Entführt! oder Drei Köpfe, ein Hinweis

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von Wächter Glum Steinstiefel (GRUND)
Online seit 07. 10. 2007
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 Außerdem kommen vor: Renee RegenwetterHelmi BernsteinGoldie KleinaxtRogi FeinstichCoccinella Pyrrhula

Für Rekruten (zweite Mission):
Einer deiner Kollegen wurde entführt und du sollst die Spur aufnehmen. Ernstfall oder doch nur ein Test?

Dafür vergebene Note: 11

Noch-Rekrut Glum Steinstiefel saß im Wachhaus in der Kröselstraße und arbeitete an seinem Bericht. Vor sieben verdammten Tagen war die ehemalige Ausbildungskoordinatorin der Diebesgilde Ophelia von Wert der Wache entwischt [1] und Feldwebel Feinstich wurde langsam ungeduldig. Um den Zwerg herum wuselten seine Mitrekruten und warteten nervös ab. Ein Aushang an der Wachhaustür hatte heute morgen verkündet, dass die GRUND-Leitung einen ihrer Schützlinge vermisse und nun das Vorgehen für das weitere Vorgehen geplant werden müsse. Glum kaute an dem Bleistift, der dadurch inzwischen wesentlich kürzer geworden war. Himmel. Rogi war dabei gewesen. Warum mussten die beiden Rekruten jetzt unbedingt auch noch ihre Berichte schreiben? Glum hob den Kopf und sah zu Helmi hinüber, der am anderen Tischende den Kopf auf sein Blatt gelegt hatte und mit dem Bleistift um sich herum lauter Figuren gemalt hatte, wobei die meisten ein Strichmännchen zeigten [2].
Lance-Korporal Goldie Kleinaxt trat in den Vorraum und klatschte laut in die Hände. "Alles hergehört!" ,rief sie und stieg auf den Schreibtisch, was Helmi den müden Kopf heben lies.
"Wie wir alle wissen ist seit gestern Abend die Rekrutin Coccinella Pyrrhula unauffindbar. Bei der abendlichen Zählung war sie noch dabei und hat später mit den Rekruten Renee Regenwetter und Glum Steinstiefel "Leg-Herrn-Zwiebel -rein" gespielt."
Glum spürte sämtliche Augen auf sich ruhen und schielte nach rechts, wo Renee hinter ihrem Mantel ganz klein wurde, auf dem sie ihre neuen Manschettenknöpfe annähte. Diesmal rote Erdbeeren und grellgrüne Otter.
Goldie fuhr fort. "Danach ist sie schlafen gegangen, was bloß vom Rekruten Helmi Bernstein gesehen wurde. Nette Bildchen übrigens, aber wisch sie weg bevor Feldwebel Feinstich zurückkommt, ja? Hat sonst noch irgendjemand gestern Abend etwas mit der Rekrutin zu tun gehabt?"
Niemand sagte etwas.
"Na wunderbar. Dann können ja alle auf Patroullie gehen, nicht war?
Außer den drei soeben Genannten. Ihr kommt mit in mein Büro."

Coccinella musste an ihre Kröten denken, die jetzt ganz einsam neben ihrem Bett standen und gewiss ganz schreckliche Angst um sie hatten. Aber sie verdrängte den Gedanken und machte Platz für das Kommende. Immerhin war es ein riskantes Vorhaben.

"Fein.", sagte Goldie, goss sich Tee ein und bot den Abwartenden ebenfalls welchen an, die jedoch dankend ablehnten nachdem der Lance-Korporal darüber gehustet hatte. Goldie hatte sich diesen Trick nach ihrem letzten Besuch in der Bettlergilde abgeguckt. "Wir sollten uns um so etwas keine allzu großen Sorgen machen. Immerhin wäre es nicht das erste Mal, dass so etwas passiert, aber ich baue auf eure Fähigkeiten als angehende Gesetzeshüter."
Die drei Rekruten sanken ein wenig in sich zusammen und Renee klimperte nervös mit den Stricknadeln herum, die sie in der linken Hand hielt.
"Gestern Abend hat Lance-Korporal Magane ihre Gruppe in Dreierblöcken um das Wachhaus laufen lassen, wegen der körperlichen Ertüchtigung. Wäre Rekrutin Coccinella entführt worden oder selbst weggelaufen, dann hätten wir darüber Bescheid gewusst."
"Und wenn sie erst heute Früh weg ist, bloß ohne sich abzumelden, Mä'äm?" ,warf Helmi ein.
"Unwahrscheinlich. Feldwebel Feinstich trainiert draußen eine Truppe schon drei Uhr nachts in methodischem Anschleichen. Der ganze Hof ist voll mit Büschen, Steinen und Hydranten, die versuchen unauffällig zu sein."
"Hat schon jemand ihr Bett untersucht, Mä'äm?" ,erkundigte sich Glum.
Goldie blickte den Zwerg an und rollte die Augen. "Ja. Wir haben jemanden zu SUSI geschickt wegen der Laborergebnisse, aber die lassen auf sich warten."
Glum und Helmi blickten sich an und Renee reagierte mit der Frage, die sich in den Gesichtern der beiden bildete: "War das eine Metapher, Mä'äm?"
Goldie blickte verwirrt drein und zuckte mit den Schultern.
"Wie dem auch sei.", sagte sie: "Wir werden uns bemühen die Rekrutin zu finden. Das heißt - Ihr werdet das. Tja, es tut mir Leid, aber ihr seid bereits vertraut wegen dieser Seuchen-Sache und ich kann nicht noch mehr Wächter abstellen." Jetzt fing Renee an zu stricken und das ziemlich schnell.
"Hat man dich infolge besonderer Maßnahmen in die Wache aufgenommen, Rekrut?", staunte Goldie, als sie beobachtete, wie ein halber Ärmel entstand.
"Nein, Mä'äm."
"Dann ist alles klar?"
"Ja, Mä'äm." ,sagte Glum.
"Habe ich euch gerade gesagt, ihr sollt alles in Ordnung bringen, Rekrut?"
"Ja, Mä'äm."
Goldie konnte den Blick nicht von dem Ärmel abwenden, als sie sagte:
"Oh. Gut. Gefällt mir sehr. Bin begeistert."

"Helmi?" ,fragte Glum.
"Ja, Glum?" ,fragte Helmi.
"Kam dir das irgendwie bekannt vor?"
"Ich weiß, was du meinst."
Sie umrundeten gerade das Wachhaus, auf der Suche nach Spuren.
"Du meinst, dass sie unbedingt Rekruten für den Fall haben möchte?"
"Was?" Glum blinzelte leicht irritiert. "Oh, äh...ja."
Er klopfte gegen einen Holzverschlag, während Helmi skeptisch die Fassade hinauf blickte. "Hilf mir mal kurz rauf.", bat er Renee und hing kurz darauf an der Regenrinne. "Glum?", fragte Helmi wieder.
"Was ist denn?", ächzte er, als er versuchte wieder herunter zu steigen, wobei ihn sein eigenes Bauchgeweicht in die Tiefe zog.
"Und wenn Cocci bloß irgendwo in einem Raum hockt und sich ausgesperrt hat?"
Der Zwerg plumpste auf den Boden und lies sich von Renee aufhelfen.
"Sie würde bestimmt nicht lange fort bleiben, wenn sie wüsste, dass ihre Frösche alleine sind."
"Und wenn sie gar keine Wahl gehabt hat?" ,warf Renee ein.
"Gehen wir rauf und schauen wir nach, ob einer ihrer Frösche fehlt."

"Und da heißt es, dass die Neuen noch unverbraucht genug für so was sind.",spöttelte Goldie Kleinaxt und nickte Rogi Feinstich zu, die lässig an die Wand gelehnt einige Berichte durchging.
"Warte ef ab, Goldie." ,sagte die Igorina. "Wenn ef nicht klappen follte, dann müffen wir ihnen halt eben unter die Arme greifen." Sie nickte jemandem zu, der an einer anderen Wand auf einem Stuhl saß und leicht wippte.
"Die faffen daf fon!"

Renee saß auf Coccinellas Bett und betrachtete interessiert das Terraquarium, in dem einige übermutige Frösche umherhopsten und gegen die Glasscheibe stießen.
"Meint ihr die wollen raus? ,überlegte Helmi.
"Käme doch auf einen Versuch an, oder?" ,murmelte Glum. "Immerhin ist Cocci gerade nicht da."
Renee zog mahnend eine Augenbraue hoch und blickte Glum viel versprechend an.
"Ach, jetzt tu nicht so. Wer weiß, wie lange die noch alleine sind.", ärgerte sich der Zwerg und öffnete den Deckel. Er setzte zwei von den Fröschen aufs Bett und griff gleich nach den nächsten, als Helmi etwas einfiel und er sagte: "Eben, wie lange kann sie noch weg sein? Wir müssen sie füttern. Wie macht Cocci das immer?"
Renee zog die Schublade ihres Nachttisches auf und kramte ein Fläschen hervor, das eine leicht getrübte Flüssigkeit enthielt. Es war Zuckerwasser.
"Probieren wir's damit.", sagte sie und widmete ihre Aufmerksamkeit wieder dem Nachttisch. Während Helmi sich bemühte einige Insekten zu fangen, schaute Glum seiner Mitrekrutin über die Schulter. Zum Vorschein kamen ein wenig Nippes, einige Ausgaben von Amphibie aktuell, Damenunterwäsche, ein paar Kerzen, ein Tagebuch, zwei halb zu Ende geschriebene Berichte und eine Schachtel Kekse.
"Klasse." ,sagte Glum und griff nach der Schachtel. "Das sind die mit der Kirschcreme. Die von Wienrich und Böttcher, die diese klasse Pralinen haben. Ich hab mal ein Jahr gespart, um mir eine mit Nougat-Nuss-Mantel kaufen zu können."
Renee zog ihm die Schachtel wieder weg und schloss die Schublade wieder zu.
Grummelnd schaute der Zwerg die Wächterin an und erntete Blicke, die selbst höchsten Widerstand boten, um nicht in Versuchung zu geraten.
"AAIIIIHH!" ,jaulte Helmi auf und sprang im Schlafsaal herum. "WESPE, WESPE, WES-PAAAH."
Renee rollte mit den Augen und eilte Helmi hinterher, der durch den Mittelgang zwischen den Betten herumtänzelte und rief ihm zu: "Steck sie ins Wasser."
Glum seufzte und sammelte die Amphibien wieder ein. In dem Nachttisch gab es an sich nichts, was eine direkte Spur darstellen könnte. Unterwäsche, unfertige Berichte, ein Tagebuch...
"STOP! Alles bleibt stehen!", brüllte er.
Helmi verstummte sofort und blieb stehen, sodass Renee in ihn hineinlief und beide stolperten. "Ein Frosch fehlt. Er muss hier irgendwo sein."
Die nächsten Minuten verbrachten sie damit unter alle Betten zu schauen, unter alle Nachttische, unter alle Schränke, keiner jedoch in die Möbel, denn sonst wäre den Wächtern das leise Quaken in dem fiebrigen Gewusel aufgefallen, das sie nun veranstalteten, und hätten ganz einfach Coccinellas Nachttisch noch einmal geöffnet.

Der Frosch hüpfte durch den Flur.
Glum hatte die Schublade noch einmal heimlich geöffnet, als Renee und Helmi auf dem Abort nachgesehen hatten. Dabei war ihm der Frosch entgegen gesprungen und vor Schreck war der Zwerg umgefallen, was der Amphibie eine hervorragende Fluchtmöglichkeit bot. Die Rekruten liefen ihm hinterher, blieben jedoch immer wieder in Türen hängen [3].
Derweil hüpfte der Frosch mit großen Sprüngen gemütlich in Richtung des hinteren Rekrutenbüros am Taubenschlag, dabei lustig quakend.
"Gleich haben wir ihn, da vorn ist er, ich kann ihn seh-hauuhu." ,heulte Glum, als ihm Helmi auf den Fuß trat. "'tschuldigung." ,keuchte dieser und verlangsamte seine Schritte, damit sein Mitrekrut humpelnd nachkommen konnte.
Renee war bereits de Flur hinunter, was bei ihren Beinen auch kein Wunder war. Am Büroeingang stolperten die beiden Rekruten über etwas, das sich ihnen plötzlich in den Weg schob, und sie landeten auf der Wächterin, die sich soeben wieder aufrichten wollte. Eine vermummte Gestalt trat aus dem Zwielicht hervor, setzte etwas auf dem Boden ab und hechtete in den Gang hinaus. Glum sprang auf und eilte hinterher, dicht gefolgt von Renee.
Oben angekommen sahen sie, wie ein dunkler Mantel in einem Seitenflur verschwand und als sie hinterherliefen rannten sie beinahe Feldwebel Rogi um, die vor Schreck einen Stapel mit Akten fallen ließ. Ein Blatt wurde von einem Luftstoß erfasst und den Gang hinunter geweht, der aus dem offenen Fenster hineinwehte.

Goldie Kleinaxt verschränkte die Arme und lehnte sich zurück.
Dann wippte sie ein wenig und ruckte plötzlich nach vorne, griff einen Stift und machte sich eine Notiz.
Meine Güte, ist das einfach. Vielleicht sollte man es ihnen schwerer machen. Dann würden sie vielleicht aus Zufall etwas richtig machen. Dabei war doch der erste Ansatz bereits recht einfach gewesen...
Ein Wächter in der Türe hüstelte und der Lance-Korporal drehte den Kopf.
"Was gibt es denn?"
"Ähm, ich bringe bloß die neuen Ausbildungsberichte, Mä'äm."
"Prima, Rekrut. Leg sie da vorne auf den Tisch, ja?"
Der Rekrut tat, wie seine Vorgesetzte ihm befohlen hatte und ging wieder.
Beinahe hätte er die dunkle Gestalt bemerkt, die hinter der Tür im Zwielicht stand und der Zwergin nun ein paar Blätter reichte.

Helmi saß in seinem und Renees Büro und spielte mit einer Notiz herum, als Renee und Glum den Raum betraten. Feldwebel Feinstich hatte ihnen gerade eine Strafpredigt darüber gehalten, wie man sich in den Fluren des Wachhauses zu verhalten habe und nun fühlten sich die beiden leicht ausgelaugt, nachdem sie zur Strafe eine Stunde lang im Hof ihre Runden gelaufen waren. Die Igorina sah diese Maßnahme als unbedingte Notwendigkeit an und ließ sich auch nicht erweichen, als Glum röchelnd an einer Wand niedersinken musste und auch nicht, als Renee darum bettelte auf den Abort zu dürfen.
"Hallo Leute.", sagte Helmi und winkte ihnen mit dem Zettel zu.
Die beiden Rekruten setzten sich gleichzeitig auf die Bank, ließen gleichzeitig die Köpfe auf den Tisch fallen und warfen gleichzeitig Helmi metaphorische Dolche zu, als dieser unschuldig fragte: "Wie lief's denn?"
"Was hast du da?", fragte Glum matt.
Helmi blickte auf den Zettel und verkündete lauter als nötig: "Eine Notiz, die um den Hals von der Kröte gebunden war, die diese Gruselgestalt im Rekrutenbüro abgesetzt hatte."
"Hat sie das?" ,wunderte sich Renee.
"Hm. Japp. Darauf steht: Was sechs war'n sind nun sieben. Doch wo ist die acht geblieben? Im obersten Fach.. Werdet ihr daraus schlau?"
"Hm. Sechs? Was sind sechs?" ,murmelte Glum.
Renee seufzte. "Eine Ziffer. Aber was hat das oberste Fach damit zu tun?"
Glum blickte Renee giftig an und gähnte.
Es dämmerte langsam. Vielleicht sollten sie bald schlafen gehen.

Coccinella musste sich beeilen. Niemand durfte etwas bemerken, niemand sie sehen. Oh, ihre armen, armen Frösche. Oh, wie gemein diese ganze Sache doch war. Aber um auszusteigen war sie viel zu tief in die Sache verwickelt...

"Glum?"
"Der Zwerg drehte sich im Schlaf herum und brummelte etwas vor sich hin.
"Glu-hum."
"Was 's denn, 'elmi?"
"Ich kann wegen dieser Sache nicht schlafen."
"Jetzt sag bloß, du willst zu mir ins Bett kriechen?"
"Sei nicht albern."
Helmi tapste rüber zu Coccinellas Bett, um das vorhin noch eine ganze Schar Rekruten versammelt gewesen war und die Amphibien gefüttert hatte. Die Gemästeten schliefen jetzt seelenruhig vor sich hin und gaben Geräusche von sich, die die beiden Zwerge zusammen nicht nach einem Festgelage in der Unsichtbaren Universität von sich gegeben hätten. Glum hängte sich die Decke um die Schultern und schlurfte leise zu seinem Mit-Rekruten hinüber.
"Hast du den Frosch, den diese Gruselgestalt hier abgesetzt hat zu denen hier getan?" ,fragte Glum und gähnte.
"Natürlich. Wohin denn sonst?"
"Hm...im obersten Fach." ,grübelte Glum und schmatzte dabei. "Ob damit wohl wirklich Schubladen gemeint sind?" Aus zusammengekniffenen Augen starrte er auf Coccinellas Kommode. "Haben wir einen Hinweis hier drin vielleicht übersehen? Das Tagebuch?"
"Möglich." ,rätselte Helmi. "Aber wir wollen das nicht lesen, Glum."
"Warum wollen wir das nicht?"
"Weil es nicht uns gehört." ,sagte Helmi mit Nachdruck.
"Was?" Glum schüttelte den Kopf.
"AHA!" ,rief jemand.
Scchhttt!
"Aha!" ,flüsterte der Jemand, als die beiden Zwerge ihn zur Ruhe wiesen.
Renee stolperte in ihrem weißen Nachthemd heran.
Für die Dauer ihrer Ermittlungen hatte sie beschlossen die Nacht über hier zu bleiben, anstatt zu Hause zu schlafen.
"Das Tagebuch einer Dame zu lesen. Unmöglich, Glum.", zischte sie wütend.
"Halb so wild, Re-Re." ,winkte Helmi ab und beobachtete wieder das Terraquarium, in dem eine Kröte nun verschlafen die Augen rollte.
"Da steht doch eh nur was über ihre paar Frösche drin."
"Wie viele hat sie denn überhaupt?", gähnte Glum.
"Sieben." ,sagte Renee nach schnellem Zählen und stockte.
"Sieben? ", fragte Glum und zählte schnell selber nach.
Was sechs war'n sind nun sieben. Doch wo ist die acht geblieben?
"HEUREKA! ,rief er, woraufhin ein Rekrut erschrocken aus dem Bett fiel. "Sieben.", sagte er leise.
"Das heißt, dass es heute Morgen noch sechs waren. Jetzt sind es sieben. Wo ist die acht geblieben?", frohlockte Helmi.
Die Rekruten strahlten.
Im obersten Fach.

Rogi stöhnte auf, als sie am nächsten Morgen im fast leeren Wachhaus drei Rekruten sah, die eifrig alle Schränke und Kommoden durchwühlten.
Das gibt's doch nicht!
"Waf macht ihr da?"
"Wir haben den ersten Hinweis gefunden, Mä'äm." ,sagte Renee stolz und hielt die Notiz hoch. Nachdem Rogi sie gelesen hatte, fragte er: "Und warum hat mir daf nicht fon früher jemand gefagt? Feit wann und woher habt ihr daf?"
Glum fasste schnell das am Tag vorher Geschehene zusammen.
"Und warum, war meine Frage, habt ihr mir daf dann nicht fon früher gefagt?"
"Du warst unauffindbar, Feldwebel.", sagte Renee vorwurfsvoll. "Nachdem wir gestern im Hof gelaufen sind."
"Äh, fön, fön." ,sagte Rogi und winkte ab. "Nachher geht ihr bitte in den Hof und räumt dort auf. Lance-Korporal Magane hat wieder ihre Truppe durch den Flamm kriechen laffen."
"Aber wir ermitteln doch, Mä'äm."
Rogi zog eine Augenbraue hoch.
"Geht in Ordnung, Mä'äm."

Später am Tag liefen drei Rekruten im Hof des Wachhauses herum und bemühten sich mit Eimern und Wasser den Schlamm zu beseitigen.
Eine Weile beobachtete Goldie sie, ließ dann jedoch etwas aus dem Fenster fallen und rief nach einem der Beinahe-Wächter. Ein Zwerg kam angetrabt.
"Ja, Mä'äm?"
"Gib mir doch bitte mal die Vase an, Rekrut."
"Ja, Mä'äm."
"Weißt du, das ist echtes Fachwerk. Und ich habe sie aus Versehen hier herunter gestoßen. Aus dem Fenster." Goldie nahm die Scherben an.
"Fachwerk, Mä'äm?"
"Fachwerk, Rekrut."
Helmi eilte zu ihren Kollegen zurück und grübelte, bevor er aufschrie: "FACHWERK." Goldie schüttelte den Kopf und schloss das Fenster.

Zwei Zwerge und ein Mensch eilten durch das Wachhaus und grüßten im Vorbeilaufen die anderen Rekruten, die entweder Mittag machten oder versuchte n sich von Schlamm zu befreien. "Na ist doch klar.",sagte Helmi ganz aufgeregt und hüpfte fast, als er Renee und Glum in Richtung des Taubenschlags führte. "Das hier ist ein Fachwerkhaus. Und wo ist die acht? Na, im obersten Fach."
Die Rekruten öffneten die Tür und sahen es. Direkt vor sich. Ein riesiger Haufen... Vögel.
"Beeindruckend." ,gab Renee kontraproduktiv von sich.
"Wir müssen natürlich suchen."
Fünf Minuten später hielt Glum eine Fröschin in den Händen, die zufrieden und rund quakte. Sie hatte keinen Ton von sich gegeben bis vorhin, da sie bequem ausgestreckt neben einem Spinnennetz geschlafen hatte, ohne den Tauben Beachtung zu schenken, was auf Gegenseitigkeit beruhte.
"Nett.", bemängelte Renee, die seit der Schlammaktion schlecht gelaunt war, da sie einen ihrer grünen Otter verloren hatte. Jetzt würde sie einen anderen Manschettenknopf nehmen müssen. Wahrscheinlich den blau-pinken Nussknacker mit den gelben Tupfern. Dabei passte das doch gar nicht zusammen. Schlimm war so etwas.
Glum zog der Fröschin eine weitere Notiz von ihrem Hals und reichte die zufriedene Amphibie Helmi herüber.
Zwei zurück und einer vor. Dampfendes Kanonenrohr...
"Was hat das jetzt bitte schön zu bedeuten?" ,fragte sie verdrießlich.
"Was ist eine Kanone?" ,fragte Helmi verwirrt, während Glum die Augen verdrehte. "Langsam," sagte er: "kann man diese Sache doch nicht mehr ernst nehmen. Das ist ein Spiel, verdammt. Und wir stecken schon mittendrin."
"Spielen wir es weiter.", sagte Renee und zuckte mit den Schultern.
Sie stiegen wieder die Treppen hinab und gingen in die Kantine, wo zurzeit nicht viel los war.
"Wie läuft's denn so bei eurer Suche?"
Das Trio drehte sich um und sah Schlumpi Wurzelbach auf sich zueilen.
Er war außer Atem, aber lächelte freundlich, als er seine Mit-Rekruten sah.
"Wir wissen es noch nicht so genau, Schlumpi.", sagte Helmi.
Schlumpi blickte auf den Zettel und überlegte kurz.
"Was ist eine Kanone?" ,fragte er. "Na egal. Oder auch nicht. Wo habt ihr das her?" Die Wächter setzten sich und erzählten, was sie bisher herausgefunden hatten. Schlumpi runzelte die Stirn.
"Zwei zurück und einer vor, wie? Ein Damespiel vielleicht? Oder eine Dame an sich? Möglich wär's immerhi..."
Er wurde von einem Räuspern unterbrochen, als Lance-Korporal Magane den Aufenthaltsraum betrat. Sie blickte auf ein Klemmbrett und verkündete:
"Blecher, Haderlump, Janders, Nachtgesang, Vespasian und Wurzelbach.
In fünf Minuten unten im Hof zum Bogenschießen angetreten. Dem Rest der Truppe: Einen schönen Nachmittag. Ihr habt frei. Die Hauptmann-Llanddcairfyn-Truppe tritt heute Nacht um zwei Uhr zum Dauerlauf an."
Damit richtete sie sich die Haare und verschwand wieder.
Schlumpi verabschiedete sich bedauernd von den Rekruten und eilte in den Hof. "Wisst ihr", sagte Glum: "vielleicht sollten wir umdenken. Schlumpi hat mich da auf eine Idee gebracht. Er kam auf ein Damespiel und hat daraus auf eine Dame abgeleitet. So müssen wir denken. In krummen, geraden Bahnen."
Renee und Helmi sahen Glum an.

Beim Abendessen saßen sie am Küchendurchgang und beobachteten durch die offene Türe und das große offene Küchenfenster, wie das Bogentraining langsam zu Ende ging. Ein Rekrut trat vor, zielte wacklig, schoss daneben und ließ seinen Pfeil in den Schild des wachhabenden Wächters am Tor fliegen. Dieser war schon vor zwei Stunden dahinter in Deckung gegangen und diverse Pfeile bildeten einen Halbkreis um ihn herum.
Bisher waren sie noch nicht sonderlich weit gekommen mit ihren Überlegungen, da Zwerge nicht metaphorisch denken konnten.
'Zwei zurück und einer vor' konnte im Prinzip alles sein, was mit Bewegung zu tun hatte. Zum Beispiel eine Handbewegung, Schritte oder Sprünge. Bei der Kanone waren sie keinen Schritt weit gekommen, was Helmi überlegen ließ, ob eventuell das damit gemeint war. Das mit der Bewegung. Andererseits hatten sie probiert das Wort zu zerlegen. Dabei kamen Kuriositäten, wie zum Beispiel 'Kann-ohne' oder 'Ka-Nonne' heraus.
"Was gibt es denn heute?", nuschelte Renee matt und drehte den Kopf zur Küchentür, als der eingeteilte Koch herauskam, in beiden Händen einen Topf haltend und sich mit den Füßen gegen einen Ansturm Schüsseln wehrend. Helmi schnupperte. "Gulasch."
Ein Pfeil sauste durchs Fenster und landete im Topf, den der Koch unbekümmert auf einen Tisch hievte.
"Was denn?" Glum riss die Augen auf. "Das gibt es doch nicht."
Er fing an zu lachen und Renee fiel mit ein, doch Helmi blickte zwischen den beiden hin und her. Renee holte tief Luft und prustete dann erst recht irre los.
"Was denn?", wiederholten beide im Chor.
"Was denn jetzt?", fragte Helmi gereizt.
Renee wischte sich die tränenden Augen, als sie antwortete: "Na eine Gulaschkanone. Die dampfende Gulaschkanone."
"Und wir sind da nicht drauf gekommen?"
Gequält wurde Glum ernst und stand auf, um zu dem Topf zu wanken.
Der Koch schwang eine große Schöpfkelle herum, um sich den Andrang vom Leib zu halten und rief: "Immer nur Einer. Meine Güte."
Zwei zurück und einer vor. Dampfendes Kanonenrohr..
Glum wartete, bis alle versorgt waren und stellte sich dann vor den Topf.
"Zwei zurück...", murmelte er und zählte seine Schritte ab: "...einen vor. Darf ich den Topf mal bitte haben?"
Der Koch runzelte die Stirn und reichte ihn dem Zwerg.
Glum betrachtete den Topf von allen Seiten, auch den Boden, fand jedoch nichts. Auch nicht in dem Gulasch selbst. Er trat auf den Fußboden auf, ohne Erfolg und bat Helmi das Gulasch zu probieren, doch der fand auch nichts.
"Merkwürdig.", räumte der Zwerg ein.
Renee griff nun selbst nach dem Topf und ging zwei Schritte damit zurück und einen vor. Ein Pfeil sauste hinein und bohrte sich in diesen. Vor Schreck ließ die Rekrutin den Topf fallen und sah nach draußen.
Im Mondschein konnte sie einen Umriss ausmachen, der über das Dach lief und dabei den Mantel wehen ließ.

Als es am Fenster klopfte, öffnete Goldie Kleinaxt und ließ die vermummt Gestalt hereinkommen. Das heißt, sie plumpste mehr hinein. Und nicht gerade elegant. "Wie lief es?", fragte Goldie.
"Wunderbar, Lance-Korporal. Zuerst hatte ich meine Zweifel, aber dann hat es doch geklappt. Anscheinend durchschauen sie langsam die Methodik."
"Phantastisch. Bereite alles vor. Wir gehen noch eine Spur weiter. Bisher hat sich ja alles mehr oder weniger von selbst ergeben..."

"Langsam mache ich mir echt Sorgen um die arme Cocci.", sagte Helmi.
"Diese Typen sind krank, wenn sie schon solche Spiele mit uns machen."
Er betrachtete einen weiteren Hinweis, der an den Pfeil geheftet war.
Eine Kirsche.
"Irgendwo macht es aber Spaß, nicht wahr?", fragte Renee vorsichtig.
Glum dachte nach und zog sich das Kissen immer wieder zurecht, bis er es genervt wegwarf und sich aufsetzte. Sie hatten auf das Abendessen verzichtet und saßen nun wieder im Schlafsaal, der sich langsam füllte, auf ihren Betten.
"In Ordnung.", rief Rogi, die die abendliche Zählung vorgenommen hatte. "Alle find da... bif auf... nun ja."
"Sag es ruhig, Feldwebel. Du zweifelst daran, dass wir Cocci finden, nicht wahr?", stellte Glum mutig fest und sah der Igorina dabei fest in die Augen.
"Vielleicht folltet ihr euch ablenken und eure Berichte endlich freiben.", sagte sie unbekümmert.
"Manchmal glaube ich, dass du gar nicht wirklich besorgt bist, Mä'äm."
Rogi sah ihn scharf an. "Und ob ich daf bin, Rekrut. Aber alf Offifier muff man fich an Vorfriften halten." Damit ging sie mit ihren kurzen Beinen aus dem Saal und ließ drei nachdenkliche Wächter mit einer Frucht zurück.

Am nächsten Morgen wachte Helmi als Erster auf.
Er tapste hinüber zum Terraquarium und zog aus Coccinellas Nachttisch das Fläschen mit dem Zuckerwasser heraus, das bloß noch recht wenig davon enthielt und machte sich daran, die Insassen zu füttern.
Als er das Fläschen zurücklegte fiel ihm eine Schachtel auf.
"Verdammt.", flüsterte er. Die Kirschcremekekse.
Leise rüttelte er Glum und Renee wach und präsentierte stolz, was er entdeckt hatte. Renee blickte skeptisch auf den Fund. "Das ist zu einfach. So geht das nicht. Lass mich mal das Ding sehen."
Nachdem Helmi ihr die Schachtel gereicht und Renee sie von allen Seiten untersucht hatte zuckte sie mit den Schultern und legte sie beiseite.
Probehalber biss Glum in einen Keks und geriet dadurch derart in Wohllüste, dass die Rekrutin sie wieder wegschließen musste. "Wahnsinn.", keuchte der Zwerg ein paar Minuten später. "Jetzt weiß ich, warum sie davon noch welche übrig hatte." Die Rekruten legten sich gähnend zurück in ihre Betten und hörten dem Geschnarche zu, das konstant anhielt. Helmi versuchte sich noch einmal an dem 'Von-Wert-Bericht', gab es jedoch auf und beobachtete Glum, wie er seine Pfeife rauchte.
"Darf ich mal?", fragte er.
Glum reichte sie ihm, zog sie Helmi jedoch gleich wieder weg und klopfte Helmi auf den Rücken.
"Mit 78 Jahren ist so was ungesund, Helmi.", tadelte er unter Renees ungläubigen Blicken.
Sie nähte an ihrem Mantel die neuen Manschettenknöpfe an, die diesmal gelbe Kirschen darstellten. "Ist es das vielleicht?", bemerkte sie und zeigte sie den Zwergen. "Nein, nein.", sagte Glum und schüttelte den Kopf. "Wir müssen in anderen Bahnen denken. In krummen, geraden Bahnen." Helmi blinzelte und stöhnte.

"Darauf werden sie nie kommen!", sagte der Jemand.
"Darauf würde ich nicht wetten." ,sagte Rogi Feinstich. "Wenn fie diefen Hinweif noch verftehen, dann werden fie auch den letften durchfauen."
Goldie nickte bedenklich. "Ja. Wenn..."
Die vermummte Gestalt brummelte etwas vor sich hin.
"Waf meinft du?"
"Ich meine, bisher waren die Hinweise bloß eine Sache des Umdenkens. Und jetzt..."
"Haben fie ef faft gefaft."

Helmi hatte darauf bestanden es noch einmal versuchen zu dürfen und damit einen Erstickungsanfall riskiert. Im Nachthemd waren die drei in den Hof gelaufen um Helmi Luft zu verschaffen.
"Wie...wie geht's?" ,fragte Glum zögernd.
Helmi hustete. Und hustete noch etwas mehr.
"Darf ich mal Glum?"
Glum reichte Renee die Pfeife, die sie sich in den Mund schob, ein, zwei Mal daran zog, sie wieder aus dem Mund nahm, dem Zwerg zurück gab, sich zu den Büschen begab, die für Rogis Tarnungstraining gedient hatten und dahinter verschwand. Helmi hustete jetzt weniger, aber dafür war Renee sehr ruhig.
Langsam näherte sich Glum den Büschen...und stockte.
An den Büschen hingen Kirschen. Seit wann hingen an Büschen Kirschen?
Gab es überhaupt Büsche mit Kirschen?
"Wir haben es." ,wisperte er.
Vorsichtig griff er in den Busch hinein, fand jedoch nichts. Er griff in den nächsten...und zog einen Zettel hervor.
Ihr kennt die Lösung!
"Die Lösung..." ,flüsterte Helmi hinter Glum.
Alles war auf einmal unwirklich still. Die Scheibe der Welt blieb bloß eine Sekunde stehen und ging dann wieder ihren gewohnten Gang.
Etwas Mystisches legte sich über den Mond und tauchte den Hof in grelles Licht. Bloß für eine Sekunde. Dann war alles beim Alten.
"Re-Re." ,sagte Glum halblaut. "Re-Re-sieh dir das hier...oh meine Güte."

"Die Lösung...Lösung..."
Das Trio saß in Glums und Coccinellas Büro und grübelte angestrengt nach.
"O.K." ,murmelte Renee. "Was haben wir bisher?"
"Frösche, einen Taubenschlag, Notizen, Fachwerkhäuser, Gulasch, Töpfe, Pfeile, Kirschen, Büsche..." ,zählte Helmi wahllos auf.
"Warte mal. Wir müssen...umdenken." ,sagte Glum und marschierte jetzt im Kreis. "Frösche hüpfen, Tauben fliegen, sie bringen Notizen,...hm, Fachwerk...Gulasch kann man essen, Kirschen sind süß, Büsche blühen, Frösche...Frösche...Tauben bringen Botschaften...Notizen, bringen Befehle..."
Renee und Helmi sahen sich an. Dann machte Renee weiter.
"...Fachwerk ist...ist...hm,..Gulasch ist nicht fest, kann man auch schlürfen,...Kirschen, sauer, süß, Fruchtzucker,...Büsche welken..."
Jetzt übernahm Helmi.
"Tauben bringen Zettel, Botschaften...Gulasch, trinken, Wasser, Fruchtzucker verfeinern, Büsche...hm...Büsche...Frösche...Pfeile...fliegen, wie Tauben..."
Glum übernahm wieder.
"Tauben, Botschaften, Befehle...trinken, Wasser, Kaffee, Tee... Zucker, verfeinern... Wasser... Befehle...trinken... Kaffee... Zucker... Befehle, Offiziere... Tee... DAS IST ES!"
Glum grinste und sah die beiden anderen an.

Das Rekruten-Trio klopfte an die Bürotür von Lance-Korporal Goldie Kleinaxt.
Feldwebel Feinstich öffnete die Doppeltür zur linken Seite und der Lance-Korporal zur Rechten. Im zentralen Blickfeld lag der Schreibtisch und dahinter saß eine vermummte Gestalt. Die vermummte Gestalt.
"Schönen guten Morgen Feldwebel, Lance-Korporal." Glum nickte den beiden zu und dann der Gestalt am Schreibtisch. "Cocci."
Sie zog die Kapuze aus ihrem Gesicht und lächelte ihre Mit-Rekruten an. "Schön, dass ihr die letzten beiden Hinweise lösen konntet."
Goldie bot den drei Wächtern Stühle an, während Rogi die Tür schloss.
"Wie habt ihr den letften Hinweif gedeutet?" ,fragte Rogi.
Renee strahlte. "Wir haben... quer gedacht und sind von den Tauben zu Befehlen gekommen. Wer gibt Befehle? Offiziere. Gulasch kann man essen, wenn man wollte sogar schlürfen. Was schlürft man? Getränke. Welches muss man süßen? Tee. Von Fruchtzucker auf Tee. Das ist es."
Helmi übernahm. "Du Mä'äm, hast uns den ersten Hinweis darauf gegeben, als du uns vor zwei Tagen Tee angeboten hast."
"Hervorragend kombiniert. Test bestanden, Rekruten.", sagte Goldie erleichtert und Coccinella fiel Renee um den Hals.
"Und warum glaubt ihr haben wir daf mit euch gemacht?", warf Rogi ein.
Helmi überlegte und sagte dann: "Wir mussten lernen umzudenken und nicht bloß das hinzunehmen, was wir sehen, Mä'äm?"
"Richtig, Helmi. Fu Anfang haben wir befürchtet, ihr würdet die Fache nicht meiftern, befonderf, alf ich euch beide...", sagte Rogi und blickte Renee und Glum an, "...eine Ftunde im Hof hab laufen laffen und keinem von euch der Taubenflag aufgefallen ift." Schuldbewusst senkten sie die Blicke.

Quicklebendig saß Cocci in ihrem Bett und spielte mit ihren Fröschen, wobei Glum und Helmi ihr zusahen.
"So etwas verrücktes." ,sagte Helmi und schüttelte den Kopf. "Tauben, Gulasch, Tee...daraus hätte einer schlau werden sollen?"
"Wir sind daraus schlau geworden, Helmi. Bei Wächtern ist das ganz normal."
Renee saß für ihren Teil in ihrem Bett im Schneidersitz und befand sich jenseits der Realität. Eine Schachtel Kekse lag neben ihrem Bett.
"Oh. So was lässt sich nicht mit Anderen vergleichen?"
Hinter ihnen verdrehte Goldie im Vorbeigehen die Augen.
"Ich bitte dich Helmi." ,sagte Glum und klopfte demonstrativ gegen seinen Helm. "Wir sind immerhin intelligent."
[1] siehe hierzu: "Ein Wahnsinns-Plan"

[2] Und einen Galgen. In manchen Fällen ähnelte das Männchen sehr dem Feldwebel, da es sechs Finger und kurze Beine hatte.

[3] Ein ungeschriebenes Gesetz bei räumlichen Verfolgungsjagden ist, dass man immer in den Türen stecken bleibt, wenn man mit mehreren hinter etwas her ist.




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Feedback:

Von Ophelia Ziegenberger

22.10.2007 20:30

</b><br><br>Eine nette Kurzgeschichte, die tatsächlich ein echtes Gefühl für die GRUND-Zeit und das Miteinander der Rekruten und der Ausbilder vermittelt. Du hast die handelnden Figuren sehr schön charakterisiert und auch wieder wunderbare Dialoge eingebracht. Allerdings empfand ich den Plot bzw vielleicht eher die Indizienkette und die geforderten Schlussfolgerungen schon als extrem an den Haaren herbeigezogen. Natürlich hat der letzte Absatz eben dies glücklicherweise noch auf die Schippe genommmen und dadurch etwas relativiert aber eine wirklich logische und nachvollziehbare Gedankenkette hätte mir zur Lösung mehr Freude beim Lesen gemacht.<br><br><b>

Von Rea Dubiata

22.10.2007 20:30

</b><br><br>Schöner Plot, guter Stil. Kann es kaum erwarten von dir einen richtigen Fall zu lesen. Vielleicht hättest du Coocis Aufenthaltsort später enthüllen sollen. Ansonsten postiv überraschend für eine Grund-Single. Das Lesen hat mir Spaß gemacht und darauf kommt es an. Weiter so!

Von Glum Steinstiefel

23.10.2007 06:57

Auch für diese überraschend positive Kritik herzlichsten Dank werteste Ophelia. :wink:

Und keine Sorge:

Die dritte Single ist schon am Start und diesmal ist es parallel zum Hauptgeschehen auch ein wirklicher Fall...

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