Bisher hat keiner bewertet.
Feldwebel Atera hat irgendwo in der Wache ein Körperteil verloren, lehnt aber jede Hilfe beim Suchen ab
...ihr scheint irgendwas peinlich zu sein.
Dafür vergebene Note: 13
Leutnant Ptracy befand sich gerade auf dem Weg zur Wache. Gerade ging die Sonne auf, optimistisch gesehen. Ihre Strahlen krochen durch die schmutzigen Straßen Ankh-Morporks und brachten Dinge ans Licht die besser im Dunklen geblieben wären. Ptracy war heute recht früh dran und rechnete deshalb kaum damit, jemandem im Wachhaus zu begegnen.
Umso überraschter war sie, als sie beim Betreten der Wache fast über Atera stolperte. Der Feldwebel kniete direkt hinter der Tür auf dem Boden und schoss erschrocken auf, als Ptracy den Raum betrat, wodurch sie ihre Vorgesetzte fast von den Füßen riss.
"Guten Morgen, Sir!", brüllte sie übertrieben laut und salutierte etwas zu zackig.
"Äh ja, dir auch einen guten Morgen", erwiderte Ptracy erschrocken und versuchte ihre Neugier zu unterdrücken. Langsam ging sie zu einem der Schreibtische und goss sich Kaffee ein, zumindest hoffte sie inständig, dass es sich bei der braunen Flüssigkeit in ihrer Tasse um Kaffee handelte. Dabei beobachtete sie Atera aus den Augenwinkeln, sie schien irgendwie nervös zu sein. "Irgendwas Neues Feldwebel?"
"Was?", wollte Atera geistesabwesend wissen, während sie sich suchend im Raum umblickte.
"Das wollte ich eben von dir wissen. Kann ich irgendwie helfen?"
"Nein, ist schon gut.", antwortete Atera hastig. "Ich habe nur gerade über etwas nachgedacht."
"Na dann will ich dich dabei nicht weiter stören", sagte Ptracy und wandte sich der Treppe zu Tods Büro zu. Auf halbem Weg nach oben, drehte sie sich ruckartig um:
"Aha! Hab ich dich!"
Der Trick hatte nicht funktioniert, weswegen sich Ptracy nun ziemlich dumm vorkam, während sie ein verständnisloser Feldwebel anblickte. "Ach äh, das war nur ein kleiner Test. Weitermachen!"
In diesem Moment öffnete sich abermals die Tür des Wachhauses und einige weitere Wächter traten ein. Ateras Nervosität schien proportional zur Anzahl der Wächter zu steigen.
Ptracy beschloss sich das Ganze in Ruhe anzusehen und nahm hinter einem der Schreibtische platz, legte die Beine hoch und wartete. Nicht lange wie sich zeigen sollte.
"Korporal Daemon, du übernimmst mit Lancre-Korporal Harry die Runde über den Hier-Gibt's-Alles-Platz. Hauptgefreite Valeriaa und Steingesicht ihr kümmert euch um die Beschwerde von Frau Ehrlich in der Sirupminenstraße und ihr da drüben geht am besten gleich mit.", befahl Atera der Panik nahe. Kurz darauf hatte sich das Wachhaus geleert, alle außer dem Feldwebel selbst und dem Leutnant waren auf Streife. Atera atmete erleichtert auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann sah sie etwas am Boden liegen und hob es hastig auf.
"Und nun?", fragte Ptracy während sie aus dem Schatten trat.
"ARGH! Du hast mich fast zu Tode erschreckt!", beschwerte sich der Feldwebel bei ihr.
"Ach Unsinn, du bist doch längst tot.", erwiderte Ptracy ruhig.
"Es scheint du hast ein Problem, den mir kannst du nicht befehlen von hier zu verschwinden."
"Das brauche ich auch gar nicht mehr. Ich wollte nur...ich meine...ich", stotterte Atera unsicher.
"Also gut, was war denn nun los? Mir kannst du es doch sagen", Ptracy legte Atera vorsichtig die Hand auf die Schulter. Schließlich konnte es beim Feldwebel leicht passieren, dass ihr das eine oder andere Teil abhanden kam. Das war es also, dachte Ptracy, der ein Licht aufgegangen war. "Du hast etwas von dir gesucht, hab ich recht?"
"Ja, das stimmt", gab Atera kleinlaut zu.
"Und deswegen machst du so ein Aufhebens? Du hast doch sonst kein Problem damit. Ich meine, dir fehlen doch ständig irgendwelche Finger oder andere Gliedmassen."
"Aber diesmal ist es was anderes. Es ist mir etwas peinlich.", meinte Atera während sie rot anlief, was bei einem Zombie doch eine beachtliche Leistung darstellte.
"Nun sag schon!", Ptracy platze inzwischen fast vor Neugier.
Wenig später verließ sie ganz ruhig das Wachhaus, ging ganz ruhig um mehrere Häuserblocks und prustete dann so laut los, dass die Passanten kopfschüttelnd an ihr vorüber gingen.
"So so", sagte sie, wischte sich dabei eine Träne aus dem Auge, verbannte das Lächeln aus ihrem Gesicht und ging wieder ganz ruhig zum Wachhaus zurück.
"Eine Brustwarze also, ich will lieber gar nicht wissen wobei sie die verloren hat...".
Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster
und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.