Ein brennendes Haus und ein verschwundener Mann, und außerdem wird eine seltsame Vergangenheit freigelegt. Wie kommt die angehende Püschologin damit klar?
Dafür vergebene Note: 11
*Bei Nacht Und Nebel*Nur ein verschwommener Umriss wies auf die Existenz von einer Person hin, die dort, zusammengekauert am Straßengraben, hockte. Der schwarz-graue Mantel verband den Körper der Person nahtlos mit dem Rest der farblosen, nebligen Umgebung. Doch sobald die Nebelbänke für kurze Zeit den Blick auf den weit, weit entfernten Sternenhimmel freigaben, blitzten die Augen der vermummten Person verräterisch auf. Er wartete auf Etwas.
Ein Wagen rumpelte lautstark auf der Straße nach Ankh-Morpork entlang. Die vorgespannten Pferde blähten nervös die Nüstern und waren drauf und dran bei jedem kleinen Knacken von Zweigen unter ihren Hufen durchzugehen. Auch der Wagenlenker schaute ängstlich in die unendlichen Tiefen der schwarzen Nacht. Seine Angst war durchaus berechtigt, denn die versteckte Person trat plötzlich auf die Straße und zündete wie aus dem Nichts eine Fackel an. Die erschrockenen Pferde verdrehten die Augen und bäumten sich zu kraftvollen Getieren auf. Donnernd schlugen ihre Hufe zurück auf den Erdboden. Der Mann vor ihnen hatte sich nicht einen Millimeter bewegt.
Seine blitzenden Augen wanderten ruhig über den Wagen vor ihm und blieben dann an dem Führer hängen. Er erhob die Stimme und sie klang rau und tief, wie rasselnde Steine. Er sagte nur zwei Wörter, doch für den Wagenlenker waren sie ein Todesurteil.
"Ankh-Morpork!"
Man hätte eine Frage erwartet, doch der verhüllte Mann stellte keine Fragen, er stellte Bedingungen.
Wagemutig und in einem Ansturm von letzter Sturheit schüttelte der Wagenbesitzer lautlos den Kopf.
"Falsche Antwort."
Nur die Bäume wurden Zeugen von dem Verbrechen, dass sich in dieser Nacht ereignete. Und die stillen Riesen würden ihr Geheimnis nicht preisgeben.
*Sayadia*Sayadia fielen die Augen zu. Erschrocken schlug sie sie wieder auf, nur nicht einschlafen. Die Wächterin musste herzhaft gähnen. Sie war auf einem Aktenstapel eingenickt. So viele Akten hatte sie noch nie hintereinander gelesen. Eigentlich hatte sie überhaupt bis jetzt nur sehr selten irgendwelche Akten gelesen. Aber was tat man nicht alles um im neuen Job einen guten Einstieg hinzulegen?
Nachdem sie ihre Grundausbildung absolviert hatte, entschied Saya sich dafür eine FROG-Püschologin zu werden. Sie hoffte, zum Wohl und Schutz für sich selbst und andere, in diesem Tschob weniger Gebrauch von Waffen und waffenartigen Gegenständen machen zu müssen. Wobei Saya eine Expertin darin war, aus scheinbar harmlosen Gegenständen gefährliche Geschosse zu entwickeln.
Bis jetzt war ihr der Einzug in das neues Wachhaus gut bekommen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass sie noch nicht großartig viel machen musste. Sie kam pünktlich, verkrümelte sich mit einer Teetasse in das Büro, das sie sich mit ihrer Ausbilderin Nyvania teilte, versteckte sich hinter Akten und Bücher über Püschologen und deren Fällen, rannte ab und zu aufs Klo
[1] und ging nach dem Dienst wieder nach Hause. Jeden Abend bekam sie von Nyvania einige Bücher oder besondere Schriften mit nach Hause, die sich zur Ausbildung besonders gut eigneten. Als erstes hatte sie ihr natürlich ihr Lieblingsbuch
"Die Püschologie für Anfänger und Fortgeschrittene von Anna Lühse" in die Hand gedrückt, durch das sich Saya jetzt auch schon gequält hatte. Tagtäglich sollte sie einige Fragen beantworten, die Nyv sich für sie ausdachte, doch Saya tat sich etwas schwer mit dem Auswendiglernen.
Zwischendurch lauschte sie immer wieder den Schritten auf den Gängen und lernte die Wichtigkeit der verschiedenen Gangarten kennen, immer in der Hoffnung, dass bald etwas Hochspannendes passieren würde. Die Schritte blieben langsam und ruhig.
*Im Stillen*Der Himmel war so dunkel, wie ein Himmel in Ankh-Morpork nur dunkel sein konnte. Karl Holzmacher trat auf die Straße vor seinem Holzwarengeschäft und erhob den Kopf zum Himmel. Vereinzelt erkannte er schwach glimmende Sterne. Er verharrte einen Moment in dieser unbequemen Lage, bis er den Kopf wieder senkte. Auf den Wegen war trotz der Dunkelheit immer noch reger Verkehr. Zwar sah man weniger Karren und Gespanne, doch dafür liefen Gestalten der Nacht herum, öffentlich oder versteckt. Eine dunkle Gestalt schlich fast lautlos über das gegenüberliegende Dach. Karl Holzmacher verzog die Augen zu Strichen und holte einen faustgroßen Stein aus seiner Jackeninnentasche. Er nahm Schwung und schleuderte ihn im hohen Bogen gegen den Mann auf dem Dach. Mit lautem Krachen flog er in den Hinterhof hinab. Karl wischte sich die Hände an seinem wohlgepflegten Jackett ab und ging zurück in seinen Laden. Die Tür rastete mit einem Klacken im Schloss ein. Der Laden war ab jetzt für den heutigen Tag geschlossen.
Trotzdem klackte das Schloss nach ein paar Stunden wieder, nur sehr viel leiser und verhaltener. Karl, der gerade dabei war seine geliebten Holzstühle auf Hochglanz zu polieren, hörte es trotzdem. Verwundert blickte er die Tür an. Sie war geschlossen und die Holzschilder daran bewegten sich keinen Millimeter. Ein kaltes Kribbeln schlich dem Mann am Nacken hoch. Unweigerlich musste er sich schütteln.
"Hallo? Ist da jemand? Wir...wir haben geschlossen!", rief er deutlich in die Stille.
Keine Antwort. Nur die Holzuhren tickten leise in ihrem alten Rhythmus.
Karl begann die ganze Sache lächerlich zu finden. Wahrscheinlich war er nur übermüdet. Ein kräftiger Kaffee würde ihn wieder auf die Beine bringen.
Er tappte im Dunkeln Richtung Küche. Vereinzelt trat er auf einige kleine Holzfiguren, die aus den unteren Regalen gefallen waren, nachdem achtlose Kinderhände sie durchwühlt hatten. Bei diesem Gedanken verfluchte er innerlich seine alte Haushälterin, die nach Ladenschluss das Geschäft aufräumen sollte. Dabei fiel Karl wieder ein, dass er Frau Rein entlassen hatte. Sie war zu teuer geworden. Die Leute kaufen einfach keine guten, alten Holzwaren mehr. Sie gingen lieber ins Metallgeschäft gegenüber. Dabei war das Holz viel natürlicher und wärmer von der Ansicht. Karl verstand die Ankh-Morporkianer nicht mehr.
In der Küche angekommen, entzündete er eine Kerze auf dem Tisch und bestaunte wie ein solch riesiges Chaos in einen so winzigen Raum passen konnte. Teller stapelten sich auf dem Tisch; Gläser, Tassen und Becher standen kreuz und quer in den Wasserschüsseln und Messer lagen durcheinander auf dem Fußboden. Anscheinend war Frau Rein nicht tatenlos gegangen. Karl lief puterrot an und hob wütend eine Tasse von Fußboden auf. Sie hatte einen feinen Riss erleiden müssen. Wütend schleuderte er sie an die Wand. Mit einem lauten Knall zersprang sie in tausend Teile. Vollkommen entfesselt trat Karl nun auf den Resten des Gefäßes drauf rum und trat dabei immer mehr kaputt, bis er ein leises Schlurfen aus dem Ladenraum hörte.
Sofort wurde sein Gesicht wieder leichenblass und er erstarrte in seiner Bewegung. Er überlegte, was er tun sollte. Seinem Gehör vertrauen, das Schlimmste annehmen und einfach wegrennen oder wieder an das Lächerliche glauben und sich seinen Holzstühlen zuwenden. Da er sein Geschäft niemals im Stich lassen würde, streckte er den Kopf vorsichtig zurück in den Ladenraum.
Stille war wieder eingekehrt. Doch er sah einen leichten Lichtschimmer hinter einem der großen Regalblöcke in der Mitte des Raumes hervorquellen. Alarmiert eilte Karl dorthin. Holz verstand sich nicht allzu gut mit gefräßigem Feuer.
Eine winzige Kerze brannte auf dem Tisch. Daneben stand eine Tasse, vollkommen frei von Rissen und makellos rein, mit dampfendem, duftendem Kaffee. Skeptisch blickte Karl sich noch einmal um, er war mutterseelenallein im Raum. Trotz dieser etwas beängstigenden Tatsache konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er wartete schon lange auf das Alter an dem er seine ersten Einbildungen bekommen würde. Sie bildeten so etwas wie ein Familienerbstück. Sein Vater hatte zum Schluss Gespenster sehen wollen, seine Mutter kleine lila Männchen und sein Bruder.... Schnell verwarf Karl diesen Gedanken.
Er zog sich einen seiner geliebten Holzstühle zurück, machte es sich bequem, legte die Füße auf den Tisch und schlürfte den Kaffee aus dem Becher. Er war köstlich. Karl hatte gar nicht gewusste, was für guten Kaffee er kochen konnte. Doch bekam man bei Kaffee immer einen stechenden Schmerz in der Magengegend?
Holzmacher fühlte sich als würde plötzlich eine schwarze Wolke durch seinen Körper fließen und alles was mit ihr in Berührung kam, verdorrte zu leblosen, grauen Knoten. Die Wolke breitete sich über den Magen bis zum Darm aus. Karl fühlte wie jede einzelne Windung seiner Gedärme Stück für Stück ausgebrannt wurde. Ihm wurde speiübel und er musste sich auf seinen gepflegten Holzfußboden übergeben. Sein Blick fiel dabei auf seine sonst blassen Hände. Sie waren bunt gefleckt von grün über violett zu tiefschwarzen Flecken. Doch viel schlimmer war das Gefühl, dass seine Hände zu schrumpfen schienen. Vor seinen Augen glaubte er zu erkennen, wie sich Strudel in und auf seiner Haut bildeten und diese verzogen. Das Schwindelgefühl breitete sich aus, so wie die Wolke, die anscheinend langsam die Luftröhre hinab kroch und ihm die Luft abschnürte.
Nachdem er sich innig völlig ausgebrannt fühlte und seine Eingeweide scheinbar einen zusammen gekneteten, undefinierbaren Klumpen gebildet hatten, begannen die Krämpfe. Karl wandte sich auf dem Fußboden wie eine Schlange im Sand. Er konnte seine Schreie nur für kurze Zeit unterdrücken, dann brachen sie unbewusst aus ihm heraus.
In diesen Sekunden trat eine von der Dunkelheit vollständig verschluckte Gestalt in den Kerzenschein. Sie lachte, sie lachte wie wahnsinnig.
"Hallo, Karl!"
Karl Holzmacher zuckte schlimmer zusammen als es die schlimmsten Krämpfe verursachen konnten. Dann verdrehte er die Augen und wartete sehnsüchtig auf seinen baldigen Tod.
"Nein, Karl, so leicht stirbst du mir nicht weg...Wir haben uns so viel zu erzählen! Hier mein Guter, schluck das!"
*Das Spielbrett wird vorbereitet *"Ich denke so müsste das gehen!", selbstsicher stand die Knallpulverexpertin Kathiopeja vor einigen Reagenzgläsern in denen seltsame Flüssigkeiten mit unterschiedlichen Färbungen waren. Sayadia stand in sicherem Abstand an der Hauswand. Im Laufe des Tages hatte sie einen seltsamen Geruch wahrgenommen und war einfach ihrer Nase gefolgt. Sie hatte sie hierher geführt, in den Hof des Wachhauses am Pseudopolisplatz. Die Obergefreite Kathiopeja
[2] stand dort und versuchte eine neue Mischung verschiedener Chemikalien. Da Saya gerade nichts zu tun hatte, beschloss sie der Wächterin zuzusehen.
Kathi nahm zwei Reagenzgläser und die Öffnungen der beiden näherten sich. Aus jedem Glas schwappte ein Tropfen über und sie vereinigten sich in einem flachen Gefäß. Saya hielt vorsorglich die Luft an, doch es geschah zunächst nichts. Nach ein paar Sekunden kräuselte sich lediglich eine kleine Rauchwolke in die Höhe, die im Nu im Wind verging.
Die Knallpulverexpertin schlug frustriert die Arme über dem Kopf zusammen. "Es muss doch gehen! Es muss, es muss, es muss!!"
Saya konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Doch der Blick der anderen Wächterin ließ es sofort auf ihrem Gesicht verschwinden.
Auf einmal kam Bewegung und Aktivität in das Wachhaus. Irgendetwas war geschehen. Stimmen wurden laut, die vernehmen ließen, dass in der Nähe ein Haus brannte. Wächter rannten eilig hin und her, überbrachten Botschaften, Befehle und Aufträge. Ein bekanntes Gesicht kam auf die Wächterin zugelaufen. Es war ihre ehemalige Mitrekrutin Morthischa Unmagisch, die nun auch Mitglied bei FROG war. Die Zwergin sprach Kathiopeja und Sayadia gleichzeitig an: "Macht euch auf den Weg! Wir werden gebraucht."
Saya schaute erstaunt auf die kleine Person mit dem großen Selbstbewusstsein vor ihr. Sollte jetzt etwa doch etwas passieren?
Auf dem Weg durch das Wachhaus weihte Morthischa die anderen beiden ein. In der Salisstrasse war ein großer Brand in einem Holzwarengeschäft ausgebrochen. Das wäre an sich nicht die Aufgabe der Frogs gewesen, doch anscheinend hatte man schreckliche Schreie aus dem Inneren des Ladens gehört. Saya stockte kurz der Atem, als sie sich vorstellte eingesperrt in einem brennenden Raum zu sein, ohne Ausweg, nur mit der Möglichkeit den Flammen dabei zu zusehen, wie sie sich langsam bis zu dir heran fraßen und sich dann gierig über dich her machten. Die junge Frau musste sich unweigerlich schütteln.
"...gehört eine gewissen Karl Holzmacher...Saya hörst du überhaupt zu?", die MUT-Schützin starrte die Angesprochene grimmig an.
"Ja, ja, natürlich. Ich...ich war nur gerade in Gedanken."
"Also...ach egal, wir sind da."
Sayadia schaute auf.
Vor ihr türmten sich gewaltige Feuerwände in die Höhe. Rauchschwaden bissen in Nase und Augen und mit etwas Fantasie konnte durch den Rauch die Überreste eines Hauses erkennen, dass nun schwarz wie die Nacht war und immer noch Feuer spuckte. Ab und Zu puffte es aus den Räumen, wenn eines der Holzwaren in sich zusammenfiel und die Flammen weiter schürte.
Ringsumher hatten sich Trauben von sensationslustigen Anwohner gebildet. Im Dämmerlicht des älter werdenden Tages konnte man ihre Gesichter nicht mehr genau erkennen, schon gar nicht mit diesen Rauchschwaden, doch die Luft war geschwängert von Entsetzen und Angst.
Sayadia erkannte viele Wächter um sich herum stehen. Die Abteilungsleiterin der Frogs Oberfeldwebel Kanndra sprach hektisch auf sie ein. Nachdem sie fertig war, setzte sich ein Trupp, ausgerüstet mit verschieden großen Eimern, Schüsseln und Becher, in Bewegung. Kanndras Blick ertappte Sayadia und Kathiopeja. Sie kam zu ihnen herüber gelaufen.
"Gut, dass ihr da seid.", sie blickte die beiden an und erwartete anscheinend eine Antwort. Als diese ausblieb, fuhr sie fort. "Wir haben die Lage soweit recht gut unter Kontrolle. Das Feuer wird in wenigen Momenten gelöscht werden. Aber, etwas anderes macht mir größere Sorgen. Als wir hier ankamen, hörten wir herzzerreißende Schreie aus dem Inneren.", die Daumen zeigte über ihre Schulter auf die verkohlten Überreste des Hauses, "Sie kamen in immer kleiner werdenden Abstand und jetzt haben sie ganz aufgehört. Ich vermute das Schlimmste, aber wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt. Obergefreite Kathiopeja, du wirst dich nachher in dem Haus umsehen, ich will wissen woher dieses Feuer kam und was es ausgelöst hat!", Die Angesprochene nickte, salutierte und trat dann zur Seite um sich auf ihre Aufgabe vorzubereiten. "Gefreite Trovloff, sollte die Person in dem Feuer noch leben, dann wirst du dich um sie kümmern. Vielleicht kann sie uns Auskünfte darüber geben, was hier geschehen ist."
"Ja, Mä'äm!"
*Das Spiel beginnt*Sayadia beobachtete wie der kleine mit Wasser bewaffnete Trupp von Wächtern gegen den roten Feind erfolgreich antrat. Die Flammen wurden kleiner und kleiner und noch mehr Rauch entstand, der beißend in die Nasen der Passanten kroch. Der Trupp verschwand in dem schwelenden Haus. Obergefreite Kathiopeja ging mit ihnen und Saya stand etwas verlassen vor dem Haus. Unsicher tappte sie den anderen Wächtern hinterher. Kaum war sie in einem Raum angelangt, meldeten ihre Füße einen stechenden von schrecklicher Hitze ausgelösten Schmerz. Als ihr Gehirn die gemeldeten Informationen ausreichend überarbeitet hatte, begann Saya mit einem Ich-spring-hin-und-her-Tanz, der gemeinerweise auch als Wildes-Rum-Gehüpfe-weil-meine-Füße-brennen bezeichnet werden kann. Tatsächlich hatte sich eine glühende Kohle leicht durch die ungeschickt geflickte Sohle ihrer Schuhe gebrannt und erwärmte nun ihre Füße auf eine äußerst
unangenehme Weise.
Ein anderer Wächter, Saya hatte ihn noch nie zuvor gesehen, wurde auf ihre seltsamen Bewegungen aufmerksam und kam grimmig zu ihr herüber.
"Wenn du Wärme suchst, kannst du die Flammen auch einfacher wieder anzünden!"
Die Gefreite blieb abrupt stehen und bemerkte, dass einige winzige Flämmchen wieder angefacht wurden. Schamesröte stieg in ihr Gesicht.
Typisch, Saya! Das kriegst auch nur du hin! Legst die halbe Bude wieder in Flammen, nur weil du zu dämlich bist dir neue Schuhe zu besorgen! Der Wächter namens Raucher Marmelade, wie Saya sich später erinnerte, musterte sie immer noch besorgt und fragte dann: "Wer bist du eigentlich?"
"Gefreite Sayadia Trovloff."
Erstaunen huschte über Rauchers Gesicht. Saya konnte seine Gedanken erraten. Bei ihrem Talent...
"Und
was bist du?"
Das Erstaunen hüpfte von Raucher auf Sayadias Gesicht. Sie widerstand dem Drang
Mensch zu sagen.
"Ähm...FROG-Püschologin?"
"Oh. Dann ruft jemand dahinten nach jemanden wie dir. Ist Nyv nicht da?"
"Nein, ich hab sie nicht gesehen."
Raucher nickte nur und ging dann aus dem Haus. Saya folgte den Stimmen und gelangte in einen Raum, der in seinen besten Zeiten mal eine Küche gewesen sein konnte. Auf dem Boden kniete ihre ehemalige Ausbilderin Rogi Feinstich und beugte sich über eine weitere Person.
"...verletft, aber lebt, wenn auch nur fwaf. ... Gefreite Fayadia! Hat Nyvania dif fon in die Püfologie eingewiefen?", rief Rogi über ihre Schulter.
"Ein wenig, Mä'äm."
"Gut, diefe Frau hier war den Flammen aufgefetft. Fie hat überlebt. If habe ihre Verletfungen fo gut ef geht behandelt. Wir bringen fie hinauf. Wenn fie aufwaft, kannft du fie
fanft befragen."
Saya half der Igorina die Frau auf die Strasse zu tragen. Draußen war sie froh, endlich wieder frische Luft zu atmen. Die Frau macht gleich einen lebendigeren Eindruck. Sie schlug die Augen auf und blickte sich schwach um.
"Fie darf fich nift überanftrengen! If muff wieder lof."
Sayadia schluckte auf Grund ihrer Verantwortung. Die Frau vor ihr blickte sie an. Saya erinnerte sich an die Bücher über die Püschologie und an Nyvs Ratschläge. Die Frau wollte etwas sagen, doch die Wächterin kam ihr zuvor.
"Mein Name ist Sayadia Trovloff. Ich bin von der Stadtwache. Wir haben Sie aus einem brennenden Haus gerettet. Können Sie sich erinnern was geschehen ist?", fragte sie ruhig, um die Verletzte nicht aufzuregen.
Die Frau sprach mit fast tonloser Stimme und Saya musste sich über sie beugen um sie besser zu verstehen. " Ich bin Frau Rein", ein trockener Husten unterbrach ihre Stimme. "Ich war die Haushälterin von Herrn Holzmacher." Wieder musste sie husten.
"Herr Holzmacher war der Besitzer dieses Geschäftes, nicht wahr?"
Frau Rein nickte.
"Befindet er sich noch im Haus?", fragte Saya und Unbehagen breitete sich in ihr aus. Niemand hatte eine zweite Person erwähnt.
Frau Rein schüttelte den Kopf und Tränen traten ihr in die Augen. Ein heftiger Hustenanfall ließ ihren ganzen Körper erbeben. Saya half ihr so gut es geht. Sie stützte sie und Frau Rein konnte sich aufsetzten und unter Schmerzen abhusten. Danach fuhr sie fort. Das Entsetzen stand ihr im Gesicht.
"Er...er...Da war ein Frem ....(Sie hustete) ...ein Fremder. Er kam zum Ladenschluss. Ich...ich ..." Die Tränen flossen ihr nun ungehalten über die Wangen.
Saya versuchte beruhigend auf die Frau einzuwirken. "Gaaanz ruuuuuhig." Doch Frau Rein ließ sich nicht beruhigen. Aus ihr sprudelten die Worte nur so heraus. Wortfetzen waren unverständlich auf Grund des schweren Hustens und einige Teile verstand Saya nicht, doch sie spürte, dass die Frau Grauenvolles selbst erlebt oder mitbekommen haben musste. Die Furcht klang durchgängig in ihrer brüchigen Stimme mit.
* Der erste Zug* Später an diesem Tag (mittlerweile war es schon tiefe Nacht geworden) stand Saya im Büro von Abteilungsleiterin Kanndra und erstattete Bericht. Während des Einsatzes waren die anderen Wächter zu beschäftigt gewesen um den kompletten Erzählungen von Frau Rein folgen zu können. Sie hatte nur Bruchteile dessen wahrgenommen und sich den Rest logisch zusammen gesponnen. Dabei waren die verschiedensten Varianten herausgekommen, eine entsetzlicher als die andere. Aus diesem Grund sollte Saya endlich klar stellen, was mit Frau Rein an diesem Abend geschehen war.
Nun stand sie hier und erzählte. Sie versuchte so gut wie möglich wortwörtlich wieder zu geben, was sie vorher gehört hatte.
"... Nachdem Herr Holzmacher den Laden geschlossen hatte, betrat ein Fremder das Haus. Frau Rein befand sich zu dem Zeitpunkt in der Küche. Sie war die ehemalige Haushälterin gewesen, doch Holzmacher hatte sie entlassen. Angeblich weil die Geschäfte so schlecht liefen, doch Frau Rein hatte da ihre Zweifel. Nach ihrer Entlassung musste sie noch einmal zurück ins Haus, sie hatte etwas vergessen, und dann kam der Fremde.
Er trat durch die Ladentür ein und schlich sich unbemerkt durch den Vorderraum. Herr Holzmacher hörte zwar das Geräusch, doch er ging dem Fremden unbewusst aus dem Weg. Als dieser in die Küche kam, entdeckte er Frau Rein, die sich hinter der Tür versteckt hatte und fesselte sie. Alles ging ganz schnell. Sie hat erzählt, sie wurde in einen Schrank gesteckt, deshalb konnte sie den nächsten Teil nur unsicher behaupten. Doch sie orientierte sich an den Geräuschen.
Herr Rein musste wohl auch in die Küche gekommen sein. Er machte einen fürchterlichen Lärm, währenddessen muss der Fremde wieder in den Laden geschlichen sein, sonst hätte er den Fremden entdeckt. Dann geschah eine Weile nichts mehr, zumindest konnte unser Opfer nicht weiter erkennen. Doch auf einmal begannen Schreie...angeblich waren es fürchterliche, gequälte, lang gezogene Schreie von Herrn Holzmacher. Das ging eine grauenvolle Zeit lang und dann hörte Frau Rein ein Lachen. Sie sagte, sie würde es nie mehr vergessen können. Es würde sie bis in ihre Träume verfolgen und auch noch ins Grab. Es ging durch Mark und Knochen, ließ ihre Haare zu Berge stehen und jagte einen kalten Schauer über ihren Rücken." Bei den letzten Worten verstummte Sayas Stimme und es wurde immer stiller in dem Raum, still wie in einem Grab.
Nach einigen Schreckmomenten ergriff Sayadia das Wort wieder. Ihre Stimme klang fast wieder normal. Doch man hörte wie sie krampfhaft versucht die monotone Stimmlage aufrecht zu erhalten, um sich nicht von den Emotionen überwältigen zu lassen.
"Nach einiger Zeit hörten dann auch das Lachen und die Schreie auf. Frau Rein hörte nur noch ein Scharren und Kratzen, als ob der Fremde Gegenstände auf dem Fußboden hin und her schieben würde. Irgendwann wurde plötzlich die Schranktür aufgerissen und der Fremde zog Frau Rein unsanft auf den Küchenboden. Sie konnte sich nur kurz umsehen, doch überall in der Küche lagen Holzgegenstände und zerbrochene Geschirrreste. Es sah aus wie auf einem Schlachtfeld, doch am grauenvollsten war der Haufen mitten in dem Raum. Dort stapelten sich Stühle, Bretter und andere Dinge wie zu einem riesigen Scheiterhaufen. Neben dem Haufen stand ein einzelner Stuhl, wie ein Thron. Der Fremde schleifte die Frau auf den Stuhl und fesselte sie daran."
Saya musste kurz innehalten um sich wieder zu sammeln. Sie hatte sich immer noch nicht von dem Gespräch mit dem Brandopfer erholt. Jetzt alle diese Details wiederzugeben, war für sie verdammt schwer. Sogar, wenn man davon absah, das dies ihr erster richtiger Fall war. Die anderen Wächter im Raum blickten sie erwartungsvoll, wenn auch etwas erstreckt, an.
"Ähm...",Saya musste sich kurz räuspern um ihre Stimme wieder zu finden,"...Entschuldigung. Es...es ist nur..nur.."
Die Knallpulverexpertin Kathiopeja kam ihr zu Hilfe, da sie sich mit dem Brand beschäftigt hatte. "Wir haben Grund zu der Annahme, dass das Feuer von dem Haufen in der Mitte ausging. Alle Brandspuren breiten sich von dort aus und die Verbrennungen sind dort am schlimmsten. Wenn Frau Rein dort in der Nähe gefesselt war, dann muss sie sich fast im Zentrum des Feuers befunden haben. Auf jeden Fall, hat sie enorme Rauchmengen abbekommen. Nicht wahr, Saya?"
Tonlos nickte die Gefreite mir geschlossenen Augen, dann riss sie sie auf und sagte einen Tick zu schnell, um sich nicht selbst zu unterbrechen: "Er hat sie festgebunden und den Haufen hinter ihr angezündet. Sie konnte das Feuer nicht sehen, sondern nur darauf warten, dass es sie erreicht. Sie konnte nur dem Knacken nach beurteilen, wann sie verbrennen würde, wann der Stuhl unter ihr Feuern fangen würde und sie bei lebendigem Leib grillen würde..."
*Wir holen auf*Für einen Moment herrschte Stille in dem kleinen Raum, als ob alle Anwesenden die Luft angehalten hätten. Um diesen Moment zu unterbrechen, übernahm Abteilungsleiterin Kanndra die Rederolle. Saya war ihr überaus dankbar, weil sie sich gerade zu sehr mit dem Gedanken an Frau Reins rußgeschwärzten Gesicht und dem wirren Blick in ihren Augen beschäftigte.
"Also gut, Leute. Ihr habt es gehört. Da wir in dem Laden niemanden weiter gefunden haben, gehe ich davon aus, dass dieser Fremde Herrn Holzmacher entführt hat. Wenn das so ist, müssen wir ihn schnellstmöglich finden, bevor wir noch mehr Brände löschen müssen. Seid vorsichtig, anscheinend neigt der Fremde zur Gewalttätigkeit."
Die FROG-Mannschaft erhob sich von ihren Stühlen. Wer einen eigenen Fall hatte, widmete sich diesem wieder und wer nicht, versuchte sich in dem Brandfall nützlich zu machen. Saya hatte sich wieder einigermaßen im Griff. Ihr war es jetzt ziemlich peinlich, dass sie sich so hatte aus der Bahn werfen lassen. Da alle anderen den Raum verlassen hatten, schlich sie auch Richtung Tür davon, als Kanndras Stimme sie innehalten ließ.
"Gefreite Trovloff?"
Saya drehte sich artig um und schaute ihre Abteilungsleiterin an.
"Geht es dir gut?"
"Ja, Mä'äm. Ich denke schon. Es war nur überwältigend, also, im negativen Sinne."
"Ich hoffe du hast dich jetzt im Griff. Wir brauchen mehr Informationen über diesen Fremden. Da du mit Frau Rein gesprochen hast, wirst du dich auch weiter mit ihr unterhalten. Morgen kannst du zusammen mit Nyv zu ihr gehen und sie noch mal befragen."
"Ja, Mä'äm."
Saya ging salutierend aus dem Raum. Sie hoffte inständig, dass Frau Rein morgen etwas gefasster sein würde. Noch so eine emotionale Beschreibung der Todesängste der Frau würde sie nur schwer verkraften. Doch sie war froh, dass ihre Ausbilderin bei ihr sein würde.
Am nächsten Morgen kam Sayadia relativ erholt zurück in ihr Büro. Ihre Ausbilderin Obergefreite Nyvania wartete schon auf sie. Zusammen machten sie sich auf den Weg zu Frau Reins Wohnung. Saya klopfte leise an die Haustür, während Nyv sich einen Teebeutel in den Mund steckte. Eine Frau öffnete die Tür.
Saya erkannte erst einige Momente später, dass die Person vor ihr das Brandopfer von gestern war. Sie hatte sich gewaschen und die Verbrennungen so gut es geht behandelt und verdeckt. Nun machte sie einen einigermaßen frischen und gefassten Anblick.
"Guten Morgen Frau Rein. Wir hätten da noch ein paar Fragen, bezüglich des gestrigen Vorfalls."
Sie bat die beiden Wächterinnen hinein. Saya und Nyv wurden in ein gemütliches Wohnzimmer geführt uns setzten sich auf bequeme Sessel. Frau Rein ließ sich ihnen gegenüber auf eine Holzbank nieder, die zweifellos aus dem Holzgeschäft stammte. An ihren Händen sah Saya jetzt die roten Blandblasen und das verbrannte Fleisch. Viele Narben würden Frau Rein an die letzte Nacht erinnern.
Die ältere Frau setzte zum Sprechen an und Saya stieß erleichtert den angehaltenen Atem aus, denn deren Stimme klang kräftigt und außerordentlich selbstsicher.
"Sie wollten mich doch etwas fragen."
Nyvania übernahm die Rolle der Vorgesetzten und antwortete. "Ja. Wenn es möglich ist, würden wir gerne mehr über den Einbrecher erfahren." Sie umging bewusste das Wort
Fremder, da sie hoffte, dass Frau Rein den Mann doch gekannt hatte.
"Aber ich sagte doch schon, dass ich ihn nicht erkannt habe, oder nicht?" Ihre Augen suchten Sayas Blick. Anscheinend konnte sie sich genau erinnern mit wem sie auf der Straße gesprochen hatte. Pflichtbewusst antwortete Sayadia.
"Ja, natürlich, aber wir dachten, dass sie sich jetzt vielleicht an etwas erinnern könnten. Immerhin hatten sie ein schweres Trauma erlitten." Kaum hatte Saya diese Worte ausgesprochen, wusste sie, dass es die Falschen gewesen waren. Innerlich gab sie sich eine Ohrfeige.
"Glauben Sie etwa ich hätte gestern nicht mehr alle Tassen im Schrank gehabt?", eine gewisse Empörtheit ließ sich unschwer aus den Worten entnehmen.
Rettend ergriff Nyvania wieder das Wort, ein tadelnder Blick fiel auf ihren Zögling, die darauf hin noch ein Stück kleiner wurde.
"Nein, natürlich nicht. So etwas würden wir nie denken."
Frau Rein fiel ihr ins Wort: "Ich kannte den Mann wirklich nicht!"
"Kennen sie jemanden, der Herrn Holzmacher so etwas antun würde?"
"Um Gottes Willen, nein! Karl lebte immer sehr zurückhaltend. Er hatte keine Feinde in dem Sinne. Sicherlich gab es einige Leute, die ihn nicht mochten. Aber wer kennt das nicht? Er hat trotzdem immer versucht nett und freundlich zu seinen Kunden zu sein."
"Hatte er vielleicht Probleme mit seinem Geschäft?"
"In der letzten Zeit kamen nicht mehr so viele Kunden und Karl musste einige der Möbel zu billigeren Preisen verkaufen, aber ansonsten war alles wie gewohnt."
Saya hörte aufmerksam zu und beobachtete Nyv, wie sie das Gespräch führte. Auf einmal kam ihr ein Gedanke. "Was ist mit seiner Familie? Bis jetzt hat sich niemand nach ihm erkundigt."
Augenblicklich wandten sich vier Augen auf sie, doch Nyv blickte nicht tadelnd drein und Frau Rein begann sofort zu erzählen.
"Oh, es war eine Tragödie. Wirklich eine Tragödie. Karl war ganz alleine. Deshalb brauchte er mich ja auch, um seinem Haushalt ein wenig zu helfen. Er hatte keine Frau oder Kinder und seine Eltern sind vor einigen Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Danach hat Karl das Geschäft geerbt."
"Was war das für ein Unfall?"
"Oh-oh-oh. Seine Eltern waren mit der Kutsche unterwegs gewesen, auf dem Weg ein paar Bänke nach außerhalb zu liefern. Wissen Sie, in dieser Familie gibt es eine seltsame Krankheit. Ab einem bestimmten Alter werden die Leute ein wenig...nunja...verrückt!"
Saya und Nyv sahen sie erstaunt an. Irgendwie konnten sie sich nur schwer vorstellen, dass auf diese redselige Frau erst gestern Abend ein Mordanschlag verübt worden war.
"Jaha!! Verrückt! Der alte Holzmacher soll felsenfest behauptet haben, Geister zu sehen, und seine Frau hat angeblich mit kleinen lila Männchen gesprochen! Aber, Karl....nein. Karl hatte nie irgendwelche Sachen. Er war immer kerngesund, wenn auch ein wenig blass. Aber er hat nie irgendwelche Sachen gesehen."
Zögerlich fragte Saya: "Glauben Sie er hätte Ihnen davon erzählt?"
"Aber hören Sie mal, meine Gute, mein Karl hätte mir
bestimmt davon erzählt! Ich war ja praktisch die Einzige, die er hatte. Und selbst wenn nicht, wer 15 Jahre den Haushalt von jemanden anderen macht, der kriegt solche Sachen mit! Ganz am Anfang hat er mich einmal gebeten auf gewisse...nunja
Anzeichen zu achten. Er hat mir alle Dokumente gegeben, in denen Beispiele für diese Krankheit vermerkt sind. Ganz besonders die, in denen es um seine eigene Familie geht."
Nyv horchte angespannt auf. "Besitzen Sie diese Dokumente noch, Frau Rein?"
Ohne ein weiteres Wort zu sagen, sprang die Dame auf und wuselte angestrengt durch ihr Zimmer. Ihre Kleidung verrutschte und entblößte eine handtellergroße verbrannte Hautstelle auf ihrem Nacken. Die Wundflüssigkeit hatte sich durch den Stoff gedrückt und einen nassen Fleck hinterlassen. Saya unterdrückte die Vorstellung, wie groß die Schmerzen gewesen sein müssen.
Wie kann diese Frau jetzt schon wieder so reden und laufen? Nyvania musste denselben Gedanken gehabt haben, denn ihre Lippen formten das Wort "Schock". Sayadia hatte sich Personen, die unter Schock standen, immer nur als zitternde, stumme und erstarrte Häufchen Elend in der Ecke vorgestellt, doch offensichtlich können diese Symptome sich auch anders äußern.
Frau Rein kam mit einer mittelgroßen Schatulle aus Holz in den Armen zurück.
"Hier! Offensichtlich benötige ich es jetzt nicht mehr."
Sie drückte Saya die Kiste in die Hand und eine winzige Träne kullerte über ihre Wange.
Danach verabschiedete sie sich und schob sie die beiden Wächterinnen zur Tür hinaus.
*Auszeit!*Nyvania und Sayadia saßen wieder in ihrem Büro im Wachhaus, die Holzkiste lag vor ihnen auf dem Tisch. Saya hätte nie gedacht, dass so viele Papiere in eine so kleine Kiste passen würden. Über dem ganzen Tisch und auf dem unmittelbaren Fußboden lagen kleine und große Zeitungsausschnitte aus der "Times". Von allen Seiten wurden die zwei Wächterinnen von Ikonographien der Familie Holzmacher angestarrt. Überall prangten farbige Überschriften wie
"Die Todesärbschafd" oder
"Wie där Vata so där Son ... (?)", die eine größer als die andere.
Aus den Artikeln hatten die zwei entnommen, dass die Familie Holzmacher in vergangener Zeit etwas für Trubel gesorgt hatte. Das wohl gehütete Familiengeheimnis war ans Tageslicht gekommen und Ankh-Morpork hatte so entsetzt reagiert, wie man es von Ankh-Morpork erwartet hatte. Es war bekannt geworden, dass die Mitglieder der Familie nach und nach der Schwachsinnigkeit verfielen waren und teilweise recht merkwürdige Sachen angestellt hatten. Jedoch hatte sich das immer unterschiedlich geäußert. Der eine Artikel beispielsweise berichtete von einer älteren Frau, die sich tagelang auf die viel befahrene Straße gelegt hatte, weil sie der Meinung war, dass ihre Vorfahren an genau dieser Stelle vom Boden aus, Kontakt mit ihr aufnehmen wollten. Letzten Endes musste sie mit einem Wagen weggekarrt werden, weil sie bei jeder Berührung wild um sich geschlagen hatte.
Doch all diese Zeitungsartikel waren eher nebensächlich für die zwei Wächterinnen. Sehr viel interessanter erwiesen sich die verschiedenen, verlässlichen Krankenblätter von Hospitalen und Freunden der Familie, die den Auftrag hatten, genau Buch zu führen. Denn darin kamen noch einige andere Geheimnisse dieser seltsamen Familie ans Licht. Zum Beispiel, dass es eine extrem hohe Geburtssterberate gab. Durchschnittlich bekam eine Frau vier Kindern, doch selten überlebte auch nur eins davon. Frau Holzmacher der letzten Generation war dabei eine Ausnahme gewesen. Sie hatte Zwillinge geboren. Zwillinge, die überlebten und das bis heute. Wobei letzteres eher Spekulation war, denn im Moment konnte niemand sagen, ob Karl Holzmacher wirklich am Leben war.
Ein Bericht erregte Sayadias Aufmerksamkeit besonders. Überrascht hielt sie ihn unter Nyvs Nase, die ihn daraufhin laut las.
Noch nie war es einer Holzmacherfrau gelungen, Zwillinge zu gebären. Monika Holzmacher hatte dieses Wunder jedoch vollbracht. Doch der außenstehende Betrachter wird sich schnell überlegen, ob solche Kinder, insbesondere der kleine Egon, wirklich mit einem Wunder zu vergleichen sind. In der Jugend der beiden Buben ertönten tagein tagaus laute Schmerzensschrei aus dem Haus der Familie. Besorgte Nachbarn konnte des Öfteren beobachten, wie der winzige Egon seinen körperlich größeren Bruder Karl demütigte und ihm sogar ernsthaften Schaden zufügte. Eines Tages dann waren beide Jungen ohne jede Spur verschwunden. Nach einer Woche fand man Karl völlig erschöpft und ausgelaugt vor seinem Zimmer wieder. Er hatte sich die Arme blutig gekratzt und wies furchtbare Schürfwunden auf. An dem Abend kehrte auch Egon zurück, der seit diesem Tag ein schiefes Lächeln auf dem Gesicht hatte. Karl soll fürchterliche Angst vor seinem Bruder gehabt haben und sich geweigert haben, mit ihm in einem Zimmer zu schlafen. Und schon bald munkelte man auf der Straße, was der Kleine wohl mit dem Verschwinden des Großen zu tun gehabt hatte.
Eher durch Zufall stieß man einige Wochen später auf ein leeres Gebäude in Ankhnähe, in dem an den Wänden blutige Nachrichten hinterlassen worden waren. "Egon, lass mich gehn!" stand dort oder "Ich will zu Mama!". Viele Botschaften konnten allerdings nicht mehr entziffert werden, da sie eingetrocknet und abgeblättert waren. Der kleine Egon wurde jedoch nie zur Rede gestellt. Bis er Jahre später einen Mord beging... Nyvania streckte ihrer Auszubildenden wortlos eine Hand hin. Die schaute skeptisch und zog eine Augenbraue in die Höhe. "Die nächste Seite, bitte...!", forderte Nvy mit energischer Stimme.
Sayadia wühlte sich wiederholt durch den Papierstapel vor ihn, um Nyv dann mit leeren Händen anzuschauen.
"Es gibt keine."
"Was?!"
"Das ist die einzige Seite, dazu. Der Rest sind Krankenblätter, Sterbeurkunden und Zeitungsartikel."
"Bist du dir sicher?"
"Ziemlich, ich hab ihn zweimal durchgesehen..." Sie zeigte auf den Stapel auf dem Tisch, der vor lauter Papier kaum zu erahnen war. Die Blätter lagen kreuz und quer, über- und untereinander, geknickt und gefaltet.
"Ich..ähm...
hatte ihn auch schon geordnet!", sagte Saya mit einem angedeuteten Lächeln.
Erbost schüttelte Nyvania den Kopf. "Wie willst du je mit dem Papierkram klar kommen, wenn du nicht mal diese Akten ordnen kannst? Du wirst nie durch deine Ausbildung kommen, wenn du nicht endlich lernst, Ordnung zu halten! Du wirst später so viel Schreibezeugs zu erledigen haben...Die einfachste Püschologie des Menschen zeigt sich schon in seinem Ordnungsverhalten, das weißt du doch so langsam! Ordne deine Gedanken und du ordnest dein Leben! Und nebenbei bemerkt, das hier sind Beweismaterialien!"
In Saya regte sich das schlechte Gewissen.
*Gedankenspiel*Saya stand mal wieder mit dem Rücken an der Tür zu Frau Reins Haus. Dieses Mal war sie allein, denn Nyv konnte sich vor Arbeit im Wachhaus nicht retten und so schickte sie ihren Schützling zu einer einfachen Befragung los. Sie wollten ein wenig Klarheit über das Verhältnis zwischen Karl und Egon bekommen.
Die Befragung war gut gelaufen und Saya hatte das Gefühl keine allzu gravierenden Fehler gemacht zu haben. Doch Frau Rein hatte ihr erschreckende Details mitgeteilt. Dinge, die
"nie wieder zur Sprache hätten kommen sollen" wie sie ständig meinte.
Zuerst hatte sie nicht reden wollen. Doch die Gefreite hakte immer mehr nach und stellte indirekte Fragen, um es Frau Rein gewissenhaft leichter zu machen, zu antworten. Diese Methode hatte sie von Nyvania gelernt, als Teil ihrer Ausbildung.
"Stellst du eine direkte Frage, muss der Gegenüber auch direkt antworten. Du konfrontierst ihn mit seinem Gewissen, besonders, wenn es sich um Geheimnisse oder unangenehme Informationen handelt. Wenn du Pech hast, bekommst du so keine Antwort. Fragst du hingegen etwas neutraler und um eine Ecke, dann kann der Befragte auch objektiver antworten und die eigentliche Information andeuten. So bekommst du deine Antworten und des anderen Gewissen bleibt leicht. Die Kunst ist nur, die Andeutungen richtig zu interpretieren." Saya hatte versucht was sie konnte und hoffte jetzt nur, dass sie auch alles richtig gedeutet hatte.
Wenn sie sich alles zusammenreimte, dann war Egon ein extrem aggressiver und krimineller Mensch geworden. Wie nicht anders zu erwarten, wenn er als Kind einen Mord begangen hatte. Doch seine Methoden wurden wohl zusehends brutaler und gegen jede Moral, bis die Familie Holzmacher beschloss ihren Sohn Egon zu enterben und zu verbannen. Karl sollte das Holzgeschäft übernehmen. Und so geschah es auch. Jahrelang hörte niemand mehr von dem zweiten Sohn der Familie und er geriet in Vergessenheit. Die Familie sprach nicht über ihn, und alles, was an ihn erinnerte, wurde zerstört. Es war, als hätte es nie einen Egon Holzmacher gegeben, als wäre nie ein Mitglied der Holzmachers aus der Reihe getanzt.
Man könnte sagen, die Familie führte ein glückliches Leben, abgesehen von den seltsamen geistigen Krankheiten der Eltern, die sich mehr und mehr entwickelten. Bis ein weiterer Schicksalsschlag die Familie einholte - der Tod der alten Holzmachers. Karl war nun Waise und auf sich gestellt. Er leitete das Holzgeschäft und baute sich sein Leben auf, wie er es heute hatte.
Die Bemerkung
"Ich denke, die Familie hatte schon etwas von Egon gehört. Sein typisches Zeichen. Er schlägt eine Linie des Blutes und eine Bluttat gab es" ließ Sayadia nicht los. Sie wusste genau, dass Frau Rein auf den Tod der Eltern angespielt hatte. Doch war ein Mensch wirklich so kaltblütig seine beiden Eltern zu ermorden? Frau Rein schien davon überzeugt zu sein und Saya allmählich auch. Egon Holzmacher war ein kaltblütiger Killer, verbannt, enterbt und ohne Familie. Es wäre schon ein doller Zufall, wenn er nichts mit der Entführung seines Bruders zu tun hätte.
So in ihre Gedanken vertieft, verließ Saya das Haus. Aus einem inneren Gefühl heraus schlug sie die Richtung zum Ankh ein. Die Geschichte aus der Jugend der beiden Zwillinge beschäftigte sie. Auch damals war Karl entführt worden. Wenn man davon ausging, dass Egon wieder in der Stadt war, würde er dasselbe noch einmal versuchen?
Mittlerweile hatte die junge Frau das Ankhufer erreicht.
Frau Rein hatte ihr das Haus beschrieben, in dem man Karl damals vermutet hatten. Saya starrte auf ihre Notizen und versuchte in der Nähe ein ähnliches Haus zu erkennen. Weiter hinten erspähte sie ein kleines, viereckiges Gebäude mit versetztem Eingang, sodass die ganze Erscheinung unsymmetrisch wirkte. Sie vermutete, dass die Beschreibung "seltsam unfertig und schief" darauf zutreffen könnte.
Vorsichtig näherte sie sich dem Gebäude und fragte sich dabei, ob sie überhaupt hier sein durfte. Alleine und ohne, dass jemand von ihrem Vorhaben wusste. Wie würde sie reagieren angenommen Egon war wirklich in diesem Haus? Entschlossen stapfte Saya weiter. Sie wollte den Typen ja nicht gleich festnehmen, sondern nur nachschauen, ob in diesem Haus alles ruhig war. Trotzdem regte sich ihr Verantwortungsbewusstsein weiter.
Saya blieb stehen, hin- und hergerissen und überschlug schnell den Weg bis zum nächsten Nachrichtenturm. Es sollte nicht allzu lange dauern. Mit einem Seufzen drehte sie sich vom Haus weg und marschierte zum Turm, um eine Nachricht an Nyv zu senden.
*Das Spiel des Lebens*Die dunkle Gestalt, die hinter dem staubigen Fenster des Hauses gestanden hatte, atmete langsam den angehaltenen Atem aus. Er sah wie die junge Wächterin wieder wegging. Wahrscheinlich hatte sie Angst bekommen. Kluges Ding. Egon legte sein schiefes Grinsen auf.
Beruhigt drehte er sich vom Fenster weg und starrte auf seinen geknebelten Bruder. Karl war in denkbar schlechtester Verfassung. Die Hände hatte er hinter dem Rücken zusammengebunden, sodass die Schnüre ins Fleisch schnitten und sich langsam eine Blutlache darunter bildete. Er hatte Schnittverletzungen auf beiden Armen, eine Schulter war ausgerenkt, und vermutlich hatte er sich ein Fußgelenk gebrochen - die Resultate von Egons Foltermethoden - seinem Spiel des Lebens, wie er es so schön nannte. Egon spielte, es für sein Leben gern. ER war Gott und ER konnte machen, was er wollte und seine Opfer waren ein Hauch von nichts. Er liebte es, wenn sie bettelten, ihn anflehten, sie gehen zu lassen und dann winselnd in der Ecke saßen und ihre Wunden leckten.
Und Karl war ein besonderer "Gast". Er gab seinem Spiel einen familiären Touch. Nicht, dass er ihm leid tun würde, um Himmels Willen, Egon hatte genug durchgemacht, doch er fühlte sich merkwürdig verbunden mit dem Häufchen Elend dort am Fußboden.
Er beschloss eine neue Spielrunde einzuläuten.
Sayadia kam vom Nachrichtenturm zurück zum Ankhufer. Es hatte länger gedauert, als sie vermutet hätte, denn zwischen durch hatte sie sich verlaufen und dann hatte sie sich genau die dümmste Taube ausgesucht, die sie finden konnte. Aber nun war sie wieder hier, mit einem reineren Gewissen. Nyv würde bald Bescheid wissen und konnte ihr zur Hilfe eilen, sollte etwas schief gehen.
Wieder stand die Gefreite vor dem "unfertigen" Haus. Es sah verlassen aus. Die Fenster strotzen nur so vor Staub und einige wiesen Risse auf. Die Tür war nur angelehnt, vielleicht lag es auch an der seltsamen Architektur, dass sie so schief in den Angel hängen musste. Saya ging zu der Tür und versuchte sie so leise wie nur möglich zu öffnen. Sie knirschte ein wenig.
Stockdunkle Düsterheit schlug der jungen Frau entgegen. Sie unterdrückte einen Hustenanfall und ignorierte sie Millionen Staubpartikel, die schon fast neue Lebensformen in der Luft gründeten. Zu ihrer Linken erahnte sie eine Treppe, weiter rechts gab es mehrere Türen. Auch die hingen schief in ihrem Rahmen. Saya ließ die Treppe Treppe sein und wandte sich den Nachbarräumen zu. Leise schlich sie durch die Tür. In diesem Haus konnte wahrlich niemand mehr wohnen. Er wäre schon längst in Schlaf vom Staub erdrückt worden. Doch wie steht es mit einem Mörder und seinem Opfer? Sie versuchte irgendwelche Fußspuren zu erkennen, Hinweise auf Personen in diesem Haus, doch die Dunkelheit schlug ihr ein Schnippchen.
Mittlerweile hatte sie sich bis zur Mitte des Raumes vorgekämpft. Früher mag das einmal eine Art Wohnraum gewesen sein, denn er war recht groß, doch es fehlte jede Spur von Einrichtungsgegenständen. Halb blind tastete sich die Wächterin vorwärts und ignorierte ein leichtes Kribbeln, das ihr den Nacken hochkroch.
Hätte sie auf ihre Instinkte gehört, hätte sie wahrscheinlich das große Loch im Boden bemerkt, in das sie nun munter und mit großem Poltern hineinfiel.
Ein erstaunter Schrei verriet Egon, dass jemand im Haus war. Sofort dachte er an die Wächterin von vorhin. War sie zurückgekehrt? Er bedachte seinen Bruder mit einem wehleidigen Blick. Die blutige Gestalt rührte sich nicht mehr. Egon selbst war auch über und über von Blut - Karls Blut. Hatte er seine Schnitzereinen vielleicht etwas übertrieben? Er wischte das blutige Messer an seiner Hose ab und ging die Treppe hinunter. Das Poltern war von den vorderen Räumen gekommen, er vermutete, dass der eingestürzte Boden zum Kellergeschoß sein Freund geworden war. Und er hatte recht. Im schalen Licht seine Kerze sah er eine Frau am Boden liegen, die durch das Loch gefallen war. Er erkannte sie wieder. Doch er beachtete sie nicht weiter. Aus dem Keller konnte man nicht fliehen. Das wusste Egon seit er damals seinen Karl dort eingesperrt hatte.
Jetzt war er in seinem Element. Jetzt hatte er mit Karl zu tun. Diese Freude würde ihm niemand nehmen. Die Frau musste warten, bis er mit Karl fertig war.
Das Spiel musste weitergehen.
Er ging zurück zur Treppe und dort traf ihn etwas Schweres im Kreuz, worauf er zu Boden fiel.
*Sieg!!!*Saya erwachte zwischen Stapeln aus Papier und Decken. Ihr Kopf brummte. Nach einigen Momenten registrierte sie, dass sie in ihrem Büro auf dem Fußboden lag. Ein besorgtes Gesicht beugte sich über sie. Es war Nyvania.
Die Erinnerung kam zurück. Sie war im Erdboden versunken. Gefallen. Und ohnmächtig geworden.
"Was ist passiert?" Schwach blickte sie Nyvania an.
"Deine Nachricht kam an. Dich Dummkopf müsste man gleich miteinsperren. Niemand sollte alleine irgendetwas unternehmen. Ich bin sofort mit ein bisschen Verstärkung los zu der Stelle, die du beschrieben hast. Wir haben ein lautes Poltern gehört - deinen Sturz vermute ich. Daraufhin sind wir rein. Der Täter kam die Treppe hinunter und hat dich sofort gefunden, doch sei froh, er hat dich ignoriert. Auf seinem Rückweg haben wir ihn überwältigt. Jetzt sitzt er in einer Zelle und tobt. Er schreit irgendetwas von einem Spiel, das er beenden muss. Karl Holzmacher haben wir im Obergeschoss gefunden. Er war mehr tot als lebendig. Jetzt wird er von den Medizinern wieder aufgepäppelt, aber noch ist es ungewiss, ob er durchkommt. Frau Rein kümmert sich auch um ihn. Sie hält die Mediziner im Trab, das kann ich dir sagen."
"Und jetzt?"
"Na, ich würd sagen, Fall beendet, ab zu den Akten. Herzlichen Glückwunsch, du hast deinen ersten Verbrecher gefangen!" Nyv musste lächeln und verließ den Raum.
Sayadia richtete sich auf, schaute aus dem Fenster und zweifelte an dem letzten Kommentar ihrer Ausbilderin.
ENDE
[1] Die Klotür stellte sich als ernstzunehmender Gegner heraus, wenn es darum ging ohne blaue Flecken rein und wieder heraus zu kommen
[2] Die Geschichte spielt zu der Zeit, als Kathiopeja noch bei Frog aktiv und eine Knallpulverexpertin war.
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