Von der lebensrettenden Eingeschaft von Schokoladentalern (Eine Ente kommt auch vor)

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von Wächter Reiner Rundumschlag (GRUND)
Online seit 01. 05. 2010
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Für Rekruten (erste Mission):
Auf dem heutigen Ausbildungsplan steht: "Reiten - Das Wachepferd im Einsatz." Meine Güte, du bist in der Stadt. Musst du dich wirklich mit Reitunterricht herumschlagen?

Dafür vergebene Note: 9

Nach langen Monaten des Reisens durch Wälder und die kilometerlangen Kohlfelder der Sto-Ebene hat Reiner Rundumschlag (Zwerg, Bierliebhaber, ehemaliger Revolutionär und jetzt bald Wächter) endlich das steinerne Tor von Ankh-Morpork erreicht. Ankh-Morpork! Seitdem er vor einigen Jahren zum ersten Mal von der Stadt gehört und gelesen hatte, kam sie ihm wie das Paradies vor. Jedoch jetzt, wo er die Stadt zum ersten Mal sah, machte sich ein wenig Ernüchterung breit. Alles wirkte heruntergekommen und dieser Geruch... Eine unangenehme Mischung aus Verwesung, Exkrementen und altem Obst. Ganz anders als zu Hause...STOP! Er durfte nicht mehr so denken. Überwald war nicht mehr seine Heimat, er hatte mit diesen reaktionären Zwergen abgeschlossen, stattdessen musste die Chance genutzt werden, die sich ihm jetzt bei der Wache bot.
Mit nichts weiter als der Kleidung an seinen Körper, die nach der langen Reisen nur noch ein paar Fetzen waren, einem 20-Centstück, welches er noch nicht ausgegeben hatte (Zuzüglich 5 Münzen im Wert von insgesamt 3 Dollar, die, wie sich später herausstellte, aus Schokolade waren.[1]) und seinem Empfehlungsschreiben des niederen Königs trat Reiner durch das Tor und wurde niedergeschlagen.

In einer Gasse, direkt an der Stadtmauer, unweit vom Tor entfernt, wachte Reiner wieder auf und bemerkte als erstes einen stechenden Schmerz an seinem Hinterkopf, die typische Begrüßung Ankh-Morporks. Neben ihm lag ein Zettel auf dem Boden [2]:

Quittung der Diebesgilde von Ankh-Morpork

Der Inhaber dieses Belegs wurde erfolgreich ausgeraubt.
Transaktionswert: 0.20 AM-$
Transaktionen in größerem Umfang wurden auf Grund der Lebensmittelbestimmungen der Diebesgilde nicht vorgenommen.

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Seine Schokoladentaler lagen überall auf der Straße verteilt, nur einer war geöffnet und teilweise angeknabbert. Schnell sammelte er die Anderen wieder ein, bevor noch mehr Leute auf die Idee kämen, dass er wertvollen Besitz hätte.
Obwohl Reiner von der Diebesgilde wusste und erfreut war, dass sich endlich eine seiner Erwartungen erfüllt hatte, beschloss er spontan auf weitere derartige Erfahrungen zu verzichten und zu dem Ort zu gehen, der auf seinem Empfehlungsschreiben stand: GRUND, Kröselstraße

Dort angekommen erwartete ihn eine schlichte Eingangshalle, geschmückt von einem hölzernen Tresen, an dem 2 Wächter saßen. Sonst war der Raum relativ leer und schmucklos. Reiner war verwundert, wie sich so etwas Wachhaus nennen durfte. Er hatte in seinem Leben schon Wachhäuser der Zwerge gesehen, allerdings als Gefangener anstatt als Gesetzeshüter. Damals als er noch die Monarchie stürzen wollte, um sie durch eine Demokratie nach dem Vorbild Ankh-Morporks zu ersetzen, mit einem durch den Bürger gewählten Volksvertreter an der Spitze. Aber bei der ersten Großdemonstration, die die Stärke und den Willen des Volkes demonstrieren sollte, wurden alle 5 Teilnehmer festgenommen und vor die Wahl gestellt, entweder für lange Zeit ins Gefängnis zu gehen - oder aber nach Ankh-Morpork exiliert werden und sich dort bei der Stadtwache als Rekrut melden. So oder so, vermutete der König, würden die Ratten sich um die Aufständischen kümmern. Reiner wählte als einziger die Wache, während seine ehemaligen Mitstreiter sich auf ein sauberes Bett und regelmäßige Mahlzeiten freuen durften.

Da ihm die zombieähnliche Igorina, die in diesem Moment darin vertieft war Quadrate aus einer Zeitung auszuschneiden, nicht ganz geheuer war, ging Reiner zu dem anderen Wächter, ein Zwerg, der gerade genüsslich an einem Zwergenbrot knabberte.
"Entschuldigung, meine Name ist Reiner Rundumschlag und ich wollte mich bei der Wache melden. Hier ist meine Empfehlung." Stolz über seine Bedeutsamkeit holte er vorsichtig das Schreiben das Königs hervor und legte es auf den Tresen.
"Reiner...Reiner... Kommt mir bekannt vor. Vor einigen Wochen kam eine Klackernachricht rein, die deine Ankunft ankündigte. Hast dir aber ganz schön Zeit gelassen. Und deine Empfehlung kannst du in die Bewerbungsbox legen." Er deutete auf seinen Papierkorb. "Wenn hier jeder eine königliche Empfehlung hätte, der aufgenommen wird, wären wir vielleicht wichtig genug um einen funktionierenden Abort zu erhalten. Ich bin übrigens Sebulon, Sohn des Samax, dein Ausbilder. Für dich einfach nur Sir!"
"Jaja..."
"Wie war das!?"
"Sir?"
"Etwas besser, Rekrut Rundumschlag. Was ist Rundumschlag überhaupt für ein unüblicher Name?" Der Ausbilder musterte ihn kritisch.
"Das ist mein Kampfname den ich mir in Überwald zugelegt habe!", antwortete Reiner mit leuchtenden Augen.
"Als ich zuletzt in Überwald war konnte man sich seinen Namen nicht aussuchen, vor allem nicht so einen unzwergischen. Noch ein paar Fragen bevor es losgeht: Hast du irgendwelche Krankheiten..." , begann Sebulon.
"Krankheiten keine, aber ich bin leicht klaustrophobisch und habe manchmal Rückenschmerzen also würde ich ungern in engen Räumen arbeiten und schwere Dinge darf ich auch nicht heben" , entgegnete ihm der schwer Gebeutelte.
"Unterbrich niemals einen Vorgesetzen!", fuhr ihn Sebulon an. "Andere Kollegen würden dich an meiner Stelle eine Nacht lang in einer Zelle Steine von einer Wand zur anderen tragen lassen aber ich beschränke mich darauf bei Krankheiten -Keine- einzutragen. Gibt es Vorstrafen..." Bei diesen erstarrte Reiner zur Salzsäule und wurde bleich."...oder spezielle Fähigkeiten, Vorlieben, Abneigungen oder Phobien?" , las Sebulon gelangweilt von seinem Fragebogen ab, den er schon auswendig kannte.
"Ich habe mir nie etwas zu schulden kommen lassen, dass meinen Mitmenschen oder Gegenständen in meiner Umgebung geschadet hätte und nein", erwiderte Reiner und hoffte, dass sein Gegenüber nicht genauer nachfragte und ihm seine Reaktion nicht auffiel.
"Ausgezeichnet, dann können wir ja mit deiner Ausbildung loslegen", klärte ihn Sebulon auf. Reiner fragte sich, ob er ihm überhaupt richtig zugehört hatte oder ob es egal gewesen wäre, was er geantwortet hätte. "Du hast Glück, denn heute steht Reiten auf dem Programm. Das wird für dich sicher eine einmalige und tolle Erfahrung," eröffnete ihm Sebulon trocken.
"Reiten? Ich bitte dich, warum soll ich reiten lernen?"
"Für dich immer noch Sie. Und stell meine Anweisungen nicht infrage! Geh jetzt in den Stall und mach dich mit unserem stolzen Ross bekannt." Bei diesen Worten huschte fast so etwas wie ein Grinsen duch das bis jetzt so ernste Gesicht. "Wegtreten!"
"Mir muss nicht gesagt werden, wann ich wohin gehen kann." Reiner war empört über diese unfreundliche und undemokratische Entscheidung. Wieso fragte ihn eigentlich keiner nach seiner Meinung?
"Gewöhn' dich lieber dran, Rekrut!" , rief er dem neuesten Rekruten der Stadtwache hinterher als dieser wutschnaubend den Raum in in Richtung Stall verließ [3].
"Da haben wir unf ja einen grandiofen fukünftigen Wächter angelacht. Wer ift eigentlich daf ftolfe Roff oder habe ich ef bei meinem letften Befuch überfehen?", sagte die neben ihm sitzende Rogi Feinstich als sie von ihrer Bastelei aufsah.
"Sie wird ihm schon etwas Respekt beibringen. Oder ihn für immer verschwinden lassen, wenn sie schlecht drauf ist. Auf jeden Fall dürfte das Problem mit seinem Betragen besser werden."

Bei dem "stolzen Ross" konnte man, selbst wenn man beide Augen zudrückte, kaum von einem Pferd reden. Auch Maultier wäre eine extrem schmeichelhafte Bezeichnung. Das Tier sah so aus, als zählte es einen ganzen Bauernhof zu seinen Vorfahren, das Ergebnis war ein wahrlich mitleidserregendes Geschöpf von kleiner Statur. Zudem schien Mutter Natur bei der Schöpfung des Tieres eine starke Abneigung gegen Symmetrien an den Tag gelegt zu haben. Ein Bein war kürzer als die anderen, die Augen waren unterschiedlich hoch, ein Ohr fehlte fast ganz und die Nase war schief. Zudem hatte es wohl noch keiner der Wächter für nötig gehalten das Viech zu waschen. Dieser Umstand wurde noch dadurch verschlimmert, dass das Pferd anscheinend Gefallen daran gefunden hatte, sich in dem Unrat des Stalls und der Straße zu wälzen. Dementsprechend roch es auch. Und als wäre es durch die Natur noch nicht genug gestraft, haben die Jahre in Ankh-Morpork auch psychisch seine Spuren hinterlassen. Das Ergebnis war ein irres Grinsen mit dem Reiner begrüßt wurde.
"Die Natur kann grausam sein, nicht wahr?" Sebulon hatte hinter ihm den Raum betreten.
Mit blankem Entsetzten betrachtete Reiner das Wesen.
"Ich soll auf dem Ding reiten? Ich bin ein Zwerg, ich habe zuletzt als kleiner Junge ein paar Mal Eber im örtlichen Reitverein geritten. Die waren freundlich und sanftmütig. Hier habe ich Angst zerfleischt zu werden."
"Erstens ist das kein Ding oder ein Es sondern Jutta. Sie wurde uns von der Metzgergilde zur Verfügung gestellt, die meinten, dass könnten sie ihren Kunden nicht antun. Zweitens muss jeder Wächter reiten können, damit wir präsenter erscheinen und Jutta hat bis jetzt jeden Rekruten zurückgebracht, wenn auch nicht unbedingt in bestem Zustand. Jetzt stell dich nicht so an und setz dich auf sie drauf." Sebulon ließ sich so gemütlich wie möglich auf einen Hocker nieder und holte sein Zwergenbrot heraus.
"Ich will nicht sterben!" Juttas Grinsen wurde noch etwas sadistischer und Reiner im gleichen Maße hysterischer. "Sie lacht mich aus!"
"Jetzt steig endlich auf, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit." Mit seinem Brot machte er eine ungeduldige Geste.Vorsichtig kletterte Reiner auf das Pferd, wobei er gleichzeitig bemüht war möglichst wenig von Jutta zu berühren, die verächtlich schnaubte. "Sehr gut, die grundlegenden Befehle kennst du sicher noch aus deiner Eberzeit. Gehen wir nach draußen und schauen, ob du auch Jutta beherrscht." Er gab der Stute einen Klaps und sie bewegte sich mit Reiner nach draußen.
"Nicht so schnell!" Reiner überwand seinen Ekel und hiel sich an Jutta so fest er konnte. "Ich glaub mir wird übel..."
"Lass dich von dem alten Gnomenehepaar, das dich gerade überholt hat, nicht einschüchtern, dies ist kein Rennen." Reiner ärgerte sich über diese Verkehrsrowdys, er hätte ihnen am liebsten ordentlich seine Meinug gesagt. "Dreh jetzt einfach mal eine Runde um den Viehmarkt, danach üben wir Verfolgungsjagden und Festnahmen hoch zu Ross. Bis später."

Mit einem weiteren Klapps bewegte sich das Reittier langsam in die richtige Richtung. Reiner freute sich, er hatte erwartet, Jutta würde bei der ersten Gelegenheit ausreißen oder ihn vom Sattel werfen. Ihm war zwar immer noch übel, aber immerhin traute er sich jetzt, den festen Griff von ihrem stinkenden Körper zu lösen und sich aufrecht in den Sattel zu setzen. So ritten sie die ersten Meter gemächlich entlang des Viehmarktes. Reiner fragte sich jedoch, ob er sie wirklich ritt oder ob Juttas selbstgewählter Weg nur rein zufällig mit seiner Route übereinstimmte.
Es stellte sich letzeres als richtig heraus. Kaum hatten sie die erste Kurve genommen, da machte Jutta schon einen zweiten Schlenker und ritt die Unbesonnenheitsstraße entlang.
"Wir hätten hier nicht abbiegen müssen, du dummes Pferd. Los, dreh um," sagte er verärgert. Er versuchte sie umzulenken, doch Jutta blieb unbeeindruckt,.
"Warum hörst du nicht auf mich? Brrrr, halt an! Wenn du schon in die weite Welt reisen willt, dann wenisgstens ohne mich." Er trat gegen ihren schlaffen Körper aber alles half nichts, Reiner war mit seinem Reitlatein am Ende. Aber er hatte noch den Trick aller intelligenten Lebewesen auf Lagern, um mit minderentwickelten Spezies zurechtzukommen:
"Dugottverdammtesdrecksmistviech, jetzt halt endlich an bevor ich dich zu Leberwurst verarbeite!" Anscheinend hatte sie das gehört und verstanden, denn nun bewegte sich die beleidigte Jutta etwas schneller [4] die Straße entlang.
Mittlerweile waren sie schon die halbe Unbesonnenheitsstraße entlangmarschiert und der mächtige Ankh kam immer näher. Juttas Gesicht drückte sowohl Wahnsinn als auch Entschlossenheit aus.
Oh Gott, dachte Reiner, sie will uns beide in den Fluten des Flusses versenken.
Es war Sommer und der Wasserstand des Ankh lag bei nur wenigen Zentimetern, was Reiner als Neuankömmling aber nicht wusste.
Was soll ich nur tun? Zahlreiche minder nützliche Lösungen schwirrten durch Reiners Kopf: Wenn ich abspringe breche ich mir bei dem Tempo bestimmt alle Knochen, anhalten kann ich auch nicht und schwimmen erst recht nicht! Ich glaub mir wird wieder übel.
Er entschloss sich für das einzig Richtige.
"Hilfe! Kann mich jemand von diesem selbstmordgefährdeten Tier befreien? Ich will nicht sterben." Die umstehenden Bürger schauten teilweise interessiert, teilweise belustigt dem Schauspiel zu. Als gute Zuschauer käme es ihnen nie in den Sinn das Spektakel zu stören.

Eine aussichtslose Situtation für Reiner, doch nun geschah etwas für andere Orte im Multiversum [5] unglaubliches. Einige seiner goldfarbenen Schokoladentaler fielen durch ein immer größer gewordenes Loch in seiner Gesäßtasche und landeten hinter dem Duo auf der Straße. Die hellen Taler auf der verdreckten Straße fielen auf wie ein Milliardär in der Suppenküche und schnell wurden das vermeintliche Geld von Umstehenden eingesammelt. Die Bürger von Ankh-Morpork waren nicht nur sehr gute Zuschauer sondern auch rational denkende Menschen, so war es ihnen sofort klar, dass das Geld nicht von dem erbärmlich aussehenden Zwerg in der abgetragenen Kleidung kommen konnte. Dafür kannten sie Zauberer und Magie.
Sofort rief ein hoffnungsvoller Bürger: "Das Pferd...", ihm kamen Zweifel auf, als er Jutta genauer beobachtete, "der Esel... dieses Tier kann Geld scheißen! Es ist bestimmt einem Zauberer davongerannt. Ich rette dich, du armer Zwerg."
"Nein, ich rette ihn!"
"Er hat mich angesehen, ich muss ihn von dem Wesen befreien und es in Gewahrsam nehmen, damit es nicht wieder Zwerge entführt."
Schneller ,als er die neue Situation begreifen konnte, wurde Reiner vom Pferd gehoben, welches von den sich untereinander streitenden Bürgern weggebracht wurde.
"Sie heißt Jutta...", sagte der benommene Zwerg bevor er sich übergab.

Zurück in der Kröselstraße wartete schon jemand Ungeduldig auf ihn.
"Wo hast du gesteckt? Und wo ist Jutta??", fragte ihn Sebulon wütend.
"Sie hat versucht uns beide umzubringen, indem sie mit Höchstgeschwindigkeit in den Ankh reiten wollte! Ich wäre fast ertrunken, jedoch wurde ich vorher von einigen Passanten gerettet, die sie mitgenommen haben", antwortete der glücklose Rekrut deprimiert.
"Du Sohn einer kopflosen Ente, denk doch mal nach, zu dieser Jahreszeit kannst du auf dem Ankh gehen. So etwas hat Jutta bis jetzt mit jedem Rekrut versucht und jedes Mal hat sie ihn wieder zurückgebracht, spätestens wenn sie Hunger bekam" Sein Ausbilder entspannte sich etwas. "Aber ich denke Jutta wird auch dieses Mal wieder zurückkehren. Wenn die Leute merken, dass sie sowohl unbrauchbar als auch ungenießbar ist, werden sie sie irgendwo aussetzen und dann kommt sie zurück. Sie kommt immer zurück", sagte er fast schon mit Verbitterung, "wieso wurdest du eigentlich gerettet? Soviel Courage ist unüblich für die Leute hier."
"Das glaubt mir keiner, und zwar..."
Sein Ausbilder unterbrach ihn: "Dann erzähl es mir jetzt auch nicht. Du hast mir heute schon genug Zeit gekostet, dabei müssen wir dich noch ausrüsten. Und den Stall kannst du für deine verloren gegangene Freundin auch mal putzen, du bist der erste, der es geschafft hat, sich ohne ihre Zustimmung von ihr zu trennen. Sonst lässt sie niemanden so leicht entkommen. Die Chance müssen wir, also du, ausnutzen um im Stall mal kräftg durchzufegen."
"Den Stall ausmisten?" In Reiner erwachte wieder sein Widerwillen. "Aber..."
"Deine Aufmüpfigkeit müssen wir dir auch noch austreiben aber das kriegen wir schon hin", unterbrach ihn Sebulon erneut und warf ihm einen Besen hin, "willkommen bei der Wache!

[1] Er hatte sie von einem fahrenden Händler für eine potthässliche Brille, die Reiner für unverzichtbar auf dem Weg zum gebildeten morporkianischen Bürger hielt, als Wechselgeld ausgezahlt bekommen. Ihm war zwar das kaum unterdrückte Grinsen des Händlers während ihrer Begegnung aufgefallen, jedoch hat er die Wahrheit über das Wechselgeld erst herausgefunden, als es in der Sonne plötzlich anfing weicher zu werden.

[2] Eine kurze geologische Untersuchung der Gesteinsart des Bodens, die naturbedingt ohne Werkzeuge und genauem Nachschlagewerk schwierig war, ergab folgendes Ergebnis: Es handelte sich um Kopfsteinplaster, Reiner war begeistert, war es in diesem Moment jedoch auch von der kleinen, gelben Ente die an ihm vorbeiwatschelte.

[3] Er folgte dabei einfach dem Geruch.

[4] Mit inzwischen fast zweifacher Schrittgeschwindigkeit.

[5] Die Scheibenwelt nahm auf der Liste der Orte mit den meisten unglaublichen und unmöglichen Ereignissen einen herausragenden dritten Platz ein.




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Feedback:

Von Braggasch Goldwart

18.05.2010 21:59

Nette story. Reiner wird gut charakterisiert und es sind ein paar feine Jokes drin. Pass auf Sprünge in der verwendeten Zeitform auf! Ein sehr anständiger Start in die Wächterkarriere. :)

Von Jargon Schneidgut

18.05.2010 21:59

War ziemlich gut für das erste Mal, vor allem dein Schreibstil gefällt mir weil originell und witzig. Allerdings habe ich ein bisschen das Gefühl, dass du Sebulon etwas zu herrisch und mies darstellst. So wie ich ihn kenne behandelt er die Rekruten nicht ganz so bösartig. Oder irre ich mich da? Außerdem fand ich deinen Charakter schon fast etwas zu lächerlich, obwohl das wahrscheinlich beabsichtigt war.Jedenfalls kann ich sagen, dass ich mich auf weitere Geschichten deinerseits freue, ich bin auf deine Ideen gespannt!

Von Kanndra

18.05.2010 21:59

Das war eine sehr humorvolle Schilderung von Reiners erster Begegnung mit Stadt und Wache. Ich freue mich schon auf längere Geschichten von dir!

Von Valdimier van Varwald

24.05.2010 22:50

Also die erste Hälfte der Geschichte fand ich richtig klasse. Dein Charakter ist sehr interessant und die Erläuterung seiner Vergangenheit, sowie sein Verhalten gegenüber seines Ausbilders fand sich sehr unterhaltsam. Als es dann an seine Ausbildung ging, hat die Single in meinen Augen doch ziemlich an Qualität verloren. Als erstes fand ich es etwas seltsam, dass man den Rekruten einfach so seinem Schicksal überlässt und auch das Desinteresse, als er am Ende alleine zurückkommt, hat in meinen Augen nicht wirklich gepasst. Aber auch der Verlauf der "Reitstunde" kam mir etwas zu hektisch und unkoordiniert vor.



Ich finde du hast ziemlich großes Potential, was deine Schreibkunst angeht und mit einem etwas ausgefeilteren Plot, steht uns sicher noch ein paar sehr gutes Singles ins Haus.

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