Billy ist tot

Bisher hat keiner bewertet.

von Lance-Korporal Jack Narrator (SUSI)
Online seit 20. 01. 2007
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Bei dieser Kurzgeschichte ist das Wort 'Kurz' groß geschrieben. Und gibt eigentlich nur eine Szene aus Jacks Dienst als Gerichtsmediziner wieder. Die im übrigen von dem Lied "Billy is dead and gone" von Bardic inspiriert wurde.

Dafür vergebene Note: 8

"Billy is dead and gone
Oh, Billy is dead and gone
Billy, Billy could dance
He danced into trance
Yeah, Billy could dance
Around and around
To the fiddle sound
The fiddle sound drove Billy around
Billy is dead and gone
Oh, Billy is dead and gone"

Titel "Billy is dead and gone"
von Bardic Album Greenish


"Du willst WAS?!?" hallte es laut durch die Flure der Abteilung SuSi.
Billy schloss die Tür der Gerichtsmedizin und wieder holte seine Bitte.
"Ich möchte, dass du Herr Gerichtsmediziner bestätigst, dass ich tot bin. Also nicht der Tod, sondern, du weißt schon, untot eben."
Jack blickte ein wenig verwirrt drein. Er hatte schon oft Beglaubigungen über verstorbene Personen ausgestellt. Aber er wurde noch nie von ihnen darum gebeten. Gern hätte er diese Aufgabe seinem Auszubildendem Huitztli Pochtli übergeben, doch dieser wurde von Jack zur Unterstützung von Herrn Made auf einen Außeneinsatz geschickt. [1]
Zur Zeit waren nur Jack und Billy in den gekühlten Räumen der Gerichtsmedizin. Die beiden Seziertische waren sauber und der ganze Raum wirkte so steril wie dir Küche der Unsichtbaren Universität [2]. Seitdem die von Rea gestiftete Pflanze endgültig erfroren ist, wirkt der ganze Raum noch kälter und irgendwie an sich schon tot.
"Also die Sache ist die, ich bin Billy der Untote Tänzer, oder war es, bis die Gilde der Tänzer und Schausteller mir verboten hat, damit zu werben. Weil ich kein Schreiben darüber habe, dass ich verstorben und somit untot bin."
Jack betrachtete den vor sich hin rottenden Zombie, und auch wenn seine Kleidung neu und stilvoll war, erkannte man ohne Probleme, dass die Person, die einem gegenüber stand, tot sein musste. Und dem Geruch nach zu urteilen sich auch schon länger in diesem Zustand befand.
"Du bist doch schon seit schätzungsweise 7 Jahren tot, das erkennt man doch, wenn man nicht gerade blind und geruchlos ist."
"Ich bin sogar schon seit 8 1/2 Jahren tot" erwiderte Billy stolz.
Jack ärgerte sich ein wenig, es nicht genau erkannt zu haben. "Und jetzt soll ich dir das schriftlich geben, dass du verstorben bist?"
"Ja genau. Ich gebe dir auch Freikarten für meine Show."


Wird Jack dem Zombie helfen? Wird er feststellen, dass Billy wirklich untot ist?
Dass erfahrt ihr nur, wenn ihr weiter lest... also: schnell weiter lesen!


Jack haderte mit sich selbst. Er sah und roch, dass Billy tot war. Eigentlich hätte man die Beglaubigung einfach schreiben können, es wären keine 10 Minuten Arbeit gewesen. Doch das Pflichtbewusstsein, das sich in ihm entwickelt hatte, hinderte ihn daran, den einfachen Weg zu gehen. Seit sich Jack um seine kleine Familie kümmern musste, nahm er Vorschriften viel ernster. In den Vorschriften stand auch, dass die kleinen Beistelltische neben den Seziertischen immer für den nächsten Einsatz bereit sein mussten und das waren sie.

"Ok, aber ich muss erst noch ein paar Untersuchungen an dir machen. Setz dich mal bitte auf den Tisch!" Jack deutete auf den nächsten Tisch.

Freudig setzte sich Billy auf den Tisch und ließ seine Beine runter baumeln.
"Ah gut, genau so", Jack nahm das kleine Hämmerchen vom Sezierbestecktisch. "So jetzt bitte einen Moment die Beine einfach hängen lassen."
Vorsichtig und eher sanft schlug Jack mit dem kleinen Hammer unter die Kniescheibe, doch nichts passierte. Zur Sicherheit wiederholte der den Test noch zweimal, auch diese Male war kaum eine Reaktion sichtbar. Anschließend macht der den Reflextest an den Ellengelenken und auch diese blieben ohne sichtbare Reaktion.
"Sehr gut, kaum noch Reflexe an den Knien und Ellen vorhanden, wenn du dich dann bitte jetzt hinlegen würdest." Jack legte den Hammer zur Seite und nahm eine der Spritzen vom Tisch, "Ich muss jetzt versuchen Blut aus deinen Adern zu bekommen."
"AAHHHH!", schrie Billy wie am Spieß.
Erschrocken ließ Jack die Spritze auf den Seziertisch fallen.
"Ähm zwei Dinge: erstens solltest du als Zombie nicht spüren, wenn ich dich mit einer Spritze piekse, zum anderen ich habe noch gar nicht gestochen."
"Ich hab Angst vor Spritzen", gab der Tänzer bockig zu.
Kopfschüttelnd nahm Jack die Spritze wieder in die Hand und versuchte erneut, die Spritze anzusetzen. Billy holte Luft und wollte schon wieder schreien, als er durch einen bösen Blick von Jack unterbrochen wurde.
"Hm, Billy könntest du mir das Tanzen beibringen? Nicht alles, nur so ein bisschen... so was Grobes halt... das ich mit meiner Verlobten tanzen kann."
"Ich gebe eigentlich keinen Unterricht mehr, aber wenn du mich nicht stichst, mache ich eine kleine Ausnahme für die groben Grundschritte."
Jack sah auf die Spritze in Billys Arm, die sich nicht mit Blut gefüllt hatte, sah Billy in die Augen. Vorsichtig zog er die Spritze wieder aus dem Arm.
"Ne, das geht klar, ich muss dich nicht unbedingt mit einer Spritze stechen, ich trage ein, dass kein Blut geflossen ist."
"Danke. Ich weiß, ich bin schön länger tot, aber an Spritzen werde ich mich wohl nie gewöhnen können."
"So jetzt kommt der unangenehme Teil... für uns beide. Ich werde jetzt gleich mit dem Skalpell deine Bauchdecke öffnen und die Überreste deiner Organe begutachten. Würdest du dich dann bitte frei machen? Nur, damit du später nicht zusammenfällst, stopfe ich dich auch gleich mit etwas Stroh aus. Ich bin zwar kein Profi darin, hab mir aber von Herrn Hops erklären und zeigen lassen, wie das geht. Ihm und seinem Partner Herrn Ex gehört das Bestattungsunternehmen in der Siebenschläferstraße. Die präparieren aber auch lebende Tote, scheint eine wahre Goldgrube zu sein." Jack musterte die aufgereihten Skalpelle sah sich noch mal den nackten Oberkörper an und entschied sich für ein mittleres Skalpell.
"So ich muss mich mal eben etwas konzentrieren, bitte nicht das atmen imitieren."

Jack setzte das Skalpell am oberen Ende des Brustkorps an, stach fest zu und machte einen geraden Schnitt von oben bis zur Leiste. Dann setzte er das Skalpell noch einmal an der Anfangsposition an und machte einen Schnitt von der Mitte bis zur linken Schulter, um anschließend sich auf die andere Seite des Tisches zu stellen, um dort den Schnitt von der Mitte bis zur rechten Schulter zu schneiden. Zum Abschluss der Öffnung macht er einen Schnitt unterhalb des Bauches von links nach rechts.
"So, dann wollen wir mal..." Vorsichtig entnahm Jack die verkümmerten Überreste der Organe, die ehemals den Körper am leben hielten. Der Zombie ließ diese Prozedur mühelos über sich ergehen.
"Sieht gut aus hier drin, alles verkümmert und tot. So ich stopfe dich dann jetzt aus und nähe dich wieder zu."
"Nähen? Du wolltest mich nicht stechen!"
"Ähm, sagte ich 'nähen'? Ich meine, ich verschließe dich natürlich mit Kleber."
Jack fing an das trockene Stroh aus der Ecke des Raums in den Leichnam zulegen. Er ließ es aber so hoch auf der Brust gestapelt dass er ohne das Wissen von Billy die untere Partie zunähen konnte.
"So, dann mal eben die Augen zu, damit der Kleber nicht deine Augäpfel angreift", log Jack, um den Zombie komplett zuzunähen.

Wird Billy Jack das Tanzen beibringen können? Oder wird er zuerst feststellen, dass er von Jack belogen wurde?
All das und noch etwas mehr im letzten Teil der Single. Also lies jetzt bis zum Ende weiter!


"So fertig, aber ich musste dich doch zunähen, das mit dem Kleber hat nicht geklappt. Hoffe du bist mir nicht zu böse." Jack stellte sich an den anderen Seziertisch und füllte das Formular aus.
Billy sah an sich runter, bestaunte und betastete die Nähte, "ich habe nicht einen Stich gespürt, also ist es wohl in Ordnung. Außerdem sehe ich so echter aus. Und ich halte mein Wort, du bekommst deine Tanzstunden."
Förmlich überreichte Jack dem nun offiziell untoten Tänzer das Dokument. "Aber eine Frage habe ich noch: an was bist du gestorben?"
"Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Ich habe getanzt und getanzt, und als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich verstorben."
"Meinst du, es war Mord? Soll ich eine Untersuchung einleiten lassen?" Jack war voller Elan, einen Mordfall, der über 8 Jahre zurück lag, jetzt zu lösen. Und das allein durch sein Wissen als Gerichtsmediziner.
Doch Billy antwortete schlicht: "Nein, sieh mal... der Tod hat meiner Kariere verdammt viel weiter geholfen, und das letzte, was ich jetzt möchte, ist, dass die Mörderin, die mir hinterrücks Gift in den Wein geschüttet hat, ankommt und Geld von mir verlangt, weil sie meiner Kariere weiter geholfen hat."
"Ab..." Jack wollte Kontra geben, doch wurde er von Billy unterbrochen.
"Aber es gab keine Mörderin, die mich umgebracht hat, weil ich sie betrogen habe." Der Untote streckte dem Arm mit dem Dokument nach oben in die Luft. "So, jetzt ist es offiziell Ich bin Billy, der untote Stepptänzer!"
"Du bist was? Stepptänzer?"
"Hab ich doch gesagt... und am Besten fangen wir gleich mit dem Üben an, hier drin ist eine tolle Akustik!" Billy fing mit ein paar einfachen Steppschritten an. "Komm schon, einfach nachmachen!"
Jack macht es Billy nach. "Hm, vielleicht kann ich Kathjo mit einem Stepptanz auf dem Ankh beeindrucken..."
Zwei Wochen später, an einem kühlen Abend, beeindruckte er sie tatsächlich mit einem Riverdance unter hellem Mondschein.

Ende


[1]  Jack wollte mal wieder seine Ruhe haben.

[2] Magier mögen Essen, sie mögen es viel Essen, sie mögen fettiges Essen, selbst wenn es von Fett nur so trieft, mögen sie es. ABER sie mögen es nicht schmutzig und dulden kein Staubkorn in der Küche.

Zählt als Patch-Mission.



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Feedback:

Von Kannichgut Zwiebel

28.01.2007 13:27

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Von Sillybos

28.01.2007 14:39

Ich finde auch, dass du aus der Idee wesentlich mehr hättest machen können, Jack. Wie so oft bei dir. ;) Vielleicht könntest du mal versuchen, dich noch mehr in die Situation hineinzuversetzen und zu überlegen, ob deine Charaktere wirklich schlüssig handeln oder ob nicht eine andere Handlungsweise näher liegen würde. Und auch solltest du selbst am Ende über deine Single drüberlesen, nicht erst auf Nachfrage. ;)



[b]...[/b]



Zu mir sagte Jack sinngemäß, dass er es blöd findet, wenn - wie letzte Woche eben - gar keine Single online steht. Und darum hat er eben eine kleine Single geschrieben. Wie es seine Zeit eben zuließ. Ich finde daran wahrlich nichts Verwerfliches.



[b]...[/b]



Liebe Grüße

Silly

Von Ruppert von Himmelfleck

28.01.2007 23:21

...



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Von Kathiopeja

29.01.2007 11:18

Ich fand die Story auch ganz nett als kleines Intermezzo zwischendurch. ;-)

Dass es kein Ribbon werden würde war allen klar und darum ging es auch nicht. Deine übliches Problem trat wieder auf: Du hast dich an einigen Stellen ein bisschen zu knapp gefasst, aber das bekommen wir auch noch hin. :-)



[b]...[/b]

Von Valdimier van Varwald

29.01.2007 16:58

Also die Note geht meiner Meinung nach in Ordnung. Zwar hat die Geschichte alles was eine typische Kurzgeschichte benötigt. Nur die Umsetzung hat mir nicht besonders gefallen. Stellenweiße sehr witzig, wirkte es an manchen Punkten einfach zu heruntergeleiert und, wie Schizzel schon sagte, hatte ich das Gefühl, dass man an manchen Stellen etwas mehr hätte machen können.



Nimm dir für die nächste Geschichte einfach mehr Zeit und dann wird die Note auch sicher höher.





------------------------- KRITIK ENDE --------------------------------------





Was anderes....



Man sollte sich eigentlich im klaren sein, dass jede Person anders denkt und andere Vorlieben hat. Ich kann da Breda nur zustimmen. Es kann nicht sein, dass immer wieder Kritiker kritisiert werden, weil man anderer Meinung ist. Das führt eher wieder dazu, dass in den Kritik Thread noch weniger geschrieben wird.



Ich sage es mal so...



Wer Kritik nicht vertragen kann, kann den Kritik Thread verhindern, oder soll es ganz sein lassen. Wobei sich diese Aussage jetzt natülrich nicht auf Jack bezieht.





@Ruppert & Kathi



Es mag ja sein, dass Jack die Geschichte unter anderen Umständen geschrieben hat. Bei der Bewertung sollte das aber keine Rolle spielen. Solche Sympathiepunkte sind nur unfair anderen Autoren gegenüber und machen in meinen Augen die Geschichte auch nicht besser. Deswegen bin ich auch kein großer Freund von den ganzen Vorworten, in denen hundert mal draufhin gewiesen wird, dass die Geschichte eigentlich total schlecht ist und man dies bitte beachten soll.



Just my 2 cents.



- Val @ Work

Von Laiza Harmonie

29.01.2007 17:25

[b]...[/b]



Jack, ich kann nur immer wieder dass wiederholen, was ich dir nach jeder Single sage: Du hast gute Ideen, aber deine Ausarbeitung lässt immer zu wünschen übrig. Ein paar Atmosphärische Bestandteile und auch Gedankengänge der Personen würden mir mehr Zugang zur Geschichte geben.

Ich weiß du kannst es besser und ich gebe die Hoffnung nicht auf ;-)

Von Jack Narrator

29.01.2007 19:59

easy esay, kühlt euch alle mal ab,



also ich bin mit der 8 zufrieden, weil ich die Singel für mich geschrieben habe.

Also ich sah das nichts online war und da mir die Szene die Tage durch den Kopf ging habe ich sie kurz nieder geschrieben. Ich konnte die Ideen in keiner anderen Singel verarbeiten, wollte aber die Szene nicht auf die lange Leitung legen. Und weil ich weis das diese Singel nicht so gut sein würde, habe ich aber auch nichts in der Einleitung dazu geschrieben. Diese "Mitleidsnummer" ist nicht ganz mein Ding.

Zu der Kritik,

Danke,

ihr habt mich noch mal bestätigt darin das ich den anderen Geschichten die gerade schreibe auf bestimmte Dinge mehr achten muss, also war eure Kritik nicht umsonst

Von Valdimier van Varwald

29.01.2007 23:41

Sorry Jack, wenn ich jetzt deinen Thread hier missbrauche, aber ich finde es ja extrem super, dass hier jetzt auf einmal still und heimlich zensiert wird, und mein Beitrag dadurch eigentlich gar keinen Sinn mehr ergibt.



Vielen Dank dafür.





Was lerne ich daraus? Kritik lieber für mich behalten...

Von Laiza Harmonie

30.01.2007 13:55

Ich hab mich in dieser Hinsicht schon beschwert ..... :mata:

Von Harry

30.01.2007 14:23

Okay, und damit hier bitte genug des Themas, ja? Hier soll es um Feedback zur Geschichte gehen, und nicht um Feedback zum Feedback, oder Feedback zum Feedback zum Feedback, oder wie auch immer.

Von Kannichgut Zwiebel

03.02.2007 15:20

So, zweiter Versuch:



Der Geschichte fehlen Hand und Fuß. Die Zeitform wechselt zwischendrin spontan mal, die beiden Interludiums stören den Fluss der Geschichte mehr als sie zu bereichern. Die Motive, die das Handeln der beiden beteiligten Personen leiten, wirken an den Haaren herbeigezogen.



Insgesamt fehlt es an Tiefgang: Jack kommt plötzlich auf die Idee, sich das Tanzen beibringen zu lassen. Wie kommt er darauf? Da fehlt sein Gedankengang. Man hätte etwas dazu schreiben können wie: "Als er erfolglos nach der Pulsader suchte, drängte sich ihm ein Gedanke auf ...".



Die an sich witzige Idee, dass ein Untoter sich seinen Untod bestätigen lassen will, wird dadurch geschmälert, dass besagter Untoter zum eigentlich stets vielbeschäftigten Jack kommt, der sich mit einem lapidaren Problem unerwartet intensiv beschäftigt. Auch hier hätten ein paar Gedanken und Kommentare des Erzählers den Leser bei der Hand nehmen können.



Insgesamt [i]wirkt[/i] die Geschichte lieblos niedergeschrieben, so als müsse sie schnell noch ein weiteres Puzzlestück (den Stepptanz auf dem Ankh) für ein größeres Ganzes liefern.



Breda und Kannich.

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