Politik

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von Gefreiter Huitztli Pochtli (SUSI)
Online seit 31. 07. 2007
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Alles begann und endete mit dem Miserabelsten und Verabscheuungswürdigsten, welches im Multiversum überhaupt existierte, welches Schuld am beklagenswerten und stets ingerechten Schicksal aller trug, die eine mehr oder weniger traurige Rolle hierin zu spielen hatten - mit Politik.

Dafür vergebene Note: 11

Der Palast des Patriziers ruhte im Licht des späten Nachmittags. Die Ausschusssitzung der Gildensekretäre im Beisein seiner Lordschaft zog sich nun schon den ganzen Vormittag hin und wirklich Wichtiges war bislang nicht zur Sprache gekommen.
Drumknott betrat den Saal, humpelte mir einigermaßen irrationalen Bewegungen um den langen Tisch herum, an dem die Sekretäre saßen, bis er das Kopfende erreichte, an dem Vetinari Platz genommen hatte. Der feine Staub, den er dabei aufwirbelte, tanzte in den Strahlen des durch die hohen Fenster des Raumes herein scheinenden Sonnenlichts. Die Zeit, die er dafür benötigte, war genau abgestimmt. Schnell genug, um keinen Verdacht der Absicht zu erregen und langsam genug, um den Anspannungsgrad der Anwesenden um dutzende Grad nach oben zu treiben. Vetinari zupfte nicht nur gekonnt an den gespannten Geduldsfäden, er verstand es, ganze Symphonien darauf zu spielen.
Das Niemandem bislang aufgefallen war, das Drumknott sehr geschickt den Bewegungsablauf der Standuhr im Wartesaal imitierte, amüsierte seine Lordschaft immer wieder aufs Neue.
Drumknott beugte sich zu Vetinaris Ohr hinab und flüsterte leise.
Ausnahmslos jeder der Anwesenden hätte so einiges dafür gegeben, den Inhalt der Information zu erfahren, die seine Lordschaft gerade erhielt. Die ungeahnten Vorteile, die sich hieraus ergeben mochten, wären für ihre Geschäfte von unschätzbarem Wert gewesen - oder auch für das eigene Wohlbefinden inklusive des Lebens - je nachdem.

* * *

Stabsspieß Harry schlenderte langsam mit der Gefreiten Anna Blass im Schlepptau durch die Springgasse zurück ins Boucherie Rouge. Eine warme Tasse Kakao erwartete sie Beide. Sie stiegen gerade die Treppe zum ersten Stock hinauf, als Fräulein Irritas, eine von Frau Palms Damen Harry zurückrief.
"Harry, hättest du mal einen kurzen Moment Zeit?"
Harry wandte sich um und kam die Stufen wieder herunter. Fräulein Irritas ging voraus durch den Salon und betrat ein kleines Nebenzimmer, in dem ein Diwan und mehrere Sofas standen. Darauf saßen einige verschüchtert wirkende Personen eindeutig ausländischer Herkunft. Auf dem Teppich in der Mitte des Raumes lag eine bewusstlose Schwarz gekleidete Person und über ihr mit einer Handtasche bewaffnet, Elfriede Schöngeist.
Harry hatte keinerlei Probleme Handtasche und Bewusstlosigkeit zusammen zu bringen. Nur was der Anlass dafür gewesen war und was das halbe Dutzend...nun...Ausländer damit zu tun haben mochte, entging ihm ganz offensichtlich. Und vor allem, was der Assasine hier zu suchen hatte.
Kurze Zeit später saß Harry zusammen mit Humph MeckDwarf im Büro des Kommandanten.
"Eine der Verwicklungen, die ich gar nicht zu schätzen weiß. OK, wir sind nur mittelbar betroffen, immerhin wurde der Assasine nicht von einem Mitglied der Wache an der Ausführung seines Kontraktes gehindert, aber ich bin sicher, dass Lord Witwenmacher wenig Verständnis dafür haben wird, dass einer seiner Leute in einer Zelle der Wache einsitzt", sinnierte Ras und schielte auf die Gildenquittung, die vor ihm auf dem Tisch lag.
"Andererseits stehen wir in der moralischen Pflicht Frau Palm gegenüber. Immerhin residiert die Wache dort in einer...äh...günstigen Position.", fügte Humpf mürrisch hinzu.

* * *

Der Gesandte des Achatenen Reiches Saar Ko Xi, saß mit unbewegter Miene auf dem Sessel vor Lord Vetinaris Schreibtisch.
Lord Vetinari hatte den Botschafter steif begrüßt, dessen Legitimation sorgfältig geprüft und schließlich an ihn zurück gereicht.
"Hattest du eine angenehme Reise, Herr Botschafter?"
"Danke der Nachfrage, euer Exzellenz. Wenn auch der Anlass meines Antrittsbesuches bei dir von eher unangenehmer Natur ist. Mit Bedauern muss ich mitteilen, dass uns zur Kenntnis gelangte, dass einige wenige der schlimmsten Verbrecher des Achatenen Reiches nach Ankh-Morpork gekommen sind. Sie stammen aus dem Gesinde seiner Majestät und sind des Hochverrates schuldig."
Er zog ein paar Blätter aus dem linken Ärmel und legte sie Vetinari vor.
"Dies sind die fraglichen Personen. Das Achatene Reich stellt vertreten durch mich hiermit den förmlichen Antrag auf Auslieferung und wünscht die umgehende Überstellung in unsere Obhut, sollte die Wache Ankh-Morporks ihrer habhaft sein. Ihr müsst wissen, dass dies eigentlich nicht unseren Gepflogenheiten entspricht, um Unterstützung zu ersuchen, normalerweise kümmern wir uns persönlich um solche Angelegenheiten, aber dies sind moderne Zeiten und wir sind hier immerhin in Ankh-Morpork."
Er betonte 'Ankh-Morpork', als handele es sich dabei um eine Art ansteckende Krankheit.
Lord Vetinari winkte Drumknott heran, welcher die Dokumente an sich nahm und den Raum verlies.
"Wir werden unser möglichstes tun, diesen Fall zur Zufriedenheit zu lösen", antwortete Vetinari unverbindlich und erhob sich.
Der Gesandte erhob sich ebenfalls, verneigte sich und folgte einem livrierten Diener aus dem Büro des Patriziers.
Drumknott betrat erneut das Büro, die Dokumente noch immer in Händen.
"Nun Drumknott?"
"In der Tat eine unangenehme und alles andere als gesunde Situation, euer Lordschaft. Die Worte des Botschafters waren ausgesprochen unzweideutig."
"Ich denke, dies erfordert juristischen Beistand. Bitte doch Herrn Schräg zu einer Unterredung und später Kommandeur Ohnedurst zu mir."

* * *

Sekretär Leberhart Trinkfest von der Brauergilde genoss ein Glas Gennuesischen Weines und blickte durch das Fenster auf die Batterie Kupferkessel im Brauhaus.
"Die Informationen sind verlässlich?"
"Ja, ein Ausländer bei Vetinari, definitiv. Aber nicht aus Klatsch oder so, eher von weit her. Sehr weit her!"
Obstler Obergärig, Leberharts Stellvertreter, zwinkerte ihm verschwörerisch zu.
"Und?"
"Er ist zwar wesentlich besser gekleidet, wenn man Männer in Frauenkleidern mag, sein Gesicht sieht aber sonst genauso aus, wie die abgerissenen Leute, die Fumpi gestern bei Rosi Palms Etablissemang gesehen hat, als er seine Lieferung zu Ärmeldicht & Schlömmer gebracht hat."
"Da ist was im Gange, Obstler. Das spüre ich. Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht für uns ausnutzen können. Vetinari war bei der Sitzung viel daran gelegen, den Besuch von dem Kerl nicht an die große Glocke zu hängen. Zu viel, wie ich finde."
Ein dümmliches Grinsen legte sich auf Leberharts Züge, als ihm ein in seinen Augen geradezu genialer Einfall kam. Er entkorkte eine zweite Flasche und schenkte sich nach, um diesen Geistesblitz gebührend zu feiern.

* * *

Feierlich Sittsam trieb sich bei den Fuhrställen an den Ufern des Ankh herum. Er hatte noch immer keine Story für heute gefunden und damit auch keinerlei Verdienst. Wenn nicht bald etwas geschah, was sich als Artikel in der Times eignen mochte, würde er wieder leer ausgehen. Als freier Reporter lebte er von dem, was er verkaufen konnte. Die an Klatsch aller Art interessierten Leser hatten zwar kein Niveau, aber bei Unterschreitung der Qualität der kolportierten Gerüchte, verloren auch sie zwangsläufig das Interesse. Leider verfügte Feierlich nicht über die ausgezeichneten Verbindungen, die ihm Exklusivinterviews mit reichen exaltierten Erbinnen einbrachten, die wegen wiederholten Fahrens eines Eselkarrens ohne Lizenz und unter dem Einfluss von Alkohol im Gefängnis von Ankh-Morpork einsaßen. Und zwar in der kompletten obersten Etage - Noblesse Obliege.
Der Zufall wollte es, dass er an der Einfahrt zum Lagerschuppen von Schiebling Enker vorbeilief, dessen Tor ungewöhnlicherweise weit geöffnet war und einen Blick in den Innenhof erlaubte. Zwei Kutschen standen dort und wirkten hier so fehl am Platz, wie ein Eiswürfel in einem Vulkan. Die Kutschen standen Kopf an Kopf nebeneinander und so weit Feierlich es zu erkennen vermochte, hockten die Kutscher jeweils auf den Böcken und überwachten kritisch die Umgebung. Nervös scharrten die Pferde mit den Hufen, kauten auf ihren Trensen und warfen die Köpfe auf und nieder.
Im schummerigen Licht der Tordurchfahrt presste sich Feierlich an die Wand und schob sich Stück für Stück nach vorn. Sein heruntergekommenes Äußeres, welches häufig verhinderte, in Kontakt mit den besser gestellten Persönlichkeiten zu gelangen, um ein paar Belanglosigkeiten aus deren Leben in Erfahrung zu bringen, kam ihm nunmehr zu Gute.
Links von der Toreinfahrt waren mit der Aufschrift 'Sch. Enker - Ankh-Morpork' versehene Kisten aufeinandergestapelt worden.
Feierlich duckte sich und hechtete hinter die Kisten. Aus dem Augenwinkel heraus, hatte der Fahrer der vorderen Kutsche eine Bewegung wahrgenommen. Als er jedoch genauer hinschaute, war die Toreinfahrt verlassen und leer wie zuvor.
Feierlich schlängelte sich zwischen den Kisten, Säcken und Fässern hindurch, die einen Großteil des Innenhofes einnahmen und gelangte so in Höhe der Kutsche, die der Hauswand am nächsten stand. Weder die eine, noch die andere wies Besonderheiten auf, die einen Rückschluss auf den Besitzer gegeben hätten. Er musste unbedingt herausfinden, wer in den Kutschen saß und vor allem, was sie hier überhaupt taten. Langsam kletterte er über ein paar Fässer, duckte sich unter die Kutsche und kroch darunter. Leises Geraune drang zu ihm.
"...wirklich der richtige Zeitpunkt?", quiekte ein Mezzosopran.
"Wieso, hast du es dir denn plötzlich anders überlegt?", fragte die andere Stimme ruhig und gelassen zurück.
"Nein, dass nicht, natürlich möchte ich diese versoffene Amphore lieber gestern, als heute aus dem Weg haben, aber glaub mir, ich bin nicht erpicht darauf, den Angelegenheiten der Gilde-für-besondere-Aufträge in die Quere zu kommen. Das ist nicht gut für meine oder die Gesundheit eines jeden anderen!", fiepte die Stimme wieder.
"Sei nicht so ein Angsthase. Die Assasinen...", raunte die andere Stimme zur Antwort und wurde gleich unterbrochen.
"Psscht! Erwähn die bloß nicht!", zischte die erste Stimme.
Der Andere verdrehte genervt die Augen, was Feierlich zwar nicht sehen konnte, dessen Stimme jedoch sprach diesbezüglich Bände.
"Halte dich nur an unsere Absprache. Wer würde schon vermuten, dass wir zusammen arbeiten? Wenn etwas schief gehen sollte, ist mein Bauernopfer wohl gewählt, sie werden keinen Verdacht schöpfen, der auf mich fallen könnte. Du solltest dich ebenfalls absichern..."

* * *

Das Unglück kündigte sich mit einem dumpfen Rumpeln an, dem ein lauter Knall und eine Druckwelle folgten. Die Dachschindeln des verwinkelten kleinen Häuschens hoben kurz ab, ließen den akuten Überdruck entweichen und ließen sich an neue Stellen auf dem Patchwork-Dachstuhl nieder.
Das Hauptlabor, wie eine kleine verrußte Messingplakette an der Eingangstüre kündete, war wieder einmal Schauplatz eines tragischen Irrtums geworden.
Ganz langsam schoben die Prüfer ihre Köpfe über die Sicherheitsbarriere und blickten auf die Überreste des Labortisches.
"Die Aufnahmeprüfungen sind für heute beendet. Oder war da noch ein Bewerber?", hustete Phenolphe Thalein, Gildensekretär der Alchimisten durch wallenden Qualm, rieselnden Deckenputz und herabsinkende Kohlenstofffragmente.
"Wäre jemand so freundlich, nach Herrn Weiselfang Juniors Körper zu sehen? Ich glaube dahinten, neben den Fässern mit Lauge ist auch noch etwas von ihm. Jemand soll zu seinem Vater laufen und ihm das...äh...negative Ergebnis des Aufnahmegesuches seines Sohnes mitteilen."
Er seufzte hörbar. Der weitere Verlust eines vielversprechenden Aspiranten, dem ein Platz an der Spitze der Alchimistengilde schon sicher schien. Eine weitere Enttäuschung, dass er sich billiger Effekthascherei doch nicht zu entziehen vermocht und nicht eine bodenständigere Versuchsreihe präsentiert hatte.

* * *

Leberhart Trinkfest schloss sich in sein Büro ein und zog die staubigen Vorhänge vor die vor Dreck starrenden Fensterscheiben. Eine eigentlich überflüssige Maßnahme, aber er wollte einfach auf Nummer sicher gehen.
Er kramte in seiner Weste und holte einen kleinen Schlüssel hervor, mit dem er die Schreibtischschublade öffnete und ein kleines Kästchen zu Tage förderte. Er klopfte gegen das Kästchen und ein winziges Guckfenster öffnete sich.
"Passwort?", nölte der kleine Dämon.
"Ausgeburt des Sudkessels Nummer Drei", flüsterte Leberhart in die Öffnung und der Dämon entriegelte das Wertfach, welches den größten Teil des Kästchens ausmachte. Die Geräusche, die der Dämon dabei machte, klangen jedoch gerade so, als wenn der Riegel eines gigantischen Portals zurückgeschoben würde.
"Pssst! Lass den Quatsch und mach einfach nur das blöde Ding auf. Wieso um alles in der Welt habe ich mir das nur von Obstler Aufschwatzen lassen?"
Er blickte dabei auf einen Aufkleber im Deckel der 'TMSIDR Schnappers einzigartigen Dämonengesteuerten mobilen Safe' als Exklusivimport aus Quirm anpries. Irgendwie hatte Leberhart das Gefühl über den Tisch gezogen worden zu sein.
Papier raschelte, als Leberhart Seite um Seite seines Strategiepapiers durchblätterte. Der eigentlich maßgeblich von seinem Adlatus Obstler ausgearbeitete zweistufige Plan sah vor, den Patrizier dazu zu bringen, den Weinkonsum derart zu besteuern, so dass die Leute automatisch mehr Bier trinken mussten, weil Wein dann zu teuer wurde. Obstler hatte vorgeschlagen, zwei Leute gezielt nach Informationen zu dem fremdländischen Besucher bei Vetinari suchen zu lassen. Das Druckmittel, welches er dann in die Hände zu bekommen gedachte, erschien ihm Gold wert.
Seit Obstler sein Assistent geworden war, hatte sich der Umsatz an Bier beinahe verdoppelt. Die Methoden, die er dabei angewandt hatte, waren zwar nicht ganz astrein, aber immer noch im Rahmen der 'Gildenangelegenheiten', wie er meinte. In Wirklichkeit war er einfach nur geschickt genug gewesen, dass man ihn nicht als Urheber der Machenschaften identifizieren konnte.
So mancher Wirt einer Kneipe in Ankh-Morpork hatte nämlich einen beklagenswerten Anstieg von akutem Holzwurmbefall an den Weinfässern verzeichnen müssen, der Bierfässer jedoch verschonte. 'Zufällig' vorbeikommende Vertreter der Brauereigilde hatten zu verstehen gegeben, dass er sich ab sofort als Stammkunde bei Leberharts Brauerei betrachten durfte. Immerhin dürfe man die durstigen Bürger Ankh-Morporks nicht auf dem Trockenen sitzen lassen. Alles natürlich zu besonderen Konditionen.
Und nun sollte endlich Plan B in Aktion treten: Die Weinlokale sollten nach und nach in Bierkneipen umgewandelt werden, indem sie die Vorzüge von frischem Bier gegenüber abgestandenem Wein beigebracht bekamen. Und seiner Lordschaft sollte dabei eine nicht unerhebliche Schlüsselrolle zukommen.
Ein schwärmerisches Grinsen stahl sich auf Leberharts Gesichtszüge, als seine Phantasie die Realität in den Hintergrund drängte und er sich vollends in seinen absurden Gedankenspielen verlor.

* * *

Phenolphe studierte gerade die Überschriften der Times, als der erste Chemikant der Gilde Bunsen 'Pesthauch' Zipperlein den rußigen Aufenthaltsraum der Alchimistengilde mit einem Päckchen unter dem Arm betrat. Phenolphe nickte ihm zu und widmete sich wieder der Lektüre. Das Geraschel lenkte ihn jedoch davon ab, als Pesthauch ein kleines Kästchen aus dem Papier auswickelte und auf den wackeligen Tisch stellte.
"Was ist das?", fragte Phenolphe neugierig.
"Ein mobiles Wertfach. Das ist wie geschaffen für uns. Man teilt dem Dämon im Inneren ein geheimes Passwort mit. Jedes Mal, wenn man es ihm daraufhin nennt, entriegelt er den Deckel und man kann wichtige Unterlagen hineinlegen oder herausnehmen. Es hat mich zwar fast dreizehn Dollar gekostet, aber ich habe den Mann, der diese Kästchen verkauft von 20 Dollar herunterhandeln können. Er jammerte schon, das würde ihn in den Ruin treiben!"
Voller Stolz schob er Phenolphe das Kästchen hin. Er nahm das Kästchen, drehte und wendete es, um es von allen Seiten zu betrachten. Als er dagegen klopfte erklang ein äußerst massiv anmutendes Geräusch.
"Es ist Innen aus Metall, von Zwergen geschmiedet.", las Pesthauch aus der kleinen Anleitungsbroschüre vor, "Das Äußere ist aus 'edler Klatschianischer Tanne'."
"Hatte der Mann noch mehr davon?"
"Ich dachte mir schon, dass du es gut finden würdest. Deshalb habe ich dir auch eines mitgebracht. Ich habe es auf deinen Schreibtisch in deinem Büro gelegt."
Pesthauch grinste breit. Phenolphe erwiderte das Lächeln, klopfte im Aufstehen Pesthauch auf die Schulter, wischte die dabei schmierig gewordene Hand an seiner Hose ab und eilte in sein Büro. Dieses Kästchen würde seiner Sache wirklich dienlich sein. Es gab immer mal wichtige Unterlagen, die nicht für die Augen anderer bestimmt waren. Und schon gar nicht für die Augen des Patriziers.

* * *

Kommandeur Ohnedurst betrat das Büro des Patriziers, als gerade eine dunkel gekleidete Gestalt selbiges verlies. Rascaal konnte zwar nur einen kurzen Augenblick die Gesichtszüge der Person sehen, jedoch nicht genau einordnen. Dennoch war er sich sicher, sie schon einmal irgendwo gesehen zu haben, doch wenn er versuchte es genauer einzuordnen, schien es stets an den Rand zu rücken, gerade am Rand seiner Wahrnehmung.
Vetinari hatte seine Spione einfach überall, warum also auch nicht in der Wache.
"Herr Kommandeur, Willkommen. Nimm Platz. Es gibt eine Angelegenheit, über die ich heute mit dir zu sprechen habe. Eine Angelegenheit, die die Kompetenz eines Mannes mit Durchblick und Fingerspitzengefühl erfordert."
"Herr?"
"Setz dich doch endlich."
Erneut wies der Patrizier auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch und endlich kam der Kommandeur der Aufforderung nach.
"Was kannst du mir über diese Personen sagen?"
Vetinari deute auf die ausgebreiteten Fahndungsschreiben und Rascaal nahm sie in Augenschein.
"Die Beschreibung und die Bildchen dazu passen auf die Personen der Gruppe, die heute Morgen in der Wache über dem Boucherie Rouge...vorstellig...geworden sind. Stabsspieß Harry informierte mich darüber."
Dass ein Assasine in der Angelegenheit verwickelt war, behielt der Kommandant lieber für sich. Zumindest so lange, bis er mehr in Erfahrung gebracht hatte.
"Nun. Der Achatene Botschafter war kürzlich bei mir und verlangte ihre Auslieferung. Er sagte, es handele sich um Gesetzesbrecher und er wünschte die umgehende Überstellung in seine Obhut."
"Verbrecher also? Was soll mit Ihnen geschehen, Herr? Immerhin haben sie sich meines Wissens in Ankh-Morpork keines Vergehens schuldig gemacht."
"Zunächst werde ich die rechtliche Seite mit Herrn Schräg erörtern. Es wäre also von Vorteil, wenn die fraglichen Damen und Herren weiterhin 'Gäste' der Wache blieben."

* * *

Feierlich Sittsam saß an seinem wackeligen und wurmstichigen Tischchen, das außer einem Stapel Schreibpapier und einem Tintenfässchen mit Schreibfeder darin, nur noch Tinten- und Brandflecken abgelegter und vergessener Zigaretten zierten. Das Papier war noch immer blank, weil Feierlich nicht genau wusste, wie er den Artikel anfangen sollte. Seine Gedanken schweiften zum Spätnachmittag kurz vor Einsetzen der Dämmerung zurück.
Als die Kutschen den Hof von Enker verließen, hatte er sich im Bruchteil von Sekunden entscheiden müssen, wem er zu folgen gedachte, um die Identität wenigstens einer der beiden merkwürdigen Gestalten in Erfahrung zu bringen. Im Grunde genommen hatte ihm der Umstand, dass die Kutsche unter der er lag zuletzt vom Hof rollte, die Entscheidung abgenommen. Zudem hätte ihn der Kutscher der nachfolgenden Kutsche sicherlich bemerkt.
Die holperige Fahrt ging bis zur Ecke Ochsenpferche / Tabakstraße, an der von Innen energisch gegen das Kutschendach geklopft wurde, woraufhin der Kutsche sofort hielt. Der Fahrgast öffnete die Tür, sprang hinaus und eilte hastig um die Ecke Querstraße. Feierlich hatte sich in den Schlamm fallen lassen und nach der Abfahrt der Kutsche die Verfolgung des Unbekannten aufgenommen. Er entschied sich dafür, wie ein Bettler aufzutreten. Diese Tarnung hatte ihm bei diversen Gelegenheiten gute Dienste geleistet und er hatte sogar im letzten Jahr eine Lizenz der Bettlergilde erstanden, die ihm ein diesbezügliches Auftreten erlaubte. Allerdings nicht das Erbetteln von Almosen selbst. Alles, was er zufällig trotzdem bekam, hatte er an das nächste Gildenmitglied abzugeben. Und die Götter wussten, wie sie es mitbekamen, aber nie war es ihnen bislang verborgen geblieben, wenn er ein paar Cent zusätzlich in die Tasche bekam. Stets saß wenig später einer von Ihnen an einer Straßenecke und hielt die Hand oder den löchrigen Hut oder sonst was hoch.
Er humpelte um die Ecke, indem er das linke Bein nachzog und gleichzeitig mit dem Kopf wackelte. Den Gesichtsausdruck hätte selbst ein hartgesottener Profibettler nicht besser hinbekommen.
Der Unbekannte stand im Schatten eines Hauseinganges gegenüber der Alchimistengilde und blickte ihm entgegen. Feierlich erschrak zwar, ließ es sich aber nicht anmerken und schlurfte bis zur Treppe des Hauseingangs, wo er sich unter lauten Stöhnen und Ächzen niederließ. Er tat so, als bemerke er die dunkel gekleidete Gestalt erst jetzt und hustete schwer atmend, "H'Ein h'Almosen für'h h'einen h'ehemaligen vom Schicksa'h'l gebeu'h'telten Fuhrmann, Herr." Dabei hielt er ihm die sorgfältig mit frischem Pferdedung behandelte Hand vor die Nase. Der Unbekannte zuckte instinktiv zurück, warf Feierlich ein Geldstück hin und sprang auf die Straße und huschte durch den gegenüberliegenden Eingang der Alchimistengilde. Kurz darauf erhellte sich das Fenster im ersten Stock und Feierlich erkannte die Gestalt, die er verfolgt hatte, als sie die Kapuze zurückschlug und einen Kopf mit kurzen braunen Haaren und Stoppelbart sehen ließ.
Ein Zupfen an seinem rechten Ärmel lenkte seine Aufmerksamkeit nach unten und er sah ein kleines schmutziges Mädchen, das ihn angriente. Feierlich ließ das Geldstück abwesend in ihre Hand fallen.
"Sag mal, Kleine, kannst du mir sagen, wer das da ist?", dabei fischte er mit der linken Hand eine weitere Münze hervor und bot sie dem Mädchen an, während er mit dem Kinn zum Fenster hinzuckte.
"Das? Das ist Pesthauch."
Sie schloss die Hand um die Münze und rannte die Straße runter und war verschwunden.
Feierlich lehnte sich gegen die Mauer und schaute sich um. Ein kleines Blatt Papier erregte seine Aufmerksamkeit. Sie musste dem Mann, den das Mädchen 'Pesthauch' genannt hatte, aus der Tasche gefallen sein, als er die Münze für Feierlich herausgeholt hatte. Eine erweiterte Anleitung für einen Mobilen-Safe. Davon hatte er noch nie etwas gehört, aber TMSIDR Schnapper war ihm durchaus ein Begriff. Hatte der alte Gauner wieder etwas Neues auf der Pfanne, was ihn für wenigstens ein paar Tage von seinem Bauchladen mit den grässlichen Würstchen fernhielt.
Seine Gedanken kehrten zu den leeren Blättern zurück. Er machte ein paar Notizen. Schnell hatte er in Erfahrung bringen können, dass Pesthauch nur ein Spitzname war und wer sich tatsächlich hinter dem Namen verbarg. Sein Gespräch mit Schnapper war erfreulich gut gelaufen. Schnapper hatte ihm kurzerhand eine Partnerschaft 30 zu 70 angeboten, als er sah, dass sich Feierlich im Besitz der für ihn offensichtlich sehr wichtigen erweiterten Anleitung befand, die er seinen Kunden generell vorenthielt. Feierlich hatte sich wissend gestellt und Schnapper sogar zu 35 zu 65 bringen können. Schnapper hatte diversen Kunden also diese Mobilen-Safes verkauft und ihnen das Notfall-Hauptpasswort vorenthalten...
Neben Pesthauch, der zwei Safes gekauft hatte, gehörten noch Leberhart Trinkgut, dessen Stellvertreter und ein paar andere zu Schnappers Kunden. Sogar ein Botschaftsangestellter der Achatenen Botschaft hatte einen solchen bei ihm gekauft.
Feierlich beschloss zu ermitteln, ob der Gesprächspartner in der anderen Kutsche möglicherweise einer der Kunden Schnappers gewesen sein könnte. Und mit der Botschaft des Achatenen Reiches würde er anfangen.

* * *

Vetinari saß auf dem kleinen Balkon im Stockwerk oberhalb seines Büros. Hier empfing er nur selten Besuch, aber heute hielt er es für angemessen. Drumknott führte Frau Palm herein, die teils interessiert, teils belustigt Vetinari zusah, wie dieser aus einer geradezu winzigen Tasse ein schwarzes Gebräu nippte. Dem Geruch nach, handelte es sich um Kaffee.
"Ah, Frau Palm, schön, dass du es hast einrichten können. Nimm doch bitte Platz. Soll ich dir einen dieser vorzüglichen sehr-schnellen-Kaffees zubereiten lassen?"
"Vielen Dank, euer Lordschaft, aber Kaffee bekommt mir nicht besonders, aber gegen ein Gläschen Wein hätte ich nichts einzuwenden. Hübsch hast du es hier."
Vetinari nickte Drumknott zu und wenig später erschien er mit einem Tablett mit einem kleinen Dessertgläschen Portwein darauf.
"Dein Geschmack, was Weine angeht, widerspricht den Gerüchten erheblich. Die gehen immer davon aus, dass dir außer Wasser nichts über Lippen kommt."
Vetinari lächelte nur unbestimmt und nippte erneut an dem Tässchen.
"Lord Witwenmacher hat eine offizielle Beschwerde eingereicht, da offensichtlich ein offiziell kontraktiertes Mitglied seines Hauses an der Erfüllung seines Auftrages gehindert worden ist und zwar in deinen Räumlichkeiten.
Zornesröte stieg in Rosi Palms Gesicht auf.
"Das ist nicht wahr. Dieser junge Schnösel drang in unsere Räumlichkeiten ein und versuchte die Gäste meines Hauses zu bedrohen, selbstverständlich konnten wir da nicht tatenlos zusehen, zumal Fräulein Irritas zuerst von ihm bedroht wurde. Da hat ihre Kollegin, Fräulein Schöngeist, nur in Notwehr gehandelt!"
"Ah, demnach handelt es sich um einen Regelverstoß der Gilde. Ich verstehe. Woher könnte der Mann den gewusst haben, wo seine Zielpersonen zu finden sind? Die Beschwerde seitens der Gilde spricht auch von dem Abhandenkommen diverser Utensilien, die der Mann bei sich trug."
"Wir können den Mann doch nicht undurchsucht lassen, einen Assasinen, die haben doch Waffen praktisch an jeder Stelle ihres Körpers versteckt."
"Auch seine Papiere?"
"So ein Papier kann verflucht scharfkantig sein, wenn man nicht aufpasst. Und in den Händen eines Assasinen..."
Rosie Palm nestelte umständlich an ihrer Handtasche herum und Vetinari meinte ein leises 'Klong!' vernommen zu haben, bevor der Verschluss aufsprang. Dann kramte sie darin herum und förderte mehrere Gegenstände zutage, deren genauen Einsatzzweck Vetinari beim besten Willen weder einordnen konnte, noch wagte. Schlussendlich holte ein paar Blätter Papier hervor, die sie Vetinari hinlegte. Das oberste Blatt zierte das Zeichen der Assasinengilde. Es handelte sich um den Kontrakt für die sechs Leute aus dem Achatenen Reich. Der Name des Auftraggebers war alles andere als leserlich. Das halb darunter herausstehende Blatt dagegen erschien um einiges interessanter. Die genaue Personenbeschreibung und der Aufenthaltsort der Zielpersonen. Und das Ganze auf einem Briefpapier mit dem offiziellen Siegel der Botschaft des Achatenen Reiches darauf.
Vetinari tippte sich abwesend mit dem linken Zeigefinger immer wieder gegen die Lippen.
"Dein Wein ist wirklich ausgezeichnet, euer Lordschaft.", zwinkerte Rosi Palm Vetinari zu.

* * *

Hauptgefreite Kathiopeja schlenderte durch die Billige Straße, als ihre Aufmerksamkeit von der offen stehenden Tür der Sänftenmanufaktur des Vampirs Saugfit Durstlos angezogen wurde. Durstlos war schon seit Jahren trocken. Er war so stolz darauf, dass er das schwarze Band gleich zweimal trug.
Kathiopeja trottete langsam herein. Die beiden grobschlächtig erscheinenden Wachleute vor dem Zugang zur Werkstatt wollten sie erst aufhalten, erkannten dann jedoch die Dienstmarke an ihrer Uniform und ließen sie passieren.
Durstlos polsterte gerade das Innere einer goldfarbenen Sänfte aus, als er sie bemerkte.
"Hallo, Frräulein Kathiopeja! Wie geht es Ihnen heute? Unterrwegs zurr Nachtschicht?"
"Hallo Saugfit, ja ja, ist mal wieder so weit. Was sind denn das für Typen?", sie deutet mit dem Daumen nach hinten zum Eingang, wo die beiden Wächter standen.
"Ach, die passen nurr auf, dass dieses Schmuckstück hierr keine Füße bekommt."
Erst jetzt bemerkte Kathiopeja, dass es sich nicht um Goldfarbe auf der Sänfte handelte, sondern um eine richtige massive Goldauflage. In der Ecke der Werkstatt bemerkte sie ein kleines Männchen mit mandelförmigen Augen und einer blassen Tunika.
"Das ist Wu. Err kommt aus dem Achatenen Rreich,", erklärte Saugfit stolz, "Err ist einerr derr Sänftentrräger in derr Botschaft und warrtet hierr bis ich fertig bin."
"Er macht aber einen ziemlich eingeschüchterten Eindruck."
Saugfit blickte sich verstohlen um und sagte in verschwörerischem Tonfall, "Angeblich ist eine Grruppe von sechs Leuten, eine ganze Familie aus dem Rreich hierr nach Ankh-Morrporrk geflohen und verrsteckt sich nun irrgendwo. Derr Vater soll Hochverrat begangen haben. Und das bedeutet fürr die ganze Familie Kerrker oder...", er fuhr sich langsam mit dem Zeigefinger der rechten Hand über die Kehle.
"Derr Botschafterr soll außerr sich vorr Wut sein. Gedungene Mörrder, du weißt schon wen ich meine, hatten sie schon aufgespührrt, konnten sie jedoch nicht töten. Und jetzt sind sie verrschwunden."
Saugfit hatte zwar leise gesprochen, aber immer noch laut genug für Vetinaris Auge und Ohr in der Billigen Straße, der wie ein Tagedieb mit geschlossenen Augen gegen den Fensterladen gelehnt stand, dessen Hörorgan jedoch konzentriert auf das lauschte, was drinnen vor sich ging. Er wusste, dass seine Lordschaft diese Informationen sicher zu schätzen wissen würde.

* * *

Oberleutnant Pismire und Oberfeldwebel Sillybos arbeiteten sich gemeinsam durch einen Berg von alten Obduktionsakten. Seit der letzten Untersuchung durch die Revisionsabteilung der Stadtverwaltung, hatte Kommandant Ohnedurst Druck gemacht, mehr Sorgfalt auf den Papierkram zu verwenden. Hin und wieder litten die Akten Vollständigkeit, weil Angaben fehlten oder die Detailgenauigkeit zu wünschen übrig lies. Was zu ergänzen war, notierten sie auf einen Laufzettel, den sie auf den Aktendeckel hefteten, bevor sie die betreffende Akte auf die Stapel der jeweiligen Sachbearbeiter legten. Bisheriger Spitzenreiter an nachzubereitenden Akten war Lance Korporal Narrator. Pismire grinste säuerlich. Jack würde sicherlich jemanden finden, der die Lücken füllen würde. Und wenn ihr Instinkt sie nicht trog, war dieser Jemand erst vor kurzem zum richtigen Gerichtsmediziner befördert worden. Na, der würde sich freuen...
Sie hatten inzwischen die Unterlagen der Obduktionsobjekte die mit 'SIL' begannen erreicht und der ehemalige Berg war nur mehr ein kleiner Hügel.
Pismire schlug die Akte auf und musste unwillkürlich schlucken. Eine offene Akte, bei der keine eindeutige definitive Identifizierung des Opfers möglich gewesen war. Einziges Indiz war die verbeulte Dienstmarke eines Wächters mit der Nummer 240470-K-010204 gewesen, die einem Gefreiten Silicic zugeordnet war. Wenn Angehörige der Wache selbst Gegenstand von Untersuchungen wurden, war es so oder so nie eine angenehme Angelegenheit.
Er schloss die Akte wieder und legte sie zu den offenen Fällen, die derzeit nicht weiterbearbeitet werden konnten.
Lance Korporal Holm steckte kurz den Kopf ins Büro.
"Hallo Zusammen, der Chef möchte euch beide sehen, sofort."
Beide blickten auf.
"Was gibt es denn? Ist etwas passiert?", fragte Sillybos.
"Keine Ahnung, hat er nicht gesagt. Bin ja eben selbst erst zum Dienst gekommen. Bis später, muss noch zu Jack und Huitztli."
Damit verschwand er.

Jack Narrator und Huitztli Pochtli ordneten gerade die gereinigten Instrumente und den Seziertisch von den Überbleibseln des Körpers des unglücklichen Herrn Weiselfang Junior. Die Untersuchung hatte das vorhergesagte Ergebnis bestätigt. Die Druckwelle der Detonation hatte ihn förmlich in mehrere Teile zerlegt und dabei etwas angekokelt. Nichts Unerwartetes für einen Aspiranten der Alchimistengilde, bei dem Unerfahrenheit, Ungeduld und unangebrachter Stolz im ungünstigsten Augenblick aufeinander getroffen waren.
Die Tür zum Labor öffnete sich und Charlie Holm schaute herein.
"Hallo ihr beiden, der Chef will euch sehen."
Damit deute er mit dem Daumen nach oben, um zu verdeutlichen, wen er meinte. Sillybos konnte es also nicht sein, da sein Büro auf derselben Etage wie die Pathologie lag.
Wenig später meldeten sich die beiden bei Rascaal Ohnedurst. Oberleutnant Pismire und Oberfeldwebel Sillybos waren ebenfalls gerade erst eingetreten und hatten noch nicht Platz genommen. Jack schloss die Tür hinter ihnen.
"Was ich euch jetzt sage, wird diese vier Wände nicht verlassen, verstanden?"
Die vier Herzitierten blickten sich gegenseitig leicht verblüfft an, nickten aber stumm.
"Gut. Vor drei Tagen verirrten sich sechs Personen nach Ankh-Morpork. Genauer gesagt, hatten sie das Glück ins Boucherie Rouge zu geraten. Es wurde bereits versucht, sie mittels eines Assasinen aus dem Weg schaffen zu lassen und natürlich fragen wir uns, warum? Der Auftraggeber ist zwar noch unbekannt, aber wir müssen zu unserem und zum Wohl der 'Personen' eine Lösung finden. In Gesprächen haben Hauptmann MeckDwarf und ich erfahren, dass es sich um Flüchtlinge handelt. Da sie wegen ihrer Erscheinung, insbesondere ihres Gesichts, sofort für jeden zu erkennen sind, haben wir ihnen einen Vorschlag unterbreitet und nach einigem Zögern haben sie dem zugestimmt. Es gibt da nun eine Aufgabe", der Kommandant bedachte sorgfältig die weitere Formulierung, "für die das Geschick und die Erfahrung von SUSI am ehesten Erfolg verspricht. Ihr Drei", er blickte Pismire, Jack und Huitztli an, "müsst euere medizinischen Kenntnisse an...ein paar Lebenden anwenden."
Jack stand der Mund offen, während Huitztli einen Hustenanfall bekam und Pismire glaubte, sich verhört zu haben. Sillybos sagte nichts und strich sich lediglich über seinen Bart.
"Wwwie bitte? Aber Chef! Wie stellst du dir das vor? Unsere Kunden kommen doch tot zu uns, meistens jedenfalls. Bisher ist jedenfalls noch keiner auf unserem Tisch gestorben!"
"Die Lebenden, die ich erwähnte, sollen euren Tisch auch wieder lebend verlassen."
"Lebend, Chef?", fragte Huitztli und Pismire unisono.
"Ja, eine Dame und fünf Herren benötigen eine 'postnatale Gesichtsmodellage'. Mit anderen Worten, ihr Aussehen muss dringend verändert werden. Wir werden in Kürze Verstärkung von ein paar 'Experten' erhalten. Wir müssen unbedingt darauf achten, dass niemand sonst in der Wache oder Außerhalb davon Wind bekommt! Es ist Sillybos Aufgabe, das zu handhaben."
Sillybos Hand hielt unvermittelt in der Mitte der Bewegung inne und strich dann mechanisch mit der dreifachen Geschwindigkeit weiter über den Bart. Allein seine Augen verrieten seine Nervosität.

* * *

Feierlich Sittsam hatte nach dem Botschaftsgelände, das Anwesen von Lady Counterfaith, das Ladengeschäft von Fußtritt Erblich und zuletzt das Atelier des Trolls Eruptiv aufgesucht und so unauffällig wie möglich nach einer schwarzen Kutsche und entsprechenden Pferden Ausschau gehalten.
Auf dem Botschaftsgelände flitzten ausschließlich Sänften hin und her, Lady Counterfaith war so alt und klapprig, dass sie, wie Feierlich vom Milchmann erfuhr, der sie täglich belieferte, schon seit Ewigkeiten ihr Haus nicht mehr verlassen hatte. Ihre Kutschen und Pferde wären schon vor Jahren verkauft worden. Fußtritt Erblich nannte lediglich zwei Eselskarren sein Eigen und der Troll Eruptiv kam aufgrund seiner physischen Attribute für so etwas filigranes, wie eine Kutsche nicht in Frage. Der nächste Kandidat auf seiner Liste war nunmehr die Bierbrauergilde. Er schaute sich aufmerksam im Hof der Brauereigilde um. Männer rollten leere und volle Fässer von einer Ecke der Gebäude zur anderen. Karren mit Getreidesäcken fuhren hin und her, andere parkten in einem großen Schuppen. Am linken Rand in diesem Schuppen erhaschte Feierlich einen kurzen Blick auf eine schwarze Kutsche, bevor zwei Männer das Tor zum Schuppen schlossen.
Über ihm erklang plötzlich eine Stimme auf der Galerie, welche den Innenhof umlief.
"Obstler, was sind das schon wieder für Zahlen? Was soll ich damit Anfangen?"
Die Stimme, die antwortete, erkannte er sofort. Es war der kratzige Mezzosopran aus der anderen Kutsche. Der so Angesprochene erwiderte geduldig.
"Das linke sind die Absatzzahlen des letzten Quartals, das rechte die Planzahlen für das kommende Jahr. Das habe ich dir doch schon gestern erklärt."
Obstler Obergärig also. Das war interessant. Was hatten die beiden Stellvertreter der Gilden miteinander zu tun, das so geheim zu sein schien, dass sie sich so konspirativ treffen mussten. Und um was genau war es dabei gegangen?

* * *

Lord Vetinari hatte aus den Reihen seiner vertrauenswürdigsten Mitarbeiter zwei Igors zur Verfügung gestellt. Als Besucher konnten Sie jedoch nicht in das Wachgebäude in der Kröselstraße kommen. Zu viel Aufsehen wäre erregt und zu viele Fragen wären gestellt worden. Fragen, deren Antwort auf Lügen hätte basieren müssen, Lügen, die man sich hätte merken müssen, wenn man später darauf zurückkommen musste.
Sillybos beschloss den Einen als Opfer auf einer Bahre über den Aufzug nach oben in die Pathologie bringen zu lassen, während der Andere als Verdächtiger in Handschellen zur Wache gebracht wurde.
Niemandem fiel es auf, dass dieser Verdächtige nach kurzer Zeit aus seiner Zelle im Keller von Rekrut Onyx zum Verhör in das Büro von Sillybos gebracht wurde. Kommandant Ohnedurst hatte es durch geschickte Manipulation und formvollendet schauspielerisch inszenierte Verärgerung über 'verlotterte Zustände bei der Dienstausübung' verstanden, den Wächtern quer durch alle Dienstgrade soviel Arbeit aufzuhalsen, dass vor lauter Beschäftigung niemand auf den Gedanken gekommen wären, irgendetwas ginge hier nicht mit rechten Dingen zu.

* * *

Leberhart Trinkfest stolzierte in der - wie er annahm - ihm gebührenden Weise das Büro des Patriziers. Betont wichtig nahm er auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch seiner Lordschaft Platz. Der Stuhl indes schien sich seit seiner letzten Unterredung mit Vetinari verändert zu haben: das weiche Sitzkissen fehlte und stattdessen, saß er nun auf dem harten Holz. Er gab vor dies nicht zu bemerken und richtete den Blick auf Vetinari, der in Unterlagen vertieft lediglich mit der Hand auf den Stuhl gedeutet hatte. Leberhart ließ seinen Blick über den Schreibtisch gleiten und seine Augen blieben an drei mobilen Safes hängen, die dort übereinander gestapelt lagen.
Auf der Schmalseite eines der Safes prangte ein Aufkleber der Stadtwache mit dem Amtssiegel und einer Aktennummer.
"Verzeiht, dass ich euch habe warten lassen. Der ewige bürokratische Aufwand..."
"Oh, keine Ursache, euer Lordschaft. Wie ich sehe, bedient ihr euch auch dieser neuen praktischen mobilen-Safes?"
"Oh nein, niemals! Die Wache hat zu Anschauungszwecken ein paar der Corpus Delicti zu mir bringen lassen."
"Corpus...Delicti...?"
"Oh ja, ein Betrug im ganz großen Stil wurde aufgedeckt. Diese Kästchen erfüllen ihren Zweck zwar, aber der Dämon im Inneren öffnet das Gelass auch, wenn man ein bestimmtes Hauptpasswort nennt. Der Hersteller plante wohl, nach dem Verkauf die Kästchen wieder in seinen Besitz bringen zu lassen und sich dann den Inhalt der jeweiligen Besitzer anzueignen, zumal er den Käufern das Hauptpasswort vorenthielt. Die Wache sucht noch nach dem Schuldigen."
"Ah..."
Leberharts Hals hatte sich urplötzlich zugeschnürt und sein Mund war staubtrocken geworden. Er lächelte, doch strömte ihm gleichzeitig der Schweiss den Rücken hinunter.
"Welches so wichtige Gildenthema wolltest du denn nun mit mir erörtern, deine Nachricht klang so...nun...gewichtig."
"Nun...", Leberhart legte die Fingerspitzen der Hände gegeneinander, "...ich hoffte die Angelegenheit der Ausschanksteuer von Wein mit Euer Lordschaft noch einmal erörtern zu können."
"Die Besteuerung von Wein? Hatten wir das nicht schon geklärt?"
"Oh, wie dumm von mir, natürlich hatten wir das schon bei der Sitzung getan, wo habe ich nur meinen Kopf? Ich bedauere zutiefst, euer Lordschaft die kostbare Zeit gestohlen zu haben."
Er erhob sich beinahe ruckartig, verneigte sich hektisch und ging so schnell zur Tür, wie es der Anstand zuließ. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, begann er zu rennen.
Vetinari schaute aus dem Fenster auf die Parkanlage, die Absolut Bekloppter Johnson einst angelegt hatte.
"Ein eiliger Aufbruch, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, euer Lordschaft."
"In der Tat, Drumknott"
"War es Absicht von euch, Gildensekretär Trinkfest die zweite geheime Funktion dieser Kästchen zu verschweigen? Ich meine die, welche den Dämon ständig miniaturisierte Abschriften sämtlicher Akten anfertigen lässt, die darin aufbewahrt werden?"
"Selbstverständlich. Ein Mann in einer solchen Position verdient sie nicht, wenn er zu blind ist zu bemerken, wenn sein Stellvertreter an dem Ast sägt, auf dem er sitzt.
Würdest du jetzt bitte nach Herrn Thalein schicken lassen? Ich sehe nämlich auch bei ihm Späne in beträchtlicher Zahl zu Boden rieseln."

* * *

Sillybos hatte es geschafft, die Flüchtlinge nach und nach in den Obduktionssaal zu schmuggeln. Mal als Leiche, mal als Reinigungskraft oder Ähnliches. Seine Phantasie war wirklich beeindruckend. Schwieriger war es gewesen, die Wächterkollegen davon abzuhalten, während der Aktionen den Sektionssaal zu betreten. Einfach die Türen abzuschließen, wäre verdächtig erschienen, ebenso ein Schild 'Zutritt nur für Gerichtsmediziner', welches Huitztli vorgeschlagen hatte. Jack sprang hier ein, indem er einen cholerischen Anfall nach dem anderen vortäuschte. Niemand würde den Saal freiwillig betreten, es sei denn es wäre absolut notwendig.
Ein einziges Mal wurde die Sache brenzlig, als Pismire und der Igor soeben bei der jungen Dame zugange waren. Chief Korporal van Varwald stolperte ohne anzuklopfen in den Raum. Geistesgegenwärtig brüllte Psimire den Igor an.
"Das ist dein Werk du Pfuscher! Du hast sie auf deinem Gewissen! Gib es zu!"
Der Igor hatte die Anwesenheit van Varwalds ebenfalls bemerkt und hatte das Spiel geschickt mitgespielt. Van Varwald zog es vor, auf dem Fuße rumzudrehen und den Raum wieder zu verlassen. Nach Stress war ihm nun wirklich nicht gewesen. Und dass sich die Brust der 'Leiche' regelmäßig gehoben und gesenkt hatte, war ihm entgangen.
Drei Tage und sechs Operationen am lebenden Objekt später, waren aus Flüchtlingen alteingesessene ehrbare Bürger Ankh-Morporks geworden. Den Igors war es sogar gelungen, für den Vater der Familie einen neuen Arm aufzutreiben, der seinen gelähmten Arm ersetzte.

* * *

Leberhart stürzte in sein Büro und fand den mobilen Safe offen stehend auf seinem Schreibtisch vor. Die Papiere waren durchwühlt und lagen verstreut auf dem Tisch. Geschockt und schwer atmend ließ er sich in seinen Sessel sinken.
"Ruiniert! Ich bin ruiniert! Er weiß Alles!"
Benommen starrten seine Augen auf den offenen Kasten, ohne diesen wirklich wahrzunehmen. Ein kleines Rauchfähnchen stieg sich kräuselnd aus dem offenen Deckel auf. Der kleine Dämon hockte vor dem vergitterten Fensterchen auf einem kleinen Bänkchen, rauchte eine selbstgedrehte Zigarette und zwinkerte Leberhart fröhlich zu.
Unvermittelt wurde er aktiv, holte einen Schlüssel hervor, öffnete damit den Tresor und verstaute zwei große Geldbeutel in seine Ledertasche.
Kurze Zeit später verließ ein wortkarger Reiter eilig die Stadt durch das Hinkende Tor.
Zufällig, wenn auch unbeabsichtigt, folgte Phenolphe Thalein Leberharts Beispiel und setzte den längst überfälligen Umzug nach Unbekannt in Begleitung eines nicht unerheblichen Teiles des Gildenvermögens endlich in die Tat um, als er und ein Packpferd das Geringste Tor durchritten.

* * *

Rascaal Ohnedurst und Humpf MeckDwarf saßen sich im Büro des Kommandanten gegenüber.
"Diese Heimlichtuerei geht mir verflucht gegen den Strich. Ich mag es absolut nicht, wenn Kollegen im Dunkeln gehalten werden."
"Scheint die Lieblingsbeschäftigung seiner Lordschaft zu sein.", stellte Humpf fest, "Alle wie Champignons behandeln: im Dunkeln lassen, mit Mist füttern und wenn einer den Kopf rausstreckt - abschneiden."
Rascaal nickte.
"Der Gedanke tröstet mich, dass wir die Neubürger unbedingt schützen müssen."

* * *

Nach dem eiligen Aufbruch der beiden Gildensekretäre, standen nunmehr die Wahlen der Nachfolger an. Die beiden vielversprechenden Kandidaten rieben sich bereits voller Vorfreude die Hände. Allerdings machte ihnen am Morgen der Wahl ein Artikel in der Times einen Strich durch die Rechnung. Und kurze Zeit später rumpelte ein Eselskarren mit dem Glücklicheren weil Schnelleren darauf auf den Spuren seines ehemaligen Chefs durch das Geringste Tor. Der andere indes wurde kurze Zeit später erst Opfer seines arroganten Zögerns und danach das einiger erboster Weinhändler.
Man fand ihn kopfüber ertrunken in einer mannshohen Amphore billigen Tischweins, an der jemand einen Zettel mit den Worten 'Garantiert resistent gegen Holzwurmbefall" befestigt hatte.
Der einzige, dem die Ereignisse einen Gewinn einbrachten, war ein umtriebiger Reporter der Times, der neben einem größeren Schreibtisch auch einen unbefristeten Anstellungsvertrag bekam. Sein Artikel hatte der Times ein Auflagenplus um mehr als 40 Prozent beschert.

* * *

Drei Wochen nach den Vorfällen trat eine junge fleißige Bürgerin Ankh-Morporks eine neue Stellung als Küchengehilfin in der Botschaft des Achatenen Reiches an. Man hatte großen Wert darauf gelegt, dass die betreffende Hilfskraft weder der Sprache noch der Schrift des Achatenen Reiches mächtig war...



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Feedback:

Von Ophelia Ziegenberger

01.09.2007 11:31

</b><br><br>Was mir an dieser Single sofort positiv auffiel, das war die Beschreibung der Abteilung S.U.S.I. Bisher hatte sich bei mir im Zusammenhang mit dieser Abteilung ein Eindruck von Einzelkämpfermentalität eingeschlichen, dem durch diese Single mit ihren vermittelten Bildern entgegengewirkt wurde. Vor Allem die Details in den Personenbeschreibungen blieben hängen. Auch gefiel mir der unterschwellig stets präsente Humor, der zum Beispiel an der Namensgebung der Figuren zu erkennen war. Ich muss gestehen, dass der Plot mir etwas zu verwinkelt war, um ihn gleich auf Anhieb vollständig zu durchschauen. Ich weiß nicht mehr ab welcher Stelle mich das Gefühl beschlich, irgendwo etwas Entscheidendes überlesen zu haben. Vielleicht war ich aber auch nur schon zu müde beim Lesen, denn erstens plädire ich keinesfalls für gradlinigere Geschichten und zweitens war die Single mir beim nochmaligen Lesen dann zumindest soweit verständlich, dass mir keine konkrete Frage mehr eingefallen ist, die noch der Klärung bedürfte. Ein Wermutstropfen blieb - wie bei vielen Singles - das helfende Eingreifen des Faktors Zufall, um den Reporter auf die richtige Spur zu bringen. Formal bleibt anzumerken, dass Du das Pokalwort "Gesunde" nicht in der vorgegebenen Form eingesetzt hast. Aus meiner persönlichen Sicht hat die Single die Pokalanforderungen nicht ganz erfüllt.<br><br><b>

Von Ruppert von Himmelfleck

01.09.2007 11:31

</b><br><br>Sorry, aber mein Hauptfazit ist: Ich habe die Geschichte nicht verstanden. <br>Statt zwei - nichts miteinander zu tun habende -Handlungen zu erzählen, die beide letztlich auch ohne ein befriedigendes Ergebnis blieben, wäre eine Handlung besser gewesen, die dann wenigstens (für mich) einen Sinn ergeben hätte.<br>Was mir gefallen hat waren ein paar Anspielungen auf die Rundwelt am Anfang. <br>Womit ich Probleme hatte:<br>Warum setzt sich Vetinari für die Flüchtenden ein.<br>Warum werden die in der Wache operiert? Und was haben die Wächter dabei zu suchen, wenn zwei (!) Igors dabei sind? Und warum dieser Umstand die Igors und die Flüchtlinge anonym in den Seziersaal zu bringen statt die Igors direkt zu ihren "Patienten"? Das erschien mir unlogisch.<br>Dann die Sache mit den Safes. Wer hat sie heimlich geöffnet? Wer hatte das Haupt-Passwort (außer Schnapper und Sittsam)?<br>Für eine Pokalmission fehlten mir zu viele SUSIs.

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