Dreck am Stecken

Bisher hat keiner bewertet.

von Korporal Charlie Holm (SUSI)
Online seit 01. 10. 2011
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Auf der Suche nach einem Schmugglerversteck kommt Septimus dem Ankh näher, als ihm lieb ist (Wichtelgeschichte)

Dafür vergebene Note: 12

Obergärtner Grantel war ein Mann mit viel Verantwortung. Er war für den Garten eines großen Herrenhauses am Ankh zuständig, und der Besitzer war äußerst anspruchsvoll. Deswegen hatte Grantel von seinem Klappstuhl aus stets ein waches Auge auf seinen Untergärtner. Wenn dieser mal eine Hecke nicht ganz gerade schnitt oder Unkraut übersah, dann konnte man sicher sein, dass das dem Obergärtner nicht entging. Es war eine anstrengende Arbeit, aber irgend jemand musste sie machen. Und wenn er mal nicht seinen Untergärtner beobachtete, zog er entweder an seiner Pfeife oder blätterte in dem zwei Jahre alten Exemplar von Rosemarie Palms 'Äußerst freizügiger Almanach für den Herrn mit Geschmack'. Nicht, dass er lesen konnte, aber er mochte die Bilder.
Gerade schaute er sich seine Lieblingsmotive von Melonen-Molly an, als er ein vernehmliches Räuspern hörte. Er klappte den Almanach schnell zu und sah auf. Sein Klappstuhl stand direkt am Tor, und auf der anderen Seite verlief eine kleine Seitenstraße am äußeren Rand der Stadt. Sie war, wie meistens, menschenleer. Grantel runzelte die Stirn, doch auch das änderte nichts daran.
Der alte Obergärtner brummte etwas Unverständliches und wollte gerade den Almanach wieder aufklappen, als ihn eine Stimme ansprach: "Hier unten!"
Grantel ließ irritiert seinen Blick nach unten wandern. Direkt zu seinen Füßen stand ein knallrotes, spitz zulaufendes Ding, das ein bisschen aussah, wie... nein, erkannte er, es war eine rote Zipfelmütze. Und sie saß auf dem Kopf einer nicht einmal oberarmgroßen, leicht runzelig aussehenden Gestalt, die eine winzige Schubkarre voll mit allem möglichen Werkzeug hielt.
"Äh... hallo", brummte Grantel. Schon seit zwanzig Jahren hatte nicht einmal seine Frau ihn mehr anders reden hören - egal was er sagte, immer war es ein Brummen.
"Guten Tag, Herr." Die kleine Gestalt nahm ihren Hut ab und drehte in verlegen in ihren Händen. "Sie sind doch Gärtner, richtig? Ich bin nämlich auf der Suche nach Arbeit."
Der Alte kniff die Augen zusammen und sah skeptisch auf den Wicht herab. "Du bist ein Gärtner?"
"Ja... jawohl, Herr", entgegnete der Kleine und sah zu dem Menschen auf. "Staatlich geprüfter Gartengnom dritter Klasse, Ebimus Septel, zu Ihren Diensten, Herr!" Er zog ein nicht einmal briefmarkengroßes Stück Papier aus seiner Tasche und hielt es dem Mann hin. "Hier mein Zertifikat. Ich habe eine eigene Schubkarre, eine eigene Gießkanne und eine eigene Peitsche. Alles, was zur offiziellen Gartengnom-Ausrüstung gehört. Und natürlich" - er setzte seine Mütze wieder auf und deutete dann mit freien Hand darauf - "die offizielle Zipfelmütze in Signalrot, damit keiner auf mich tritt."
Der Mann nahm den Zettel entgegen und tat so, als würde er ihn lesen, was ihm offensichtlich aufgrund der Kombination aus Weitsichtigkeit, winziger Schriftgröße und nicht zuletzt massivem Analphabetismus nicht so recht gelang. Septimus war das ganz recht, denn er bezweifelte, dass ihm und seinen Kollegen die Fälschung sonderlich gut gelungen war.
Gartengnome waren der neueste Schrei in Ankh-Morpork, seit ein paar findige Hügelgnome festgestellt hatten, dass ihre Größe bei der Arbeit in menschlichen Gärten einige nicht zu unterschätzende Vorteile brachte. Mit einer Sense konnte man Gras millimetergenau auf gleiche Höhe bringen, auch das Jäten von Unkraut funktionierte gleich viel besser, wenn man jedes einzelne mit beiden Händen packen und ausreißen konnte - und manche Kaninchen und Maulwürfe hatten angesichts eines zornig dreinblickenden Gnoms mit Peitsche schon Reißaus genommen und sich eine neue Heimat gesucht.
Kombinierte man das mit der überproportionalen Körperkraft eines durchschnittlichen Gnoms, sowie der bekannten fiskalischen Relatitivät, die dazu führte, dass Gnome für einen Bruchteil eines menschlichen Lohns arbeiten konnten, war es kein Wunder, dass Gartengnome in der Stadt gefragt waren - und mancher, der aufgrund des Nachfrageüberschusses keinen abbekam, war schon dazu übergegangen, sich Exemplare aus Stein oder Ton in den Vorgarten zu stellen, um wenigstens den Anschein zu erwecken und die Nachbarn neidisch zu machen.
Der alte Mann zog geräuschvoll die Nase hoch. Der Untergärtner hatte schon öfter mal darauf hingewiesen, dass die Arbeit für einen alleine nicht zu schaffen war, und Grantels Einwand, dass sie ja schließlich zu zweit waren, hatte ihn nie überzeugen können. Er wusste nicht, ob der Chef für einen weiteren Gärtner bezahlen würde, aber nach allem, was er über Gartengnome wusste, verlangten sie meist nur ein paar Cent pro Tag. Vielleicht sollte man es mal versuchen...
"Na gut", brummte er schließlich , "du kannst hier anfangen. Erst mal drei Tage auf Probe. Wenn du gut bist, frage ich den Herrn, ob er dich einstellen würde. Ich bin Obergärtner Grantel, für dich 'Herr Obergärtner'. Du wirst dich um die hinteren Beete kümmern. Arbeitszeit ist von neun Uhr morgens bis zwei Uhr nachmittags. Dann lässt der Herr die Hunde frei, dann solltest du besser nicht mehr in der Gegend sein. Noch Fragen?"
"Nein, Herr Obergärtner."
"Gut. Untergärtner Frank zeigt die gleich die Beete. Willkommen im Team, Unteruntergärtner Septel."

Das Anwesen schien Septimus groß genug. um ganz Ankh-Morpork im Gnomenformat darin unterbringen zu können. Während er sich bemühte, mit Untergärtner Frank - einem zwölfjährigen Jungen, in dessen Gesicht sich Sommersprossen und Pickel einen erbitterten Kampf um die Vorherrschaft lieferten - Schritt zu halten, versuchte er, sich soviel wie möglich von der Umgebung einzuprägen.
Schon von außen hatte er gesehen, dass das Tor und die Mauer eher zu einer Festung passten als zu einem normalen Haus. Die Mauer war massiver, von Stacheldraht gekrönter Stein, und auch die Torflügel waren massiv und selbst für Gnome undurchdringlich. Wenn das Tor einmal zu war, gab es hier weder einen Weg hinein, noch einen hinaus. Auch das Haus machte keinen einladenden Eindruck - es war groß, klobig und düster, ganz ohne irgendwelche Verzierungen. Eine einsame Taube saß auf dem Dach und sah zu ihm herunter. Septimus winkte ihr kurz zu. Es war Bärbel, eine der intelligenteren Wachtauben. Trotz der aktuellen Serie von Taubenmorden war ihm Bärbel für diesen Einsatz zugeteilt worden, damit er im Erfolgsfall schnell seine Kollegen alarmieren konnte.
Ganz im Gegensatz zu dem unfreundlichen und abweisenden ersten Eindruck des Gebäudes sah der Garten so gepflegt, farbenfroh und einladend aus, als wolle er all die Düsterkeit der Mauer und des Hauses wieder ausgleichen. Ordentliche Beete mit Blumen in allen Farben blühten hier, gesäumt von sorgsam gestutzten Hecken und Sträuchern verschiedenster heimischer und exotischer Pflanzenarten. Mit anderen Worten: Septimus empfand ihn als unnatürlich und widerwärtig. Das mochte auf den ersten Blick irritieren, war er doch als größter Tier- und Naturfreund der Wache bekannt, aber ein gepflegter Garten war für ihn fast genau so schlimm anzusehen, wie ein Tier in einem Käfig: Alles, was er einmal an Anmut und Natürlichkeit besessen haben mochte, wurde durch den menschlichen Zwang überdeckt, alles in ästhetische Formen zu bringen. Beschnittene Hecken, gejätetes "Unkraut", gemähtes Gras, gepflasterte Wege - all dies sorgte dafür, dass ein Garten mit Natur ungefähr so viel zu tun hatte, wie ein frisierter Zwergpudel mit einem überwaldischen Hügelwolf. Und dieser Garten, in den ganz offensichtlich viel Mühe gesteckt wurde, war der Inbegriff all dessen, was ihm an diesen künstlichen Umgebungen so missfiel.
Weiter hinten Richtung Ankh konnte der Gnom einige Bäume und Sträucher sehen. Dort schien sich keiner um das riesige Grundstück zu kümmern, so dass die Natur sich ausbreiten konnte, wie es ihr gefiel - ja, das sah schon besser aus. Aber leider führte Untergärtner Frank ihn zur Rückseite des Gebäudes, wo es nicht Wald und Freiheit, sondern quaderförmige Hecken und in Reih und Glied stehende Melonen gab. Vollbepackt mit Gießkanne, Schubkarre und Peitsche (von der er sich geschworen hatte, sie nicht zu benutzen[1]), konnte er dem Jungen nur mit Mühe folgen.
"Du kannst dich hier erst mal um das Moos zwischen den Steinen kümmern", wies der Junge ihn an, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Aus seinem Tonfall war deutlich zu erkennen, dass es ihm gefiel, mal selbst jemanden zu kommandieren, statt immer nur selbst herumgescheucht zu werden. "Das sollte dich für heute genug beschäftigen."
"Gibt es hier denn außer um das Haus herum eigentlich noch mehr zu tun?", fragte Septimus vorsichtig.
"Mehr? Wie meinst du das?"
"Na ja, da drüben bei den Bäumen, oder so?"
"Nein, da ist nichts. Und der Herr mag das nicht, wenn wir dahin gehen. Wir kümmern uns nur um den Bereich hier am Haus." Mit den Worten wandte er sich zum Gehen. "Also, bis später dann, Unteruntergärtner. Denk daran, um zwei ist Schluss."
Septimus sah auf die Steinplatten herab, die einen Gehweg um das Gebäude bildeten. Dicke Moosflecken hatten sich in den Ritzen dazwischen breitgemacht. "Geht klar, Chef."
Untergärtner Frank errötete leicht bei der Anrede, was aber unter dem Pickel-und-Sommersprossen-Mosaik seines Gesichtes kaum zu sehen war, und ging fort. Septimus nahm einen Spachtel aus seiner Tasche und begann, das Moos abzukratzen, während er sich seinen nächsten Schritt überlegte.

Begonnen - für ihn zumindest - hatte alles vier Tage zuvor im Wachhaus. Septimus hatte es sich gerade mit einer Tasse Tee gemütlich gemacht,als laute Stimmen im Büro des Kommandeurs zu hören waren. Neugierig, wie er nun einmal war, hatte der Gnom sich angeschlichen und sein Ohr gegen die Tür gepresst.
"Das kann doch einfach nicht war sein!" Diese Stimme gehörte unverkennbar zu Araghast. "Willst du wissen, was der Patrizier gesagt hat? Soll ich es wiederholen?"
"Bregs, ich-" Das war Romulus, Abteilungsleiter von RUM.
"'Wie bedauerlich'! Das hat er gesagt. 'Wie bedauerlich'! Und dabei hat er mit den Fingern auf seinen Schreibtisch geklopft - drei Mal!"
"So schlimm?" Das war Laiza Harmonie, die Chefin von SUSI.
"Ja, so schlimm. Kein Wunder, wenn ein Heer des besten Ermittler und Tatortwächter bei einem der reichsten Bürgers Ankhs einfällt und absolut nichts Belastendes findet, oder?"
"Aber alle wissen doch, dass Grünberg derzeit der wichtigste unlizenzierte Hehler und Schmuggler der Stadt ist. Jeder, der heiße Ware loswerden möchte, geht zu ihm."
"Was 'alle wissen', und was sich beweisen lässt, dass sind verschiedene Dinge, das weißt du genau, Romulus. Wie kann es sein, dass SUSI mit aller Ausrüstung und Ausbildung kein einziges Stück heißer Ware findet?"
"Wir haben keinen Stein auf dem anderen gelassen", protestierte Laiza. "Wir haben sogar das experimentelle Durch-Wände-Schau-Glas von der Unsichtbaren Universität ausgeliehen."
"Ich dachte, das wäre noch nicht einsatzbereit?"
"Ja, es hat noch ein paar Nebenwirkungen. Die Zauberer sagen, es wird noch ein paar Wochen dauern, bis Charlies Farbensicht wieder normal ist. Letzte Woche hat es im Labor fast einen Unfall gegeben, als er seinen Kaffee mit-"
"Lenk jetzt nicht vom Thema ab. Die Frage ist doch: Wieso habt ihr nichts gefunden?"
"Weil nichts da war, ganz einfach. Vielleicht war die Information von RUM falsch?"
"Auf keinen Fall", entgegnete Romulus scharf. "Wir sind sicher, dass er zur Zeit Ware im Wert von mehreren tausend Dollar bei sich lagern muss."
"Dann muss es irgendwo auf dem Grundstück ein Versteck geben. Wenn der Durchuchungsbefehl sich nicht nur auf das Haus bezogen hätte..."
"Ein Formulierungsfehler", erwiderte Bregs zerknirscht. "Auf den sich seine Anwaltsmeute natürlich sofort gestürzt hat wie Geier auf totes Geziefer."
"Dann brauchen wir einen neuen. Einen für das ganze Grundstück."
"Vergiss es. Vetinari hat mehr als deutlich klar gemacht, dass er so etwas nicht noch einmal zulassen wird. Ohne hieb- und stichfeste Beweise werden wir uns nicht einmal mehr in Grünbergs Eselsstall umsehen dürfen."
"Und wenn wir einen verdeckten Ermittler einschleusen? Er könnte das ganze Grundstück absuchen und uns den Beweis liefern, den wir brauchen."
"Wer schwebt dir da vor?"
In diesem Moment hätte der Gott der Situationskomik sicher die Tür öffnen und den Gnom ins Zimmer purzeln lassen, wenn er sich nicht gerade eine erhitzte Diskussion mit der Göttin des Slapsticks darüber geliefert hätte, in wessen Zuständigkeitsbereich das Ausrutschen auf Bananenschalen fiel. So aber hatte der Gnom sich rechtzeitig wieder zurückziehen und später erfolgreich ahnungslos und überrascht tun können, als Romulus ihn zu sich bestellte - und so kam es, dass Septimus jetzt Moos von Steinen kratze und sich dabei überlegte, wie er am geschicktesten ungesehen das Grundstück absuchen konnte.

Das Anwesen lag direkt am Ankh und am äußeren Rand der Stadt. Wenn es stimmte, dass Lord Grünberg Diebesgut über das Runde Meer ins Ausland brachte und illegale Schmugglerware auf dem gleichen Weg in die Stadt, dann war das bewaldete Flussufer der ideale Ort, die Ware umzuschlagen. Leider hatte der Obergärtner ihm klargemacht, dass er dort nichts zu suchen hatte, und auf eine Begegnung mit den Hunden hatte Septimus ebenfalls wenig Lust.
Vorsichtig sah der Gnom sich um. Außer Obergärtner Grantel und Untergärtner Frank gab es keine weiteren Angestellten außerhalb des Gebäudes, und beide waren mit ihren eigenen Dingen beschäftigt. Der Obergärtner konnte ihn von seinem Platz aus nicht sehen, selbst wenn er nicht die ganze Zeit seine Nase in ein Buch gesteckt hätte, aber Untergärtner Frank warf immer wieder mal einen flüchtigen Blick in seine Richtung, es war also nicht möglich, sich einfach ungesehen davon zu schleichen. So bearbeitete er weiter mit seinen Werkzeugen das Moos, während er sich einen Plan zurechtlegte und auf eine günstige Gelegenheit wartete.
Etwa eine halbe Stunde später sah er, wie Untergärtner Frank seine Heckenschere ablegte und eine kurze Pause machte. Die Gelegenheit nutzte er und lief zu ihm.
"Untergärtner?"
"Ja, Unteruntergärtner?"
"Kann ich vielleicht etwas Ankhschlamm besorgen? Das Zeug wirkt Wunder bei Moos. Das ätzt es einfach weg."
"Ankhschlamm?"
"Genau. Ein altes Gartengnom-Geheimrezept."
Untergärtner Frank runzelte die Stirn. "Da habe ich noch nie von gehört."
"Es ist ja auch geheim. Aber es funktioniert toll, das kann ich dir sagen. Und der Fluss ist doch gleich da drüben." Der Gnom deutete in den Wald. "Was meinst du? Ich bin auch gleich wieder da."
"Aber der Obergärtner-"
"-wird staunen, wie sauber die Platten sind. Und ich kann dich danach bei deinen anderen Aufgaben unterstützen."
Der Junge dachte kurz nach. "Na gut. Der Obergärtner merkt das sowieso nicht, wenn wir uns beeilen. Komm mit!" Er griff nach einem Eimer, der neben ihm an der Hauswand stand.
"Wir? Ich schaffe das auch allein, gar kein Problem!", erwiderte der Gnom hastig.
"Willst du den Schlamm mit deiner kleinen Schubkarre transportieren? Das reicht doch nicht. Mit dem Eimer müssen wir nur einmal hin und haben genug."
Septimus fiel kein Gegenargument ein, und da der Untergärtner sich schon auf den Weg gemacht hatte, beeilte er sich, ihm zu folgen.

Der hintere Teil des Anwesens war tatsächlich eine andere Welt. Bäume, Sträucher und Gras wuchsen ohne Rücksicht auf menschliche Ästhetik und Bedürfnisse, und man konnte sich leicht vorstellen, wie viele Tiere die Wipfel und das Unterholz als Zuflucht nutzten. Septimus erinnerte es an seinen Traum - den Traum einer von Menschenhand unberührten idyllischen Welt, ohne Häuser, ohne Schmutz, ohne... ein Windhauch unterbrach unsanft seine Gedanken. Er rümpfte die Nase und verzog angewidert das Gesicht. Ja, auch ohne das.
Der Besitzer des Anwesens hatte den Wald eindeutig nicht aus reiner Naturliebe hier stehen lassen. Je näher man dem Fluss kam, umso schlimmer wurde der Geruch nach Exkrementen und alten Socken, der ihnen entgegen kam. Ohne den Wall aus Bäumen und anderen Pflanzen hätte man im Haus wohl kein Fenster öffnen können, ohne sofort vom Gestank umgeworfen zu werden.
Der Ankh... der Fluss war ein gutes Zeichen dafür, wie schlecht die Menschen mit ihrer Welt umgingen. Er hatte einmal einen Ausflug an den Rand der Sto-Ebene gemacht, wo der Fluss noch unberührt von den Wagenladungen Kohldünger war, die etwas weiter flussabwärts auf ihn warteten, geschweige denn den Ausscheidungen der Millionenstadt noch weiter unten, diesem Geschwür aus Schmutz und Dreck, das man Ankh-Morpork nannte. Damals war er völlig überrascht gewesen von dem Anblick klaren Wassers, in dem sich einige silbrig glitzernde Fische tummelten. Hier, auf der anderen Seite der Stadt, war das einzige, was im Fluss silbrig glitzerte, das Quecksilber aus dem Abfluss der Alchimistengilde.
Untergärtner Frank führte ihn einen schmalen Trampelpfad entlang, der auf ziemlich direktem Weg Richtung Ufer führte. Den Spuren nach wurde er ziemlich oft benutzt.
"Wird denn das Grundstück hier gar nicht verwendet?", fragte der Gnom, während er hinter dem Menschen her eilte. "Das ist doch eine ziemliche Verschwendung, oder?"
"Keine Ahnung." Frank zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nur, dass der Herr es nicht gerne sieht, wenn wir hier sind. Angeblich gibt es hier einige Höhlen, in die man einbrechen könnte, wenn man vom Weg abkommt."
"So, Höhlen also?" Septimus spähte zwischen den Bäumen hindurch, in der Hoffnung, irgendwo einen versteckten Eingang zu entdecken.
"Ja, aber wenn man hier auf dem Pfad bleibt, passiert einem nichts."
"Wieso ist hier überhaupt der Pfad, wenn nie jemand hierher kommt?"
"Wieso..." Frank stutzte. "Keine Ahnung. Aber er führt direkt zum Fluss. Gleich müssten wir- ah, da ist er ja schon."
Der Hinweis war eigentlich überflüssig - die Art, wie sich Septimus' Ohrschmalz langsam verflüssigte, war Anzeichen genug, dass sie das Ufer des Ankh erreicht hatten. Die schmutzig-braune Brühe floss wenige Meter vor ihnen träge auf das Runde Meer zu, wobei sie dicke Schollen gehärteter Kruste mit sich führte. Ja, die Reise durch die Metropole hatte dem Fluss nicht gut getan. Septimus traten Tränen in die Augen, und daran war nicht nur der widerwärtige Geruch schuld.
Untergärtner Frank kniete sich hin und schöpfte gerade mit sichtbar angewidertem Gesichtsausdruck einen Eimer Schlamm - sorgsam darauf bedacht, nichts an seine Haut kommen zu lassen - als Septimus etwas in seinem Augenwinkel sah. Eine kleine, schlammbraune Form saß auf einer der vorbeitreibenden Dreckkrusten. Sie drehte den Kopf in die Richtung des Gnoms, ließ ein irgendwie klägliches Ribbit hören, und verschwand dann mit einem Geräusch, das man am ehesten mit Gluuuomp wiedergeben kann, im Schlamm.
Ein Krustenbrecherfrosch!
Septimus hatte von diesen Wahrzeichen der FROGs natürlich schon viel gehört, aber bisher nur einmal in seinem Leben tatsächlich einen zu Gesicht bekommen. Es war eine der wenigen Tierarten, die im Ankh noch leben konnten, und diese Zähigkeit hatte sie zum idealen Symboltier der Abteilung gemacht, Doch auch sie waren inzwischen selten geworden. Und an allem war nur dieses Geschwür auf dem Rücken Groß-A'Tuins, dieses Furunkel namens Ankh-Morpork, schuld. Auf einmal kam ihm all das, was der mit B.A.U.M. und als Grüner Baron bisher unternommen hatte, klein und unbedeutend vor. Nein, um wirklich etwas zu erleben, musste man größer denken - viel größer...
Ich würde dir gerne helfen, kleiner Freund, sandte er einen stummen Gedanken an die Stelle, an der der Frosch im Schlamm verschwunden war. Aber was kann ein Gnom wie ich schon gegen eine riesige Stadt voller Dreck produzierender Einwohner tun?
"So, da haben wir ihn", riss Frank ihn aus seinen Gedanken. In den Händen hielt er einen Eimer voll übel riechender Pampe. "Lass und schnell zurückgehen, bevor Obergärtner Grantel uns vermisst."
Auf dem Rückweg bemühte sich Septimus, den Trampelpfad genau im Auge zu behalten. Wenn die Hehlerware vom Haus zu einer Höhle und von dort ans Ufer gebracht wurde, dann musste der Eingang zu dieser Höhle hier irgendwie direkt am Pfad liegen. Aber leider war Frank zu schnell und der Weg zu festgetreten, als dass er irgendwelche Spuren hätte erkennen können. Außerdem konnte er sowieso nichts unternehmen, solange er nicht alleine war - und das hieß, er musste noch einmal hierher zurückkehren, wenn seine Kollegen nicht mehr da waren.
Ein Plan reifte in ihm - ein unangenehmer, übelriechender Plan, aber es war der einzige, den er hatte.
So kehrte er zunächst mit seinem Kollegen zum Haus zurück, wo er sofort damit begann, mit beiden Händen die Brühe aus dem Eimer auf den Steinplatten zu verteilen. Glücklicherweise beinhaltete die offizielle Gartengnom-Kleidung auch ein paar Handschuhe aus verstärktem Leder. Den Gnom widerte es zwar an, Stücke eines toten Tieres am Körper zu tragen, aber ohne diese hätten seine Hände diesen intensiven Kontakt mit allen denkbaren und ein paar undenkbaren Sorten Dreck niemals überlebt. Es gab sogar Gerüchte, dass selbst die Unsichtbare Universität Abwasser aus dem Kühlsystem des Thaumbeschleunigers im Forschungstrakt für Hochenergetische Magie ungefiltert in den Fluss ableitete, und direkter Hautkontakt deswegen im Extremfall zu spontanen Mutationen führen konnte. Auch wenn Septimus selbst das nicht glaubte, wollte er kein unnötiges Risiko eingehen. Dennoch achtete er beim Verteilen des Schlamms darauf, dass möglichst viel davon "versehentlich" seine Kleidung bekleckerte. Sein Geruchssinn gab schon nach einer guten halben Stunde angewidert den Geist auf, so dass der Gnom sich nur noch vorstellen - und an Franks Gesichtsausdruck ablesen - konnte, wie ekelhaft er inzwischen riechen musste.
Zwei Stunden später waren alle Ritzen eingeschmiert.
"Ich sage dir eines", meinte Frank naserümpfend. "So hat das hier im Garten nicht mehr gestunken seit der großen Wahoonie-Plage vor zwei Jahren. Du bist sicher, dass das funktioniert?"
"Ganz sicher", versprach Septimus. "Über Nacht einwirken lassen, bis der Schlamm getrocknet ist, und morgen mit Wasser abspülen. Die Steine sind hinterher blitzblank."
"Mit Wasser abspülen solltest du dich vielleicht auch mal." Der Junge betrachtete den Gnom kritisch. "Soll ich einen Eimer Wasser vom Brunnen holen?"
"Nein, lieber nicht", erwiderte Septimus hastig. "Es- es ist gefährlich, Anhkschlamm mit Wasser zu vermischen, bevor er ganz getrocknet ist. Ich wasche ihn mir zu Hause ab - ist ja sowieso bald Feierabend. Wie wäre es, wenn ich dir bis dahin mit der Hecke helfe?"

Die Mittagssonne ließ die Schlammschicht auf Septimus' Kleidung zu einer stinkenden Rüstung härten, und der Gnom war glücklich, als der alte Obergärtner vom Tor her den Feierabend ausrief. Septimus verabschiedete sich von Frank, stellte seine Ausrüstung in die Schubkarre zurück, die er an der Hecke zurückließ, und wollte hinter seinem Kollegen das Grundstück verlassen, aber Obergärtner Grantel hielt ihn auf.
"Frank hat mir von deinem 'Hausmittel' erzählt", brummte der Alte. "Eines sage ich dir. Wenn der Chef sich über den Gestank beschwert, seid ihr beide schneller gefeuert, als ihr gucken könnt. Ist das klar?"
"Vollkommen klar, Herr Obergärtner. Aber wenn der Schlamm erst mal trocken ist, dann stinkt er nicht mehr lange, Herr Obergärtner. Mein Ehrenwort."
Der Alte ah ihn kritisch an und zuckte dann mit den Achseln. "Na gut, wir werden sehen. Und jetzt raus mit dir, gleich werden die Hunde rausgelassen."
"In Ordnung, Herr Obergärtner. Schönen Feierabend, Herr Obergärtner!"
Septimus ging durch das Tor nach draußen. Frank war weiter vorne schon halb zwischen zwei Häusern verschwunden. Der Gnom machte ein paar Schritte zur Seite in die Deckung eines Strauchs, nahm seine signalrote Zipfelmütze ab und wartete, bis der Alte sich abgewendet hatte um seine eigenen Sachen (Pfeife, Tabakbeutel und Almanach) einzusammeln. Dann huschte er leise wie eine Maus durch das Tor wieder hinein und suchte hinter einer Hecke Deckung, ohne dass der Obergärtner etwas davon mitbekam. Dieser hatte inzwischen seinen Beutel fertig gepackt, warf noch einen Blick auf das Anwesen und schloss dann das Tor hinter sich. Septimus war allein im Garten.

Septimus war nicht allein im Garten. Kaum hatte sich das Tor geschlossen, waren wie aus dem nichts drei kalbsgroße, laut knurrende Hunde aufgetaucht, die sich um das Gebäude verteilten. Noch hatten sie keine Notiz von ihm genommen. Er konnte nur hoffen, dass diese Tiere nicht explizit auf Gnome abgerichtet waren, und dass die Schlammschicht auf seiner Kleidung ausreichte, sie von seiner Fährte zu locken.
Immer die Tiere im Auge behaltend ging er zu seiner Schubkarre. Tatsächlich nahmen die Hunde keine Notiz von ihm - im Gegenteil, sie schienen ihm sogar aus dem Weg zu gehen.
Kluge Tiere, dachte er. Wenn ihr mich beißt, dann vergiftet ihr euch nur an diesen Abfällen.
Mit der Schubkarre voll Werkzeug machte der Gnom sich erneut auf den Weg Richtung Ufer. Unterwegs warf er noch einen Blick zum Dach - Bärbel saß immer noch dort und wartete geduldig auf ein Zeichen von ihm.
Es war schon seltsam, ging es Septimus durch den Kopf. Hunde und Tauben gehorchten ihren Besitzern aufs Wort, und wenn die Besitzer auch noch so kriminell, auch noch so grausame Umweltverschmutzer waren. Und zum Dank machten die Menschen einfach damit weiter, diesen Tieren auch noch ihren letzten natürlichen Lebensraum zu nehmen. Kein Hund und keine Taube überlegten sich jemals, wie viel besser das Leben ohne Häuser, Menschen, Abwasser und Müll war.
Der Himmel hatte sich ein wenig zugezogen, so dass die Sonne nicht mehr ganz sotark auf seine Schlammkruste schien, aber dennoch war sie inzwischen fast vollständig durchgehärtet. Entsprechend unangenehm fühlte sie sich beim Gehen an - es juckte, und Schweiß floss in kleinen Rinnsalen seinen Rücken herab.
Zwischen den Bäumen am Rande des Grundstücks war es deutlich kühler und angenehme. Septimus folgte dem Trampelpfad und hielt dabei nach allem Ausschau, was nach einem Eingang aussah. Als er nur noch wenige Meter vom Ufer entfernt war, fiel sein Blick auf ein paar verdächtig gerade Spuren auf dem Boden. Irgendjemand hatte hier vor kurzem etwas schweres gezogen, und zwar nach... dort. Die Spur führte ihn zwischen ein paar Sträucher direkt neben dem Pfad - und erst durch den geänderten Klang seiner Schritte merkte er, dass er auf einer geschickt verborgenen Falltür stand.
Na bitte!


Die Höhle war groß genug, um einem halben Dutzend hohen Regalwänden bequem Platz zu bieten. Die Regale auf der einen Seite waren gefüllt mit Kunstwerken, Schmuck und anderen Wertgegenständen - die meisten davon waren in den letzten Wochen von Bürgern Ankh-Morporks als gestohlen gemeldet worden. Die Regale auf der anderen Seite enthielten exotische Gewürze, teure Stoffe, antike klatschianische Artefakte und viele andere Objekte aus anderen Ländern, von deren Existenz das ankh-morporkianische Zollamt sicher noch nicht wusste.
Fast die gesamte Abteilung SUSI war damit beschäftigt, die Objekte zu untersuchen, zu katalogisieren und zu sortieren. Septimus stand währenddessen in der Mitte der Höhle und unterhielt sich mit Charlie Holm, während der sich Notizen machte.
"Ich habe also das hier gesehen und dann natürlich sofort per Taube Bescheid gesagt. Jetzt kann der Patrizier sich sicher nicht mehr über einen Mangel an Beweisen beschweren."
Charlie nickte. "Es wird sicher noch eine Weile dauern, bis wir alles untersucht haben, aber das ist auf jeden Fall der größte Fund von Schmuggler- und Hehlerware seit Jahren." Er sah noch einmal auf seine Notizen, nickte zufrieden und steckte den Block dann ein. "So, damit haben wir alles, denke ich. Danke, Lance-Korporal. Ich würde vorschlagen, du gehst nach Hause und nimmst erst mal eine ausgiebige Dusche."
Septimus hatte inzwischen die stinkende Gartengnom-Uniform gegen zivile Kleidung ausgetauscht, aber der Ankh-Geruch haftete an ihm wie ein djelibebianischer Fluch. "Ja, das sollte ich wohl machen", bestätigte er.
Charlie wollte sich abwenden, hielt dann aber inne und sah sich den Gnom genauer an. "Hast du dich verletzt?"
"Verletzt? Nein, wieso?"
"Ist das nicht Blut an deiner Hand?"
Der Gnom schaute auf seine Hand und runzelte die Stirn. "Das ist kein Blut. Das ist Dreck von der Gartenarbeit."
"Natürlich." Charlie schüttelte den Kopf. "Ich habe immer noch ein Problem mit Farben, seit ich dieses Durch-Wände-Schau-Glas benutzt habe. Ich denke mal, deswegen wollte Laiza, dass ich mich um das Protokoll kümmere, statt um die Bestandsaufnahme. Aber wie gesagt, wir haben jetzt alles. Moment, ich begleite dich nach draußen, wenn ich hier unten eine Pfeife anzünde, gehen die anderen mir nur an die Gurgel."
Gemeinsam mit dem Gnom kletterte er die schmale Wendeltreppe hoch, die die Schmugglerhöhle mit der Außenwelt verband. Drüben im Herrenhaus war Team von RUM dabei, Lord Grünberg zu verhören, aber der Rest des Grundstücks war menschenleer.
"Irgendwie ist es seltsam", meinte Charlie, während er seine Pfeife stopfte. "Dieser Grünberg führt so ein durchorganisiertes Unternehmen - Diebesgut kaufen, Diebesgut aus dem Land schaffen, im Ausland gegen andere Ware umtauschen, wieder ins Land schmuggeln - , da sollte man doch denken, dass er zumindest eine Inventarliste führen würde, oder? Aber weder in der Höhle noch bei ihm im Haus haben wir eine gefunden. Das hätte uns die Mühe erspart, das alles selbst durchzugehen und zu katalogisieren."
"Vielleicht hat er sie einfach gut versteckt", entgegnete Septimus. "So ein paar Blatt Papier kann auch der beste Spurensicherer übersehen."
"Stimmt wohl." Charlie zog ein Streichholz aus der Brusttasche und roch kurz daran, bevor er es am Einband seines Notizbuches entzündete. "Weißt du eigentlich, dass du nach Schwefel riechst, Lance-Korporal?"
"Das ich nicht nach Rosen dufte, ist mir schon klar", erwiderte der Gnom. "Das kommt halt davon, wenn man sich mit Ankh einschmiert, um nicht von wilden Hunden angefallen zu werden."
Charlie nickte. "Ja, und wahrscheinlich haben die Alchimisten einige schwefelhaltige Abfälle, die sie in den Fluss leiten. Du kannst auf jeden Fall froh sein, dass du dir davon keine Verätzungen zugezogen hast. Immerhin war der Schmutz anscheinend korrosiv genug, um sich durch deine Handschuhe zu fressen, nicht wahr?"
Septimus sah auf den dicken gelben Fleck an seiner rechten Hand, und dann wieder zu seinem Kollegen hoch. Worauf wollte der hinaus? Er konnte doch nicht... nein, unmöglich. "Ja, ich denke, ich habe Glück gehabt", bestätigte er.
Charlie zog an seiner Pfeife. "Wusstest du, dass es Tiere gibt, die sich von Schwefel ernähren?"
"Wirklich?" Der Gnom machte ein überraschtes Gesicht.
"Ja. Die Feuersalamander von den Vulkanfelsen im Wiewunderland zum Beispiel. Natürlich ist deren Einfuhr hier strengstens verboten Was aber nicht heißt, dass es nicht trotzdem einige reiche Leute gibt, die sich gerade deswegen gerne einen halten würden. Soweit ich weiß, ist ihr Schmuggel äußerst lukrativ."
Septimus sagte nichts.
"Und weißt du, wieso die Einfuhr hier verboten ist? Das Problem ist nämlich die Ernährung. Wenn man sie nicht auf eine strenge Schwefeldiät setzt, dann setzen sie eine Hitze frei wie von tausend läufigen Sumpfdrachen. Einige wenige Exemplare sollen schon ganze Städte in Schutt und Asche gelegt haben."
Septimus öffnete den Mund zu einer Antwort, als Charlie schon weitersprach: "Hast du übrigens die beiden leeren Käfige unten in der Höhle gesehen? Ganz hinten in der Ecke, neben einer Stelle, die so aussieht, als hätte da ein Sack mit irgend etwas gelbem drin gelegen. Wirklich schade, dass wir keine Inventarliste gefunden haben..."
"Ja, sehr schade", bestätigte der Gnom. "Aber ich persönlich mag leere Käfige grundsätzlich lieber als Käfige mit Tieren darin. Also, schönen Feierabend, Korporal!"
Erleichtert wandte Septimus sich zum Gehen. Charlie mochte auf der richtigen Spur sein, aber er hatte keine Beweise. Und hätte er die armen Tiere eingesperrt lassen sollen? Was wäre dann schon mit ihnen passiert? Im besten Fall hätte die Wache sie an den Privatzoo des Patriziers, oder an Lady Käsedicks Sonnenscheinheim weitergegeben. Nein, bei ihm würden sie es besser haben. Und das mit dem Feuer... nun, so hatte er sozusagen zwei Fliegen mit einem Zuckerstück gefüttert: Er hatte den Tieren etwas gutes getan, und er war einen Schritt näher an der Möglichkeit, doch irgendwann mal etwas dafür zu tun, diese Region von allem Schmutz zu befreien...



[1] die menschlichen Bildhauer, die Nachbildungen von Gartengnomen schufen und von gnomischer Schädlingsbekämpfung keine Ahnung hatten, interpretierten die Peitsche meistens fälschlicherweise als Angel, weshalb in Gärten oft angelnde Gnomenstatuen neben solchen standen, die tatsächlich nach Gartenarbeit aussahen




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Feedback:

Von Aglaranna

07.10.2011

Sehr schön und angenehm zu lesen. Ich denke, dass Septimus hier sehr gut getroffen wurde - auch wenn ich natürlich nur anhand dessen urteilen kann, was ich über ihn gelesen habe. Die Rückblende finde ich sehr passend eingebracht. Gefällt mir.

Von Cim Bürstenkinn

07.10.2011

Sehr schön in Details gearbeitet. Es ist Dir gut gelungen Septimus und seine Besonderheiten hervorzuheben.

Definitiv gibt es einen Bruch ab der Falltür.

Du baust die Charaktere der Gärtner auf, und plötzlich sind sie irrelevant.
Plötzlich ist die Geschichte vorbei und wir bekommen eine Nacherzählung wie alles aufregend geendet hat.
Wäre es eine Pokalmission würde ich glauben , dass Dir die Zeit ausgegangen ist ;)

Aber der Cliffhanger mit den beiden Tieren ist wieder sehr gelungen. Freue mich schon auf die kommenden Explosionen :)



Von Daemon Llanddcairfyn

08.10.2011

sehr schöne Vergleiche
Die Fußnote ist genial

Von Kathiopeja

05.10.2011

Gegen Mitte der Geschichte habe ich schon befürchtet, ich könnte hier gar nichts herum kritisieren. ;)
Am Ende kam dann aber doch noch was: Flüchtigkeitsfehler! Die letzten 2-3 Seiten sind zwar nicht unbedingt voll davon, aber sie häuften sich da merklich.
Sonst wie immer schöner Schreibstil, tolle Ideen und gelungener Humor. Weiter so!

Von Lilli Baum

08.10.2011

Die schreiberische Qualität ist wie immer auf höchstem Niveau, einziger Wermutstropfen ist die Kürze der Geschichte. Ich hätte gerne noch mehr gelesen. :)

Von Daemon Llanddcairfyn

10.10.2011 17:52

Da habe ich definitiv höher gewertet :)

Von Sillybos

10.10.2011 21:36

Ich hätte ebenfalls definitv höher gewertet. Leider habe ich die Geschichte erst gestern lesen können, als sie schon bewertet war.

Es war (wie bei deinen Geschichten üblich) eine einzige Freude, sie zu lesen. Plot sehr schön konstruiert und ausgeführt, detaillierte Charaktere, plastischer Stil, dein Humor wie immer treffend eingesetzt mit gutem Timing. :daumenhoch:

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