Der Orden der Schwarzen Flamme

Bisher hat keiner bewertet.

von Gefreite Lilli Baum (RUM)
Online seit 01. 02. 2007
PDF-Version

 Außerdem kommen vor: Olga-Maria InösRomulus von GrauhaarMimosaRabe RabenKathiopeja

Eine zerstückelte Leiche wird gefunden. Es wird vermutet, dass eine Geheimorganisation dahinter steckt.

Dafür vergebene Note: 11

Kurzes Vorwort:
- In der Single hat Rabe Raben seine Ausbildung zum Ermittler bereits abgeschlossen.
- Meine eigentliche Pokalsingle habe ich verworfen, da ich nicht mehr die Zeit fand, um mein Konzept entsprechend umzusetzen. Daher statt einer Single in der ganz RUM auf Achse ist, eine Single, in der ein wenig verdeutlicht werden soll, inwiefern RUM untereinander und mit anderen Abteilungen zusammenarbeitet.
- Ich wollte schon immer mal was mit einem Geheimbund schreiben O:)
- Last but not least wünsche ich euch viel Vergnügen beim Lesen der Single (wobei ich mir einbilde, dass sie beim zweiten Male wesentlich amüsanter ist).


Kerzen flackerten unstet in einem leichten Luftzug. Man konnte aus der Ferne gedämpfte Schmerzenschreie vernehmen und ein schwerer, modriger Grabesduft erfüllte den gesamten Saal.
Eine Reihe von Menschen, allesamt in schwarzen Kutten mit Kapuzen gehüllt, so dass selbst die Gesichter etwas schattenhaftes bekamen, schritt langsam und schweigend voran.
Die Schlange formierte sich im Halbkreis um eine Plattform, auf der ein weiterer Kuttengewandeter stand, der eine Laterne hielt, in der eine Kerze war, die mit pechschwarzer Flamme brannte. Die Decke des Raumes war von einigen Holzbalken durchzogen, in denen jemand etliche sternförmige Amulette genagelt hatte, so dass zusammen mit dem Kerzenschein, der Eindruck entstand, man befände sich unter einem sehr gespenstig anmutenden Nachthimmel. Unwillkürlich liefen einem Beobachter kalter Schauer über den Rücken.
"Brüder und Schwestern", hauchte der Kuttenträger mit seiner brüchig klingenden Stimme: "Heute ist der Tag gekommen, an denen ich entscheide, wer ins Innerste des Heiligtum vordringen darf. Allen anderen sei der Zutritt bis zum nächsten Jahr verwehrt."
Leise begannen einige Anwesende zu murmeln, doch wurden sie mit einer einfachen Handbewegung zum Schweigen gebracht: "Wagt es nicht, diesen Augenblick durch eurer Reden zu entweihen. Betretet nun einzeln die Kammer der Reinheit, und zeiget dort die Zeichen eurer Auserwähltheit!"
Der dumpfe volle Klang eines Gongs ertönte aus einer Ecke des Raumes, wo jemand mit einem Schlegel gegen einen solchen geschlagen hatte. Direkt neben dieser Person stand ein großer schwarzer, mit Ornamenten überzogener, mehr als mannshoher Kasten. Einige Akzente waren mit Blattgold an den Ornamenten gesetzt worden, aber alles in allen wirkte dieses Ding doch mehr als unheimlich.
Der Diener öffnete eine Tür am Kasten und winkte den Ersten aus der Reihe heran.

Jener folgte der Aufforderung wortlos, betrat den Kasten und hinter ihm wurde die Tür zugezogen. Etwas später kam er wieder heraus und schritt langsam Richtung Ausgang.
Allmählich nach und nach, betrat jeder für kurze Zeit den Kasten um sich dann wieder Richtung Ausgang aufzumachen.
Es gab allerdings einen Zwischenfall: Jemand stolperte über den Saum seiner Kutte und der kleine Lederbeutel, den er eben noch in der Hand hatte, fiel zu Boden, platzte auf, und einige silberfarbene Scheiben rollten über den Boden.
Unter dem stummen Tadel der Anwesenden kroch der Gefallene über den Boden, sammelte sein Geld ein, und begab sich dann endlich zum Kasten, aus dem der Gongdiener gerade den Kopf steckte, da er sich über die Verzögerung gewundert hatte. Beide verschwanden im Inneren, die Tür schloss sich und eine Weile später verließ der Kapuzengewandte mit den Silbermünzen auch die Runde. Nur dass seine Schritte einen Tick schneller waren als die seiner Vorgänger. Ob ihm der Vorfall von eben peinlich war, konnte man nicht erkennen, denn sein Gesicht lag ja durch die Kapuze wie jedes Gesicht im Raum im Schatten.

Schließlich war nur noch ein einziger der Brüdern und Schwestern anwesend und machte sich mit nervösen Schritten in Richtung Kasten auf. Seine - ihre? - Hände waren schweißnass, als er den Kasten betrat. Kurzer Unglauben flackerte in seinen Augen auf, als er die Inneneinrichtung des Kastens sah. Die Wände waren mit altrosa Plüsch ausgekleidet, es stand ein kleiner Tisch da, auf dem sich ein paar Papiere und Stifte, ein kleine Waage und eine brennende Kerze befanden. Der Raum war erfüllt von einem leichten Zirrusduft, dessen Quelle allerdings nicht auszumachen war. Außerdem gab es noch zwei Stühle, auf einem davon saß der Gongdiener.
Dieser schlug seine Kapuze (zum wiederholten Male an diesem Tag) zurück und offenbarte seinen Kopf. Er machte einen sehr gepflegten Eindruck und lächelte das beste Geschäftsmännerlächeln. "Nun, wenn Sie mir bitte die erforderliche Sicherheitssumme vorlegen würden, stelle ich Ihnen gleich die Quittung auf, auf welcher der Ort des entgültigen Treffens verzeichnet ist."
Die Hände des Kapuzenträgers zitterten ein wenig, als er einen kleinen, zerknitterten Zettel hervorzog und an den Gongdiener reichte. Dieser gönnte dem Schriftstück eine kurze Untersuchung und lächelte dann freundlich: "Ah, ich sehe, eine offizielle Einladung! Dann ist die Sicherungssumme natürlich nicht notwendig, wir wissen ja, dass Sie über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, Herr Pelung. Wenn sie mir bitte eben kurz ihren Mitgliedsausweis reichen würden, damit ich die entsprechenden Formalitäten kurz abwickeln kann."
Die Gestalt im Kapuzenmantel wich unmerklich einen Schritt zurück und war zutiefst bestürzt. Fast panikartig, glitten die Hände in alle Taschen der Kutte, doch fanden sie nichts.
"Oh", sagte der Gongdiener und wirkte einen Moment überrascht: "Sagen Sie nicht, dass sie ihren Ausweis vergessen haben, Herr Pelung! Das sieht Ihnen aber gar nicht ähnlich. Aber wir können ja ausnahmsweise eine Ausnahme machen", er zwinkerte ihm zu, kritzelte etwas auf einen Zettel, stempelte ihn ab und reichte ihn weiter: "Da wir sie ja schon lange genug kennen. Allerdings sollten Sie auf jeden Fall daran denken, ihren Ausweis beim entgültigen Treffen dabei zu haben, denn sonst ist Ihnen der Zutritt zum innersten Heiligtum nichts gestattet, auch wenn sie noch ein so guter Stammkunde sind."
Der Kapuzenträger nickte, drückte den Zettel an sich und verließ den Raum.
Der Gongdiener setzte seine Kapuze wieder auf und wartete einen Moment ab. Als niemand neues, die Kammer der Reinheit betrat, steckte er seinen Kopf heraus, stellte fest, dass auch der Letzte gegangen war, nickte zufrieden und verließ die Kammer.
Gemütlichen Schrittes ging er hinüber zum Obersten der Veranstaltung, der mittlerweile längst nicht mehr auf der Plattform stand, sondern sich an dessen Rand gesetzt hatte und in der aktuellen Ausgabe der Ankh-Morpork-Times schmökerte.
"Chef", sagte der Gongdiener: "Ich bin fertig, wir können wieder abbauen."
Die Zeitung raschelte ein wenig, als sie zusammengefaltet wurde. "Ausgezeichnet. So viele wie heute hatten wir noch nie."
"Stimmt", bejahte sein Untergebener: "Es waren dieses Mal sehr viele Neulinge dabei. Allerdings..."
"Was denn?"
"Nun, Herr Pelung kam mir heute etwas seltsam vor. Er benahm sich so ganz anders wie sonst. Irgendwie gehetzt. Ich befürchte, dass er vielleicht..."
Sein Chef mit der brüchigen Stimme hustete kurz und scharf, zog dann mit einem beinahe genüsslichen Ausdruck auf dem Gesicht einen seltsam anmutenden, silberfarbenen Apparat aus seinen Mund. Anschließend sagte er mit einer sehr normal klingenden Stimme: "Also Jochen, ich sage es dir heute zum letzten Mal: Scher' dich nicht um die Angelegenheiten unserer Mitglieder. Es ist egal, aus welchen Milieu sie stammen, oder womit sie ihre Brötchen verdienen, oder was auch immer sie machen; solange sie unsere Voraussetzungen erfüllen, sind sie im Orden der schwarzen Flamme stets willkommen."
"Natürlich, Chef, du hast Recht. Ich mache mir wohl nur zu viele Gedanken."

***


"Guten Morgen, Rabe!", schalt es durch die gesamte Kantine, als Kathiopeja quer durch den Raum rief. Zusammen mit ihrer Kaffeetasse überbrückte sie die kurze Entfernung zu ihm, setzte sich neben ungeniert auf dem freien Stuhl zu seiner Rechten und fragte: "Na, wie geht's meinen Lieblingswasserspeier heute? Wir sind uns ja seit mindestens zwei Wochen nicht mehr über den Weg gelaufen. Und, Erfolg im neuen Tschob?"
Rabe Raben [1] seufzte resigniert: "Nur bedingt. Dieser Fall raubt mir den letzten Nerv. Ich habe das Gefühl, dass ich in einer Sackgasse sitze. Aber vielleicht habe ich Glück und Lilli ist wenigstens mit ihren Ermittlungen erfolgreich."
"Lilli? Wer ist das? Deine neue Freundin?"
Kathi knuffte ihrem Kumpel scherzhaft in die Seite.
Er sprang nicht darauf an, sondern erwiderte: "Eine unserer verdeckten Ermittlerinnen, hat ihre Ausbildung eine Weile vor mir beendet. Eigentlich hättest du ihr irgendwann einmal über den Weg laufen müssen, soo lange ist dein Abschied von RUM nicht her."

Kathi überlegte eine Weile: "Lilli... ich entsinne mich den Namen schon mal gehört zu haben..."
"Natürlich, Gefreite Lilli Baum."
"Ach so!", entgegnete Kathi strahlend: "DIE in der FROG-Uniform. Ja, die kenne ich; soll ja ein bisschen seltsam sein..."
"Ach, sie ist nicht schlimmer als andere. Zumindest nicht viel. Außerdem hat sie auch ihre guten Seiten; sie gibt einen sehr guten Zuhörer ab."
"Naja, aber ob das eine Eigenschaft ist, die sich beim verdeckten Ermitteln als nützlich erweist, wage ich zu bezweifeln... Sie soll ja so schweigsam sein."
"Wäre mir nie aufgefallen", entgegnete Rabe scherzhaft: "Aber nichts desto trotz hat sie ihre Ausbildung absolviert und sollte deshalb auch in der Lage sein, verdeckt zu ermitteln. Und außerdem sind derzeit alle anderen verdeckten Ermittler voll und ganz mit ihren eigenen Arbeit beschäftigt; also habe ich keine andere Wahl als auf ihr Geschick zu vertrauen, wenn ich diesen Fall lösen will."
Kathi nickte: "Da hast du Recht. Außerdem wäre es nicht richtig, jemanden zu beurteilen, der noch nicht die Chance gehabt hat, seine Fähigkeiten zu beweisen."
Dann begann sie in einer ihrer Hosentaschen zu suchen: "Übrigens, ich habe deine Rohrpost neulich erhalten, und die Gegenstände genauer untersucht und einige Nachforschungen angestellt." Sie zog einen kleinen, in Papier eingewickelten Gegenstand hervor.
Sie entfernte die Verpackung und stellte eine kleine Kerze auf den Tisch.
"Und was hast du rausgefunden?", fragte Rabe.
"Nun", entgegnete Kathiopeja, zog ein noch ein paar Streichhölzer aus ihrer Hosentasche und entzündete die Kerze: "Der Grund für diesen äußerst interessanten Effekt ist in Spuren im Docht enthaltenes Oktiron. Ein völlig natürlich erklärbares Phänomen, und hat überhaupt nichts mir Magie zu tun."
Der letzte Satz galt mehr ihr selbst, als Rabe. Kathiopeja hatte eine schreckliche Angst vor allem, das mit Magie zu tun hatte. Aber bestimmte Dinge konnte sie einfach ausblenden. Besonders wenn sie ihre Freunde betrafen.
"Aja?", fragte Rabe, während er in die schwarze Flamme starrte.
"Ja genau, und deshalb sind die Kerzen auch enorm wertvoll und schwer zu beschaffen." Sie befeuchtete zwei Finger und löschte den Docht.
"Aber nicht verzagen, Kathi fragen; ich habe herausgefunden wo man solche Kerzen herbekommt."
Rabe begann zu strahlen: "Kathi, du bist unglaublich!"
"Nein", entgegnete diese und schmunzelte ein wenig: "Nur eine Knallpulverexpertin."
Man konnte hören, wie genüsslich ihr der letzte Teil ihrer Spezialisierungsbezeichnung auf der Zunge zerging.

***


Voller Wehmut betrachtete Lilli, wie sie der Fährmann über den trägen Ankh ruderte und dachte daran, wie viel herrlicher Dünger ihr hier entging. Allerdings durfte sie sich auf keinen Fall dazu hinreißen lassen, etwas vom "Wasser" zu trinken, so verlockend ihr auch die schlammige, schmierige, stinkende Brühe auch erschien.
Andererseits...
Die Gefreite überlegte einen Moment und warf einen verstohlenen Blick zu dem Zombie, der ihr Gefährt antrieb - ein kleines Pröbchen konnte doch sicher nicht schaden. Schnell den Finger ins Wasser getunkt, dass würde der doch sicher nicht mitbekommen...
Dann schalt sich Lilli jedoch selbst in Gedanken einen Idioten. Hatte sie denn gar keine Selbstbeherrschung? Sie war schließlich Baum genug, auch der verlockendsten Versuchung zu widerstehen und nicht einfach ihren Trieben zu folgen. Sie straffte ihre Schultern und lächelte ein wenig, vielleicht um sich selbst auch ein wenig zuversichtlicher zu stimmen.

***


Ein Mann in Uniform betrat das Wachehaus und ging direkt zum Wachetresen.
"Guten Morgen, ich hätte hier einen Brief abzugeben."
"Ein Brief?", fragte einer der zwei wachehabenden Rekruten.
"Natürlich.", entgegnete der Bote und zog das Versandstück aus seiner Posttasche.
"Ja, dann geben sie ihn doch gleich mal her, dann leiten wir den gleich weiter!", sagte der eine Rekrut und streckte die Hand danach aus.
"Nenene!", weigerte sich der Überbringer und trat einen Schritt zurück: "Erst zahlt ihr das Strafporto!"
"Strafporto?", fragte Rekrut Nummer Zwei.
"Ja, dieser Brief wurde nicht ausreichend frankiert. Und wenn ihr nicht das Strafporto bezahlt, dann wird er wieder zurück an den Absender geschickt."
"Was soll der Brief beim Absender, wenn der an uns geschickt wurde? Jetzt geben sie endlich her!", meinte Rekrut Eins und hielt die Hand offen vor dem Postboten hin.
"Ich habe "Nein" gesagt, erst wenn bezahlt wurde."
"Geben sie uns den Brief!", zischte Rekrut Eins und ballte seine Hand zur Faust: "Das ist unser Brief, also her damit!"
"Aber das Porto! Ich bekomme Ärger wenn ich nicht mit wenigstens einer Sache zurückkomme! Ich muss entweder das Strafporto oder den Brief wieder abliefern!"
"Ach was, ich schreibe Ihnen einfach einen Zettel, dass sie sich später das Geld abholen können."
Die Augen des Postboten verengten sich zu Schlitzen: "Das glaubst du doch selber nicht!"
Er drehte sich um und verließ das Wachehaus ebenso schnell, wie er gekommen war.
"Hey!", rief Rekrut Eins erbost und schüttelte ein wenig bedrohlich mit der Faust.
Rekrut Zwei hingegen wirkte einen Moment sehr nachdenklich: "Sag mal, Eins, wäre es in diesem Falle nicht erlaubt gewesen, ein wenig Geld aus der Portokasse zu nehmen?"
"Rede doch keinen Unsinn! Die Portokasse ist für das Porto da, das wir kassieren, wenn wir Briefe überbringen."
"Bist du dir da sicher?"
"Aber auf jeden Fall."

***


Rabe war wirklich dankbar für seine Ausbildung als Spurensicherer. Denn sonst hätte er sich wahrscheinlich übergeben.
"Es ist grauenvoll", meinte seine ehemalige Partnerin Olga Maria Inös, die gerade ihrer Spezialisierung nachging und den Tatort bewachte.
"Also so möchte ich auf keinen Fall sterben", meinte Rabe und stieg über eine umgestoßene Blumenvase und hielt gebührenden Abstand vom Arm des Opfers. Was sich als schwierig herausstellte, denn zugleich wollte er auch Abstand von den anderen wild umher gestreuten Teilen des Opfers halten.
Er hielt inne und drehte seinen Kopf zu Olga um: "Warum hat man das Opfer eigentlich noch nicht eingesammelt? Ist das nicht ein wenig pietätlos? Und was ist mit einer Obduktion?"
"Keine Sorge", entgegnete Olga: "Wurde alles bereits erledigt. Jack war schon gestern hier und hat die Leiche untersucht, natürlich nicht ohne die Unterstützung von einigen Spurensichern. Wir wollten schließlich die Todesumstände rekonstruktiveren, nicht den Tatort verwüsten."
"Und warum hat man die Leiche dann nicht eingesammelt?"
"Das war Jacks Idee. Er wollte da was nachprüfen. Eigentlich müsste es dir auffallen."
Rabe hob eine Augenbraue und ging dann vor einer Niere des Opfers in die Knie und betrachtete diese interessiert.
Schließlich stellte er fest: "Keinerlei Spuren von Verwesung."
Olga nickte: "So ist es. Jack hatte Spuren von Oktiron an den Händen des Opfers gefunden, zusammen mit anderen Dingen, die allgemein zur Beschwörung von Dämonen gehören. Korporal Harmonie hat es uns dann bestätigt. Die magische Entladung war anscheinend so gewaltig, dass die Leiche konserviert wurde."
"Ist auch bekannt, was für ein Dämon das war?"
"Nein, leider nicht. Nur, dass er wahrscheinlich sehr groß war und scharfe Klauen besaß."
"Klingt wie eine logische Schlussfolgerung", entgegnete Rabe und musterte einige tiefe Klauenspuren in einem Sessel. Dann ließ er den Blick über den gesamten Tatort schweifen.

Das Zimmer war vollkommen verwüstet. Überall lagen Bücher, Geschirrteile, Kleidungsstücke, Kerzen, Federn und Teile des ehemaligen Bewohners verstreut. Abgesehen von den Überresten, die an der Decke klebten. Die Vorhänge des einzigen Fensters hingen zerfetzt herab, das Bücherregal zierten tiefe Kratzer und der Riss in der Matratze des Bettes aus dem das Stroh herausquoll, wirkte wie eine gewaltige Wunde. Der Tisch der vorher wohl in der Mitte des Raumes stand, war umgestoßen und zwei seiner Beine abgebrochen. Überall klebte Blut, selbst an der Decke von der ein kleiner Leuchter herabbaumelte.
Stellte man sich jedoch vor, wie das Zimmer vor der Tat ausgesehen haben mochte, dann bekam man den Eindruck von einem ordentlichen Junggesellen. Der wohl einer geheimen Bruderschaft angehörte.
Rabe ging in die Mitte des Raumes und betrachtete den großen Brandfleck auf dem Boden, der ihn schon bei seinem ersten Besuch hier in seinen Bann gezogen hatte.
"Hat man schon herausgefunden, warum der hier ist?"
"Ja", entgegnete Olga-Maria nickend: "Exakt an dieser Stelle ist der Dämon erschienen. Man hat Spuren der magischen Substanzen nachweisen können. Außerdem kleinere verkohlte Reste eines Pergaments."
"Und sonst irgendetwas neues gefunden?"
"Nun, bisher nicht. Alles was irgendwie verdächtig wirkte, haben die Spurensicherer an dich weitergeleitet."
Nachdenklich starrte Rabe noch einige Momente auf den Brandfleck.
Dann nahm er etwas aus den Augenwinkeln war. Er drehte sich dorthin um, zog ein Taschentuch aus seiner Tasche und hob damit den Gegenstand, der seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, auf. Es handelte sich um eine Briefmarke.
Rabe begann sich zu mit einem Male zu fragen, an wen wohl ein Junggeselle Briefe schrieb.

Ein Poltern war vom Gang her zu hören.
"Verdammter Mist!", fluchte jemand und Olga eilte nach draußen.
Einige Augenblicke später kam sie mit einem kleinen untersetzen Mann zurück: "Darf ich vorstellen, das ist Herr Knoblauch von der Beschwörergilde."
"Guten Abend", meinte der untersetzte Herr mit der Brille und wollte geradewegs ungeniert durch das Zimmer zu Rabe stampfen um ihn die Hand zu reichen. Das wollte ihm nicht recht gelingen, denn Olga hielt ihn an der Schulter zurück.
"Vorsichtig!", sagte sie: "Ich bewache diesen Tatort nicht seit Tagen, damit sie alles durcheinander bringen."
"Verzeihung!", entgegnete Herr Knoblauch und rückte seine Brille zurecht.
Rabe war inzwischen wieder vorsichtig zum Eingang des Raumes zurückgekehrt.
"Guten Tag", begrüßte er den Beschwörer: "Ich bin der zuständige Ermittler, Obergefreiter Rabe Raben."
"Sehr erfreut", entgegnete Herr Knoblauch und schüttelte Rabes Hand: "Dann werde ich mich gleich mal an die Arbeit machen."
"Aber bitte seien Sie vorsichtig!", ermahnte ihn Rabe: "Es wäre fatal, wenn sie eventuell Spuren vernichten würden."
"Keine Sorge, ich passe auf", meinte Olga von der Seitenlinie.

Herr Knoblauch war während dem kurzen Wortwechsel schon vorsichtig in die Mitte des Raumes gegangen, hatte einen kleinen Block gezückt und machte sich eifrig Notizen.

"Wo kommt der eigentlich her?", fragte Rabe leise an Olga gewandt.
"Oh, die Spurensicherer haben die bei DOG gebeten, uns einen Beschwörer zu schicken, der sich das Ganze mal genauer ansieht. Okkultismusexperten sind zwar schön und gut, aber hier ist doch eher ein Spezialist gefragt. Und man meinte, dass dich das bei deinen Ermittlungen sicher helfen würde."
Rabe hob eine Augenbraue: "Das war deine Idee, oder?"
Olga grinste: "Natürlich. Ich dachte mir, so als Einstandsgeschenk im neuen Tschob, könnte ich dir etwas unter die Arme greifen. Außerdem wusste ich, dass du selbst einen entsprechenden Mann anfordern würdest, wenn du erfährst, dass es ein Dämon war. Ich habe das Ganze nur etwas beschleunigt. Wobei mir einfällt: Haben dich die neuen Beweisstücke auf eine heiße Spur gebracht?"
"Welche neuen Beweisstücke?"
"Na, heute haben noch einmal die Spurensicherer alles durchsucht. Und dabei unter anderem eine Ikonographie unter dem Bett gefunden. Vor gut eineinhalb Stunden sind sie aufgebrochen um dir die Dinge schicken zu lassen."
"Ach so? Kein Wunder, dass ich davon nichts mitbekommen habe, ich war einer Spur nachgegangen, bevor ich mich entschied, es noch einmal hier zu versuchen."
"Eine Spur?"
"Ja. Ein Laden. Entpuppte sich allerdings als Sackgasse, der Geschäftsinhaber und alle anderen beteiligten Personen sind seit einer Woche auf Urlaub. Nun, ich werde ins Wachehaus zurückkehren, also, wir sehen uns. Schick mir bitte die Ergebnisse von Herrn Knoblauchs Untersuchung."
"Natürlich. Und viel Glück - ich will diesen Tatort nicht umsonst bewachte haben."
Olga zwinkerte Rabe zum Abschied schelmisch zu, bevor dieser sich abwandte und ging.

***


Eine dünne, rotäugige Person saß in der Kantine vor einem Kasten und schmollte. Bei dem Kasten handelte es sich um die Wohnung von Lillis S.P.R.E.C.H.-Dämon Horatius.
Mimosa rührte in einer Tasse Kaffee herum.
"Hättest du vielleicht die Güte, mir endlich zuzuhören?", fragte Horatius hochmütig.
"Nein", erwiderte Mimosa und rührte noch ein wenig mehr in der Tasse: "Du bist nicht meine Ausbilderin."
"Aber ich bin ihre Stimme!", behauptete der Dämon: "Und zwar unabhängig davon, ob Lilli nun da ist, oder nicht!"
Mimosa grummelte nur. Und rührte wieder in ihrer Tasse.
Dann auf einmal begann sie breit zu grinsen: "Sag mal, Dämon[2] - hat dich Lilli eigentlich jemals bei einer ihrer verdeckten Ermittlungen mitgenommen?"
"Für dich heißt das Gefreite Baum."
"Du weichst meiner Frage aus", entgegnete die verdeckte Ermittlerin in Ausbildung und ließ sich die Worte förmlich auf der Zunge zergehen.
Horatius schwieg und starrte Mimosa finster an.
"Na, da siehst du's, Dämon. Du hast überhaupt nicht die Befugnis, mir etwas beibringen zu wollen."
"Ach ja? Ich weiß alles wichtige. Ich war bei jedem Vortrag Ophelias dabei und kann dir haargenau alle Einzelheiten wiedergeben."
"Du hast aber keinerlei praktische Erfahrung! Ich will von meiner Ausbilderin ausgebildet werden, nicht von einem Dämon."
"Was kann ich denn dafür?", fragte Horatius eingeschnappt: "Lilli hat nun mal momentan einen Fall zu bearbeiten und der geht vor. Und aufgrund gewisser Umstände kann sie dich nicht einfach mitnehmen."
"Und wieso hätte man meine Ausbildung nicht jemanden übertragen können, der mich mitnehmen kann?"
"Na, weil die anderen alle schon wichtigeres zu tun hatten!"
Mimosas Augen verengten sich zu Schlitzen. Horatius schluckte, da ihm klar wurde, dass die Formulierung eben alles andere als geglückt war.

***


Kalte Luft strömte in den Laden des Graveurs, als ein Kunde in einer langen schwarzen Kutte, die Kapuze tief in das Gesicht gezogen, das Geschäft betrat. Er sah von seiner Arbeit auf und sich mit einem Zettel konfrontiert, der ihm vors Gesicht gehalten wurde. Ohne ein überflüssiges Wort zu verlieren nahm er den Zettel an sich und las diesen.
Er rückte seine Brille zurecht, zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und nahm damit ein kleines, viereckiges Stück Pappe entgegen: "Sie wollen, dass ich davon eine Kopie anfertige?"
Ein Nicken.
"Ohne es anzufassen?"
Erneutes Nicken.
"Und das Ganze bis heute Nachmittag?"
Eine Münze wurde auf den Verkaufstresen gelegt.
"Ah ich sehe, Sie haben wirklich Ahnung wie man ein Verkaufsgespräch führt."
Der Kunde hob nur eine Augenbraue und verließ den Laden.

***


Tiefe Augenringe zeigten sich in Rabes Gesicht. Schon seit einer ganzen Weile hatte er offensichtlich zu wenig geschlafen - der Fall ließ ihm einfach keine Ruhe.
Derzeit unterhielt er sich mit jemanden, der tatsächlich noch ein Stück übernächtigter aussah. Was bei einem Zombie keine große Überraschung darstellt.
"Hast du eigentlich heute schon die toten Briefkästen entleert?"
"Ja, vor gut einer Stunde."
"Ah, gut, dann müsste doch eine Nachricht an mich dabei gewesen sein."
"Nein", antwortete Thask.
Rabe wirkte verunsichert: "Wie "nein"? "
"Nein", wiederholte der vampirhafte Zombie: "In den toten Briefkästen war nichts für dich dabei."
Rabe runzelte seine Stirn: "Das ist komisch; es war doch mit Lilli verabredet gewesen, dass sie auf heute Bericht von ihren Fortschritten erstatten soll."
"Lilli? Ja, von der soll ich dir was geben." Thask zog einen Zettel aus seiner Hosentasche und reichte ihn an den Ermittler.
Jener starrte nun gänzlich verwirrt auf das Stück Papier: "Sagtest du nicht eben, in den toten Briefkästen sei nichts für mich gewesen?"
"Das stimmt ja auch. Ich bin ihr heute Vormittag in der Kantine begegnet."
"Was?"
"Ja, sie hat nach dir gesucht, aber du warst nicht da gewesen. Also ist sie wieder gegangen."
Rabe seufzte und schaute auf den Zettel.
Dann sah er wieder auf: "Sag mal Thask, weist du zufällig, wie spät es ist?"
"Es geht auf sechs Uhr zu."
"Gut, dann müsste ich es noch schaffen."
Rabe machte sich auf den Weg zum Boucherie Rouge.

***


Etwas später saß er mit Lilli zusammen in Hargars weltberühmter Rippenstube. Rabe war sich zwar nicht ganz sicher, wie sie das gemacht hatte, aber irgendwie hatte sie ihn dazu gebracht, ihr eine Portion halb verbrannter frittierter Kartoffelstäbchen zu spendieren.
Momentan verdrückte sie eines nach den anderen davon, während sie auf Horatius Glasplatte tippte. Sie hatte ihn mit ihrer Botschaft nicht nur genötigt, sie beim Hauptquartier der Näherinnengilde abzuholen, sondern auch, Horatius von Wachehaus am Pseudopolisplatz mitzubringen.
Was ihm eine Menge böse Blicke von Mimosa eingebracht hatte. Denn ein Dämon war immer noch besser als gar kein Ausbilder.

"Du hast also eine heiße Spur?"
Lilli nickte und tippte auf der Glasscheibe des Kastens herum.
"Sie meint 'Ja, dass habe ich doch eben gesagt.'", gab Horatius wieder.
Die Gefreite tippte weiter auf den Kasten, während Rabe fasziniert zuschaute. Ihr Tempo war schon recht flott, anscheinend wusste sie wo die einzelnen Buchstaben zu finden waren. Erstaunlicher fand er aber die Tatsache, dass der Dämon da drin nicht nur in der Lage war, alle Buchstaben zu Worten zusammenzusetzen und irgendwie mit Lillis absolut grauenhafter Orthographie zurechtzukommen, sondern immer noch eine flockige Beleidigung auf der Zunge hatte.
"Also du Schnarchtasse, Lilli meint, dass diese Vereinigung, zu der man die Einladung gefunden hat, sehr suspekt ist. Quasi ein ganz heißes Eisen. Morgen Abend läuft da eine ganz große Veranstaltung, zu der sie auch wieder auf jeden Fall Inkognito gehen wird; allerdings wird sie das Gefühl nicht los, dass das eine große Sache wird."
Lilli nickte bestätigend, grinste entschuldigend und knabberte dann einem der Kartoffelstäbchen.
Rabe dachte einige Momente nach: "Da ich momentan keine heißen Spuren habe, wird es das Beste sein, wenn wir dieser nachgehen. Vor allem müssen wir auf Nummer sicher gehen, denn wenn dieser Orden etwas mit der Tat zu tun hat, dann sollte wir weitere solch grauenhafte Morde verhindern. Am besten wir wenden uns an die Leute von FROG, die haben Erfahrung mit solchen Einsätzen."
Lilli nickte und begann dann wieder zu tippen.
Daraufhin sagte der Dämon: "Sie hält das für eine gute Idee. Vorher muss sie aber noch beim einen Typen vorbeischauen und das Beweismaterial wieder einsammeln."
"Was?!"
Eine gewisse verdeckte Ermittlerin lief rot an und tippte erneut.
"Ohhh... sie sagt, dass sie eine Kopie von irgend so einen Mitgliedsausweis hat anfertigen lassen, damit sie das Original nicht mitnehmen muss. Eine total überflüssige Angelegenheit, wenn du mich fragst."
"Dich fragt aber keiner", entgegnete Rabe und stand auf.
"Also Lilli, wir sollten und dann auf den Weg machen. Wahrscheinlich musst du auch bald wieder zurück."
Sie schüttelte den Kopf und erneut huschten ihre Finger über die gläserne Scheibe.
Horatius lachte laut auf: "Die Feststellung gefällt mir!"
"Welche Feststellung? Könntest du dich mal etwas klarer ausdrücken?!"
"Lilli meinte eben, dass sie sich noch eine ganze Weile Zeit lassen kann. Niemand wird etwas Verdächtiges daran finden, wenn ein Typ in einer schwarzen Kutte mal etwas länger im Boucherie Rouge bleibt..."

***


Unter einer solchen Kutten befand sich ein zartes Pflänzchen, dass unter dem strahlenden Schein der Ausbildung erst zu einer vollkommenen verdeckten Ermittlerin heranreifen würde.
Aber sie machte jetzt schon ihre Sache gut, sehr sogar - denn Mimosa hatte sich etwas von der großen Menschenmasse abgesetzt und inspizierte eines der heiligen Bücher des Ordens der schwarzen Flamme. Leider konnte sie nicht lesen, so dass ihr alle prophetischen Texte entgingen. Literarische Kleinode wie:

"Das Blitzdings - einfach ans Fenster lehnen und schon scheint es draußen zu stürmen. Unerlässlich für die richtige Atmosphäre bei ihrer nächsten Verschwörung. Wir führen übrigens auch ein Modell, dass bei einem tatsächlich aufbrausenden Sturm für Stille sorgt."

"Die Silberzunge - mag auf den ersten Blick unangenehm aussehen, aber wenn Sie sie erst mal eingesetzt haben, spüren Sie sie gar nicht mehr. Außerdem werden Sie dank der Silberzunge in der Lage sein, so zu reden, wie es sich für einen altehrwürdigen Sektenführer gehört."

"Kerze Modell Klassik - unser Dauerbrenner. Die Flamme jener Kerzen leuchten nach der Entzündung schwarz. Fördert jede Atmosphäre ungemein und wird in gewissen Kreisen gerne zur Steigerung einer Drogenfantasie eingesetzt."

"Unsere Preise grenzen nicht an Raub - höchstens an Ankhpiraterie! Deshalb gibt es für jede Bestellung ab einen Gesamtwert von 100 Ankh-Morpork-Dollern einen Gutschein für eine Runde Sargrudern auf dem Ankh. Der wohl bewährteste Dienst um zu unseren halbjährlichen exklusiven Verkaufsveranstaltungen für die Neuheiten zu kommen."

Es sollte sich als wirklich enorm bedauerlich herausstellen, dass Mimosa nicht lesen konnte, aber zumindest hatte Lilli sie diesmal endlich auf eine Ermittlung mitgenommen. Apropos - wo war ihre Ausbilderin überhaupt?
Die Auszubildende stellte fest, dass es sehr schwer war, jemanden in einer Menge aus identisch gekleideten Leuten in einem abgedunkelten Raum wiederzufinden.

***


Unstet flackerten die Kerzen und verbreiteten ein schummeriges Licht. Einige unterschieden sich von den anderen, denn die Flammen waren schwarz. Dennoch schienen sie auf irgendeine Weise Licht zu spenden, ein sehr seltsames Licht, denn mit allen anderen Beleuchtungsquellen kombiniert warfen die schwarzflammigen Kerzen lange bedrohliche Schatten in den Raum.
Ein einzelnes Fenster war an der Seite des Saales zu finden, und man konnte vage ein Pentagramm im schwachen Lichtschein erkennen. Regen prasselte gegen die Scheibe und ab und an donnerte und blitze es, so dass der Raum immer wieder für Sekundenbruchteile hell erleuchtet war.
Viele Personen in langen schwarzen Kuttenmanteln standen vor einer Plattform, auf der ein weiterer stand. Er hatte die Hand erhoben und alle schwiegen.
"Lasst uns mit dem ersten Teil der Zeremonie beginnen", sagte der Führer der Veranstaltung. Da tauchte hinter einem schwarzen Vorhang, mit dem ein Teil des Raumes vom Rest abgedeckt worden war eine weitere Person auf. Auch jene trug eine schwarze Kutte, doch diese war zusätzlich noch mit einigen Pentagrammen verziert worden.
Die Person eilte nach vorne, ließ dann den Schritt langsamer werden, drehte sich ein zwei Male dabei um die eigene Achse, bis sie vor dem Sektenführer auf die Knie fiel. Sie neigte ihr Haupt, bis es den Boden berührte. Dann rappelte sich die Person wieder auf und kehrte auf gleiche Weise zum Vorhang zurück, auf die sie erschienen war.
Das geschah noch mehrere Male. Stets trug die Person dabei eine andere Kutte mit Kapuze. Schwarz mit goldenen Applikationen, schwarz aus Samt und eine in einem schreiend grellen Pink.
Gemurmel erhob sich zwischen den Anwesenden und sprang besonders während der Präsentation der pinkfarbenen Kutte munter umher.
In den geistigen Sphären der Veranstaltungsteilnehmer formten sich unzählige Fragen, aber am interessantesten wahr wohl die Folgende: 'was soll der mist?'
Gefreite Lilli Baum, verdeckte Ermittlerin der Stadtwache aus der Abteilung RUM konnte sich diese seltsame Veranstaltung ganz und gar nicht erklären. Sie war nervös und fühlte sich unwohl - ein untrügliches Zeichen war dafür, dass sie anfing in baum[3] zu denken.
Außerdem machte es ihr zu schaffen, dass sie das untrügliche Gefühl beschlich, dass sie etwas enorm wichtiges übersehen hatte, ein Puzzelstück, das im Gesamtbild fehlte und alles in ein völlig neues Licht tauchen würde.
Was war das nur für ein seltsamer Orden? Und wie genau stand er in Verbindung mit Herrn Pelungs Tod? Unwillkürlich ballte Lilli ihre Hände zu Fäusten zusammen. Oh, sie würde ihr bestes in dieser Sache geben; sie würde sich bei hier keinen Fehler erlauben. Sie war fest entschlossen, dass ihre Mitarbeit einen wertvollen Beitrag zu Fallaufklärung leisten würde.
Und da diese Veranstaltung momentan der einzige brauchbare Hinweis war, würde sie alles genau beobachten und im richtigen Augenblick ein Zeichen geben.

"... darum preiset!", befahl der Sektenführer laut.
Lilli zuckte leicht zusammen. Sie war zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt gewesen. Jetzt wusste sie gar nicht, wer gepriesen werden sollte. So was dummes aber auch!
Aber zum Glück hatte sie ja dieses mal Mimosa mitgenommen. Ihre Azubine war gut instruiert wurden und würde Lilli sofort Bescheid sagen, wenn ihr etwas verdächtiges auffallen würde. [4]
Der Führer verbeugte sich vor seinen Jüngern, und diese verbeugten sich anschließend vor diesem.
"Kommen wir nun zum Hauptereignis dieses glorreichen Abends", verkündete der Leiter mit seiner uralt klingenden Stimme. Er räusperte sich und wieder kam die Person hinter dem Vorhang hervor. Diesmal trug sie eine Standartkutte und hatte ein schwarzes Samtkissen bei sich, auf dem eine versiegelte Pergamentrolle lag.
Sie stieg hinauf auf die Plattform, ging vor dem Alten in die Knie und bot ihm das Kissen dar. Jener nickte würdevoll, nahm die Rolle an sich und wartete, bis die andere die Plattform wieder verlassen hatte.
Dann machte er eine umfassende Handbewegung und die Menge wich zurück.
"Gut", sagte der Führer und zerbrach das Siegel. Dann entrollte er das Pergament.
Spannung knisterte förmlich in der Luft.
Lilli griff unwillkürlich nach einem Gegenstand, den sie gut verborgen unter der Kutte an einer Kette befestigt trug.
Alle hielten unbewusst den Atem an; selbst diejenigen, die gar nicht mitbekommen hatten, dass der Alte das Pergament entrollt hatte, weil sie sich der Lektüre der heiligen Schrift widmeten.
Eine kleines Wort.
"Erscheine!", donnerte der Alte und warf das Papier zu Boden. Eine Rauchfahne stieg auf und schon einen Moment später züngelten schwarze Flammen aus dem Papier. Eine Gestalt erhob sich daraus, groß, schwarz und rot, mit mächtigen Schwingen und noch mächtigeren Klauen. Und eitergelben Augen.
Die Menge verharrte in Atemloser Stille. Dann durchbrach ein Geräusch das Schweigen, ein lautes Trillern, wie aus einer Trillerpfeife. Niemand rührte sich, alle starrten weiterhin gebannt auf den Dämon.

Dann gab es eine Menge Krach, als die Fensterscheibe splitterte, und die Tür eingetreten wurde. Binnen Sekunden war der Raum von grüngewandeten Personen erfüllt und FROG hatte alles erfolgreich unter Kontrolle gebracht.
Selbst der Dämon war unschädlich gemacht worden, denn die Menge war durch das plötzliche Auftauchen der Wache so sehr erschreckt worden, dass der schwarze Mann und Hauptgefreite Maximilian R. Schreckt wahrlich in seinen Element war und den Dämon mit einem Trick wieder in seine alten Dimensionen schicken konnte.[5]

Der Sektenleiter schnappte empört nach Luft.
"Was soll das?", krächzte er, räusperte sich und griff sich in den Hals und zog einen seltsamen silbernen Apparat heraus. Er schlug die Kapuze zurück, stemmte sich einen Arm in die Seite und zeterte mit einer verdächtig normal klingenden Stimme: "Was fällt ihnen ein, einfach meine Verkaufsvorführung zu unterbrechen?!"
"Was?", fragte Kanndras verdutzt, die als Abteilungsleiterin die Ehre hatte, auf ihn mit der Armbrust zu zielen.
"Ja, ganz genau! Sie haben meine Verkaufsveranstaltung unterbrochen! Ich habe sie ordnungsgemäß angemeldet und auch sämtliche Papiere hier um das zu beweisen!"
Er schnippte mit den Fingern: "Jochen, lauf los und hol die Papiere!"
Die Person, die vorhin das Kissen mit der Pergamentrolle gebracht hatte, schlug die Kapuze zurück: "Ja Chef!", sagte er und scherte sich keineswegs darum, dass ihm ein FROG-Mitarbeiter eben noch mit der Armbrust auf ihn gezielt hatte.
"Und der Dämon?", fragten Kanndra und wartete gar nicht erst auf Jochens Rückkehr.
"Der war auch genehmigt. Ich als Leiter des größten Okultismusbedarfsladens Der Orden der schwarzen Flamme würde nie das Leben meiner Kunden aufs Spiel setzen - außer sie wollen es so. Aber es gehört sich doch wohl, dass ich mein neustes Produkt, das Beschwörpergament, meinen Kunden vorführe, oder?!"
Er schaute hochnäsig auf Kanndra herab, die leicht verwirrt schien. Die ganze Mannschaft von FROG entspannte sich sichtlich, und so kam es, dass niemand bemerkte, dass sich einer der Kuttenträger langsam in Richtung Ausgang bewegte.

***


Kathiopeja spazierte gut gelaunt in die Kantine. Sie hatte eine große Tasse Kaffee in der Hand und wirkte sehr zufrieden.
Als sie dann auch noch Rabe erblickte, stieg ihre Laune noch mehr. Sie setzte sich neben ihn: "Hallo Rabe, wie geht's, wie steht's. Schon weiter gekommen in dem Fall? Die Razzia gestern war ja ein totaler Reinfall gewesen."
"Du sagst es Kathi. Und was für einer. Vor allem, weil ich mittlerweile herausgefunden habe, dass Der Orden der schwarzen Flamme das Geschäft ist, zu dem mich deine Spur hingeführt hat. Deswegen hatten sie Urlaub - um ihre Verkaufsveranstaltung vorzubereiten."
"Das ist schlecht. Warum müssen solche Schuppen eigentlich immer klein und düster sein? Wenn man wenigstens ein kleines Schild außen angebracht hätte, auf dem der Name des Geschäfts steht, dann wäre uns viel Arbeit erspart geblieben. Bedauerlicherweise hat dieser Einsatz meinen ganzen Tagesplan durcheinandergebracht. So konnte ich gar nicht wie ich ursprünglich sollte, den Rekruten eine Lehrstunde im Umgang mit explosiven Gefahrgut geben."
"Sprich, der Einsatz kam dir gerade recht."
"Stimmt genau!"
Kathi grinste und nippte an ihren Kaffee: "Und ansonsten, Rabe, irgendwelche neue Spuren?"
"Nun, einige, aber nichts, dass mich wirklich weiterbringt. Zum Beispiel weiß ich dank der freundlichen Unterstützung der Beschwörergilde, dass der beschworene Dämon der selbe wie bei der Razzia war und dass seit kurzem ein Vertragsverhältnis zwischen unserem Lieblingsgeschäft und der Gilde bestand. Alles legal gemacht. Es werden zu horrenden Preisen Pergamente verkauft, mit denen man jenen Dämon beschwören kann. Die Beschwörergilde ist irgendwie in der Lage explizit zu steuern, ob der Dämon gefährlich wird und wie lange er in unserer Welt bleibt. Das Ganze haben sie dann noch mit einem Schosshündchen mit Leine und Maulkorb und einer bösartigen Töle, die man mit kleinen spitzen Steinchen bewirft, verglichen."
Rabe seufzte: "Außerdem haben wir eine Ikonographie, auf dem er mit einem bekannten Jünger Suizidas[6] zu sehen ist. Alles deutet momentan darauf hin, dass es Selbstmord ist, aber es fehlt das entscheidende Quäntchen. Ein Testament, ein Abschiedsbrief. Seine Hauswirtin hat ausgesagt, dass er immer stets mehr als gewissenhaft war und sich sogar seinen Mietvertrag notariell hat beglaubigen lassen. In der jetzigen Lage hätte ihn auch jemand reinlegen können. Das Pergament schicken und irgendwas behaupten, dass ihn veranlasst es zu benutzen. So lange nicht sicher ist, ob es nun ein Selbstmord war oder nicht, wird der Fall nicht abgeschlossen werden können."

***


"Was hast du dir nur dabei gedacht?", wurde Lilli von Romulus von Grauhaar gefragt: "Du hast unsere ganze Abteilung lächerlich gemacht! Und dann haust du auch noch zu allem Überfluss auch noch ab!"
Die Gefreite starrte schuldbewusst auf den Boden.
"Was soll ich denn jetzt deiner Meinung nach machen?"
Lilli antwortete nicht. [7]
"Diese Angelegenheit wird Konse"
Weiter kam Romulus nicht, denn jemand klopfte an der Tür des Abteilungsleiterbüros.
"Ich hoffe es ist wichtig!"
Die Tür schwang auf und herein gestürmt kam ein Postbote.
Er marschierte schnurstracks auf Romulus zu: "Sind Sie jemand der hier etwas zu sagen hat?"
"Wieso?", fragte Romulus, während seine Augen sich zu Schlitzen verengten.
"Ich habe hier einen Brief von enormer Wichtigkeit", behauptete der Briefträger und legte jenes Versandstück auf den Schreibtisch.
"Dann lassen Sie mal sehen", entgegnete Romulus und griff danach, doch der Postbote schnappte ihm den Brief vor der Nase weg.
"Nein, das könnten Ihnen so passen, erst das Strafporto."
"Strafporto?!"
"Ja, der Brief war nicht ausreichend frankiert. Entweder sie bezahlen mir jetzt auf der Stelle zwei Ankh-Morpork-Doller Strafporto, oder ich nehme den Brief wieder mit. Und sie sollten sich das besser gut überlegen, einen vierten Zustellversuch wird es nicht geben."
Romulus zog eine Schublade seines Schreibtisches auf, und holte zwei Münzen heraus und legte sie gut sichtbar hin.
"Hier ist das Strafporto. Und nun bitte den Brief."
"Es ist mir ein Vergnügen!", entgegnete der Postbote zuckersüß, händigte das Schriftstück aus, nahm das Geld und wollte sich schon zum Gehen wenden.
"Einen Moment bitte", sagte Romulus, während er mit einem Messer den Brief öffnete: "Bevor sie gehen: Was meinten sie damit, dass es keinen vierten Zustellversuch geben wird?"
"Nun, damit ist gemeint, dass wenn wir dreimal ohne Erfolg einen Brief abzuliefern versucht haben, dieser wieder zum Absender gebracht wird. Da sich bei meinen ersten beiden Versuchen die Wachehabenden am Wachetresen geweigert haben, mir das Strafporto auszuhändigen, habe ich mich diesmal gleich an eine höhere Stelle schicken lassen. Wenn sie möchten, hier habe ich einen Quittungsschein. Auf diesem steht auch, wann die gescheiterten Ausstellungsversuche stattfanden." Der Briefträger gab Romulus einen Zettel.
"Vielen Dank", entgegnete Romulus.
"Nein, nein, ICH habe zu danken! Schließlich bin ich endlich diesen Brief losgeworden."
"Ach, das brauchen sie sich keineswegs zu bedanken", sagte Romulus und deutete auf Lilli: "Gefreite Baum hat sich nämlich freiwillig dazu bereit erklärt, das Strafporto vom ihren eigenen Sold zu bezahlen."
Lilli starrte Romulus mit einer Mischung aus Überraschung und Empörung an. Jener lächelte zurück.
"Nun, es freut mich, Ihnen die Post gebracht zu haben", behauptete der Bote und ging.
Lilli wandte ihren Kopf, so dass sie beobachten konnte, wie jener den Raum verließ. Dann galt ihr Blick wieder Romulus. Der las gerade den Brief.

Die Gefreite konnte in den nächsten Augenblicken ein überaus interessantes Mienenspiel bestaunen. Erst schien er verwundert zu sein. Dann zeigte sein Gesicht deutliche Anzeichen von Bestürzung. Dann verzerrte Wut seine Züge. Aber dann wanderten seine Mundwinkel nach oben und offenbarten ein ziemlich heimtückisch wirkendes Grinsen.
"Gefreite Baum", sagte Romulus leise: "Ich habe einen kleinen Auftrag für dich. Nimm diese Quittung und lasse bitte feststellen, welche Rekruten zum Zeitpunkt der gescheiterten Ausstellung Wachdienst hatten. Und dann marschierst du zu Hauptmann Llanddcairfyn und fragst ihn, warum seine Rekruten einen Brief nicht annehmen" - seine Stimme wurde zunehmend lauter - "in dem Herr Ver. Ä. Pelung notariell beglaubigt seinen Selbstmord ankündigt" - Romulus stand auf und schnaubte förmlich - "und warum sich so viele Wächter vollkommen umsonst mit diesem Mordfall beschäftigen mussten?!!"
Lilli starrte ihren Vorgesetzten verdattert an.
Romulus fing sich wieder schüttelte den Kopf und sagte: "Nein, lass es. Ich verspüre das dringende Bedürfnis diese Sache selbst in die Hand zu nehmen. Du könntest dich aber dennoch nützlich machen und mir einen Katalog von diesem seltsamen Orden besorgen. Nein, besser zwei, die bei DOG werden den sicher auch ganz nützlich finden."
Mit diesem Worten verließ er den Raum.
Lilli schaute ihm einige Augenblicke hinterher, erhob sich dann ebenfalls und kam nebenbei zu dem Schluss, dass die ganze Affäre nicht gänzlich Zeitverschwendung gewesen war: Denn wenigstens wussten sie jetzt, woher all diese seltsamen Orden andauernd ihre seltsamen Kultgegenstände herbekamen.
[1] dank eines magischen Unfalls ein Mensch

[2] Da sie ihn nicht verärgern wollte, konnte sie ihn nicht Horatius nennen. Und da sie sich ebenfalls an den Warnhinweis halten wollte, konnte sie ihn auch nicht Günther nennen. Also griff sie auf die nächstliegende Bezeichnung zurück.

[3] Die nicht sehr originelle Bezeichnung für die Sprache mit deren Hilfe sie mit Pflanzen kommuniziert. Eigentlich auch keine Sprache im eigentlichen Sinne; wer mehr wissen will, möge in "Eine farbenfrohe Erzählung" nachlesen. Wichtig ist allerdings eigentlich nur: In baum wird alles konsequent kleingeschrieben.

[4] Leider waren zwei Dinge dabei nicht beachtet worden: Erstens, dass es sehr schwer war, jemanden, der in einem dunklen Raum mit vielen anderen Leuten in genau der gleichen und sehr verhüllenden Kleidung wiederzufinden. Zweitens: Das Mimosa zwar etwas Verdächtiges sehen konnte, aber keinen Verdacht dabei schöpfte.

[5] Er schüttete etwas altes Würstchenfett auf ihn. Würstchenfett von echt schnapperischen Würstchen. Aus irgendeinen Grund trägt er immer einige Fläschchen damit bei sich.

[6] Die Göttin des Suizids

[7] Was zu erwarten war.

Kritik ist ausdrücklich erwünscht!

Zählt als Patch-Mission.



Für die Inhalte dieses Textes ist/sind alleine der/die Autor/en verantwortlich. Webmaster und Co-Webmaster behalten sich das Recht vor, inhaltlich fragwürdige Texte ersatzlos von der Homepage zu entfernen.

Feedback:

Von Breda Krulock

28.02.2007 19:00

</b><br><br>Eine sehr schöne Single, zwar mit einigen holprigen Stellen aber die Idee einer Verkaufsvorfuehrung fand ich grandios. <br>Erst kurz vor Ende kam es mir selbst in den Sinn, doch als der Dämon beschwört wurde dachte ich , das es sich doch um etwas anderes handeln muss... um dann herauszufinden das es doch so ist. Hast mich also einmal kräftig verwirrt ;) <br>Auch gut fand ich, das du deinen Schwerpunkt nicht auf Lilli gelegt hast, sondern Rabe und Kathi sehr intensiv mit eingebracht hast. Auch wenn Kathi nix mehr mit RUM zutun hat, wir wissen ja wie sehr sie noch an ihrer alten Abteilung hängt. Vllt hätte ihr ein kleiner Auftritt mit dem FROGs am Ende noch gut getan, aber das nur so nebenbei.<br>Die Story fand ich an und für sich in der Ausführung gut. Manchmal wirkte sie etwas zusammengewürfelt, aber du hast dir Gedanken über den Ablauf und die Zusammenhänge gemacht, was man beim Lesen merkt.<br><br>Jetzt zu den negativen Dingen...<br>Die holprigen Stellen: Zwei, dreimale musste ich einen Satz nochmal lesen, weil die Satzstellung etwas schief war. Auch zu Beginn sind mir die extrem langen Sätze aufgefallen. Versuche doch beim nächsten mal die Sätze zu unterteilen, kurze haben durchaus ihren Reiz.<br>An der einen Stellen lässt du Lilli hadern, ob sie einen Schluck vom Ankh nehmen sollte oder nicht, woraufhin sie sich selbst schallt. Ich muss sagen, das ich das aeusserst schade fand. Ich hätte es sehr begrüsst wenn sie dort ihrer baumischen Natur nachgegangen wäre. Ich versuche nachzuvollziehen, das Lilli gerne ein Baum wäre, aber durchaus in der Lage ist, sich "menschlich" zu verhalten und anzupassen. Mir ist aber aufgefallen, das es sehr oft auf ein 'entweder oder' rauslaeuft. Mal ist sie stur wie ein Baum, mal ganz der Wächter. Die Frage die ich mir stellte ist: Was treibt einen Baum dazu, unbedingt diesen Fall lösen zu wollen und diesmal keinen Fehler machen zu wollen. <br>Ich weiss das ich da jdsmal draufrumreite wenn ich dir Kritik hinterlasse, aber das ist etwas, was mir noch nicht ganz schlüssig ist. ;)<br>Der grösste Knackpunkt mE war jedoch gleich zu Beginn in deinem Vorwort. Du schriebst, das Rabe Raben in der Single bereits fertig ist mit seiner Ausbildung. Ich kann mich damit nicht so ganz anfreunden. Immerhin ist er momentan sogar passiviert und anscheinend weit davon entfernt, seine Ausbildung zu beenden. Wie weit darf oder sollte man in die Zukunft greifen dürfen, nur damit ein Chara ins Bild passt?! Hier hättest du auch sehr schön beschreiben können, das Rabe nun schon seit einer halben Ewigkeit dabei ist und seine Ausbildung immer_noch_nicht fertig hat, er, dank seiner langen Zeit bei RUM, aber schon wie ein ausgelernter behandelt wird. Dieser Punkt störte mich zwar, hat aber keine Relevanz zur Geschichte. Wollte ich nurnoch mit loswerden. :)<br> <br><br>Und so verbleibe ich mit dem Fazit: Gute Single und ich bin gespannt, wie es mal mit Lilli ausgehen wird.<br><br><b>

Von Kanndra

28.02.2007 19:00

</b><br><br>Beschwörer führen gar keine Beschwörungen durch, es sind die Dämonologen, die sich damit auskennen.<br>Ansonsten hat mir die Single gut gefallen. Ein wenig mehr "Kaffeefahrt"-Atmosphäre hättest du einbringen können... aber dann hätte Lilli sicher etwas gemerkt ;).<br><br><b>

Von Schizzel Schattig

28.02.2007 19:00

</b><br><br>Bitte kein Vorwort in Rot! Ansonsten hat mir die Geschichte sehr gut gefallen, nur für den Pokal nicht so gut geeignet.<br><br><b>

Von Valdimier van Varwald

28.02.2007 19:00

</b><br><br>Hallo Lili,<br><br>eine wirklich nette Geschichte, die mal ein etwas anderes Ende hat. Du hast es geschafft, dem doch langsam ausgelutschtem "geheime Bruderschaft" Klische eine nette Geschichte zu verpassen.<br><br>Mein "größter" Kritikpunkt ist allerdings der etwas Bausatzmäßige Aufbau der Geschichte. Irgendwie fehlte da einfach der letzte Schliff. Für meinen Geschmack hätten es zum Beispiel noch ein paar Erzählungen mehr auf Seiten der "Bruderschaft" nicht geschadet. Aber das ging wohl wegen der Wortbegrenzung nicht mehr.<br>

Von Ophelia Ziegenberger

28.02.2007 20:53

Zitat von Schizzel Schattig:



"...Bitte kein Vorwort in Rot..."



Anmerkung dazu von mir:



Die Pokey hatte, als sie unseren Postkorb erreichte, ursprünglich ein anders gefärbtes Vorwort. Da ich sie relativ schnell onlinestellen wollte/musste und die ursprüngliche Färbung nicht akzeptiert wurde, hatte ich als Alternative eben rot gewählt - zumal es ja eine R.U.M.-Pokey war.

Die Stadtwache von Ankh-Morpork ist eine nicht-kommerzielle Fan-Aktivität. Technische Realisierung: Stadtwache.net 1999-2024 Impressum | Nutzungsbedingugnen | Datenschutzerklärung