Luftschloss

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von Oberfeldwebel Rea Dubiata (SEALS)
Online seit 01. 08. 2010
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In einer dunklen Nacht ist am Haufen etwas Ungewöhnliches geschehen. Könnt ihr den Fall lösen?

Dafür vergebene Note: 12

Die Luft im Büro des Kommandeurs war abgestanden. Die Hitze drückte und ein Schweißtropfen löste sich vom Haaransatz Breguyars und begann seinen Weg über die Stirn. Rea schwitzte nicht minder, auch wegen Hitze aber viel mehr noch in Erwartung auf die Antwort. Der Schweißtropfen bahnte sich langsam einen Weg Richtung Augenbraue. Rea beobachtete ihn.
Bregs schüttelte nachdenklich den Kopf, doch der Tropfen nahm seinen stetigen Lauf nach unten. Fast hatte er die ersten Härchen der Braue erreicht, als sich der Kommandeur mit einem Taschentusch den Schweiß von der Stirn wischte. Er atmete tief ein.
"Rea", sagte er.
Die SEALS-Abteilunsgleiterin schrack auf und setzte sich aufrecht hin. "Sir?", fragte sie.
"Rea, was meinst du eigentlich wer ich bin?"
"Der Kom-"
Bregs unterbrach Rea mit einem Stöhnen. "Ich meine, wie du glaubst, dass ich so einen Antrag genehmigen könnte?"
"Nun, Sir, wie dort auf Seite 34 beschrieben stärkt es den Zusammenhalt der Abteilung, trainiert das Tiehmwörk und entfaltet die Persönlichkeit des Individuuuums[1].
"Aber wir sind eine Stadtwache! Da ist das Wort Stadt drin. Du kannst nicht einfach in die Sto-Ebene gehen, das ist fremdes Territorium."
"Sir, wie Sie auf Seite 56 nachlesen können, habe ich starke Probleme mit der Arbeitsmoral der Leute meiner Abteilung. Ich glaube, der einzige der noch irgendwie lebt ist Kannich, und dass auch nur weil er seit neuestem mit einer Frau aus Quirm private Klacker verschickt."
"War er es etwa, der diese enorm hohen Klacker-Rechnungen verursacht hat?"
"Nein, Sör, das war Ettark... Er ist auf das Angebot 'Klackere mit Frauen deines Alters' eingegangen - angeblich zur Informationsgewinnung."
"Und?" Bregs reckte sich nach vorne und sah die Abteilungsleiterin interessiert an.
"Es kam heraus, dass sie eine 52-jährige, stark übergewichtige Vampirin ist. Mit Kannichs und Jargons Hilfe konnte er ihre Adresse ausfindig machen und hat sie dort gepfählt."
Araghast legte den Kopf schief.
"Dann hat Jargon ihre Asche aufgefegt und sie in einer Zelle wieder korporalisiert. Der Fall liegt jetzt bei Vetinari, da es für solche irreführenden Angebote noch keine Rechtsprechung gibt."
"Also arbeiten deine Leute doch?" Breguyar wischte sich erneut über die Stirn.
"Najaaa..."
"Rea, gib doch einfach zu, dass du sauer bist, dass ich deinen Urlaub in Überwald nicht genehmigt habe."
"Darum geht es gar nicht", blockte Rea ab.
Bregs musterte sie. "Ein einwöchiges Trainingslager in Sto Lat hat also nichts damit zu tun, dass du mir vor zwei Wochen eine Rohrpost geschrieben hast, du müsstest dringend raus aus Ankh-Morpork?"
"Ich halte es für eine absolute Notwendigkeit, wie du in Schaubild 5a auf Seite 68 sicherlich nachvollziehen kannst."
Bregs blätterte den Wälzer durch und betrachtete das Bild. "Viele kleine Seehunde die einen großen Seehund bilden und einen Ball auf der Nase balancieren?"
Rea lächelte. "Der Ball ist Ankh-Morpork, wie du an dem Kunststurm sehen kannst, der darauf gemalt ist."
Bregs knurrte. "Du hast dir die Arbeit gemacht ein hundert Seiten langes Manuskript zu schreiben, warum deine Abteilung einen Urlaub-"
"-ein Trainingslager!"
"Nagut, ein Trainingslager. Also um ein Trainingslager in Sto Lat zu absolvieren? Hast du nichts zu tun?"
Rea zuckte mit den Schultern. "Die Hitze steht seit 2 Wochen in der Stadt, Schnapper kann seine Würstchen mittlerweile auf den Pflastersteinen grillen - wodurch ihre Qualität sogar besser wurde - und das Verbrechen wagt sich nicht aus seinen Kellern heraus. Gleichzeitig überhitzt sich die Abteilung. Ich habe die letzten Tage diverse Kämpfe um die letzte kalte Limonade oder den Ventilations-Dämonen schlichten müssen."
"Wie hast du sie geschlichtet?", fragte der Kommandeur interessiert.
Die Abteilungsleiterin SEALS spielte verlegen mit ihrem Zopf. "Die Eistruhe mit Limo und der Ventilations-Dämon stehen jetzt in meinem Büro.
Bregs Lippen wurden schmal. "Tiehmwörkförderung, ja?"
"Frei nach Tacitus. Gib ihnen jemanden, den sie hassen können." Rea lehnte sich zurück.
"Und eine Woche in Kohlfeldern bei 40 Grad.... Ohne Schatten..." Bregs runzelte die Stirn. "Klingt nach einer guten Idee. Aber Sto Lat? Wir sind die Stadtwache von Ankh-Morpork. Wie wäre es mit dem Hide Park?"
Der plötzliche Umschwung in der Laune des Abteilunsgleiter schien Rea zu überraschen. "Hide Park? Das ist eventuell problematisch."
"Dann der Haufen. Nimm dir ein paar Zelte von Frog. Aber wenn mir ein Wort des Klagens kommt, Rea, dann wird das abgebrochen und du kriegst so etwas nie wieder gewährt."
Die Abteilungsleiterin von SEALS lächelte. "Ach, Sir, niemand wird merken, dass wir dort sind."

Damien legte eine dritte Lage Sonnencreme auf. In den letzten Tagen hatte er die Vampirsonnencreme "Schneeweißchen" zu schätzen gelernt. Mit seiner bleichen Haut war er ein gefundenes Fressen für Sonnenbrand und er hatte wenig Lust, so rot wie seine Uniform herumzulaufen. Seinen Kopf hatte er mit einem roten Tuch vor der Sonne geschützt und eine getönte Brille - aus dem gleichen Laden wie die Sonnencreme - saß auf seiner Nase. Die Uniformhose hatte er unterhalb der Knie abgeschnitten und die Ärmel des Hemds waren hochgekrempelt. Er betrachtete das kleine Lager auf einer halbwegs geraden Fläche des Haufens. Vier Zelte - zwei für die Frauen, zwei für die Männer, eine Kochstelle und eine kleine Holzlatrine für alle rundeten das Bild ab. Ein Großteil der Abteilung saß unter einem Sonnendach an einem langen Tisch und fragte sich wahrscheinlich, was sie hier taten. Was Damien tun sollte, war ihm klar. Er sollte das Lager bewachen, so wie die drei anderen Posten. Vor was, das wusste er nicht. Natürlich gab es in Ankh-Morpork immer Dinge, vor denen man sich in acht nehmen sollte - doch das einzige fremde Lebewesen, das ihm heute begegnet war, war ein streunender Hund. Er hatte dem vollkommen ausgelaugten Tier etwas Wasser aus seiner Hand trinken lassen, woraufhin dieser gestärkt den Rest der Abteilung um Futter angebettelt hatte.
Die Nachmittagssonne knallte gnadenlos weiter und die Luft flimmerte. Die Abteilungsleiterin SEALS verließ gerade ihr Zelt. Mit einem Sonnenschirm unter dem Arm, einem Strohhut auf dem Kopf und in einen Rot-Goldenen Badeanzug gekleidet [2] suchte sie sich einen Platz, breitete ein Handtuch aus und flüchtete unter den Schatten des Schirms. Damien rollte mit den Augen. Die Abteilungsleiterin hatte sich in den letzten Tagen nicht gerade beliebt gemacht und unter den SEALS herrschte eine regelrechte Meuterstimmung. Im Wachhaus hätte man wenigstens vor der Hitze in die Keller fliehen können. Aber hier waren sie schutzlos der Gnade der Hexe ausgeliefert.
Rea schien das nicht zu stören, sie schlug ein Buch auf und begann zu lesen. Am Tisch unter dem Sonnendach hingegen wurde getuschelt. Dann passierte nichts mehr.
Damien beobachtete ein paar Fliegen, die lustlos um ihn kreisten, dann jedoch weiterflogen. Er schwenkte um und sah dem nächsten Klackerturm beim senden zu. Er versuchte einige Buchstaben, die Kannich im beigebracht hatte, zu erkennen, doch die Semaphor-Nachrichten waren einfach viel zu schnell und zu dem wahrscheinlich auch verschlüsselt.
Plötzlich meinte er ein Grollen zu hören. Er horchte. Ja! Etwas passierte. Es brummte, leichte Erschütterung der Erde waren zu spüren. So leicht, dass jemand der nicht gelangweilt nach einer neuen Ablenkung gesucht hätte, es nie wahrgenommen hätte. Dann wurden sie stärker. Es klang wie eine Horde Elefanten, die sich auf ihn zu bewegten. Er suchte verzweifelt nach dem fanfarenartigen Horn, das Rea ihm in die Hand gedrückt hatte - fand es im Gras und bließ Alarm.
Aus dem Lager hörte er Geschrei, eifriges Klappern und kurz darauf fanden sich die restlichen SEALS bei ihm ein. Er deutete in die Ferne, wo sich eine Staubwolke bildete.
"Eine Herde Elefanten!", rief Ettark.
"Ach Quatsch, Elefanten in Ankh-Morpork?", sagte Nyria Maior und zog nachdenklich an ihrer selbstgedrehten Zigarette. "Unwahrscheinlich."
"Oder ein Rudel Trolle", mutmaßte Bjorn und fasste seine Axt fester.
"Wo ist die He... der Oberfeldwebel?", fragte Amalarie besorgt. "Was sind unsere Befehle?"
"Das Lager bewachen", knurrte Nyria durch zusammengebissene Zähne.
"Könnten es vielleicht Nilpferde sein? Sie kommen direkt auf uns zu!"schrie Lantania von Silberwald verängstigt gegen den lauter werdenden Lärm an.
"Fast", rief Kannich, der sein Fernglas mittlerweile herausgekramt hatte. "Es sind... Zauberer?"
Die anderen starrten ihn an. Kannich wischte nervös über die Linsen und schaute noch einmal. "Doch, ja. Zauberer in Sportanzügen."
Drei Seals, die ihre Armbrust angelegt hatten, ließen diese wieder sinken. Bjorn stellte die Axt wieder ab.
"Was wollen die hier?"brummte Damien verwirrt. Die gesamte Gruppe starrte mit offenen Mündern auf die sich nähernde Staubwolke. Langsam wurden die einzelnen Unformen der Zauberer sichtbar. Allen voran lief der Bibliothekar auf allen vieren. Ab und zu drehte er sich um und wartete feuerte die alten Herren an, deren Bärte schweißgetränkt im Wind wehten.
"Vielleicht wollen sie einen Wetterzauber machen?"fragte Kannich in die Runde. "Ein Gewitter wäre jetzt toll."
Zum Grollen mischte sich ein Schnaufen als die Zauberer näher kamen. Dann stand der Bibliothekar plötzlich vor den Wächtern.
"Ugh!", sagte der Bibliothekar.
"Tut uns Leid, aber hier könnt ihr nicht durch... Äh, wichtige, ähhh, Ermittlungen der Stadtwache!", sagte Kannich, so höflich wie möglich.
"Ugh?"
"Geheim!", sagte Amalarie.
"Ugh! Ugh-Ugh!"
"Öh, nein. Das ist mein Signalhorn, das gehört mir! Das kannst du nicht haben.", murrte Damien und verdrehte die Augen.
Der Bibliothekar sah ihn einige Sekunden scharf an, schnappte sich die längliche Tröte und bließ hinein bevor Damien etwas dagegen tun konnte. Ein Klang wie ein aufgewühlter Bienenschwarm fuhr den Wächtern durch Mark und Bein.

Rea saß im Schatten ihres Sonnenschirms und genoss es, den stickigen, stinkigen Straßen Ankh-Morporks entkommen zu sein. Sie hatte es sich gemütlich gemacht und versuchte zu lesen, aber etwas störte sie. Nicht das Genörgel der SEALS, das war zu erwarten gewesen. Etwas kribbelte in ihrem linken Ellenbogen - und es war kein angenehmes Kribbeln. Aus ihren Taschen zog sie einige Schnüre und Gegenstände, fischte einen Marienkäfer aus dem Gras und begann ein Wirrwarr zu bauen. Diese Kunst hatte ihr noch nie wirklich gelegen... Das lag auch an den "zufälligen" Tascheninhalten mit denen sie vorlieb nehmen musste. Sezierbesteck, Messer und Armbrüste konnten ein Wirrwarr in eine spitze Angelegenheit verwandeln. Doch außer Dienst hatte sie weniger scharfe Utensilien dabei und zwischen ihren Händen bewegten sich ein Bonbon, eine Flasche Sonnencreme, ein altes Lesezeichen und eine Rolle Verbandsmaterial, auf dem der Käfer balancierte. Sie kniff die Augen zusammen. Das Verbandsmaterial wurde grau, bewegte sich langsam auf die Sonnencreme zu. Als sie sich berührten entlud sich daraus ein Blitz. Er schlug nur Millimeter neben ihren Beinen ein und Rea zuckte zusammen. Der Käfer flog davon und das Wirrwarr - oder was davon übrig war, zerfiel in seine Einzelteile. Sie sah hoch zu den Ruinen und schluckte.

"WIR wollen hier Fußball spielen!", rief der Dozent für neue Runen aufgebracht. "In der Universität ist die Luft zu stickig!"
"Wir zelten hier aber!", widersprach Kannich, mutiger als er es für möglich gehalten hätte.
"Aber das hier ist die einzige gerade, freie Fläche. In der Stadt ist es zu heiß und im Hide Park stehen lauter dumme Bäume", sagte der Professor für unbestimmte Studien und kratzte sich am Bart, in dem sich Blätter und Äste verfangen hatten.
Kannich legte den Kopf schief. Die Wächter sahen ihn an und warteten auf seine Entscheidung. Noch war es der stellvertretende Abteilungsleiter SEALS nicht gewöhnt allzusehr im Vordergrund zu stehen und er wägte eine ganze Weile ab, die der Bibliothekar nutzte um noch ein paar mal in das Signalhorn zu pusten.
"Also gut. Wir spielen gegeneinander. Wir haben hier eh nichts besonders zu tun und es wäre sicherlich eine schöne Abwechslung" Kannich versuchte dies mit soviel Nachdruck wie nur möglich zu sagen, trotzdem erntete er zweifelnde Blicke.
"Es ist zu heiß", murrte Nyria und zog an ihrer Zigarette.
"Und ich bin zu klein, da kann ich ja gar nicht mitmachen", murrte Amalarie.
"Ich finde wir sollten dass den Oberfeldwebel entscheiden lassen!", sagte Ruppert, stief damit jedoch auf allgemeine Ablehnung.
"Die Hexe? Wenn sie die Zauberer sieht wird sie fuchsteufelswild, hast du denn kein Hirn im Kopf?" blaffte Ettark ihn an, etwas schärfer als er es eigentlich gewollt hatte.
"Ähm, meinen Sie DIE Hexe, diese komische Abteilungsleiterin der Wache?", fragte ein Zauberer mit diabolischem Spitzbart.
"Wer will das wissen?", fragte Ruppert schnippisch.
"Dr. Hix, Leiter der Abteilung für postmortale Kommunikation." Der Zauberer grinste breit. "Ich kenne ihre Cheffin gut." Er schmunzelte.
"Lass deine dummen Kommentare", murrte entnervt der Dozent für neue Runen.
"Ich werde dafür bezahlt!" widersprach Dr. Hix und grinste wieder.
"Also, spielen wir?", fragte Kannich.
Die Wächter sahen sich an. Es klang nach einer willkommenen Abwechslung.

Rea bestieg den Haufen, bewaffnet mit einem Sonnenschirm und einer kleinen Tasche. Ihr Badeanzug schlackerte in der leichten Brise die hier wehte und sie musste ihren Strohhut mit der freien Hand festhalten. Ihr Ellenbogen kribbelte noch immer und sie hatte ein ungutes Gefühl dabei, ihre SEALS so alleine zurückzulassen. Aber sie spürte die Magie dieses Ortes immer mehr, je näher sie den Ruinen kam. Wieso hatte sie vorher nichts bemerkt? Natürlich, die thaumische Hintergrundstrahlung war in Ankh-Morpork so hoch, dass sie gelernt hatte, zufällige Magieentladungen zu ignorieren. Aber hier ging etwas seltsames vor sich.
Sie lief die Wege verachtend querfeldein nach oben immer auf die restlichen Steine zu, die schon seit Jahrhunderten den diebischen Händen der Ankh-Morporkianer entkommen waren und daher wahrscheinlich unzerstörbar waren. Früher, sagte man, habe hier eine erhabene Burg gestanden, zu Zeiten als Ankh-Morpork noch Kriege führte und sie mit dem Blut seiner Bürger bezahlte. Sicherlich war dieser Hügel getränkt von Blut. Wuchsen hier deshalb keine Bäume? Wurde der Hügel deshalb nicht bebaut, obwohl die Einwohnerzahl Ankh-Morporks die Anzahl der Wohnungen um ein vielfaches überstieg? Sie konnte es nur erahnen. Rea hatte sie nie großartig mit dem Haufen beschäftigt, ihre Tätigkeiten, als Hexe, Vektor oder Abteilungsleiterin - und auch damals als Gerichtsmedizinerin, hatten sie eher an zentrale, belebte Orte geführt. Oder ehemals belebte Orte. Hier auf dem Haufen konnte man vergessen, dass man in einer Stadt war. Ein Bild huschte durch ihre Erinnerung. Ein Steinkreis, nur ein paar Meilen von ihrem Heimatort in den Spitzhornbergen entfernt. Rea hatte ihn gemieden. Die Mädchen in ihrem Ort jedoch hatten ihn für Mutproben, das Austauschen von Geheimnissen und gewisse andere Aktivitäten mit den jungen Männern des Dorfes genutzt. Doch die Macht der Steinkreise war lange erloschen. Der Haufen erwachte gerade zum Leben.

"Also", sagte Kannich. "Ruppert, Damien und Ettark sind im Angriff, Jargon, Michael und Tonfo im Mittelfeld, Mené, Dogol und Bjorn machen die Abwehr. Ich und Amalarie sind im Tor."
"Nur um das nochmal klarzustellen" murmelte Damien, während er erneut Sonnencreme auftrug und sie gleich an die Rechtsexperten weitergab, "ich mache nur mit weil ich nichts besseres zu tun habe."
"Wo ist denn bitte Rea?", fragte Ruppert. "Sie war doch vorhin noch hier."
"Die ist bestimmt spazieren gegangen. Lantania und Nyria suchen nach ihr."
"Ich mache mir trotzdem Sorgen", erwiderte Ruppert.
"Sie ist Oberfeldwebel", knurrte Damien. "Sie kann schon auf sich selbst aufpassen."
"Können wir dann anfangen?", rief der Professor für unbestimmte Studien herüber.
Kannich warf eine Münze und bekam das Tor, dass sie mit zwei Hockern abgesteckt hatten. Die Zauberer erhielten die Sonnenseite und der Bibliothekar beanspruchte sofort das aus einem großen Stein und dem Signalhorn bestehende Tor.
Kaum hatten die Zauberer den Ball losgetreten eilten sie schon aufs Tor zu. Amalarie zog an Kannichs Haaren. "Sie kommen, Sie kommen! Mann sind die Opas schnell!"
Bjorn versuchte noch, den Angreifer abzuwehren, es kam zu einem kurzen Bartziehen, dann aber hatte sich der größere Zauberer durchgesetzt und schoss auf das Tor.
Kannich sprang, doch der Ball kam zu hoch. Gleichzeitig hatte sich aber auch Amalarie in Bewegung gesetzt. Durch Kannichs Schwung beschleunigt köpfte sie den Ball gerade noch aus der Gefahrenzone. Die Gnomin flog im hohen Bogen durch die Luft und wurde von Dogol aufgefangen.
"Haaaaaalt!", rief Ponder Stibbons und hob die Hand. "Das geht nicht!"
"Was geht nicht?", fragte Mené verwirrt.
"Kleintiere sind im Torraum nicht erlaubt!", sagte Ponder und zückte das Regelbuch. "Alle Tiere leichter als 3 Kilogramm sowie Hühner jeglicher Größe sind im Torraum nicht zugelassen."
"Und was bin ich? Ich bin Gnomin, ich bin kein Huhn und schon gar kein Tier!", regte Amalarie sich auf.
"Aber du wiegst unter 3 Kilo, oder?", entgegnete Dr. Hix.
"Man fragt eine Dame niemals nach ihrem Gewicht!", schnaufte Amalarie empört und stemmte die Arme in die Hüfte.
"Auf jeden Fall war das ein Foul und wir kriegen einen Freistoß!" rief der Dozent für neue Runen.
"Nein, Abstoß!", hielt Kannich dagegen.
"Einigen wir uns auf eine Ecke?"

Lantania wischte sich den Schweiß von der Stirn. In ihrer Lederhose wurde ihr langsam heiß und sie hatte bereits - wenn auch untypisch für sie - die Lederjacke gegen eine Lederweste getauscht. Einer der SEALS hatte ihr etwas von atmungsaktiver Kleidung erzählt und sie schwor sich, das mal genauer unter die Lupe nehmen. Der ewige Qualm, der Nyria Maior umgab war auch nicht gerade hilfreich. Sie hatte jedoch nicht den Mut sie darum zu bitten, damit aufzuhören. In Nyria, so fand sie, schlummerte eine kleine Cholerikerin und eine unverbesserliche Glimmstengelsüchtige, die nicht mit sich reden ließ. Ihr bübisches Aussehen verunsicherte sie noch mehr.
Es war schwierig, in der großen Weite des Haufens der Spur der Abteilungsleiterin zu folgen. Aber Nyrias Nase leitete sie und führte sie immer weiter nach oben, über unwegsames Gelände.
"Wenn sie einen Spaziergang gemacht hat, wieso ist sie dann über Stock und Stein gelaufen? Es führt doch ein Weg nach oben", fragte sich Lantania halblaut.
Nyria zog die Augenbrauchen hoch und dann an ihrer Zigarette. Sie atmete lang und genüsslich durch die Nase aus, was sie wie ein umgedrehter Schornstein wirken ließ. "Sie kommt aus den Bergen, ich denke sie sehnt sich nach Heimat."
"Woher weißt du das? Dass sie aus den Bergen kommt? Sie hat gar keinen Akzent oder so."
"Man sollte immer soviel wie möglich über den Chef wissen, Lantania." Nyria grinste schief. "Das erspart einem Ärger. Ich hab mich einfach umgehört, wieso einige sie 'Hexe' nennen. Hast du dich das nie gefragt?"
"Schon. Ist sie eine? Eine richtige Hexe?"
" Schwer zu sagen. Ich habe sie zwar noch nie Magie praktizieren sehen, aber das ist ja auch die Aufgabe von Hexen, glaube ich. Magie nicht zu praktizieren. Sie hat einen Kessel, aber sie kocht meist nur Tee darin. Und sie ist weder alt noch hat sie Warzen."
"Hmm..."
"Ich hab zumindest noch nie gehört, dass sie jemanden in einen Frosch verwandelt hätte oder nackt um ein Feuer getanzt wäre."
"Nyria!"
"Machen das Hexen etwa nicht?"
"Ich weiß nicht. Ich kenne mich da auch nicht so aus." Lantania zuckte mit den Schultern und schwieg eine Weile.
"Weißt du was komisch ist?", fragte sie dann.
"Was?"
"Dass sie uns nicht gesagt hat, dass sie spazieren geht. Sie weiß doch sicher, dass wir uns Sorgen machen würden."
"In der Tat."

Rea war mittlerweile an den Ruinen angekommen und schaute sich um. Wenn man oben stand wirkten sie noch größer, als man sich das am Fuße des Haufens hätte vorstellen können. Vereinzelt wuchs Gestrüpp zwischen den Steinen, Efeu rankte sich nach oben. Und jeder normale Mensch hätte gemeint, das dies ganz hübsche, aber ansonsten eher uninteressante Ruinen wären und dass das Aufregendste hier der atemberaubende Blick auf die Stadt war. Doch Rea sah nicht zu den Dächern der Zwillingsstadt, reckte nicht den Hals um den Kunstturm in voller Größe zu bestaunen, versuchte nicht ihre Wohnung ausfindig zu machen. Sie hatte die Ruinen gesehen, jetzt erfühlte sie sie. Ein Schauer fuhr ihr über den Rücken. Kein Wunder, dass sie diesen Ort instinktiv gemieden hatte. Sie ließ sich von ihrem Ellenbogen leiten, der besonders gut magische Kräfte erspüren konnte. Teilweise ließen sich die Zimmer durch Furchen und einzelne Steine noch erahnen und als sie den Pol der um sie herum wirkenden Energien gefunden hatte merkte sie, dass sie in einer Küche stand. Der ehemalige Herd war noch klar ersichtlich. Ein riesiges Feuer hatte hier die Burg mit heißer Nahrung versorgt. Ja, hier war sie richtig - doch wofür? Was ging hier vor? Die Mittsommernacht ließ mehr Kräfte als sonst wirken, sie ließ die Grenzen zwischen den Welten schwächer werden. Doch sie war auch eine Nacht des Lichts, der wohligen Wärme... Während sie sich das fragte zerrieb sie die alte Asche zwischen den Fingern. Sie war kalt, doch in ihr fanden sich Reste des Zunders. Jemand hatte eine Zeitung zum Entfachen verwendet. Sie fand ein größeres Stück und starrte auf das Datum. Erst gestern hatte hier das Feuer gelodert. Sie richtete sich auf und schloss die Augen. Jemand war hier. Jetzt wo sie sich darauf konzentrierte spürte sie die Präsenz anderer Menschen in ihrer Nähe. Und ihre Annahme wurde bestätigt, als eine Hand ihr plötzlich ein Tuch vor die Nase hielt und drei andere Hände sie auf einmal festhielten.
"Entschuldigen Sie, riecht dieses Taschentuch nach Chloroform?", hörte sie noch. Dann sackte sie unzeremoniell zu Boden.

"Ich kann so nicht arbeiten!", rief Dr. Hix.
"Ich auch nicht", der Dozent für neue Runen stampfte mit dem Fuß auf den Boden.
Die Gruppe der Zauberer hatte sich um den Bibliothekar versammelt, der sein Team kritisch beobachtete.
"Ich lasse mir von einem Affen nicht gefallen, angepöbelt zbrmfpz!", rief der Professor für unbestimmt Studien, bevor Ponder Stibbons ihm den Mund zuhalten konnte.
Das war zuviel. Der Orang-Utan holte aus und warf dem Professor ohne Umschweife einen Ball gegen den Kopf.
Dieser ließ das nicht auf sich sitzen und trat nach dem Primaten. Doch der Bibliothekar war flinker als der behäbige Zauberer und wich aus.
Ettark schüttelte den Kopf. "Und das alles weil er nicht wollte, dass sie eine Raucher-Pause einlegen", murmelte er.
Damien legte den Kopf schief und begutachtete das Geschehen. "Ich glaube sie wollen nur nicht, dass das 2:1-Ergebnis zählt und brechen das Spiel ab."
"3:1, der Ball war drin!" knurrte Dogol.
"Hat der Schiedsrichter aber nicht gesehen!", entgegnete Ruppert.
"Wir hatten ja auch gar keinen Schiedsrichter!", widersprach Bjorn. "Alles sehr unbürokratisch, heute", fügte der Rechtsexperte anklagend hinzu.
"Es wird sowieso bald zu dunkel zum spielen", sagte der praktisch denkende Damien. "Lasst uns ein paar Laternen anzünden und das Bierfass suchen."
"Komisch dass die Frauen noch nicht wieder hier sind", sagte Kannich.
"Wahrscheinlich tratschen sie irgendwo und lackieren sich gegenseitig die Fingernägel" Ettark verdrehte die Augen und kassierte eine Seiten hieb in die Wange von der auf seiner Schulter sitzenden Amalarie.
"Vielleicht sollten wir sie doch suchen?" fragte Kannich in die Runde.
"Wir können das Bierfass ja mitnehmen", schlug Damien vor.
Die stieß auf mehr Anklang und nach und nach setzte sich die Wächtertruppe in Bewegung.

Als Rea erwachte war ihr Kopf schwer, ebenso wie ihre Glieder. Der Nebel lichtete sich nur langsam, aber sie merkte dass sie gefesselt war. Ihre Handgelenke und Füße waren, wenig fachmännisch aber sehr fest, mit Seilen gebunden. Als sie an sich herunter sah, merkte sie dass man ihr Badekleid gegen ein einfaches, weißes Leinenkleid getauscht hatte. Nur mit einem Gürtel gehalten und nicht gerade sittsam. Zumindest in Reas Augen zeigte es zuviel Bein [3].
Sie sah sich um und erkannte einen roten Haarschopf und ein undefinierbares wildkatzenblond in der Ferne reglos auf den Boden liegen. Lantania und Nyria mussten ihr gefolgt sein. Mittlerweile war ihr Verstand bereit, sich die Frage zu stellen was hier vor sich ging. Eine Antwort hielt er jedoch nicht bereit.
Sie blinzelte, drei Schemen bewegten sich auf sie zu. Es schienen junge Frauen zu sein. Alle trugen sie Kleider die dem Reas ähnelten, doch ihnen waren auch Schuhe vergönnt. Sie kamen näher. Eine schwarzhaarige, leicht achaten anmutende Frau, eine Brünette mit dicken Zöpfen und viel Schmuck an Ohren, Hals und Armen sowie ein dralles blond gelocktes Mädchen beugten sich über sie.
"Können wir endlich anfangen?", fragte die Dralle ungeduldig.
"Ich denke alles ist vorbereitet", sagte die Achatenerin.
"Müssen wir nicht bis Mitternacht warten?", fragte die Brünette.
"Es ist schon elf", sagte die Dralle.
"Was... was wollt ihr von mir?", fragte Rea verwirrt.
"Ach, nichts schlimmes", sagte die Dralle. "Nur etwas Blut!"
"Sei still!", zischte die Achatenerin.
"Bitte was?", keuchte Rea.
"Wo du gerade hier bist, fanden wir es sei besser als uns selbst zu schneiden", plapperte die Dralle fröhlich weiter. "Gut dass du in mein Unterkleid passt."
"Monika, halt den Mund!" Die Brünette sah die Blondine giftig an. Ihr Schmuck klimperte. "Sie muss von dem Ritual nichts wissen!"
"Hilde!", sagte nun die Achatenerin. "Könnt ihr nicht einmal den Mund halten ihr beiden!"
"Ja, Li." Die beiden angesprochenen senkten die Köpfe.
In Reas Kopf arbeitete es. "Ihr wollt heute Nacht ein Ritual durchführen? Seid ihr von Sinnen? Mit Blut?" Ein einfacher Merksatz der Hexenlehre war es, das Blutrituale am besten gar nicht und wenn, dann mit Vorsicht zu genießen waren. Wobei solche Dinge am Ende eigentlich niemand mehr genoss. "Ihr seid wahnsinnig!"
"Sei still!"
Darin waren sich alle drei einig.
Sie zerrten Rea in die Mitte der Ruinen. Sie sah ein Messer aufblitzen und spürte dann die scharfe Klinge an ihrer Haut. Der Stahl durchtrennte die Haut ihres Arms und sie spürte das warme Blut darüber laufen. Langsam tropfte es auf die Erde. Und der Haufen erwachte.

"Hier ist wieder eine!", rief Ettark und deutete auf den Boden.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hatten die SEALS eine sichere Methode gefunden um Lantania und Nyria zu folgen. Sie suchten alle paar Meter nach heruntergefallenen Kippen. Der Bibliothekar, der, nachdem die Zauberer wütend davon gestampft waren, eine Beschäftigung gesucht hatte, war beim aufstöbern von Nyrias Nikotin-Hinterlassenschaften sehr behilflich. Dies galt leider nicht für Dr. Hix, der sich immer wieder mit Kommentaren hervortat, die im Vorantreiben der Suche eher hinderlich waren. Kein Wunder, dass er mit der restlichen Gruppe Zauberer nicht abgezogen war. Hätte er unter ihnen so viele schwarzhumoristische Scherze über Raucher gerissen wäre er schon längst als Frosch unterwegs.
Sie kamen dem Gipfel des Haufens immer näher.
"Saaaagt mal", sagte Ruppert. "Ist es das Bier, oder ist da plötzlich ein Schloss oben auf dem Berg?"
Die anderen sahen auf. Ein Schloss, tatsächlich. Und es war ein kitschiges Schloss. Rosa, mit zahlreichen Türmchen und verschieden pastelfarbenen Dächern.
Die Wächter sahen sich an. Der Bibliothekar hüpfte aufgeregt hin und her.
Dr. Hix zwirbelte seinen Spitzbart. "Bei allen neun Höllen, was für eine Farbgebung..."

Nyria war mittlerweile wieder zu sich gekommen. Die drei Frauen hatten sie nur überwältigen können, weil Nyria die Zigaretten ausgegangen waren und ihren Unmut darüber an Lantania ausgelassen hatte. Die Werwölfin hatte das Herankommen der drei nicht bemerkt.
Aber es kam noch schlimmer. Hilflos hatten sie zusehen müssen, wie die Achatenerin Rea mehrfach ins Fleisch geschnitten hatte. Der Geruch war für Nyria beinahe betäubend gewesen. Doch als sich das Blut mit der Erde mischte, hatte sich der Geruch verändert. Sie hatte an die Müllhalde hinter der Unsichtbaren Universität denken müssen. Dort roch es auch manchmal so...
Aber es sollte noch schlimmer kommen. Die drei Frauen hatten sich dann ausgezogen und begonnen zu tanzen. Während Rea versuchte sie zu warnen hüpften die drei splitterfasernackt durch die Ruinen. Es dauerte nicht lange, da war eine in die Brennesseln gefallen, eine andere in die Disteln und die Unglücklichste hatte aus erster Hand erfahren, warum das Igellied geschrieben wurde.
Das Geschrei war groß, doch dann, langsam, begannen die Ruinen sich zu verändern.
Es war, als würde das Gebäude, dass hier einst gestanden hatte, rückwärts in sich zusammenfallen, aus Steinen die plötzlich am Boden lagen.
Glitzer und Glitter flog an Nyria vorbei, setzte sich zu Ornamenten zusammen und blieb teilweise noch in der Luft hängen - bis die neuen Steine sie erreicht hatten. Es bildeten sich Bögen, Treppen und Nyria musste sich und die noch bewusstlose Lantania hastig zur Seite wuchten, sonst wären sie von einer Tür erschlagen worden.
Mit einem Mal war alles vorbei. Sie befanden sich in einem Schloss. Und es war mehr als kitschig. Selbst das mädchenhafteste Mädchen hätte das Schloss wahrscheinlich als Übertreibung gesehen. Goldene Ornamente, glitzernde Vorhänge, rosa Blümchen und Schleifchen, Bilder von Ponys und Häschen. Alles was irgendwie verschnörkelt sein konnte, war verschnörkelt und wies Herzchenmotive auf. Alles was verziert sein konnte, hatte Rüschen und Spitzen. Nyria meinte Rüschen zu sehen, die wiederum Rüschen hatten welche allesamt glitzerten. Es machte sie sofort misstrauisch.
Und in der Mitte stand ein Prinz. Mit langem, blondem Haar das in der nichtvorhandenen Brise wehte. In goldener Rüstung saß er auf einem weißen Pferd, so elegant und herrschaftlich dass selbst dass selbst Nyrias innerer Werwolf es niemals hätte verspeisen wollen. Der Prinz lächelte erhaben. Von irgendwo erleuchtete das Licht seine strahlendweißen Zähne. Sie glänzten und Nyria meinte, ein leises Pling! zu hören. Nyria stieß die immer noch schlafende Lantania an. Mühsam rappelte diese sich auf. Auch ihre Hände waren gefesselt, und Strähnen ihres roten Haares hingen ihr unelegant ins Gesicht.
"Wo sind wir und Bei-allen-Göttern-was-ist das????", sie starrte auf den Prinzen.

Auch Rea hatte staunend, zweifelnd und zugegebenermaßen etwas ängstlich zugesehen wie sich das Märchenschloss bildete. Ein Blick zu den drei Frauen sagte ihr, dass auch diese überrascht über den Effekt waren. Sie hatte die Ablenkung genutzt an ihren Fesseln zu arbeiten. Das Blut an ihren Armen besudelte das Kleid, aber es war ihr ziemlich gleich. Schließlich war es nicht ihres. Doch als sie den Prinzen saß, hielt sie inne. Sie hatte Schleimmonster, Tentakel oder Dinger mit vielen Köpfen erwartet. Ein Prinz in goldener Rüstung, wehendem Haar und einer etwas überladenen Krone auf einem Schimmel stand ganz unten auf ihrer Liste von Wesen die mit Blutmagie beschworen wurden. Wenn sie darüber nachdachte, stand er gar nicht auf ihrer Liste. Sie hatte gar keine Liste. Sie hatte viel zu viel zu tun um sich Listen über Monster auszudenken.
Gellende Schreie wurden zu ihr herübergetragen und die Hexe sah, dass die drei Frauen begonnen hatten zu streiten. Die Achatenerin, immer noch auf einem Bein stehend, zog der Drallen an den Haaren und versuchte gleichzeitig die Brünette umzustoßen, die auch wenn sie das Kleid abgelegt durch die vielen Lagen Schmuck zumindest einen Funken Anstand wahrte. Es wurde gekratzt, gebissen und getreten, doch der Balg an Leiber bewegte sich langsam aber stetig auf den Prinzen zu.
"Er ist meiner, ich hab ihn mir gewünscht!", schrie die Dralle.
"Nein ich!", rief die Achatenerin.
"Gar nicht war, ich wollte schon immer einen Prinzen haben!", schrie die klimpernde Brünette.
"Wir können doch nicht alle den gleichen Wunsch gehabt haben!", kreischte die Achatenerin verzweifelt.
Und langsam dämmerte es Rea was hier vor sich ging.

"Da ist ein kleines Messer in meiner Tasche", flüsterte Nyria.
"Wenn du irgendwem erzählst dass ich das gemacht habe, erwürge ich dich!" grummelte Lanti. Sie lag mit dem Kopf in Nyrias Schoß und versuchte mit dem Mund das Taschenmesser aus Nyrias Hosentasche zu ziehen.
"Wir sind Frauen, das geht schon in Ordnung", erwiderte Nyria trocken. Sie musste Lanti nicht auf die Nase binden dass sie schon in ernsthafteren Situationen auf ganze andere Weisen an scharfe Klingen gekommen war.
"Wir sind Frauen, eben drum!" sagte Lanti. "Üch Hou's." Lanti spuckte das geklappte Messer in Nyrias gefesselte Hände.
Mit geübten Griffen öffnete Nyria es und begann sich zu befreien. "SEALS-Regel Nummer 1, habe immer ein Messer bei dir!"
"Das ist Regel Nummer 5, Nyria. Regel Nummer 1 ist 'Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser' Ich habe sie gerade erst alle auswendig lernen müssen."
"Hmpf. Immerhin haben wir uns an Regel 9 gehalten." Nyria verdrehte Augen.
"Hintergehe niemals deinen Partner?"
"Arbeite im Team, Lanti. Wir arbeiten im Team, kapiert?"
"Ja, Nyria."
"So, geschafft", Nyria zog die entfesselten Hände nach vorne und rieb sich die Handgelenke. Dann schnitt sie Lantanias Fesseln durch. "Und jetzt?" Sie schielte zu den Schwertern die nur einige Meter entfernt lagen.
Lantania sah zu dem Prinzen. "Was geht hier eigentlich vor?"

Rea sah sich nach spitzen Gegenständen um, doch leider gab es in dem Kitsch-Schloss nichts dieser Art. In Ermangelung anderer Möglichkeiten setzte sie sich auf und versuchte die Knoten mit den Zähnen zu lösen. Doch die drei Möchtegern-Hexen hatten zwar keine Ahnung von Magie, dafür aber Ahnung von Fesseln gehabt. Es könnte Stunden dauern sich zu befreien. Sie spürte den Blick des Prinzen auf sich und sah ihn stirnrunzelnd an.
Dieser sah wieder zu den drei nackten Frauen. "Ich bin Prinz Ferdinand Amadeus, der rechtmäßige Erbe von Ankh-Morpork! Wer von euch hat mich beschworen?"
"ICH!", riefen die drei Frauen wie aus einem Munde.
Der Prinz lachte amüsiert. Dann zog er das Schwert und galoppierte auf die Frauen los, welche vor Angst wie angewurzelt stehen blieben. Und er hätte sie umgeritten, hätte sie nicht Nyria plötzlich zur Seite gestoßen und sich Prinz Ferdinand in den Weg gestellt. Mutig fing sie seine goldene Klinge ab. Zumindest versuchte sie, die Klinge abzufangen. Das goldene Schwert schnitt die Klinge mühelos und gegen alle Regeln der Physik in zwei Teile.
"Lauft weg!", schrie Nyria den Frauen zu. "Los! Das ist kein Märchenprinz, ihr Idioten!"
Die Frauen suchten das Weite.
"Ma'am? Darf ich?" Lantania war neben Rea aufgetaucht. Sie hielt ein Messer in der Hand.
"Äh, ja. Natürlich."
Lantania schnitt mit geübten Bewegungen die Fesseln durch.
"Ma'am, was geht hier vor?", fragte Lantania.
"Ich glaube diese drei Eselinnen wollten die natürliche Magie der Mittsommernacht und dieses Ortes nutzen um sich ihre Wünsche zu erfüllen. Nur hatten sie alle den gleichen Wunsch. Einen schönen, reichen Prinzen."
"Und das hat einfach so funktioniert?", Lantania sah ihre Cheffin ungläubig an.
Rea verdrehte die Augen. "Natürlich nicht. Nur weil sie sich selbst das Blutvergießen ersparen wollten und ich zufällig in der Gegend war, hat das funktioniert. Und nach hinten losgegangen ist es ja auch." Rea suchte verzweifelt nach einer Waffe und nahm dann schließlich ein rosa Schwert von einer - ja - rosanen, mit Rüschen besetzten Ritterrüstung und suchte nach dem Prinzen.
Nyria hatte durch ihre Erfahrung im Straßenkampf, kein Problem damit Ersatzwaffen zu finden. Sie hob Bilder von der Wand und warf sie nach dem Prinzen, sie warf Blumenvasen und Kissen nach ihm. Doch jeder Angriff prallte wirkungslos an dem Prinzen ab.

"Hey, Ferdi!", rief Lantania, die inzwischen ihr Schwert gezückt hatte. "Komm her wenn du dich traust!"
Der Prinz lachte spöttisch, machte eine Kehrtwende bei der sein stattliches Ross sich wiehernd aufbäumte und galoppierte dann auf Lantania zu. Als seine Klinge Lantanias traf, zersprang auch ihr Schwert in zwei Teile. Sie musste sich ducken um nicht vom spitzen Ende getroffen zu werden. Doch all dies war sowieso eine Ablenkung gewesen. Rea war einen Rüschenvorhang hochgeklettert und sprang von oben auf den Prinzen herab.
Dies hatte in Lantanias Gedanken immer sehr viel eleganter gewirkt. Doch Rea plumpste wie ein Kartoffelsack auf den Pferdehintern und wäre beinahe abgerutscht wenn sie sich nicht am Prinzen festgehalten hätte. Ein schmerzverzerrter Ausdruck war auf ihrem Gesicht zu sehen, doch sie zögerte nicht lange und schnitt legte dem Prinzen das rosa Schwert an die Kehle.
"Halt an, duu... duuu... ARGH!"
Der Prinz nahm das Schwert in die Hand als sei es so scharf wie ein Plüschkissen und zog es von sich. Er schwang es und in einem eleganten Bogen landete Rea nun vor ihm, bäuchlings auf dem Widerrist des Pferdes. Er hielt das Pferd an und zog die Hexe hoch, deren Haare sich langsam aus dem strengen Flechtzopf lösten. Sie keuchte von dem Schlag in dem Bauch, den ihr die harten Knochen des Pferdes verpasst hatten. Sie saß nun im Damensitz vor ihm. Er hielt ihr sein Schwert an die Kehle und sah die beiden Wächterinnen an. "Einen Schritt..."
Lantania und Nyria waren wie gelähmt und sagen zu wie der Prinz ihre Abteilungsleiterin auf den Mund küsste. Ihre Hände zuckten, als hätte sie ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst, doch das Schwert hielt sie davon ab. Es regnete Glitzer und das blutbesudelte Leinengewand verwandelte sich in ein rosa Kleid dass der Dekoration des Schlosses in nichts nachstand.
"Aah!", schrie Nyria auf.
Lantania sah ihre Kollegin an, dann sich selbst. "Bei allen Göttern!" Auch die beiden Wächterinnen trugen rosa Rüschenkleider. Sie stöhnte auf. "Rose Kleider und rotes Haar! Das geht doch nicht!"

Damiensah den drei Frauen verwundert nach. "Waren die wirklich nackt?", fragte er. "Oder habe ich einen Sonnenstich."
"Ich glaube die waren wirklich nackt." Amalarie sah ihnen nach. "Und eine humpelt sehr stark."
"Darauf habe ich gar nicht geachtet", sagte Ettark. "Die Blondine hat ganz schön geschwabbelt."
"Damien!", rief Kannich empört.
"Jaja", erwiderte Damien. "Los, wir sind gleich am Schloss."
Dr. Hix zögerte. "Ich spüre schwarze Magie..."
"In einem rosa Schloss?", fragte Bjorn entgeistert.
"Ja. Und ich mache keine Scherze. Ihr geht etwas Düsteres vor sich..." Der Zauberer legte den Kopf schief. "Bei Dämonen weiß man zumindest was einen erwartet. Aber das hier ist... ein lebendig gewordener Wunsch?"
Der Bibliothekar nickte.
"Ohje..."
"Aber Wünsche sind doch nicht schlimm?", fragte Ettark ungläubig.
"Das glaubst du. Aber stell dir einmal vor, deine Wünsche würden wahr. Immer wenn du dir wünschst du könntest jemanden den Hals umdrehen würde das auch passieren." Es war Dogol der sprach. Er klang nachdenklich.
"Dann müsste man mich für Massenmord hängen", murmelte Damien.
"Genau. Wünsche kann man nicht kontrollieren", stimmte ihm Calwyn zu.
"Ach du Schande. Na, dann nichts wie rein da!"

"Du hast mich gerufen und ich bin gekommen. Gemeinsam regieren wir Ankh-Morpork, meine Prinzessin." Der Prinz hielt Rea im Arm und ließ, trotz ihrer Bemühungen, nicht los.
"Ich habe dich nicht gerufen, das war ein Versehen!" Rea hieb ihm mit der Faust gegen die Brust, doch die einzige die Schaden nahm war sie selbst. Die Brustplatte seiner Rüstung bekam nicht einmal eine Delle.
"Ich kann dir helfen alles zu erreichen was du dir je gewünscht hast..."
"Ich brauche keine Wünsche!" fuhr Rea ihn an.
"Kein Gold? Keine Macht?", fragte er sie, beinahe zärtlich. "Alle Menschen wünschen sich das."
"Wollen und wünschen ist ein Unterschied!", entgegnete Rea und versuchte weiterhin sich aus dem Griff zu lösen. Das Pferd unter ihr schnaubte, als es auf einmal laut krachte. Die verschnörkelte Tür des Schlosses wurde aufgestoßen. Ein fröhliches Glöckchen klingelte, um die Gäste anzukündigen.
Die restlichen SEALS waren eingetroffen und sofort stürmten Rupper, Ettark und - zu ihrer Überraschung Dr. Hix auf den Prinzen und Rea zu.
"Nein, nicht!", schrie Rea verzweifelt. Auch Nyria und Lantania stürmten los, um die die drei aufzuhalten. Doch sie waren nicht schnell genug. Ruppert, der versuchte, Ferdinand mit seinem Schwert anzugreifen wurde er noch Meter davor zurückgestoßen und flog gegen eine Säule. Menélaos, der die Armbrust im Laufen gespannt hatte konnte gerade noch schießen, bevor er im hohen Bogen durch die Luft geschleudert wurde. Der Pfeil traf das Pferd in die Flanke, doch es störte sich nicht daran. Dr. Hix kam am weitesten, wich aber von alleine zurück als sich das Ross vor ihm aufbäumte.
"Ich wünsche mir dass du mich loslässt und wieder dahin zurückgehst wo du hergekommen bist", sagte Rea.
"So geht das nicht, Schätzchen." Der Prinz schüttelte lachend sein Haar. "Ich erfülle nur Wünsche die ich auch für sinnvoll halte."
Rea schnaubte. Fieberhaft überlegte sie, wie man diese Inkarnation verbannen könnte. Eisen war immer gut, es funktioniert fast immer. Und es fiel ihr auf, dass der Prinz kein Eisen trug. Doch der Prinz hatte die Stahlschwerter mühelos durchschnitten. Wirkte es nur bei direktem Kontakt?
Sie drehte sich zu ihm und nickte. Dann küsste sie ihn. Perplex lockerte er den Griff und sie fuhr ihm mit der Hand übers Gesucht. Mit der blutbesudelten Hand. Getrocknet zwar, aber Blut enthielt Eisen. Der Prinz schrie auf. Wie Säure fraß sich ihr Blut in seine Haut. Grüner Schleim trat aus den Wunden. Er ließ sie los und sie nutzte die Gelegenheit um zum Tor zu fliehen wo die restlichen SEALS sie empfingen.
"Eisen!", rief sie. "Wer hat Eisen?"
Blitzschnell reagierten Dogol, Calwyn und Bjorn und warfen ihre Helme nach dem Prinzen. Sie verfehlten ihr Ziel nicht und der Prinz fiel von seinem Ross.
"Kreist ihn ein!", befahl der Oberfeldwebel und die Zwerge sowie alle, die irgendetwas aus Eisen mit sich trugen liefen los und stellten sich um den Prinzen auf.
"Wir müssen ihn zurückschicken. Oder vernichten", murmelte Rea. "Und wir haben nicht viel zeit bis er sich erholt. Seine Rüstung schützt ihn."
"Hast du Salz dabei", fragte Dr. Hix. "Oder Kreide? Wir könnten ihn mit dem Immolaverunt Daemonibus versuchen."
Jemand zupfte an Reas Kleid. Es war der Bibliothekar. Er grinste, hielt Damiens Signalhorn nach oben und grinste breit. "Ugh", sagte er beruhigend und lief zum dem lebendigen Käfig aus SEALS. Kräftig bließ er in das Horn. Der Lärm von tausend Bienenschwärmen erschallte durch das Schloss.
"Ist das ein Voce Tubae? Woher habt ihr das?", fragte Dr. Hix erstaunt.
Rea zuckte mit den Schultern. "Lag im Fundus. So wie es sich anhört ist es aber eher ein Carbro Comissatio."
Das Schloss begann zu schmelzen. Wie ein Eis das in der Sonne stand zerliefen die Farben ineinander. Das Pferd schmolz. Die schrecklichen Vorhänge schmolzen, die rosa Kleider schmolzen. Der Prinz schrie und schmolz trotzdem. Binnen Augenblicken war dort, wo das pastellfarbene architektonische Monstrum gestanden hatte nur noch eine Ruine.
Rea trank mit dem Strohhalm aus einer Limonadenflasche. Damien und Ettark taten es ihr gleich.
Sie waren wieder im Lager, der Stress der letzten Nacht stand ihnen noch ins Gesicht geschrieben, doch alles war merklich ruhiger. Von Meuterei war heute keine Spur mehr, alle wollten nur noch Entspannung.
"Was ich nicht verstehe ist, wieso die Frauen es geschafft haben diesen Prinzen zu beschwören", sagte Dogol. "Es kann doch nicht so einfach sein so etwas mächtiges zu Erwecken. Das ganze Schloss und so..."
"Ich glaube", sagte Ettark, "das war eine Verkettung von unglücklichen Umständen."
Rea nickte. "Der Haufen an sich scheint voller thaumaturgischer Energie zu sein. Von Blut getränkt über die Jahrhunderte unberührt. Und gerade in der Mittsommernacht kann es zu unerwarteten Entladungen von Magie kommen. Besondere Tage im Jahr sind immer etwas anfällig. Außerdem waren sie schon in der Nacht davor dort oben und haben weiß-Anoia-was getrieben."
"Und was hat das Signalhorn damit zu tun?", fragte Nyria.
"Bienen sind wie Eisen für solche Wesen. Vielleicht sogar noch schlimmer. Sie sind unbeherrschbar. Und anscheinend reicht nur ihr Geräusch aus um so ein Wesen zu verbannen." Rea zog erneut an ihrer Limonade, als es begann zu Donnern.
Keine Wolke stand im Himmel. Nur die Sonne strahlte ihnen entgegen. Dann sahen sie den Haufen hinab. Eine Horde spitzhütiger, bärtiger Männer kam auf sie zu.
"Ich glaube sie wollen eine Revanche!", sagte Ettark.
Kannich grinste. "Gehst du ins Tor Rea? Den Zauberer möchte ich sehen der an dir vorbeikommt."
Die Hexe grummelte. "Fußball. Pah!"


[1] Die Anzahl der Us war Rea noch immer nicht ganz klar

[2] Ein knielanges Mantelkleid (mit drei Unterröcken) über einer Pantalonhose. Siehe auch hier: http://www.victoriana.com/Womens-Fitness/Beach/suit-3.htm

[3] Ja, Rea ist auch in solchen Situationen immer auf den Anstand bedacht.

Zählt als Patch-Mission für den Abteilungsleiterin SEALS / San-Patch.



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Feedback:

Von Valdimier van Varwald

01.09.2010 12:50

Am meisten hat mir an der Geschichte das Zusammenspiel der Abteilung gefallen. Auch das du deinen Charakter so schonungslos von den anderen Wächtern beleidigen lässt, war sehr genial. Auch der Verlauf der Geschichte war sehr lustig und hat die Vorlage auf eine, für mich, untypische Art umgesetzt. Besonders das Gespräch zwischen Rea und Bregs hat es mir angetan. Bitte mehr davon.Eine sehr schöne Pokey, die mich gut unterhalten hat und in der die Abteilung sehr schön eingearbeitet wurde.

Von Breda Krulock

01.09.2010 12:50

Leider haben sich zum Ende hin einige Tippfehler eingeschlichen, aber das ist verschmerzbar.Den ersten Teil fand ich sehr gelungen, ab dem Fußballteil wurds mir dann ein wenig zu absurd. Trotzdem hab ich sie gerne gelesen.

Von Bjorn Bjornson

01.09.2010 12:50

Die Vorlage war, so finde ich, genial umgesetzt. Und auch die Bezüge zu den Büchern sind gut gelungen.Und ich tauchte auf, was ich natürlich toll finde.

Von Glum Steinstiefel

01.09.2010 12:50

Abgesehen davon, dass man bei solchen Temperaturen auf größere sportliche Aktivitäten verzichten sollte ( ; ), wunderte es mich, dass die Wächter offensichtlich zum großen Teil in der Lage waren die 'Ugh!'s des Bibliothekars zu verstehen.Und diesen Satz hier fand ich interpretatorisch böse:"Doch als sich das Blut mit der Erde mischte, hatte sich der Geruch verändert. Sie hatte an die Müllhalde hinter der Unsichtbaren Universität denken müssen. Dort roch es auch manchmal so..." Ich hoffe, dass Versuchstiere gemeint sind...Was war noch gleich der genaue Grund, weshalb man Rea ein Kleid anzog und Nyria und Lantania nicht? Als Opferrolle schon klar, aber merkwürdig erscheint es mir dennoch.Gen Ende häuften sich zudem die Rechtschreibfehler.Außerdem hat sich niemand sonst aus der Stadt über die Erscheinung eines Schlosses gewundert und der so misstrauische Kommandeur kam nicht zu einer Überraschungsvisite, sondern lies Rea lustig weiter "urlauben".Ein paar Punkte, die mich stutzig machten, aber nicht summa summarum daran hindern zu behaupten, dass diese Single ihren Ribbon wert wäre. = )

Von Sebulon, Sohn des Samax

01.09.2010 12:50

Die Ideen sind cool, Rea. Gut, dass ich dich motiviert habe. :)Es sind ein paar Brüche da und ich hätte mir gewünscht, dass du mehr Zeit gehabt hättest, um die Geschichte umzusetzen. Dann hättest du noch hier und dort a) Eisen finden lassen (an Gürtelschnallen, Büchsen, Bolzen, Spinat, ...), b) Rechtschreibung ausgleichen und c) hier und dort die Satzstruktur neueren Ideen anpassen können. (Manchmal stehen zwei Verben direkthintereinander wie 'schnitt' und 'legte'.)Schön, dass der Rahmen ein Rahmen bleibt: Fußballende Zauberer. Die drei Mädels dagegen sind irgendwie unmotiviert und kriegen nix auf's Maul ... ;) Und eine Anspielung an Ghostbusters oder zwei hätte ich dir vermutlich noch zugespielt, wenn ich im Lande gewesen wäre.Insgesamt eine gute Geschichte, finde ich, bei der man aber leider merkt, dass sie kurz vorher fertig geworden ist.Und was das Rosa angeht: Du hast das kleine wuschelige Gleich-Kotzt-Es in mir tatsächlich überstrapaziert. ^^(Was ja dein Wille war, wenn ich den Stil recht deute ...)Von Tut'WeeSchöne Single. Ich persönlich hab gehofft, das du bei der innovativen Spielidee bleibst, aber der Krimi-Anschluß war auch schön.

Von Rea Dubiata

01.09.2010 17:22

Vielen Dank für das Lob und die Anregungen. Ich bin froh, dass sie doch so gut angekommen ist. :D

Natürlich war die ganze Geschichte überzogen aufgelegt. Wir sind auf der Scheibenwelt und es sollte [i]auf der Scheibenwelt[/i] ungewöhnlich sein. Da musste ich mich schon ins Zeug legen. ^^



Glum, es roch nicht nach Blut sondern nach Magie. ;) Und Rea musste das Kleid anziehen weil sie (ungewollt) die Magie gewirkt hat.



Zusammenspiele von Bregs und Rea wird es vor allem in der neuen Single geben... Für die nehme ich mir aber mehr Zeit. ^^

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