Wassermangel

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von Obergefreiter Mückensturm
Online seit 15. 10. 2000
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Die Hitze wellt über die Stadt und da der Ankh nichts hergibt, soll das Wasser rationiert werden.
Du sollst auf deinem Rundgang die Häuser auf illegales wasser kontrollieren.
Schaffst du das, ohne gelyncht zu werden?

Dafür vergebene Note: 11

Ich stand wie jeden Morgen auf, zog mich an und schlug zwei Sumpfdracheneier * in eine Pfanne und stellte sie auf die Fensterbank. Dann ging ich zum Stall um meine Sumpfdrachen zu füttern. Ich kann froh sein, dass die süßen Tierchen sich mit Öl zufrieden geben. Wasser wäre zur Zeit nicht zu bezahlen. Seit 3 Monaten hat es nicht mehr geregnet, dafür hat die Sonne beschlossen umso heißer auf Ankh Morpork niederzubrennen. Ich ging wieder in die Küche und nahm die beiden mittlerweile garen Eier von der Fensterbank. Während ich aß beobachtete ich die Arbeiten am Ankh. Schnapper und ein paar Zwerge hatten beschlossen, den Rest des Ankh im Tagebau abzubauen. Sie verkauften das Zeug, als Insektenvernichtungsmittel und es funktionierte sogar. Schnapper hatte es an ein paar zwei Meter großen Kakerlaken, die er in der Nähe der Unsichtbaren Universität gefunden hatte, getestet. Die Tiere waren sofort Tot. Nachdem ich gegessen hatte zog ich meinen neuen hochmodischen Anzug an** und machte mich auf den Weg zum Wachhaus.
Dort angekommen zog ich als erstes meine neue Uniform an. Wir hatten seit kurzem neue Uniformen die mit einem Kühlsystem ausgestattet waren. Es gäbe bald keine Wache mehr, wenn wir immer mit Metallrüstungen in der Sonne stehen würden. Nachdem ich mich umgezogen hatte, sah ich auf dem Dienstplan nach was ich heute zu tun hatte. Ein Kontrollrundgang durch die Schätzchengasse und die Kröselstraße um nach illegalen Wasserentnahmen zu suchen, war meine heutige Aufgabe. Solche Kontrollgänge waren unsere Hauptaufgabe, seit das Wasser rationiert wurde.
Ich machte mich auf den Weg. Unterwegs traf ich einen Bettler, der mich bat einmal in seinen Becher zu spucken, damit er etwas zu trinken habe. In der Schätzchengasse Nr.1 öffnete mir ein zwei Meter großer Troll die Tür und begrüßte mich mit einem fragendem Grunz. Die Trolle in der Stadt sagten in letzter Zeit nie mehr als Grunz, da sie unter der Hitze zu sehr litten. Ich stellte mich vor und sagte, dass ich nach illegalem Wasser suchen würde. Da der unter der Hitze leidende Troll nicht reagierte, schob ich mich zwischen ihm und dem Türbalken durch, um sein Haus zu inspizieren. Nachdem ich festgestellt hatte, dass der Troll kein Wasser hatte ging ich zum nächsten Haus.
Mir öffnete ein ca. 1,50 Meter kleiner Typ. Er sah mich sabbernd an und kratzte sich mit seinem verkrüppeltem Arm am Kopf. Er begrüßte mich mit einem freundlichem Grunz. Der Schiefe Freddy hatte nicht das selbe Problem wie die Trolle, er begrüßte jeden mit Grunz, egal ob es warm oder kalt war. Ich durchsuchte auch sein Haus fand aber wieder nichts.
Bei der nächsten Tür öffnete mir ein Zwerg und fragte mich etwas unhöflich was ich hier wolle. Ich antwortete, dass ich nach illegalem Wasser suchen würde. Der Zwerg antwortete, dass ich einen Moment warten solle da er erst etwas holen müsse. Er ging den Flur entlang zu einem Schrank öffnete ihn und holte eine Axt heraus. Der Zwerg wirbelte herum und rannte mit der Axt auf mich zu. Ich machte einen Schritt zur Seite und der Zwerg stolperte die Treppe herunter und landete etwas unsanft in einem für die Schatten typischen Haufen. Der Zwerg stand wieder auf und wollte gerade auf mich zurennen als ihn ein von mir abgefeuerter Gummipfeil bewusstlos schlug. Ich kettete den Zwerg an das Treppengeländer und durchsuchte das Haus. In der Küche wurde ich fündig. Zwei Kanister Wasser ohne Genehmigungssiegel des Patriziers. Ich wartete bis der Zwerg wieder bei Bewusstsein war und brachte ihn zum Hier–gibt's–alles–Platz, um die für Wasserdiebstahl übliche Strafe zu vollziehen. Der Zwerg darf alleine, und ohne Schutz, das Wasser unter der durstenden Bevölkerung verteilen.
Ich sah zu wie der Zwerg in der gierigen Menschenmenge verschwand und wollte gerade zurück zur Schätzchengasse, als die Tore der Unsichtbaren Universität sich öffneten. Heraus kam ein heulender Student der vermutlich in einer Prüfung durchgefallen war und nun die Unsichtbare Universität verlassen musste. Was wesentlich interessanter war, war die Tatsache, dass der Rasen grün war, und nicht gelb bis braun wie die restlichen in der Stadt. Die Menge auf dem Platz starrte durch das Tor und entdeckte nun einen sprudelnden Brunnen.
Die Brüller konnten das Tor gerade noch schließen bevor die Menge das Gelände stürmen konnte. Ich beschloss nicht zu warten, bis die immer größer werdende Menschenmenge das Tor eingedrückt hatte, sondern ging um die Ecke zum Studenteneingang. Nachdem ich über die Mauer geklettert war ging ich sofort zu Ridcully`s Büro um zu fragen wo das Wasser herkommt. Ich öffnete die Bürotür und sah Ridcully an seinem Schreibtisch sitzen und die Armbrust "XL Schädelspalter" auspacken.
Er sah auf und brüllte: "Mückensturm! Ich habe dich persönlich aus dieser Einrichtung herausgeworfen und dir verboten sie jemals wieder zu betreten! Was machst du also hier? "
Ich antwortete: "Ich bin nicht hier als Zauberer und Zivilist Mückensturm, sondern als Hauptgefreiter Mückensturm Mitglied der Stadtwache von Ankh Morpork. Ich bin hier um herauszufinden wo ihr das viele Wasser herhabt. "
"Ach so das Wasser. Das ist eine Illusion. Unser Gärtner war so unglücklich, dass sein Rasen immer mehr verdorrte. Er war so unglücklich, dass er vom Kunstturm springen wollte. Der Bibliothekar kam zum Glück vorbei und konnte ihn davon abhalten. Deshalb haben wir beschlossen den Rasen schön grün aussehen zu lassen und weil wir gerade dabei waren haben wir auch noch etwas Wasser aus den Brunnen sprudeln lassen. Ich kann dich beruhigen, wir verstoßen damit nicht gegen die neuen Wasserrationierungsgesetze, da man das Wasser nicht trinken kann. "
"Dann ist ja alles in Ordnung. Du musst das jetzt nur noch der aufgebrachten Menge vor dem Tor erklären. "
Ridcully stand widerwillig auf und ging zum Tor stellte sich oben drauf und brüllte: "Ruhe!"
Die Antwort waren mehrere Steine und Rufe wie: "Rückt das Wasser raus! " oder "Halt die Klappe verdammter Zauberer! " Ich konnte den verwirrten Ridcully gerade noch in Deckung ziehen bevor er von einem besonders großen Stein getroffen worden wäre. Ridcully nahm seine Armbrust "XL Schädelspalter", entsicherte sie und sagte: "O.K. dann werden wir mit Gewalt dafür sorgen müssen, dass wir in Ruhe gelassen werden. Mit dieser Armbrust kann man auf 100 Meter Entfernung einer Fliege einen Flügel abschießen. "
Ich packte meine Armbrust, die ich die ganze Zeit über in einer Tasche gehabt hatte, aus und sagte: "O.K. ich helfe dir. Aber überlas mir die Ziele in großer Entfernung meine "XXL Schädelspalter" trifft den Fliegenflügel nämlich auf 500 Meter. "
Wir wollten gerade das Feuer eröffnen, als der Bibliothekar zu uns gewatschelt kam und uns ein Buch zeigte. Auf einer Seite war ein Bild auf dem mehrere halbnackte Schamanen zu sehen waren die im Kreis tanzten. Ridcully nahm das Buch und las ein paar Seiten und sagte dann: "Hier wird eine Methode beschrieben wie man angeblich Regen beschwören kann. Es ist natürlich nur irgend ein schwachsinniges Ritual das irgendwelche Naturvölker durchführen. Es hat nichts mit richtiger Magie zu tun, " genau in diesem Moment erbebte das Tor, da die wütende Menge begonnen hatte dicke Balken gegen das Tor zu rammen. "Und genau deshalb sollten wir es ausprobieren, " führte Ridcully seinen Satz zu Ende. Während die Zauberer das Ritual vorbereiteten lieh ich mir von einem Studenten einen Ikonografen um den Regentanz der Zauberer für immer festzuhalten. Ca. 10 Minuten später begannen die Zauberer. Ich lief die ganze Zeit über herum, um die Zauberer aus verschiedenen Richtungen zu ikonografieren. Genau in dem Moment als die Menge das Tor aufbrach, begann es wie aus Eimern zu schütten.
Am nächsten Morgen stand ich wie üblich auf, fütterte meine Drachen und aß meine Sumpfdracheneier und ging dann ins Wachhaus um zu erfahren was meine heutige Aufgabe war. Ich hatte den Auftrag die Häuser in der Unbesonnenheitsstraße auf illegales Wasser zu kontrollieren. Der Patrizier war im Urlaub und deshalb galten die Wasserrationierungsgesetze noch drei Wochen bis er zurückkam um sie aufzuheben.

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*schmecken etwas ölig sind aber sonst gut
**diesen Sommer war klatschianische Kleidung modern. Die Klatschianer wissen einfach was man trägt, wenn es heiß ist




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