Todesmaske

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von Gefreite Avalania von Gilgory (SUSI)
Online seit 01. 02. 2010
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Es häufen sich die Anzeichen, dass ein seit langem gesuchter Meisterverbrecher nach Ankh-Morpork zurückgekehrt ist. Schafft es eure Abteilung, den Täter zu fassen?

Dafür vergebene Note: 9

Es war Mittag.
Ava diktierte noch einen letzten Satz, den sie mit "Mittagspause" abschloss. Danach deckte
sie die Leiche zu und schob diese zurück in den Schrank. Doch bevor die Zwergin sich in die
wohlverdiente Pause begeben konnte, sortierte sie ihr Sezierbesteck und reinigte es mit einem Tuch gründlich, bevor sie es zurück in die Schublade legte. Der Dämon im Diktierkasten schaute dem Treiben gelangweilt zu, denn er kannte jeden einzelnen Handgriff auswendig. Ja man könnte sagen dass es schon ein Ritual war. Und wehe man störte sie dabei.
Endlich war die Gefreite fertig.
"Hey Digger, ..." so nennt Ava den Dämon. Er fand eigentlich nicht dass er dick war, aber Zwerge sind ja ein seltsames Völkchen.
"Hey ich rede mit Dir!" Rief die Zwergin etwas lauter und wartete bis sie Diggers
Aufmerksamkeit hatte, " ich mach jetzt Mittagspause, falls jemand nach mir fragt, findet er
mich im Nebenzimmer." Fuhr sie fort.
Das hätte auch ein Tauber gehört, dachte sich der Dämon.
Im Nebenzimmer, das mit einem mittelgroßen Tisch und 4 Stühlen ausgestattet war, traf sie auf den Wasserspeier Huitztli, der genervt am Tisch saß. Sie setzte sich zu ihm.
"Hi wie geht's?" begrüßte Ava ihn fröhlich.
Als Antwort erhielt sie nur ein tiefes mürrisch klingendes "Mh".
"Wie läuft denn dein Fall so?" setzte die Zwergin fort.
"Nicht so toll," grummelte der Hauptgefreite zurück.
"Oh..." sagte Ava und hielt es für das Beste nicht weiter nach zu bohren.
Fürs erste zumindest, aber die Zeitung, die auf dem Tisch lag, konnte ihre Neugier nicht an sich fesseln. Und so versuchte die Zwergin einen neuen Versuch.
"Um was handelt es sich denn in deinem Fall?" fragte sie so vorsichtig wie möglich.
Mit einem Seufzer wandte sich der Hauptgefreite zu ihre um, "irgend so ein Verrückter findet
es aufregend Leute zu töten, um diese dann an einen öffentlichen Ort zu drapieren. Bisher
gibt es zwei Leichen. Und das einzige was sie verbindet ist, dass beide keinen einzigen
Blutstropfen mehr haben und ihnen ein komisches Grinsegesicht auf die rechte Backe
geritzt wurde!"
Ava lies entsetzt ihre Zwergenbrötchen fallen, dass mit einem dumpfen Knall auf dem Tisch krachte, in das sie gerade beißen wollte und starrte den Wasserspeier an.
Huitzli schreckte auf.
"Ist dir nicht gut Ava? Du lässt doch sonst keine Zwergenbrötchen aus." Sagte er mit einem
Grinsen im Gesicht.
"H... Ha... Hast d...d...du g...ge...gerade G...G...Grinse...Grinsegesicht g...gesagt?" stotterte die
Zwergin und wurde um die Nasenspitze immer blasser.
"Ja, das war...", aber weiter kam er nicht, denn Ava stürzte hinaus in den Hauptraum Richtung
Aktenschrank. Etwas verdutzt und verwirrt über diese Reaktion der sonst so taffen Zwergin
folgte ihr Huitztli etwas später.
Hastig fuhr diese gerade über die einzelnen Fächer, bis sie das "ungelöst" fand und rieß dieses
auf.
"Kannst du mir bitte mal sagen, was du da machst, Ava?" fragte der Hauptgefreite hinter ihr.
"Ja, ehm gleich... Wo ist nur die Akte hin..." antwortete sie abwesend.
Auf das Geschehen in der Gerichtsmedizin wurde jetzt auch der Dämon, namens Digger
aufmerksam. Mit großem Interesse beobachtete er die Beiden.
Endlich hat sie den dicken Ordner in der Hand. Er sah schon ziemlich mitgenommen aus mit
seinen Eselsohren, vergilbten Blättern und eingerissenem Umschlag, auf dem eine Ikonographie eines solchen geritzten Ginsegesicht klebte.
"Hier... sah das Gesicht so aus?" fragte die Gefreite aufgeregt und deutete auf das Bild.
Verwundert betrachtete der Wasserspeier den Umschlag.
"Ja genau das ist es. Dieses Grinsen...", antwortete er bestimmt, während er mit seinem Zeigefinger auf das Bild tippte.
So gleich zog Ava ihm die Mappe unter dem Finger weg und klatsche sie an seine Brust.
"Du musst sofort zu Harmonie. Sag ihr der Grinsekiller ist wieder da." Sagte fast im
Befehlston.
"Jetzt mach mal halb lang. Wir können doch nicht einfach los rennen, bei jeder kleinen
Vermutung. Und schon gar nicht Ohne Beweise, dass die Morde zusammenhängen und von ein und demselben Täter begangen wurden." Versuchte er die ungeduldige Gefreite zu
bremsen.
Nach einer Weile voller Stille nickte sie langsam, " du hast recht. Das würde nichts bringen."
stimmte sie zu.
"Gut. Dann suchen wir jetzt die Gemeinsamkeiten des Tathergangs zwischen den Opfern und
wer damals die Leichen untersucht hat heraus." Schlug Huitztli vor.
Ohne weitere Worte waren sich die zwei Gerichtsmediziner einig. Sie setzten sich im
Nebenzimmer an den Tisch und begannen in der Akte zu blättern.
Ava schnappte sich nebenbei wieder ihr Zwergenbrötchen und ließ es sich schmecken.
Huitztli holte seine Fall- Akte, um seine Obduktionsergebnisse mit den anderen von damals zu
Vergleichen. Die Zwergin suchte derweil den damalig verantwortlichen Gerichtsmediziner
heraus.
"Aha. Pismire hat die Obduktion damals geleitet. Wie konnte ich das nur vergessen. Bei
diesem Fall durfte ich nur zuschauen und manchmal assistieren. Aber dieses eingeritzte
Grinsegesicht habe ich nicht so schnell vergessen." Redete Ava ihre Gedanken laut aus.
"Da haben wir jetzt ein Problem, denn Pismire ist nicht da." Antwortete Huitztli
niedergeschlagen.
"Das schaffen wir schon. Zeig doch mal die Ikonographie." Versuchte sie ihn abzulenken.
So saßen die Beiden mehrere Stunden und notierten jede auffällige Übereinstimmung.

***

In einem dunklen Keller irgendwo in Ankh- Morpork erwachte Herr Klinkenputzer.
Er hatte wohl am Abend zu viel getrunken, dachte er sich, als er alles nur verschwommen sah.
Gerade wollte er die Hand vor sein Gesicht heben, um seine Augen vor dem grellen Licht
abzuschirmen, als er bemerkte dass dies nicht möglich war. Herr Klinkenputzer versuchte nun
auch seine anderen Gliedmaßen zu bewegen, aber ohne Erfolg.
Etwas sehr strammes war über seine Stirn, Schultern, Lenden, Oberschenken, Schienbein und
Knöchel gebunden. Die Unterlage fühlte sich sehr hart und eiskalt an. Angst schoss durch seinen Körper und tausend Fragen schwirrten in seinem Kopf.
Sein Sichtfeld wurde langsamer klarer, aber außer einem hellen Lichtstrahl, der ihm direkt ins Gesicht schien, konnte er nichts von der Umgebung erkennen. Es roch muffig und modrig.
Die, vor Panik und Verzweiflung triefenden, Schreie wurden von dem Knebel, in seinem
Mund, zu einem leisen "Mhhhhhh" gedämpft.
Durch seine Bemühungen sich zu befreien und bemerkbar zu machen, musste Herr
Klinkenputzer schwer Atmen. Der Puls pochte in seinem Kopf und sein Herz schien ihm aus der Brust springen zu wollen. So langsam dämmerte ihm, dass seine Situation ausweglos war.
In einer Ecke saß jemand im Schatten und beobachtete sein hilfloses Opfer.
Nachdem es in dem Raum ruhiger geworden war, erhob sich die Gestalt, stets den Blick auf
den liegenden Mann gerichtet.
"War wohl eine Schlimme Nacht Herr..." donnerte er und ging Richtung den Tisch, der mittig
im Raum stand und auf dem Herr Klinkenputzer mit Stricken gefesselt und geknebelt lag,
"KLINKENPUTZER."
Dieser zuckte zusammen und begann leicht zu wimmern.
Stolz, wie ein Jäger über seine erlegte Beute, stellte sich die geheimnisvolle Person an die Kopfseite des Tisches und lachte laut.
Es hallte von den Wänden und verlor sich außerhalb des Raumes in den Gängen.

***

Zufrieden mit ihren Recherchen und bepackt mit allen Indizien und Beweisen, waren Huitzli
und Ava unterwegs zur Abteilungsleiterin Laiza Harmonie.
Vor der Tür nickten sich beide noch einmal bestärkend zu und Huitztli klopfte an.
Eine Weile rührte sich nichts und er setzte gerade an ein zweites Mal zu klopfen, als es ein
"Herein!" hinter der Tür polterte.
So gleich traten beide ein und salutierten vor dem Schreibtisch der Abteilungsleiterin, die war gerade noch mit einem sehr krakelig geschriebenen Bericht beschäftigt.
Dann legte sie ihn beiseite und sah sich die Störenfriede an.
"Oh nein. Bitte Ava sag mir nicht das du schon wieder einen Beweis für den Grinsekiller
hast." Sagte sie sichtlich genervt, "seit drei Jahren, als das letzte Opfer gefunden wurde, geht das jetzt so. Jedes Mal kommst du mit möglichen Beweisen, die aber bei näheren Betrachtung
als Falsch herausstellen und somit auch nicht hieb- und stichfest sind." Setzte sie aufgebracht
fort.
"Aber Mä'am. Diesmal ist es anders..." versuchte sich die Zwergin zu rechtfertigen.
"Nein! Ich will nichts mehr davon hören." Wurde sie schroff vom Oberfeldwebel
unterbrochen.
Hilfesuchend schaute Ava zu Huitztli, der wie eine Statue neben ihr stand und keinen Ton von
sich gab. Auch Laiza richtete ihre Aufmerksamkeit nun dem Wasserspeier.
"Und sie Pochtli? Haben sie nichts Besseres zu tun? Einen Fall zu bearbeiten zum Beispiel?"
fragte sie ihn mit strenger Miene.
Etwas überrascht, dass er, Huitztli, jetzt im Mittelpunkt stand, klammerte sich an die Akten in
seinen Händen.
"Eh, ja ehm, Mä'am." Stotterte er etwas unbeholfen.
Dann legte die Akten mit dem Beweismaterial des Grinsekillers vor Laiza auf den Schreibtisch
und ging wieder auf Abstand.
"Was ist das?" fragte Harmonie skeptisch.
"Das sind die Akten über meinen aktuellen Fall und wir haben Beweise gefunden die Ava's Theorie über den Grinsekiller bestätigen, " antwortete er und versuchte seine Nervosität zu
unterdrücken, "Mä'am, der Killer ist wieder da."
Laiza schaute beide Wächter abwechselnd finster an, ihre Geduld war am Ende und jetzt
fängt Huitztli auch noch damit an. Dabei wollte sie einfach nur ihre Ruhe haben.
"Gut, ich werde das Prüfen, aber wehe es ist wieder ein Schuss ins Blaue,... Und jetzt raus
hier." Antwortete sie gereizt.
Ava und Huitztli salutierten eilig und verließen so schnell es ging das Büro.

***

"Aber Herr Klinkenputzer warum lachen sie denn nicht? Ist das etwa nicht komisch?" schrie
der Mann und hüpfte mit einer hässlichen Maske vor dem Gesicht durch den Raum.
Herr Klinkenputzer versuchte verzweifelt mit dem Kopf zu nicken, das wurde aber vom
Strick verhindert, der seine Stirn am Tisch fixierte. Dann probierte er "Ja Ja" zu schreien, aber
das hörte sich durch den Knebel nach allem an nur nicht danach.
Kopfschüttelnd zog die Gestalt die Maske vom Kopf und warf sie in eine Ecke. Dann ging er zu einem Beistelltisch, auf dem mehrere scharfe Werkzeuge lagen und griff wahllos nach
einem. Nach einer kurzen Prüfung wie scharf die Klinge war, stellte sich der Unbekannte
neben sein Opfer, das ihn schwer atmend und ängstlich aus dem Augenwinkel beobachtete.
Mit einem hämischen Grinsen, das einen Hauch Wahnsinn versprühte, nahm er die rechte Wange von Herrn Klinkenputzer ins Visier. Dort war bereits eine halbkreisförmige Wunde zu
erkennen, die leicht blutete.
"Leider drücken sie sich etwas unverständlich aus, Narr." Und mit diesen Worten begann der
Mann langsam, ja fast genussvoll, einen zweiten Halbkreis in die Wange zu ritzen.
Die Schmerzensschreie von Herrn Klinkenputzer verhalten ungehört.

***

Ungeduldig warteten Huitztli und Ava in der Gerichtsmedizin. Die Zwergin lief im Raum hin
und her, während der Wasserspeier neben dem Rohrpostsystem stand und mit den Fingern
auf das daneben stehende Schränkchen trommelte.
Da trottete ein Dämon aus dem Rohren und klatschte Huitztli einen Gefalteten Zettel in die
Hand, um daraufhin wieder missmutig zu verschwinden.
"Und." Fragte Ava aufgeregt?
Stumm legte Pochtli den Zettel beiseite nachdem er ihn gelesen hatte und drehte sich zu der
Gefreiten um, "Es ist eine Abteilungsversammlung angesetzt und zwar unverzüglich.
Anwesenheit ist Pflicht." Antwortete er irritiert.
"Ich glaube das heißt, dass wir recht hatten. Der Killer ist wieder da. Und jetzt wird die
ganze Abteilung an den Fall gesetzt." Vermutete Ava voreilig, "aber jetzt lass uns nicht lange
hier rumstehen. Wir kommen sonst noch zu spät zur Versammlung." Setzte sie fort und schob
den Wasserspeier durch die Tür.
Die Versammlung fand im Bereitschaftsraum der S.U.S.I- Abteilung statt. Als die beiden
Gerichtsmediziner den diesen erreichten, waren schon alle anderen Vorort. Da das Angebot
an Sitzplätze im einstelligen Bereich lag, mussten sie sich mit einem Stehplatz begnügen.
"Ah jetzt sind auch die Nachzügler endlich eingetroffen." Bemerkte Laiza zynisch, die neben
der Kaffeemaschine stand. Was zu der Reaktion führte, dass sich alle zu Huitztli und Ava
umdrehten. Beiden war das peinlich, so direkt abgesprochen zu werden. Und wenn Huitztli
nicht aus Stein wäre und Ava keinen so dichten Bart, dann hätte man sehen das sie erröteten.
"Aber nun lasst uns zum Grund der Versammlung kommen. Ich habe euch herbestellt, weil
der sogenannte 'Grinsekiller' wieder zugeschlagen hat." Setzte sie fort.
Kaum war diese Neuigkeit ausgesprochen, fingen alle an zu reden. Der Geräuschpegel war
unerträglich.
"Ruhe... Ruhe!" schrie die Abteilungsleiterin genervt, " quatschen könnt ihr nach dem
Feierabend."
Laiza wartete noch bis die letzten Störenfriede ruhig waren, ehe sie weiter sprach, "Da die
Morde damals viel Unruhe, Angst und Nachahmer in Ankh-Morpork hervorriefen, haben wir,
auf Befehl des Kommandeurs, weniger als 12 Stunden Zeit den Killer zuschnappen...", und
wieder wurde es laut im Versammlungsraum. Und wieder musste der Oberfeldwebel warten
bis es ruhiger wurde.
"Deswegen sind alle anderen Fälle an denen ihr gerade arbeitet auf Eis zulegen.
Der 'Grinsekiller Fall' hat höchste Priorität. Avalania und Huitztli werden euch jetzt einen
kurzen Überblick über die Morde von damals und heute geben."
Und damit hatten die beiden wieder die Aufmerksamkeit.
"Nun ja." Begann der Wasserspeier zögerlich.
"Die ersten Morde des Grinsekillers wurden vor drei Jahren begangen", übernahm die
Gefreite das Wort, "es waren drei Opfer. Ihre Gemeinsamkeiten: Männlich, Mensch,
kein Tropfen Blut, sehr sauber. Bei einer der Leichen allerdings war der Mörder unvorsichtig,
denn wir fanden Spuren von Schminke, die bei der Narrengilde oft zum Einsatz kommt.
Herr Weißgesicht bestätigte damals, dass alle drei Opfer erst seit kurzer Zeit Mitglieder in der Gilde waren." Damit beendete sie ihren Vortrag.
"Nach einer dreijährigen Pause haben wir jetzt bereits neue zwei Leichen, die auf die selbe
Art ermordet wurden. Desweiteren haben gründliche Recherchen die Vermutung aufkommen lassen, dass es sich um denselben Täter handeln muss. Dies bestätigte auch die Analyse der einzelnen Schnittkonturen seines Markenzeichens: Das grinsende Gesicht. Ebenfalls ist, wie
bei den anderen Opfern, der Tatort unbekannt, da die Leichen stets an einem anderen
öffentlichen Ort entdeckt wurden. Die Identifikation der zwei Toten steht noch aus." Führte
Huitztli den Bericht fort. Und bevor wieder alle durcheinander reden konnten, teilte Harmonie
die Wächter in Gruppen ein und strich nebenbei den Feierabend solange der Mörder noch frei
herumläuft.
"So jeder hat seine Aufgabe, wir haben jetzt knapp nach 4 Uhr nachmittags. Ich will alle halbe
Stunde von jedem Team einen Zwischenbericht. Und jetzt los, an die Arbeit."

***

Herr Klinkenputzer kämpfte, um nicht in Ohnmacht zu fallen, weil er Angst hatte nicht
wieder aufzuwachen. Er war alleine in dem Raum. Wie lange, das konnte er nicht sagen, die
Schmerzen in seiner rechten Wange nahmen ihm jegliches Raum und Zeitgefühl.
Plötzlich hörte er Schritte. Für einen kurzen Moment war er sich unsicher was er tun sollte und entschied sich schließlich dazu, alles Mögliche zu tun, um auf sich aufmerksam zu machen. Was sich hauptsächlich aufs
Schreien beschränkte. Er betete verzweifelt zu allen Göttern, dass er hier endlich rauskommt.
Die Schritte stoppten, jemand drückte den Türgriff und die Tür gab quietschend nach. Herr
Klinkenputzer schrie immer noch so laut, wie es ihm der Knebel ermöglichte. Er konnte die
Freiheit schon riechen.
Die Schritte bewegten sich rasch auf ihn zu.
Doch die Person die sich über seinen Kopf beugte, war nicht das Gesicht seines Retters,
sondern eine hässliche entstellte Fratze.
Vor Schreck verlor Herr Klinkenputzer das Bewusstsein.
Der Mann mit der furchterregenden Maske verließ laut lachen den Raum und schloss hinter sich die Tür.

***

Mit zwei Ikonographien bewaffnet, waren Magane und Sillybos auf dem Weg zur
Narrengilde. Beide schienen nicht gerade erfreut über diese Aufgabe.
In Stille brachten sie ihren Weg hinter sich.
Endlich an der Narrengilde angekommen und den Besucherüberraschungen gekonnt
ausgewichen, wurden sie schon von Herrn Weißgesicht empfangen. Er streckte ihnen
seine Hand entgegen, aber Sillybos und Magane machten keine Anstalten ihm diesen
Gefallen zu tun.
"Verzeihung. Eine Clownsache. Sie verstehen sicher." Versuchte er sich zu entschuldigen.
Sie folgten Herrn Weißgesicht in sein Büro, die sonst so üblichen Überraschungen blieben
heute aus.
"Bitte setzten sie sich." Sagte er und bot den Wächtern zwei Stühle an, die vor seinem
Schreibtisch standen.
"Nein, danke." Antwortete Sillybos freundlich, "wir haben nur ein paar Fragen und halten
sie nicht so lange auf." Setzte er fort.
Daraufhin legte Magane dem Vorsitzenden die zwei Ikonographien auf den Tisch.
"Kennen sie die beiden Männer?" fragte der Oberfeldwebel höflich.
"Mh. Ohne die Schminke ist das immer schwer. Warten sie einen Moment...", antwortete
Herr Weißgesicht und ging an einen Aktenschrank aus dem er eine dicke Akte hervorzog.
Zurück an seinem Schreibtisch schlug er die Mappe auf.
Zusehen waren mehrere Blätter auf denen zwei Bilder klebten, auf denen ein Mann mit und
ohne Schminke zusehen war, und der Name darüber geschrieben war.
"Für unsere Neulinge haben wir diese Akte angelegt, da wir früher Probleme mit mehrfach
Anmeldungen hatten" erklärte er und suchte weiter in der Akte.
Die Wächter beobachteten ihn stumm.
"Herr Plums und Herr Isstnichtgut." Sagte er schließlich und legte zwei Blätter mit den
Bildern heraus.
"Beide kamen erst vor ungefähr einer Woche von einem dreijährigen Austausch zurück." Fügte Herr Weißgesicht nachdenklich hinzu.
Bei dem Worten 'dreijährig wurden die Wächter hellhörig.
"Haben sie eine Liste aller Teilnehmer dieses Austauschprogrammes?" hackte Magane nach.
"ehm...ja." antwortete der Vorsitzende verwundert, suchte aber aus einem weiteren Aktenstapel, der auf seinem Schreibtisch türmte, eine dünne lila farbige Mappe heraus und
übergab sie an die Wächterin. Sie schlug diese auf und blickte auf ein Papier auf dem nur
vier Namen unter der Überschrift 'Ankh-Morpork/Klatsch' standen.
"Wo ist Herr Klinkenputzer und Herr Stubinski, Herr Weißgesicht?" fragte der Korporal
nachdem sie die Namen der Toten gedanklich weggestrichen hatte.

***

In der Gerichtsmedizin waren Huitztli und Ava gerade damit beschäftigt die zwei Toten
wieder in den Schrank zu schieben, als Ratti herein stürmte und aufgeregt mit einem Stück
Papier wedelte.
"Ich hab es endlich herausgefunden," rief die Gnomin erfreut, "das dunkle Stück was ihr in
dem Haar von einer der Opfer des Grinsekillers entdeckt habt, ist eine Mischung aus Papier, Kleber und Farbe."
"OK. Danke Ratti." Antwortete der Wasserspeier freundlich und nahm das Blatt entgegen.
Und so schnell wie sie gekommen war, war sie auch wieder weg.
"Es war eine gute Idee noch einmal die Leichen zu untersuchen, Ava." Lobte er die Zwergin,
"ich werde mal zu Laiza gehen und ihr den längst überfälligen Zwischenbericht abgeben." Und verließ mit damit die Pathologie.
Die Gefreite sah auf die Uhr, die an der Wand hing und setzte sich auf einen der freien Stühle.
In dem Moment stürmte Tut'Wee in die Pathologie.
"Ava komm schnell wir haben einen Verdächtigen!" Rief er der Zwergin entgegen und verschwand aus der Tür. Etwas entsetzt hetzte sie hinter her.
Beide erreichten den Aufenthaltsraum.
An der Wand war nun eine Karte von Ankh-Morpork gepinnt und Laiza stand davor und
zeigte Charly, Olga und Huitztli ihr Ziel.
Jetzt bemerkte sie die Beiden, die immer noch in der Tür standen.
"Gut das ihr da seid. Ich hab eine Nachricht von Sillybos erhalten, das unsere zwei Opfer bei einem Austausch mitgemacht haben. Jetzt müssen wir die anderen beiden der
Austauschnarren überprüfen. Laut Herrn Weißgesicht liegt Herr Klinkenputzer krank zu Hause. Dort werdet ihr vorbei gehen. Olga, Charly und Huitztli gehen zu Herrn Stubinski, der
hat jetzt um acht Uhr einen Auftritt auf dem Hier-gibt's-alles-Platz. Sobald ihr was heraus
gefunden habt, schickt eine Taube."
Und mit diesen Worten machten sich die Teams auf den Weg.

***

Im Dunkeln der Straßen schlich eine dunkle Gestalt Richtung Unsichtbare Universität.
Auf dem Rücken trug er eine große zusammen gerollte Plane.
Endlich an seinem Ziel angekommen, zog er sich Handschuhe an und begann mit dem
ausrollen der Plane.
Er vergewisserte sich das keine Neugierigen Zuschauer in der Nähe waren, aber das war auch
nicht zu erwarten, schließlich war es schon dunkel und die meisten Bewohner der Stadt haben
Sich in ihre vermeintlich sicheren Wohnungen zurückgezogen.
Die unwissenden Banausen werden sich morgen schon wundern, dachte sich Stubinski.
Gerade wollte er sein neues Kunstwerk auspacken, als drei Gestalten aus einer Seitenstraßen
in seine Richtung einbogen. Mitten auf dem Platz blieben sie stehen und sahen sich um. Dabei
sah er in dem schwachen Schein der Unsichtbaren Universität anhand der Uniform, dass es
sich um Wächter der Stadtwache handelte. Langsam schlich sich Herr Stubinski rückwärts
Richtung der kleiner Seitengasse aus der er vorhin gekommen war, ohne dabei die Wachen
aus dem Blick zu lassen. Doch bevor er diese erreichte trat er versehentlich auf eine seiner
Masken, die auf der Plane lag. Das laute krachen der brechenden Papier und Klebeschichten verriet seine Position. Spätestens als die drei Gestalten sich in seine Richtung drehten, ließ er
alles stehen und liegen und rannte davon. Die drei Wächter nahmen die Verfolg auf. Einer blieb bei der Plane stehen und begutachtete die Plane und was darauf lag. Er verglich die
leblose Person mit einem Bild und lief danach eilig Richtung Pseudopolisplatz.
Schweratmend kam Herr Stubinski in seinem Keller an. Zum Glück hatte er die Hintertür nur
angelehnt, so konnte er unbemerkt wieder zurück in den Raum gehen. Verzweifelt und sauer über sich selbst schmiss den Beistelltisch um und verteilte sein Werkzeug auf dem Boden. Die
vielen Masken auf dem Boden zerstampfte er oder schleuderte sie vor Wut gegen die Wand.
Hilflos und schluchzend rutschte er die kalte Wand entlang bis er auf dem Boden saß.
Als er den schweren Tisch sah, kam ihm ein Geistesblitz.

***

Charly und Olga standen schwer atmend an einer Wand gestützt und schnappten nach Luft.
"Oh man war der schnell." Jappste die Hauptgefreite. Der Korporal nickte ihr zu.
"Wir... Wir sollten Verstärkung anfordern und die Häuser der Beiden durchsuchen." Schlug
Holms vor und beide gingen wieder Richtung Hier-Gibt`s- Alles-Platz.
Dort wurden sie schon von Huitztli erwartet.
"Habt ihr ihn?" fragte er neugierig die zwei Wächter. Beide mussten schüttelten den Kopf.
"Macht nichts wir wissen wer er ist. Denn in der Plane war Herr Klinkenputzer eingewickelt,
also bleibt noch Herr Stubinski übrig." Verkündete der Wasserspeier stolz.
"Achja, hier sollen noch ein paar Spuren gesichert werden und dann geht's zurück Richtung
Stadtwache. Die anderen sind bestimmt schon bei Herrn Stubinski vor der Tür." Fügte er
noch hinzu und half mit die Überreste der Masken in die Plane zu sammeln, die sie dann
vorsichtig zusammen falteten und mitnahmen.

***

Es polterte kräftig an die Tür, aber niemand öffnete. Alles blieb ruhig und still.
Das klopfen wurde Stärker. Nichts.
"Machen sie die Tür auf Herr Stubinski!" Schrie jemand vor der Tür. Stille.
Ganz langsam kam jemand die Treppe herunter. "Wer Wer ist da?" fragte eine zarte Stimme.
"Hier spricht die Stadtwache. Öffnen sie die Tür!" Kam es laut von draußen.
Die Frau wickelte sich einen Bademantel um und kam der Aufforderung sofort nach.
Kaum war die Tür offen, stürmten Wächter an ihr vorbei und durchsuchten das Erdgeschoss und den ersten Stock.
"Wo ist Herr Stubinski", wurde sie schroff von einem Zwerg gefragt.
"Wahrscheinlich im Keller, da ist...." aber weiter musste sie nicht erzählen, denn die Wächter stürmten schon die Kellertreppe hinunter.
Am Ende eines langen Ganges stand eine schwere Eisentür offen.
Und als sie den Raum dahinter erreichten, zeigte sich ihnen ein grausames Bild.
Herr Stubinski hatte sich eine scheußlich aussehende Maske übergezogen und sich dann mit einem Strick, das an einem Gitter in der Decke befestigt war, erhängt. Der helle Mondschein
wirkte wie ein Scheinwerfer und spielte ein schauriges Schattenspiel an der Wand.



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Feedback:

Von Huitztli Pochtli

01.03.2010 11:52

Aus der Vorlage hast du einen netten Plot gemacht. Leider wirkt die Geschichte etwas "unfertig" auf mich.Ich mag es überlesen haben, aber: warum hat Stubinski denn nun die Morde begangen?

Von Ophelia Ziegenberger

01.03.2010 11:52

Es war schön, mal wieder eine von Dir geschriebene Geschichte zu lesen. Daran gefielen mir das Tempo, und dass ich mir richtig deine Art zu reden und deinen Humor herauszulesen meinte. Allerdings fehlte zumindest die Erklärung am Schluss, was es mit dem Austausch und der Gruppenkonstellation bzw. der Motivation des Täters auf sich hatte. Denn so bleibt als Erklärung nur wieder Wahnsinn - und das ist meiner Meinung nach nicht genug. Selbst Wahnsinn hat - in gewissem Sinne - ein Motiv zu haben. Das ganz große Manko war aber die Grammatik und die Rechtschreibung. In dieser Form hätte die Pokey meiner Meinung nach nicht online gestellt werden dürfen. Es gab keinen einzigen Absatz, in dem die Zeitformen durchgängig korrekt angewandt wurden, von unvollständigen Sätzen und anderem gar nicht zu reden - für mich leider ein Grund zu deutlichem Punkteabzug.

Von Breda Krulock

01.03.2010 11:52

Ich habe nicht ganz verstanden, wir sie anhand des Ausschlußverfahrens auf den Täter gekommen sind, immerhin hätte er ja auch das vierte Opfer sein können...?

Von Sebulon, Sohn des Samax

01.03.2010 11:52

Ich hab bisher noch wenig von dir gelesen; daher bin ich überrascht.Also ... hmm ... lass doch beim nächsten mal jemanden über Rechtschreibung, Kommasetzung und Formatierung gucken. Dann fallen auch halbe Sätze auf, wo Verben fehlen.Storytechnisch fand ich das Ende erstaunlich vorhersehbar; das wirklich Überraschende war für mich die Narrengilde.Wenn du magst (und ich Zeit hab), guck ich vor der nächsten Abgabe mal rüber und geb dir ein detailliertes Feedback. :)

Von Avalania von Gilgory

04.03.2010 11:02

Ja da habt ihr den Punkt gefunden. Ich wollte viel in diese Pokalmission reinbringen und am Ende ist sie nicht ganz fertig geworden.



Ich hab bis 23.45Uhr am 30.01. durch geschrieben, dann abgeschickt (um nicht disqualifiziert zu werden) und kurze Zeit danach war meine schon online.

Alle anderen Pokeys wurden erst Abends am 1.2. online gestellt.

Hätte ich gewusst dass ich noch ein bisschen mehr Zeit zum schreiben habe [was eigentlich nicht so in der Anleitung steht], dann wäre noch eine Erklärung drin gewesen.



Aber ob es dann eine bessere Platzierung als 5 gewesen wäre?



Edit: Ich hab WORD 2007: die Rechtschreib & Grammatikprüfung mehr mals durchchecken und Freunde durchlesen lassen. Sorry das trotzdem so viele Fehler drin geblieben sind.

Von Breda Krulock

04.03.2010 11:07

[quote]Wenn die Pokalsingle einer Abteilung [b]nicht bis zum Ersten des jeweiligen Monats um 23:59[/b] online gestellt ist, kann diejenige Abteilung ggf. von der Teilnahme am betreffenden Monat disqualifiziert werden.[/quote]

Anders gesagt: Sie muss spätestens am 1. des Monats, 25:59 online gestellt werden.

Nichtsdestotrotz brauch die AL auch Zeit, sie zu lesen. Das sollte man mit bedenken.

Von Avalania von Gilgory

04.03.2010 11:16

Ja deswegen hab ich ja am 30.1. abgegeben damit meine Pokey noch gelesen werden kann, aber die war dann ganz schön schnell online.

Ich wollte es Perfekt machen und habs wiedermal vermasselt.

Von Magane

04.03.2010 14:41

Ich hab sie online gestellt, nachdem ich sie gelesen und viele Fehler getilgt hatte. Irgendwann morgens, sicherlich nicht kurz nach dem absenden. Nachts schlafe ich nämlich, so man mich lässt.

Gesagt habe ich: "An dem Sonntag hab ich den ganzen Tag Zeit, montags ist es schwieriger."



Und wenn euch die Korrekturen des ALs nicht reichen, dann müsst ihr euch andere Korrektoren suchen, bzw selber als Korrektor anbieten.



Und Ava, du hast sie nicht am 30. sondern am 31. abgegeben.
[quote]Datum 31. Januar 2010 23:46

Betreff Neue Mission von Avalania von Gilgory im Abteilungspostkorb[/quote]

Sie war zwar als erste online, aber das war purer Zufall, weil ich danach einfach Termine hatte.

Von Avalania von Gilgory

07.03.2010 15:07

Ja mein ich doch 31.1. Sorry.



Aber das war jetzt keine Kritik an dich Maggi.



Mich hat es nur gewundert das andere Pokeys erst sehr spät an dem 1.2. online gestellt wurden.

Von Magane

07.03.2010 18:48

Ich wollt das nur richtig stellen, keinen Vorwurf gesehn, keinen gemacht ;)



Bin mal gespannt wann wir mal wieder aus den unteren Rängen herauskommen... ansonsten plädier ich für nen Negativpokal (wie die goldene Himbeere) :))

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