Bjorn Bjornson saß im Aufenthaltsraum der Wache und las ein Buch. Auch andere Wächter waren zugegen und die, die Bjorn bemerkten, erinnerten sich daran, dass sie ihn im Aufenthaltsraum immer nur bei zwei Aktionen gesehen hatten: Entweder las er, oder er suchte sich einen Sitzplatz, wo er in Ruhe lesen konnte. Kaum einer von ihnen hatte Bjorn je reden hören, und die, die ihn dabei schon mal gehört hatten, hatten davon nicht viel zu erzählen. Einer von diesen wenigen war Hauptmann Llanddcairfyn, der ihn eingeführt hatte. Er erinnerte sich an "Bjorn Bjornson", an "99 Jahre bin ich alt", an "Gottesstraße 5", an "Bis vor einer Woche war ich noch ein Grag der Tiefener", an "Man hat mich verbannt, weil ich mich ein bisschen an der Oberwelt umgesehen hatte", an "Ich kann schnell lesen; ich hab schon mit zweieinhalb Monaten das Lesen gelernt."
[1] und an verschiedene Antworten aus dem G.R.U.N.D.-Unterricht, aber das war auch schon alles Nennenswerte. Unnennenswertes wäre zum Beispiel: "Ja, Sir", "Aha", "Hauptmann?", "Nein, Sir" oder "Hm".
Hauptmann Llanddcairfyn selber kam gerade von der Druckerei zurück zum Wachhaus in der Kröselstraße, mit einem großem Stapel Papiere auf dem Arm. Als er das Wachhaus betrat, rief er alle seine Rekruten zusammen, darunter auch Bjorn, der sein Buch sorgfältig mit einem Lesezeichen versah und in seinen Spind legte. In seiner Nähe fühlte man sich trotz seiner 0,94 m, nach eigener Angabe, viel kleiner und irgendwie unterlegen. Normalerweise wurden neue Wächter mit irgendetwas im Spind, das ihn ärgern sollte, begrüßt. Aber bei Bjorn war das nicht geschehen. Zumindest nicht, nachdem es Wie-hieß-er-noch versucht hatte, und sich danach für zwei Wochen vom Dienst frei schreiben musste aufgrund Verletzungen, und man hatte eine zertrümmerte Holzmessleiste und eine Spielzeugaxt, ebenso wenig noch zu gebrauchen, vor der Hintertür des Wachhauses entdeckt. Dabei wirkte er beim Sprechen irgendwie immer gelangweilt und ruhig. Der Hauptmann hatte einmal die Titel mancher seiner Bücher lesen können. Es wunderte ihn, dass es Zwerge gab die sich für Bücher wie "pohtentsiellle Mechannick" oder "Dieh Grammmattick dehr Schprache Ank-Mohrporcks" interessierten. Außerdem schloss sich Bjorn häufig in seinem kleinen Zimmer im Wachhaus ein, wo sich andere Rekruten umziehen, sich waschen oder sich einfach nur kurz hinlegen konnten. Niemand bekam ihn dann mehr zu sehen, bis er so, als ob er schon die ganze Zeit da gewesen wäre, plötzlich wieder im Aufenthaltsraum mit seinem Buch beschäftigt war.
Der Unterricht heute behandelte das Thema Kreuzverhör. Er berichtete von der korrekten Fragestellung, von der Rechtslage, von dem Protokoll und von den Mitteln. Dann ließ er Bjorn nach vorne kommen und ihn den Ablauf einer Tat ausfragen. Er schien fast nichts zu sagen, und doch bekam er alle nötigen Antworten. Zwei Mal bemerkte er logische Fehler in Hauptmann Llanddcairfyns Ausführungen und korrigierte sie. Er machte sonst alles korrekt, ließ nur ein winziges Detail aus, das dazu führte, dass ihm der Mittäter unbekannt blieb. Danach setzte er sich wieder auf seinen Platz und saß da und tat nichts. Er schien weder hinzusehen noch hinzuhören noch in sonst irgendeiner Weise aufzupassen, und trotzdem bekam er alles mit. Er war der Erste, der aufsah, als Wächterin Anna Blass, die im Moment Tresendienst gehabt hatte, hereinstürmte. Sie sagte, dass Hauptgefreiter Damien G. Bleicht von den S.E.A.L.S. gerade einen Mord entdeckt hätte, und er meinte, dass wäre ein Fall für Rekruten. Er hätte den Tatort abgesichert.
"Rekrut Bjornson!", rief der Hauptmann.
Bjorn stand auf, salutierte, aber sagte nichts.
"Das ist ein Fall für dich. Komm."
Sie gingen los und begegneten dem Hauptgefreiten Bleicht im Empfangsbereich. Bleicht salutierte.
"Was ist passiert, Hauptgefreiter?", fragte der Hauptmann.
"Ein Mord in der Bodenbienenstraße, Sir. Ich habe den Tatort bereits abgesichert."
"Gut, danke. Komm am besten noch eben mit. Rekrut Bjornson, auf geht's."
"Gut, da sind wir. Rekrut Bjornson, an die Arb... äh... ah, schon dabei."
"Ist er stumm, oder so? ich meine, er redet nicht viel. Er zeigt nur nach oben in die Baumkrone."
"Ich glaube, er braucht eine Leiter, Hauptgefreiter, besorg uns eine", sagte der Hauptmann und sah dem Hauptgefreiten nach, wie er an verschiedene Türen klopfte und nach einer Leiter fragte. Er drehte sich um und sah verschiedene Sachen schnell aufeinander folgend. Erst bemerkte er, dass sich der Tatort in seinen Details subtil verändert hatte, z.B. waren das Messer und die rauchenden Zigarettenstummel verschwunden, die Leiche war zur Seite gerollt und Bjorn war weg. Und dann bemerkte er erst, dass Bjorn kurz davor war, hinter einer Ecke in der Quirmstraße zu verschwinden. Der Hauptmann rannte los, um nicht den Anschluss zu verlieren. Als er Bjorn einholte, kam dieser aus der Wäscherei von Herrn Schrubb und war kurz davor, wieder loszurennen, aber Hauptmann Llanddcairfyn, noch außer Atem, rief: "Rekrut Bjorn...son, angetreten, und zwar...sofort!"
Bjorn kehrte zurück und salutierte.
"Ich befehle dir jetzt, mir genau zu erzählen, was gerade passiert ist. Und du darfst sagen, soviel du willst. Fasse dich
nicht so kurz wie möglich, klar?" Das war das erste Mal, dass Hauptmann Llanddcairfyn von einem Rekruten verlangte, sich nicht kurz zu fassen, aber besondere Men... besondere Personen erfordern eben besondere Maßnahmen.
"Jawohl, Hauptmann",
sagte Bjorn. "Haben Sie das Messer am Tatort gesehen?" Er holte eine Tüte mit dem Messer heraus. "Das hier?"
"Ja. Hab ich. Was ist damit?"
"Nun, schauen Sie mal dieses Bild an." Er holte ein Ikonographenbild heraus. "Fällt Ihnen etwas auf?"
"Nein.", sagte der Hauptmann, nachdem er sich das Bild von dem Messer angesehen hatte. "Doch", korrigierte er sich. "So verspritzt doch kein Blut."
"Nun, das ist auch kein Blut, es ist Ketchup."
"Ketchup??"
"Ja, Sir. Ich hab's probiert."
"Probiert?????"
"Warum nicht, Hauptmann? Auch egal. Das nächste Indiz sind die drei Zigarettenstummel. Hatten Sie die bemerkt?"
"Ja. Sie haben noch geraucht", erinnerte sich der Hauptmann. "Einer lag unter dem Baum, einer bei dem ganzen Müll und der dritte bei der Leiche."
"Genau. Und alle stammten von dem Täter, das heißt, er war lange genug dort, um drei Zigaretten zu rauchen."
"Gut kombiniert, Rekrut", sagte Hauptmann Llanddcairfyn anerkennend.
"Danke, Sir. Aber was sollte er da gemacht haben? Ich hab mir Baum und Müll genauer angesehen und auch die Umgebung. Ich habe noch acht weitere Messer gefunden, davon noch sechs mit Ketchup."
"Aha", bemerkte der Hauptmann. Dann fiel ihm etwas ein. "aber du hattest doch nach der Leiter gefragt..."
"Hauptmann, ich hab die Lei...", begann Hauptgefreiter Damien G. Bleicht und zögerte. "Äh... Hauptmann? Rekrut Bjornson? Na ja, bring ich die Leiter halt wieder zurück..."
"Ich bin schließlich auf den Baum geklettert, Sir", erklärte Bjorn.
"Na gut, erzähl weiter"
"Also, das Messer dürfte etwa aus einer Höhe von 1,30 m gefallen sein. Das kann man daran erkennen, wie der Ketchup verspritzt ist. Der Täter dürfte also etwa 1,80 m groß gewesen sein. Außerdem habe ich unter der Leiche Kratzer an der Stelle gefunden, wo eines der Messer eingestochen wurde. Also lag zu dem Zeitpunkt eines Einstiches entweder die Person oder die Leiche schon am Boden."
"Sehr einleuchtend", warf der Hauptmann ein, um zu verhindern, dass sich das Gespräch in einen Monolog verwandelte. "Und was hast du hier in der Wäscherei gemacht?"
"Ich habe den Toten anhand seiner Uniform identifiziert. Sein Name lautet ...te Sigmun Pampig. Er war für die Wäsche im Bereich Ankh 2 zuständig, das ist von der UU bis zur Lehrergilde. nur hilft uns das zum Finden des Täters nicht weiter", schloss Bjorn.
"Gute Ausführung", sagte der Hauptmann und klatschte dreimal demonstrativ in die Hände. "Fast perfekt, du hast nur zwei Sachen übersehen. Ich stelle fest, du hast in meinem Unterricht nicht
immer gut aufgepasst. Erinnerst du dich noch an das Thema 'Täteridentifikation'?"
"Vielleicht?"
"Versuchs mal"
Bjorn überlegte kurz und ratterte dann herunter:
"'DieTäteridentifikationistnichtallzuschwermanachteeinfachaufGesichtszügedesFliehenden
oderverloreneGegenständeundfindeanhandderKundenlistedesHerstellersherausweralsTäter
nochinFragekommtwobeieszubeden...'"
"Danke, Rekrut. So ist es. Und? Hat der Täter irgendwelche Gegenstände verloren?"
"Ja, Sir. Die Zigaretten, die Messer und den Ketchup."
"Nein, das Messer...?"
"Ach, ähm: 'MankauftnichtebensoeineWaffe.JederVerbrecher,dernichtvölligbehämmertist,
nenntnichtseinenrichtigenNamen,wennerdieTatwaffebesorgt'"
"Und, ist unser Täter völlig behämmert?"
"Nein, Sir."
Dem Hauptmann fiel etwas auf. Normalerweise können Zwerge wenig mit Metaphern anfangen, erinnerte er sich. "Ich sagte gerade 'behämmert'. Lässt dich das nicht an Holzhammer oder so denken?"
"Nein, Sir. Ich habe ein Buch namens 'Dieh Bedoytunk fonn Mettafferrn' gelesen." Damit schien alles klar.
"Na gut, und welche Marken haben wir hier vorliegen?"
"Die Zigaretten sind Marke ... Bauersachs
[2], und der Ketchup, das weiß ich nicht. Damit kenne ich mich nicht aus."
"Aber ihr Zwerge esst doch immer Ratte mit Ketchup, wenn ich mich recht erinnere", bemerkte der Hauptmann.
"Ich nicht, Sir. Ich mag keine Ratte. Ich esse lieber Zwergenbrötchen."
"Gut, und was machst du jetzt?"
"Ich gehe zum Pseudopolisplatz, zu den S.U.S.I.s und lasse die Marke des Ketchups bestimmen, wende mich dann an die Herstellerfirmen und vergleiche die Kundenlisten der Marke Bauersachs mit der der Ketchupfabrikation und überprüfe die Motive der betreffenden Personen. Aber, Sir. Was war die zweite Sache, die ich übersehen habe."
"Da musst du selbst draufkommen. Auf geht's."
Am nächsten Abend war Bjorn wieder da. Der Unterricht für die anderen Rekruten war gerade vorbei und viele wunderten sich über die Tatsache, dass nirgends im Aufenthaltsraum ein lesender Zwerg zu sehen war.
Auf der Straße lief Bjorn neben Hauptmann Llanddcairfyn her und erzählte ihm von den Geschehnissen des vergangenen Vormittags.
"...Marco Tomato. Es blieben noch sechs Leute übrig. Einer von ihnen ist ein nicht 1,80 m großer Zwerg, der andere ist völlig behämmert. Die anderen vier heißen Peter Puff, Onyx, Normann Hatzel und Paul Park. Herr Puff ist Alchimist, Herr Hatzel ist Zauberer, Herr Park ist Lehrer und Herr Onyx ist der Kollege von Herrn Pampig ... gewesen", fügte Bjorn hinzu.
"Motive?", fragte der Hauptmann.
"Ja, alle vier, fürchte ich. Herr Puff, Herr Park und Herr Hatzel wohnen im Waschbereich Ankh 2, wofür ja Pampig zugeteilt ist", sagte Bjorn. "...war.", korrigierte er sich schnell. "Sie könnten wegen zu dreckiger Wäsche wütend gewesen sein. In letzter Zeit sind einige Beschwerden wegen dreckiger Wäsche aus seinem Bezirk eingegangen. Und sein Kollege könnte darauf neidisch gewesen sein, dass Pampig in letzter Zeit ständig zum Mitarbeiter des Monats gekürt worden war."
"Und warum brauchst du mich dafür?"
"Weil Onyx ein Troll ist, und weil Herr Hatzel nicht sehr gut auf Zwerge zu sprechen ist", sagte Bjorn. "Ich möchte nicht als Zwerg einem Mörder gegenüberstehen, der keine Zwerge mag."
"Du meinst also, dass er der Mörder ist?"
"Nein, nicht unbedingt, aber die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 zu 3, Sir."
"Und wofür ist der Schirm?" Der Hauptmann deutete auf den Schirm in Bjorns linker Hand.
"Er ist mit Stahl verstärkt, Sir. Für den Fall, dass unser erstes Ziel, die Alchimistengilde, nicht vollständig anwesend ist und sich mit hoher Geschwindigkeit entfernt, möchte ich entsprechend ausgerüstet sein, wenn sie mit einer ähnlichen Geschwindigkeit, wenn auch nur teilweise, zu uns zurückkehren würde."
"Gut gedacht!"
"Danke, Sir", sagte Bjorn.
Sie standen vor der Tür des zwar komplett anwesenden, aber trotzdem rußgeschwärzten Gildengebäudes der Alchimistengilde. Bjorn klopfte an und eine Klappe in der Tür öffnete sich, die ein Gesicht, das aussah, als stamme es von einem verbrannten Klatschianer - zumindest der Farbe nach - offenbarte.
"Was wolltn ihr?", fragte das Gesicht.
"Rein", sagte Bjorn betont ruhig.
"Dürfte aber nich. Is nämlich Gildngelände."
Bjorn zeigte dem Gesicht seine Dienstmarke. "Wir sind von der Stadtwache und ermitteln in einem Mordfall. Es wäre sehr nett von dir, wenn du uns bei den Ermittlungen behilflich sein könntest." Er sprach unverkennbar mit ruhiger Stimme, aber Llanddcairfyn hörte einen Unterton, der andeutete, dass diese Stimme vielleicht nicht mehr lange reden würde und dass jenen bloßen Worten Taten folgen könnten - unangenehme Taten. Wahrscheinlich würde Bjorn bestreiten, diesen Ton mit Absicht gebraucht zu haben, so wie er es auch schon getan hatte, als der Hauptmann ihn nach der Sache mit Wie-hieß-er-noch gefragt hatte.
Der Türwächter schien den Unterton auch zu hören. "Mit wem wollta denn redn?"
"Mit Herrn Puff, wenn möglich.", antwortete Bjorn zufrieden.
"Ich kuck ma, was sich machn lässt.", sagte das Gesicht und verschwand.
Fünf Minuten später öffnete sich die Tür wieder und die beiden Wächter wurden hineingeführt. Herr Puff saß in seinem Zimmer und als die Wächter hineinkamen, sprang er auf und rief: "Dieser Mistkerl von Schreiner hat meine Großmutter umgebracht, nicht wahr?"
"Ähm, nein, eigentlich nicht", sagte Bjorn.
"Oh, gut", sagte Herr Puff. Dann schien ihm etwas bewusst zu werden. "Warum seid ihr dann hier?"
Es stellte sich heraus, dass Herr Puff nichts mit der Sache zu tun hatte. Er hatte ihnen einen sehr formellen Beschwerdenbrief über noch dreckige Kleidung gezeigt, der noch im Postausgangskorb am Eingang lag. Es schien ihm trotz allem ziemlich gleich zu sein, ob seine Kleidung dreckig war oder nicht. Die meiste Zeit war sie eh in Fetzen unterwegs. Er schien sichtlich bestürzt darüber zu sein, dass man einen Mann, der nur seine Arbeit erledigte, umgebracht wurde. Sein Alibi - er gab an, Experimente hinsichtlich H
2 gemacht zu haben - wurde von ziemlich vielen, hauptsächlich deswegen aufgebrachten und rußverschmierten, Alchimisten bestätigt.
Bjorn Bjornson und Hauptmann Llanddcairfyn gingen weiter zur Wäscherei von Herrn Schrubb. Der Mann hinter dem Empfangstresen begrüßte Bjorn mit den Worten: "Du wieder? Was gibt's diesmal?"
"Wir haben einen Tatverdächtigen", antwortete der Rekrut.
"
Wen?!?" Diese Worte kamen nicht von dem Empfangstresen.
"Und wer will das wissen?", fragte Bjorn den Mann, der gerade das Zimmer betreten hatte.
"Ich würde das gerne wissen.", sagte die Person, die zu glauben schien, sie sei so wichtig, dass jeder sie kennen würde.
"Und wie kann man dieses Ich noch mit vollem Namen nennen?"
"Ähm..." Die äußerst wichtige Person frimelte die Frage in Gedanken auseinander. Sie verstand und antwortete: "Ich bin Herr Schrubb, der Geschäftsinhaber. Also, wer?"
"Herr Onyx..."
"Unser Troll?", kam es vom Tresen.
"Genau der, er ist mögl..." Weiter kam Bjorn nicht. Herr Schrubb schien zu explodieren.
"Der kann was er
leben.
Onyx. Sofort herkommen. Du bist gefeuert!! Mein Geschäft so zu verungl... verunzu... schlecht zu machen. Ich hätte keinen Troll einstellen sollen. Der
fliegt" Die wenigen Kunden, die noch da waren, versteckten sich hinter Waschtrögen und schlichen leise, aber schnell zur Tür hinaus.
"...
icherweise, sagte ich, möglicherweise ist er der Täter. Es ist nicht klar, dass er ..."
"Und
Sie sollten auch möglichst schnell gehen. Was sollen meine Kunden bloß denken? Dass dies eine Bullenbude ist?"
"Welche Kunden? Die sind alle geflüchtet als Sie ...", versuchte Bjorn noch einmal zu Wort zu kommen.
Dann saßen Bjorn und der Hauptmann auf der Straße. Es schien keine Zeit vergangen zu sein. Neben ihnen saß ein Troll, der etwas verblüfft schien.
"Der bekommt noch was von mir zu hören. Mal sehn, ob wir ihm was wie Beschimpfung eines Bu...Polizisten oder Verstoß gegen den Kündigungsschutz vorwerfen können", sagte der Hauptmann sichtlich wütend.
"Soll ich mich darum kümmern, Sir?", fragte der Rekrut hoffnungsvoll.
"Nein, damit beauftrage ich einen Gefreiten, denke ich."
"Ich bin vielleicht auch bald Gefreiter."
Er scheint den Fall wirklich zu wollen, dachte der Hauptmann.
"Ich bewahr ihn für dich auf, OK?", willigte Llanddcairfyn ein. "Aber jetzt kümmere dich bitte um den Herrn... die Person dort drüben."
"Warum ich sitze auf der Straße?"
"Nun, es geht um den Mord an Sigmun Pampig.", informierte ihn der Hauptmann.
"Oh, ich nie nichts gesehen, aber ich gerne Zeuge spielen will."
"Nein. Wir sind nicht bei dir, weil du ein Zeuge bist, sondern ein Tatverdächtiger."
"Ich?!? Ich nie nichts getan."
"Hast du ein Alibi?"
"Ah Libieh? Eine Ausrede ich habe. Ich hier unterwegs war, um Wäsche, die Leute an Straße stellen, einzusammeln. Die Straßen wie ausgestorben waren. Aber warum ich sollte ihn umbringen. Ich nie nichts gegen ihn habe."
"Naja, soweit ich weiß, hat er in letzter Zeit den Preis für den Mitarbeiter des Monats verliehen bekommen. Vielleicht wolltest du ihn ja dieses Mal bekommen...", sagte Bjorn.
"Das sein
Bimsstein[3]!", unterbrach ihn Onyx. "Ich ihn doch gewonnen hab in letzter Zeit. Beschwerden aus seinem Bezirk kommen und so ich den Preis bekommen hab. Er mir sogar dazu gratuliert hat. Und einige Leute da waren auf feierlicher Überreichung."
"Tja, schaun wa mal, wie lange der Schrubb den Laden ohne seine beiden Mitarbeiter noch halten kann...", sagte der Hauptmann.
"Das heißt, es bleibt nur noch Hatzel. Aber wir haben keine erdrückenden Beweise." Bjorn schien enttäuscht.
"Wart mal, du noch mal genau erzählen, wie das war", bat Onyx.
.,.,.und das tat er.,.,.In der Unsichtbaren Universität herrschte rege Betriebsamkeit. Zauberer rannten durch die Gegend, weil ihre Experimente zu missglücken drohten, weil sie ein Buch aus der Bibliothek brauchten, weil es Essen gab oder weil ein Student eine Frage stellen wollte. Man führte den Hauptmann und den Rekruten zu Herrn Hatzels Zimmer, doch schon kurz bevor sie ankamen, schob sich eine Gestalt durch die Tür. Als sie die Wächter sah, rannte sie los.
"Schnapp sie dir, Rekrut!", rief der Hauptmann.
Bjorn rannte los, aber holte keinen Meter auf. Der Zauberer rannte zum Gelehrteneingang. Er war schon hindurch und um die nächste Ecke verschwunden, als Bjorn das Tor erreichte. Er rannte trotzdem weiter und als er um die Ecke kam, sah er das Schwarze Glitzern eines sehr großen Halbedelsteins.
"Onyx, was machst du denn hier?", fragte Bjorn.
"Ich dachte, ich vielleicht helfen könnte." Erst jetzt bemerkte Bjorn den zappelnden Zauberer in der rechten Hand des Trolls, der versuchte seinen Umhang freizukriegen ohne ihn auszuziehen.
"Sind Sie Herr Hatzel?", fragte Bjorn.
"Was willst du von mir, du Staubfresser", sagte Hatzel.
"Ich das gehört haben!", grollte Onyx. "Du nich beleidigen Wächter!" Bei diesen Worten schüttelte er den rechten Arm hin und her.
"Bitte, halt still", sagte Bjorn zu Onyx. Bjorn fesselte die Arme von Herrn Hatzel auf dessen Rücken. "Ich muss dir deine Rechte vorlesen. Du hast das Recht zu..."
"Was ist überhaupt los?", sagte der Zauberer.
"Du schuldig bist. Du Herr Pampig ermordet hast", sagte Onyx. "Wir Beweise haben."
"Bist du auch ein Bulle?"
"Nein, ich sein Troll, keine Kuh."
"Ich meine Polizist."
Eine kurze Pause folgte. "Du willst nicht zufällig der Wache beitreten, oder?", fragte Bjorn.
"Das gute Idee sein. Ich sofort mich melden will."
"Aber ihr könnt mir nichts beweisen", verteidigte sich der Zauberer.
"Doch, du die 8 vermieden hast. Mir das aufgefallen ist. Und Lehrer bekanntlich oft benutzen die 8. Das ich gehört haben", sagte Onyx stolz.
"Oh. Aber... ich müsste erst gestehen, und ohne einen Anwalt sag' ich nichts."
"Also, ich sehe keinen Anwalt, also, sei endlich still.", sagte Bjorn.
"Ich mich auf den Weg mache zum Pseudopolisplatz. Bis später, Bjorn." Und Onyx ging los.
Am nächsten Tag saß Hauptmann Llanddcairfyn in seinem Büro und las einen Bericht. Es war der von Bjorn Bjornson. Bis auf ein paar Groß-/Kleinschreibungsfehler war der Bericht komplett richtig und so knapp und doch so ausführlich wie ein perfekter Bericht sein sollte. Es kam hinzu, dass Bjorn wohl eher an Runen gewöhnt war, und so schrieb er kein einziges Uh, sondern z.B. "vnter Verdacht", "Vntersvchvng hat ergeben" und ähnliches. Der Hauptmann entdeckte auch die Wörtchen "*berhavpt" und "f*r". Als er den Bericht durchgelesen hatte, legte er ihn beiseite und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum des Wachhauses. Dort saß Bjorn in seiner Ecke und neben ihm lag ein Buch, das geschlossen war. Er las nicht, sondern unterhielt sich mit Onyx, dem neuen Wächter. Hauptmann Llanddcairfyn kam heran und Bjorn und Onyx salutierten. Der Hauptmann las den Titel des Buches: "Dieh Klainen Detaihss"...
[1] Das entspricht etwa zwei Menschenwochen, was also extrem wenig ist. Normalerweise dauert so etwas bei Zwergen 15 Jahre!!!
[2] Benannt nach der berühmten Person Norbert Bauersachs, dem berühmtesten Schulassistenten der Scheibenwelt. Er ist momentan am Gymnasium Georgianum beschäftigt
[4].
[3] Also durchlöchert wie ein Schweizer Käse, sprich, es ist Käse.
[4] Wo genau sich das wieder befindet, weiß niemand so genau, angeblich in einer Stadt namens Singen, oder Hingen oder so ähnlich...
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