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Es soll ein Kürbisball Match zwischen der Nachtwache und der Palastwache stattfinden!
Was ist Kürbisball und wer meldet sich freiwillig?
Es geht um die Ehre der Stadtwache!!!
Dafür vergebene Note: 7
Wasserspeier gab es in Ankh-Morpork so häufig wie übertragene Krankheiten einer Kanalratte. Wie Statuen
aus Stein hingen oder hockten sie von den Hauswänden herab und verfolgten das Treiben auf der Straße.
Knickrohr, ein alter Zahnloser Wasserspeier wartete sehnsüchtig auf eine heranfliegende Mahlzeit. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und gab Geräusche von sich mit der Hoffnung, daß Knickrohr ihn endlich mit einer schmackhafte Taube füllen sollte. Wie der Zufall so wollte, flog eine Taube direkt auf Knickrohr zu. Sie war in Eile und bemerkte den hungrigen Wasserspeier nicht.
Auf diesen Moment hatte Knickrohr gewartet. Sein Magen würde einen Freudentanz machen, wenn er die Taube erwischen würde. Seine Konzentration lagerte sich in seinen Vorderklauen ab, um sie mit einem Hieb, K.O zu schlagen.
Die Taube flog an ihn vorbei - Knickrohr holte mit seine Klauen aus und ...
verfehlte sie nur knapp, weshalb er daraufhin sein Gleichgewicht verlor und in irgendeinen Hinterhof knallte. Gurrend flog die Taube wohlbehalten in ihr Nest zurück und putzte ihr Federkleid.
***
Ptracy und Valeriaa waren auf Nachtstreife unterwegs, gefolgt von Windhund Dios. Der Nachthimmel wurde von schwarzen Regenwolken bedeckt.
Valeriaa liebte diese Atmosphäre und war von solchen natürlichen Anspielungen sehr angetan. Ptracy hingegen würde bei so einem Wetter viel lieber Büro Arbeit erledigen. Dios lief voraus und schnüffelte interessiert an einem Laternenpfahl.
"Schönes Wetter, nicht wahr?" sagte die Hauptgefreite blumig, als sie an dem Patrizierpalast vorbeischlenderten. Ptracy verzog ihre Miene und kickte einen Stein von der Straße weg.
"Valeriaa, jetzt wirst du aber sentimental." meinte sie gemächlich.
Dios unterbrach die Diskussion mit einem Knurren.
"Was ist Dios? Hast du einen Gauner erschnüffelt?" fragte Ptracy.
"Ja, wenn das nicht die Luschen von der Stadtwache sind!" rief eine Gestalt im Dunkeln.
Die Wächter drehten sich um und sahen zwei Palastwächter auf Sie zu kommen.
"Mit 'Gauner' liegst du gar nicht mal so falsch!" flüsterte Valeriaa ins Ptracyie Ohr.
Leutnant Ptracy schenkte den zwei gefiederten Gestalten eine kalten Blick, der nichts Gutes zu bedeuten schien. "Solltet ihr nicht lieber den Palast bewachen?"
"Und wie kommt ihr darauf, uns Luschen zu nennen!" fügte Valeriaa hinzu.
Der schwergewichtige Palastwächter streckte seine Brust raus um seine Statur zum Ausdruck zu bringen.
Die Knöpfe an seinem Anzug mußten jetzt schwere Arbeit leisten. "Das ist doch ganz klar. Man findet nicht alle Tage jemanden, der für einen Mindestlohn in so einem selbstmörderischen Job arbeitet. Da haben wir Palastwächter es leichter!" antwortete er lachend.
"Hör mal," grinste Ptracy. "Ich würde noch weitere Jahre in meinen Beruf arbeiten, um ja nicht so eine Umfang zu kriegen wie du!"
Valeriaa kicherte vor sich hin.
"Das wird noch ein Nachspiel haben. Einen schön Abend noch." knurrte der Wächter und ging mit seinem Kollegen zurück auf dem Posten. Ptracy war eine Person, die immer das letzte Wort haben mußte.
"Das beruht sich doch auf Gegenseitigkeit!" grinste sie höhnisch.
Valeriaa klopfte kameradschaftlich auf ihre Schulter.
"WOW, denen hast du es aber gegeben."
"Ach, du mußt die nicht ernst nehmen." sagte Ptracy und winkte ab. Dios' Schnauze strich über ihre Hand hinweg. "Das hast du gut gemacht, mein Schatz!"
Ihr Windhund wurde mit Streicheln belohnt.
"Ich frage mich, warum Dios nicht ein bißchen, äh..... ihn verschreckt hat. Ich meine nur ein bißchen anknabbern an seinem Hosenbein."
"Und sich eine Magenverstimmung holen? Ne, dafür ist Dios mir zu schade." stellte Ptracy klar. Die Wächterinnen setzten ihren Weg fort und nur schallendes Lachen war von ihnen zu hören.
***
Am nächsten Tag kamen drei Palastwächter unangemeldet zu der Wache. Der Dicke von gestern war dabei, ein Hagerer und ein Palastwächter, den sein Rang von den anderen beiden sehr unterschied, da er eine blaue Schärpe trug und mehr Federn am Helm besaß als jeder andere Palastwächter. Kommandeur Rince war über solch einen Besuch überrascht. Auch wenn Rince nach einem Tiefschlaf erwachte und merkte, daß er
gekettet - mit Steinen befestigt an einem Abgrund hing und drohte ab zu stürzen, wäre er nicht so überrascht gewesen wie in diesen Moment.
"Kommandeur Rince! Wir wollen euch herausfordern!" sagte das Oberhaupt der Palastwächter spontan.
Rince starrte ihn verwundert an.
"Wie? Herausfordern?"
"Wir fordern euch mit einem Kürbisball Spiel heraus, damit endlich klar Schiff gemacht wird, wer der Beste ist!"
Rince wußte, daß die Wächter und Palastwächter eine Beziehung wie Hund und Katz führten, aber, wenn die
unbedingt ein Spiel haben wollen, hatte er nichts dagegen. Seinen Leute täte die sportliche Betätigung bestimmt gut. Der Kommandeur reichte seine Hand. "OK, ich nehme deine Herausforderung an!"
"Gut. Also, heute abend Punkt 20 Uhr in der Oper Pseudopolis Platz!" nickte der Palastwächter und verließ mit seinen Leuten das Wachhaus.
Rince rief seine Leute zusammen. Es dauerte eine Weile bis alle Wächter erschienen waren. Der Kommandeur hob seine Hand um Ruhe zu gebieten: "Ich bekam gerade Besuch von der Palastwache!"
Die Zuhörer grölten.
"Sie haben uns zu einem Kürbis Matsch heraus gefordert, und zwar heute abend um 20 Uhr. Wer ist dabei?"
Viele Wächter hoben ihre Hände und winkten. Entweder war es so, daß der Sportsgeist die Wächtern für das Spiel animierte oder weil Sie der Palastwache endlich mal die Stirn bieten wollten.
"Ich mache mit!" rief Sammet. "Ich auch!" meldeten sich Ptracy, Lewton, Dingo und Mückensturm.
Rettich stupste Valeriaa an. "Was ist? Willst du nicht mitmachen?"
"Würde gerne aber weiß noch nicht mal was ein Kürbis Spiel ist."
Valeriaa blickte auf die ausgewählte Spielertruppe, die mit vollen Tatendrang ein Ständchen sang.
"WIR SIND DIE CHAMPION OLE OLE OLE"
"Dann werde ich es dir kurz erklären, Valeriaa." erzählte Rettich.
"Kürbis Spiel ist eine Mischung von Fußball und Football. Man bekommt einen Ball, der so aussieht wie ein Kürbis, ein orangener Ball mit schwarzen Nähten dran und so. Der darf man nur mit der Hand bewegt werden. Das Ziel ist es den Ball durch einen Korb zu schmeißen."
" Hm....nee, doch nicht so meine Sportart, Rettich." verneinte die Hauptgefreite.
"Meiner auch nicht. Dafür bin ich zu klein."
"Aber wenn es alles aus der Hand kommt, dann ist es doch egal wie groß man ist. Hauptsache man ist schnell und wirft denn Kürbis weit zu den Korb hin." beharrte Valeriaa.
"Ja hast Recht, aber trotzdem."
"Und jetzt zu Denen, die nicht an denn Spiel teilnehmen." rief Rince in die aufgebrachte Truppe.
"OHOH!" klang es in Valeriaa Ohr.
"Ihr werdet in der Zeit, wo wir nicht da sind, eure Arbeit erledigen!"
"Ja Sir!" Seufzen die nicht ernannten Spieler.
***
Das Spiel sollte also in der Oper am Pseudopolis stattfinden. Diese große Fläche war genial für das Kürbis Spiel. Die Palastwächter scheuten sich nicht, Requisiten von der Bühne weg zu räumen und Körbe an den Wänden aufzuhängen. Als Rince mit der Mannschaft um 20 Uhr eintraf, warteten schon ihre Gegner auf dem Spielfeld. Alle waren für das Match richtig gekleidet. Die Wache trug ihre Freizeitkleidung, die Palastwächter trugen hingegen eine schlichte Uniform mit den Wappen des Patriziers.
"Ihr wollt doch nicht in den Uniformen spielen, oder?" fragte Dingo.
"Das laß unsere sorge sein Wächter!" Sagte einer der Palastwächter.
"Wir bräuchten auch noch einen Schiedsrichter, eine sogenannte dritte Partei!" Sprach Rince, sein Blick schweifte über das Spielfeld. Das Oberhaupt der gegnerischen Wache ging zu dem Kommandeur und zeigte auf die unparteiische Person, die direkt neben die Bühne stand und einen Bauchladen mit sich trug.
"Wie ich euch kenne, habt ihr ihn bestochen!" Behauptete der Kommandeur skurril.
"Nein, Kommandeur Rince, ein Schnapper ist niemals bestechlich!" antwortete T.M.S.I.D.R Schnapper.
"Na gut! Fangen wir an?"
"Seit ihr alle bereit?" fragte Schnapper und betrat die umgewandelte Bühne.
"Ja, wir sind bereit!"
Schnapper stand zwischen Rince und Oberhaupt. Er hielt den Kürbis hoch in die Luft. Alle starrten auf Schnapper und warteten gebannt auf seinen Wurf. Langsam fing er an, zu zählen.
"Ein....zwei.....und.....Ach hab ich schon mal erwähnt, daß so ein Kürbis nur 34 AM Dollar ko..."
"Nun wirf endlich den Kürbis du Depp!" Unterbrach ihn Oberhaupt.
"OK OK. EINS....Zwei...und drei." Und warf den Ball hoch in die Luft.
Eine Mischung von Wächtern kämpfte wie Raubtiere auf dem Spielfeld. Jeder wollte den Kürbis auf dem schnellsten Wege durch den Korb jagen. Die Zeit verging, bis es für die Spieler unentschieden stand.
Schnapper betrat die Mitte der Bühne und nahm den Kürbis an sich.
"Da ihr am Ende des Spiel seid, lauten die Regel so, daß euch jetzt nur noch ein Freiwurf je Mannschaft zusteht. Der Spieler der es schafft, den Ball in den Korb zu schmeißen, hat das Spiel gewonnen. Wer macht den entscheidenden Wurf?"
Oberhaupt und Ptracy traten vor.
"Fräulein überlasse mir denn Ball und lerne!" lachte der Palastwächter.
Normalerweise besaß Ptracy fast immer schlechte Laune und nahm nie ein Blatt vor dem Mund aber diesmal sagte sie nichts dazu. Was die Spannung noch mehr verschärfte. Oberhaupt stand zwei Meter vor dem Korb weg und zielte konzentriert.
Er warf - der Ball flog auf dem Korb - drehte sich mehrmals auf dem Korb und..... fiel aber außerhalb und titschte auf dem Boden herum.
"So ein Mist." brüllte Oberhaupt und stampfte mit seinen Füßen.
Ptracy ging an Oberhaupt vorbei und lächelte: "Jetzt schaust du mir zu und lerne!"
Sie ließ den Kürbis mehrmals auftippen, dann warf Sie ihn ohne zu warten in den Korb.
"Ein glatter Schuß würde ich sagen." kicherte Mückensturm.
"Wir haben gewonnen!" jauchzte Dingo.
Schnapper bat noch einmal um Ruhe: "Hiermit ist die Stadtwache Sieger und die Palastwächter haben verloren!"
Ptracy schlenderte an Oberhaupt heran. "Und noch was, nenne mich nicht Fräulein!" hauchte Sie.
Vor Freude tanzten die Wächter umher und jubelten. Ihre Gegenspieler jedoch, sahen mürrisch das fröhliche Spektakel zu.
'Der Verlierer sollte nicht nachtragend sein', dachte Oberhaupt und schüttelte dem Kommandeur die Hand.
"Das war ein tolles Spiel!" sagte Oberhaupt. "Wir haben euch unterschätzt."
"Ja..." erwiderte Rince " Es war interessant. "Aber unsere Arbeit als Nachtwächter ruft und müssen zum Wachhaus zurück!"
"OK, aber das nächste Matsch werden wir gewinnen!" sprach Oberhaupt voller Hoffnung.
Rince war stolz auf seine Leute, er hätte nicht gedacht das es so gut ablaufen würde. Selbstsicher und siegesgewiß drehte sich Rince um während er in Richtung Ausgang marschierte. Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht, und das einzige was er Oberhaupt nur noch zu sagen hatte war:
"Davon träumst Du nur!"
Ende
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