallen...

Aber ich dachte: Immer noch besser als gar nichts. :D

Von Rogi Feinstich

02.12.2011 13:25

[quote="Kanndra"]Das sind ja sehr unterschiedliche Kritiken. Aber Gedichte sind wohl auch einfach Geschmackssache - und um ehrlich zu sein, war es tatsächlich die Notlösung, da der eigentliche Autor abgesprungen ist. "Occupy Ankh-Morpork" ist ein ca. 2 Stunden-Schnellschuss und nur deshalb in Reimform, weil man für ein Gedicht weniger Wörter braucht. Also habe ich getippt, was mir durch den Kopf schoss, deshalb auch die unreinen Reime und die unterschiedliche Länge. Sogar das Thema ist mir erst auf halbem Wege eingefallen...

Aber ich dachte: Immer noch besser als gar nichts. :D[/quote]
:doppeld:



Was ich ansich hier noch loswerden wollte.

Nur weil es eine Pokalmission ist finde ich sollte man bei der Wertung(Notengebung) sie nicht mit den anderen Missionen vergleichen. Vergleichen tut man erst bei der Pokalwertung(Platzierung)! Meine Meinung. ;)

Von Sebulon, Sohn des Samax

02.12.2011 13:35

[quote="Kanndra"]Das sind ja sehr unterschiedliche Kritiken. Aber Gedichte sind wohl auch einfach Geschmackssache - und um ehrlich zu sein, war es tatsächlich die Notlösung, da der eigentliche Autor abgesprungen ist. "Occupy Ankh-Morpork" ist ein ca. 2 Stunden-Schnellschuss und nur deshalb in Reimform, weil man für ein Gedicht weniger Wörter braucht. Also habe ich getippt, was mir durch den Kopf schoss, deshalb auch die unreinen Reime und die unterschiedliche Länge. Sogar das Thema ist mir erst auf halbem Wege eingefallen...

Aber ich dachte: Immer noch besser als gar nichts. :D[/quote]
Also ... Respekt dafür. Und schade, dass euer Wächter abgesprungen ist.

(Was erst bei 4 Stunden hätte entstehen könne ... :malen: )

Von Magane

02.12.2011 19:47

Ich war begeistert von deiner Notlösung - zumal ich wusste, dass es eine war und auch ein 5. Platz ist immer noch besser als eine Disqualifikation.

Das Gedicht ist eine viel zu seltene Missionsform, einfach weil sich nicht viel ran wagen.

Unsaubere Reime sind für mich kein Problem, unterschiedliche Verslängen schon ehr, von Metrik hab ich keinen Schimmer, hab ich seit dem Grundkurs nicht mehr gemacht... mein liebster Reim ist eh der germanische Stabreim, da wird sich aber hier sicher keiner ran traun.



An sich eine schöne Geschichte und durchaus eine gute Pokey (auch wenn andere das anders sahen).

Von Cim Bürstenkinn

02.12.2011 21:13

Reagiert wie eine echte Abteilungsleiterin! Chapeau!

Von Kanndra

03.12.2011 13:32

Danke!

@Sebulon: Damit keine Missverständnisse aufkommen - abgesagt hat Val schon 1-2 Wochen vorher. Aber dann erst mal selbst Ideen, Motivation, Zeit finden ... Es wurde halt dann nur eine Auf-die-letzte-Minute-Lösung.

Von Sebulon, Sohn des Samax

03.12.2011 13:37

... versteh ich schon, Kanndra.

Ich find's toll, dass du die Single geschrieben und dich an ein Gedicht gewagt hast; das Ergebnis finde ich gut.

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