"Opernball, der: Gesellschaftliches Ereignis, welches in großen, für das Musiktheater erbauten Gebäuden mehr oder weniger regelmäßig stattfindet. Es kommen die Angehörigen meist höherer Gesellschaftsschichten zusammen, um einen kultivierten Abend mit musikalischer Untermalung und mit Tanz und Konversation zu verbringen, wobei besonderer Wert auf Äußerlichkeiten gelegt wird, verraten sie doch oft eine Menge über Stand und Vermögen der entsprechenden Person.
Als bekannteste Beispiele traditioneller Opernbälle sind die alljährlichen Veranstaltungen in Gennua, Quirm und Ankh-Morpork zu nennen."
aus: Prof. Dr. Q. W. Weißviel, "Lexikon der Kunst und Kultur der Scheibenwelt"
Wenn das nicht das perfekte Übungsfeld für verdeckte Ermittler in Ausbildung ist ...
Dafür vergebene Note: 12
Eine feine Staubschicht hatte ihn bedeckt wie erster Schnee noch nicht ganz verdorrtes Gras. Er hatte in Ruhe vor sich hin dösen können, ungestört von der ansonsten geschäftigen Betriebsamkeit im Raum. Niemand hatte ihn beachtet, niemand hatte ihn wirklich wahrgenommen. Was für ein Leben! Ein Leben in dem Holz einfach Holz sein konnte, in einem trockenen, warmen Zimmer, weit weg von jeglicher Bedrohung durch Holzwürmer, einfach auf seinen vier gedrechselten Beinen zu stehen und die Zeit vorüberziehen zu lassen. Bis vor kurzem zumindest. Denn dann war dieser eine Tag gekommen, an dem die Lethargie ein jähes Ende fand. Es war früher Morgen gewesen, als sich die Tür des Zimmers geöffnet hatte. Nach einer kurzen Stille näherten sich Schritte und plötzlich wurde höchst unsanft etwas auf seiner Oberfläche abgesetzt. Staub wirbelte auf und tanzte im noch schwachen Licht der Sonne, welches durch eines der Fenster des Büros fiel. Jemand zog seine zahlreichen, jedoch leeren Schubladen eine nach der anderen auf, auch die oberste, welche furchtbar quietschte und sich kaum vor oder zurück bewegen ließ. Dann hatte dieser Jemand begonnen, Dinge in die Fächer zu stellen, den letzten Rest Staub von seiner Oberfläche zu wischen und stattdessen Schreibutensilien, Papier und einige weitere Objekte darauf zu verteilen. So verwirrend manche Vorgänge für einen Schreibtisch auch sein mochten, die hier ausgeführten Handlungen sprachen eine deutliche Sprache: Er war wieder im Dienst.
Sie war im Dienst. Nicht, dass die vorherige Ausbildung bei GRUND keine Art von Dienst gewesen wäre, aber es war schon etwas anderes, einer der Hauptabteilung anzugehören. Zwar stand auch hier eine Ausbildung an erster Stelle, aber trotzdem: Es war ein ganz anderes Gefühl, jeden Morgen ein Büro zu betreten anstatt sich mit den anderen Rekruten zu treffen und nervös abzuwarten, was der Ausbilder diesmal vorbereitet hatte.
Mina sah von dem Buch auf, welches sie gerade durcharbeitete und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, eben jenem Büro, welchem sie seit kurzem zugeteilt war und das sie mit zwei weiteren Kollegen teilte: Der Ermittlerin Ayure Namida, einer eher ruhigen jungen Frau, welche man nie ohne ein Buch in der Hand oder wahlweise der Umhängetasche antraf und dem Gnom Septimus Ebel, den Mina, als sie das erste Mal das Büro betrat, schlichtweg übersehen hatte und beinahe auf ihn getreten wäre. Die darauf folgende wortreichen Entschuldigung hatte Septimus eher brummend entgegen genommen, sie noch eine Weile kritisch beobachtet, während Mina ihren Schreibtisch einräumte und schließlich einen längeren Disput über ein merkwürdiges Konzept namens "Umwältschudz" begonnen, welcher sich allerdings recht schnell zu einem Monolog seinerseits entwickelt hatte. Abschließend hatte er sie gefragt, wie sie denn dazu stünde. Mina, die irgendwann nur noch mit einem Ohr dem Vortrag gelauscht hatte und sich nun ernsthaft fragen musste, worum es dabei eigentlich genau gegangen war, war heilfroh gewesen, dass in diesem Moment die Tür aufging, Ayure hereinkam und ihr mitteilte, Lance-Korporal Ophelia Ziegenberger wollte sie sprechen. Schnell hatte sie sich auf den Weg zu ihrer Ausbilderin gemacht, in der Hoffnung, dass Septimus nicht später noch auf eine Antwort beharren würde.
Im Moment befand sich keiner ihrer beiden Kollegen im Raum, also zurück zur Lektüre. Zwar hatte die Ausbildung zur verdeckten Ermittlerin auch viele praktische Aspekte, die jedoch zunächst einmal theoretisch beleuchtet werden mussten, sei es durch lange Gespräche mit ihrer Ausbilderin oder aber durch die entsprechende Literatur
[1]. Mina seufzte. Zur Zeit war das fast etwas zu viel Theorie für ihren Geschmack. Doch das aktuelle Buch hatte nur noch 20 ungelesene Seiten und das war bald geschafft. Zeit die Schwarte zurück zu bringen! Und wahrscheinlich die nächste zu bekommen...
Das Büro der stellvertretenden Abteilungsleiterin befand sich im gleichen Stockwerk, nur ein paar Schritte von ihrem eigenen Büro entfernt. Und nur wenige Augenblicke nach dem ersten Anklopfen ertönte eine Stimme:
"Herein!"
Mina musste zugeben, dass dies das erste Büro einer vorgesetzten Person war, welches sie gern betrat. Der Raum des Ausbildungsleiters auf der Kröselstraße war, wie das gesamte Wachhaus, eher dunkel, trist und irgendwie deprimierend gewesen. Das Büro des RUM Abteilungsleiters Romulus von Grauhaar gestaltete sich in dieser Hinsicht zwar angenehmer, nur war man dort stets in eine derart starken Aura von Autorität eingehüllt, dass es eher schwer fiel sich zu entspannen. Doch betrat man Ophelia Ziegenbergers Büro, dann wehte dem Besucher zuerst das Aroma von frischem Tee entgegen, der Raum war stets aufgeräumt und es herrschte eine angenehme Atmosphäre. Genauso war es auch jetzt, für die Verhältnisse eines Büroraumes konnte man schon fast von
Gemütlichkeit sprechen und Mina machte sich, nicht zum ersten Mal, eine gedankliche Notiz, dass in dieser Hinsicht an ihrem eigenen Büro dringender Veränderungsbedarf bestand.
Ihre Ausbilderin saß an ihrem Schreibtisch und arbeitet sich durch einen nicht unerheblichen Stapel an Akten, sah jedoch auf, als die Vampirin den Raum betrat.
"Ah, Gefreite von Nachtschatten, mit dir wollte ich ohnehin sprechen. Setz dich doch."
Mina kam der Aufforderung nach und schob das ausgelesene Buch über die dunkle Tischplatte.
"Ich bin damit fertig", meinte sie überflüssigerweise.
"Gut, und bist du damit zurecht gekommen?", fragte Ophelia während sie das Druckwerk zur Seite legte.
Ein "Ja" sowie ein halbherziges Nicken waren die Antwort. In Wahrheit war es eine jener unlesbaren Schwarten gewesen, deren Sätze sich weigern, ihren Sinn beim erstmaligen Lesen zu enthüllen
[2]. Aber Mina glaubte schon, das Wesentliche verstanden zu haben. Hoffte sie zumindest. Ihre Ausbilderin ging jedoch nicht weiter darauf ein sondern setzte noch eine letzte Unterschrift unter ein Formular bevor sie die Akte zuschlug und zu den anderen zurücklegte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit Mina zu.
"Ich höre, du hast dich recht gut in die Abteilung eingelebt und kommst mit deinen Kollegen zurecht. Das ist erfreulich, denn auch wenn man als verdeckter Ermittler des Öfteren auf sich selbst gestellt ist, so arbeitet man doch nie vollkommen allein und in einer Notsituation muss die Gruppe reibungslos funktionieren."
Die junge Frau hielt kurz inne und schien nachzudenken bevor sie fortfuhr:
"Mit deiner Ausbildung geht es auch rasch voran und daher bin ich der Auffassung, dass nun ein wenig Einsatzpraxis nicht schaden könnte. Zumal sich gerade eine äußerst günstige Gelegenheit dazu bietet."
Mina spitzte die Ohren und beugte sich auf ihrem Stuhl gespannt nach vorn. Praxis? Sollte ihr stummes, gedankliches Bitten doch erhört worden sein? Hieß das, kein Buch diesmal?
"In wenigen Tagen findet der traditionelle, alljährliche Opernball von Ankh-Morpork statt", begann Ophelia zu erklären, "und die Wache hat die Aufgabe, die Sicherheit der Gäste auf dieser Veranstaltung zu gewährleisten. Allerdings können wir nicht einfach ein paar Uniformierte an den Eingang und in den Ballsaal stellen, die Opernleitung geht davon aus, dass dies das Wohlbefinden der Gesellschaft beeinträchtigen würde. Es handelt sich dabei nur um hochrangige Persönlichkeiten, sogar aus Quirm und Gennua sollen sich adelige Gäste angesagt haben."
Sie seufzte und strich sich eine widerspenstige rote Haarsträhne hinter das Ohr, welche sich gerade erst aus ihrer Frisur gelöst hatte.
"Daher hat die Wacheleitung schon vor einigen Jahren entschieden, dass sich an diesem Abend sämtliche verdeckte Ermittler in Abendgarderobe unauffällig unter die Gäste mischen und ein wachsames Auge auf die Vorgänge haben. Für dich ist es das ideale Übungsfeld Erfahrungen in punkto unauffälliger Informationsbeschaffung zu sammeln."
Mina nickte nachdenklich. Opernball, so so. Das klang nach einer pompösen Veranstaltung mit äußerst von sich selbst überzeugten Persönlichkeiten mit viel zu viel Puder im Gesicht. Und es bestand nicht viel Hoffnung, dass das hier in der Stadt viel anders sein sollte, als irgendwo sonst. Anders als damals in Überwald zum Beispiel ... Mina verscheuchte energisch die in ihr aufkommenden Erinnerungen und versuchte, positiv an die Angelegenheit heranzugehen. Das Ganze konnte durchaus sehr interessant werden, nur ergab sich ein Problem, dass in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Begriff "Abendgarderobe" stand: In dieser Hinsicht sah es in ihrem eigenen Kleiderschrank mehr als dürftig aus. Als hätte sie ihre Gedanken gelesen, griff Lance-Korporal Ziegenberger genau in diesem Augenblick unter den Tisch und förderte ein in Tuch eingeschlagenes Bündel zu Tage.
"Ich habe dir schon einmal etwas dem Anlass entsprechendes aus dem Fundus herausgesucht. Ich hoffe, es passt."
Der RUM Fundus. Mina war schon einmal in diesem Raum gewesen und, obwohl er nicht allzu groß war, wirkten die Ansammlung unzähliger Kleiderbügel, Kisten und Koffer recht beeindruckend, es bot sich eine Auswahl an Requisiten, auf die jedes Theater stolz gewesen wäre. Es wäre nicht verwunderlich, sollte sich irgendwann einmal jemand darin verlaufen. Allerdings waren ihr Abendkleider bei dieser Besichtigung nicht aufgefallen...
Vorsichtig schlug sie das Tuch auseinander und zum Vorschein kam sorgfältig zusammengefalteter schwarzer Stoff, was Mina automatisch dazu veranlasste, das Gesicht zu verziehen. Nicht, dass sie etwas gegen schwarz gehabt hätte, aber das hier war eine prinzipielle Frage. Noch so eine Altlast aus der Vergangenheit: Ihre Eltern hatten stets von ihr verlangt, derartige Kleidungsstücke zu tragen und das war auch jetzt noch Grund genug, es nicht zu tun. Ihrer Ausbilderin war ihr offensichtliches Unbehagen nicht entgangen.
"Stimmt etwas nicht?", erkundigte sie sich freundlich.
Mina öffnete den Mund um eine entsprechende Antwort zu formulieren, überlegte es sich aber im letzten Moment noch anders. Es war immerhin nur ein Kleid und es würde auch nur für einen Abend sein.
"Nein, nein es ist alles in Ordnung. Es ist nur...seltsam, dass mit Vampiren immer schwarz in Verbindung gebracht wird."
"Es ist einfach am unauffälligsten", meinte Ophelia, "Und es wird erwartet. Um vor dem Adel nicht unangenehm aufzufallen muss man sich den Konventionen anpassen. Was mich direkt zum nächsten Punkt führt. Wie schon erwähnt werden wir nicht als Wächter auftreten."
"Ich brauche also eine Rolle", kam Mina ihrer Ausbilderin zuvor. Diese nickte.
"Ich möchte, dass du dich selbst spielst. Oder besser das, was du hättest sein können."
Es entstand eine kurze Pause, doch die durch den letzten Satz geschaffene Verwirrung wurde recht schnell und unsanft von einer düsteren Befürchtung verdrängt. Es konnte allerdings nicht schaden, noch einmal vorsichtig nachzufragen.
"Ma'am?"
"Wir brauchen in diesem Fall nicht die Wächterin Mina sondern die Tochter derer von Nachtschatten", erklärte Ophelia.
"Ich soll also die arrogante, verzogene Adelige spielen?"
"Wenn du es so ausdrücken willst, ja."
Sie konnte den in ihr aufsteigenden Seufzer nicht zurückhalten. Von allen erdenklichen Rollen musste es ausgerechnet diese sein?! Sie würde genau das verkörpern müssen, was sie nie hatte sein wollen.
Ophelias Stimme unterbrach ihre Gedanken: "Wirst du das schaffen?"
Nein rief ihr Unterbewusstsein, "Ja" sagte ihr Mund.
Und sogleich schalt der Verstand das Gefühl: Sie solle sich zusammenreißen! Schließlich würde sie nur ihren Tschob machen und somit war es doch nichts weiter als Maskerade, ein Kostüm! Mina zwang sich zu einem Lächeln.
"Das wird kein Problem darstellen."
Ophelia erwiderte das Lächeln:
"Gut, dann wäre das geklärt. In zwei Tagen treffen wir uns Punkt fünf Uhr vor dem Wachhaus. In vollem Staat", fügte sie hinzu. "Du kannst jetzt gehen."
Sie hatte sie nicht gezählt, doch die Anzahl ihrer Seufzer während der letzten zehn Minuten musste einem Rekord gleichkommen. Mina sah an sich herunter, auf eine nahezu unnatürliche Häufung von Samt, Rüschen und Spitze. Eines musste man dem Kleid lassen: es passte wie angegossen, auch wenn Mina der Ausschnitt ein wenig zu gewagt vorkam. Natürlich gab es hier keinen Spiegel, in welchem sie diese Vermutung hätte überprüfen können, andererseits wäre dieser auch nicht sonderlich nützlich gewesen. Für ein Abbild im Glas reichten die menschlichen Gene dann doch nicht aus. Ein weiterer missmutiger Seufzer kam über ihre Lippen.
"Ist die Welt wirklich so grausam, dass sie dieses Seufzerheer rechtfertigt?"
Septimus spähte aus dem Miniaturgewächshaus auf dem Fensterbrett. Erst während der letzten Stunden hatte Mina überrascht festgestellt, dass auch er zu den verdeckten Ermittlern gehörte. Das hieß
gewusst hatte sie es sicher vorher auch schon, aber richtig
bewusst war es ihr erst geworden, als der Gnom in einem wohl maßgeschneiderten, dunkelgrünen Anzug das Büro betreten hatte.
"Aus rein öckologgischen Materialien!", hatte er stolz geprahlt. "So etwas findest du in ganz Ankh-Morpork nicht noch einmal!" Worauf sich sein Gesicht verdüstert und er "Leider!" gemurmelt hatte.
Jetzt kletterte er auf den Boden und musterte sie prüfend von oben bis unten.
"Wusstest du, dass für ein paar hundert Gramm Seidenfaden etwa 3000 Raupen einer bestimmten Art dran glauben müssen?", fragte er vorwurfsvoll, "Du kannst dir ja ausrechnen, wie viele es für eine Bahn Seidenstoff sind."
"Ja, zum Glück für die Raupen hält sich der Seidenanteil hier in Grenzen", murmelte Mina geistesabwesend.
Sie hatte im Moment ganz andere Sorgen als über eventuelle Grausamkeiten der Kleidungsindustrie an Insekten nachzudenken. Septimus nickte bedeutungsschwer, bevor er sich zum gehen wandte. Die Tür klickte und Mina war wieder allein. Mit einer hier schon zur Genüge beschriebenen Unmutsbezeugung ließ sie sich auf ihren Stuhl hinter dem Schreibtisch fallen. Im Großen und Ganzen war sie fertig, jetzt hieß es noch ein wenig zu warten. Und eine letzte Sache zu erledigen um das Bild zu vervollständigen. Langsam begann sie einen Zopf nach dem anderen aufzuflechten und die langen schwarzen Haarsträhnen mit einer nicht genau bestimmbaren Anzahl an Haarnadeln nach oben zu stecken...
Überwald ... es war Herbst, draußen schon stockdunkel ... drinnen, ein verschwenderisch ausgeleuchteter Saal ... ein Funkeln und Glitzern, das für Schatten keinen Platz ließ ... dazwischen vielfach nachtschwarzer Samt ... schwarz, wohin man sah ... "Mina?"
Eine Stimme beförderte sie so schlagartig in die Realität zurück, dass sie aufsprang und ihren Stuhl schwungvoll nach hinten umstieß. Jemand steckte den Kopf zur Tür herein: Mimosa, ebenfalls verdeckte Ermittlerin in Ausbildung, sah sie fragend an.
"Bist du fertig? Die anderen sind schon unten."
War es schon so spät? Ein Blick auf den Uhrdämon zeigte Mina, dass es tatsächlich nur noch fünf Minuten bis fünf Uhr waren. Hastig versicherte sie sich, dass sie bei ihrem Versuch ihre Haare in eine dem Anlass entsprechende Frisur zu bringen auch keine Strähne übersehen hatte. Sie hatte keine Ahnung, wie das Ergebnis aussah, aber solange niemand etwas sagte, musste es wohl annehmbar sein.
Gemeinsam eilten sie die Treppe hinunter, Mimosa stolperte dabei immer wieder über die Schleppe ihres langen, dunkelblauen Kleides und aus den gemurmelten Flüchen konnte Mina entnehmen, dass sie diese Art von Kleidung für "vollkommen unpraktisch", "unnatürlich" und "lächerlich" hielt. Eine Bemerkung erregte ihre besondere Aufmerksamkeit.
Sie hatten fast das Ende der Treppe erreicht, als Mimosa grummelte:
"Und außerdem mag Schleicher das auch nicht, er kann sich nicht richtig verstecken und überhaupt..."
Mina hielt inne und warf ihrer Kollegin einen überraschten Blick zu.
"Du willst ihn mitnehmen?"
Schon einige Male hatte die Vampirin Mimosas Ratte zu Gesicht bekommen und der kleine Kerl war ja wirklich niedlich, aber ihn auf einen Opernball mitzunehmen...das konnte eine heikle Angelegenheit werden.
Mimosa zuckte mit den Schultern und meinte beinahe trotzig:
"Er gehört einfach zu mir. Und außerdem ist er schlau genug sich nicht sehen zu lassen."
Damit schien das Thema beendet, zumal sie nun ins Freie traten, wo ihre Kollegen bereits warteten. Neben den beiden weiteren verdeckten Ermittlerinnen der Abteilung RUM, Ophelia Ziegenberger und Lilli Baum, war natürlich Septimus Ebel anwesend. Nur wenige Schritte entfernt wartete DOG Husky Patrick Nichts, der mit seiner Abteilungskollegin Arwan gekommen war. Und damit war die Einsatzgruppe "Opernball" auch schon komplett.
Ophelia maß die beiden Neuankömmlinge mit prüfenden Blicken, warf noch einen Blick in die Runde und nickte dann anerkennend.
"Ich denke, so können wir gehen", meinte sie, "Lance-Korporal Nichts und ich werden die Leitung der Mission übernehmen, wenn etwas passieren sollte, sind wir eure ersten Ansprechpartner."
Einstimmiges Nicken war die Antwort und so machten sie sich auf den Weg quer über den Pseudopolisplatz auf die imposante Fassade des Opernhauses zu. Allerdings betraten sie das Gebäude nicht durch den Haupteingang, sondern gingen rechts an der Oper vorbei, bis sie vor einer unscheinbaren Tür standen, welche ganz und gar nicht zum Erscheinungsbild des restlichen Gebäudes passte: Alt und wurmstichig hing das Holz in den Angeln und machte nicht den Eindruck, als ob es auch nur ein Klopfen verkraften würde.
"Einer der Lieferanteneingänge", erläuterte Ophelia.
Sie zupfte noch einmal ihr nebelfarbenes Abendkleid zurecht. Und klopfte.
Erstaunlicherweise hielt die Tür stand und wurde kurz darauf, wenn auch sehr vorsichtig, geöffnet. Ein kleiner, hagerer Mann mit dem Gesicht einer Spitzmaus trat ins Freie. Seine kleinen Augen huschten nervös von einem zum anderen und die Hände kneteten derweil etwas, das wohl einmal eine Krawatte gewesen war, nun aber nur noch ein zerknittertes, formloses Stück Stoff darstellte.
"Wir sind die von der Opernleitung angeforderte Abordnung der Stadtwache", sagte Ophelia freundlich und hielt dem Mann ihre Dienstmarke unter die Nase, "Ich bin Lance-Korporal Ziegenberger."
Verwirrt starrte er einen Augenblick auf das Metall, bevor sich sein Gesicht aufklärte und er so etwas wie ein Lächeln zustande brachte.
"Oh, ja, natürlich, hmmm, das hatte ich beinahe vergessen."
Er sprach sehr hastig, so als strebte er danach in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Worte unterzubringen, weil es vielleicht bald keine Zeit dazu mehr gebe.
Nun trat Patrick nach vorn, um sich ebenfalls vorzustellen. Weit kam er jedoch nicht, wurde er doch gleich von dem Mann unterbrochen.
"Ich bin ..."
"Ja, hmmm, schön, kommt herein, schnell."
Er ließ sie einen nach dem anderen eintreten, warf noch einen nervösen Blick in Richtung Pseudopolisplatz, ehe er die Tür sorgfältig wieder schloss. Dann ging er ihnen voran, durch ein Gewirr von Räumen und Gängen in denen die Oper alles zu lagern schien, was nicht in einen anderen Raum gepasst hatte: Es herrschte ein furchtbares Durcheinander von alten Möbelstücken, Kisten und diversen tuchverhangenen Gegenständen, manche Objekte waren aus der Ferne nicht einmal ansatzweise zu identifizieren.
"Ihr müsst entschuldigen, hmmm, aber die Gäste ... nichts für ungut, aber sie sollen euch ja ... hmmm, nicht sehen", erklärte der Mann entschuldigend.
"Verständlich", murmelte Lance-Korporal Nichts, noch etwas brummig aufgrund der Unterbrechung von vor wenigen Augenblicken.
"Oh, und mein Name ist Primus Cembalo-Moll, ich bin der Ballmeister des heutigen Abends." Er klang alles andere als begeistert. "Da wären wir."
Er schloss eine Tür auf und plötzlich sahen sich die Wächter von Licht überflutet. Geblendet nach der vergleichsweise schummrigen Beleuchtung in den Gängen mussten sie die Augen schließen und selbst der Ballmeister stolperte rückwärts und konnte nur knapp von Arwan und Lilli an einem Sturz gehindert werden.
"Ich bin, hmmm, etwas lichtempfindlich", klagte er, "Ich arbeite nun schon vier Jahre in diesem Haus, aber an ständige, plötzliche Helligkeit werde ich mich wohl nie gewöhnen!"
Von der Tür ging der Blick hinaus in eine große Halle, welche von unzähligen kleinen Kronleuchtern, die unter der Decke angebracht waren, erhellt wurde. Der Boden bestand aus Marmor und die Fliesen bildeten ein so kompliziertes Muster, dass einem schon vom bloßen Hinsehen schwindlig werden konnte. Überall glänzte es golden, vom Treppengeländer angefangen, welches sich in weiten Bögen an der wuchtigen Freitreppe emporschwang, bis hin zu Säulen und Türgriffen. Die Ausstattung war verschwenderisch, es blinkte und glitzerte, helles Licht brach sich in kristallenen Kerzenleuchtern und verschnörkelte Stickereien zierten Treppenläufer und Wandbehänge. Die sich weit oben erstreckende Decke war mit allen möglichen Figuren bemalt, allerdings war es auf die große Entfernung nicht auszumachen, wen oder was sie genau darstellen sollten. Insgesamt machte die Halle den Eindruck, als hätte die für die Dekoration verantwortliche Person einfach vergessen mit dem Ausschmücken aufzuhören und jeden Millimeter mit Zierwerk zugestopft, bis der Mangel an Dekorationsfläche sie zur Aufgabe zwang.
"Ja, wir befinden uns hier in der Eingangshalle", erläuterte Cembalo-Moll nun, "Hmmm. Die ersten Gäste werden wohl bald eintreffen." Er wandte sich händeknetend Ophelia zu. "Und es wird auch alles gut gehen?"
"Keine Sorge, Herr Cembalo-Moll, wir werden ein wachsames Auge auf die Gesellschaft haben."
In diesem Augenblick öffnete sich die große Eingangstür und mehrere blasiert dreinschauende Personen mit mehr oder weniger großen Koffern betraten die Halle. Der Ballmeister erbleichte.
"Oh, nein, das, also, hmmm, nein, ihr solltet doch zur Hintertür hereinkommen!"
Seine Stimme zitterte und er schien kurz vor einer Ohnmacht zu stehen.
Ein hochgewachsener Mann mit einer kleinen Mappe unter dem Arm trat auf ihn zu.
"Die Hintertür war abgeschlossen, mein Herr", sprach er mit einer Stimme, die an eine verstopfte Nase erinnerte. "Und bei der miserablen Bezahlung in diesem Haus hätten wir gar nicht nach einem anderen Eingang suchen müssen."
Primus Cembalo-Moll schien unter seinem bohrenden Blick noch kleiner zu werden.
"Oh, ja, natürlich, ich danke euch, dass ihr euch die, hmmm, Mühe dennoch gemacht habt. Bitte geht doch schon die Treppe hinauf, ja, ich komme gleich nach."
Er tupfte sich mit einem Tuch den Schweiß von der Stirn.
"Die Herren sind zur Unterstützung des Orchesters angereist", erklärte er unaufgefordert, "Musiker aus Sto Lat."
"Auch die Gnome?", ließ sich Septimus vernehmen.
Tatsächlich wuselten zwischen den restlichen Musikern mehrere Angehörige dieser Spezies umher und wurden von Septimus neugierig gemustert. Bestimmt fragte er sich, aus was für einem Material ihre Anzüge waren. Diese hatten exakt die gleiche Farbe wie die Wände und trugen dazu bei, dass die Gnome für einen flüchtigen Betrachter fast unsichtbar waren. Cembalo-Moll schluckte nervös und starrte den verdeckten Ermittler an. Dann schien er sich daran zu erinnern, dass er über eine Stimme verfügte und meinte hastig:
"Ja, natürlich, sind ausgezeichnete Musiker. Ihre Instrumente sind, hmmm, Spezialanfertigungen, erzeugen einen wunderbaren Klang. Entschuldigt mich bitte, ja, ich muss die, hmmm, Musiker einweisen."
Damit stolperte er hastig die Treppe nach oben und verschwand aus dem Blickfeld der Wächter. Diese begannen sich nun langsam im Raum zu verstreuen, bemüht den Eindruck harmloser Ballbesucher zu erwecken, die vielleicht etwas zu früh angekommen waren. Ophelia trat auf die beiden verdeckten Ermittlerinnen in Ausbildung zu.
"Eure Aufgabe ist nicht weiter schwer", erklärte sie, "Ihr mischt euch unter die Leute, hört euch um und versucht euch so gut es geht an die Gesellschaft anzupassen. Wenn ihr das Gefühl habt, in euren Rollen überzeugen zu können, könnt ihr euch natürlich auch gern in Gespräche einbringen, um etwas herauszufinden. Dabei ist es eigentlich ganz egal, was genau ihr in Erfahrung bringt, schließlich seid ihr hauptsächlich zu Übungszwecken hier. Wichtig ist, dass ihr nicht die Konzentration verliert und der Abend war dann erfolgreich, wenn ihr etwas herausgefunden habt, aber sich keiner an euch erinnert. Sollte es Probleme geben, kommt ihr damit zu mir. Habt ihr noch Fragen?"
Mimosa und Mina schüttelten unisono den Kopf, aber es wäre ohnehin keine Zeit mehr für lange Diskussionen geblieben, denn in diesem Augenblick öffneten sich die großen Eingangstüren erneut und ließen einen wahrhaften Strom zum Ball herausgeputzter Gäste ein.
Sogleich war die Halle erfüllt mit einem Stimmengewirr sondergleichen, Samt und Seide raschelte, Schuhe klackten auf dem Boden und ein bedauernswerter Page wurde mit Mänteln und Hüten überhäuft. Schwankend transportierte er sie in ein Nebenzimmer. Mehr und mehr füllten sich die Innenräume der Oper und schließlich trat Primus Cembalo-Moll vor die Gesellschaft und erkläret mit lauter Stimme den Opernball offiziell für eröffnet. Er gab den Musikern, welche auf einem Balkon über der Halle Platz gefunden hatten, ein nervöses Handzeichen und sogleich begannen die Töne sanft auf die Anwesenden hinab zu perlen. Nur das dies kaum jemanden zu kümmern schien, denn schon nach kurzer Zeit summte es erneut wie in einem Bienenstock und es war kaum möglich, einzelne Stimmen herauszuhören. Daher hatte Mina beschlossen, sich zunächst einmal einen Überblick über die ganze Situation zu verschaffen. Sie schlenderte langsam an den aufgestellten Tischen vorüber - Moment, schlenderte? Nein, schreiten musste es heißen, sie spielte die verwöhnte Adelige, das durfte sie nicht vergessen. Also richtete sie sich etwas mehr auf und sah sich weiter um, immer darauf bedacht, eine möglichst hochmütige Miene aufgesetzt zu haben. Wenigstens war sie noch so gut an Schuhe mit einem Absatz gewöhnt, dass sie sich um ein mögliches Stolpern keine Sorgen machen musste.
Von der Halle führten mehrere geöffnete Flügeltüren in Nebenzimmer, welche wiederum durch Türen miteinander verbunden waren. So entstand ein Gang, welcher eine komplette Runde im Innern der Oper beschrieb und schließlich wieder in der Eingangshalle endete. Niemand beachtete sie, als die Vampirin durch die Räume
schritt und hier und da einige Gesprächsfetzen aufschnappte.
"Also die Reise hierher war katastrophal! Nie wieder werde ich eine Kutsche bei diesem Betrüger mieten! Und außerdem ..."
"... ist auch nicht mehr so wie früher. Noch nicht einmal ein ordentliches Bankett ..."
"... habe ich mir dieses hinreißende Kleid zugelegt, du weißt schon, dieser Narr hat es zu einem Spottpreis von nur 400 Ankh-Morpork Dollar angeboten, das grenzt an einen Skandal!"
Ja, die hier Anwesenden mussten sich um Geld keine Sorgen machen, aber das war auch so ziemlich das einzige, was man aus den Gesprächen schließen konnte. Ab und zu begegnete Mina einem ihrer Kollegen, doch man würdigte sich aus Tarnungsgründen keines Blickes und rauschte mit höflicher Verachtung aneinander vorbei. Die perfekte Anpassung.
Überall liefen Kellner im schwarzen Frack herum und boten auf goldenen Tabletts gefüllte Gläser sowie seltsame kleine
Dinge an, die Mina in Ermangelung eines anderen Begriffs als Nahrungsmittel bezeichnen musste. Hin und wieder übertönte ein helles Lachen das allgegenwärtige Raunen oder es klirrte dezent, wenn irgendjemand auf die Gesundheit eines gewissen Grafen Soundso anstieß. Mittlerweile waren auch die Türen zum eigentlichen Zuschauerraum der Oper geöffnet worden, man hatte vorübergehend mehrere Sitzreihen entfernt, sodass eine weitläufige Tanzfläche entstand auf der sich schon etliche Paare im Takt der Musik bewegten...
Kerzenlicht und Musik ... eine vielköpfige, wogende Menge ... es wären nur noch wenige Stunden gewesen ... alles schien gut zu gehen ... und dann dieser Zwischenfall ... die Gäste hatten gar nicht schnell genug verabschiedet werden können ...Jemand berührte ihren Arm und Mina fuhr zusammen. Erschrocken wandte sie den Kopf und blickte direkt in das besorgte Gesicht von Ophelia Ziegenberger.
"Ist alles in Ordnung, Gefreite? Du wirktest so abwesend."
Mina schüttelte die letzte Benommenheit ab und versuchte zu lächeln.
"Nein, danke, mir geht es bestens, wirklich."
Ophelia runzelte die Stirn und sah nicht so aus, als wäre sie ihrer Meinung und Mina fühlte sich irgendwie zu einer Erklärung verpflichtet.
"Die ganze Angelegenheit erinnert mich sehr an Überwald", erklärte sie hastig, "Da gab es auch des Öfteren solche Bälle und Empfänge. Das war nicht immer ganz einfach und...Entschuldigung, Ma'am, aber das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt um darüber zu sprechen."
"Vermutlich." Die junge Frau nickte. "Aber vielleicht später einmal?"
"Vielleicht."
Ein kurzes Schweigen entstand bevor ihre Ausbilderin meinte:
"Hast du schon etwas Interessantes herausbekommen?"
Dankbar nahm Mina den Themenwechsel an:
"Nein. Bis auf die Tatsache, dass ich jetzt über ein breit gefächertes Wissen über diverse beliebte Kleidungsstile der höheren Gesellschaft verfüge."
Ophelia lächelte.
"Das kann bei einer verdeckten Ermittlung ja ganz nützlich sein."
Damit nickte sie Mina noch einmal zu und verschwand wieder in der Menge. Die Vampirin atmete ihrerseits einmal tief durch und versuchte sich erneut auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. Und vor allem musste sie aufhören, über ihre Vergangenheit nachzugrübeln. Es machte bestimmt keinen guten Eindruck, wenn sie hier in Gedanken versunken herumstand und vor sich hin starrte. Um sich abzulenken, lauschte sie wieder auf die Gespräche in ihrer direkten Umgebung. Dabei ließ sie eine Bemerkung besonders aufhorchen:
"... und werden ihn komplett ausnehmen, das ist sicher ..."
Sie stammte von einem älteren Herrn mit grau meliertem Haar, welcher sich angeregt mit seinem Tischnachbarn, einem griesgrämig wirkenden, weitaus jüngeren Mann, mit einer Hakennase unterhielt.
Dieser nickte nun und sagte mit gedämpfter Stimme:
"Bestimmt. Wahrscheinlich sogar sehr bald."
Na, das klang doch schon wesentlich interessanter als die Gespräche über Schuhe und Kleider. Mina gesellte sich wie zufällig an den Tisch und schaffte es, durch ein albernes Lachen hier und eine naive Bemerkung da, sich wunderbar in das Gespräch zu integrieren. Na also, das war doch gar nicht so schwer! Und erinnerte sehr an die Regel Nummer sechs des Leitfadens für verdeckte Ermittler: Das Vertrauen der zu obsärwierenden Person gewinnen. Natürlich war das hier keine Obsährwation in dem Sinne und die Herren waren auch schon leicht angetrunken, aber das waren die wirklichen Kriminellen bisweilen auch. Der Punkt "Vertrauen gewinnen" hatte sich aber auf jeden Fall schon recht gut umsetzten lassen. Leider hatte es sich damit auch schon wieder, Regel sieben "Beweise und belastendes Material sammeln" würde nicht zur Anwendung kommen, denn das Gespräch an sich entpuppte sich als Enttäuschung. Es ging lediglich um einen gemeinsamen Bekannten der beiden Herren, welcher sich immer wieder von gerissenen Geschäftemachern über den Tisch ziehen ließ und gerade dabei zu sein schien, sein gesamtes Vermögen zu verlieren.
Mina wollte sich gerade abwenden, als die große Eingangstür mit Schwung aufgestoßen wurde und eine imposante Dame die Oper betrat. Alle Gespräche verstummten und die Anwesenden richteten ihre Blicke auf den Eingang. Die Frau war nicht nur groß, sondern verfügte auch über einen beachtlichen Körperumfang. Ihr tiefrotes Kleid war viel zu eng geschnitten und ließ bei ihrer Betrachtung unweigerlich das Bild eines Bonbons vor dem inneren Auge entstehen. Doch was am meisten auffiel, war das Collier, welches sie um den Hals trug: Es bestand aus fünf eiergroßen Rubinen, die in einer intensiven blutroten Farbe leuchteten. Fast schon zu intensiv ... Nun warf sie das lange, goldblonde Haar nach hinten und entfaltete einen Fächer, während sie den Anwesenden huldvoll zulächelte. Am gegenüberliegenden Ende der Halle entstand nun Bewegung und kurz darauf tauchte Herr Cembalo-Moll an der Seite der Dame auf. An seiner Nervosität von vorhin hatte sich nichts geändert.
"Ich darf vorstellen: Madame Fortissima Staccata, Sopranistin an der Oper von Gennua", rief er in den Raum und schien alles andere als glücklich über diese Information zu sein. Dann wandte er sich der eben Vorgestellten zu und verbeugte sich ungeschickt.
"Madame, wären sie so freundlich uns eine Kostprobe ihrer Kunst zu geben?"
Die Diva lachte perlend: "Nun wir werden sehen!"
Dann drückte sie dem Ballmeister ihren langen, ebenfalls roten Mantel in die Hand und wollte sich auf den Weg durch die Menge machen, als sie plötzlich innehielt. Ihre Augen wurden groß und dann begann sie in einer Lautstärke zu kreischen, die jedem Ohr als unerhörte Qual vorkommen musste.
"Eine Raatttee! Hier! Oh, Hiillffee, ich falle in Ohnmacht!"
In einer theatralischen Geste führte sie die Hand zur Stirn und sackte auf einem Stuhl zusammen, den ein geistesgegenwärtiger Page gerade noch hatte hinter sie stellen können. Das Holz knackte bedrohlich, als die Diva darauf niedersank. Doch das war es nicht, was Minas Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Inzwischen hatten auch andere Damen begonnen zu kreischen und affektiert die Hände in die Höhe zu werfen, eine Gasse bildete sich auf der tatsächlich eine Ratte vor dem allgemeinen Tumult floh. Und nicht nur irgendeine Ratte. Schleicher! Mina bemerkte nun auch Mimosa, die auf der anderen Seite des Raumes vergeblich versuchte, sich durch die zurückweichende Menge zu drängen. Und dann war Schleicher auf einmal verschwunden, die Damen beruhigten sich und ein bleicher Primus Cembalo-Moll ergriff die Hand der Sängerin.
"Madame, ja, es tut mir unendlich leid, ich, also, ich weiß nicht wie das, hmmm, passieren konnte", stotterte er.
Madame Staccata blickte auf.
"Das sollte es auch!", fauchte sie höchst undamenhaft, "Und dann wird von mir verlangt, dass ich noch in der Lage sein soll zu singen? Unverschämtheit! Meine armen Nerven!"
Der Ballmeister half ihr auf.
"Der hintere Salon ist frei, ich werde dort für absolute Ruhe sorgen, da kann sich Madame erholen."
Gemeinsam schritten sie durch die immer noch freie Gasse und verschwanden bald aus dem Blickfeld. Für einen kurzen Moment herrschte noch Stille, doch dann setzten Unterhaltungen und Musik wieder ein als sei nichts geschehen. Mimosa tauchte an Minas Seite auf.
"Hast du gesehen wo er hingelaufen ist?", flüsterte sie.
"Nein, aber sobald er wieder auftaucht werden wir das an dem Gekreische merken."
Mimosa nickte nur stumm und machte sich dann erneut auf die Suche.
Es dauerte noch einen Moment, bis Mina wieder deutlich hörte, was um sie herum geschah. Immer noch gellten ihr die Ohren von all dem Geschrei. Scheinbar waren die anwesenden Adeligen glücklich über die Gelegenheit gewesen, ihr Talent in dieser Disziplin unter Beweis zu stellen. Als wäre es ein Wettbewerb gewesen, hatte eine lauter als die andere geschrieen...
Geschrieen ... getobt ... gebrüllt ... oft hatte es äußerst laute Auseinandersetzungen gegeben ... die meist mit offenen Beleidigungen und knallenden Türen geendet hatten ... in jener Nachts war es besonders schlimm gewesen ... getobt ... gedonnert ... bis eine Ohrfeige das Fass zum überlaufen brachte ... der laute Widerhall der schwer ins Schloss fallenden Eingangspforte hatte etwas Endgültiges gehabt ...Genau, endgültig! Es war vorbei, Schluss damit! Das alles spielte jetzt keine Rolle mehr. Genug von der Vergangenheit! Immerhin hatte sie hier zu tun und sie würde sich nicht weiter von dem ablenken lassen, was irgendwann einmal gewesen war.
Mit dieser Erkenntnis fiel es Mina doch gleich bedeutend leichter, sich dem Ballgeschehen zuzuwenden. Immer noch war alles ruhig
[3]und auch Schleicher schien nicht noch einmal aufgetaucht zu sein. Dafür begann auf einmal ein ganz anderer Klang die Räume zu durchziehen.
"Ohhh! Laaa canción grandiooosa y la cantaaante eeestupendaaa! Qué brillooo, qué gloooriaaa..."
Irgendwo explodierte ein Glas. Weiter hinten veranstaltete offenbar jemand als Gesang getarnten Lärm und es war nicht weiter schwer zu erraten, wer das war. Also hatte Herr Cembalo-Moll seinen Stargast doch zu einer Darbietung überreden können. Hoffentlich konnte er sie ebenso dazu bringen wieder aufzuhören. Die übrigen Gäste schien das alles nicht weiter zu stören, einige Köpfe drehten sich in Richtung des Krawalls, hier und da wurde dezent mit den Schultern gezuckt oder die Stirn gerunzelt, doch dann setzten sich die Gespräche beinahe nahtlos fort:
"Da hat sie doch tatsächlich diesen Grafen geheiratet, also wirklich, dass ist eine Schande ..."
"... für die ganze Familie besorgt. Und dabei haben die doch so gut wie nichts mehr. Man munkelt, ihr Vermögen beläuft sich nur noch auf ..."
"... zwei Pfauenfedern, die an den Hut gesteckt werden. Wer trägt heutzutage noch Pfau? Das ist doch ..."
"... sehr praktisch! Ebenso wie die dazu passende Kaffeekanne, meine ..."
"... Köchin benutzt sie immer zum Nachwürzen. Einfach zwei Priesen, schmeckt wunderbar, das solltest du auch einmal probieren meine Liebe."
"Hast du den Kerzenlöscher?"
Die letzte Stimme war so leise gewesen, dass jeder, der auch nur einige Zentimeter weiter entfernt stand, sie wohl überhört hätte. Und sie schien direkt aus der Mauer zu kommen. Doch als Mina den Blick senkte gewahrte sie zwei der Gnomenmusiker in ihren wandfarbenen Anzügen. Beide trugen je einen seltsamen Gegenstand auf der Schulter, der auf den ersten Blick wie eine Miniaturflöte mit einem auffallend großen Mundstück wirkte. Sie schoben sich vorsichtig an der Wand entlang, nervöse Blicke nach links und recht werfend. Wo sie wohl hin wollten? Denn die Musik im Hintergrund zeigte, dass das Orchester keine Pause machte. Ihre Neugier war geweckt und so beschloss Mina den Gnomen mit einigen Schritten Abstand zu folgen, zumal sich hier ganz klar eine Gelegenheit für eine klassische Obsährwation nach Regel eins des Leitfadens bot. Der Abend brachte also doch eine ganze Menge, dieser Ball war zu Übungszwecken weitaus besser geeignet als sie erwartet hatte!
Es erwies sich schwieriger als gedacht, den Kerlchen auf den Fersen zu bleiben, immer wieder verlor Mina sie aus den Augen und die ausgesprochene Tarnfarbe ihrer Kleidung tat ein Übriges. Außerdem waren die Räume der Oper gnadenlos überfüllt und ein Teil der Menge schien sich ausgerechnet jetzt in ihre Gegenrichtung zu bewegen. Und wenn sie die Gnome dann wieder im Blickfeld hatte, warfen diese genau in diesem Augenblick einen nervösen Blick zurück und es war nicht immer einfach, schnell und überzeugend die Unbeteiligte zu spielen. Doch es ging voran, langsam zwar, aber nach einiger Zeit schienen sie am Ziel angekommen zu sein: Ein kleines Zimmer, dass links von den durchgehenden Raumfluchten abzweigte. Auch hier drängten sich die Gäste, aber nicht scheinbar wahllos in irgendeine Richtung sondern um einen ganz speziellen Mittelpunkt: Madame Staccata hatte sich auf einem niedrigen Sitzmöbel niedergelassen, welches, wie den in unmittelbarer Nähe geführten Gesprächen zu entnehmen war, klangvoll als "Chäslong" bezeichnet wurde. Sie hatte ihren Gesang wieder eingestellt und ließ sich nun von den Anwesenden bewundern. Primus Cembalo-Moll huschte derweil im Raum umher und versuchte vergebens eine gewisse Ordnung in den nicht versiegen wollenden Strom der Verehrer
[4]zu bringen. Mina ließ sich mit der Menge einfach in das Zimmer treiben, dabei immer noch die Gnome im Auge, welche sich nun daran machten einen der pompösen Wandbehänge hinauf zu klettern. Einer erreichte einen der ringsum an der Wand angebrachten Kerzenleuchter, setzte sich direkt hinter die Flamme und beobachtete das Geschehen, seine Miniaturflöte fest umklammert. Und wenn man genau hinsah, entdeckte man auch auf allen anderen Leuchtern Gnome, reglos verharrten sie und schienen auf irgendetwas zu warten. Sollte hier gleich ein privates Kammerkonzert gegeben werden?
In diesem Augenblick begann der Ballmeister zu husten. Beim ersten Huster hoben die Gnome gleichzeitig ihre Instrumente. Beim zweiten schloss sich mit einem leisen Klicken die Tür zwischen dem Raum und der restlichen Oper. Und beim dritten senkten die kleinen Musiker den Teil der Flöte, den Mina für das Mundstück gehalten hatte, über die Kerzenflammen der Leuchter. Sie verlöschten gleichzeitig und es wurde schlagartig stockdunkel. Sogleich ertönte von überall her entsetztes Kreischen und anstatt nach dem Ausgang zu suchen, stolperten die Gäste nur ziellos durcheinander und ein mehrmaliges Poltern lies ahnen, dass dadurch auch diverse Möbelstücke in Mitleidenschaft gezogen worden, ein Tumult entstand, den man ganz sicher auch außerhalb des Raumes hörte. In dem heillosen Durcheinander war Mina wohl die Einzige die dank ihres vampirischen Sehvermögens noch etwas erkennen konnte und der Anblick, der sich ihr bot, war mehr als unerwartet: Während von allen Anwesenden Fortissima Staccata am lautesten schrie, tauchte hinter ihr die Gestalt von Primus Cembalo-Moll auf und nur einen Wimpernschlag später hatte die Diva kein Collier mehr. Der Ballmeister schob sich vorsichtig durch den Raum in die Richtung, in der er wohl den Ausgang vermutete. Und er lag richtig nur das zwischen ihm und der Tür noch eine Wächterin stand, die nicht die Absicht hatte ihn so einfach entkommen zu lassen. Sie hätte ihn festnehmen können, nur wäre dann die Tarnung dahin gewesen. Und es ging auch wesentlich einfacher.
Mit einem schnelle Schritt war sie bei der Tür drückte die Klinke und der Türflügel schwang schwungvoll auf - wer auch immer sie gerade geschlossen hatte, hatte sich nicht die Mühe gemacht sie angemessen zu versperren. Licht flutete in den Raum und fiel direkt auf den Ballmeisters. Dieser schloss geblendet die Augen und stolperte rückwärts. Um dann mit einem Schrei zu Boden zu gehen. Ein kleiner rattenförmiger Schatten huschte zwischen seinen Beinen hindurch über den Boden, was die anwesenden Damen wieder in Panikattacken ausbrechen ließ. Beinahe automatisch wollte Mina in die Hocke gehen um Schleicher vor den trampelnden Füßen in Sicherheit zu bringen, doch ihr fiel ein, dass das wohl nicht besonders gut in ihre Rolle gepasst hätte. Daher begnügte sie sich ebenfalls damit, affektiert zu kreischen und zu hoffen, dass Schleicher tatsächlich so klug war, wie Mimosa immer meinte und sich selbst aus dem Gefahrenbereich bringen würde. Und tatsächlich war die Ratte erneut mit wenigen Sätzen verschwunden aber diesmal bückte sich an der gegenüber liegenden Wand eine Person mit rötlichem Haar und einem dunkelblauen Kleid und ließ ein felliges Etwas in den endlosen Falten des Rockteils verschwinden.
Niemand achtete darauf denn alle Blicke waren auf das Rubincollier gerichtet, welches Cembalo-Moll während seines Sturzes aus der Hand geflogen war und nun über die Köpfe der Gäste auf den Boden zu segelte. Alles wich zurück und nur eine kleine Gestalt in grünem Anzug drängelte sich zu der so entstandenen freien Fläche durch: Septimus Ebel hechtete beherzt nach vorn um das Schmuckstück aufzufangen. Vielleicht war es ganz gut, dass er es nicht schaffte, denn schon allein die Größe der Steine hätte ausgereicht um ihn zu erschlagen. Mit Wucht traf das Collier auf dem marmornen Boden auf und zersprang in tausend Splitter. In der danach herrschenden Stille schoben sich Ophelia Ziegenberger und Patrick Nichts mit gezückten Dienstmarken durch die Menge.
"Stadtwache, bitte ruhig bleiben und Platz machen!"
Während Patrick auf den noch immer am Boden liegenden Ballmeister zutrat, ging Ophelia in die Hocke um sich einen der roten Splitter genauer anzusehen. Sie hielt ihn ins Licht und Verblüffung machte sich auf ihrem Gesicht breit.
"Glas?", fragte sie verdutzt.
"Natürlich Glas!", keifte Madame Staccata, die sich nun auch zum Ort des Geschehens begeben hatte, "Oder denkst du, ich trage meine echten wertvollen Schmuckstücke in DIESER Stadt öffentlich zur Schau?"
"Also war das Collier eine nur Fälschung..."
"Nicht irgendeine Fälschung, ja? Eine echte gennuanische Fälschung wenn ich bitten darf. Hat ein kleines Vermögen gekostet. Und du", sie wies mit einem dicken Zeigefinger auf den zitternden Ballmeister, "Du wirst den Schaden bezahlen!"
Der arme Mann wurde noch etwas blasser und schien regelrecht froh darüber, dass Lance-Korporal Nichts ihn nun in Gewahrsam nahm und aus der Nähe der zornigen Diva bugsierte.
Ophelia sah sich um und winkte ihre Kollegen zu sich, Dienstmarken wurden hervorgeholt und nach kurzer Zeit begannen, unter dem empörten Geraune der Gäste und den immer noch lautstarken Beschwerden der Fortissima Staccata, die routinemäßigen Befragungen eventueller Zeugen. Es musste schließlich alles seine Ordnung haben. Wenigstens in etwa.
Dunkel und still lag das Wachhaus am Pseudopolisplatz, nur aus wenigen Fenstern drang noch gedämpfter Lichtschein. Tatsächlich wurde in einigen Räumen noch gearbeitet und so auch im RUM-Büro Nummer 2.
Eine einzelne Lampe warf ihr Licht auf mehrere Bögen beschriebenes Papier und es würden sich wohl noch mehrere dazu gesellen, welche jetzt noch weiß und unberührt auf einem Stapel etwas außerhalb des Lichtscheins lagen.
Mina hatte beschlossen, ihren ersten wirklichen Bericht, den es nun zu schreiben galt, gleich noch in dieser Nacht zu erledigen, wer wusste schon, wann sie sonst dazu kommen würde? Und außerdem war es gut, diese Sache erledigt zu wissen, gehörte sie doch nicht unbedingt zu den Lieblingstätigkeiten eines Wächters. In diesem Fall stellte sie allerdings auch einen Teil der Ausbildung dar: Wie schrieb man einen korrekten Bericht? Denn das war gar nicht so einfach! In ihrem Bemühen auch wirklich nichts zu vergessen hatte der Text schon eine beträchtliche Länge erreicht und auch ein Ende war noch nicht abzusehen.
Nachdem Primus Cembalo-Moll ins Wachhaus gebracht worden war, hatte er ziemlich schnell unter zittern und stottern ein Geständnis abgegeben, ein wirkliches Verhör war gar nicht notwendig:
Der Oper von Ankh-Morpork stand schon seit einiger Zeit so gut wie kein Geld mehr zur Verfügung, die Einnahmen reichten gerade um die Gehälter zu zahlen und die sonstigen Ausgaben zu decken. Dies war zwar schon öfter vorgekommen, aber es war das erste Mal, dass Herr Cembalo-Moll es miterlebte. Er war in Panik geraten, da ihm seit einiger Zeit ein Teil der Oper gehörte und er fast sein gesamtes Vermögen darin investiert hatte - er fürchtete, alles zu verlieren. Daher hatte er die ohnehin schmale Kasse der Oper geschröpft um einen besonders prächtigen Ball auf die Beine zu stellen, einen Ball, für den auch die Madame Staccata, welche für ihre exzentrische Art ebenso bekannt war wie für ihren teueren Schmuck, eine Einladung nicht ausschlagen würde. Mit einem Teil des Geldes, welches er mit dem Collier gemacht hätte, hatte er der Oper wieder aus der Krise führen wollen um dann seine Anteile am Opernhaus möglichst teuer zu verkaufen und sich mit dem Gewinn, so wie dem Rest des Schmuckgeldes aus dem Staub zu machen. Die Aushilfsmusiker waren auch gar keine Musiker gewesen, sondern extra für dieses Vorhaben angeheuerte Handlanger - ein falscher Violinenspieler hatte die Tür zu eben jenem Nebenraum geschlossen. Dieser war ebenso wie die Gnome, welche das Licht gelöscht hatten, noch immer auf der Flucht, doch da der vollkommen aufgelöste Ballmeister sogar ohne Aufforderung die Namen seiner Komplizen genannt hatte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch sie das Wachhaus von innen kennen lernen durften.
Im Zimmer war es herrlich ruhig, während diese Tatsachen ausführlich zu Papier gebracht wurden. Kein Gekreische, kein gekünsteltes Lachen! Das Kleid war in den Fundus zurückgekehrt und erst jetzt lernte Mina ihre Uniform richtig zu schätzen, denn Vergleich zur Abendgarderobe war diese unwahrscheinlich bequem. Trotz der späten Stunde gut gelaunt schrieb sie weiter und irgendwann gesellte sich zum leisen Kratzen des Stiftes und dem gelegentlichen Rascheln von Papier ein weiteres Geräusch, ein Summen, dessen Töne sacht den Raum durchzogen:
Ohhh! Laaa canción grandiooosa y la cantaaante eeestupendaaa! Qué brillooo, qué gloooriaaa... fine
[1] Warum alles erklären, wenn es doch in hervorragend (un)verständlichen Formulierungen in schriftlicher Form vorliegt?
[2] Wenigstens drei Wiederholungen bei den einfacheren Satzkonstruktionen waren Pflicht.
[3] Was einfach nur bedeutete, dass niemand kreischte.
[4] oder einfach nur neugierigen Leute, die einmal eine echte Diva sehen wollten und hofften, einen theatralischen Ausbruch mitzuerleben - in dieser Hinsicht unterschied sich der Adel nicht von der übrigen Bevölkerung Ankh-Morporks
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