Die Saat der Rebellion

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von Gefreiter Kamillus Schimmlersohn (FROG)
Online seit 01. 08. 2008
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Der Job eines F.R.O.G.s ist einer der härtesten. Nicht nur Mörder, Wahnsinnige und andere Gestalten erschweren den Beruf, auch Politik ist etwas, dass immer wieder für Verwirrung sorgt. Aber ein F.R.O.G. ist hart im Nehmen!

Dafür vergebene Note: 11

*[...]*

Kamillus presste seine Armbrust etwas heftiger gegen den Straßenräuber.
Ernie McSteinpflug.
Ein hoffnungsloser Kleinkrimineller.
Er war erst heute Morgen aus der Haft entlassen worden. Bewaffneter Raubüberfall. Nichts großes, nur genug um ein paar Monate im Kerker zu verbringen.
Zu schade um für ihn einen Strick zu drehen, wenn man den Hanf auch anderweitig verwenden konnte.
Kanndra hatte recht gehabt, als sie ihn, Kamillus, auf den Ernie angesetzt hatte.
Er war ihm nachgeschlichen, hatte seine Fähigkeiten in Verbergen und Tarnen verbessert und endlich Mal was anderes getan als auf Bereitschaft im Wachhaus zu hocken.
Kanndras Instinkt hatte sich bezahlt gemacht.
Kamillus trat einen Schritt zurück. Nur ein Narr würde mit einer Schusswaffe so nah an einem Menschen stehen.
Nach langem Zögern hatte Kamillus, mit Einschränkungen, den Vorteil seiner Armbrust anerkannt, obwohl er immer noch Messer und Schlagwaffen bevorzugte.
Aber: Eine Armbrust konnte aus der Distanz benutzt werden und das war ein gewaltiges Plus, wenn man jemanden schnell und effektiv bedrohen oder, im schlimmsten Fall, ausschalten musste.
Kamillus hatte harte Lektionen gelernt, die an seinem Status als Pazifist gekratzt hatten.
"Schmeiß das Messer hin und nimm die Arme hinter den Kopf, Ernie!", befahl Kamillus mit fast ruhiger Stimme.
"Das bringt dir ein paar weitere Monate ein, so leid mir das tut."
>Ja<, dachte er plötzlich >ich bin noch der alte Kamillus. Abgeschmirgelt und härter aber ich bin noch da. Hätte ihn auch über den Haufen schießen können<.
Ernie legte wirklich das Messer zu Boden und nahm die Arme hoch.
"Dreh dich um, damit ich sehen kann, was du tust, Ernie."
Der Angesprochene folgte der Aufforderung. Ein schmutziges Gesicht, mit einem schiefen Grinsen wandte sich Kamillus zu.
"Scheint als hätt ich kein Glück, eh?", meinte er.
"Ich befürchte Ja. Wenn du dich bitte auf den Boden legen könntest, damit ich dich in Gewahrsam nehmen kann?"
Kamillus riskierte wenig. Ernie hätte niemanden verletzt, wenn er nicht musste. Er war feige und arm... eine gelungene Kombination.
"Äh...", ließ sich der Passant vernehmen.
"Ja?"
"Könnte ichh wohl mein Geld wiederchaben?"
"Das geht leider nicht, Herr", antwortete Kamillus routiniert. "Wir werden das ganze auf der Wache klären, ich muss dich also bitten, mich zu begleiten."
Plötzlich fiel Ernie vornüber.
Kamillus, der einen verzweifelten Angriff befürchtete, schlug nach ihm und traf ihn an der Schulter.
Ein deutlich hörbares Knacken erscholl, als das Schlüsselbein brach.
Ernie fiel reglos zu Boden und lag still.
Kamillus beugte sich vorsichtig hinunter um nach Ernie zu sehen, die Kampfstellung beibehaltend.
Er hatte das Nervenzentrum unter der Achsel gequetscht.
Das und das gebrochene Schlüsselbein hätten Ernie zum Schreien gebracht... es sei denn...
Ein näherer Blick brachte Gewissheit: Ernie würde nie wieder Schmerzen empfinden.
Ein stählerner Bolzen hatte sich unter dem Ohr in seinen Kopf gefräst.
Exitus.
Kamillus sprang auf.
Der Attentäter war wahrscheinlich noch immer hier!
Warum er auf einen Kleinkriminellen geschossen hatte... nebensächlich!
Kamillus war sich eines geräuschvollen Würgens in seinem Rücken bewusst.
Der Passant stand immer noch hinter ihm.
"Lass es raus, Herr", sagte Kamillus, während er versuchte einen Schützen auszumachen.
"Es wird besser, wenn man es öfter sieht."
Keine Chance, jemanden zu sehen. Es war viel zu dunkel und er konnte die Flugbahn des Geschosses nur ungenau bestimmen.
Der Schütze war zwar augenscheinlich nicht mehr zugegen, aber er ging besser kein Risiko ein.
Kamillus zog die Signalwimpel aus einer Tasche seines Mantels, den er immer über der F.R.O.G.-Uniform trug.
Eine Nachricht an den Semaphorenturm war schnell gesendet.
Der Eselskarren der F.R.O.G.s würde in spätestens zwanzig Minuten hier sein um sie abzuholen.
Seufzend drehte er sich um, um dem Fußgänger zu helfen, der inzwischen wieder aufrecht stand, ein verlegenes Lächeln im Gesicht.
Er war groß und wirkte schlacksig, so als hätte man ihn absurd in die Länge gezogen. Von dem ähnlich geformten Kopf, hingen strähnige Blonde Haare zu beiden Seiten des Gesichtes herab.
"Es ist nicht schlimm, Herr.", sagte Kamillus.
"Passiert jedem. Den Neulingen besonders oft."
Sein Gesprächspartner, zog es vor, das Lächeln im Gesicht zu behalten und nichts zu sagen.
Kamillus sprang ein weiteres Detail ins Auge.
"Du trägst sehr komische Schuhe Herr.", bemerkte er aufmerksam. "Scheinen aus Holz zu sein."
"Sie siind ein Teil der Naationaltraccht meines Voulkes.", meinte der Mann verdrossen.
Jetzt fiel Kamillus auch sein merkwürdiger Akzent auf.
Der Fremde schien immer mehr als einen Vokal auf einmal zu verwenden außerdem sprach her das H mit leicht angedeutetem C davor aus und schien die O's und U's zu einem völlig neuen Vokal zusammenzuziehen. Die T's wurden leicht gerollt.
Diese Sprache, obwohl noch nie gehört, erinnerte Kamillus an mehrere verschiedene Sprachen, die leicht ironisiert worden waren.
"Und von wo genau kommst du, Herr?", fragte Kamillus neugierig.
"Man nennt dieeses Land Tiefenlandd.", sagte der Passant mit nicht wenig Stolz in der komischen Stimme.
"Es ist eeine kleeine Provinz von Überwalld."
"Nie davon gehört.", meinte Kamillus achselzuckend.
"Es ist ja aucch eein kleeines Landt.", gab der Andere zu. "Wenn du öfters beei naccht durcch die Ssümpfe geloufen biist, dann freust du diich über eeinen guten Holzschuh."
Er streckte eine spiddelige Hand aus.
"Niels van Huysteren.", sagte er.
"Kamillus Schimmlersohn." sagte der Wächter, der sich nicht sicher war, ob der Fremde sich vorgestellt hatte oder nicht.
Die beiden setzten sich und warteten auf die Wachmannschaft.


Zwei Stunden später waren die entsprechenden Formalitäten geregelt.
*Kamillus verbrachte ein wenig Wartezeit im Bereitschaftsraum, bis er und Kanndra in Bregs Büro gerufen wurden.*

Araghast Breguyar fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.
Wie so häufig lag eine lange Schicht hinter und vor ihm in der er sich manchmal, in ruhigen Momenten, fragen würde warum er diesen Job angenommen hatte. Die verfluchte Karrieregeilheit vermutlich. Anführer der F.R.O.G.s und Kommandeur der Stadtwache zu sein, war ein Knochenjob, der seinesgleichen suchte.
Es war ein klasse Job, keine Frage und ein prestigeträchtiger noch dazu. Aber von dem anfänglichen Freudentaumel und den Siegesfeier-Abenden im Eimer, war ihm nur eine einzelne Wunderkerze geblieben, die er in seinem Schreibtisch für den Tag verwahrte, an dem jemand anders diesen Posten übernehmen würde.
"Also..." sagte er zu Kanndra und Kamillus, die vor ihm auf wesentlich unbequemeren Stühlen saßen. "Wie ihr euch sicher schon gedacht habt geht es um den Mord an Ernie... und unser junges Opfer da draußen." Die Beiden nickten synchron.
"Es scheint, als wäre der junge Mann, den du vor ein paar Stunden gerettet hast, Gefreiter, weit mehrals ein simpler Tourist. Vor fünfzehn Minuten habe ich eine Nachricht von Lord Vetinari empfangen in der er Anweisungen gibt, den jungen Mann zu observieren und zu schützen." Bregs wedelte mit einem Papier auf dem noch immer das wächserne Siegel des Patriziers zu erkennen war. "Er schreibt und ich zitiere wörtlich, der Mann sei >wichtig für Ankh-Morporks außerpolitische Beziehungen.<" Kanndra und Kamillus entspannten sich ein wenig. Politik ging einen Wächter nichts an.
"Das ist aber noch nicht alles.", sagte Bregs und förderte aus seinem papierbeladenen Schreibtisch einen weiteren Zettel zutage. "Vorhin ist der Bericht der Gerichtsmedizin reingekommen. Sie schreiben in Ernies Taschen hätten sich vierzig Ankh-Morpork Dollar befunden." Die Späher schnappten hörbar nach Luft. "Genau das." bestätigte Bregs. "Nur aus Neugierde: was hatte er bei sich als er das Wachhaus verlassen hat?"
Kanndra übernahm es zu antworten. "Eine Tabaksdose, einen Kamm, eine Schachtel billige Zigaretten... und die Kopie eines Schuldscheins, weil er uns zwei Dollar für überzogenen Aufenthalt geschuldet hat." sagte sie auf.
"Überzogener Aufenthalt?", fragte Bregs irritiert.
"Ja. Er ist zwei Tage später als geplant entlassen worden. Auf eigenen Wunsch."
"Merkwürdig.", meinte Bregs. "Na ja... ich schätze, das Geld sehen wir nicht wieder. Zurück zum Bericht. Darin steht auch, der Pfeil, der sich in seinem Kopf befunden hätte, wäre präpariert gewesen und zwar..." er kramte wieder in seinem Tisch herum, bis er einen weiteren Zettel gefunden hatte "... ich zitiere: >Ein reguläriger Armbrustpfeil der Firma 'Bolzen und Schlagnagel' in Ankh-Morrpork an dehm durch rohte Kordel ein Zettel befestiget worden isset. Selbiglicher mit der Aufschrift: ' Geh oder du bissigst der Nechste!!'<. wir muusten uns durch vielige Knochensplitter bohren bis...< hier wird es dann etwas unappetitlich." Bregs legte den Zettel ernst wieder zurück. "Daraus lässt sich schließen, dass jemand Ernie geschmiert hat um Herrn van Huysteren zu überfallen."
"Das ist irgendwie merkwürdig." meinte Kamillus nachdenklich. "Warum den Aufwand betreiben und Ernie opfern?" "Stimmt." fügte Kanndra hinzu. "Man könnte van Huysteren doch einfach erschießen ohne viel Aufwand. Warum ein Mietkiller?"
"Ihr fragt mich zuviel." meinte Bregs achselzuckend. "Ich tippe auf eine solide Drohung, die vielleicht irgendwie mit dieser schriftlichen Order hier" er deutete auf den Brief des Patriziers "in Zusammenhang steht. Worum es jetzt geht, ist van Huysteren. Vetinari hat keine Zweifel daran gelassen, dass ihm kein Haar gekrümmt werden darf." Kanndra und Kamillus tauschten irritierte Blicke.
"Warum wir, Sör." sprach Kanndra ihre Gedanken aus.
"Ihr seid momentan die einzigen Späher. Einer von euch passt aus der Distanz auf und zwar du Kanndra. Kami, von dir möchte ich, dass du nicht von der Seite des jungen Mannes weichst. Ihr habt bereits Kontakte geknüpft und er ist neu in der Stadt. Tut irgendwas zusammen. Geht auf den Schreck was Trinken, möglichst in den Eimer. Und schnapp dir ein, zwei Leute von der Tagschicht, sie sollen mit euch gehen. Ich will ihn keine Minute nicht unter der Aufmerksamkeit des Teams wissen und ich will, dass er sich fühlt wie ein willkommener Gast und nicht, wie ein wertvolles Stück Vieh, das zum Markt getrieben werden muss. Kanndra, du folgst der Gruppe und hältst Ausschau nach unserem Möchtegern-Assassinen. Van Huysteren hat Morgen um Punkt zehn einen Termin bei Lord Vetinari. Bis dahin steht er unter direktem Schutz der Stadtwache. Verstanden?"
Die Späher nickten.
"Geht." sagte Bregs. "Ach und Kami..." Kamillus drehte sich in der Tür um. "Lass keinen Zweifel daran, dass jeder betrunkene Wächter sich vor mir verantworten wird müssen."
Kamillus grinste. "Das wird Norti nicht gefallen, Sör."
Bregs entließ ihn mit einem Nicken und einem Lächeln.



Eine halbe Stunde später standen vier Wächter (Norti Rabenpelz war angesichts seiner drohenden Nachtschicht auf eigenen Wunsch zusätzlich zu Schlumpi Wurzelbach und Sayadia Trovloff in den Spezialauftrag involviert worden) in Zivilkleidung vor Zelle Nummer eins, in die Niels van Huysteren zur Sichherheit bugsiert worden war. Ob zu seiner eigenen oder zu der des Personals war unklar jedoch hatte man die Zellentür nur angelehnt.
Der junge Mann stand hastig auf, als die vier Wächter den Raum betraten. Nach einigem verlegenen Füßescharren wurde Kamillus nach vorn geschoben. "Öh... sag Mal... Niels..." begann er drucksend. "Wir... das heißt ich und die Jungs... also... nicht nur die Jungs tschuldige Saya... also wir haben uns gedacht, ob du vielleicht... unter Umständen mit uns einen Trinken gehen möchtest. Auf den Schreck vorhin, du verstehst?" Eine kurze verlegene Stille schloss sich an.
"Was cheißt eeinen Triiinken?" erkundigte sich Niels skeptisch. "Ihr werdet doch niicht eeinfach eeinen Fremden eeinladen ouder?"
Schlumpi ergriff die Initiative. "Wir haben uns gedacht, du hattest einen etwas holprigen Start in Ankh-Morpork. Wir möchten keinen falschen Eindruck erwecken, vor allem nicht, was die ...achem... internationalen Beziehungen angeht."
Er und Norti schoben sich von beiden Seiten an den Mann heran und ergriffen jeweils einen seiner Ellenbogen [1].
"Komm schon Alter!" meinte Norti jovial, während sie ihn nach draußen dirigierten. "Wir fühlen uns, als müssten wir was gutmachen. Wie gesagt: Internationale Beziehungen! und so... Gibt es irgendwas, egal was, was du haben möchtest? Sag's uns und wir besorgen es."
Niels leckte sich über die Lippen. Die Gruppe hatte nun das Wachhaus verlassen und bewegte sich zügig über den Pseudopolisplatz. *[...]*
"Ches giibt da wierklich etwas..." setzte Niels an.

*[...]*

Im Lokal stieß Sayadia Schlumpi unauffällig in die Rippen.
"Er kann unmöglich noch so einen vertragen!" wisperte sie ungläubig. "Ich meine: schau ihn dir an! Er ist höchstens Haut und Knochen! Und bei den Knochen bin ich mir verdammt unsicher." Schlumpi zuckte die Achseln.
"Er muss ein medizinisches Wunder sein. Dass er immer noch stehen kann überrascht mich wirklich! Aber Kami hält sich auch nicht schlecht." Jetzt schaltete sich auch Norti ein, der wegen der von Bregs ausgesprochenen Prohibition eingeschnappt abseits an seinem Wasser nippte.
"Wenigstens zwei die sich hier amüsieren." meinte er mißmutig. "Aber warum musste der Lange ausgerechnet an sowas Spaß haben? Warum kein Whisky verdammt?! Oder Knieweich? Dann wäre er spätestens jetzt nicht mehr in der Lage mehr zu bewegen als seinen Kopf." Er sah resigniert zu Kamillus und Niels, die am gegenüberliegenden Ende des Tisches ihren Abend verbrachten. "Habt ihr zwei nicht langsam genug?" rief er ihnen zu. Verschmierte Gesichter sahen zu ihm.
"Och nööö..." meinte Kamillus mit schwerer Zunge. "Einer geht noch, was Niels!" Der Angesprochene bejahte hicksend.
"Na gut." seufzte Schlumpi. Er winkte einem Kellner, der schon seit einigen Minuten argwöhnisch den Tisch beäugte. "Bitte bringen sie uns nochmal dasselbe." Der Kellner wirkte schockiert.
"Nochmal dasselbe?" stieß er hervor. "Ich fürchte die Zwei dort haben unseren Laden vollkommen geleert." Empörtes Gegröhle erhob sich von der anderen Seite des Tisches. "Es tut mir sehr leid!" beeilte sich der Kellner zu verpflichten. "Aber wir haben schon Nachschub aus anderen Restaurants angefordert... und den habt ihr zwei gegessen, werte Herren. Ich bedaure aber heute Abend lässt sich in diesem Restaurant kein Krümelchen Käsekuchen mehr finden."
Die Wächter erhoben sich synchron.
"Na ja..." meinte Niels "zuviel iist auch niicht goudt für den Maagen."
Sie verließen das Lokal und ließen einen glücklichen Geschäftsführer zurück, der darauf bestand Niels persönlich die Hand zu schütteln.
Es folgte jener peinliche Moment der immer nach dem abendlichen Verlassen von Gaststätten eintritt, in dem man sich eigentlich noch anderweitig amüsieren möchte aber es nicht kann.
Dann sagten Sayadia, Schlumpi und Nortiden beiden Anderen gute Nacht und gingen davon.
Wie jedoch nur Kanndra von ihrem hohen Standort aus beobachten konnte, blieben die drei hinter der nächsten Straßenecke stehen um Kamillus und Niels zu folgen, die zusammen durch die Gassen stromerten.
"Weißt du schon, wo du schläfst, Niels?" fragte Kamillus gewollt unschuldig.
"Icch chabe eein Zimmer in eeiner Pension gemieetet." Das war ein Rückschlag, aber Kamillus versuchte direkt Plan B.
"Öhm... äh kann ich vielleicht..." Kamillus zierte sich gekonnt "... na ja... meine Freundin hat mich rausgeschmissen und... also... kann ich bei dir übernachten, bis Morgen?" Es war Teil des Plans, dass ein Wächter bei Niels blieb um ihn zu beschützen. Kamillus war ein wenig stolz darauf, dass ihm eine so plausible Lüge eingefallen war.
Ein breites Lächeln zeigte sich auf Niels Gesicht.
"Natüürliicch! Freund chalten zusaammen ouder?"
"Danke Niels!" Ein Plan ging auf. Kamillus wahr sehr zufrieden mit sich.
So gingen sie los, die drei Gefreiten und Kanndra im Rücken.

Vor einem anderen Gebäude der Stadt, waren zwei Gestalten mit ganz anderen Dingen beschäftigt.
Diese verdienten kurios genannt zu werden [2], da sie eine Strickleiter, schwarze Kleidung und seehr, sehr sparsame Bewegungen erforderten.
Nachdem die Beiden mithilfe einer Räuberleiter, und eines Seils, den ersten Stock durch ein professionell eingeschlagenes Fenster erreicht hatten setzten sie sich in einer Art Foyer zu Boden.
Eine Kerze erleuchtete spärlich ein Stück Pergament, dass sich bei besseren Lichtverhältnissen als Gebäudeplan der Alchimistengilde herausgestellt hätte.
*[...]*
Die Kerze erlosch und zwei Schatten huschten in Richtung Treppe.


An dieser Stelle ist es vielleicht zu empfehlen, dem Leser ein wenig über Tiefenland zu erzählen.
Tiefenland ist eine Provinz im Nord-Westen Überwalds, von der der berühmte Waldläufer und chronische Gichtpatient Vincent Pippin Mit-dem-Namen-wird-er-es-sehr-schwer-haben einmal sagte, sie besitze zu viel Himmel und zu wenig Bäume.
Tiefenland zeichnet sich in der Tat durch kärglichen Bewuchs und geradezu eklatanten Mangel an interessanter geologischer Form aus. Der gesamte Landstrich besteht quasi aus wild wachsendem Rasen mit Vertiefungen, die entfernt an Täler erinnern in denen sich der häufig fallende Regen sammelt.
Die gesamte Landschaft kann mit einem einzigen Wort zusammengefasst werden: Flach.
Aber es liegt mehr in dieser unwichtigen Randprovinz, die, innenarchitektonisch gesprochen, die Diele Überwalds ist.Denn Tiefenland ist eine Küstenprovinz, über die seid Jahrhunderten ein erheblicher Teil der überwaldianischen Versorgungsgüter eingeschifft wird. *[...]* Da Tiefenland die Nähe zum Meer und die vorteilhaften Handelsbeziehungen besitzt und überdies wegen der übersichtlichen Landschaft exzellent zu verteidigen ist, *[...]* ist sie strategisch von hoher Wichtigkeit, was die Einwohner geschickt zu nutzen wissen um den Handel in Überwald maßgeblich zu beeinflussen.
Da ein solches Monopol an Macht auch Kontrolle benötigt, wurden am Anfang der umgreifenden Emanzipation von Überwald unzählige halbherzige Befreiungskriege durch die "Tief-Front", geführt.
Dabei handelte es sich um eine terorristische Befreiungsfront, deren Mitglieder die Anerkennung ihrer Heimat als eigenes Land forderten. Verhältnismäßig stark an Anhängern erreichten sie jedoch aufgrund mangelnder Organisation, wenig mehr als das sie öfters einheimische Gefängnisse kennenlernten.
Vor knapp hundert Jahren jedoch hielten die fremden Spezies Einzug in Ankh-Morpork. Trolle stiegen aus den Bergen herab und enthoben die Bewohner der Stadt, vieler körperlicher Arbeiten.
Zwerge kamen und brachten Porzellan, durch das man eine Zeitung lesen konnte und stellten bald Seide her, die so glatt war, dass man sie mit bloßen Fingern kaum festhalten konnte.
Der Nabel der bekannten Welt wechselte seinen Standpunkt nach Ankh-Morpork und plötzlich stand die kleine Provinz Überwalds im wahrsten Sinne des Wortes im Regen.
Es gab noch einige Grenzscharmützel und Protestaktionen der Tief-Front, dann wurde ein beidseitiges Friedensabkommen zwischen Überwald und der Provinz geschlossen.
Ein paar Aufrührer wurden in den Kerker geworfen oder gingen freiwillig ins Exil und danach kehrte Ruhe ein.
Bis vor ein paar Jahren der ehemalige Tief-Front Aktivist Rieke Olkenhovel nach Hause zurückkehrte.
Als einer der Ersten war er bei der Ahnung von aufziehendem Unheil, verbittert über das Schicksal seines Landes, nach Ankh-Morpork emigriert. Dort verlor sich seine Spur. Nach seiner plötzlichen Rückkehr, er war auf mysteriöse Weise halb erblindet und offensichtlich auf gutmütige Art und Weise wahnsinnig [3], lebte er in einer alten Windmühle, pflegte nur mit ehemaligen Kameraden aus seinen Revoluzzertagen sporadischen Kontakt und zog sich sonst ganz zurück, um sich seinem Hobby der Botanik exzessiv zu widmen.
Man fand ihn eines Tages steif auf seinem Bett, mit Augen, deren milchige Pupillen sonderbarerweise dreimal so groß waren wie üblich und einem entrückten Lächeln im Gesicht.
Niemand bemerkte, das einige kleine Bücher, auf denen in krakeliger Schrift das Wort >Tagebucch< zu lesen war aus seinem Besitz verschwunden wahren.
Er war nur ein alter Mann, der sein Leben offensichtlich vergeudet und es noch nicht einmal gemerkt hatte und so wurden ihm die traditionellen Gewänder angelegt (Ölhut, gefetteter Mantel und Holzschuhe) und seine sterblichen Überreste der See übergeben.
Niemand ahnte, dass eines jener kleinen Bücher, die bei der, ebenfalls rituellen, Plünderung seiner Hinterlassenschaften durch den Pöbel nicht vermisst wurden, den Schlüssel zu vollkommenem Chaos enthielt.
Das Buch ruhte nun in einer Manteltasche in Ankh-Morpork.
Und es tickte bereits seit geraumer Zeit.


Die "Pension" in der Niels van Huysteren untergebracht war, erwies sich als besser als erwartet.
Es gab eine Toilette im Hof, keine besonders lauten Nachbarn, die Miete war erschwinglich und der Ankh floss hinreichend weit entfernt in seinem gärenden Bett.
Trotzdem war sie eher wenig besucht, wie Kamillus feststellte, als er mit Niels durch den Flur schlich, um die Hauswirtin nicht zu wecken. Sie war zwar uralt und fast taub, offenbarte jedoch ein geradezu unheimliches Geschick, wenn es darum ging, verbotene Besucher aufzuspüren, die man ins Haus schmuggeln wollte.
Im dritten Stock, des für Ankh-Morpork ungewöhnlich hohen Gebäudes, erwartete die beiden der Grund für die Ruhe im Haus, als ein Mann der so übel nach Verwesung roch, dass er bereits dampfte, an ihnen vorbeischritt, einen Gruß nickte und dabei im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf verloren hätte, wenn dieser nicht durch einige Sichherheitsnadeln befestigt worden wäre.
Eine Zombie-Pension.
Kamillus stöhnte innerlich auf. Er mochte Zombies nicht besonders. Sie erschienen ihm in den meisten Beziehungen zu trocken, sowohl was den Humor als auch einige andere Bereiche des (Nicht-)Lebens anging.
Hinzu kam ein eher unschönes Erlebnis mit einem seiner ehemaligen Nachbarn, der ihn kurz nach seinem Einzug in die neue Wohnung begrüßen wollte.
Kamillus war das erste Mal in Ankh-Morpork gewesen und sah nun endlich auch die Nachteile des Multi-Speziezismus, nachdem er gezwungen wahr, dem Zombie beim Wiederannähen seiner Hand zu assistieren.
Niels jedoch zeigte sich nicht beeindruckt, grüßte ebenso höflich wie leise zurück und machte sich dann an der Zimmertür zu schaffen.
Ein leises Klicken kündete von seinem Erfolg. Mit einer knappen Geste bedeutete er Kamillus voranzugehen. >Mi casa es su casa.< Als dieser den dunklen Raum betrat, merkte er das Vieles nicht stimmte.
Erstens: Ein Fenster war offen und die Gardine bauschte sich unheilverkündend.
Zweitens: Eine kleine Laterne blinzelte im Raum nebenan obwohl Niels seit mehreren Stunden weg gewesen war.
Dritt... Er brachte den Satz nicht zuende weil ein Totschläger, der an seinen Hinterkopf knallte jedem Gedanken ein Ende bereitete.
Ihm gingen die Lichter aus.

Als er wieder erwachte, bemerkte er zunächst, dass er nicht mehr stand sondern offensichtlich auf einem Stuhl saß. Dann ging ihm auf, dass das Ziehen an seinen Hand- und Fußgelenken von sorgsam angebrachten Stricken herrührte.
Zudem wies ihn ein starker Kopfschmerz auf die Existenz desselben hin.
Er drehte den Kopf in der Dunkelheit und sah sich in demselben Zimmer wieder, dass er in Niels Begleitung betreten hatte.
Niels! Es durchfuhr ihn wie ein Blitz.
Der Attentäter hatte gewußt, wo Niels sich befand, das heißt, auch wo er wohnte! Er hatte nur geduldig warten müssen, bis die Fliege ins Netz kam. Langsam fügte sich alles zusammen.
Kamillus stellte zusätzlich zwei weitere Überlegungen an, mit der Ruhe und Konzentration, wie sie nur eine mittelschwere Gehirnerschütterung hervorbringt:
Wenn der Kerl, der Niels verfolgt hatte ihn niedergeschlagen und nicht direkt erstochen hatte, als er das Zimmer betrat, dann war Niels vielleicht noch am Leben.
Und wenn dem so war, dann hatte er mit ihm und Kamillus bestimmt etwas sehr schmerzhaftes vor.
Kamillus schauderte.
Aber... Irgendetwas passte da doch nicht ganz.
Noch etwas anderes nagte hartnäckig an seinen Nerven und er versuchte, sich darauf zu konzentrieren und langsam an einem Gedanken entlangzudenken, schon allein um den Kopfschmerz zu bekämpfen. Niemand war in dem Raum gewesen. Die Wache hatte die Pension observieren lassen, bevor man Niels dorthin hatte gehen lassen.
Es ergab keinen Sinn.
Außer natürlich... Ein schrecklicher Verdacht keimte in Kamillus empor.
In diesem Moment begann Niels im Nebenzimmer laut und zu Kamillus nicht geringer Verwunderung, vollkommen ohne Akzent zu sprechen. Leiser Straßenlärm ließ auf ein geöffnetes Fenster schließen.
Und Niels sprach:
"He ihr Wächter dort draußen!
Ich weiß, dass drei von euch mir gefolgt sind! Hört mir jetzt gut zu:
Euer leichtsinniger Kollege hier hat sich einfangen lassen wie ein Frischling und sitzt jetzt als Paket verschnürt hier neben mir. Dies ist die Stimme des Volkes! Er wird nicht eher freigelassen, bis dass Tiefenland frei von den überwaldianischen Besatzern ist.
Ich erwarte eine Antwort und ein Gespräch mit einem Repräsentanten der Stadt innerhalb der nächsten zwei Stunden ansonsten fange ich an, euch bestimmte Fleischwaren zukommen zu lassen, die... naja Kamillus wird auf jeden Fall kein Pianist mehr werden, wenn ihr versteht, was ich meine. Im Übrigen sind auch die Bewohner dieses Hauses, allesamt brave, wenn auch tote Mitbürger, in meiner Gewalt. Ich schrecke nicht davor zurück, mit ihnen ebenso zu verfahren, wie mit Kamillus.
Das wär alles.
Geht und rennt zu euren Vorgesetzten.
Husch, husch!"
Ein Fenster schloss sich und ein leises Lachen erklang.
Dann kam Niels in das Zimmer, in jeder Hand eine kleine Repertierarmbrust und setzte sich auf einen Stuhl, Kamillus gegenüber, der sich jetzt des Knebels bewusst wurde, der seine Flüche zurückhielt.
Niels schaute überrascht auf.
"Ah ich sehe, du bist wach." sagte er. Kamillus fluchte noch immer durch den Knebel. "Ich verstehe, dass du wütend bist." meinte Niels teilnahmslos. "Wenn mich jemqand hinters Licht führen, niederschlagen, fesseln und knebeln würde, wäre ich auch nicht erfreut. Aber an deiner Stelle wäre ich jetzt schön ruhig und gesittet, weil ich sonst meine Drohungen wahrmachen könnte.
Außerdem möchte ich Hans nicht auf dich loslassen müssen. Es ist so schwierig, das Zimmer nachher zu säubern."
Ein Geräusch ertönte hinter Kamillus. Es ließ ihn an Kontinentaldrift und atmende Gletscher denken, wies ihn folglich darauf hin das ein sehr großer Mann hinter ihm sein Gewicht verlagert hatte und ein mittelschweres Erdbeben zu den durchaus möglichen Optionen der Zukunft gehörte. Hinzu kam ein Geruch, der selbst einer Aasfliege die Tränen in die Augen getrieben hätte.
"Ein Zombie! Verdammte Scheiße!", dachte Kamillus. Deswegen also hatte man niemanden in das Zimmer hineingehen sehen. Es war die ganze Zeit jemand darin gewesen. Kamillus rechnete sich seine Chancen gegen zwei Repetierarmbrüste und einen potentiell unsterblichen Berg aus Muskeln aus und kam auf ein nicht besonders glückliches Ergebnis.
Also blieb er lieber still und wartete, dass seine Kollegen ihn rausholten.
So verharrten sie einige Zeit.
Plötzlich sagte van Huysteren:
"Möchtest du eine Geschichte hören? Um die Zeit zu vertreiben." In seinen Augen funkelte etwas, was Kamillus als Schalk zu identifizieren gelernt hatte.
"Dir bleibt überhaupt nichts Anderes übrig um genau zu sein", fuhr van Huysteren fort. "Aber ich kann dich beruhigen: Es ist eine sehr interessante Geschichte. Meine." Er setzte sich zurecht, wobei er die Armbrüste jedoch immer noch im Anschag behielt und begann:
"Lass mich dir zuerst von meiner Heimat erzählen: Tiefenland..."
Und so sprach er weiter, Kamillus nicht beachtend, der fruchtlose hypnotische Befehle an ihn sandte, ihm doch bitte noch eine auf den Hinterkopf zu verpassen oder endlich die Klappe zu halten.
Aber van Huysteren begann, die dem Leser bereits bekannte Erzählung über die Hintergründe Tiefenlands.
Kamillus konnte nur hoffen, dass seine Kollegen sich bald etwas einfallen ließen.


Auf der Straße hatten die Wächter ratlos Stellung bezogen.
Nach dem ersten Schock, den die unerwartete und auch unerhörte Ankündigung van Huysterens ausgelöst hatte, hatte Kanndra die Gefreiten die Pension umstellen lassen, unauffällig natürlich, denn wenn es um Terorristen ging, war nichts so schädlich, wie Aufmerksamkeit.
Dann hatte sie höchstpersönlich, Teile der Nachtschicht, sowie der bereits im Bett befindlichen Tagschicht mobilisiert und zusammengezogen. Ein paar Leute waren natürlich im Wachhaus verblieben um das übliche Freitagnacht-Leben in Schach zu halten, aber viele mussten richtiggehend daran gehindert werden, sich der Einsatztruppe anzuschließen. So zum Beispiel Patrick Zartbitter, der um seinen Freund fürchtete und deswegen unter Androhung von Dienstsuspendierung zurück zum Wachhaus geschickt werden musste. Nun stand der kleine Stab aus Tyros y Graco, Kanndra, Valdimier und Sayadia zusammen um zu beratschlagen, was als Nächstes zu tun sei.
Bregs war als er die Nachricht erhalten hatte, zu einer sofortigen Sitzung mit Lord Vetinari geeilt um den Ernst der Lage zu klären und Befehle einzuholen. Da der Patrizier Anweisung gegeben hatte, van Huysteren zu schützen musste er mehr wissen als er der Wache erzählt hatte.
Die bisherigen Befehle lauteten: Abwarten und Observieren. Niemand wußte, was zu tun war, da das Hotel strategisch äußerst günstig gewählt und aufgrund der enormen Höhe nur unter extremen Gefahren zu erklettern oder zu stürmen war.
Kanndra hatte sich, ganz Späherin, schon bei der vorangegangenen Observation Gedanken gemacht, wie sie wohl das Gebäude im Falle eines Falles erklettern oder erstürmen würde.
Sie war zu keinem Ergebnis gekommen.
Das Haus war außen glatt verputzt, mit Fenstern die eher Schießscharten ähnelten und keinen Halt zum Klettern boten [4]. Das Treppenhaus war zwar solide gebaut aber so schmal, dass man sich nicht frei bewegen konnte. Außerdem hatte van Huysteren beim Eintreten die Tür hinter sich verschlossen, die aus fünf Zoll dicken Eichenbohlen bestand [5].
Kurz: Van Huysteren hatte sich eine einzigartige Festung geschaffen, die nur unter großen Mühen eingenommen werden konnte.
"Wenigstens schwebt niemand in Lebensgefahr." dachte Kanndra und musste gegen ihren Willen grinsen, als sich ihr der Doppelsinn dieses Satzes erschloss.
"Also, was haben wir?" fragte Val gerade.
"Nichts" antwortete Kanndra ihm. "Keinerlei Einstiegsmöglichkeiten auf irgendeiner Seite des Gebäudes. Außer einer kleinen Kellerluke an der Rückseite des Gebäudes und die ist nur groß genug für mich allein und eventuell Norti. Mit den vorhandenen Eingängen kommen wir als Einsatztruppe nicht aus. Tyros, können nicht Norti und du einfach..." sie vollführte eine Geste, die eine Explosion verdeutlichen sollte, doch der Angesprochene schüttelte vehement den Kopf.
"Nein", sagte er. "Wenn wir sprengen fällt das Haus zusammen. Es ist viel zu frei stehend gebaut um einer solchen Belastung standhalten zu können. Und die Tür kriegen wir auch nicht auf. Jedenfalls nicht von hier draußen." Er zuckte die Achseln. "Uns sind die Hände gebunden." Kanndra nagte an ihrer Unterlippe.
"Kannst du nicht irgendwie in das Haus reinkommen Val?" fragte sie. "Ich meine... du weißt schon: Im Vampir-Stil?"
Val hob eine Augenbraue.
"Und dann?" fragte er. "Dann stehe ich womöglich vor einer geladenen Armbrust. Und wenn ich da oben vorübergehend entkörpert werde, hat Kamillus auch nichts davon, oder? Ich will ehrlich sein: Es besteht wahrscheilich eine ungefähre fifty-fifty Chance, dass es funktioniert aber wir sollten doch wohl besser kein Risiko eingehen oder?"
Kanndra nickte bestätigend.
"Ja. Du hast recht. Aber ich möchte auch nicht riskieren, dass Kamillus etwas zustößt. Am besten wir warten jetzt auf die Order von Bregs. Wenn sie nicht vor Ende des Ultimatums eingeht, dann gehen wir rein. Ich schlage vor, dass Norti und ich hintenrum gehen und er die Tür von innen aufmacht. Dann gehen wir leise nach oben und überraschen den Kerl."
"Gute Idee." sagte Val. "Dann werde auch ich etwas gefahrloser dort oben eindringen können. Geht und bezieht Stellung."
Der letzte Satz galt allen Wächtern im Umkreis, die die Order sofort weitergaben.
Sie verteilten sich um das Haus herum und warteten auf andere Befehle.


In der Alchimistengilde, hatten die beiden Einbrecher (die von nun an unter ihren tatsächlichen Codenamen "Terroristische Zelle der heilsbringenden Volksrevolution, Nummer 84" genannt "84" und "Bob", vorgestellt werden müssen) den zweiten Stock und damit fast das Dachgeschoss erreicht. Leises Gemurmel untermalte ihre vorsichtige und gründliche Untersuchung einer Wand.
Der Leser möchte die Beiden kennenlernen?
Na gut: Man stelle sich einen alten Kriegsveteranen vor.
Die Art, die den Drill-Sergeant in schlechten Militärfilmen spielt.
Er hat in unzähligen Schlachten eine Menge verloren und das Einzige was ihn immer wieder aufgerichtet hat ist die Tatsache, dass er zu zäh war um zu sterben oder den Glauben an sein Ziel zu verlieren. Er hat begriffen, dass man nur dann überlebt und weitermachen kann, wenn man mit allen Mitteln sein bisschen verbliebene Haut verteidigt.
Das ist Bob, wie er im (auch immer gearteten) Buche steht.
Jetzt stellen sie sich vor, dieser alte Kämpe bekommt einen Rekruten an die Seite gestellt. Einen Jungen, noch feucht hinter den Ohren und ganz und gar durchdrungen von der Richtigkeit seines Tuns und dem Glauben an seine Mission.
Er hat in der Ausbildung vom Gedanken and Ehrungen und Heldentaten gelebt und denkt bei dem Begriff >Schlacht< an Ruhm und Ehre und nicht an abgetrennte Körperteile, blitzende Schwerter und Meere aus Blut.
Ein Idealist.
DAS ist 84 (sein hochtrabender Name verrät es bereits).
"Bist du sicher, dass das die richtige Wand ist?", fragte 84 nun zweifelnd. "Wir klopfen schon seit über zwanzig Minuten an dieser hier herum und..." Bob schnitt ihm das Wort ab.
"Hier auf der Karte steht das sein Allerheiligstes neben seinem Zimmer versteckt war. Und sein Zimmer ist hier, das steht fest. Das hier ist der Einzige Flügel der Alchimistengilde, der die Explosionen, die diese konfusen Idioten hier jahrelang verursacht haben, nie ganz kaputt gekriegt haben. Entweder ist es hier oder nirgendwo!" Gewissheit strahlte aus jeder Silbe.
Wie zur Bestätigung ertasteten Bobs Hände eine Erhebung im Stein, die bei der Berührung zurückglitt... ebenso, wie ein Teil der Mauer. Dahinter kam eine knapp einen Quadratmeter große Öffnung zum Vorschein, die in einen kleinen Gang mündete.
Ein triumphierendes Scnauben kam aus Bobs Richtung.
"Na also! Komm jetzt, wir sollten uns beeilen. Je eher wir hier raus sind, desto besser."
Sie krochen in den Gang hinein.


Bregs wartete.
Das passierte ihm oft, wenn er sich im Patrizierpalast aufhielt. *[...]*
Hielt ihn Vetinari führ so beschränkt, dass er nicht Mal die Einschüchterungstechniken erkannte, die er selbst oft genug verwendete? Dementsprechend gereizt wurde er nach fast zwanzig Minuten (er hatte eintausendachthundertmal bis zwanzig gezählt) endlich durch Drumknott hereingeholt. Er wartete nicht ab, bis dieser anklopfen konnte, sondern überholte ihn auf halbem Weg und öffnete die Tür selbst.
Lord Vetinari saß, wie üblich, hinter seinem großen Schreibtisch und erweckte den Anschein, ein Manuskript vor ihm auf dem Tisch zu lesen. Man wusste nie genau, ob er wirklich las oder nicht, was jedoch nichts daran änderte, dass er ständig mit irgendeinem wichtig aussehenden Stück Papier in seinem Büro angetroffen wurde.
Bei Bregs Erscheinen, sah der Patrizier auf und ein dünnes Lächeln spielte um seine Lippen.
"Ah. Kommandeur Breguyar." begrüßte er Bregs, der inzwischen Haltung angenommen hatte und bedeutete ihm mit einem Wink, sich zu setzen. Bregs blieb stehen.
Ebenso wie den Trick mit dem imposanten Wartezimmer, kannte er die Taktik nach der der Stuhl des Gastes immer ein Stück zu niedrig zu sein hatte. Man musste die Beine sacht anziehen, nicht viel aber genug dass es einen wahnsinnig machte. Ein weiterer Vorteil bestand darin, dass der Gast immer zu Lord Vetinari aufblicken musste. Nicht so viel, dass es die Grenzen der Höflichkeit überschritten hätte aber die Trennlinie war klar gezogen.
Psychologische Kriegsführung.
Hätte es sie nicht gegeben, sie wäre für den Patrizier Ankh Morporks erfunden worden.
"Sir." sagte Bregs, der immer noch stramm stand.
"Du darfst dich rühren, Herr Breguyar." Bregs entspannte sich, blieb jedoch immer noch stehen.
"Es heißt Kommandeur Breguyar, Sir. Bitte um Entschuldigung, Sir." Der Patrizier hob eine Augenbraue. Ein langer Augenblick verstrich in dem Bregs sich fragte, ob er nun endgültig zu weit gegangen war.
Der Patrizier ließ es jedoch diesmal dabei bewenden und hub selbst zu sprechen an.
"Du kommst im richtigen Augenblick." sagte er und deutete auf das Blatt, das er bis gerade gelesen hatte. "Ich habe soeben wichtige Informationen erhalten, die Licht in die mißliche Lage des jungen Herrn Schimmlersohn bringen werden."
Bregs fluchte im Stillen.
Woher wusste dieser Kerl immer alles?
Er selbst war doch erst mit der Meldung von Kamillus Entführung in den Palast gekommen und sonst wussten nur Wächter davon. Er machte sich eine gedankliche Notiz, Rascaal Ohnedurst Mal die F.R.O.G.s überprüfen zu lassen.
Da jede Diskussion mit dem Patrizier zu keinem Ergebnis geführt hätte, beschränkte er sich auf ein:
"Und?"
Der Patrizier rückte das Blatt auf seinem Schreibtisch zurecht.
"Hast du jemals von Tiefenland gehört, Kommandeur?" fragte er dann.
"Kann ich nicht behaupten, Sir."
"Eine kleine Provinz Überwalds..."
Der Patrizier gab Bregs eine kurze Zusammenfassung der Geschichte Tiefenlands einschließlich der Erwähnung der Tief-Front und ihrer letzten Anhänger.
Besonders hob er dabei Rieke Olkenhovel hervor.
"Aber..." sagte Bregs, der inzwischen doch saß, nachdem Vetinari seine Erzählung beendet hatte. "...was hat dieser Kerl mit unserer derzeitigen Lage zu tun, Sir?" Er wurde allmählich ungeduldig, war er doch vor allem hergekommen, weil van Huysteren, der junge Mann aus der Region von Vetinari so vehement als sakrosankt bezeichnet worden war.
Er hatte Befehle erhofft und keinen Vortrag über heruntergewirtschaftete Provinzländer und bekloppte alte Männer. Er brachte seine Zweifel etwas gewählter zum Ausdruck.
Der Patrizier lächelte ein weiteres Mal dünn.
"Es ist wichtig, auch die Hintergründe zu verstehen. Und von Olkenhovel bin ich gerade im Begriff auf unsere Situation überzuleiten. Was du wissen musst ist: Olkenhovel war nicht einfach nur Botaniker, er war auch..."



"...Alchimist." sagte Niels.
Kamillus wurde hellhörig.
*[...]*


84 und Bob hatten ein kleines Zimmer erreicht, dass irgendwie den Eindruck einer Diele machte.
Eine fingerdicke Staubschicht lag über allem und kitzelte die Nasen der beiden Terorristen, die den Raum mit schnellen Schritten durchquerten.
An seinem Ende fanden sie eine große schwere Tür vor, die sich nur unter großen Mühen öffnen ließ.
Ein weitaus größerer Raum lag dahiner.
Das erste, was den beiden auffiel als sie die Tür öffneten, war die Hitze.
Und die Luftfeuchtigkeit.
Beides schlug ihnen wie ein Hammer gegen die Brust als sie durch die Tür hasteten und diese wieder hinter sich verschlossen. Ein leises Zischen zeigte an, dass sie luftdicht schloss.
Der nächste Eindruck von dem Raum war... grün.
"Mein Gott!" flüsterte 84 entgeistert. "Was hat er hier getrieben!"
"Experimente." erwiderte Bob weit gefasster, den das gigantische Gewächshaus weit weniger zu interessieren schien. "Hast du vergessen, dass er Botaniker war? Er nahm einfach diverse alchimistische Ingredienzien..."


"...und vermischte sie mit den Pflanzen. Die Folge waren ganz erstaunliche um nicht zu sagen herrliche Reaktionen." Lord Vetinari beugte sich vor. *[...]*
"Ich verstehe aber immer noch nicht, was das damit zu tun hat, dass einer meiner Wächter in Gefahr schwebt, Sir!" beharrte Bregs ungeduldig. Der Patrizier hob eine Hand.
"Ich komme bald dazu, Kommandeur. Sämtliche Pflanzen die Olkenhovel zog..."



"...waren irgendwie nützlich aber total bekloppt!"
Bob schüttelte den Kopf. "Ich weiß noch, als ich den Kerl in seiner Windmühle besuchen kam. Vom Fundament war fast nichts mehr übrig! Das ganze Ding stand überhaupt nur noch, weil der alte Sack Wurzeln in den Boden gesetzt und irgendein Strauchzeugs durch die Wände gezogen hat."
Die beiden Terorristen bewegten sich quer durch ein blühendes Paradies aus Blütenkelchen, Lianen, kleinen Bäumen und anderen Pflanzen.
*[...]*
Bob schien von der ganzen Erscheinung eher unbeeindruckt und hielt zielsicher auf die Mitte des Raumes zu während 84, um die eigene Achse kreisend, die urwüchsige Pracht um ihn herum bestaunte.
"Er muss hier praktisch gelebt haben." sagte er ehrfürchtig.
Bob kommentierte das mit einem höhnischen Lachen.
"Praktisch?" sagte er. "Der alte Knacker hat kaum jemals diesen Raum verlassen, soweit ich weiß! Hat sich von dem Zeug ernährt, das er selbst gezogen hat und ist oft wochenlang nicht vor die Tür gegangen.
Kein Wunder, dass er im Alter plem-plem war!
Es wäre aber noch alles schön im Rahmen geblieben, wenn er sich nicht andauernd zugedröhnt hätte." Bob feixte. "Der Kerl war nämlich..."


"...ein eifriger Konsument, seiner eigenen Erzeugnisse."
Niels grinste. "Sein Steckenpferd war so ziemlich alles das Bewußtsein erweiternde was man rauchen, kauen oder schlucken konnte und das wurde ihm letztendlich zum Verhängnis.
Ja, er hat sich in seinem Horrorkabinett eine Droge nach der anderen herangezogen und war selbst sein bester Kunde. Gestorben ist er an einer Überdosis.
Muss ein schöner Tod sein." Niels zwinkerte Kamillus zu, der sich fragte ob sein Folterknecht jetzt langsam Mal auf den Punkt käme.
Niels salbaderte schon seit geraumer Zeit vor sich hin und Kamillus fragte sich ob der Verlust gewisser Körperteile (vorzugsweise der der Ohren) wirklich ein solches Martyrium darstellte, wie allgemein behauptet.
Was plante dieser Irre überhaupt?
"Na ja, " fuhr Niels fort " Olkenhövel hat nie angefangen, etwas von dem Zeug zu verkaufen, das er gezüchtet hat und die Drogen hätten auch keinen wirklichen Gewinn abgeworfen, da sie so schwierig herzustellen waren.
Es wäre vollkommen unprofitabel gewesen, für eine größere Menge von Menschen zu produzieren.
Aber dann machte er eine Entdeckung, die wahrhaft bahnbrechend war obwohl ihm das in seinem desolaten Zustand wahrscheinlich überhaupt nicht auffiel.
Er hatte durch mannigfaltiges Herumprobieren immer nach neuem gesucht und eines Tages hatte er es gefunden. Und zwar..."



"...>Solanum Cannabia Stoickae<."
Lord Vetinari blickte in ein leeres Gesicht.
"Es handelt sich dabei um eine Pflanze deren Präparat, getrocknet und geraucht, stark halluzinogen wirkt. Das erstaunliche an dieser Droge ist, dass sie außerordentlich billig und praktisch ohne Aufwand herzustellen ist, sodass sie, in Massenproduktion beträchtlichen Gewinn, bei erschreckend niedrigen Ausgaben erzielen würde... ich sehe, du kannst langsam erahnen worauf ich hinauswill, Kommandeur."
Das Licht der Erkenntnis blitzte in Bregs Augen.
"Dann ging es gar nicht um irgendeinen Revolutionskäse." stieß er hervor. "Es ging die ganze Zeit um Geschäfte mit diesem Zeug... dieses Sol.. solle.. Dingsbums..."
Vetinari sprang ihm bei.
"Er beliebte es in Andenken an seine Tante, die ihm öfter erschien, wenn er sich im Rausch befand >Marjana< zu nennen."
"Also dieses... Marjana ist der Grund für diesen Aufruhr? Stimmt eigentlich... billig herstellen und teuer verkaufen: Der Traum jedes Drogenbarons."
"Es freut mich, dass du die Idee begriffen hast, Kommandeur. Olkenhövel schrieb seine Forschungsergebnisse mit, für seinen desolaten Zustand erstaunlich deutlicher Schrift, in ein paar private Tagebücher, von denen ich einige, leider unvollständige, Kopien besitze. Die Originale sind jedoch verschwunden. Es besteht Grund zu der Annahme, dass Olkenhövel sie mitnahm, als er in sein Heimatland zurückkehrte.
Dort gerieten sie wohl in die falschen Hände."
Bregs sprang auf.
"Van Huysteren!" rief er aus.
Der Patrizier nickte.
"Es ist die wahrscheinlichste Variante." bestätigte er. "Und logisch ist, dass er noch nicht mit der Produktion beginnen kann, da ihm vielleicht nicht alles, was er braucht zu Gebote steht. Daraus folgt, dass diese Entführung nur seinen Verbündeten Zeit erkaufen soll, die woanders mit etwas beschäftigt sind, was der Sache zuträglich ist."
"Ein Köder." murmelte Bregs. "Er muss alles von langer Hand geplant haben. Selbst das mit Ernie. Ein Komplize von ihm hat ihn geschmiert und dann erschossen. Er hat dafür gesorgt, dass ihn ein Wächter verfolgen würde und sich dann als schutzloser Passant von uns eskortieren lassen. Das ganze war eine Ablenkung für die Wache..." Bregs hielt inne. "Aber warum hast du ihn gedeckt, Sir? Wenn du all das gewußt hast?"
Das Lächeln des Patriziers spielte ins schmerzliche.
"Aus dem selben Grund aus dem inzwischen auch die F.R.O.G.-Einheit noch nicht dieses Hotel stürmt um den Gefreite Schimmlersohn zu retten:
Wir wissen nicht, wonach genau er sucht und solange es nicht aufgetaucht ist, müssen wir darauf vertrauen, dass er keinen nervösen Zeigefinger entwickelt, wenn du verstehst was ich sagen will.
Und was, wenn seine Hintermänner gefunden haben wonach sie suchen?
Es gibt Hunderte Möglichkeiten eine Droge in dieser Stadt zu verbreiten und sobald es soweit ist, kann der Epidemie nicht mehr Einhalt geboten werden. Die Folge wäre absolutes Chaos... noch absoluter als es sonst in Ankh-Morpork der Fall ist.
Wir müssen alle, die mit van Huysteren finden. Unkraut muss mit der gesamten Wurzel entfernt werden sonst sprießt immer wieder Neues hervor." Lord Vetinari lehnte sich zurück.
"Solange nicht die Hintermänner aufgetaucht sind und das was sie zu finden hoffen, herrscht eine klassische Patt-Situation zwischen unserer und ihrer Seite.
Wir können nur hoffen, dass es eine Entwicklung zum Guten geben wird. Ich baue darauf, dass seine Komplizen irgendwie mit ihm Kontakt aufnehmen. Dann haben wir sie alle. Bis dahin muss ich leider jedwede Aktion seitens der F.R.O.G.s unterbinden."
Bregs sah den Patrizier wütend an. Er ahnte worauf dies hinauslief.
"Du sagst, du willst van Huysteren als Köder mißbrauchen. Und Kamillus ist ein Bauernopfer! Er wird da drinnen weiter bleiben und diesem Kerl ausgeliefert sein, nicht wahr?" Der Patrizier nickte ernst.
Bregs nahm Haltung an.
"Bitte um Erlaubnis, die Order meinen Männern mitteilen zu dürfen." sagte er steif.
"Selbstverständlich. Drumknott?" Der Diener erschien direkt neben Bregs.
"Geleite den Kommandeur bitte zur Tür."
"Danke Sir aber ich kenne mich hier schon gut genug aus!"
Bregs schritt betont langsam zur Tür und öffnete sie ganz.
Der Patrizier wappnete sich so gut es ging.
Das Knallen der Tür hallte bis ins Foyer.


Niels hatte seine Erzählung beendet.
Während er wie irre grinste, leuchtete ein helles Feuer aus seinen Augen.
Er war während der Erzählung aufgestanden und schritt nun immer noch im Zimmer auf und ab.
"Verstehst du den Plan?" sagte er mit vor Aufregung vibrierender Stimme. "Ich werde so unermesslich reich sein, dass ich dieser widerlichen Provinz in der ich bedauerlicherweise geboren bin, für immer den Rücken kehren kann! Ich habe als Niemand begonnen aber ich werde reicher sein als diese Stadt es jemals war!!"
Hätte Kamillus die Arme bewegen können, er hätte nicht gewußt ob er Niels erwürgt oder Applaus gespendet hätte.
Der Plan war unheimlich gut.
Niels sprach wieder.
"Ich bin dieser idiotischen Volksfront nur beigetreten, weil ich Abwechslung und was zu Essen wollte.
Aber dann habe ich Olkenhövel getroffen, nachdem er aus Ankh-Morpork zurück war.
Er war schon damals plemm-plemm aber sein Talent war offensichtlich, er war unterhaltsam und deshalb war ich öfter bei ihm.
Ich war es, der ihn gefunden hat nachdem er den Löffel abgegeben hat.
Dass ich die Tagebücher gefunden habe, war allerdings Glück.
Der Plan nahm nur wenig später in mir Gestalt an.
Also rekrutierte ich ein paar Freiheitskämpfer, belog sie über meine Motive (sie glauben noch immer, wir würden diese Kloake von Tiefenland irgendwie 'freikaufen' oder so) und wir brachen nach Ankh-Morpork auf. Hier brauchten wir zuerst Hilfe weil wir uns nicht auskannten aber Herr Garsig hinter dir..." eine weitere Verschiebung hinter Kamillus ließ darauf schließen dass Muskelmasse bewegt wurde "stand uns freundlicherweise mit Rat und Tat zur Seite, nachdem ich ihm die Dienste eines Igors versprochen hatte, der sein Gesicht wieder annäht." Kamillus schluckte. "Er war es auch der uns auf den Einbruch in der Alchimistengilde brachte, in die wir so dringend reinmussten. Denn was Olkenhovel bedauerlicherweise nicht mitgebracht hatte..."


"...waren Pflanzensamen."
Bob und 84 durchstöberten schon seit geraumer Zeit das Gewächshaus.
"Und versuch Mal ohne Samen zu pflanzen. Aber er hatte hier die Originalpflanze versteckt, die immer wieder treibt und..."
"Ich hab sie!!" rief 84.
Und wirklich brachte er eine kleine Pflanze mit sternförmigen Blättern, die sich als genau die herausstellte, die Niels ihnen beschrieben hatte.
"Gut! Wir haben sie. Jetzt lass uns verschwinden." sagte Bob.
Die Freiheitskämpfer durchquerten hastig das Gewächshaus, verschlossen die Tür wieder und waren schnell wieder auf dem Gang. Sie nahmen denselben Weg auf dem sie gekommen waren durch das Fenster im ersten Stock (wobei sie die Pflanze umständlich balancieren mussten damit sie nicht hinunterfiel und zersprang) und waren schnell wieder unten angekommen.
"Na das ging ja wie geschmiert." sagte Bob hochzufrieden und zündete sich eine Zigarette an.
Die beiden wollten gerade in die Nacht davon schlendern als ihnen ein Schatten den Weg versperrte.
Ein großer Schatten.
"Stadtwache! Stehenbleiben! Darf ich Mal eure Lizenzen sehen?" bellte Patrick Zartbitter.


*[...]*


Bregs war vor die Zombie-Pension zurückgekehrt um seine niederschmetternden Neuigkeiten mit der Einsatzgruppe zu teilen.
Es war zehn Minuten vor Ablauf des Ultimatums, dass Niels van Huysteren gestellt hatte.
Sie standen gerade sehr bedröppelt in der Gegend herum als Patricks Brieftaube (ein Tier das an Schlafstörungen litt und deshalb gern und häufig Nachts Dienst schob) eintraf.
"Was ist das denn nun wieder?" fragte Bregs genervt. "Zartbitter?" Er sah Val fragend an, der den Brief öffnete und den improvisierten Bericht darin überflog.
Dieser antwortete mit einem Achselzucken.
"Ich habe ihn weggeschickt, damit er im Wachhaus Dienst schiebt anstatt hier im Weg rumzustehen." Er las ohne sonderliches Interesse aus dem Bericht vor.
Bregs, der nur mit halbem Ohr zuhörte war bei der Erwähnung zweier Worte plötzlich hellwach.
"...Einbrecher... Alchimistengilde..."
"Warte Mal!" unterbrach er Val. "Was haben die beiden gestohlen? Steht das im Bericht!?"
Val schüttelte irritiert den Kopf.
"Frag nach!" befahl Bregs. "Semaphoren!"
Mithilfe der Türme wurde die Information erfragt. Val brachte sie stirnrunzelnd zum Kommandeur.
"Das ist seltsam..." sagte er. "Sie haben nichts gestohlen. Das einzige, was man in ihrem Besitz fand, war eine komisch aussehende Pflanze... der eine schreit übrigens andauernd irgendwelche Parolen vor sich hin und unsere Wachmannschaft fragt ob sie ihm einen Knebel... Bregs?"
Doch Bregs hörte schon nicht mehr zu.
Ihm war als wäre in seinem Kopf eine Mauer eingestürzt hinter der nun das gleißende Sonnenlicht der Erkenntnis strahlte.
Was brauchte man zum Pflanzen? Samen!
Was hatten die Einbrecher dabei? Samen in Reinform!
Wo waren sie aufgegriffen worden? In der Alchimistengilde!
Wo hatte Olkenhövel gearbeitet? Genau dort!
Es passte alles zusammen!
Ein diabolisches Grinsen erschien auf Bregs Gesicht.
"Wächter! Zu mir!" rief er. Sie kamen verwundert angetrabt. "Ich habe Grund zu der Annahme, dass wir jetzt hier eine bessere Verhandlungsposition haben. Wir gehen rein!
Kanndra und Norti ihr zwei führt den Plan durch den sie vorgeschlagen hat.
Tyros und Schlumpi warten an der Vordertür. Wenn Norti die geöffnet hat, geht ihr alle nach oben.
Val, du ziehst dein Vampir-Ding durch sobald sie oben angekommen sind und die Tür öffnen. Und jemand soll Stefan Mann Bescheid sagen, dass er die Fenster im entsprechenden Stockwerk im Auge bahält. Alles verstanden?"
Sie nickten.
"Gut. Ich werde mit van Huysteren reden und ihn ablenken. Los!"
Die Wächter gingen in Position.
Bregs holte tief Luft.
"He! Van Huysteren!" rief er zu den Fenstern hinauf. "Hier spricht die Stadtwache von Ankh-Morpork! Mein Name ist Araghast Breguyar, ich bin der Kommandeur und handle auf direkten Befehl des Patriziers, Lord Vetinari!"
Er wartete eine Weile. Dann öffnete sich ein Fenster und ein kolossaler Schatten schob sich davor.
"Ich bin hier Kommandeur!" rief Niels herablassende Stimme. "Aber ich rate dir, den Armbrustschützen, der aus dem Haus gegenüber auf mich zielt, davon abzubringen, wenn er keinen Bolzen spüren will. Ich muss dir sagen, dass Herr Garsig, der hier vor mir steht, sich von Armbrustbolzen gänzlich unbeeindruckt zeigen wird!"
Bregs gab Stefan einen Wink, sich zurückzuziehen. Der Bursche war clever. Einen Zombie als Schild zu benutzen bedeutete jedoch auch, dass dieser ihm sehr zugetan war.
"Gut! Ich habe dir etwas mitzuteilen..."


Kanndra und Norti schlichen um das Gebäude herum und fanden bald das Kellerfenster, von dem Kanndra gesprochen hatte. Es erwies sich als verschlossen doch ein Schlag mit Nortis 'Rabenschnabel' öffnete es leicht.
Nachdem sie hindurchgeklettert waren fanden die beiden sich in einem stockfinsteren Raum wieder.
"Ich werde ein Streichholz anzün..." sagte Kanndra und kramte bereits eines hervor.
Norti schlug es ihr aus der Hand.
"Nicht Mäm!" flüsterte er.
"Ich hoffe du hast einen guten Grund hierfür Gefreiter!" sagte Kanndra aufgebracht.
"Den habe ich. Hier riecht es nach Öl oder einer ähnlichen Flüssigkeit."
Auch Kanndra sog kurz die Luft ein. Norti hatte recht.
"Jetzt wird mir auch langsam klar, wie er die Zombies in Schach hält: Feuer."
Das einzige was Zombies wirklich fürchten ist die drohende Entkörperung beim Verbrennen. Schnittwunden und andere oberflächliche Verletzungen lassen sich sehr einfach kurieren, aber Feuer geht direkt an die Substanz des Körpers und vernichtet ihn.
"Gut reagiert Gefreiter."
"Danke, Mäm."
Nachdem sie den Keller verlassen hatten wurde der Ölgeruch deutlich stärker.
Bei der Vordertür, die sie zum Glück mit einem Riegel öffnen konnten, war er so penetrant, dass man kaum atmen konnte.
Schlumpi und Tyros warteten schon an der Tür.
Mit vor Mund und Nase gezogenen Taschentüchern schlich die Einsatztruppe immer dem Gestank nach, der sie das Zimmer finden ließ.
"Wir können sie nicht sprengen." flüsterte Tyros und meinte die Tür. "Schlumpi, dein Einsatz."
Der leichte Armbrustschütze ging in Position.


"Das Spiel ist aus, van Huysteren!" rief Bregs.
"Wir haben deine Hintermänner geschnappt! Dein Plan ist gescheitert!"
Er wartete auf eine Antwort, die nicht kam.
Schon seit zehn Minuten hatte van Huysteren keinen Laut mehr von sich gegeben.
Jetzt fing er an zu schreien.
Ein langgezogenes Heulen in dem Wut, Hass und Frustration klangen. Fast zeitgleich eröffneten seine Armbrüste das Feuer auf Bregs, der sich schon vorsorglich in Deckung geworfen hatte.
Er grinste Sayadia Trovloff zu, die neben ihm lag.
"Mein Gott, wie empfindlich."
Sie konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.


Schlumpi durchbrach die Tür als wäre sie aus Pappe, beide Armbrüste im Anschlag.
Er erfasste die Situation mit einem Blick: Kamillus in der Mitte des Raumes an einen Stuhl gefesselt.
Van Huysteren am Fenster, der nach unten feuerte und irgendetwas in die Nacht kreischte...und ein gewaltiger Zombie dessen Gesicht eine blutige Masse war und der anscheinend trotzdem gut hörte, denn beim Geräusch der splitternden Tür drehte er sich in die entsprechende Richtung und lief los.
Der Zombie, Herr Garsig, musste im Leben ein beeindruckender Mann von circa zwei Metern gewesen sein.
Im Tod war ersehr imposant hatte jedoch ein paar Zentimeter eingebüßt.
Die Kleidung hing ihm in Fetzen am Leib, er trug keine Schuhe und hatte wie gesagt, kein Gesicht; es schien direkt vom Schädel gerissen worden zu sein, mitsamt den Augen.
Woraus sich ein Nachteil ergab: Herr Garsig war blind.
Aber offensichtlich aggressiv, denn sobald Schlumpi "Stadtwache! Hände hoch!" geschrieen hatte, orientierte er sich und lief los.
Es wäre wohl eher unangenehm geworden, wenn Norti nicht geistesgegenwärtig einen N.U.S.S. [6] geschleudert hätte der dem Zombie die Beine unter dem Leib fortriss.
In der Zwischenzeit sahen Tyros und Kanndra sich dem bewaffneten van Huysteren gegenüber, der, Kamillus als Deckung nutzend auf sie feuerte, während sie sich notgedrungen hinter den Türrahmen zurückziehen mussten.
Aus dem Überraschungsangriff wurde ein einseitiges Scharmützel, da die Wächter aus Furcht ihren Kollegen zu treffen nicht zurückzuschießen wagten.
Genau diesen Augenblick wählte Val für seinen Auftritt.
Plötzlich stand er direkt hinter Niels, seine Armbrust auf das Genick des Mannes gerichtet sodass dieser die Spitze fühlen konnte.
Seine Stimme klang sicher und selbstbewusst.
"Stadtwache! Niels van Huysteren, ich nehme dich wegen tätlichen Angriffs auf mehrere Angehörige der Stadtwache, politischen Komplotts, Aufforderung und Beihilfe zur Rebellion, Beihilfe zu Einbruch und Diebstahl ohne Lizenz und" er holte tief Luft "Verhaltens , dass eventuell den Frieden gefährden könnte fest!
Alles was du jetzt sagst, sagen möchtest oder auf irgendeine Art und Weise sagen könntest werden wir gegen dich verwenden!"
Ehe Niels sichs versah trug er Handschellen und fuhr in Richtung des Wachhauses ab.
Ein gebrochener Mann.


Am frühen Morgen fanden einige Wächter sich in einer dem Leser wohlbekannten Taverne ein, um einen gelungenen Einsatz zu begießen.
Besonders beglückwünscht wurde Patrick Zartbitter für sein Talent, zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein aber der Kommandeur und später auch Kamillus dankten allen Wächtern die so hart gearbeitet hatten aufs herzlichste.
Sie winkten ab.
Sie hatten nur ihren Job gemacht.
Wenn es eine Hymne für F.R.O.G.s gegeben hätte, wäre sie danach wohl gesungen worden.
Aber es existiert keine solche Hymne.
Kein F.R.O.G. braucht eine um zu wissen, dass er gebraucht wird.
Immer.
[1] Norti musste sich auf die Zehenspitzen stellen

[2] die Dinge, nicht die Gestalten

[3] einmal behauptete er einer Nachbarin gegenüber seine Beine seien aus Quecksilber und seine Arme aus Brotkrumen. Er lachte öfters laut und unkontrolliert aus geradezu nichtigen Anlässen und verlor zusehends die Kontrolle über seine Hände

[4] Zombies legen sehr großen Wert auf vollkommene Windstille, wenn sie zu Hause sind. Niemand möchte sich in der peinlichen Situation sehen, den Passanten auf der Straße bitten zu müssen, einem die eigenen Körperteile wiederzugeben, die die Zugluft durchs Fenster getragen hat.

[5] Dies war eine Schutzmaßnahme, auf die die Anwohner trotz immer wiederkehrender Proteste der Pensionsbewohner bestanden.

[6] Nortis Universal Schloss Schredder. Patent: "Lieber Nicht!"

Aufgrund von Überlänge musste ich die Single auf Wunsch des Autors etwas kürzen. Auslassungen/Einfügungen meinerseits habe ich mit ** gekennzeichnet. -Kanndra

Zählt als Patch-Mission.



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Feedback:

Von Pismire

01.09.2008 21:01

Eine sauber und gut konstruierte Pokalmission der Sorte F.R.O.G. - Aktion, Körpereinsatz und Spannung. Auch die Pokalwörter waren angemessen (aber nicht wirklich originell) untergebracht und eingesetzt. Die Geschichte ist flüssig und gut erzählt, die Dialoge stimmig. Soviel zum Lob.Leider gibt es aber auch Tadel:*Gestört haben mich die unmotiviert wirkenden Zeilenumbrüche - an einigen Stellen sogar innerhalb der wörtliche Rede einer Person. (Beispiel: "Lass es raus, Herr", sagte Kamillus, während er versuchte einen Schützen auszumachen."Es wird besser, wenn man es öfter sieht.")*An vielen Stellen fehlen die Kommata, das macht das Lesen schwieriger, weil man erst einmal den Bezug suchen muss - hier ist mehr auch wirklich mehr ;)*Die gedachte Rede war mal so (>rede"Kursiv" markiert.*Den Sinn und Zweck der Markierung von Handlungssprüngen damit *[...]* verstehe ich nicht. Du schilderst eine Begebenheit, du zitierst keinen Bericht. Da müssen die nicht sein - die irritieren nur.Wie gesagt: vom inhaltlichen her kann die Geschichte überzeugen.

Von Ophelia Ziegenberger

01.09.2008 21:01

Das Auftauchen der mir bis dato unbekannten Flachlande und ihrer Historie war etwas befremdlich. Ebenso wie mich die vielen Auslassungen, die an den nachträglichen Sternchenkennzeichnungen ja noch zu erahnen waren, jedesmal wenn ich auf sie stieß, innerlich irritiert und aus dem Lesefluss gebracht haben. Die anfänglich besonders starke Konzentration auf deine Hauptfigur empfand ich als ungünstig für eine Pokalsingle - wobei das in dieser Pokey-Runde ebenso, wenn nicht sogar noch mehr, auf die Konkurrenzgeschichte zutraf. Die bekannte und hochgeschätzte Figur des Patriziers ins Spiel zu bringen war zwar etwas leichtfertig, Du hast diese Klippe jedoch besser umschifft, als es einige andere vor dir taten. Es kann sein, dass ich schon zu müde bin für logisches Denken, dennoch meine ich, ein ziemlich großes Logikloch im Plot ausgemacht zu haben, wenn es um den Grund dafür geht, dass die Schuldigen überhaupt Aufmerksamkeit mit einer Geiselnahme auf sich ziehen wollen, wo sie den Coup doch ebensogut komplett unauffällig über sich bringen könnten.

Von Nyvania

01.09.2008 21:01

Am Anfang war es für mich sehr schwierig hinein zu finden. Die Geschichte begann etwas abgehackt.(und das sage gerade ich =P ). Allerdings fand ich die Lösung mit dem Käsekuchen ziemlich genial unf auch die Wende ist gut gelungen =) . Ein, zwei Sachen sind mir aber aufgefallen. Ich weiß nivht genau, ob der Kommandeur sooo viel Wert auf Prestige legt. Mir schien es nicht zu passen, sondern mehr Notlösung zu sein. Dennoch fand ich mehrere Stellen auch sehr amüsant, die waren sehr schön beschrieben =). Einige Fehler haben irritiert, aber das war nicht so schlimm. Mir hat die Geschichte aber gut gefallen =).Zum Schluss habe ich aber noch zwei Fragen: Heißt der Mensch nun Olkenhovel oder Olkenhövel? Und: Wie genau rollt man ein T? =P

Von Rea Dubiata

01.09.2008 21:01

Hmmm... Also stilistisch ist es nicht schlecht. Sprachlich ist es flüssig zu lesen - aber der Inhalt ist nicht so mein Ding. Zum einen ist die starke stereotypisierung von Niederländern irgendwie unangemessen. Wenn man mit Stereotypen spielt ist dass eine Sache, wenn man aber eigentlich nur alle Vorurteile gegenüber unseren orangen Freunden aufführt, dann klingt das für mich leider sehr einfallslos. Was mich weiter verwundert ist Vertinari in dieser Single. Wieso weiß er von Niels eigentlich alles, lässt ihn aber nur "bewachen" und dann auch noch von der Stadtwache und nicht von einem seiner "Buchhalter". Dann hatte Niels ja noch einen Termin bei Vetinari - wozu? Die Geschichte war also nicht durchdacht genug. Andere Sachen waren mir jetzt auch nicht so schlüssig - mag aber an der späten Stunde liegen.Zum formalen Teil: Lies dir die Anleitung zu den Absätzen noch einmal durch. Ein Absatz kommt nicht nach jedem Satz. Vor allem kommt er [i]so[/i] nicht in wörtliche Rede. Das macht alles viel unübersichtlicher wer gerade spricht. Ein Absatz beschließt einen Teil des Textes und eröffnet den nächsten, ein gedanklicher Wechsel findet statt. Ich habe noch gelernt, solche Art von Satzzeichen "mitzulesen", dh ich sehe da immer einen inhaltlichen Umbruch der nicht erfolgt und das ist beim Lesen sehr nervig. Und falsch.Was sollten eigentlich die Sternchen und die *[...]* im Text?LG,ReaVon Tut'WeeHi, obwohl ich Deine Mission recht gut bewetet habe, (so Kleinigkeiten wie Format stören mich da zwar, haben aber keinen Bewertungseinfluss) hier ein Tip: Du musst nicht nach jedem Satz eine neue Zeile anfangen. Damit kennzeichnet man SINN-Abschnitte, d.h. du kannst es auch nutzen, um durch Struktur etwas auszusagen.Dennoch hat mir gefallen. Mach weiter so.Gruß, Rib

Von Lilli Baum

01.09.2008 21:01

Sehr schöpn. Hat mir gut gefallen.

Von Glum Steinstiefel

01.09.2008 21:01

Eine wunderbare Geschichte, wie man sie von Gefreiten derart leserlich umschrieben nur selten bekommt. Gute Leistung.Allerdings, das habe ich natürlich nicht in die Singlebewertung mit einfließen lassen, finde ich, dass insgesamt die einzelnen Abteilungsmitglieder für eine Pokalsingle zu kurz gekommen sind.

Von Araghast Breguyar

01.09.2008 21:23

Nur kurz zur Erklärung: Die *[...]* hat Kanndra eingefügt, da sie die Mission kürzen musste, damit sie die Pokalkriterien erfüllt. Sie kennzeichnen herausgenommene Szenen.

Von Kanndra

02.09.2008 17:43

Jupp. Das hatte ich auch in der Bemerkung oder im Kommentar oder wie das heißt geschrieben. Leider steht der ganz am Ende...

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