Ein schlechter Tag

Bisher hat keiner bewertet.

von Gefreite Avalania von Gilgory (SUSI)
Online seit 01. 03. 2007
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Nach einer langen Nacht, einem unsanften Wecken, gibt's auch noch so einen tragischen Fall.

Dafür vergebene Note: 9

Städte sind gierig.
Und die gierigste Stadt von allen ist Ankh-Morpork.
Manchmal verschlingt sie viele Menschen mit viel Getöse und flammenden Zungen, oder schlammiger Galle.
Manchmal verschlingt sie einen einzelnen Menschen, still und heimlich.

***



TOCK. TOCK. TOCK. Lautes Klopfen hallte durch die Gänge und Stockwerke der Stadtwache. . . .

***



Eigentlich hatte der Tag noch nicht richtig begonnen, als ein ohrenbetäubender Lärm das Wachhaus, nein, sind wir realistisch, Ankh Mor... Nein die ganze Scheibenwelt erzittern lies, so dass groß A'tuin fast ins straucheln geriet.
"Das kann ja wohl nicht wahr sein! Wo ist er! Wo... " Ein Schatten an der Wand über dem Empfangstresen wurde immer größer und größer...
"Wenn ich den in die Finger bekomme, grrrr!" ertönte es hinter dem Tresen. Es hörte sich an als ob jemand eine Leiter empor steigt. Nun bewegte sich der Schatten nicht mehr, sondern schien auf einen zu zukommen.
Vor dem Kaffeeautomaten machte es halt, klopfte wutentbrannt, aber höflich an die Tür.
"Ja, bitte?" kam es vom innen entgegen.
"Komm raus, damit ich dir höchst persönlich den Hals umdrehen kann. Für so ein Gepansche sollten dir schlimme Dinge passieren!" antwortete Amalarie sauer und hämmerte weiter an die Tür.
TOCK. TOCK. TOCK.

***



Etwas früher am Morgen:
"Ava schwing dein Hintern aus den Federn!!!" schrie jemand direkt in ihr Ohr. Sie erschrak so sehr, dass sie für ein paar Sekunden dachte, eine schwarz umhüllte Gestalt zu sehen.
Sprang aus den "Federn" und salutierte. "Zur Stelle, Sir" sagte sie verschlafen und sehr angespannt.
Der Jemand prustete los und lachte frech gerade heraus.
"Du solltest mal dein Gesicht sehen, hahaha...*lach*, das ist echt einmalig" giggelte er weiter.
Das darf doch nicht war sein, dachte Ava. Hat er es tatsächlich geschafft.
Während sie sich darüber noch ärgerte, krümmte sich Lordi vor lachen am Boden.
Wütend stand die Zwergin auf [1], setzte ihren Helm auf und machte sich auf den Weg in die Kantine.
Ich brauch unbedingt ein "Früh-Warn-System", dachte sie, das war jetzt schon das zweite Mal diese Woche. In ihren Gedanken versunken, dieses Problem zu lösen, zischte sie an Oberfeldwebel Sillybos, der gerade aus seinem Büro kam, vorbei.
"Ah, Gefreite!", rief er ihr nach.
Die Zwergin trat auf die Bremse, drehte sich um, ging zurück zu Sillybos und salutierte.
"Guten Morgen, Sör!", antwortete sie steif.
"Heute Nacht ist ein neuer Fall für die Gerichtsmedizin eingetroffen. Die Leiche liegt schon in der Pathologie. Ich erwarte morgen früh einen ausführlichen Bericht über deine Obduktion. Wegtreten!" sprach er etwas verdutzt, dann bestimmt weiter.
Nach einem "Jawohl, Sör!" setzte Ava ihren Weg in die Kantine fort.
Dort angekommen, setzte sie sich zu den SUSIs [2]. Mit freundlichen "Guten Morgen" wurde sie empfangen. Dem sie ebenso antwortete.
Und als sie noch ein "knuspriges"[3] Zwergenbrötchen an ihrem Platz fand, war der Ärger und die Wut von Morgen wie verflogen. "So muss ein Frühstück sein", dachte sie sich mit einem Lächeln im Gesicht und biss herzhaft zu.
Aber die gute Laune wurde durch einen lauten Schrei und Wirrwarr unterbrochen. Es kam von der Eingangshalle.
Alle, aber auch wirklich alle Wächter und Rekruten stürmten aus der Kantine Richtung Eingangshalle, denn jeder wollte zuerst wissen, was da los war.
Avalania, die von den anderen mitgerissen wurde, fand sich mitten im Gedränge wieder.
Das war zu viel; erst Lordi und jetzt das. Am liebsten hätte Ava jetzt ihre Axt gezückt und sich mal ordentlich Platz und Respekt verschafft. Und hätte sie diese dabei, könnte sie wohl keiner davon abhalten, aber leider wurde ihr von Sillybos befohlen, die Axt in der Pathologie zu lassen mit der Begründung der eigenen Sicherheit[4]. So blieb ihr nichts anderes übrig, als sich aus dem Gedränge zu befreien mit viel Kraft und Ellbogeneinsatz, den sie des Öfteren auch von anderen abbekam, die die gleiche Idee hatten.
"Puh! Geschafft!" seufzte Ava, als sie endlich zum Tresen gelangt war.
Schwer atmend und überrascht, schaute sie sich die Szenerie an, die sich vor ihr abspielte.
Dort stand Amalarie, von zwei Wächtern festgehalten, in der Luft mit den Armen und Händen fuchtelnd und schreiend, vor Wut, vor dem Kaffee-dämon-automaten. An der Tür von diesem lehnte der Dämon, der für den Automaten verantwortlich war, lässig beobachtete er das Geschehen mit einem breiten Grinsen.
"Lasst mich los! Das ist ein Befehl!", schrie die Gnomin aus vollem Leib, "ich mach ihn einen Kopf kürzer!", setzte sie fort und versuchte sich zu befreien.
"Na dann komm doch!", stachelte er sie weiter, "schmeckt dir mein Kaffee denn nicht?", grinste er.
Amalaries Gesichtsfarbe wurde jetzt dunkel sehr dunkelrot, es hätten nur noch die Rauchwölckchen gefehlt und das Bild wäre per...
... Aber weiter im Text.
Als die Abteilungsleiter und der Chef der Wache auftauchten, die von irgendjemand davon unterrichtet wurden, ging Ava lieber schleunigst Richtung Pathologie. Mit dem halben Zwergenbrötchen in der Tasche und einem heißen Becher Kaffee, den sie sich früh auf den Weg zur Kantine geholt hatte [5].
In der Pathologie angekommen, ging sie direkt zum Schreibtisch und holte ihre Axt aus dem Schreibtischschränkchen und hakte sie in ihren Gürtel.
So, jetzt kann der Tag beginnen, dachte Ava erleichtert.
Jetzt bemerkte sie die Kälte in dem Raum.
Wir sind doch hier im ersten Stock, wieso ist es hier denn so kalt, schoss es ihr durch den Kopf. Und überhaupt wo sind denn die Leichen? Ava schaute sich genau um. Es war alles so, wie sie es vor ein paar Wochen verlassen hatte[6], außer dass es jetzt sehr kalt war und keine Leichen im Raum waren. Sie schaute sich im Raum um, ob sie was übersehen hatte.
Da bemerkte sie einen Zettel auf dem Tisch. Er war ganz kalt und lag wohl schon länger da. Darauf stand:

- An Gefreite v. Gilgory,
Korporal Harmonie hat einen Weg gefunden den Raum zu kühlen. So wurden hier optimale Bedingungen für Obduktion und Leichenlagerung geschaffen...
-

"Leichenlagerung? Hier ist doch nur ein Seziertisch. Wo sollen die anderen Leichen denn hin?" brabbelte Ava leise vor sich hin und las weiter.

- Außerdem wurde Mithilfe von Chief-Korporal Dubiata Lagermöglichkeiten geschaffen. Diese befinden sich in den Schubladen!
MFG Oberfeldwebel Sillybos
-

Irritiert und etwas verwirrt las die Zwergin die letzten beiden Sätze noch und noch mal durch, legte den Zettel weg und starrte auf die Schubladen. War das ein Scherz? Langsam schritt sie auf die Schubladen zu.
Öffnete eine und zog sie auf die vollen 2 Meter aus.
"Wow!" kam es wie aus der Pistole geschossen.
In dem Moment öffnete sich die Tür und Obergefreiter Rabe Raben trat ein.
"Gut, dass du da bist. Ich hab hier ne Akte die du unterzeichnen musst", meinte er und hielt ihr einen braunen Umschlag hin.
Ava, die sich wieder gefasst hatte, nahm das Dokument entgegen. "Zu was brauchst du meine Unterschrift?"
"Du sollst bestätigen, dass es sich bei der Todesart um Selbstmord durch Erhängen handelt."
"Dann hilf mir die Leiche aus dem Schrank zu holen, damit ich sie untersuchen kann."
Zusammen hoben sie die Leiche auf den Seziertisch.
"Da drüben steht ein Aufzeichnungsdämon. Stups ihn mal am Kopf an, damit er alles aufschreibt, was gesagt wird", bat Ava.
"In Ordnung.", antwortete Rabe und stupste den Dämon so sanft an wie es ihm, dank seiner Abneigung gegen die kleinen Pestratten, möglich war.
"Autsch. Das geht auch sanfter!", beschwerte sich der Dämon.
Rabe beugte sich zu ihm herunter. "Es geht auch fester", antwortete er trocken.
"Ruhe ihr beiden. Lasst mich arbeiten. Die Obduktion wird durchgeführt von der Gefreiten Avalania von Gilgory, in der Anwesenheit des Obergefreiten Rabe Raben. Wir haben hier eine weibliche Leiche, die der menschlichen Rasse angehört. Sie ist blond, etwa 1,50 groß und wiegt geschätzte 60kg. Ihr Körper weist zahlreiche Blutergüsse auf. Manche davon anscheinend mehrere Tage alt."
"Sie hat in einer Bar gearbeitet. Moment." Er blätterte in der Akte. "In der "Schwingenden Keule". Kein leichtes Arbeitsumfeld. Dort geht man nur hin, wenn man Ärger sucht."
Ava nickte. Das würde es tatsächlich erklären, wenn man davon ausgeht, dass bei einer richtigen Kneipenschlägerei auch die Bedienung nicht ohne Blessuren davon kommt.
"Ihr Genick ist gebrochen und der Hals weist Merkmale einer Strangulierung auf", führte Avalania ihre Untersuchung weiter. "Somit kann die vermutete Todesart, durch Erhängen, bestätigt werden. Weitere Spuren, die auf eine Fremdeinwirkung schließen lassen würden, gibt es nicht, was eine genauere Untersuchung unnötig macht."
Rabe beobachtete wie die Zwergin mit fachkundigen Handbewegungen den Körper auf innere Verletzungen untersuchte. "Moment, was ist denn das?"
Avalania tastete den Bauch genauer ab und zückte schließlich ein Skalpell. "Willst du immer noch zuschauen? Das könnte unappetitlich werden", meinte Ava grinsend.
"Nein danke. Das brauch ich wirklich nicht. Unterschreib einfach die Akte und bring sie mir später vorbei."

***



"Hier ist die Akte." Avalania schob sie auf Rabes Schreibtisch und wandte sich wieder zum gehen.
"Hast du noch was Interessantes gefunden?"
"Nein. Wie gesagt, es war Selbstmord." Ohne ein weiteres Wort verließ die Zwergin das Büro.
Es war Selbstmord. Auch die genauere Untersuchung hatte keinen anderen Schluss zugelassen. Die Frage, die sich Avalania nun aber stellte, war die nach dem Warum. Was veranlasste eine junge und (für menschliche Verhältnisse) attraktive Frau dazu, sich das Leben zunehmen? Sie beschloss einen Spaziergang zu machen. Aus der Akte der Toten, deren Name Nina lautete, hatte sie deren Adresse erfahren. Nina wohnte in einer mittelmäßigen Gegend von Ankh-Morpork. Im Klartext bedeutete das, dass das Dach zwar undicht war, aber wenigstens musste man sich keine Sorgen darüber machen ob man im Schlaf von Ratten oder Kakerlaken gefressen wurde.
Die Wohnung lag im obersten Stock eines dreistöckigen Mietshauses, welches nicht zu den Besten gehörte, die Ava bisher gesehen hatte, aber sehr weit von den schlechtesten entfernt lag. Die Überredung des Vermieters, sie in Ninas alte Wohnung zu lassen, überließ Avalania ihrer Axt.
Das Zimmer war ordentlich. An einem Dachbalken hing noch das durchgeschnittene Seil mit dem Nina sich erhängt hat, doch ansonsten zeugte nichts von der bedauernswerten Tat, die sich hier abgespielt hatte. In einem Schrank saßen kleine Teddybären, die Nina offenbar gesammelt hatte und deren schwarze Knopfaugen alles mit angesehen haben mussten. Die Wände waren verziert mit fröhlichen Bildern. Die Bilder hatten das Thema von hellen Sonnenuntergängen, klaren Flüssen, in denen unzählige Fische schwammen und üppige von Rehen, Eichhörnchen und Füchsen bewohnte Wälder. Alles was man aufgab, wenn man nach Ankh-Morpork kam.
Aus dem Nebenraum erklang ein Schluchzen. Avalania zog der Vorsicht halber ihre Axt, schlich zu der Tür hin und öffnete sie einen Spaltbreit, bevor sie sie ganz aufschob.
Dahinter lag das Schlafzimmer.
Eine Gestalt kauerte auf dem Boden, wippte apathisch vor und zurück, und brabbelte immer wieder zwischen den Schluchzern den Namen "Nina".
Ava steckte die Axt enttäuscht zurück. Traute sie sich doch zu mit diesem Häufchen Elend auch so zu Recht zu kommen.
"Stadtwache Ankh-Morpork", sagte sie freundlich, aber bestimmt. "Dürfte ich ihren Namen erfahren und was sie hier suchen?"
Der Mann drehte sich um, blieb aber am Boden gekniet, was ihn auf eine Augenhöhe mit Avalania brachte. "Ich heiße Max Brocks. Ich bin Ninas Verlobter. Vielmehr, sollte es sein", brachte er unter Schluchzen und mit zitternder Stimme hervor. Er reichte der Zwergin eine Ikonographie, auf der Nina und er abgebildet waren.
"Das erklärt nicht, was sie hier tun."
"Ich weiß es nicht", gab Max zu. "Ich bin einfach hergekommen, als ich von Nina gehört habe. Was ihr zugestoßen ist ...." Seine Stimme brach ab.
"Wie haben sie davon erfahren?" Avalania leidet unter einer typischen Wächterkrankheit, die jeden Wächter misstrauisch macht.
"Zwei Wächter waren bei mir. Eine Frau mit silbernen Haaren und ein Kerl mit seltsamen toten Augen."
Kathiopeja und Rabe, dachte Ava. Es kam oft vor, dass Kathi Rabe begleitete, obwohl sie eigentlich bei einer anderen Abteilung ist. Denn immerhin oblag ihr die Ausbildung zum Ermittler des Obergefreiten.
"Können sie sich vielleicht denken, warum Nina sich selbst ..." Sie ließ den Satz unausgesprochen, weil sie hoffte, dass es so leichter für Max wäre.
"Es ist meine Schuld"; schluchzte er. "Ich wollte sie fragen, ob sie mich heiraten will. Aber mir fehlte der Mut. Darum ging ich in eine Kneipe und habe etwas getrunken. Irgendwann war es dann zu viel und...." Er schlug die Hände vor das Gesicht. "Ich wollte es nicht, es ist einfach passiert! Am nächsten Tag habe ich es Nina gebeichtet. Sie hat geweint und mich aus der Wohnung geworfen. Am nächsten Tag besuchten mich die beiden Wächter."
Avalania verlor sofort jegliches Mitleid, welches sie anfangs für den Mann empfunden hatte. Als sie sprach, klang ihre Stimme so kalt, wie es nur ein Zwerg es vermochte, der sich mit aller Kraft beherrschen musste, um seinem Gegenüber nicht den Kopf abzuhacken. "Nina hat nicht nur sich selbst umgebracht. Vermutlich hat sie es selbst nicht gewusst, aber sie war schwanger."
Dabei beließ sie es. Denn mehr gab es nicht zu sagen.

Vor dem Haus erwartete sie Rabe Raben, der ihr gefolgt war.
"Wie viel hast du gehört?", fragte die Zwergin.
"Genug", antwortete Rabe knapp.
"Denkst du jetzt, dass ich schlecht bin?"
"Nein. Ich denke er hat bekommen, was er verdient!"
"Und was habe ich dann verdient?"
Rabe knuffte sie auf die Schulter.
"Autsch."
"Ich denke, dass sollte reichen."


Ende

[1] Wegen einer langen Nacht (Anfang) schlief Ava in ihrer Rüstung ein

[2] Seit einiger Zeit gibt es wohl Abteilungs-Gruppen-Bildung, die sich auf Tische aufteilen, die SUSIs die SEALs,...

[3] im wahrsten Sinne des Wortes

[4] Das wohl eher auf die anderen bezogen werden kann

[5] Irgendwie hatte Ava keine Probleme mit dem Kaffeedämon. Vielleicht liegt das auch an der Axt, die sie ihm mal in einem unbeobachteten Moment unter die Nase hielt. Tja Axt-Argumente überzeugen halt immer *G*

[6] Außendienst




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Feedback:

Von Breda Krulock

09.03.2007 09:44

</b><br><br>Eine an und für sich sehr runde Geschichte.<br>Spezialisierung = Check<br>Kleiner Fall = Check<br>Abteilung = Check<br>Selbst gelöst = Check <br><br>Die Idee der Geschichte bzw der Storyline fand ich im Nachhinein recht gut, zur Abwechslung war es mal wirklich Selbstmord und keine Verschwörung oder sonst irgendwas. Der Grund der jungen Dame ist leider nachvollziehbar, sowas geschieht ja heutzutage immer wieder mal. <br>Was mich an der Storyline störte war, das es ein wenig zu plump war, den Mann in der Wohnung aufzufinden. Da war der Zufall wieder mit dem Wächter unterwegs... <br>Auch hätte ich gerne mehr von Nina erfahren. Man weiss zwar, das sie in dieser Bar gearbeitet hat, verlobt war und sich umbrachte weil ihr Kerl fremdgegangen ist, aber irgendwie fehlte da n bissel Tiefe. War sie so labil das sie ihr Leben wegen eines Mannes aufgeben würde? Wenn ja, warum? Wie hat Ava durchs tasten merken können, das da etwas nicht stimmt (die Schwangerschaft) aber Nina selbst nicht?<br>Und was war das nun mit dem Kaffeedaemonen? Ich erwartete irgendwie eine Auflösung... oder war es nur ein Atmosphärefüller?<br>Wie gesagt, ansonsten fand ich sie wirklich gut... <br><br>Zum Schreibstil: Du hast sehr oft Sätze unterteilt, obwohl sie wunderbar in einen Satz gepasst hätten. Anstelle eines Satzendes manchmal einfach ein Komma und weiter gehts. Viele Sätze wirken dadurch abgehackt und fehl am Platz. <br>Und was ich persönlich ganz schlimm fand war dieses hier: "Du solltest mal dein Gesicht sehen, hahaha...*lach*," ... reicht es nicht, wenn man im AIM *lol*s, *lach*s etc verwendet? Also ICH möchte so etwas nicht auch noch in einer Geschichte lesen. Bitte bitte bitte bitte bitte nie wieder, ok? *bettelblick aufsetz*<br>Oder auch das hier: "Wenn ich den in die Finger bekomme, grrrr!" ertönte es hinter dem Tresen.<br>Niemand SAGT 'grrrr' ... es ist ein Geräusch welches man von sich gibt, oder?? Besser wäre in diesem Fall gewesen: "Wenn ich den in die Finger bekommen!" Knurrte es hinter dem Tresen.<br><br>So, genug der klugen Ratschlaege und bitte mehr von Ava :o)<br><br>LG, Breda<br><br><b>

Von Goldie Kleinaxt

09.03.2007 09:44

</b><br><br>Ich tu mich immer sehr schwer mit dem Kritisieren, denn oft sind die positiven und negativen Punkte subjektive Empfindungen.<br>Ich habe mir vor allem die Frage gestellt, was soll das hier? Warum hast Du das geschrieben und was machst Du Dir zum Thema? Womit willst Deine Leser motivieren weiterzulesen? Es wirkte in jeder Form unfertig und leer. Zudem es auch noch ausgesprochen kurz war - was grundsätzlich nichts Negatives sein muss. Selbst einen Tagesablauf eines SUSI ohne große Highlights kann man storymäßig viel besser ausbauen. Ich finde Du kannst selbst aus so einer einfachen Sache wie Du sie beschrieben hast, sehr viel mehr rausholen. Der Stil wirkte auf mich sehr plump, ohne Witz und Atmosphäre und der Spannungsbogen (Plot) war praktisch nicht existent. Das Ganze hatte aus meinem Empfinden das Niveau einer eher schlechten Grund-Single und ich glaube aber, daß Du viel mehr Potential hast, als Du hier gezeigt hast.<br><br><b>

Von Huitztli Pochtli

09.03.2007 09:44

</b><br><br>Der Prolog und der Anfang deiner Geschichte waren sehr vielversprechend. Leider nimmt die Spannung im Laufe der Geschichte immer weiter ab und verliert sich meiner Meinung nach zum Schluß.<br><br><b>

Von Kannichgut Zwiebel

09.03.2007 09:44

</b><br><br>Stilistisch:<br>Ich würde das nächste Mal<br>- jemanden über die Zeitformen drüberschauen lassen<br>- Sternchen-Emotes (wie auch Smileys) vermeiden<br>- die Szenen detailreicher und dadurch lebendiger beschreiben, so wirken sie leblos; Ninas Wohnung ist die erste schön beschriebene Szene, mehr von solchen!<br><br>Inhaltlich:<br>- Was hatte Amalaries Gezeter mit dem Kaffeedämonen mit der Geschichte zu tun?<br>- Wieso folgt Rabe der Gefreiten? Das erschien mir unlogisch.<br><br><b>Von Klitzegroß</b><br><br>Schöner Alltag, dachte ich erst... Etwa bei 3/4 des Textes fand ich die Geschichte doch etwas... Schlecht, subtiel, sehr Anfängermäßig, aber das Ende hat das noch gerettet.<br><br>Gut: Die erste Hälfte. Ein schöner Wächteraltag, schön erzählt. Und der oberste Teil, hat sich sehr 'profisionell'angehört<br>Schlecht: das '*G*,*lacht*. Ich finde das gehört in keine Geschichte. Das sollte bessern in Foren oder Chats bleiben...<br><br>Im großen und ganzen: gut gemacht, nicht zu großkotzig, und nicht zu zurückhaltend<br><br><b>

Von Ophelia Ziegenberger

09.03.2007 09:44

</b><br><br>Was ich sehr gut fand an deiner Geschichte war, dass Du die letzten Veränderungen, die in deiner Abteilung zwischenzeitlich vorgenommen wurden, mit eingebracht hast. Ansonsten jedoch konnte mich die Single nicht überzeugen. Zum Einen lag das sicherlich an dem zweigeteilten Erzählstrang - die erste Hälfte der Geschichte weist keinerlei Zusammenhang zu dem vorgestellten Fall in der zweiten Hälfte auf. Die angerissenen und aneinandergereihten Szenen vorneweg sollten offenbar Wächter mit in das Geschehen einbringen, die Dir nahe stehen. Da Ava aber während der ganzen Zeit keine tiefergehenden Gespräche mit irgendwem führt, wirken diese Momentaufnahmen wie bedeutungslose Blitzlichter, zumal sie in keinem inhaltlichen Zusammenhang untereinander oder zum späteren Plot stehen. Da sie den Beginn der relevanten Sequenz immer weiter hinauszögerten haben sie mich zudem gestört. Zum Anderen summierten sich viele kleine Dinge zu einem ungünstigen Gesamteindruck. Da gab es zum Beispiel "alle Abteilungsleiter" und den Kommandeur, die wegen einer einzelnen Wächterin, die sich mit dem Kaffeedämon anlegte, zusammengetrommelt wurden. Extrem unwahrscheinlich. Ava betritt nach langer Zeit das erste Mal wieder die Pathologie, erklärt nach einem oberflächlichen Blick Selbstmord als Todesursache, ungeachtet des ansonsten arg lädierten Zustandes der Leiche, macht einen Spaziergang, dringt unrechtmäßig in eine Wohnung ein, untersucht den Tatort und urteilt in einer Art Selbstjustiz unabhängig von den eigentlich untersuchenden Wächtern über einen Verdächtigen. Alles an einem Tag und im Alleingang! Du erwähnst in einer Fußnote, dass sie im "Außeneinsatz" war. Es ist nur schwer vorstellbar, was für eine Art von Außeneinsatz eine Gerichtsmedizinerin über mehrere Wochen vom Wachhaus fernhalten könnte - es wäre aus meiner Sicht unumgänglich gewesen, das ausführlicher in die Geschichte einzubringen, wenn man es schon als Entschuldigung vorgibt. Abgerundet wurde dieser Eindruck von diversen grammatikalischen Patzern und unvöllständig wirkenden Ausführungen, bei denen es viel geholfen hätte, wenn Du deinen Gedankengang auformuliert hättest.<br><br><b>

Von Rea Dubiata

09.03.2007 09:44

</b><br><br>Anfangs wirkt die Single eher schwach, es fehlt einfach Atmosphäre. Das Zimmer von Nina ist aber sehr schön beschrieben. Generell hätte ich mir vor allem am Ende mehr von Avas innerem Monolog gewünscht. Die Ursache für Avas Launenumschwung am Ende ist zwar klar, aber vielleicht könnte man das noch ausbauen. <br>Alles in allem eine nette Single "für Zwischendurch", in Zukunft sollten aber allzuviele Fußnoten sowie Erikative ("*lach*") mE vermieden werden. Verhältnis von Länge und Inhalt ist OK, der Spannungsbogen ist nur leicht gespannt, was aber für die Kürze vertretbar ist.<br><br><b>

Von Sillybos

09.03.2007 09:44

</b><br><br>Eine schöne Single mit einem guten, außergewöhnlichen Schluss, der einer Kurzgeschichte würdig ist. :-)<br><br>Allerdings wirkte die Sache mit Amalarie etwas fehl am Platz, da sie meiner Meinung nach nicht wirklich was mit der Geschichte zu tun hatte. Ich glaube, die Geschichte wäre in sich runder und abgeschlossener gewesen, wenn du sie einfach zu Beginn der Obduktion hättest beginnen lassen, so dass sich die ganze Geschichte nur um ein Thema dreht.<br><br>Schön fand ich die Beschreibung der Wohnung, mit der du eine schöne Atmosphäre geschaffen hast. Das hättest du während des Dialogs zwischen Ava und dem Verlobten ruhig beibehalten können und auch die Gefühle und Gedanken beim Sprechen schildern können. Da wäre meiner Meinung nach noch mehr drin gewesen.<br><br>Tipp für's nächste Mal: Einen Tick mehr Sorgfalt und Geduld beim Ausarbeiten der Szenen und vielleicht noch ein bisschen mehr in die Situation und die Charaktere hineinversetzen. <br>Aber das wird schon. :-)

Von Araghast Breguyar

09.03.2007 17:48

Was mir noch aufgefallen ist - Du hast nicht zufällig 'Lycidas' von Christoph Marzi gelesen? Der Prolog erinnerte mich doch sehr stark an Mortimer Wittgensteins Art, jeden Abschnitt des BUches zu beginnen.

Von Avalania von Gilgory

09.03.2007 22:01

@Bregs: nein hab ich nicht gelesen. Kenn das Buch und Autor gar nicht.



Danke für eure Anregungen und kritiken.

Ich versuch eure Tipps in der nächsten Single einzubringen.



by Ava

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