Kaliber und Liebe....

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von Gefreiter Schlumpi Wurzelbach (FROG)
Online seit 21. 01. 2008
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In einer Nacht&Nebelaktion wurden aus dem Lager von Burlich & Starkimarm mehrere Kisten mit den neusten Armbrustmodellen gestohlen...

Dafür vergebene Note: 10

Diese Geschichte spielt zeitlich noch vor dem Kommandeurswechsel.

* * *




Ein kleiner, orangener Dämon huschte im Wachhaus am Pseudolpolisplatz die Treppe in den Keller hinunter. Misstrauisch sah er sich um. Hier war er nie gewesen, aber sein Großonkel, Nachricht Siebenundsiebzig, war einmal in einem Keller von einem tentakelbewehrten Monster verschluckt worden. Siebenundsiebzig hatte Glück und überlebte den Verdauungsvorgang, um auf natürlichem Weg wieder zum Vorschein zu kommen. Doch auf diese Erfahrung wollte der kleine Kobold lieber verzichten. Er tapste auf eine Tür zu, hinter der komische Geräusche ertönten. So ähnliche Laute hatte er einmal vernommen als er dem Besitzer eines Sägewerks gehört hatte. Unter größter Kraftanstrengung gelang es ihm die Tür aufzustemmen.

Sanft plätscherte das Wasser den kleinen Wasserfall herab, sammelte sich in einem Teich und dort am Ufer saß SIE. Leise schlich er sich näher. Jetzt legte SIE die klatschianische Pizza mit Antschowies und Ananas auf den Felsen neben sich. Darauf bedacht keinen Laut von sich zu geben kroch er unter einem Busch hervor und näherte sich der Szenerie. SIE wandte sich nicht um, da SIE gerade damit beschäftigt war ihr seidenweiches Haar auszuwringen. Er leckte sich über die Lippen. "Oh, sie ist unglaublich. So saftig und mit so wohlgeformten - Antschowies!" Er stürzte sich vor und griff sich die Pizza. SIE wandte sich um und öffnete ihren Mund mit den rosenblattförmigen Lippen. Ohne auf SIE zu achten biss er herzhaft in die Pizza. Da ertönte der Schrei:
"AUFWACHEN!"
Die Traumwelt zerplatzte und Schlumpi Wurzelbach fuhr aus seinem Bett im Schlaafsaal hoch. Eine Hand taste nach seiner Armbrust, mit der anderen wischte er sich den Schlaf aus den Augen.
Dann bemerkte er den kleinen Dämon, der auf seiner Bettdecke hockte.
"Was`n?"
"Du sollst sofort zu Fähnrich Kanndra kommen!" brüllte der Dämon ihn an.
"Ey, ganz ruhig Kurzer. Bin ja wach." Schlumpi drehte sich um und zog sich das Kopfkissen über die Ohren.
Ich bin doch vor fünf Stunden erst ins Bett. Ich will nicht! Will nicht willnichtwillnicht!
Erbarmungslos stand der Dämon auf und sprang beherzt auf Schlumpis Kopf herum. [1]
Ruckartig stand der Gefreite auf und der Dämon wurde durch den Schlaafsaal geschleudert.
Grummelnd und ohne auf die orangene Masse in der Zimmerecke zu achten begann sich der junge Mann seine Uniform überzustreifen. Zuletzt band er sich sein Schulterhalfter um und überprüfte das Magazin seiner Armbrust. Zufrieden öffnete er die Tür des Schlaafsaals und ging die Treppe hoch.
Der kleine Dämon in der Ecke rappelte sich auf.
"Nicht so schlimm wie Siebenundsiebzigs Erlebnis. Aber auf diesen Kerl muss man aufpassen. Der ist ja gemeingefährlich!" keifte er und rieb sich seinen Hinterkopf.

Mit gezückter Dienstmarke bahnte er sich seinen Weg durch das Gewimmel vor dem Wachetresen.
"Unglaublich was hier so früh schon los ist! schoss es ihm durch den Kopf.
Mit einem knappen Nicken grüßte er den Wachhabenden, der von der Masse der Antragssteller fast überrollt wurde und beschloss vor seinem Antritt bei Kanndra noch schnell einen Tee zu trinken. Er betrat den Bereitschaftsraum der FROGs und schloss leise die Tür hinter sich als er den Gefreiten Raucher Marmelade erkannte, der mit dem Kopf auf dem Tisch lag und selig döste. Mit einem spotzenden Geräusch schoss eine hellbraune Masse in seinen Becher. Prüfend nippte er an seinem Tee Marke "Kräutertraum". In hohem Bogen spuckte er ihn wieder aus. Seufzend beugte er sich zu dem Kaffeedämonen herab.
"Hör mal, ich habe viel zu wenig Schlaf, wurde gerade von einem ekelig orangen Viech geweckt und du drehst mir jetzt dieses Zeug als "Kräutertraum" an. Wenn du nicht sofort einen vernünftigen Tee ausspuckst passiert was...." flüsterte er dem Kaffeedämonen zu.
Ein rotes Auge blinzelte ihm zu und ein herrlich duftender, frischer Tee plätscherte in Schlumpis Tasse.
"Dankeschön." sagte er zuckersüß und tätschelte den gluckernden Dämonen.
Dann verliess er den Bereitschaftsraum und lehnte sich draussen an die Wand um seinen Tee zu schlürfen.
Etwas weiter den Flur hinauf ging eine Tür auf und Kanndra streckte ihren Kopf hinaus.
"Hey, genug Pause gemacht. Ich habe doch gesagt du sollst sofort in mein Büro kommen!"
Grunzend stiess sich Schlumpi von der Wand ab und ging zum Büro seiner Abteilungsleiterin. Diese hatte sich bereits wieder hinter ihren Schreibtisch gesetzt und spielte mit einigen Berichten herum.
"Guten Morgen Fähnrich." Schlumpi salutierte und hielt seinen Teebecher locker in der anderen Hand.
"Morgen Gefreiter. Setz dich." Kanndra musterte das zerstrubbelte Haar und die halbgeschlossenen Augen des Gefreiten.
"Sag bloß ich habe dich geweckt Schlumpi." grinste sie.
Honigsüß lächelte dieser zurück.
"Unglaublich, was?"
Kanndra räusperte sich und fuhr in ihrem offiziellen Tonfall fort:
"Also Gefreiter, weshalb du hier bist. Ich nehme an du kennst Burlich & Starkimarm`s Lagerhaus in der Affenstrasse?"
Schlumpi nickte zustimmend und nahm einen weiteren Schluck Tee. Langsam aber sicher wurde er wach.
"Da wurde letzte Nacht eingebrochen. Es sind sieben Kisten mit den neusten Armbrüsten verschwunden. Das Modell 8 b. Dagegen ist ihr Modell 6 c ein Kinderspielzeug. Angeblich haben die Waffen ein Magazin für sechs Bolzen, durchschlagen auf eine Entfernung von zwanzig Metern einen eisernen Brustharnisch und können unglaublich schnell nachgeladen werden. Bisher haben wir noch keine Spuren der Diebe, aber SEALS wird uns benachrichtigen sobald sie bei einem Hehler eine solche Waffe entdecken. Unsere, oder besser gesagt deine, Aufgabe ist es herauszufinden wo die Diebe ihre Beute verstecken.Wenn sich die Gelegenheit bietet kannst du sie natürlich auch festnehmen."
Schlumpi öffnete den Mund um eine Frage zu stellen doch Kanndra unterbrach ihn.
"Nein, die Diebesgilde hat nichts damit zu tun. Es müssen Freischaffende sein."
Schlumpi lächelte.
"Erschreckend wie gut du mich schon kennst."
"Also, wie schon gesagt, wenn du..."
Der Fähnrich wurde von einem Klopfen an der Tür unterbrochen.
"Herein?"
Ein großer Mann in der SEALS-Uniform trat ein.
"Obergefreiter Ettark Bergig Mä`m. Informantenkontakter. Sie wollten doch das ich Sie informiere wenn etwas von dieser Ware auftaucht,richtig?" Er griff in seine Tasche und zog eine Armbrust hervor, die er auf den Tisch legte.
"Danke Obergefreiter. Also?"
"Vor zwei Stunden hat jemand einem uns bekannten Hehler drei Kisten voll mit diesen Schätzchen angeboten. Der Kerl meinte bei Interesse sollte er sich heute Abend an den Docks mit ihm treffen. Für dieses eine Exemplar-" er deutete auf die Waffe die auf dem Tisch lag "-wollte er vierzig Dollar."
Schlumpi beugte sich herab und begutachtete die Armbrust.
"Kein Cent zu wenig, denke ich. Das Teil ist erstklassig verarbeitet. Seht nur hier. In das Magazin passen tatsächlich sechs Bolzen. Damit kann ordentlichen Schaden anrichten."
"Diese Dinger sollten nicht in falsche Hände fallen." unterbrach ihn Kanndra.
"Ganz recht. Und deshalb gehe ich zu diesem Treffen. Und dieses Baby wird mich begleiten." Schlumpi griff sich die Armbrust und steckte sie in den Gürtel.
Kanndra hob eine Augenbraue. Schlumpi schluckte.
"Natürlich nur wenn es für Sie in Ordnung geht, dass ich zu diesem Treffen gehe Mä`m."
"Damit bin ich einverstanden."
Erleichtert stand Schlumpi auf.
"Eins noch." Bedeutungsvoll pochte sie auf ihren Schreibtisch.
Seufzend zog Schlumpi die Armbrust aus seinem Gürtel und legte sie zurück.
"Aber ich werde eventuell etwas mehr Feuerkraft brauchen!" flehte er.
"Und aus diesem Grund wirst du Stefan Mann mitnehmen. Er soll dir Rückendeckung geben."
Ettark salutierte.
"Darf ich wieder gehen?"
Wortlos wies Kanndra zur Tür und der Obergefreite verschwand.
"Dasselbe galt für dich Wurzelbach."

Nervös mit den Füßen wippend stand dieser zwölf Stunden später an den Docks und beobachtete seine Umgebung. Der Mantel den er um seine Schultern geworfen hatte verdeckte zwar sein Schulterhalfter, doch gegen die durchdringende Kälte des Winters war er machtlos.
Schlumpi schielte zum Dach eines Lagerhauses, wo sich Stefan verbarg. Im Notfall konnte dieser einschreiten, doch dies änderte nichts daran, dass er in vorderster Front stehen würde wenn es zu einem Konflikt kommen sollte.
Insgeheim wünschte er sich, dass Valdimier bei diesem Einsatz dabeisein könnte.
Da trat eine Gestalt aus dem Schatten eines nahegelegenen Gebäudes. Für einen wahnwitzigen Moment dachte Schlumpi es wäre der Vampier, doch dann trat der Mann in den Schein eines Fensters und zeigte seinen Glatzkopf mit dem eindrucksvollen Stiernacken.
"Du bist der Mann von Dreizehnfinger-Yok?" raunte er ihm zu.
Atemlos nickte Schlumpi.
"Hast du das Geld?"
Erneut nickte er und hob eine Umhängetasche. In dieser befand sich tatsächlich eine nicht unbeträchtliche Summe, die der Kommandeur nach einigem Zögern für diese Mission bereitgestellt hatte. Dabei hatte er jedoch klargemacht wie seine Reaktion ausfallen würde, sollte der junge Gefreite das Geld verlieren.
Der Mann warf einen prüfenden Blick in die Tasche und grinste zufrieden.
"Wie heisst du Junge?"
"Höga Härr." murmelte Schlumpi.
"Also Höga, ich bin Schrubber-Kai." er reckte ihm eine Pranke entgegen und Schlumpi ergriff sie und blickte seinem Gegenüber dabei fest in die Augen. Für einen Augenblick dachte er seine Finger würden brechen, doch dann löste sich der Händedruck wieder.
"Bist ein guter Kerl." grunzte Schrubber-Kai zufrieden. "Dann komm mal mit."
"Wie, die Verhandlung findet nicht hier statt?" fragte der Wächter verunsichert.
Schrubber-Kai brach in wildes Gelächter aus.
"Du bist gut Kurzer. Natürlich nicht. Immerhin sind das keine Brötchen die ich dir verkaufe. Wenn die Wache oder, noch schlimmer, die Diebesgilde dahinterkommt, wären wir beide unseren Kopf los."
Der Glatzkopf pfiff und aus einer Seitenstrasse kam eine Kutsche herbeigerollt. Schlumpi warf noch einen letzten Blick auf das Dach wo sich Stefan verbergen musste und schon drückten ihn starke Arme in das Innere der Kutsche.
"Entspann dich Kleiner."
Der Gefreite warf sich in die Polster zurück als ihn plötzlich ein Mann mit fettigen, schwarzen Haaren und sehr langen Zähnen von der anderen Kutschbank angrinste.
"Lass mich dir vorstellen. Mein Name ist Victor. Victor da`Vega. Meine Freunde und Geschäftspartner nennen mich VV."
"Sehr erfreut."
"Na, nicht so nervös. Dein kleines Herzchen pocht ja wie wild." schmunzelte der Vampir und streckte seine bleiche Hand aus um Schlumpi über den Hals zu streichen. Dieser drehte sich weg.
Victor da`Vega räusperte sich.
"Kommen wir also zum Geschäftlichen. Jonathan, richtig?"
"Nein, Höga Härr."
Zufrieden lächelte der Vampir.
"Bitte, nur VV für meine lieben Freunde. 200 Dollar für eine Kiste sollte ein gutes Angebot sein, denkst du nicht, Höga?"
"200 Dollar klingen fair. Eine Kiste enthält zehn Armbrüste?"
"Sieben."
"Dann 180 Dollar."
"190."
"Einverstanden."
Victor streckte ihm eine Hand entgegen.
"Deal?"
Schlumpi ergriff sie.
"Deal."
Der Vampir drehte sich um und hämmerte gegen das Kutschendach.
"Zum Lager!"
Mit einem Grinsen wandte er sich wieder um.
"Möchtest du etwas trinken?"
"Ähm,danke, aber...."
"Ach, komm schon. Wir müssen auf die erfolgreichen Verhandlungen anstossen. Ich habe einen ausgezeichneten Roten. Sehr guter Jahrgang."
"Einen Roten?"
Der Vampir griff hinter sich und holte eine Flasche und zwei Kristallkelche aus einem Fach. Schwungvoll füllte er die Gläser mit einer roten Flüssigkeit und reichte einen Kelch an den Wächter weiter.
Dieser nahm ihn entgegen und hielt die Flüssigkeit prüfend vor die Augen.
"Zum Wohl."
Der Vampier nahm einen großen Schluck und lehnte sich genussvoll seufzend in seine Sitzbank zurück. Von dort beobachtete er erwartungsvoll den Menschen.
Schlumpi setzte das Glas an die Lippen und schnupperte. Dann kippte er die Flüssigkeit hinunter.
Der Vampier applaudierte spöttisch.
Es ruckte und die Kutsche kam zum Stehen. Der Schlag wurde geöffnet.
"Nach dir."
Schlumpi stieg aus und sah sich um. Er befand sich in einem großen Lagerhaus, an dessen einer Wand sich Kisten auftürmten. Eine stand offen vor dem Stapel. In ihr lagen die gesuchten Armbrüste. Er trat näher. Ein Räuspern liess ihn sich umwenden und er blickte auf drei Männer in schwarzen Mänteln, die Armbrüste auf ihn gerichtet hielten. Einer von ihnen war Schrubber-Kai. Die anderen beiden sahen nicht weniger fies und muskulös aus. Victor da`Vega kletterte aus der Kutsche.
"Was soll der Mist?" schnauzte Schlumpi. Routiniert zuckte seine Hand hoch zu seinem Halfter.
"Das würd ich lassen." da`Vegas Stimme, eben noch einschmeichelnd, klang jetzt wie ein Peitschenknall.
"Durchsuch ihn Schrubber!" wies der Vampier seinen Lakai an. Dieser trat näher, zog Schlumpis Armbrust aus ihrem Halfter und filzte ihn nach weiteren Waffen. Glücklicherweise ging er nicht gründlich vor und fand die beiden versteckten Dolche nicht.
Die gefundene Waffe gab er dem Vampir, der sie abschätzend in der Hand hielt.
"Die Burlich & Starkimarm Nr. 6 c. Federarretierung und 3-Schuss-Magazin." stellte er fest.
"Und jetzt sag mir, wer bist du?"
Schlumpi seufzte.
"Mein Name ist Höga, ich arbeite für Dreizehn-Finger-Yok."
"Yok lässt nur abgerissene Dreckssäcke ohne Kultur für ihn arbeiten. Du aber bist ... anders."
"Vater? Was machst du da?" tönte eine Stimme aus dem Schatten.
Beim Klang der Stimme spürte Schlumpi ein leichtes Kribbeln im Bauch.
Die Person die sich jetzt näherte sah aus wie ein Teil derselbigen.
Satin raschelte und eine Kapuze wurde zurückgeschoben. Eine Flut pechschwarzer Haare ergoss sich über die Schultern der Gestalt. Dann stolperte sie und fiel zu Boden.
"Verdammt, ich hasse diesen Mantel!"
Ein Reissen erklang und ein Mädchen in ganz gewöhnlicher Strassenkleidung richtete sich auf.
"Zuckerschnute, der Umhang steht dir aber so gut." wandte Victor schüchtern ein.
"Papperlappap Daddy, der ist Mist. Ich will so Kleider tragen dürfen wie alle anderen auch. Ich bin ja noch nicht einmal ein Vampir. Das passt einfach nicht! Und wer ist das?" sie wies auf Schlumpi, der sie zerzückt anblickte [2].
"Och, das. Das ist nur ein Geschäftspartner. Begrüss meine Tochter Herr Höga."
Schlumpi trat vor, ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss auf die Hand.
"Der Eure Mylady."
"Hallo, mein Name ist Luise." sie entwand ihre Hand seinem Griff und schüttelte seine Hand.
"Schl....ähm, Höga."
"Würdest du uns bitte alleinelassen Zuckerschnute?" fragte Victor.
"Ist Höga heute Abend zum Essen eingeladen Daddy?" erkundigte sich Luise unverblümt.
"Ich hatte gehoffte das Höga mit mir speisen würde ." Der Vampir bleckte seine Zähne.
"Das ist ja schön. Was isst du den gerne Höga?" erkundigte sich Luise und überging den Sarkasmus in den Worten ihres Vaters gekonnt.
"Pastete Frau Luise." flüsterte Schlumpi und warf ihr schmachtende Blicke zu.
"Alles klar. In einer halben Stunde ist das Essen fertig." Luise verschwand wieder im hinteren Teil des Lagerhauses.
"Für euch gibts nichts!" fauchte sie Schrubber-Kai und seinen Kollgegen im vorbeigehen zu.
Betreten sahen sich die Männer an.
"Das kompliziert die Lage." stöhnte Victor schliesslich.
"Du wirst mit uns essen Höga, danach sehen wir weiter. Und benimm dich bloß!"
Schlumpi lächelte ihm spöttisch zu.
"Und nach dem Essen perforiere ich dich mit meinen Zähnen!"
Schlumpi musste schlucken als Victor ihm einen Blick auf sein eindrucksvolles Gebiss gestattete. Wäre doch nur Valdimier mitgekommen. zuckte es ihm durch den Kopf. Ein Gefühl welches er für gewöhnlich routiniert unterdrückte kroch in seine Beine. Er bekam tatsächlich Angst. Es ist nur ein Typ in komischen Klamotten mit sehr langen Zähnen der sich schneller bewegen kann als ein normaler Mensch, der stärker ist als ich und den man mit gewöhnlichen Waffen nicht töten kann. Warum kommt sowas nicht in der Grundausbildung dran? Können die sich nicht denken, dass irgendwann einer ihrer Rekruten in einem Lagerhaus steht und von einem Vampir bedroht wird dessen Tochter ihn gerade zum Essen eingeladen hat? Schlumpis Gedanken wanderten zu Luise. Sie war das hübscheste Mädchen das er jemals gesehen hatte. Wie ihr die Haare in sanften Wellen über die Schultern gefallen waren. Dazu ihre katzengrünen Augen...
Ein Seufzen entrang sich Schlumpis Kehle.
Schrubber-Kai, der sich ihm gerade mit Stricken näherte, erstarrte.
"Stehst du auf so Fesselspielchen?" grunzte er und fuhr sich mit seiner Zunge über die aufgerissenen Lippen.
"Was? Fesselspielchen? Wir sind hier nicht in der Boucherie Fettwanst!" kreischte der Gefreite erschrocken.
Victor winkte Schrubber-Kai zurück.
"Lass gut sein Schrubber. Mit der halben Portion werde ich auch so fertig. Also, hör mir jetzt genau zu Höga. Du bist mein lieber Geschäftspartner. Wenn du irgendetwas sagst, das Luise beunruhigt wirst du dir wünschen du wärst nie geboren worden. Klar?"
"Klar."
"Dann komm mit."
Schlumpi wurde von Victor da`Vega zur Hintertür des Lagerhauses gezerrt. Die Luft draussen war schneidend kalt und Schlumpi begann zu zittern. [3]
"Ich habe eine nette kleine Villa in der Nähe, hier entlang."
Die beiden Männer gingen durch einige enge Gassen und über dunkle Hinterhöfe.
Jetzt oder nie! dachte Schlumpi und beobachtete gespannt seine Umgebung, ob sich ihm eine Möglichkeit zur Flucht bot.
"Denk nichteinmal dran." zischte der Vampier. "Ausserdem sind wir da."
Sie traten aus dem Schatten eines Hofes auf eine breite, gepflasterte Strasse.
"Palantalle?" fragte Schlumpi.
"Da kennt sich ja wer gut aus."
Wenn du wüsstest. Ich wurde keine hundert Schritt von hier geboren. schoss es dem Gefreiten durch den Kopf und sein Blick huschte zu einem großen Haus am Ende der Strasse.
"Dann komm mal rein." Victor öffnete die zweiflügelige Tür eines Hauses und liess ihn eintreten.
Andächtig bestaunte der Wächter die geschmackvolle Einrichtung und den Marmorboden der Eingangshalle.
"Hübsch."
"Danke."
Luise trat aus einer Tür am Ende der Halle.
"Ah, da seid ihr ja. Das Essen ist fertig. Kommt rein."
Mit diesem Worten verschwand sie wieder.
"Nach dir."
Spöttisch streckte Victor eine Hand nach Schlumpis Mantel aus und hängte ihn an einen Haken aus Knochen.
"Ist das...ein Schlüsselbein?" hauchte Schlumpi, welcher der Armbewegung des Vampirs gefolgt war.
"Natürlich..."
Der Wächter schluckte.
"...nicht. Nur eine Nachahmung."
Mehr oder weniger beruhigt folgte Schlumpi dem Hausherren ins Esszimmer. Auf dem Tisch standen riesige Pasteten, Schüsseln voller gedünsteter Kartoffeln, Bratkartoffeln, Pellkartoffeln und weiteren Knollengewächskreationen.
Fassungslos blieb Schlumpi stehen und stotterte:
"Wie haben Sie das so schnell geschafft Luise?"
"Du darfst mich duzen Höga. Und, naja, es ist eine Art Talent."
Fröhlich pfeifend verschwand sie in der Küche und kam kurz darauf mit mehreren Flaschen Wein wieder.
"Einmal die Speziälität für dich Vater."
Zufrieden entkorkte Victor eine Flasche und schüttete sich ein Kristallglas voll mit blutroter Flüssigkeit.
Er nippte und liess sich zustimmend grunzend in einen Sessel sinken.
"Auf dein Wohl Höga." sagte Luise und reichte ihm ein Glas Weißwein.
"Auf das eure,ähm, auf das deinige."
Mit dem Heißhunger eines Heranwachsenden [4]verschlang Schlumpi einen Teller nach dem anderen, immer darauf bedacht Luise Komplimente für ihre Kochkunst zu machen.
Nachdem das Mahl beendet war ging Victor mit Schlumpi in den Salon und schloss die Tür hinter sich. Augenblicklich war die entspannte Atmosphäre verschwunden.
"Für wen arbeitest du? Ich habe dich beim Essen beobachtet. Du kannst mit Messer und Gabel essen. Keiner von Yok`s Leuten hat solche Manieren. Ich frage dich noch einmal und wenn du dann nicht antwortest gönne ich mir einen kleinen..." Der Gauner beugte sich über Schlumpi, der in einen Sessel gesackt war und hoffte, in den Polstern versinken zu können "...Nachtisch."
"Nachtisch!" trällerte Luise und öffnete die Tür zum Salon, ein großes Tablett balancierend.
"Luise, du siehst doch, dass Höga und ich uns über`s Geschäft unterhalten. Würdest du bitte gehen?"
"Ach, der Nachtisch sieht aber wunderbar aus." plapperte Schlumpi los und duckte sich unter Victors Armen hindurch.
Strahlend reichte Luise ihm ein Schälchen.
"Siehst du Vater, Höga denkt auch, dass die Geschäfte noch etwas warten können."
Seufzend sank Victor in einen Sessel.
"Dann geniess deinen Nachtisch Höga." sagte er und fügte leise hinzu:
"Solange du das noch kannst."
Doch weder Schlumpi noch Luise achteten auf ihn, sie waren ganz miteinander beschäftigt und unterhielten sich angeregt über die Stadt, die Ergebnisse des letzten Hunderennens und über das Essen.
Ich habe noch nie ein Mädchen wie sie getroffen. Sie ist hübsch, intelligent und kann gut kochen [5]. Ob sie wohl auch Interesse an Pferderennen hat? Nein, sie ist der Feind! Unsinn, ihr Vater ist der Feind. Sie ist göttlich!
Eine Stunde später hatten sich Schlumpi und Luise zum Pferderennen am Wochenende verabredet und wollten gerade auf einen Verwandtenbesuch Luise`s in Überwald zu sprechen kommen (wobei sie betonte das es ja keineswegs ihre echten Verwandten wären, da ihr Vater sie nur adoptiert hatte) als sie von Victor unterbrochen wurden.
"Es ist schon spät, ich glaube Höga sollte jetzt gehen. Und für dich ist es Zeit ins Bett zu gehen Luise."
"Och, Daddy! Du siehst doch wir unterhalten uns so schön."
"Keine Widerrede junge Dame. Marsch ins Bett mit dir."
Grummelnd stand Luise auf.
"Ich bringe dich noch zur Tür Höga. Du kannst sitzen bleiben Vater."
An der Tür blieben die beiden noch kurz stehen.
"Ich habe den Abend sehr genossen Luise. Das sollten wir öfter machen."
"Mhm. Also, wir sehen uns dann am Wochenende beim Pferderennen."
"Bis dann. Ich freu mich."
Luise beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
Mit geschlossenen Augen beugte er sich vor. Die Tür knallte zu und seine Lippen fanden nurnoch einen halb verrosteten Türklopfer.
Jetzt aber schnell weg hier, bevor der Vampir kommt!
Schlumpi wandte sich um und wollte losrennen, prallte jedoch gegen die Brust von Schrubber-Kai, der ihn schon erwartet hatte.
"Da bist du ja Bübchen. Der Herr möchte nicht, dass du ihn schon verlässt. Komm mit."
Er griff Schlumpi am Arm und wollte ihn hinter sich herzerren.
"He, Schrubber, du stehst doch auf Fesseln, oder?"
Lüstern lächelnd wandte sich der Mann um und erblickte eine Faust die auf ihn zusauste.

Keuchend riss Schlumpi die Tür des Wachhauses auf und stolperte in den Eingangsbereich, dann brach er zusammen.
Hauptgefreiter Kannichgut Zwiebel eilte hinter dem Wachetresen hervor und
schüttete ihm beherzt seinen Kaffeebecher ins Gesicht.
Spuckend sprang Schlumpi auf die Füsse.
"KAFFEE! ARGH! Das ist ja ekelig! Ich hasse das Zeug!"
Fluchend und ohne weiter auf Kannichgut zu achten stapfte er die Treppe zu den Frogbüros hoch.
Sich den Kaffee von der Kleidung wischend stolperte er auf den Bereitschaftsraum zu und krachte gegen die Tür.
Diese wurde aufgerissen und Sayadia starrte ihn an.
Hinter ihr erkannte Schlumpi die versammelte Abteilung, die eine Besprechung abhielt.
"...Schlumpi wurde das letzte Mal hier gesehen." sagte Kanndra gerade und deutete auf eine Karte.
"Mä`m, Schlumpi wurde das letztemal an der Tür zum Bereitschaftsraum gesehen." unterbrach sie Sayadia.
Schlumpi betrat den Raum und salutierte.
"Gefreiter Wurzelbach meldet sich zur Stelle Fähnrich. Na, plant ihr gerade eine Rettungsaktion?" grinste er die anderen Frösche an.
"Wo warst du Gefreiter? Stefan hat dich das letzte Mal gesehen wie du in eine Kutsche gestiegen bist."
"Ich habe mit Victor da Vega zum Abend gegessen."
Kanndra, Araghast und Valdimier blickten sich bedeutungsvoll an.
"Ein alter Bekannter?" erkundigte sich Raucher.
"War mal eine der Größen im Waffenschmuggel. Erzähl weiter Schlumpi."
"Ausserdem habe ich die gestohlene Ware gesehen. Sie ist in einem Lagerhaus. Wo das liegt kann ich euch aber leider nicht sagen. Dafür wo da Vega wohnt."
"Wo ist das Geld?" erkundigte sich Valdimier.
"Öhm, tja, als das Geld..."
"Hast du dir abnehmen lassen? Das gibt Ärger Wurzelbach!" schnauzte Araghast.
"Sör! Ich würde sagen das holen wir uns wieder. Und die gestohlenen Armbrüste auch Sör!"
"Alles klar Frogs. Macht euch fertig. Wir nehmen das Haus von da Vega hoch. Ausrüstung zusammensuchen. Einsatzbesprechung in drei Minuten." kommandierte Kanndra.
Schlumpi eilte in den Keller und zog seine Uniform an. Als er gerade den Lederpanzer umschnallte fiel ihm ein, dass seine Armbrust gerade irgendwo in einem Warenhaus lag und sich sein Schulterholster beunruhigend leer anfühlte.
"Fang!" hörte er von der Tür und schaffte es gerade noch eine Armbrust aufzufangen, die ihm Kanndra zuwarf.
"Ein leichter Armbrustschütze ohne Waffe wird uns wenig nützen. Die krieg ich nachher aber wieder. Ist Beweismaterial."
Heftig nickend blickte Schlumpi auf die konfiszierte Burlich & Starkimarm 8b.

Unbarmherzig prasselte der Regen auf Ankh-Morpork herab und durchnässte die Wächter, die sich um ein Haus in der Palantalle postiert hatten.
Kanndra hatte Raucher bereits siebenmal darauf hinweisen müssen gefälligst seine Zigarette auszumachen. Jetzt jedoch kam sie zu ihm und flüsterte:
"Ok Raucher, spreng die verdammte Tür."
"Verdammte Tür schon so gut wie gesprengt." murmelte der Knallpulverexperte, hielt seine Zigarette an eine Zündschnur und eine Sekunde später zersplitterte die Eingangstür des Hauses.
"Zugriff!" brüllte Kanndra und Valdimier und Schlumpi rannten in die Rauchschwaden.
Die überigen Frogs zielten mit ihren Waffen auf den Rauch. Von drinnen hörte man nur noch die Schreie: "Stadtwache! Waffen weg!" Dann einen Schrei und Sekunden später taumelte ein Mann aus den Rauchschwaden.
"Stehen bleiben!" brüllte Stefan Mann und richtete seine Armbrust auf ihn.
Fassungslos blickte der Mann auf die Wächter und liess seine Armbrust auf den Boden fallen.
Dann detonierte im Innern des Hauses etwas und alle wurden von der Druckwelle auf den Boden geworfen. Die Fenster der umliegenden Häuser klirrten und Menschen in Bademänteln und Schlafanzügen kamen auf die Strasse gerannt.
Im Innern des Hauses kämpften sich Schlumpi und Valdimier gerade durch den Rauch in den ersten Stock empor.
"Im Keller muss was in die Luft geflogen sein." brüllte Schlumpi seinem Vorgesetzten zu.
Dieser nickte bestätigend und sprang um eine Ecke in den Flur.
"Stadtwache! Waffe..." Ein Bolzen bohrte sich in den Bauch des Vampirs, ein zweiter erwischte seinen Oberschenkel. Er wurde zurückgeschleudert und ein weiterer Bolzen nagelte ihn mit einem Arm an die Wand.
Valdimier lachte diabolisch und richtete seine Armbrust auf den Angreifer.
Auch Schlumpi sprang nun um die Ecke in den Flur und richtete seine Armbrust auf den Angreifer.
Victor da Vega lächelte und liess die Armbrust fallen.
"Ich bin unbewaffnet.Stadtwache also Höga . Na, wie das Luise wohl gefallen wird."
Er wandte sich um und wollte eine Tür hinter sich öffnen.
Die beiden Wächter drückten ab und zwei Bolzen bohrten sich in seinen Torso.
"Hm, ihr habt nicht ganz das Herz getroffen Wächter."
Ruckartig öffnete er die Tür und sprang in das dahinterliegende Zimmer.
"Geht`s Chief-Korporal?" erkundigte sich Schlumpi.
Dieser nickte zustimmend und begann sich die Bolzen aus dem Körper zu ziehen.
"Beeil dich Gefreiter!"
Schlumpi hechtete auf die Tür zu und öffnete sie.
Dahinter befand sich das Schlafzimmer Luises, die sich gerade einen Bademantel über die Schultern schwang.
"Höga! Was ist hier los?" kreischte sie entsetzt.
"Luise, wo ist dein Vater hin?"
"Was soll der Lärm im Haus? Ich habe eine Explosion gehört. Ich hab Angst Höga. Und was machst du hier verdammt?"
"Ich erklärs dir nachher. Wo ist dein Vater hin?"
Wortlos deutete Luise zum geöffneten Fenster, vor dem eine Gardine im Luftzug leise über das Fensterbrett kratzte.
"Ok, lass mich nachdenken. Wohin wird er flüchten? Luise! Wo ist das Lagerhaus deines Vaters?"
"Morporkstrasse 3. Ich bring dich hin wenn du mir endlich erzählst was hier passiert."
"Komm mit."
Schlumpi packte Luise am Arm und zog sie auf den Flur.
"Wer ist das?" schrie Luise, als sie Valdimier sah, der sich gerade den letzen Bolzen aus dem Körper zog und ihn verächtlich musterte.
"Chief-Korporal van Varwald, Luise da Vega."
"Sehr erfreut." Valdimier verbeugte mit einer Eleganz und Lässigkeit, die nur Vampire beherrschen.
"Danke. Chief-Korporal? Stadtwache?"
Die beiden Wächter nickten zustimmend.
"Na klasse!"
"Hey, was soll das den heissen?"
"Höga, ich hatte gehoffte endlich mal jemanden zu treffen der nicht in diesem ganzen Verbrecherkram drinhängt so wie Daddy früher. Da hat er Waffen geschmuggelt, weisst du? Aber dann ist er legal geworden und..."
Schlumpi schnaubte.
"Was soll das den jetzt?"
"Legal? 7 Kisten Armbrüste klauen nennst du legal?"
Sie waren auf der Strasse angekommen und Schlumpi winkte Nyvania heran.
"Könntest du dich bitte um sie kümmern und ihr alles erklären? Ich komme bald zurück, versprochen!"
"Aber Höga!"
"Ich heisse Schlumpi Luise."
"Schlumpi?!?"
"Mhm."
"Komm schon Wurzelbach! Aufsteigen!"
Araghast hielt lässig die Zügel von Schusi in einer Hand und wies auf die Ladefläche des Karrens, wo bereits Valdimier und Stefan hockten.
Geschwind kletterte Schlumpi auf.
"Wohin?" erkundigte sich Bregs.
"Morporkstrasse 3."
Bregs schnalzte mit der Zunge und Schusi ging vom Stand direkt in Galopp über.
Kurze Zeit später stand der Karren vor dem Lagerhaus und Schusi kaute genüsslich auf einer Möhre.
"Und du bist dir sicher, dass er da drin ist?" fragte Stefan.
"Wo soll er denn sonst hin? Er muss die Waren verschwinden lassen."
"Alles klar, hier der Plan. Du nimmst das Tor ins Visier, Bregs, du deckst die Rückseite, da müsste eine Tür sein. Ich gehe vom Dach rein und du stürmst durch die Vordertür Schlumpi." erläuterte Valdimier seinen Plan.
Die Frogs nickten zum Zeichen ihres Einverständnisses.
"Dann los Jungs."
Valdimier verwandelte sich in eine Meute Fledermäuse und war verschwunden, Bregs verschwand auf der Rückseite des Gebäudes und Stefan suchte Deckung hinter dem Karren.
Schlumpi atmete durch, überprüfte das Magazin seiner Armbrust und trat vor die Vordertür.
Mit einem Tritt öffnete er sie und stürmte hinein.
Ein Bolzen pfiff über seinen Kopf und er sprang mit einer Hechtrolle hinter einem Stapel Kisten in Deckung.
"Das nütze dir nichts Wächter!" brüllte Victor und feuerte auf den Kistenstapel. Die Kiste neben Schlumpi verwandelte sich in einen Haufen Sägespäne und Holzsplitter als ein Bolzen durch sie hindurchflog und in der Wand dahinter stecken blieb.
"Ich habe hier genug Waffen um das gesamte Lagerhaus besser zu perforieren als ein Stamm von Holzwürmern." grölte der Vampier und schoss weiter.
Schlumpi sprang auf und drückte ab. Ein Armbrustbolzen traf den Vampier ins Bein und riss ihn von den Füßen.
Mit vorgehaltener Waffe näherte sich der Gefreite dem Liegenden.
"Keine Spielchen mehr da Vega!" schnauzte er.
Mit einem Plopp verwandelte sich dieser in eine große Fledermaus und flog zum Dach empor.
"Valdimier!" brüllte Schlumpi und begann wild auf die Fledermaus zu schiessen.
Der Chief-Korporal sprang von einem Dachbalken und packte die Fledermaus aus der Luft. Federnd landete er vor Schlumpi.
"Nichts leichter als das. Mensch, das ist ja ein Prachtexemplar." bemerkte er und drückte die Fledermaus.
"Und hier haben wir ja auch die Waffen."
Er deutete auf die geöffneten Kisten mit den Waffen.
"Und das Geld." Freute sich Schlumpi als er die Tasche entdeckte, die ihm Schrubber-Kai abgenommen hatte.
"Scheint noch alles da zu sein."
"Gut, dann suchen wir uns mal einen netten Käfig für den kleinen Flattermann hier. Ich hab keine Lust ihn bis zum Wachhaus in der Hand zu halten."
Schnell war eine Laterne aus Eisen zu einem Käfig für den fledermausförmigen Victor da Vega gefunden und die Wächter fuhren zurück zum Wachhaus am Pseudopolisplatz.
Vor dem Eingang erwartete Schlumpi eine Überraschung in Form von Luise.
Sie hatte sich mittlerweile normale Sachen angezogen und fixierte die Fledermaus, die Valdimier gerade ins Wachhaus trug.
"Was ist das?"
Schlumpi ging zu ihr.
"Ich glaube, ich muss dir eine ganze Menge erzählen. Komm, ich lad dich zum Frühstück ein. Ist gerade die richtige Zeit dafür." sagte er und wies auf die aufgehende Sonne.




[1] Da der Dämon jedoch nur einige Gramm wog störte dies den Gefreiten nicht wirklich

[2] Zerzückt ist eine Steigerung von verzückt. In diesem Zustand fühlt sich der Betroffene nicht mehr als wenn er ganz und gar hingerissen wäre von seinem Gegenüber sondern als ob er vor Glück zerreissen müsste. Keine angenehme Erfahrung

[3] Dies lag nur teilweise an der Kälte. Nicht unerheblich war auch die Präsenz des Vampirs neben ihm, der ihn angrinste

[4]  der nochdazu seine Mahlzeiten für gewöhnlich in der Kantine des Wachhauses einnehmen musste

[5]  Den letzten Punkt übergeht kein Mann bei der Partnersuche. Zumindest wenn seine Mahlzeiten in der letzten Zeit aus ungeniessbarer Pampe bestanden haben.

Zählt als Patch-Mission.



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Feedback:

Von Ruppert ag LochMoloch

04.02.2008 11:50

Was ich nur schnell sagen wollte: Das war eine schöne, rasant geschriebene Geschichte, an der es wenig auszusetzen gibt, außer vielleicht, dass sie zu kurz war. :)

Schade, dass ich sie noch nicht bewerten durfte.

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