Narben - Ein Gedicht mit Weihnachtsras und Robin in den Hauptrollen

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von Fähnrich Robin Picardo (DOG)
Online seit 08. 01. 2008
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Können Narben einem Charakter Tiefe verleihen?

Für diese Mission wurde keine Note vergeben.

Anmerkung des Autors:
Dieses kleine Gedicht bezieht sich auf die letzte Weihnachtsras-Single in der Robin einen kleinen Auftritt hatte (Stille Nacht - tödliche Nacht (Der Weihnachtsras 3) . http://www.stadtwache.net/phps/zeigemission.php?art=S&nummer=675).
Ein Grund für meinen Gastrolle war mitunter, dass ich (wie immer ;o) ) jammerte, was Robins "Charaktertiefe" angeht. Nach kurzem Überlegen (und wahrscheinlich dem endlosen Klagen endgültig leid) baute mich Rascaal dankenswerterweise in die Single ein und verpasste mir eine Heidenangst vor dem Weihnachtsras und ein nettes kleines Andenken in Form einer Narbe auf der Brust.


Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt.
William Shakespeare, (1564 - 1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter



In der Boucherie Rouge, da spielt die Nummer -
vor langer Zeit, ich hat' kaum Kummer.
Als Vize vom Abteilungsleiter,
waren die Zeiten oftmals heiter.
Der Daemon Hauptmann war zu recht,
unter ihm gings mir nie schlecht.
An Arbeit hatte ich genug,
dem Leithund trotzen war nicht klug.


Das Leben in dem Freudenhaus,
war gar nicht schlecht - so gar kein Graus.
Die Damen unten im Parterr',
benähten Werwolf, Dieb und Herr.
Im ersten und im zweiten Stock,
da nähte man an keinem Rock.
Ermitteln innerhalb der Gilden,
manchmal lasch, meist wie die Wilden.


Zum Schneefest in der Winterszeit,
verblasste jede Fröhlichkeit.
Wir wussten was uns wird erwarten,
wenn Ohnedurst wird jäh entarten.
Alle Wächter wurden still,
zum Opfer werden keiner will.
Die Zeit die festlich werden sollt,
der waren wir so gar nicht hold.


Im himmelblauen Knahbenzimmer,
schüttelten mich die Alpträum' immer.
Der eine bleibt mir stets im Sinn,
welch furchtbar schrecklicher Beginn:
Ich folterte gar Offiziere,
hielt sie im Käfig - ganz wie Tiere.
Im Kittel eines Medicus -
mit Straps und Pumps - ein modisch Muss?-
Serviert' ich ihnen, gar nicht weise -
mit Viren versetzt noch jede Speise.


Der Traum verblasste - Gott sei Dank!
Ich dachte schon, ich wäre krank.
Ein Schrei gebor'n aus tiefster Seele
wollt schon entfahren meiner Kehle!
Ich schlug auf die Augen, nachts um vier,
und sah ein Schwert hoch über mir.
Am seid'nen Faden hing es dort,
am Himmelbette - ich wollt fort!


Gefesselt auf dem Bett ich lag,
vor Angst ich hätte fast verzagt.
Die dürre Hand des Weihnachtsras,
verschloss meine Lippen - ich wurde blass.
Dort stand er nun - in Rot gekleidet,
mir die ganze Nacht verleidet.
Sein faul'ger Atem mich umweht,
ich wollte fliehen, doch war's zu spät!


Des Mordes man den Kerl bezichtigt,
keine Frage, das war richtig!!
Ein Zwiegespräch wollt er beginnen,
gar heftig dacht' ich ans Entrinnen.
Ob mir von Leermach helfen kann?,
fragt' ich mich nicht nur dann und wann.
Auf dem Pfosten des Bettes hockte er,
als wär die Sache gar nicht schwer.


Infos über die Ermittlung wollt' er erpressen,
ich war für ihn gefund'nes Fressen.
Bekannt war in Stadt und bis zum Rand,
dass er gemeuchelt 'nen Wächter - nicht mit der Hand.
Einen Dolche nahm er - ganz ohne Zier,
jenen der ihm verliehen, als er wurd' Offizier.
Ich sagte zu und freute mich schon,
vielleicht kam ich doch noch ungeschoren davon.


Ich nickte flugs und sagte: Ich tu alles!
Vielleicht konnt ich ihn fangen aufgrund des Falles.
Doch meine Antwort kam zu schnelle,
das war nicht unbedingt ganz helle.
Mit mörderischem Blick im Auge,
prüfte er weiter, ob ich was tauge.
Schnell zückte er ein schrecklich Getier,
auf dass es das Schwertseil demontier.


Genüsslich fraß das blöde Ding,
das Seil fast auf - damit ich sing.
Ich drehte und ich wandte mich,
nicht zu empfangen den tödlichen Stich.
"Bitte lieber Weihnachtsras,
vor lauter Angst mach ich mich nass!"
Kein Mitleid fegte mir entgegen,
auf meiner Brust sass er verwegen.


TSCHOING . . .so war der Laut vom Seil,
ich hoffte, es bleib' noch lange heil.
Das Hemd vom Körper er mir riss,
Oh weh - ich wartete auf den Biss.
TSCHOING . . . und ganz ohne Gepolter,
sauste herab das Schwert - das End' der Folter?
Die Augen kniff ich zu ganz hart,
hofft' in den Tod zu gleiten ginge zart.


Der Stich blieb aus - ich lebe noch?
Kein Blut am Laken - oder doch?
Die braunen Nägel seiner Pranke,
zeichnen nun ins Fleisch - nicht auf der Flanke.
Die Brust erwählte er zum Ziel,
doch davon hielt ich gar nicht viel.
Der Schmerz unmenschlich werden scheint,
Ras ritzt ne Knolle, wie er meint.


Blut fließt in feuchten roten Fäden,
zu mahnen ans Versprechen, was ich gegeben.
Und sollt ich ihn einmal verpetzen,
wird er mich durch ganz Morpork hetzen.
Des weiteren gibt er zu Protokoll,
zu töten Leo - gar nicht toll.
Dem Reimemonster schwört' ich bei meiner Seel,
nen gepressten Eid auf Azraeel.


In den Tiefen meiner Seele rein,
stellte ich gedanklich ihm ein Bein.
Zu finden einen Ausweg schnell,
nicht zu verenden auf der Stell'.
Er pflanzte tief die Angst in mir,
vor roter Mütz und Knollenbier.
Wie ein elend Häufchen auf dem Bett,
verließ er mich - das war nicht nett.


Mit der Moral von der Geschichte,
macht' er mein Weltbild schnell zunichte.
Mein lieber Robs, da gib bloss acht,
denn Wünsche offen vorgebracht,
sie könnten in Erfüllung gehen
da hilft kein Betteln und kein Flehen.
Ängste tief gepflanzt in deinen Schopf,
verfolgen dich des Nachts im Kopf.
Das Schneefest seinen Glanz einbüßte,
als Weihnachtsras mich rüd' wach küsste.


Lang, lang ist's her, ich kann euch sagen,
die Zeit als wir durch Morpork jagten.
Vom Agenten bis hin zum hehren Commander,
gingen wir ein Gutstück Weg miteinander.
Doch ich gab auf und schmiss es hin,
es machte damals sehr viel Sinn.
Die Entscheidung war nicht schwer,
doch machen würd ich's nimmermehr.


Zum Schluss, das möchte ich euch sagen,
gabs niemals viel über Ras zu klagen.
Auf der Brücke stand er oft allein,
den Kurs vor Augen, das muss so sein.
Manch Wächter fragte sorgenvoll,
was aus der Wach' nun werden soll.
Geschickt im Schmieden von viel Plänen,
das muss ich extra nicht erwähnen,
umsegelte er so manches Riff,
wie ein Käpt'n auf nem Schiff.


Ende



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