Gundolf Gondolfson

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von Gefreiter Michael Machwas (SEALS)
Online seit 24. 06. 2007
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Wo steckt nur dieser verdammte Zwerg?

Dafür vergebene Note: 8

Michael saß abwesend in seinem Stuhl und strich über Mortimers Kopf, seit ihrem Wiedersehen [1] war nun einige zeit vergangen, und sie waren inzwischen ein unzertrennliches Team geworden. Michael hing mit seinen Gedanken noch in den letzten Wochen, es war viel passiert, er und Yollanda hatten sich viel zu erzählen und sahen sich in letzter Zeit immer öfter. Er spürte wie Mortimer unvermittelt die Nackenhaare stellte, kurz darauf betrat eine nicht allzugroße Gestalt das Büro, legte einen Brief auf Michaels Schreibtisch und verschwand ohne ein Wort zu verlieren wieder aus der Tür. Nachdem Michael Mortimer beruhigt hatte, der immer noch leicht grummelnd neben seinem Stuhl lag, betrachtete er den Brief genauer, er war aus edlem Papier mit golden geprägtem Wappen auf der Vorderseite [2]. Auf dem brief war Vermerkt: "Persönelich zuhstelligen an Michael Machwas Stadtbewachigung Ankh Mortpork". Als er ihn umdrehte fiel ihm sofort das Siegel auf, es war groß, hatte eine Gelbgrüne Färbung und zeigte das gleiche Wappen wie auf der Vorderseite in seiner vollen Pracht. Michael kannte es noch aus früheren Zeiten in Überwald. Es war das Wappen der freien Zwergengilde in Überwald.
Vorsichtig öffnete er den Brief, er enthielt ein stück Stoff und einen beschriebenes Blatt.
Michael entfaltete das Blatt und laß:


Sehr geehrtiger Michael,
Du errinnerigst dich bestimmet noch an mich. Du habigst mir damals in den Spitzhornbergen mit einer Operation das Leben gerettigt.
Ich hoffige es gehet dir gut und du bist wohlauf. Ich hoffige du kannst mir in folgigen Dingen weiterhelfigen.
Du kennigst doch noch meinen Sohn, er ist inzwischen erwachsen geworden und habigt sich nach Ankh-Morporg begeben.
Wir haben den Kontakt zu ihm verloren und könnigen ihn auch nichtmehr herstelligen.
Kannigst du ihn eventuell ausfindig machen und uns dann Nachricht geben?
Mit herzeligen Grüßen
Gundolf Grottenschacht

PS: Anbei findigst du ein Bild von ihm wie er jetzt aussehigen müsste, die adresse seiner letzten Wohnung, wenn wir dir sonst
irgendwie helfen könnigen, dann meldige dich einfach bei uns.


Michael faltete das Blatt wieder sorgfältig und legte es beiseite. Dann nahm er den Umschlag und holte die restlichen enthaltenen Dinge heraus.
Ein Ikonographenbild von einem Jungen Zwerg, der vor einer schlecht gemalten Kulisse in Pose stand, die wohl die Straße der schlauen Kunsthandwerker darstellen sollte.
"Ikonographengesellschaft Hell & Söhne" stand auf der Rückseite. Nur mit der Vorderseite hatte Michael so seine Probleme.
Alte und Junge Zwerge unterscheiden, das ging ja noch, aber Zwerge voneinander zu unterscheiden, dass schaffte er nur wenn sie ein Brustschild mit ihrem Namen oder einer Nummer drauf trugen.
In krakeliger Schrift stand auf der Rückseite des Bildes Gundolfson [3] Grottenschacht, Grubengasse 45/4-7 Ankh-Morpork.
Michael überlegte einen Moment, dann nahm er einen Federkiel, tauchte ihn in eingedicktes Ankhwasser, und begann die Antwort zu verfassen.


Lieber Gundolf,
Natürlich erinnere ich mich noch an dich. Du hast mir damals die Kristalllampe geschenkt, sie leistet mir bis heute gute Dienste. Ich werde mich deiner Sache annehmen, soweit es mir möglich ist und dir Nachricht geben sobald ich etwas Neues weiß.
Auf das du immer auf Gold stoßen mögest
Michael Machwas


Nachdem er den Brief fertig gemacht hatte, verließ er sein Büro. An der Tür angekommen entschloss er sich Cim noch von der Sache zu unterrichten.
Er ging zur Bürotür und sah hinein, etwas Cim war noch hinter den Stapeln aus Papier zu sehen, die sich auf seinem Schreibtisch auftürmten.
Michael versuchte es vorsichtig,
"Cim, ich habe da einen Vermisstenfall" von Cim kam nur ein
"Mach was du willst aber lass mich jetzt bloß in Ruhe arbeiten" zurück.

Nach diesem kurzen und immens aufschlussreichen Gespräch machte sich Michael auf den Weg, er brachte den Brief zur Post, und suchte dann die Adresse die auf der Bildrückseite gestanden hatte. Nachdem er das Wachhaus verlassen hatte wandte er sich randwärts, folgte dann der Sirupminenstraße und kahm dann durch die Ulmenstraße in die Grubengasse. Dort suchte er erst einmal die Nummer 45, er fand sie auf Anhieb, doch das Haus hatte weder Hinterhöfe noch 7 Stockwerke. Er betrat das Haus durch ein Portal, dass wohl für etwas kleinere Lebewesen, in diesem Fall Zwerge, gedacht war.
Ein kleiner bärtiger Geselle mit einer Großen Streitaxt in der Hand trat ihm entgegen.
"Wath wiltht du hier!" fragte er herausfordernd, und trat einen schritt zurück, als er Michaels Wachenmarke aufblitzen sah, "Du bitht von der Thtadtwache?"
Michael erwiderte "Ja, und ich bin auf der Suche nach jemandem".
Nach einigem hin und her ließ ihn der Zwerg, der hier Pförtner war, ein.
"Dath 4-7 at thu bedeuten dath du dort den thtollen bith thur abthweigung vier gehen mutht, und dort die nummer thieben thuchen".
Michael zog seine Lampe aus der Tasche, und der Zwerg sah gebannt darauf,
"Hättetht du gleich gethagt dath du ein Freund der Grottenschachtth bitht, dan hätten wir dich gleich eingelathen."
Dann öffnete er die Gittertür zum Stollen und ließ Michael eintreten. Hinter ihm fiel die Tür wieder krachend ins Schloss. Langsam ging er den Gang entlang, Die Zwerge hatten sich in den alten Mauern unter dem heutigen Ankh-Morpork häuslich eingerichtet. Mortimer hatte seine Helle Freude, da er hier nach Herzenslust schnüffeln schnuppern und wühlen konnte.
Da fiel Michaels Lampenkegel auf eine Schmiedeeiserne 4 in der Wand. An manchen stellen war noch die Blattvergoldung zu sehen, die die Zwerge angebracht hatten.
Das musste der Stollen von Gundolf sein. Er ging hinein und hielt nach der Nummer 7 ausschau.
Langsam ging Michael den Gang entlang, sie hatten hier wirklich alles den Zwegenmienen nachempfunden, Dann erreichte Michael die Tür der "Nummero Siebän", oder zumindest das was noch davon übrig war und nicht vor dem Eingang verstreut lag. Michael blendete seine Lampe auf, und rief Mortimer, der einige Meter entfernt einen Haufen Rattenknochen gefunden hatte, zu sich. Widerwillig stellte Mortimer sich neben sein Herrchen, Immer wenn's am meisten Spaß macht, muss mich dieser Mensch rufen, dachte er bei sich. Vorsichtig betrat Michael den Raum, und sah sich um.

Zur gleichen Zeit einige Straßenzüge entfernt
"Der Junge wird uns ein hübsches Sümmchen einbringen" sagte eine alte, von den Jahren und vom Essen gezeichnete Gestalt, von der wir gegenwärtig nur eine dunkle Silhouette vor dem Feuer stehen sehen. Eine zweite, hagere, Gestalt antwortete
"Ja, das war eine Blendende Idee, der junge Gundolfson ist eine menge Gold wert." Das Glitzern in den Augen des Hageren verriet seine Gier. Beide wandten sich wieder dem Feuer zu, der eine rührte in einem Topf, in dem etwas war, dass sie "Eintopf" nannten. Es hieß aber auch nur deshalb Eintopf, weil es dessen Boden noch nicht vollständig durchgefressen hatte.
"Da Junge iss" sagte der Alte "Sonst fällst du uns vom Fleisch und dann bringst du uns nichtsmehr ein."
Gundolfson wandte sich angeekelt ab "Nein, da sterbe ich lieber als dass ich das Zeug esse, das ist ja noch schlimmer als das Essen von T.M.S.I.D.R. Schnapper!"
"Du bekommst es ob du willst oder nicht und wenn du es nicht essen willst, dann bekommst du es eben ins Gesicht!" Schrie der Hagere wütend und klatschte ihm die Masse ins Gesicht. Langsam tropfte sie von seinem Stattlichen Bart herab und glitt auf den Boden. Ein leises Zischeln wahr zu hören, wer genau hin sah konnte kleine Rauchwolken aufsteigen sehen, an den Stellen wo der Eintopf den Boden berührte.
Plötzlich kam Bewegung in den Schatten in einer Ecke des Raumes, und eine Stimme sagte "Del Junge wild nicht gegen etwas so einfaches eingelöst wie Geld, il dummen Baueln. Wil sind euel Boss und es wild gemacht was wil sagen. Wil wollen die Ungemach lächen die Machwass unselel Familie angetan hat."

Wieder zurück in dem Stollen
Es herrschte ein Chaos in der Wohnung, Schränke lagen umgeworfen im Raum, in jeder Ecke ein Stuhl, und der Tisch im Wohnzimmer war komplett zertrümmert. In der Ecke des Wohnzimmers lehnte eine mächtige Streitaxt, deren Stiel in zwei Teile zerbrochen wahr. Hier musste ein Kampf stattgefunden haben und Gundolfson hatte sich kräftig zur Wehr gesetzt.
Michael untersuchte die Wohnung noch einmal genauer, ob sich irgendwelche Hinweise fänden. Auf den ersten Blick fand er nichts, was ihm wirklich weiter half, als Mortimer plötzlich an einem Trümmerhaufen nahe der Tür stehen blieb und bellte und knurrte. Michael Trat zu ihm, ein Fetzen schwarzen Stoffes, Seide um genauer zu sein, hing an einem Holzstück. Etwas weiter unten, etwas unter den Trümmern verschüttet erkannte er einen Wurfhammer, der neben weiteren Stofffetzen noch Blutspuren aufwies.
"Fein gemacht Mortimer" lobte Michael seinen Hund, und gab ihm einen Keks [4]. Michael nahm das Stoffstück mit Fingerspitzen und verstaute es vorsichtig in einer Tatorttüte. Nachdem er die Wohnung mit einigen Herumstehenden Holzstücken notdürftig verschlossen, und dann versiegelt hatte, machte er sich auf den Weg zum Wachhaus. Langsam ging er die Straße entlang, und ließ die Papiertüte von der einen in die andere Hand und zurück gleiten. Er kannte den Stoff irgendwoher, er hatte einen solchen Stoff schon mal gesehen, nur wo?

Im Wachhaus angekommen
Vorsichtig öffnete Michael die Tür zum Labor der S.U.S.I.. Leider war niemand zu sehen, und so nahm Michael einen Zettel und schrieb darauf die Notiz "Bitte Untersuchigen". Er drehte sich um und wollte gerade durch die Tür gehen, als ihm eine Gnomin in den Weg trat. "So was haben wir gerne, erst die Arbeit bringen, und dann kein Wort von sich geben!" sagte sie vorwurfsvoll. Michael sah verlegen zur Seite "Entschuldigung, hab dich übersehen." Versuchte er sich zu entschuldigen, doch nur mit dem Effekt, dass er sich noch wütendere Blicke einfing. Also begann er die ganze Geschichte von vorn zu erzählen. Nach einigen Gedankensprüngen und Wiederholungen [5] hatte er es dann endlich geschafft. Die Gnomin sah ihn zwar etwas verwirrt an aber sie schien den Kern der Sache verstanden zu haben. Verstanden wäre übertrieben, aber sie konnte sich ungefähr aus dem wirren Wortsalat zusammen reimen was Michael meinte und versprach sich vielleicht darum zu kümmern. Michael verabschiedete sich, nahm Moritimer, der vor der Tür warten musste wieder an die Leine und trottete von dannen. Im Büro angekommen packte er seinen Kram zusammen und beschloss Feierabend zu machen. Zumindest offiziell. Inoffiziell hoffte er an dem Abend auf neue Hinweise über den Verbleib des Zwerges zu finden.

Wieder Draußen
Das Licht floss goldgelb Richtung Ankh. Mortimer hob seine Nase in den Wind und zog Michael in eine ganz bestimmte Richtung, aus der der deutliche Geruch einer Fleischerei heran wehte. Doch sein Herrchen wollte nicht so wie er, er zog in die Falsche Richtung. Langsam und nachdenklich schlenderte Michael die Straße hinunter. Dann änderte er Schlagartig die Richtung, so dass Mortimer, der inzwischen beleidigt neben ihm her trottete ins Schwanken geriet. Ein leises Knurren lies Michael wiederum zusammenfahren und er streichelte seinem Hund über den Kopf, mit einem, oder wohl doch eher zwei, Keksen aus der Bäckerei an der Ecke, es konnten gerne auch drei sein, ließ er sich wieder besänftigen.
So wanderten beide wieder neben einander her, in Richtung des Hauses in dem Gundolfson gewohnt hatte, es war inzwischen dunkel geworden, doch das machte Michael nicht viel aus, es half wohl eher dabei sich das Ganze in Gedanken zu rekonstruieren.


Das Licht Flackerte in dem Stollen, wenn man den Stollen genauer betrachtete erkannte man drei Schatten, die sich Langsam einer Tür Näherten, dann ein leises Nicken,
Und es war das Klacken eines Schlosses zu hören. Dann huschte etwas Schattengleiches in den Raum, während die beiden anderen Schatten vor der Tür warteten.
"Wer?" Begann der Zwerg im Innenraum zu fragen. Im nächsten Moment hörte man schon einen Wurfhammer in die Türzarge einschlagen und der Schatten kahm ganz und gar nicht schattenhaft rückwärts durch die Tür geflogen. [6] Dann mussten die anderen beiden eingedrungen sein und den Zwerg überwältigt haben.


Inzwischen waren sie angekommen, Michael betrachtete den Eingang des Hauses, doch hier konnten die Täter weder herein noch hinaus gekommen sein, denn er wurde permanent von einem Zwerg bewacht. Nach kurzer Nachfrage bestätigte der Wachhabende Zwerg dass Keine entsprechenden Personen in letzter Zeit aufgefallen wären. Dann trat Michael in den Innenhof des Hauses. Um ihn herum erhoben sich verwitterte Mauern bis in eine Höhe von ungefähr 10 Schritten. Auf den ersten Blick war nichts relevantes zu sehen, doch als er sich der Hinterwand näherte sah er auf einem vorstehenden Stein Schleifspuren, wie sie von einem herabgeworfenen Seil verursacht wurden. Als er Seine Lampe auf den Boden unterhalb dieses Bereiches richtete, waren deutlich die Fußabdrücke die er auch im Stollen gefunden Hatte zu erkennen. Jetzt wusste Michael wie sie heraus gekommen waren.

Michael betrat wieder das Haus und fragte den Wächter nach einem Aufgang auf das Dach, dieser öffnete eine Tür die verborgen zwischen zwei Schränken in einen weiteren Raum Führte. Früher mussten in diesem Hause edle Einwohner Ankh-Morporks gehaust haben, doch inzwischen war alles von einer mehrere Finger dicken Schicht von einer Mischung aus Staub, Spinnweben und durchsetzt mit schlammartigen Klumpen bedeckt. Der Zwerg meinte "Vorsicht den Bereich hat schon sehr lange keiner mehr betreten. Wenn dir etwas Passiert Rufe einfach laut, ich werde die Tür zum Innenhof offen lassen, dann höre ich dich. Dort hinten führt eine Wendeltreppe nach oben" und deutete in eine Ecke des Raumes.
Nach einigem Kampf mit den Spinnweben und einem niessenden Mortimer, erreichten sie die Wendeltreppe und schließlich die Dachebene. Es war ein trauriger Anblick der sich Michael bot. Größtenteils war dass Dach eingestürzt und gesplitterte Balken versperrten ihm den Weg. Als er auch diese überwunden hatte, beschloss er hier oben zu übernachten. Er suchte sich ein schönes Plätzchen zu Suchen, deckte sich mit einer Wolldecke die er sich in der Wache vorsorglich mitgenommen hatte zu und schlief ein.

Nachts, einige Straßenzüge entfernt
Leise stahlen sich drei gestalten und ein Sack der dumpf vor sich hin grummelten aus dem Hauseingang. Und schlichen im Schatten der Häuser entlang.

Am nächsten Morgen
Michael öffnete Augen als er einen Tropfen Tau direkt ins Gesicht bekam. Es war Morgen, und er sah schon drehwärts wie die Stadt in das rötliche Licht des Morgens getaucht wurde und die Straßen hinunter gen Ankh floss. Nachdem er halbwegs wach war und sich wieder orientiert hatte beschloss er hier oben nach weiteren Spuren zu suchen. Er trat an den Dachrand zum Hof hin und sah hinunter, er befand sich nun direkt oberhalb von der Stelle an der er gestern Abend die Spuren gefunden hatte. Und als er sich die umliegenden Balken etwas genauer ansah waren an einem noch Reste eines Seils zu erkennen. Deutlich führte eine Schleifspur vom Dach auf das Dach des nächsten Hauses. Als Michael den Punkt erreichte wo früher einmal der Giebel verlief, entdeckte er einen weiteren Fetzen eines Schwarz schimmernden Gewebes. Er packte es ein und folgte der Spur bis an eine in den Dachstuhl des nächsten Hauses führende Klappe. Diese war normalerweise von innen Verriegelt, doch jemand hatte das Schloss aufgebrochen. Wieder auf der Straße unten schaute Michael noch einmal kurz bei dem Pförtner des Hauses Grubengasse 45 vorbei und machte sich dann auf den Weg zur Wache.

Als Michael die Wache betrat
Michael wunderte sich, irgend etwas hatte sich verändert, er wusste nur nicht was. Also ging er an Seinen Schreibtisch, auf dem der Fetzen Stoff an ein Blatt Papier geheftet lag. Auf dem Papier war vermerkt:
"Bei dem Untersuchten Stoff handelt es sich um Seide aus dem Achatenen Reich. Es scheint der Qualität nach zu urteilen ein sehr erlesener Stoff zu sein. Von seiner Beschaffenheit ist es auch kein Stoff der einem alltäglichen Gewand entstammt, sondern wie er für gewöhnlich von der kriegerischen Kaste des Achatenen Reiches, vergleichbar mit unseren Assassinen, tragen."
Das war deutlich mehr als Michael erwartet hatte. Er nahm das zweite Stoffstück aus seiner Tasche und hielt es neben das erste. Es schien der identische Stoff zu sein. An manchen Stellen war der Stoff dünner. Michael hatte das bis jetzt nicht weiter beobachtet, doch nun schienen die dünneren Stellen ein Muster zu bilden. Er trat an das Fenster und hielt die Teile aneinander. Die Rissstellen passten zusammen. Und es war ein Reflexbogen so wie ein Kriegerschwert und etwas das einem dicken Pfeil ähnlich schien zu sehen. Wo hatte Michael dieses Symbol schon mal gesehen? Er skizzierte das Symbol ab und legte die Stofffetzen beiseite. Dann ging er zu Cims Büro, zumindest war es bis gestern noch Cims Büro gewesen, auch wenn dort, bei Licht betrachtet einige Menge Kisten gestanden hatten. Aber das Individuum hatte zwei Eigenschaften die Cim definitiv nicht erfüllte. Cim war weder weiblich noch aus den verschiedensten Stücken zusammen gebaut. Langsam dämmerte es, war da nicht am schwarzen Brett etwas von Abteilungsleiterwechsel gestanden? Und hatte Cim nicht auch letztens bei der Abteilungsbesprechung etwas derartiges Gesagt? Michael hatte eben mal wieder vor sich hin geträumt.
"Rogi? Du hier?" fragte er verdutzt, die Igorina grinste,
"Haft du mal wieder die hälfte ferflafen?" fragte sie, "If binn euer neuer Abteilungfleiter.".
Erleichtert atmete Michael auf, er hatte also doch keine Halosinnnationen. Dann blickte er etwas betreten auf den Boden und meinte nur "Ja".
Dabei fiel sein Blick auf den Zettel mit der Skizze und er erinnerte sich wieder warum er da war:
"Ich werde heute wahrscheinlich den ganzen Tag unterwegs sein, Ermittlungen in einer vermissten Sache, es ist ein Zwerg aus eher wohlhabendem Hause, und es schaut nach Entführung aus. Falls du die Akte sehen willst die Liegt an meinem Platz."
Dann begab er sich erstmal in den Keller, beziehungsweise in die Untiefen des Archivs [7]. Er wusste das er das Symbol schon einmal gesehen hatte, und er hatte es damals auch in einem Bericht notiert. Nach einiger Zeit und reichlich Staub lagen zwei Akten vor ihm.
Er schlug die Erste auf, und las die Adresse auf dem Deckblatt:

Kawumm - Knalliges Zeug aus dem Achatenen Reich
Straße Schlauer Kunsthandwerker ...

Langsam lichtete sich das Dunkel seiner Erinnerung, das war doch der Laden, der schon für diverse Anschläge zu verantworten hatte und ausgesprochen gute Kontakte zum Untergrund aus dem Achatenen Reich pflegte. Michael beschloss ihm einen Besuch abzustatten, allerdings erst nachdem er seine Ausrüstung etwas ergänzt hatte. Wieder oben im Büro angekommen legte er seinen schweren Lederharnisch an. Er hatte ihn inzwischen mit einigen Metallplatten verstärken lassen. Auch vergas er nicht den Genicklappen an seinem Helm zu befestigen [7a] und schlussendlich zog er aus seinem Spind noch eine kleine aber durchzugsstarke Armbrust. Er Prüfte noch mal den Abzug der Armbrust, steckte sich noch zwei Köcher mit Bolzen an den Gürtel und machte sich auf den Weg. Auf dem weg nach draußen hakte er noch die Route 1 ab und wandte sich dann in Richtung des Patrizierpalastes.

Im Laden Knalliges Zeugs in einem Hinterzimmer
"Du willst schon sehen el kommt. Und dann habe ich eine Lechnung zu begleichen!" sagte ein in dunkle Kleider gehüllter Mann mit leicht angegrautem Haar und einem Bart der ihn eindeutig als Mitglied der Achatenen identifizierte. "Lechnung?" Fragte der Dickliche verwirrt, "was ist denn bitte eine Lechnung?".
Der Hagere wandte sich zu ihm und meinte:
"Rechnung, du Trottel!"
Schmollend zog sich der Dickliche in den Verkaufsraum zurück.
"Ich welde Lache üben dafül dass el meinen Bludel und meine Nichte eingespellt hat. El wild den Tag noch velfluchen an dem el dass tat. Meine Lache wild fülchtelbal sein."

Auf der Straße
Michael näherte sich dem Haus. Der Laden sah bis auf ein Dickliches, etwas beleidigt dreinblickendes Individuum leer und unauffällig. Er betrat den Laden und wandte sich an den Dicken.
"Arbeitest du hier?"
"Nein" antwortete dieser und deutete auf die Straße "der Meister ist gerade los noch etwas besorgen."
Michael dachte bei sich vielleicht war es ja doch nur ein Hirngespinst. Er wandte sich gerade zum gehen als er einen Luftzug am Vorhang im Durchgang in die Hinterzimmer wahrnahm. Er zog seine Armbrust, doch nicht rechtzeitig. Er hatte das "plong" des Abzuges den Bolzen der durch den Vorhang des Durchgangs flog gerade noch so wahrgenommen, dass er im Reflex einen Schritt zur Seite machte. So dass der Bolzen nicht mittig auf ihn traf sondern Seine Schulter erwischte. Der Bolzen bohrte sich durch den Rand des Harnischs und blieb erst dann stecken, als er den Knochen erreichte. Michael nahm noch war, dass die Ladentüre quer durch den Laden flog und jemand Herein rief "Michael, du Probleme hast?" bevor im Schwarz vor Augen wurde.

Scoglio war gerade die Straße der Schlauen Kunsthandwerker unterwegs, als er hinter der Auslage eines Geschäftes Michael entdeckte der auf den Durchgang in den hinteren Bereich des Ladens zuging und im nächsten Moment taumelte und sich an die Schulter Griff. "Da stimmen was nicht" dachte er bei sich. Mit einigen großen Schritten war er an der Tür des Ladens. Sie war zu, aber Scoglio hielt sich nicht groß mit der Türklinke auf, sondern schob die Tür nach innen einfach durch. Als er den Laden betreten hatte war das erste was er fragte "Michael, du Probleme hast?" doch dann sah er Michael bewusstlos am Boden liegen und wie sich der Dickliche gerade durch den Vorhang ins Hinterzimmer verdrücken wollte. Scoglio lies sich durch die fliegenden Zahnstocher nicht weiter aufhalten und folgte dem Dicklichen ins Hinterzimmer. Dort erblickte er einen Zwerg der an einen Stuhl gefesselt war, den Dicken den er schon im Laden gesehen hatte. Einen etwas schlankeren und eine Person die Schwarz gekleidet war, von der Scoglio aber sonst nicht viel erkennen konnte.

Einige Zeit später schlug Michael wieder die Augen auf. Er war noch etwas verwirrt und fragte sich seit wann sein Zimmer wie die Schlafräume für die Nachtschicht eingerichtet war. Doch langsam kam er mehr und mehr zu sich. Jetzt begann auch die rechte Schulter zu schmerzen. Michael blickte an sich hinab. Dabei bemerkte er, dass sich eine Naht quer über die Schulter führte. Dann Blickte er auf den Boden neben der Pritsche, wo sein Lederharnisch lag. Blutverschmiert und mit einem Deutlich sichtbaren Loch an dem noch die Reste der Federn eines Armbrustbolzens hingen.
"Der Bolfen ift beim durchdringen def Harnif aufgefplittert" Sagte eine Stimme deren Quelle sich noch außerhalb seines Gesichtsfeldes befand, die er aber eindeutig Rogi zuordnen Konnte. Ehe er sich versah hatte Rogi eine mit diversen Tinkturen getränkte Kompresse auf die Wunde gelegt.
Dann reichte sie ihm einen Becher mit einer etwas trüben Flüssigkeit und meinte
"Daf ift gegen die Fmerzen"
Michael trank den Becher aus, und spürte wenig später wie eine wohlige Wärme und Müdigkeit seinen Körper durchflutete bevor er einschlief.
[1]  s. "DieTochter des Ka-Wumm"

[2] Der Drucker des Wappens schien nicht darauf geachtet zu haben, ob dass Wappen erkennbar wahr, sondern hauptsächlich darauf, dass das Wappen golden war

[3]  Seine Eltern wahren bei seiner Namengebung besonders originell gewesen

[4] Mortimer liebte Kekse über alles, besonders die mit Himbeermarmeladenfüllung von der Bäckerei Backschnell, also wenn ihm jemand was Gutes tun will, dann geht er in die Straße der schlauen Kunsthandwerker, zu "Backung und Sonstiges Zeugs - Backschnell" und kauft ihm eine große Portion Kekse

[5]  Michaels ohnehin schon etwas konfuse Art wurde durch Verlegenheit noch wesentlich verstärkt

[6] Michael hatte die Spuren von vier Verschiedenen Stiefeln am Tatort erkannt

[7] Manchmal fragte Michael sich ob dieses Archiv nicht doch irgendwie ein teil der B Dimension war

[7a] Man konnte nie wissen wann es wieder Brennendes Material regnete




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Feedback:

Von Rea Dubiata

16.07.2007 09:53

</b><br><br>Die Idee finde ich ganz nett, aber du hättest da viel mehr ausbauen können. Wer ist Gundolf? Wie sieht er aus? Er hat ja kaum Dialog bekommen. Und die Gründe warum er entführt wurde, da hätte man ein paar schöne Flashbacks machen können. Schmück deine Missionen doch etwas mehr aus, nicht einfach so abarbeiten. Beschreibe etwas mehr was Micheal oder andere sehen und nicht nur, was sie tun. Der Leser (bzw ich) will ja wissen was die Figur da bewegt.<br>Naja, und wieso du auf einem Dachboden übernachtest verstehe ich nicht ganz... Und das noch an Silvester... ;-)<br><br><b>

Von Valdimier van Varwald

16.07.2007 09:53

</b><br><br>Hallo Michael, bis auf ein paar Ausnahmen ist dein Schreibstil einfach und flüssig zu lesen. Allerdings hat es der Geschichte sehr an Spannung und Abwechslung gefehlt. Dein Charakter rennt nur von einer Station zur anderen und erhält hier und dort einen Hinweis. Auch das Finale liest sich eher, als ob du die Geschichte nur noch schnell zu Ende bringen wolltest. Nimm dir das nächste mal etwas mehr Zeit für den Plot und schmücke ihn etwas aus. Lass den Leser auch öfters im Unklaren, was das Schicksal des Opfers betrifft (In dieser Single war das frühe verraten, nicht sehr hilfreich). Dann steht einer höheren Bewertung auch nichts mehr im Wege.

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