Die Akte Korikantani

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von Gefreiter Ettark Bergig (SEALS)
Online seit 16. 07. 2007
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Die Ausbildung zum InfoKon ist keine leichte Aufgabe. Vorallem, wenn man völlig unverhoft in einen Fall schliddert.

Dafür vergebene Note: 10

Es war eine jener Stunden in denen sich das Licht der kleinen Sonne zu überlegen schien, ob es wirklich einen weiteren Tag über der Zwillingsstadt leuchten sollte oder ob es nicht mal, auch wenn nur für einen einzigen Tag, diesen Schandfleck der großen Scheibe umgehen sollte. Schlussendlich unterlag es der Gewohnheit und die ersten zögernden Lichtfinger ließen ein erstaunliches Bild erkennen.
Die sonst so dreckigen Straßen Ankh-Morporks schienen wie leergefegt von all dem Müll, der sich schon seit Monaten in ihnen gelagert hatte. Auch die Mauern der Häuser, ja sogar ihre Fenster schienen von den zentimeterdicken Schmutzschichten befreit zu sein [1].
Nur wer gute Augen hatte, konnte den Grund für diesen Frühjahrsputz weit hinten, über der Straße in der Richtung Sto Lats erkennen. Die Wolken, die in der Nacht vom runden Meer aus über die Stadt gezogen waren, sahen sehr erleichtert aus, waren sie doch einen Großteil ihrer Last in den dunklen Stunden losgeworden.
Ankh-Morpork sah durch die unfreiwillige Reinigung beinahe idyllisch aus, die meisten Bewohner, die nicht noch friedlich in ihren Betten lagen, kamen langsam aus den Kneipen und Bars der Stadt getorkelt, in denen sie Schutz vor den sinnflutartigen Regefällen gesucht hatten. Es war eine sehr ertragreiche Nacht für die Wirte der Stadt gewesen, deren Lokale über ein dichtes Dach verfügten.
Das Pflaster der Straßen war von kleinen und großen Pfützen geschmückt, die, mit etwas Fantasie an Spiegel erinnerten und den von Wolken leergefegten Himmel reflektierten.
Eine besonders große Ansammlung des himmlischen Wassers mitten auf der Messingbrücke wurde schlagartig ihrer Berufung, dass Licht des jungen Morgens zu reflektieren entrissen, als ein paar leichter Stiefel die sonst so glatte Oberfläche durchbrach und dutzende Wellen erzeugte.
Ein Fluch bezeugte, dass die Unterbrechung der morgendlichen Idylle nicht beabsichtigt war, ein Blick auf den Besitzer der Stiefel [2] zeigte, dass dieser es aber nur aufgrund der nassen Hosenbeine bereute.
Dem sonst in unauffälliges, aber teuer aussehendes Schwarz gekleidete junge Mann flatterte eine dünne, rotgefärbte Robe von den Schultern, die scheinbar mit einem dünnen goldenen Saum umrandet war[eigentlich war es unmöglich, dass die Robe bei dieser Geschwindigkeit schon "flatterte", denn sie war von nächtlichen Regen vollkommen durchweicht und schwer, aber jedes mehr oder weniger intelligente Wesen auf der Scheibenwelt weiß, dass die Robe eines Läufers hinter ihm her "flattern" muss! Und in solchen Momenten kommt das berühmte wenigen bekannte Narrativum voll zur Geltung*].
Der Läufer überquerte die Brücke und hielt mit hoher Geschwindigkeit auf die als Pseudopolisplatz bekannte Mitte der Ankh-Insel zu.
Ein verkatert aussehender Mann, der aus einer Seitengasse kam, konnte sich nur mit einem beherzten Sprung zurück davor retten, von dem Läufer umgerannt zu werden. Der Gedanken, dem Läufer die halbausgetrunkene Flasche hinterher zu werfen konnte nur aufgrund zweier Tatsachen unterdrückt werden:
Erstens baumelte von der Brust des jungen Läufers deutlich erkennbar die güldene Marke der Stadtwache und
Zweites (was sehr viel wichtiger war) war die Flasche eben noch halbvoll.
Doch bevor diese Gedankengänge die noch vom Alkohol verlangsamten Synapsen des Mannes durchquert hatten, war der junge Gefreite (denn diesen Rang hatte der Läufer inne) schon längst außer Reichweite und hatte den Pseudopolisplatz erreicht.
Er stürmte mit weit ausgreifenden Schritten die letzten Meter bis zum Wachehaus, riss die Tür auf und schlidderte die letzten Meter bis zum Wachtresen.
Die beiden Rekruten, die zu diesem Zeitpunkt ihren Wachdienst schoben waren mit einem Mal hellwach, als die dunkel gekleidete Gestalt mit einem Schwall kalten Regenwassers in die Wache geschossen kam.
"Morgen Ettark..." brachte einer von ihnen, ein belesen aussehender Zwerg heraus, bevor er von der Gestalt unterbrochen wurde.
"Du, benachrichtige sofort die Abteilungsleitung von SuSi, wir haben einen Tatort in der Alchimistenstraße!"
Als der Zwerg loshetzte warf Ettark dem zweiten Wachhabenden einen Blick zu. Ein Mensch, ungefähr in seinem Alter. Das Gesicht sagte ihm nichts, also schien es einer der Neuen zu sein.
"Rekrut?" fuhr er ihn an. Der Bergiger grinste böse, als der Angesprochene zusammen zuckte.
"Ist Feldwebel Feinstich in der Wache?"
"Ich glaube ja..." antwortete dieser, konnte aber nicht ausreden.
"Du glaubst? Wofür bist du eigentlich hier?" zischte Ettark fuhr herum und lies den leicht schockierten Rekruten am Tresen stehen.
Als er kurze Zeit später an der Tür seiner Abteilungsleiterin klopfte öffnete Rogi die Tür persönlich.
"Oh Ettark. Waf ift paffiert?"
Ja... was war passiert? An sich recht viel... Vor allem, wenn Ettark bedachte, dass dies gerade mal sein zweiter Tag bei SEALS war.

***

Am Tag zuvor war er recht früh aufgewacht, hatte seine Sachen aus dem Spind genommen und in einen großen Jutesack geräumt. Dann hatte er das Wachehaus in der Kröselstrasse verlassen und einmal quer durch die Stadt zum Haus von Frau Honigwein gegangen und war dort sehr herzlich begrüßt worden.
Frau Honigwein hatte mit Frau Willichnicht in der großen Wohnküche gesessen als Ettark ankam und die beiden hatten ihn genötigt, doch noch einen kleinen Happen mit zu essen.
Nach dem sehr gehaltreichen Frühstück hatte Frau Honigwein ihm die Schlüssel der zweiten Etage überreicht, in die er sich eingemietet hatte.
Nachdem er seine wenigen Habseligkeiten in seine neue Wohnung gebracht hatte staunte er nicht schlecht.
Frau Honigwein hatte die Wohnung komplett neu eingerichtet und dabei einen recht guten Geschmack bewiesen. Die drei Zimmer waren mir großen, schweren Möbeln ausgestattet, doch ansonsten so eingerichtet, dass eine Gemütlichkeit und gleichzeitig Zweckmäßigkeit entstand, wie Ettark sie lange nicht mehr gesehen hatte.
In dem Ankh zugewendeten Zimmer war ein großer Eichenschreibtisch und gemauerter Kamin untergebracht, auf dem eine dieser modernen Dämonen-Uhren stand, die ihm sagte, dass er noch ziemlich exakt zehn Minuten hatte, um sich bei Feldwebel Feinstich zum Dienst zu melden.
Schnell warf er seinen Jutesack in das Zimmer, in dem ein großes Federbett untergebracht war, warf sich die Robe in den SEALS-Abteilungsfarben über und verlies schnellen Schrittes sein neues Zuhause.
Zum Glück war es nicht sehr weit bis zum Pseudopolisplatz und so stand er zwei Minuten vor Sieben vor dem Büro von Rogi Feinstich und klopfte.
Es dauerte einige Sekunden, dann öffnete sich die Tür und Rea Dubiata, ihres Zeichens stellvertretende Abteilungsleitung von SEALS stand vor dem Gefreiten.
Sie blickte zu ihm auf und grinste leicht verschmitzt.
"Ah guten Morgen Ettark. Rogi erwartet dich schon. Ach übrigens... warst du schon bei Valdimier?" begrüßte sie ihn, die letzten Worte mit einem belustigten Blitzen in den Augen.
"Nein... Fräulein Feldwebel, bisher noch nicht dazu gekommen." presste er zwischen den Zähnen hervor und drückte sich an der Hexe vorbei in das Büro seiner AL. Als er die Tür hinter sich schloss glaubte er ein leises Lachen aus der Richtung zu hören, in die Rea verschwunden war.
Der Gefreite drehte sich um und sah Rogi hinter ihrem Schreibtisch in irgendwelchen wichtig aussehenden Akten blättern. Er ging einige Schritte auf den Schreibtisch zu und machte eine Bewegung, die einem Salutieren gar nicht mal so unähnlich war. Als die Igorina nicht reagierte räusperte er sich und setzte zu einem:
"Mä'm?" an.
"Oh, Ettark, du bift ef... gar nicht bemerkt, daff du herein gekommen bift... hmm." sagte Feinstich und klappte die Akte zu.
"Ah ja, dein erfter Arbeitftag nicht wahr? Nun..." sie zögerte und sah Ettark an, als wüsste sie nicht so ganz genau, was dieser eigentlich in ihrem Büro wollte.
"Mä'm? Ich wollte mich zu meinem ersten Arbeitstag melden... Außerdem wollte ich fragen, zu welchem Büro ich zugeteilt wurde... Und wo ich Scogilio finde wäre auch hilfreich..." fragte Ettark in möglichst neutralem Ton.
"Aaach jaaa..." Rogi schüttelte den Kopf, als ob sie nicht genau wüsste, wo sie genau war.
"Alfo... dein Büro..." sie wühlte in einem Blätterstapel und zog einen etwas zerknitterten Zettel hervor. "Hier... dein Büro teilft du mit der jungen Will... Nummer vier, also direkt daff gegenüber. Und Fco... hmm ich glaube der ist gerade mit Kannichgut irgendwohin... die follten aber eigendlich gleich wieder hier sein... ja!" sie nickte zufrieden. Dann schien ihr noch etwas einzufallen. "Und Rea hatte mich gerade noch einmal an die Fache mit van Varwald erinnert... Ich hätte es am liebsten, wenn du daf noch heute erledigen würdest... dann hängt mir meine Stellvertreterin damit nicht immer in den Ohren." sie grinste und zwinkerte Ettark zu. Dieser seufzte und nickte dann.
"Ja Mä'm, wird erledigt, vielen Dank." Die Igorina grinste noch einmal kurz und wendete sich dann wieder ihrer Akte zu.
Ettark verließ Ihr Büro und sah sich im Flur des Wachgebäudes um. Tatsache: Direkt gegenüber Rogis Büro war ein Schild mit der Aufschrift Seals, Büro 4 angebracht, direkt darunter hingen die zwei Namensschilder: Lance-Korporal Will Passdochauf und Gefreiter Ettark Bergig.
Da war anscheinend schon jemand sehr fleißig gewesen.
Er fand das Büro verlassen vor, jedoch schon zum Teil in Besitz genommen. An der hinteren Wand war vor einem kleinen Fenster ein großer Schreibtisch, auf dem nebst einem (leeren) Vogelkäfig mehrere lose Zettel gestapelt waren. Auch die beiden Schränke dahinter waren mit duzenden Büchern und Aktenordnern voll gestellt. Außerdem glaubte Ettark an der Wand einen in schlechtem Zustand befindlichen Liegestuhl zu sehen, der außerdem noch völlig falsch aufgebaut war.
Der Schreibtisch rechts hinter der Tür schien hingegen unbelegt zu sein, denn sowohl seine Tischplatte als auch der hintere Schrank waren vollkommen leer geräumt und irgendjemand hatte scheinbar versucht, den gröbsten Staub zu entfernen. Was nicht wirklich gelungen war.
Nun ja, nichts, was Ettark stören würde also packte er seine wenigen Sachen in die Schreibtischschubladen, probierte kurz seinen neuen Stuhl aus [3] und machte sich dann auf, Valdimier zu finden.
Nachdem er in die zweite Etage gestiegen war wurde ihm erklärt, das Büro des Vampirs läge am Ende des linken Ganges und auch diesmal fand er auf Anhieb die gesuchte Tür. Nur dass es ihn dieses Mal nicht wirklich freute.
Nach kurzem Zögern klopfte er mit der geschlossenen Faust und wartete. Einige Sekunden geschah nichts und Ettark wollte sich gerade erleichtert abwenden, als von drinnen ein geschnarrtes "Herein" erklang.
Ettark holte einmal tief Luft und öffnete die Tür mit mehr Kraft, als dafür notwendig gewesen wäre. Die so behandelte Tür schwang nach innen auf und krachte unangenehm laut gegen die Wand. Das Augenpaar, was darauf hin auf den jungen Gefreiten gerichtet wurde, nahm keinen besonders freundlichen Ausdruck an.
"DU?" zischte der Vampir, der scheinbar zuvor am Fenster gestanden hatte.
"Ich habe den Auf... ich..." Ettark räusperte sich. Solche Situationen war er absolut nicht gewohnt, vor allem wo es sich doch schließlich um einen dieser elenden... er schüttelte den Gedanken aus seinem Kopf. Er hatte Rogi sein Wort gegeben!
"Ich wollte mich für mein ... für mein ungerechtfertigtes Benehmen bei unserem letzten Zusammentreffen entschuldigen." Dann schwieg er und sah Valdimier herausfordernd an.
"Entschuldigung angenommen. Sonst noch was?" Damit hatte Ettark jetzt nicht gerechnet.
"Nein, das war alles." Er wollte sich gerade umdrehen, als ihm einfiel, dass das schon wieder als Beleidigung hätte gelten können. Nochmal entschuldigen wollte er sich auf keinen Fall.
"Danke... schönen Tag noch Korporal." verabschiedete er sich, griff die Türklinke und zog sie hinter sich zu. Nun das war besser verlaufen, als er gedacht hatte.
Noch in Gedanken schlurfte er die Treppen zurück ins Erdgeschoss runter, als sich das Eingangsportal der Wache öffnete und zwei Wächter eintraten.
Während der eine Ettark unbekannt war und aussah, als hätte seine Mutter ihm die Uniform gekauft und dabei daran gedacht, der Junge könne ja noch wachsen, war der andere, ein großer Kalksteintroll ihm vom sehen sehr wohl bekannt war.
Er trat vor das ungleiche Pärchen und sah dem Troll in das zerfurchte Gesicht.
"Lance-Korporal Scoglio? Ich wurde dir als Auszubildender zugeteilt!" sagte er.
Nach einem kurzen zögern zeigte der Troll seine Zähne.
"AH! Du mein neuer Schüler Ettark sein musst!"er schlug dem Gefreiten auf die Schulter, was dieser mit einem unterdrückten Ächzen quittierte. "Du kommen mit!" befahl Scoglio und zerrte Ettark hinter sich her.
Erst als sie das Büro des Trolls erreicht hatte, lies dieser ihn los.
"So, du also Szenenkenner werden willst..." fing der Korporal an, nachdem er die Tür geschlossen hatte.
"Ähm... nein eigentlich bin ich Info-kon... nur da gab es wohl keine Ausbilder also hat man mich dir zugewiesen."
Scoglio sah den Bergiger einige Sekunden lang an und zuckte dann mit den Schultern (eine wirklich beeindruckende Geste bei einem Troll).
"Nun, dann ich dir wohl helfen, soweit ich können. Ich dir zum Beispiel zeigen kann, wie man Informanten finden." Der weiße Riese entblößte erneut seine Zähne und Ettark beschloss, dies als lächeln zu interpretieren. Dann sah sich der Troll in dem Büro um. "Ich hier jetzt sowie so nichts Wichtiges zu tun habe. Du am besten kommen mit und ich dir zeigen ein paar Orte wo du können finden Informanten." sagte er und ging, das Büro verlassend, mit großen Schritten an Ettark vorbei. Dieser schüttelte verwirrt den Kopf [4] und folgte seinem neuen Ausbilder dann.
Beinahe drei Stunden folgte der junge Gefreite dem Szenenkenner durch die Straßen von Ankh-Morpork und lies sich die typischen Szenen-Treffpunkte zeigen, wurde einigen Personen vorgestellt und versuchte sich all die Tipps zu merken, die nur so aus dem Troll heraus zu quellen schienen.
Als sie am späten Vormittag wieder am Wachhaus ankamen war Rea gerade dabei, die neuen Schichtpläne aufzuhängen. Neugierig, wann(und mit wem) er seine erste wirkliche Streife würde gehen dürfen, besah sich der Bergiger die Tabelle.
So wie es aussah, würde er noch am selben Tag mit der ranghöchsten Wächterin von Seals auf Patrouille gehen, Stabsspieß Atera, doch als er Rea nach ihrem Büro fragte teilte diese ihm mit, dass der weibliche Zombie aufgrund seines Ausbildungstags mit Sco schon mit dem Gefreiten Johan Schaf auf Streife gegangen war. Auch gut.
Den Rest des Tages las er verschiedene von Scoglio empfohlene Bücher und studierte Karten, auf denen die bekannten Szenentreffs verzeichnet waren, ebenso alle bekannten Kneipen, Bars und ähnliche Lokalitäten.
Auch musste er sich einige Vorträge des Trolls über sich ergehen lassen, der nun scheinbar Feuer und Flamme war, aus dem jungen Gefreiten einen vernünftigen Infokon zu machen.
Erst als Atera am Ende der Spätschicht kurz in Ettarks Büro kam und sich ihm vorstellte, machte dieser sich auf den Weg nach Hause.

***

Als Ettark am nächsten Morgen (eigentlich war es eher späte Nacht...) von seinem Uhrendämon geweckt wurde (wie immer nicht all zu freundlich...), hingen schwere Wolkenschwaden über der Zwillingsstadt und ein diffuses Licht erleuchtete das Zimmer.
Der Bergiger schälte sich aus dem ungewohnt gemütlichen Bett und torkelte, nachdem er einen großen Schluck aus seinem Flachmann genommen hatte, Richtung Badezimmer.
Aus dem am Vortag bereitgestellten Bottich schöpfte er sich das eiskalte Wasser ins Gesicht und vertrieb so schnell die Reste der Müdigkeit. Als er seinem eigenen Blick im Spiegel begegnete fasste er eine recht bedeutungsschwere Entscheidung.
Fest entschlossen griff er zu dem scharfen Messer, welches neben dem Spiegel auf einem kleinen Bord lag.
Nach dem er gefrühstückt hatte zog er sich seine Rot-goldene Robe über, packte einige Bücher und Utensilien in eine große Tasche und verließ seine Wohnung. Gerade als er die Haustüre öffnen wollte kam seine Vermieterin, Frau Honigwein aus ihrer Wohnung,blieb vor Schreck stehen und riss die Augen auf.
"Ettark mein Junge! Was hast du nur mit deinen wunderschönen Haaren gemacht???"
Ettark lächelte und strich sich über den frisch rasierten Kopf.
"Gefällt es ihnen nicht?" Er zuckte mit den Schultern, als Frau Honigwein ihm die Antwort schuldig blieb. "Ich weis auch nicht so genau... es kam so über mich... und irgendwie gefällt es mir... nur vom Bart konnt' ich mich nicht trennen..." Er grinste und schloss die Haustür wieder hinter sich, seine schockierte Vermieterin im Haus stehend lassend.
Als er auf dem Weg zur Wache an einem Schaufenster vorbei kam betrachtete er den Ettark, der sich ihm offenbarte. Die Glatze veränderte sein Aussehen wirklich stark, in Kombination zu dem inzwischen schon recht dichten, struppigen Bart und den blitzenden Augen ergab das ein Bild, vor dem sich kleine Kinder beinahe fürchten könnten. Nun wenn das so wäre würde sich der Gefreite nur darüber freuen... aber irgendwie gefiel ihm, was er sah.
So gut gelaunt wie schon lange nicht mehr betrat er die Wache und marschierte an dem verdutzten Rekruten vorbei in sein Büro.
Nachdem er die mitgebrachte Tasche ausgeräumt und die Mitbringsel in seinen Schrank und seinen Schreibtisch geräumt hatte begab er sich unverzüglich zu Scoglios Büro.
Am Tag zuvor hatte er es so organisiert, dass der heutige Tag ein recht anstrengender aber wohl auch interessanter Tag werden würde.
So würde er nun zusammen mit seinem Ausbilder die Frühschicht übernehmen und so hoffentlich noch mehr über Szenetreffs und Informantenanwerbung lernen (wobei er sich Letzteres wohl selber würde beibringen müssen...) um dann, am Abend, zusammen mit Rea Dubiata noch einmal auf Streife zu gehen, dieses mal, um mehr Geduld mit Vorgesetzten zu lernen (auf jeden Fall hatte er sich dass vorgenommen...). Den Rest des Tages würde er alleine durch die Straßen der Stadt schlendern (wenn Sco sein Einverständnis geben würde in zivil...) und versuchen, Informanten anzuwerben.
Scoglio wartete bereits vor seinem Büro, als Ettark ankam und gemeinsam machten sie sich auf, die Stadt etwas sicherer zu machen [5].
Als sie am späten Morgen wieder zur Wache kamen, kannte Ettark die meisten Treffs in der Nähe des Ankhs und hatte sich entschlossen, seine ersten Informanten dort zu suchen, grade der Hafen schwebte ihm vor.
Nach kurzer Absprache mit Scoglio machte er sich so nach einigen Minuten Kaffeepause wieder auf und verließ das Wachehaus erneut. Seine Robe hatte er in seinem Büro gelassen, die Marke verbarg er in seiner Hemdtasche.
Sein Ausbilder hatte ihn überzeugt, seine ersten Versuche nicht an den Docks auf Schattenseite zu vollbringen sondern sich auf die eher ruhige Ankh Seite zu begeben.
So überquerte er den Ankh auf der Salisstraße und schlenderte am Ufer des zähfließenden Stroms Richtung Hafen.
An den Docks herrschte um diese Uhrzeit reges Treiben und mehrere Schiffe gleichzeitig wurden entladen, so erkannte Ettark schon auf den ersten Blick mindestens fünf Fischerboote, die ihre zum Teil noch lebende Fracht loswerden wollten, zudem mehrere große Transportschiffe von denen große Kisten, wertvoll aussehende Stoffe oder ganze Baumstämme geladen wurden. Von einigen Schiffen strömten Passagiere, zumeist Händler, aber auch eine nicht zu verachtende Anzahl selbst ernannter Abenteurer und Helden. Während einige der Passagiere offensichtlich schon öfters in Ankh-Morpork gewesen waren und sich zielsicher ihren Weg aus dem Getümmel bahnten, wurden die Anderen, zumeist die "Helden", schon bevor sie ihre Füße auf festen Boden von findigen Verkäufern, "Fremdenführern" und sonstigen Gesocks in der Zwillingsstadt begrüßt.
Ettark grinste. Einige dieser ach so starken Männer und Frauen würden sich heute Abend in irgendwelchen dunklen Gassen wiederfinden, zusammen mit starken Kopfschmerzen aber ohne ihre Brieftasche. Tja, Schmerz war ein guter Lehrmeister und nirgendwo galt dieser Spruch so, wie in der Stadt am Ankh.
Der Gefreite setzte sich auf eine Kiste und beobachtete das lustige Treiben einige Zeit, so wie Scoglio ihm das beigebracht hatte. Schnell erkannte er ein etwas herunter gekommenes Gebäude, in dem die erfahren aussehenden Matrosen ein und ausgehen zu schienen. Das die herauskommenden Gäste weit aus unsicherer gingen, als die Reingehenden, lies in darauf schließen, dass es sich bei dem Gebäude um eine Kneipe oder ähnliches handeln musste. Und wirklich, als er sich von seiner Kiste abstieß und näher an die vermutliche Kneipe heran kam erkannte er ein verwittertes Schild, auf dem ein Bierkrug über einem Handelsschiff abgebildet war. Darunter stand in schnörkeliger Schrift "Zur schwan*e**en Gal*on*" zu lesen und von innen ertönte der für Tavernen übliche Lärmpegel.
Sicher, den richtigen Ort gefunden zu haben stieß Ettark die Tür auf und trat ein.


***

Dichte Rauchschwaden empfingen den jungen Gefreiten und erst als sich seine Augen an das Zwielicht gewöhnt hatte, konnte der dass Innere des Gebäude soweit erkennen, dass er sich traute, einen weiteren Schritt in die "schwankende Galeone" zu tun.
Einige neugierigen Blicke empfingen ihn, doch die meisten Besucher schienen schnell der Meinung zu sein, dass von dem Neuankömmling keine Gefahr herrührte und wendeten sich wieder ihren Gesprächen oder, weit öfters, dem Inhalt der großen Krüge vor ihnen zu.
Ettark ging sicheren Schritts Richtung Theke und stieß sich auf dem Weg zu dem massiven Ausschank weniger als drei Mal das Schienbein an Tischen und Bänken.
Der Wirt der Schänke, ein robust gebauter Mann, der jedes Klischee eines Seebären, von den tätowierten Oberarmen, die eher Ähnlichkeiten mit jungen Bäumen denn mit menschlichen Extremitäten hatten bis zu dem langen Bart, dem ansehnlichen Bierbauch und der Pfeife zwischen den Lippen ohne Probleme erfüllte erwartete Ettark mit einem Lächeln.
"Nu min Jung? Wat koann ich dich denn anbieten hm?" fragte er mit einer Stimme, die von Stimmbändern erzeugt wurde, welche scheinbar sämtliche hochprozentige Alkoholika der Scheibenwelt überlebt hatten. Heraus kam so ein angenehmer Bass, der das Bild des Seebären noch perfektionierte.
Ettark sah sich kurz um und bestellte, um auf der sicheren Seite zu sein, ein Bier. Der Wirt grinste ihn an und zapfte dann aus einem riesigen, bauchigen Fass eine schäumende, leicht zähflüssige Substanz in einen großen Holzbecher. Nachdem er dem Rekruten diesen vor die Nase geknallt hatte (einige Schaumkronen flogen Stilecht durch die Luft) lehnte er sich auf den Tresen, wartete, bis der Bergiger einen großzügigen Schluck genommen hatte und gleich darauf anfing fürchterlich zu husten.
Einige Gäste in der Nähe fingen lauthals zu lachen an und auch der Wirt lies ein lautes, kehliges Lachen hören.
Es dauerte einige Minuten, bis der frisch gebackene Infokon sich wieder gefangen hatte, doch bevor er wütend werden oder eine Dummheit begehen konnte packte der Wirt ihn am Ärmel und zog ihn in eine kleine Kammer direkt neben dem Tresen.
Nachdem er die Tür geschlossen und sich breitbeinig davor gestellt hatte wischte er sich einige Lachtränen aus den Augenwinkeln und fixierte Ettark mit einem belustigten blitzen in den Augen.
"So min Jung', jetzt noch mal Kloartext, wat konn ich für dich tun hm? Noach Svens Stoorkbier gelüstets dir joh offensichtlisch nicht ne?" wieder kicherte er, wobei einige Flaschen auf einem Regalbrett leise zu klirren begannen.
Ettark schluckte einmal kurz und als er seinem Gegenüber in die Augen sah begriff er schnell, dass bei diesem Mann weder Lügen noch Gewalt etwas bringen würden. Also versuchte er es mit der Wahrheit.
"Mein Name ist Ettark Bergig, ich bin Gefreiter der Stadtwache und Informationenkontakter in der Ausbildung... und wollte eigentlich versuchen, hier meinen ersten Informanten zu finden..." seufzte er, während er nach seinem Schwert tastete, in der Erwartung, sich jetzt den Weg in die Freiheit erkämpfen zu müssen.
"Sstaddwoache sachst de? Donn zeisch mich ma dine Marke ne?" Der große Mann schien auf einmal sehr interessiert. Als Ettark etwas verunsichert seine Marke aus der Tasche zog und sie dem Wirt zuwarf, fing dieser sie geschickt auf und studierte sie gründlich. Dann gab er sie dem Gefreiten zurück.
"Jo un' warum sachst dass nicht gloich hm? Der Sstaddwoache helf ich doch gern' ne? Bin der Sstadd joa was schuldig ok? Kannst mich Sven nen'. Sven Maat." Er grinste den völlig baffen Wächter an.
"Sie..." fing Ettark an, wurde aber sofort unterbrochen.
"Bleiben wa doch beim Du ne? Bin schliesslich keen Adeliger oder so..."
"Ok... Also du willst als Informant arbeiten?"
"Ja aber gern' doch! Guck doch ma an, was die Sstadd mir ermöchlicht hat! Als min Schiff unterjegangen is, hat' ich garnix mehr, ne? Und nu? Nu hab ich ne gutlaufende Tavern', ne liebe Frau und zwoi wundschöne Tochters ne? Ich schuld' der Sstadd was, also is's doch dat mindeste, der Wache nen bisken zu helf'n hm? Un' hören tu ich hier ja jenuch nich'?"
"Aber sie... du weist, dass der Job nicht gerade ungefährlich ist... und all zu viel bezahlen kann ich dir auch nicht..." Ettark musste sich verkneifen, nicht auch an jedes Satzende ein "ne" oder ein "hm" zu hängen.
"Nu ihr werdet ja dann ja nen bisl' auf min Tavern aufpass'n oder? Damit mir und min Familie nix passiert hm? Und es ja auch nicht direkt jeden verraten, mit wem ich hier red' ne? Un' Geld... Geld is nich' alles nich' woa'? Wenn du regelmässisch kommscht und hia din Bier trinkst, dann richt mir dass vollkommen ne? Ich glaub du bist'n netten." Mit diesen Worten schlug er dem Gefreiten auf die Schulter. Die nicht gerade schmale Schulter verschwand unter den tellergrossen Pranken des Wirts. "Dann sach ma, was du wissen willst, un' hör ich mich ma um ne?"
"Öhm... momentan nichts bestimmtes, ich wär dir dankbar, wenn du einfach alles aufschreibst oder dir merkst, was dir auffällig erscheint..." Ettark zögerte.
"Joa das is ka keen Problem ne? Nu kommst erst ma wieder mit nach vorn, trink din Bier, damit keiner was wittert ne? Am besten nimmst du die hier auch noch..." Er reichte Ettark eine der grünen Flaschen aus dem Regal "Dann erklärt sich auch, warum wir so lange hier wa'n nicht wah'?"
Er öffnete die Tür und trat aus dem kleinen Raum, einen vollkommen verwirrten Ettark hinter sich lassend. So einfach hatte er sich das Informanten anwerben nicht vorgestellt. Er öffnete die Flasche und roch sehr vorsichtig, was verhinderte, dass seine Nasenschleimhäute verätzten. Was auch immer in dieser Flasche war, es war hochprozentiger als alles, was er je probiert hatte. Es erinnerte leicht an den Geruch des berüchtigten Knieweich, auch wenn nicht ganz so stark. Achselzuckend verließ auch er den Raum und setzte sich wieder an die Theke, wobei der die Flasche so einsteckte, dass die Besucher der Taverne genau sehen konnten, was er da in der Hand hatte. Die neugierigen Blicke wendeten sich schnell wieder ab, scheinbar kannten die meisten den Inhalt dieser Flaschen schon.
Langsam, um nicht wieder einen Hustenanfall zu bekommen, trank er seinen Humpen aus, nach dem dritten Schluck fing ihm der Geschmack des Biers sogar an zuzusagen. Er unterhielt sich mit dem Wirt über Nichtigkeiten, als er sein Bier ausgetrunken hatte bezahlte er und ging, etwas benommen, Richtung Tür.
Der frische Ankhgeruch vertrieb schnell die Benommenheit und der kalte Wind, der ihm von Randwärts ins Gesicht pfiff machte seine Gedanken wieder so klar, wie vor dem schicksalhaften Tavernenbesuch. So sah also sein Job aus... Auch wenn er nicht darauf hoffte, jedes Mal so ein Glück zu haben, war er der Meinung, seine Arbeit für heute gut gemacht zu haben und so begab er sich wieder Richtung Pseudopolisplatz. Schließlich musste er heute Abend noch mit seiner Vizechefin auf Streife gehen, und wenn er noch so ein Bier würde trinken müssen, würde er Rea Trümpfe in die Hand spielen, die er dort nicht gerne sehen würde.

***

Er ließ sich Zeit und schlenderte durch die Stadt und ging, ohne es wirklich zu bemerken, eine der offiziellen SEALS-Routen ab. Als er am frühen Nachmittag endlich wieder an der Wache ankam zogen schwere, schwarze Wolken über die randwärts liegenden Mauern und auch der Wind hatte deutlich an Kraft gewonnen. Es würde eine interessante Streife werden heute Nacht...
Nachdem er einem dringenden menschlichen Bedürfnis nachgegangen und große Teile Bieres wieder losgeworden war, ging er in sein Büro und las den Rest des Nachmittags in einem recht dicken Buch dessen Titel sich mit der "Psychologie von Zivilisten" beschäftigte. Scoglio hatte es ihm zusammen mit der Notiz auf den Schreibtisch gelegt, dass es recht hilfreich wäre, um sich in die Lage von potentiellen Informanten zu versetzen. Es war nicht wirklich interessant, doch da er sowie so nichts Besseres zu tun hatte, überflog er die Kapitel und schrieb sich einige interessanten Aspekte heraus.
Kurz vor Beginn seiner Schicht machte er sich bereit, zog sich seine Robe über und wartete am Ausgangsportal auf die stellvertretende SEALS-Abteilungsleiterin.
Nur wenige Minuten, nachdem die Uhr am Tresen den Beginn der Schicht anzeigte kam eine etwas abgehetzte Rea aus ihrem Büro, die ihre Schritte aber sofort verlangsamte, als sie des wartenden Gefreiten ansichtig wurde. Gemäßigten Schrittes ging sie die letzten Meter und begrüßte den Bergiger mit einem angedeuteten Nicken.
"Nun Ettark, bereit für eine richtige Nachtstreife? Übrigens eine hübsche Frisur..."
"Ja, Fräulein Feldwebel, auch wenn ich anmerken muss, dass du vier Minuten zu spät bist." erwiderte dieser mit einem ironischen Grinsen und einem angedeuteten Salut.
"Ich musste noch... Warum sollte ich mich eigentlich vor dir rechtfertigen? Mitkommen Gefreiter!" sagte sie ihn leicht angesäuertem Tonfall und ging mit großen Schritten auf den Ausgang zu. Ettark warf den beiden, ob des kleinen Schlagaustausches verwundeten wachhabenden Rekruten, ein Zwinkern zu und folgte seiner Vorgesetzten dann mit einem lauten:
"JA Mäh'äm!"
Diese überhörte den ironischen Ton geflissentlich.

***

Die ersten zwei Stunden der Streife verliefen recht ereignislos, die Kommunikation zwischen den beiden Wächtern beschränkte sich auf das Wichtigste, doch die Hexe überraschte Ettark mit einer Ortskenntnis, die er ihr gar nicht zu getraut hätte.
Als um halb elf die ersten Regentropfen fielen, sank die Temperatur deutlich und aus der milden Sommernacht wurde eine gefühlte Herbstnacht.
Nur wenige Minuten später blitzte es.
Ob aus Gewohnheit, oder um dem Greenhorn zu zeigen, wie hart ein SEALS sein müsse suchte Dubiata weder Unterschlupf in irgendwelchen Kneipen oder unter Vordächern Schutz noch brach sie die Streife ab sondern ging die gewohnte Strecke. Zwar war er nach wenigen Minuten nass bis auf die Haut (vor allem das fehlen der langen Haare machte sich nun bemerkbar...), doch einerseits störte Ettark dass nicht wirklich, zum anderen würde er so etwas niemals vor Rea zu geben. Also zog er den Kopf zwischen die Schultern und stapfte kommentarlos neben seiner Streifen-Partnerin über dass nasse Pflaster.
Es war eine lange, schweigsame Streife und die Straßen der Zwillingsstadt waren wie leergefegt. Nur selten sah man verschwommene Schemen von einem Hauseingang zum nächsten huschen und die Sicht wurde dank der immer dichter fallenden Regenschwaden mehr und mehr eingeschränkt. Die Straßen verwandelten sich mehr und mehr in kleine Flüsse und Ettark dankte den Assassinen-Meistern in Gedanken für das feste Schuhwerk, welches sie all ihren Schützlingen angedeihen ließen.
Zwar waren auch seine Stiefel nicht mehr in dem besten Zustand (ein halbes Jahr Wache zeigte seine Wirkung... auf die ein oder andere Weise), aber wasserfest waren sie noch wie am ersten Tag.
Erst wenige Stunden vor Sonnenaufgang ließ der Regen langsam nach und setzte dann völlig aus.
Es offenbarte sich ein Blick auf saubere Straßen und Hausfassaden. Ein seltener Anblick in einer Stadt wie dieser.
Sie hatten fast die Diebesgilde erreicht, von der es nur noch wenige Minuten bis zum Pseudopolisplatz wären, als ein verspäteter Blitz über die Dächer der Stadt zuckte. Der Donner war ohrenbetäubend und kam weniger als eine Sekunde später. Rea beschleunigte ihre Schritte und Ettark tat es ihr, ohne weiter zu überlegen, nach. War der Blitz wirklich in der Stadt eingeschlagen? Jetzt, wo das Gewitter eigentlich schon vorbei war?
Als sie um die Ecke der Diebesgilde kamen bestätigte sich der Verdacht.
Ein großer, rauchender Steinklumpen lag vor dem Gebäude! Doch warum bewegte er sich?
Die beiden überwanden die letzten Meter und erkannten dann das wahre Opfer. Es war kein lebloser Steinklumpen, der da auf der Straße aufgeschlagen war sondern ein alter, sehr verwitterter Wasserspeier, der einstmals aus einem hellen Stein bestanden hatte. Nun war die gesamte Front schwarz verkohlt und die Bewegungen des Speiers wurden immer langsamer. Rea kniete sich hin und murmelte.
"Ein Blitz schlägt nicht in einen Wasserspeier! Und vor allem wenn, dann nicht in die Brust sondern in den höchsten Punkt!" Sie drehte sich zu Ettark um, in ihrem Gesicht spiegelte sich eine Entschlossenheit, die Ettark da bisher noch nicht gesehen hatte.
"Gefreiter! Los lauf zur Wache und hol SUSI! Und Rogi... vielleicht kann sie ja noch was für den Armen tun..." Als der Bergiger zögerte blitzte Zorn in ihren Augen auf.
"SOFORT! Jetzt ist keine Zeit für elende Machtspielchen!" Ohne ein Kommentar wirbelte Ettark herum und rannte Richtung Pseudopolisplatz.

***

Ja und nun stand er wieder hier.
Nachdem er Rogi eine Kurzzusammenfassung der Situation gegeben hatte war diese aus dem Büro geeilt, hatte die drei verschlafenen SUSI-Mitarbeiter aufgeklärt und war mit ihnen und dem Gefreiten zum Tatort geeilt.
Während die SUSIs in beeindruckender Geschwindigkeit die Straße absperrte und Rogi sich nach bestem Gewissen um den Wasserspeier kümmerte standen Ettark und Rea nun eher unbeteiligt daneben und versuchten, nicht im Weg zu stehen.
Nach einiger Zeit richtete Rogi sich auf und wendete sich ihren beiden Untergebenen zu.
"Er wirdf überleben... glaube ich... aber er fpricht keine Fprache, die ich verftehe..." sie schüttelte den Kopf.
"Nun ja, ihr beiden geht am befften tfuerft mal tfurück zur Wache und beendet eure Ficht... Rea, ich hätte deinen Bericht gerne noch heute geht daf?"
Nachdem die Hexe genickt hatte, begaben sich die beiden zurück zur Wache, beendeten ihre Schicht und Ettark ging nach Hause, um einzuschlafen, sobald er die weiche Oberfläche seines Bettes berührte.

***
Die Mittagssonne weckte Ettark am nächsten Morgen wenige Minuten, bevor sein Weckdämon das tun konnte. Das weiche Bett hatte ihm Rückenschmerzen und einen steifen Nacken beschert, doch der junge Mann war bereit, über diese kleinen Nachteile hinweg zu sehen. Schon lange hatte er nicht mehr so tief geschlafen oder gar so ausgeruht aufgewacht.
Schnell brachte er seine Morgentoilette hinter sich und da seine Haare neuerdings keinerlei Pflege bedurften, ging dass schneller, als er gewohnt war. So saß er schon wenige Minuten nach zwölf beim Frühstück (Frau Honigwein hatte seinen Vorratsschrank ab vorigen Tag scheinbar aufgefüllt, er musste ihr dafür irgendwann mal danken...) und konnte sich so sehr viel Zeit lassen.
Bestens gelaunt verließ er um halb sieben dass Haus und schlenderte gemächlichen Schrittes in Richtung Wache.
Als er den Pseudopolisplatz erreichte, war seine Laune eher noch besser und so schockierte er die wachhabende Hamsta am Tresen mit einem fröhlichen
"Guten Mittag Rekrutin!". Er zwinkerte ihr zu und begab sich in sein Büro. Als er die Tür öffnete blieb er erstaunt stehen. Der Schreibtisch am Fenster war zum ersten Mal besetzt und eine junge Frau saß auf dem Stuhl und schien sich um eine etwas zerzauste Taube zu kümmern. Sie hob den Kopf, als er die Tür hinter sich schloss und nickte ihm begrüßend zu.
"Ah, du must mein neuer Büropartner sein... Ettark oder?"
Dieser nickte und salutierte, immer noch blendend gelaunt mit zwei Fingern.
"Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Will... Will Passdochauf." Sie zögerte. "Ach bevor ich's vergesse, Rogi will dich sehen, sobald du hier bist... das dürfte dann jetzt sein." Sie grinste.
Ettark nickte, warf seine Robe über seinen Stuhl und verließ das Büro wieder. An der Tür gegenüber klopfte er und öffnete sie dann, ohne auf eine Antwort zu warten. Seine Abteilungsleiterin saß an ihrem Schreibtisch und unterschrieb irgendwelche Dokumente.
Sie blickte kurz auf, nickte ihm zu und drückte einen Stempel auf das Dokument. Erst dann legte sie es bei Seite und wendete sich dem Gefreiten zu.
"Ah Ettark... Gut daff du da bift. Hat Will dir gefagt, daff du kommen follt?"
Er nickte, Rogi folgte seinem Beispiel und blätterte dann wieder in ihren Notizen.
"Gut... RUM hat unf nämlich um Hilfe gebeten. Der Wafferfpeier den ihr heute Morgen gefunden habt fpricht leider keine Fprache, die wir verftehen und RUM hat bifher auch niemanden gefunden, der da überfetfen kann. Sie vermuten, daff er erft vor kurtfer Feit nach Ankh-Morpork gekommen ist, also haben fie mich gebeten, einen unserer Informanten-Kontakter zum Hafen fu fi...", sie runzelte kurz die Stirn, " ...fu fenden!" ein triumphierendes Lächeln. "Und da Fco mir gefagt hat, daff du deine erften Informanten am Hafen gefunden haft, dachte ich, daff du daff ja mal, alf Teil der Aufbildung fo tfufagen, übernehmen könnteft... oder?" sie sah ihren Untergebenen fragend an.
"Ja... Mä'm" erwiderte dieser. "Ich habe einen recht vielversprechenden Kontakt, der wird befti..." er räusperte sich. Gar nicht so leicht, sich vom ewigen Lispeln nicht anstecken zu lassen. "...bestimmt heraus finden können, ob vor kurzem ein Wasserspeier auf dem Seeweg angekommen ist... sowas ist schließlich nicht unbedingt an der Tagesordnung."
"Gut... dann mach daff bitte" sagte die Igorina und vertiefte sich wieder in das geordnete Chaos auf ihrem Schreibtisch.
Ettark verließ das Büro und ging schnurstracks Richtung Ausgang. Sein dritter Tag... und schon der erste ernsthafte Auftrag... er hatte nicht gedacht, das dass so schnell gehen würde. Immer noch bestens gelaunt verließ er die Wache, steckte sich seine Marke wieder in die Tasche und schlenderte Richtung Hafen.

***

Als er am Hafen ankam herrschte dort beinahe trügerische Ruhe, ein einzige Schiff lag am Kai und die Männer, die mit dem Abladen beauftragt waren, schienen es nicht all zu eilig zu haben.
Die Sonne hatte die Stadt in den letzten Stunden stark aufgeheizt und so was es zu verstehen, dass auch der fleißigste Matrose sich seine Kräfte lieber ein teilte. Außerdem wurden die langen Eisenstangen, die das Schiff geladen hatte stimmt nicht schlecht.
Die Atmosphäre änderte sich schlagartig, als Ettark die Tür der "Schwankenden Galeone" aufstieß und das angenehme dunkel der Kaschemme betrat. Dutzende Gäste aller Spezies drängten sich im die Tische, es wurde lauthals diskutiert, gespielt, gewettet, gegessen und, natürlich, getrunken.
Der Gefreite in zivil bahnte sich seinen Weg durch die Massen und setzte sich auf einen etwas abseits stehenden Stuhl am Ende der Bar, welcher schlagartig frei wurde, als er den kurz geratenen Zecher böse ansah. Die Glatze wirkte wirklich Wunder! Vielleicht sollte er sich zusätzlich noch einige Tätowierungen holen und er beschloss, Sven bei Gelegenheit danach zu fragen.
Doch erst einmal kam der Fall.
Und da kam sein neuer Informant auch schon, breit grinsend und einige große Holzkrüge tragend.
"Ah Ettark, doh bischt' ja scho' wieder! Einen Moment, ich bring' nur noch kurz die hier zu ihrer Bestimmung, dann komme ich zu dich ne?" Ohne eine Antwort abzuwarten verschwand er im Getümmel (wobei erwähnt werden muss, dass sich das Getümmel kurz auflöste, als der Wirt in seine Nähe kam, sich aber sofort nach ihm wieder schloss... ein Mann seiner Ausmaße brachte noch mehr natürlichen Respekt mit sich, als vieles andere... vor allem wenn von diesem Mann die Alkoholversorgung abhängig war). Nur wenige Minuten später öffnete sich die Menschenmenge wieder und Sven kam immer noch breit grinsend auf Ettark zu und begrüßte ihn mit einem kräftigen Schlag auf beide Schultern, den sowohl Ettark als auch sein Stuhl mit einem Ächzen quittierten. Dann ging er hinter die Theke, klopfte an eine unauffällige Tür und füllte dann zwei Humpen mit seinem dunklen Bier.
Er hatte sich gerade zu Ettark gesetzt, als sich die Tür öffnete und eine zierliche junge Frau mit langen roten Haaren den Schankraum betrat.
"Is ne Hübsche hm?" flüsterte Sven, als er Ettark musternden Blick bemerkte. "Is' min' Jüngste, Lena." sagte er, als wäre damit alles zu dem Thema gesagt. Er hob seinen Humpen und der Bergiger ließ seinen eigenen da gegen krachen. Nach dem beide einen Schluck genommen hatten stellte der Wirt sein Bier wieder auf den Tresen und sah Ettark an. Hinter ihm füllte seine Tochter geschickt einige Becher und verteilte sie an die wartenden Gäste.
"Nu sach ma min Jung. Ich würd' ja gern' glauben, dass du wegen min' Bier hier hergekommen bist, aber ich denk' ma, du wirst nen anderen Grund haben hmm?" Ettark nickte und beugte sich ein wenig vor, um leiser sprechen zu können. Es musste ja nicht gleich jeder merken, worüber oder mit wem der Wird der "Schwankenden Galeone" da redete.
"Da hast du leider Recht. Meine Chefin hat mich beauftragt, etwas über einen Wasserspeier heraus zu finden, der scheinbar erst vor kurzem in die Stadt gekommen ist. Da er keinerlei Sprache spricht, die uns geläufig wäre... " er zuckte mit den Schultern und sah sich im Schankraum um.
" 'n Wasserspeier sachst du? Joar, dass sollte wem aufgefallen sein hmm?" Er strich sich durch seinen Bart und drehte die Augen zu den Deckenbalken seiner Kneipe. Dann nickte er. "Ich weiß, wen da ma am besten fragst...?" Er nickte in eine dunkle Ecke. Als Ettark seinem Blick folgte, erkannte er im Dunkeln eine hünenhafte Gestalt, die scheinbar sehr behaart war. "Siehst ihn? Das is Kielwasser, der Steuermann der Jahrhunderttaube. Spricht zwar auch keine mir verständliche Sprache, aber verstehen tut der alles, was du sagt ne? Der und sin Käpt'n, Hans Einsam, die erfahren eigentlich alles, was hier im Hafen ein- und ausgeladen wird. Sowohl legal, wie ... nicht ganz so korrekt hm?" er zwinkerte Ettark zu. "Am besten nim's din Bier, ich bring dir noch eins und dann setz'te dich ma zu dem... aber ich würd's dem nicht direkt auf die Nase binden, für wen du arbeitest... der Jung kann gut austeilen." Er zwinkerte erneut, stand auf und zapfte ein frisches Bier, welches er Ettark in die Hand drückte. "Mach du ma din Job, ich werd min Tochter ma nen bissel helfen." Dann drehte er sich um und wandte sich an den nächsten wartenden Gast.
Ettark nahm sein eigenes Bier in die andere Hand und kämpfte sich durch die Zecher zu der dunklen Ecke, wo seine potentielle Quelle alleine an einem runden Tisch saß. Ohne zu fragen setzte er sich Kielwasser gegenüber und schob ihm das Bier rüber. Dieser sah ihn fragend an, zuckte aber dann mit den behaarten Schultern und nahm einen langen Zug aus dem hölzernen Humpen.
Während dessen musterte Ettark sein Gegenüber.
Kielwasser war, soweit der Gefreite das erkennen konnte sehr groß und trotz des langen, rotbraunen Fells, welches seinen gesamten Körper bewuchs, humaner Gestalt. Das einzige, was an seinem Körper unbehaart schien, war die glänzende, schwarze Nase und die dunklen Augen. Als er das Bier absetzte, konnte Ettark außerdem sehr lange, raubtierartige Zähne erkennen. Dann lehnte sich Kielwasser mit beiden Armen (behaart bis zu den Fingerspitzen) auf den schweren Tisch und blickte Ettark fragend ins Gesicht. Dieser räusperte sich und beugte sich ebenfalls etwas vor.
"Du bist Kielwasser, oder?" fragte er, um das Gespräch ins laufen zu bringen. Der Angesprochene nickte nur und wartete.
"Gut. Mein Name ist Ettark... Ettark Bergig. Ich ... ich bräuchte einige Informationen und man hat mir gesagt... dass du und dein Kapitän dafür die richtige Adresse wären." Kielwasser gab einen Laut von sich, der an ein Knurren erinnerte, blickte aber weiterhin freundlich (soweit Ettark das richtig interpretierte) und schien zu warten.
"Ähm... wir... ... ähm... Ich habe Informationen, dass vor kurzer Zeit ein Wasserspeier, einer aus sehr hellem Stein, die Stadt auf dem Wasserweg erreicht hat, wahrscheinlich aus einem weiter entfernten Land... ja. Weißt du darüber vielleicht etwas?" Sein Gegenüber nickte kurz, verschränkte seine Finger ineinander und ließ ein beeindruckendes Krachen ertönen. Dann stand er auf, machte Ettark klar, dass er sitzen bleiben sollte und bahnte sich dann seinen Weg durch die schwankende Galeone. Kurz darauf kam er zurück, einen Mann hinter sich her ziehend. Die beiden setzten sich gegenüber des Bergigers an den Tisch und unterhielten sich leise, wobei der Neuankömmling scheinbar Ankh-Morporkianisch sprach, Kielwasser aber eine seltsame, kehlige Sprache, die hauptsächlich aus tierischen Lauten zu bestehen schien. Dann wendeten sich beide Ettark zu und der Neuankömmling fing an zu sprechen.
"Kielwasser hat mir erzählt, was dein Problem ist. Mein Name ist Hans Einsam, ich bin der Kapitän der Jahrhunderttaube, des schnellsten Schiffes auf den Meeren der Scheibenwelt. Und sicher auch darüber hinweg", stellte er sich kurz vor. "Du willst also etwas über den Wasserspeier erfahren, der letzte Woche hier angekommen ist." Ettark nickte und Hans grinste breit. "Nun, Informationen haben wir eine Menge, aber ich vermute, du weißt, dass so etwas kostet oder?" Sein Grinsen wurde noch breiter. "Was bist du denn bereit, für diese Informationen zu zahlen?"
Ettark fluchte innerlich. Er hatte Rogi gar nicht nach einem Budget für seine Informationen gefragt. Nach Sven Maat hatte er gar nicht mehr daran gedacht, dass nicht jeder bereit war, der Stadt umsonst zu helfen. Er griff zu seinem eher mager gefüllten Geldbeutel und zählte einige Dollar auf den Tisch. Dann sah er die beiden an. Kielwasser schien zufrieden zu nicken, Hans aber sah etwas enttäuscht aus.
"Das ist alles? Ich dachte, die Informationen wären dir da schon mehr wert... sagen wir... das doppelte?" Er lächelte verstohlen. Ettark überlegte. Soviel hatte er nicht dabei. Also zuckte er mit den Schultern.
"Nein, soviel werde ich nicht bezahlen, da werde ich bestimmt noch jemanden finden, der mit dem Geld zufrieden ist." Als er das Geld wieder einstecken wollte zuckte die Hand des Kapitäns nach vorne und hielt ihn am Handgelenk fest.
"Nein nein, ist schon gut! Man wird ja wohl noch handeln dürfen. Du kriegst deine Informationen! Bleib nur sitzen." Der Blick Ettarks auf seine Hand veranlasste ihn dazu, das Handgelenk wieder loszulassen.
"Dann schieß mal los." sagte Ettark und beugte sich ein wenig nach vorne.
"Nun gut. Der Wasserspeier, Korikantani heißt er, ist letzte Woche auf der "Goldenen Schwinge" hier angekommen, ein Schiff aus dem Tezumanischen Reich. Soweit ich weiß, stand er früher auf einem der Kriegstempel da, wurde aber an einen Ankh-Morporkianer verkauft, warum und an wen genau weiß ich nicht. Die Goldene Schwinge ist aber gestern wieder ausgelaufen, ziemlich hektisch so wie es aussah." Er zögerte. "Es ist ein schnelles Schiff, auch wenn nicht so schnell wie meine Taube, aber ich vermute, inzwischen sollten die das Runde Meer verlassen haben, sind also außer Reichweite. Viel mehr Informationen habe ich nicht, aber ich denke, dass sollte für das bisschen Geld hier auch reichen oder?" Ettark nickte, schob den beiden Gestalten die Dollar rüber, nahm den letzten Schluck aus seinem Humpen und stand dann auf.
"Gut vielen Dank, ihr habt mir und... und meinen Auftraggebern sehr geholfen, ich werde mich dann mal wieder auf machen." Er nickte den beiden zu, verabschiedete sich kurz von Sven und verließ dann die Kneipe.

***

Die Sonne war inzwischen schon sehr viel tiefer gesunken und tauchte die Zwillingsstadt in ein beinahe romantisches Licht. Auf jeden Fall für all jene, die nicht wussten, was Schatten in Ankh-Morpork bedeuteten. Auch außerhalb des Namens gleichen Stadtteils.
Zufrieden und mit der Auffassung, seinen Job gut gemacht zu haben, schlenderte Ettark zurück zur Wache, um Rogi die Informationen zu bringen und um zu fragen, wie dass den mit Spesen aussah.
Er durchschritt eine dunkle Gasse, als plötzlich vor ihm ein grelles Licht aufblitzte. Genau so eins, wie er vergangene Nacht gesehen hatte, bevor sie den Wasserspeier gefunden hatte!
Er beschleunigte sein Schritttempo und mit einem Mal sah er einen fliehenden Schemen.
"Na warte Bürschchen, dich krieg ich!", sagte er leise und verfolgte den Schemen, bis dieser im Schatten einer Wand stehen blieb. Er war in eine Sackgasse geraten!
Mit einem Mal kamen Ettark Worte in den Kopf, die nicht seine eigenen waren, doch sie gefielen ihm, also sprach er sie aus:
"Nachtwache!" rief er und streckte seine Hand mit der Marke nach vorne. "Tretet aus dem Zwielicht heraus!"
Der Schemen zögerte und trat dann einen Schritt nach vorne.
Unverkennbar ein Magier, auch wenn sowohl Hut als auch Mantel schon sehr viel bessere Zeiten erlebt hatte. Auch der Mann selber, eine in sich zusammen gefallene, bleiche und abgemagerte Gestalt schien nicht in seinen besten Jahren zu sein. Selbst der lange Bart war an mehreren Stellen angekokelt und dreckig.
"Hast du also überlebt! Mein Meister hatte so etwas befürchtet. Nun, dann werde Ich deiner jämmerlichen Existenz jetzt ein Ende bereiten und das tun, was das Messer meines Meisters nicht geschafft hat!" brachte der Magier unter kehligem Husten hervor. Dann hob er einen langen Stab, an dessen oberen ende ein roter Stein befestig war. Bevor der Gefreite reagieren konnte, sprach sein Gegenüber einige Wörter in einer bedrohlich klingenden Sprache. Dann blitzte es hell auf und alle Schatten in der Gasse verschwanden schlagartig. Ettark schloss geblendet die Augen.
Als das gleißende Licht vor seinen Augenlidern verschwunden war, öffnete er die Augen, doch dass einzige, was er erkennen konnte, waren duzende kleine Lichtblitze, die sich auf seine Pupillen gebrannt hatten.
Er hörte ein Fluchen und ein Schatten rannte an ihm vorbei. Instinktiv griff er danach, doch offensichtlich erwischte er nur den Saum den Mantels, denn nach einem kurzen, reißendem Geräusch ließ der Wiederstand des Ergriffenen nach und er hielt ein Stück Stoff in der Hand.
Dann erreichte ein unterdrückter Schmerzensschrei seine Ohren, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag.
Hatte er den Zauberer aus dem Gleichgewicht gebracht?
Er kniff die Augenlider fest zusammen und als er sie wieder öffnete, konnte er immerhin Schemen seiner Umgebung erkennen. Dort wo er den Zauberer vermutet hatte, waren nun zwei Personen, von der eine auf der anderen zu hocken schien. In beiden Händen der obenauf sitzenden Gestalt befanden sich lange, glänzende Schwerter.
Wieder rieb Ettark seine Augen und nach und nach erholten sich seine geschundenen Augen wieder.
Die Untenliegende Gestalt war offensichtlich der Magier, in seinem linken Bein steckte ein glänzender Wurfdolch, der Kopf war fest im Griff der oben auf hockenden Schemen, der die wenigen Haare des Zauberers mit der linken Hand Gepackt hatte.
Die rechte Hand hielt ihm ein gut gepflegt aussehendes Kurzschwert an den Kehlkopf.
Ansonsten war von dem Bewaffneten nicht viel zu erkennen, der gesamte Körper war in eine lange, dreckig-grüne Robe gehüllt, auch der Kopf war unter einer Kapuze verborgen.
Wer auch immer die Gestalt war, sie hatte ihm geholfen, den Zauberer zu stoppen, nun musste der Gefreite ihn nur noch dazu überreden, seinen Gefangenen der Obhut der Wache zu übergeben.
"WO verdammt nochmal hast du mich hin gebracht du verfluchter Zauberer?" kam es da mit einer Ettark sehr vertraut scheinenden Stimme aus den dunklen Tiefen der Kapuze. "Der Wald des Wiewunderlandes ist es sicherlich nicht mehr! Und dem Geruch nach, ist dies Ankh-Morpork, nicht wahr? Und wer hat dich dafür bezahlt? Die Assassinen? Oder die verfluchten Blutsauger? Antworte lieber, sonst..." wovon redete der Mann (denn die Stimme lies an dem Geschlecht der Gestalt kaum einen Zweifel übrig). Und noch wichtiger: Woher kam ihm diese Stimme nur bekannt vor? Ettark verfluchte sein lückenhaftes Gedächtnis und überbrückte die wenige Schritte zu den beiden, eine Hand an seinem Schwert.
"Stadtwache von Ankh-Morpork!" sagte er laut und deutlich. "Ich weiß ja nicht, welche persönlichen Probleme du mit diesem... Subjekt hast, aber ich bitte dich hiermit offiziell, es mir zu übergeben... zwecks Befragung und Inhaftierung durch die Wache!" Er gab sich alle Mühe, neutral und 'wächterhaft' zu klingen und hielt dem bewaffneten seine Marke entgegen.
"Die Wache? Ich kann nicht glauben, dass ihr das Budget dazu habt, einen Zauberer zu beauftragen. Vor allem hättet ihr mich bestimmt nicht in irgendeine dunkle Gasse bringen lassen! ALSO WAS VERDAMMT NOCHMAL GEHT HIER VOR?" Der Mann nahm das zweite Schwert, welches bisher neben dem Zauberer gelegen hatte, stand auf und trat einen Schritt zurück, sodass er sowohl den Wächter als auch den gescheiterten Magier im Auge behalten konnte. Dann sah er Ettark an und sog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein.
Das Licht einer nahen Öl-Lampe beleuchtete erstarrte Gesichtszüge, die Ettark sehr wohl kannte. Es gab kaum ein Gesicht auf der Welt, dass er so gut kannte. Schließlich sah er es seit Jahren jeden Morgen!
Er zog sein Schwert.
"Was zur..." murmelte er.
***

Er blickte in die Augen, die seine eigenen waren und in einem Gesicht lagen, welches er normalerweise nur im Spiegel beobachten konnte.
Nein! Es gab Unterschiede.
Doch sie waren minimal... So fehlten in dem Gesicht seines Gegenübers die dünnen Narben seines Unfalls, genau wie die Zornfalten der Stirn und die blitzende Wut in seinen Augen, die schon manchen hatten nervös werden lassen wurden durch ein humorvolles Blitzen ersetzt, wenn es momentan auch von dem Schock überdeckt wurde. Zudem lugten aus dem Schatten der Kapuze einzelne blonde Strähnen langer Haare hervor und der Bart war ordentlich gestutzt.
Aber alles in allem war es sein Gesicht!
Der anderer erholte sich zu erst von dem Schreck.
"Wer bei groß A'tuin bist du?" flüsterte er leise.
"Ettark Bergig, Gefreiter der Stadtwache!" antwortete dieser beinahe automatisch.
"Ettark Bergig? Dass kann nicht sein!" stöhnte der andere. Dann drehten sich beide beinahe synchron dem immer noch am Boden liegenden Mann zu.
"Was hast du elender Wurm getan?" zischte Ettark und trat einen Schritt an den Zauberer heran. Dann griff er ihn am Nacken und zog ihn hoch, sodass er in sein Gesicht blicken konnte.
"Was für einen Zauber hast du da eben gesprochen?"
"Das wollte ich nicht! Das war nicht meine Absicht!" jammerte dieser.
"Mach es sofort Rückgängig!" sagte Ettarks Doppelgänger und trat neben diesen.
"Dass kann ich nicht!" heulte der Zauberer auf. "BITTE VERZEIHT MIR MEISTER!" schrie er in das Dunkel des anbrechenden Abends. Dann sackte er in sich zusammen.
"Na toll!" sprach Ettarks Doppelgänger aus, was scheinbar beide dachten.
"Pass auf, ich werde diese Missgeburt jetzt erst einmal in die Wache bringen, dort wird er sicherlich nicht entkommen. Dann gehen wir zu mir und versuchen zu klären, was hier los ist ok? Mein Schädel platzt nämlich gleich!" Ein Seufzen und ein Nicken des anderen bestätigten Ettarks Idee.

***

Während Ettarks Doppelgänger vor der Wache gewartet hatte, hatte der Bergiger seinen Gefangenen in die Zelle gebracht, Rogi kurz seine Informationen und die Zusammenhänge der Verhaftung des Magiers unterbreitet (wobei er seinen Doppelgänger lieber verschwiegen hatte, warum wusste er nicht so genau) und versprochen, den Bericht am nächsten Morgen zu schreiben. Dann hatte er sich für den Rest des Tages frei genommen und war zusammen mit seinem Double nachhause gegangen.
Nun saßen die beiden in Ettarks Arbeitszimmer vor dem lodernden Kamin (es war kalt geworden) und versuchten zu klären, was passiert war. Vom Aussehen ähnelten sie sich weniger, als beide zu Anfang vermutet hatte, so hatte der andere Ettark noch seine langen Haare, aber außer einem kleinen Kinnbart nur wenige Haare im Gesicht. Auch Narben waren weit weniger vorhanden, ganz zu schweigen, dass er noch alle "original" Körperteile hatte.
Trotzdem wurde schnell klar, dass sie beide beinahe exakte Kopien waren(ihre Namen waren, wie der aufmerksame Leser sich schon denken dürfte auch sie selben...), die auf eine sehr ähnliche Vergangenheit zurück blicken konnten. Sie hatten die gleichen Kindheitserinnerungen, bis zu einem Tag vor ungefähr sieben Jahren.
Damals waren beide in der Ausbildung der Assassinen gewesen, doch während der uns bekannte Ettark einen missmutigen Ausbilder zugewiesen bekommen hatte, der ihn offensichtlich nicht leiden konnte und auch keine große Lust hatte, ihn wirklich zu unterweisen, war der andere in die Obhut eines Mannes gekommen, der in der Gilde nur als der "Mönch" bekannt war.
Unser Ettark hatte in den folgenden Jahren die Lust, für die Gilde zu arbeiten fast vollständig verloren, seine Ausbildung völlig vernachlässigt und nur auf den Tag gehofft, an dem er seine eigenen Wege würde gehen können.
Der andere wurde von seinem Ausbilder in den verschiedensten Kampfkünsten unterrichtet und trotz des vererbten Widerstands gegen alle Waffen auch im Umgang mit Schwertern, Dolchen und anderen Klingenwaffen unterwiesen. Doch anders als unser Ettark hatte er seine Ausbildung nie beendet.
In einer Übungsmission hatte er im Zorn einen hochrangigen Vampir ermordet und war dafür zusammen mit seinem Lehrer aus der Gilde verstoßen worden.
Vor weiteren Maßnahmen, der Rache der Vampire und natürlich vor den Ermittlungen der Wache waren beide aus der Stadt geflohen und hatten sich, ständig auf der Flucht bis ins Wiewunderland durchgeschlagen. Erst dort hatten sie einen Platz gefunden, wo sie vor der Verfolgung sicher zu sein schienen, in einem Dorf einer Glaubensgemeinschaft des Kultes um Groß A'tuin.
Und nun war er, wenige Tage, nachdem sie im Dorf angekommen waren hier gelandet, warum wusste keiner der beiden Ettarks.
"Es muss irgendwas mit Parallelweltenreisen zu tun haben." mutmaßte unser Ettark, der schon einige Geschichten von Wächtern gehört hatte, die angeblich in solche Welten geraten waren. Der andere nickte zustimmend, scheinbar auch keine bessere Erklärung habend.
"Das dumme ist nur, was mach ich jetzt? Der Wurm von Zauberer hatte scheinbar keine Ahnung, wie er dass Rückgängig machen kann. Und wenn die Zauberer der Universität in dieser Welt nicht sehr viel besser sind, als in meiner würde ich mich nur ungerne in ihre Hände begeben." sprach Parallel-Ettark wieder das aus, worüber sich beide im selben Moment Gedanken machten.
"Am besten gehen wir zu Frau Honigwein... meiner Vermieterin und stellen dich als... sagen wir am besten als mein Zwillingsbruder vor. Du kannst bestimmt ins Dachgeschoß ziehen, bis wir eine Lösung gefunden haben." schlug Ettark vor (also der uns bisher bekannte ...). Offensichtlich erleichtert nickte der andere, stockte aber dann.
"Und wie soll ich heißen? Die selben Namen können wir auf keinen Fall haben!" gab er dann zu bedenken. Beide verfielen wieder in nachdenkliches Schweigen.
"Wie wäre es mit Hasko?" unterbrach (unser) Ettark nach kurzer Zeit das nachdenken.
"Hasko? nach meinem... unserem Großvater? Warum eigentlich nicht? Is nen schönen Name, und wenn wir wirklich einen Zwilling gehabt hätten, hätte der bestimmt wirklich so geheißen... Ok, dann bin ich ab heute Hasko Bergig, jüngster Sohn der von Bergig." Der andere nickte und sah wirklich recht zufrieden mit der Wahl aus [6].
"Und wo habe ich die letzten Jahre gesteckt?" fragte er. Ettark zuckte mit den Schultern.
"Unwichtig, auf Reisen, dass kannst du dir überlegen, wenn es wichtig werden sollte."
Zusammen gingen sie zu Frau Honigwein runter, Ettark stellte ihr seinen 'Zwilling' Hasko vor, der ihn überraschend besuchen kam und nun nicht wüsste, wo er unterkommen sollte. Wie erwartet bot sie ihm sofort den Dachspeicher als Wohnung an und ging mit ihm nach oben, um alles einzurichten.
Bezahlen wollte Hasko die Miete selber, er hatte glücklicherweise seinen Geldbeutel am Gürtel hängen gehabt, als der Zauber gewirkt wurde.
Ettark wünschte ihm eine gute Nacht und legte sich hin. Am nächsten Morgen wollte er Rogi bitten, den Zauberer verhören zu dürfen. Es gab einiges zu erfahren.

***
Am nächsten Morgen war Ettark frühzeitig in der Wache und wurde bei Rogi vorstellig.
Nach einem kurzen Gespräch war diese einverstanden, dass Ettark bei dem Verhör anwesend war, die Leitung dabei würde aber wohl Rea übernehmen, was dem Gefreiten nicht wirklich behagte.
Nun er würde damit leben müssen und so ging er wenige Minuten später zusammen mit der Hexe in das Kellergeschoß des Wachgebäudes, wo sich unter anderem auch der Zellentrakt befand.
Vor der schweren, eisenbeschlagenen Eichentür blieb der Feldwebel stehen und sah Ettark mit blitzenden Augen an.
"Du wirst da drinnen keinen Ton von dir geben ist das klar? Das Verhör übernehme ich und du wirst nur reden, wenn ich dir Anweisungen dazu gebe ok? Sonst kannst du direkt hier draußen bleiben!" Zerknirscht, aber wissend, dass dies seine einzige Chance war, das Verhör mitzuerleben nickte Ettark. Und vielleicht würde er es irgendwie schaffen, ein paar Minuten alleine mit dem Zauberer zu haben.
"Ja, Fräulein Feldwebel, ich habe verstanden." antwortete er brav, nahm einen kleinen Schluck aus seinem Flachmann und wartete, bis die Hexe endlich die Zellentür aufgeschlossen hatte.
Doch als die Tür sich öffnete stockten die beiden Wächter.
Der Zauberer lag in einer Ecke der Zelle in einer Position, die kein gesunder Mensch in der Lage gewesen wäre, einzunehmen. Ansonsten war die Zelle leer.
"Was..." stöhnte Rea auf, doch Ettark hatte sich bereits an ihr vorbei gedrängt und besah sich den Gefangenen genauer.
Um seinen Tod festzustellen, brauchte er kein Igor zu sein, alleine der Dolchgriff in seinem Rücken ließ daran keinen Zweifel übrig. Doch nicht der Tod seines Gefangenen selber war das, was den Gefreiten wirklich schockierte. Es war der Griff des Mordwerkzeuges.
Ein solcher Griff hatte vor gar nicht mal all zu langer Zeit in ihm selber gesteckt. Die Waffe war mit der identisch, mit der er während seiner Ausbildung verletzt worden war!

Nachdem SUSI die Zelle komplett auf den Kopf gestellt hatte, Rogi den Toten untersucht und die Mordwaffe mit der, die Ettark verletzt hatte verglichen war, wurde Rascaal Ohnedurst, seines Zeichens befehlshabender Kommandeur der Stadtwache ein Bericht vorgelegt.
Große Teile des Berichtes sind dem Leser dieser Geschichte schon bekannt. Er endete mit folgenden Sätzen:
"Der Tote ist mit einen Waffe verwundet worden, deren exaktes Ebenbild schon vor wenigen Monaten zum Angriff auf einen Rekruten verwendet wurden. Woraus die Waffen bestehen konnte bis zum heutigen Tage nicht klar geklärt werden.
Wie der Mörder in die Zelle gelangen und den Gefangenen von hinten niederstrecken konnte ist ebenso wenig geklärt, wie warum Letzterer den Wasserspeier angegriffen hatte.
Das Opfer, Korikantani, wurde scheinbar von einer religiösen Gruppe namens 'Chelonia' nach A.M. transportiert und gehört selber auch dieser Gruppe an. Es liegt daher nahe, dass es eine Art religiöser Konflikt zwischen zwei Parteien war, doch auch dies konnte nicht einbahnfrei geklärt werden.
Die Ermittlungen dauern an."
***

***

***
Fortsetzung folgt?

[1] was bei einigen Häusern, gerade im Bereich der Schatten zu ernsthaften Schwierigkeiten führte. Es war tragender Schmutz gewesen

[2] der auch in ihnen steckte...was im AM nicht unbedingt die Regel ist...

[3] Er war in der perfekten Höhe, so dass er seine Füße auf den Schreibtisch legen konnte!

[4] bisher hatte er Trolle immer für stumpfe Trottel gehalten aber... nun er hatte ja versprochen alle Wächter gleich zu behandeln... und bei diesem Exemplar wurden seine Vorurteile stark dezimiert

[5] dass war zu mindestens dass, was Scoglio behauptete...

[6] Wir wollen ihn ab jetzt mit seinem selbst gewählten Namen nennen, alleine um Missverständnisse und Verwirrungen vorzubeugen. Außerdem nervt es mich, immer zwischen zwei Ettarks unterscheiden zu müssen ;)




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Feedback:

Von Ruppert von Himmelfleck

05.08.2007 15:20

</b><br><br>Die Geschichte fließt angenehm plätschernd daher und Ettark macht seine ersten Erfahrungen als Kontakter. Ich lesse es mal dahingestellt ob ein Wirt sich tatsächlich so schnell bereit erklärt für die Wache die Ohren aufzuhalten. Er hat es aber hübsch begründet. <br>Es gab viele schöne Beschreibungen von Personen und Örtlichkeiten.<br>Dann wurde es sogar spannend als der zweite Ettark auftauchte. <br>Und dann war die Geschichte plötzlich zu Ende. Gerade als sie angefangen hatte interessant zu werden. Mit dem Hinweis "Fortsetzung folgt?". Sorry, aber da fehlt mir ein Ende. Wenn Du schon eine Fortsetzungsgeschichte planst, dann bitte so, dass die einzelnen Episoden in sich abgeschlossen sind. So macht die Geschichte einen unvollständigen Eindruck auf mich und das bedeutet letztendlich zwei Punkte Abzug (U.d.t.i.m.s.i.d.R.).<br>Ach so: War dieser haarige Matrose eigentlich nackt? Oder woher kennst Du den genauen Bedeckungsgrad seiner Haut mit Haaren? ;)

Von Ani Brandur

05.08.2007 15:20

</b><br><br>Eine sehr nette Geschichte, die leider einige Längen in der Mitte besitzt. Die Einführung fand ich großartig geschrieben. Ich bin gespannt, wie die Handlung um den Doppelgänger weitergeht - an dieser Stelle wurde es erst richtig spannend.<br><br><b>

Von Ettark Bergig

05.08.2007 23:02

hmm das mit dem Doppelgänger war eigendlich eher ne art einleitung und wir noch länger ungeklärt bleiben... und wahrscheinlich immer mal wieder nebenbei erwähnt werden, in den Hauptplot wird es so schnell nicht mehr finden :wink:

hat denn keiner meine Film&Buchzitate entdeckt? :?



naja ich warte mal, ob da noch was an stylistischer Kritik kommt, inhaltliche Kritik bringt mir leider recht wenig... die Story is ja nu abgeschickt ... und ich hab nie erwartet, dass sie Begeisterungsstürme hervor ruft ;)

Von Ruppert von Himmelfleck

06.08.2007 11:30

[quote="Ettark"]
naja ich warte mal, ob da noch was an stylistischer Kritik kommt, inhaltliche Kritik bringt mir leider recht wenig... die Story is ja nu abgeschickt ... und ich hab nie erwartet, dass sie Begeisterungsstürme hervor ruft ;)[/quote]

Inhaltliche Kritik bringt dir nichts? Hmm, natürlich ist die Geschichte abgeschickt und nicht mehr veränderbar. Andererseits kann eine inhaltliche Kritik auf Schwächen aufmerksam machen, die du als Schreiber nicht bemerkst und bei der nächsten Story aber berücksichtigen kannst.

Dein Stl ist mir - ohne das böse zu meinen - schnuppe, wenn er nur lesbar ist. Es ist DEIN Stil und damit müssen wir leben. So wie du damit leben musst, dass meine Storys in MEINEM Stil geschrieben sind.

Und Zitate habe ich nicht bewusst entdeckt. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass mir irgendetwas vage bekannt vorkam. Aber daraus darfst du dir nichts machen. So etwas wird nur selten bemerkt ;)

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