Das T.H.A.M. Tam-Tam

Bisher hat keiner bewertet.

von Gefreiter Zu-arm-für-einen-Namen (DOG)
Online seit 22. 10. 2009
PDF-Version

Trolle scheinen sich in einer neuen Gruppe formiert zu haben. Ein ideales Testfeld für einen Husky i.A., oder?

Dafür vergebene Note: 11

"So, dann hätten wir ja die Aufgaben für diese Woche besprochen und verteilt." Humph MeckDwarf schaute zufrieden in die Runde. "Wegtreten!"
Erleichtert erhoben sich die D.O.G.-Wächter. MeckDwarf begann seine Papiere zu ordnen, als ihm noch ein Blatt Papier auffiel.
"Oh, wie es scheint hab ich noch was vergessen." Die Wächter quittierten diese Neuigkeit mit einem Murren. Der D.O.G. Abteilungsleiter ließ sich davon nicht beeindrucken und überflog in aller Ruhe das Papier. "Hmmm, es scheint keine große Sache zu sein. Ptupekh, Zu-arm-für-einen-Namen, das scheint mir etwas für euch beide zu sein. Der Rest kann dann gehen." Eine WG später [1] waren nur noch der Zwerg, die Mumie und der Gnom im Raum.
"Verschiedene Häuser in Ankh-Morpork weisen Beschädigungen auf. Es ist immer eine Art Beule in der Hauswand in der Form einer Faust und auf jedem der Finger ist ein Buchstabe der Abkürzung T.H.A.M. Die Fäuste sind aber alle verschieden groß, so dass ein Einzeltäter ausscheidet. T.H.A.M. scheint eher eine Gruppe zu sein. Das Ganze ist aber zu öffentlich, als dass ich einen Moloss damit beauftragen will. Ich dachte mir daher, dass das doch eine ganz gute Möglichkeit wäre, dass du unserem Neuzugang die Kunst des verdeckten Ermittelns beibringen kannst."


Ptupekh und Zu-arm-für-einen-Namen gingen in das Büro der Mumie. "Hast du dir denn schon einmal überlegt, wie du ungesehen in ein Haus und wieder hinaus kommst?" fragte der Dienstältere.
"Ehrlich gesagt, ich habe es mir nicht nur überlegt, ich habe sogar schon einiges an Erfahrung darin." antwortete der Gnom. Kaum hatte er dies gesagt, zuckte er unwesentlich zusammen. Er fühlte sich noch zu entbehrlich in seinem neuen Job als Wächter, als dass er irgendjemandem von seiner Einbrecher-Vergangenheit erzählen wollte. Glücklicherweise schien sein Ausbilder nicht näher an der Herkunft seiner Kenntnisse interessiert zu sein.
"Und bist du schon einmal einem Verdächtigen gefolgt?"
"Nein, das bin ich noch nicht."
"Tja, aber auch das ist sehr wichtig wenn man als verdeckter Ermittler erfolgreich sein will. Ich schlage dir vor, dass du dir irgendein Reittier besorgst. Aber auch abgesehen davon, gibt es so einiges, was du lernen musst! Da wäre zunächst einmal die Frage der Verkleidung..."

Eine Stunde später hatte Ptupekh seinen Vortrag beendet [2]. Die nahe Turmuhr schlug 17 Uhr. "So, nachdem du jetzt eigentlich alles weißt, können wir ja jetzt Feierabend machen."
"Aber Hauptgefreiter, wie wollen wir denn jetzt vorgehen?"
"Ach so ja, der Fall. Ähhm... Du hast natürlich recht. Ich denke, wir sollten in die "Kiesgrube" gehen. Das ist eine Trollkneipe und ich denke mal, dass nur Trolle in der Lage sind solche Beulen zu hinterlassen. Hast du Zivilkleidung?"

Kurze Zeit später standen die beiden vor der Kneipe. Von draußen konnte man schon hören, dass es im Inneren wohl hieß zu gehen mochte.
"Einerseits ist das ja ein Vorteil", klärte die Mumie den Gnom auf. "denn Trolle sind ja bekanntlich am dümmsten, wenn es warm ist. Auf der anderen Seite bekommen wir so weniger aus ihnen heraus; allein schon weil sie dann eher zuschlagen als sonst."
"Du kannst mich ja erst mal auf das Fensterbrett stellen und ich schau, ob ich was sehen kann." Schlug Zu-arm vor.
"Klingt gut. So machen wir es".
Zu-arm-für-einen-Namen spähte durch das Fenster. Im Inneren der Kneipe waren ungefähr 30 Trolle und unterhielten sich stockend. Der Gnom achtete besonders darauf, ob irgendwelche Hände mit den Buchstaben T.H.A.M. verziert waren. Und in der Tat: An einem Tisch in der hintersten Ecke saßen sechs Trolle, von denen mindestens drei die Buchstaben eingraviert hatten. Er merkte sich ihr Aussehen und winkte seinen Ausbilder herbei.
"Ich denke ich habe mindestens drei der gesuchten Trolle gesehen."
"Sehr gut. Meinst du, du kannst dich durch die Kneipe zu ihrem Tisch schleichen?"
"Nein. Die ganzen Trolle da drin bewegen sich viel zu unberechenbar. Da lauf ich in Gefahr zertreten zu werden, noch bevor ich am Tresen vorbei bin."
"Dann schlage ich vor, wir warten bis einer von ihnen raus kommt, und folgen ihm dann."
Leider sollte sich das Warten länger hinziehen, als es dem Gnom lieb war. Trotzdem schluckte er tapfer jede aufkommende Langeweile hinunter. Schließlich wurden die beiden Verdeckten Ermittler belohnt. Die drei T.H.A.M. -Trolle, die Zu-arm ausgespäht hatte, verließen die Kneipe und machten sich in die gleiche Richtung auf den Weg. "Den Göttern sei Dank ist nichts leichter als in menschenleeren Straßen betrunkenen Trollen zu folgen", flüsterte Ptupekh seinem Gefährten zu, als er ihn hoch hob und auf seine Schulter setzte. Die Trolle mussten einiges getrunken haben, denn selbst auf den breitesten Straßen gelang es ihnen nicht, nebeneinander zu gehen ohne regelmäßig an Häuser zu schrammen und mehrmals brachen sie beim Abbiegen auch Häuserecken ab. Während des Weges sangen sie immer wieder ein und dasselbe Lied:

"Wir Trolle, wir nicht dumm
schrum di schrum, schrum di schrum
Wir sein schon lange da
ba ba ba, ba ba ba
keiner uns hat lieb
piep piep piep
Drum hauen wir Ankh-Morpork
Krak krak krork.
Trolle Hauen Ankh-Morpork
Krak krak krork"


"... und jedes Mal, wenn sie 'Trolle hauen Ankh-Morpork' gesungen haben hat einer von ihnen mit seiner Faust auf eine Hauswand geschlagen. Wir sind ihnen dann noch eine Weile hinterher, aber sie haben sich dann am Platz der geringen Götter getrennt. Einen von ihnen haben wir dann weiter verfolgt. Und nachdem der dann nach Hause gegangen war, haben wir dann das gleiche gemacht.", schloss Ptupekh seinen Bericht, den Humph am nächsten Morgen von ihnen verlangte.
"Wir gehen also davon aus, dass hinter "T.H.A.M." eine Gruppe von Trollen steht, die der Stadt mehr oder weniger den Krieg erklärt haben, weil sie hier niemand mag." Erklärte Zu-arm ergänzend.
"Hmmm, das Trolle nicht gemocht werden ist nichts Neues. Dass sie einen Krieg deswegen anzetteln dagegen schon. Ganz überzeugt mich die These aber noch nicht. Es ist ein interessanter Gedankengang, aber legt euch noch nicht zu früh fest. Beobachtet die Trolle weiter und dann sehen wir ja was los ist."

Die nächsten Tage beschatteten die beiden den Troll, dem sie bis nach Hause gefolgt waren. Auch wenn es wirklich nicht besonders schwierig war, einen Troll zu beschatten, konnte Ptupekh erkennen, dass sein kleiner Gefährte Talent besaß. Lediglich die Frage nach dem Reittier stellte für den Gnom ein Problem dar. Er hatte keine Ahnung, wie er an eines herankommen sollte. Es gab aber noch ein zweites Problem: Der Troll hatte anscheinend den ganzen Tag besseres zu tun, als sich mit seinen T.H.A.M. -Kumpels zu treffen [3].

Nach dem dritten ereignislosen Tag in Folge, kam Zu-arm auf die Idee, sich mal im Haus des Trolles umzusehen.
"Das geht nicht.", entgegnete Ptupekh auf diese Idee, "Wir haben nichts gegen ihn in der Hand. Wir dürfen sein Haus nicht betreten."
"Und wenn wir es doch tun? Ich will mich ja nur umsehen. Es erfährt doch keiner."
"Sei dir da mal nicht so sicher. Außerdem will ich nicht, dass du gleich am Anfang deiner Karriere mit I.A. Bekanntschaft machst."
In diesem Augenblick begann es wie aus Eimern zu regnen. Dem Gnom konnte das egal sein. Er war schon die ganze Zeit in einer kleinen Mauernische gestanden, aber die Mumie stand komplett ungeschützt da.
"Ich verzieh mich da in den Häusereingang. Wenn was passiert holst du mich. Und stell ja keinen Unfug an." Mit diesen Worten ließ die Mumie den Gnom allein.
Zu-arm war hin und her gerissen. Auf der einen Seite wollte er unbedingt etwas herausfinden. Auf der Anderen war er nun ein Wächter und wusste, dass er nicht so einfach in ein fremdes Haus einsteigen durfte. Nach einer kurzen Diskussion mit sich selbst entschied er, sich doch in dem Haus umzusehen. Er vergewisserte sich, ob Ptupekh ihn auch nicht sehen konnte, überquerte - geschützt von einem kleinen Hund, der herrenlos durch die Gassen streunte - die Straße und ging zur Türe des Troll-Hauses. Er hatte Glück! Die Tür war ziemlich schlecht gezimmert und wies Löcher auf, die groß genug waren, dass der Gnom hindurch schlüpfen konnte.

Er betrat einen leeren und für einen Gnom gigantischen anmutenden Flur, von dem mehrere Türen abgingen.
"Mist, " dachte der Gnom, "Ich habe keine Ahnung, in welcher der Wohnungen unser Troll wohnt." Dennoch ging er den Gang entlang. Kurz vor dem Ende des Ganges stutzte er: Eine der Türen hatte Menschen-Größe. Das war aber die Einzige. Das schien interessant zu sein. Zu-arm überprüfte, ob er sich irgendwie Zugang verschaffen konnte und hatte Glück. Der Besitzer dieser Wohnung schien ein Katzenliebhaber zu sein. Die Tür hatte eine Katzenklappe. Er atmete tief ein und betrat das Zimmer.

Im Inneren befanden sich ein Schreibtisch, ein Schrank und eine Truhe. Es schien sich um ein reines Arbeitszimmer zu handeln. An der Wand zu seiner Linken war ein großes Banner befestigt, dass mit den Buchstaben T.H.A.M. beschriftet war.
"Volltreffer!", dachte sich der Gnom. Er wollte gerade zum Schreibtisch gehen um zu sehen, was sich darin befand, da hörte er, wie ein Schlüssel in das Schloss der Tür gesteckt wurde. Schnell rannte der Gnom in Richtung der Truhe und konnte sich gerade noch dahinter verstecken.
Ein Mann betrat den Raum. Er schien dem Gnom durchschnittlich groß [4], hatte rotes Haar, eine Halbglatze und trug einen ziemlich langen roten Spitzbart. Seine Kleidung war seltsam verschlissen, als ob er die letzten fünf Wochen in der Wildnis, oder den Schatten, verbracht hatte. Er murmelte etwas in einer Sprache vor sich hin, die Zu-arm nicht verstand und setzte sich an den Schreibtisch. Der Mann schien sich so sehr in seine Arbeit zu vertiefen, dass es dem Gnom möglich erschien, sich durch den Raum zu schleichen und ihn unbemerkt durch die Katzenklappe zu verlassen. Als er auf dem Gang angekommen war, nahm er die Beine in die Hand und rannte zum Ausgang und zurück auf seinen alten Beobachtungsposten. Dort jedoch wartete bereits ein wütender Ptupekh auf ihn. "Ich hatte dir doch gesagt, dass du nicht in das Haus einsteigen darfst. Was hast du dir dabei gedacht?"
"Ähmmm... Nichts???"
"Worauf du Gift nehmen kannst." Die Mumie setzte gerade zu einer Gardinenpredigt an, als Zu-arm auffiel, dass der Mann, den er beobachtet hatte, gerade das Haus verließ.
"Sör", fiel er Ptupekh ins Wort, "Der Mann der gerade das Haus verlässt, scheint irgendwas mit T.H.A.M. zu tun zu haben. In seinem Büro, hängt ein riesiger Schriftzug auf dem T.H.A.M. steht. Wir sollten ihm folgen."
Ptupekh murrte, hob seinen kleinen Kollegen dennoch hoch und setzte ihn auf seine Schulter. "Eigentlich dürfen wir keine Informationen verwerten, die wir illegal bekommen haben, aber auf der anderen Seite wäre es eine kriminalistische Sünde, dem Kerl nicht zu folgen."

Sie folgten ihm quer durch die ganze Stadt. Der Mann machte einige Erledigungen und marschierte nach schier endlosen Gassen und Abbiegungen endlich auf die "Kiesgrube" zu. Zu-arm nahm erneut seinen Beobachtungsposten auf dem Fensterbrett ein.
"Er geht zu einem der hinteren Tische. " Berichtete er seinen Kollegen, der hinter ihm Schmiere stand. "Ich glaube da sitzen auch die Trolle, die wir schon mal gesehen haben. Ja, jetzt kann ich es genau erkennen." Zu Arm verengte seine Augen zu kleinen Schlitzen. "Und unser Troll ist auch dabei." Der kleine Gnom presste sei Gesicht näher an die dreckige Fensterscheibe. "Der Typ setzt sich zu ihnen und ... sie reden."
"OK. Jetzt heißt es warten."
"Können wir ihn eigentlich nach dem Gespräch verhören? Ich meine, wir haben ihn ja eindeutig mit T.H.A.M. -Mitgliedern gesehen. Er muss ja nicht wissen, dass wir in seinem Büro waren."
"Also erst einmal: Wir waren nicht in seinem Büro. Aber das mit dem Verhör ist in der Tat eine gute Idee!"

Die beiden Wächter machten es sich bequem und warteten.
Nach einer guten Stunde verließ der Mann leise fluchend die Kneipe. Er machte einen ziemlich wütenden Eindruck und zum Glück für die beiden Wächter, hatte er seine felsigen Freunde in der Bar gelassen.
Zu-arm sprang auf die Schulter seines Ausbilders, der den Verdächtigen hinterher spurtete und ansprach.
"Guten Abend. Stadtwache Ankh-Morpork. Dürfen wir Sie kurz stören?"
Der Angesprochene reagierte genervt. "Wenn es denn unbedingt sein muss. Was wollt ihr denn?"
"Warum waren sie in dieser Trollkneipe?" fragte Zu-arm wohl etwas zu vorschnell, wie er an der Reaktion seines Trägers merke. Ptupekhs Blick sprach Bände.
"Ist das jetzt etwa verboten?" erwiderte Ihr Gegenüber knapp.
Ptupekh versuchte die Wogen ein wenig zu glätten.
"Nein, natürlich nicht. Wir haben diese Bar im Visier, weil sich dort eine Gruppe Verdächtiger trifft. Sie nennen sich T.H.A.M. Haben Sie davon schonmal gehört?"
Diese Frage schien den Mann vollkommen aus dem Gleichgewicht zu bringen.
"Gehört? Ob ich schon einmal von T.H.A.M. gehört habe??? Ich habe T.H.A.M.gegründet! Und Ihr fragt mich, ob ich davon schon einmal gehört habe!" Der Mann lachte abwertend.
"Du trägst also die Verantwortung für das Ganze?" Unterbrach Zu-arm den Mann fassungslos.
"Nun ja, das könnte man so sagen. Ja."
"Aber warum hast du der Stadt den Krieg erklärt?"
"Das ist ja das Problem. Das habe ich doch gar nicht. Aber diese Trolle sind einfach zu dumm das zu kapieren. Dabei wollte ich ihnen doch nur helfen."
"Womit wolltest du ihnen helfen?"
"Ich wollte dafür sorgen, dass man mehr Häuser baut, die für Trolle geeignet sind. "Der Mann zog langsam die Schultern hoch und ließ sie dann enttäuscht hängen. "Es ist nicht leicht für die Trolle, versteht ihr?"
"Ach, und deswegen hast du deine Trolle beauftragt einige Häuser kaputt zu machen?" Der Gnom saß immer fassungsloser auf der Schulter seines Kollegen.
"Nein! Genau darum geht es ja. Eigentlich steht T.H.A.M. für 'Trolle-Hausen-In-Ankh-Morpork'. Aber die Trolle sind zu dumm um das Wort "hausen" zu kennen. Und das Wort, das hausen nun mal am nächsten kommt, ist hauen. Daher nahmen sie an, sie dürften wild Häuser demolieren. Ich habe heute zum wiederholten Mal versucht es ihnen klar zu machen, aber es ist als würde man gegen eine Wand reden... was bei Trollen ja auch irgendwie zutrifft. Bildlich gesprochen."
Jetzt fand auch Ptupekh seine Sprache wieder. "Und dir ist nicht der Gedanke gekommen, deine wild gewordenen Trolle irgendwo zu melden?"
"Nein, das hätte ja noch mehr Diskriminierung bedeutet."
"Ich denke, diesen Standpunkt wirst du nochmal bei der Wache genauer zu Protokoll geben müssen, denn es sieht ganz nach Vorsatz aus, egal wie gut deine Absichten waren. Wir machen jetzt folgendes," ordnete die Mumie an. "Du begleitest uns zur Wache und schilderst dort noch einmal ganz genau, was passiert ist."
"Ja, und In zwei Tagen bringst du dein T.H.A.M. - Team ins Lagerhaus für Zukunfts-Schweinefleisch," unterbrach Zu Arm seinen Kollegen. "Wegen der Temperatur scheint mir dies der geeignetste Ort. Dort werden wir mit Hilfe eines Troll-Offiziers alles Weitere klären. Ich denke, es wird uns eine Möglichkeit einfallen, T.H.A.M. in die Gesellschaft zu integrieren. Und ich hab da auch schon eine Idee!" Der kleine Gnom grinste zufrieden.
"Äh, ja." Die Mumie runzelte überrascht die Stirn. " Außerdem werden wir dann die Schadenersatzforderungen und Anzeigen gegen deine Trolle mitbringen. Das Ganze ist zwar ein Missverständnis, aber keines das man einfach so unter den Tisch kehren kann. Hast du das verstanden?"
Der Mann nickte.
"OK. Dann ist ja alles klar. Jetzt brauchen wir nur noch deinen Namen."
"Stutley. Robin Stutley."
"Ich bin Gefreiter Zu-arm-für-einen-Namen und das ist der Gefreite Ptupekh", sagte der Gnom und hielt seine kleine Hand zur Begrüßung aus. Die Idee einer Wohnungsbaugesellschaft für Trolle gefiel ihm.

Zwei Tage später waren sie alle versammelt: Zu-arm und Ptupekh als leitende Ermittler, Obergefreiter Felsspalter als Vermittler und Stutley mit sieben weiteren Trollen. Felsspalter begann seinen Artgenossen die Situation zu erklären:
"Ihr nicht in Krieg mit Ankh-Morpork. Ankh-Morpork sein euer zu Hause wenn ihr wollt. Ihr dicht dürfen hauen Ankh-Morpork. Ihr HAUSEN in Ankh-Morpork. Hausen sein anderes Wort für wohnen. Ihr also wohnen hier. Ihr also nicht dürfen hauen irgendwelche Häuser. Ihr müsst sein friedlich. Sonst haue ich euch. Ihr das verstehen?"
Die Trolle nickten.
"OK. Ihr dürft aber weiterhin sein T.H.A.M. Stutley euch helfen Häuser für Trolle zu bekommen. Außerdem ich werde ab und zu nach euch schauen, damit ihr auch nicht vergesst dass ihr seid friedlich."
Felsspalter nickte den beiden Huskies zu.
"Mr. Stutley," sagte Zu-arm, "wir haben mit der Gilde der Architekten und der Gilde der Häuslebauer [5] gesprochen. Sie sind bereit euch als Gruppe zu unterstützen. Beide sehen es als große Herausforderung an, Häuser für Trolle zu bauen. Sie haben sich sogar bereit erklärt, die Schäden, die deine Trolle an den Häusern angerichtet haben kostengünstig zu beheben. Wenn ihr jetzt noch mit den beiden Gilden zusammenarbeitet und keine weiteren Häuser demoliert, dann müsstet ihr eigentlich bald euer erstes großes Wohnhaus haben."
"Vielen Dank, dass ihr das möglich gemacht habt", antwortete Stutley. "Ich hätte niemals damit gerechnet, dass das noch ein gutes Ende nimmt. Kann ich noch was für euch tun?"
"Ja. Das kannst du." sagte Ptupekh. "Gib uns dein Wort, das alles glatt gehen wird, dann können wir endlich hier aus dieser Kälte raus."

Wenige Monate später konnte T.H.A.M. stolz Richtfest beim ersten Troll-Wohnblock in Ankh Morpork feiern. Felsspalter hatte einen der Trolle, Katzrück, zum kompetenten Führer der Troll-Gruppe gemacht und die Gilde der Häuslebauer hatte die Trolle als mobiles Abreiskommando eingearbeitet um die Kosten für die Reparaturen und den Wohnblock zu bezahlen. Stutley hatte sich außerdem bei allen Hausbewohnern, die unter T.H.A.M. leiden mussten entschuldigt und so den - mehr oder weniger - guten Ruf der Trolle wieder hergestellt.
Für Zu-arm hatten sie eine ganz besondere Überraschung: Stutley und die Trolle hatten dafür gesorgt, dass im Erdgeschoss eine kleine Wohnung in Gnomengröße gebaut wurde, in der er nun kostenfrei wohnen durfte [6].
Als der Gnom in sein neues Heim eingezogen war begab er sich in sein gemütliches Bett und war der Meinung seinen ersten richtigen Fall ganz gut gelöst zu haben.

[1]  WG ist die offizielle Maßeinheit für die Forbewegungsgeschwindigkeit für Wächter. Das Problem an dieser Maßeinheit ist aber, dass sie von Angelegenheit variiert. So ist eine WG wesentlich langsamer, wenn ein Wächter vor Dienstbeginn die Wache betritt als wenn er sie nach Dienstschluss wieder verlässt

[2] Er hatte fast ohne Punkt und Komma gesprochen und Zu-arm hoffte, dass er sich ein bisschen mehr merken konnte, als nur die Satzzeichen.

[3]  Eigentlich hatte er NICHTS Besseres zu tun, was die Beschattung ziemlich langweilig gestaltete. Dennoch schien er seine Mitgliedschaft bei T.H.A.M. vergessen zu haben

[4]  Für die meisten Gnome haben Menschen nur eine Größe: Groß. Trolle dagegen sind immer riesig

[5]  Eigentlich gefiel keinem der Mitglieder diese Aussprache. Der Gründer der Gilde, ein gewisser Wäbisch Schall, wollte aber die Gilde aber in seiner Muttersprache benennen.

[6] Allein schon um die Trolle ab und zu an ihre Friedfertigkeit zu erinnern

Zählt als Ausbildungsmission zum/zur Husky.



Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.

Feedback:

Von Breda Krulock

29.10.2009 20:32

Sehr schön, weiter so ^^

Von Sebulon, Sohn des Samax

29.10.2009 20:32

Wenn du Ringe gegen etwas schlägst, bleibt zwar ein Abdruck ... aber Spiegelverkehrt. Und eine WG ist bei dir ne Geschwindigkeit, wenn ich's richtig verstehe, und keine Zeitspanne, auch wenn du sie so einleitest.Schade. Derartige Logikfehler gibt es ein paar bei dir.Trotzdem gut. Vielen Dank.

Von Breda Krulock

30.10.2009 01:24

Na das ist doch supi :daumenhoch:

Von Valdimier van Varwald

01.11.2009 23:26

Vom Grundgerüst hatte mir die Single recht gut gefallen. Die Idee war recht frisch und war auch mal etwas anderes. Auch die Umsetzung ist dir in meinen Augen größtenteils recht gut gelungen. Für meinen Geschmack hat es allerdings etwas an Spannung gefehlt und ein paar Stellen hättest du ruhig etwas weiter ausschmücken können. Aber ansonsten eine schöne solide Single, bei der die Note mit meiner Bewertung übereinstimmt.

Die Stadtwache von Ankh-Morpork ist eine nicht-kommerzielle Fan-Aktivität. Technische Realisierung: Stadtwache.net 1999-2025 Impressum | Nutzungsbedingugnen | Datenschutzerklärung