Feuerteufel in Ankh-Morpork

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vollendet am 03.06.2000

Ein Feuerteufel treibt in Ankh-Morpork sein Unwesen.
Der einzige Hinweis auf den Täter ist eine Streichholzschachtel aus der Bahre, die an seinem letzten Tatort, der Narrengilde, gefunden wurde.
Ist der Täter ein Untoter? Antworten sind gefragt.

Rince

Es war ein schöner Morgen im Wachhaus am Pseudopolisplatz. Feldwebel Atera stieg gerade die Treppe in den ersten Stock hoch, ein Stapel Akten in ihren Armen. Rince würde nicht sehr erfreut sein über die Arbeit, die sie ihm brachte. Mit Sicherheit würde er wieder ausflippen aber das war sie schon gewohnt. Gerade als sie die letzte Stufe erreichte, hörte sie etwas seltsames. Als sie vor der verschlossenen Tür des Kommandeurs ankam, bestätigte sich ihr Verdacht. Der Kommandeur pfiff ein Lied. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Atera war mit solch einer Situation völlig unvertraut. Bestimmt würde sie Gliedmaßen verlieren, wenn sie jetzt das Büro betreten würde. Vielleicht sollte sie sich Urlaub nehmen, bis Rince wieder seine normale schlechte Laune hatte... ja, das war eine gute Idee beschloß sie und ging die Treppe wieder möglichst leise hinab.

Vor dem Fenster des Büros flogen singende Vögel umher. Während Rince weiter sein Liedchen pfiff, fiel ihm auf, daß er die Vögel noch nie bemerkt hatte. Vielleicht konnte man sowas nur bemerken, wenn man guter Laune war, und das war heute der Fall. Nicht nur, daß er alle Arbeit erledigt hatte, er hatte es auch geschafft, alle Wächter zu beschäftigen, so daß ihm keiner auf den Wecker ging. Besonders bei den fünf neuen Wächtern war das schwer. Sie hatten tatsächlich noch das schlimmste Fieber Ankh-Morporks: Das Jagdfieber! Sie waren über jedes Verbrechen froh und brauchten ständig eine Aufgabe, damit sie sich nicht unnütz fühlten. Leider waren sie auch totale Neulinge und machten so ziemlich alles falsch, was falsch zu machen war. Rince hielt inne. War da nicht jemand vor seiner Tür...naja, egal! Auf jeden Fall hatte er die ideale Lösung für sein Problem mit den Jungwächtern gefunden. Er hat eine Sondergruppe Brandstiftung gegründet. Nun hielten alle voller Elan den ganzen Tag nach Feuern Ausschau, dabei hatte es seit Jahren nirgendwo mehr gebrannt. So konnten die Wächter keinen Schaden anrichten. Rince lobte sich und pfiff wieder sein Liedchen, während er aus dem Fenster schaute und sich genüßlich eine Zigarre anzündete. Was für ein wundervoller Tag!

Währenddessen ein Stock tiefer:

Gefreite Swires schirmte mit der Hand die Sonne ab und spähte zur geöffneten Tür des Wachhauses hinaus.
"Ich kann noch kein Feuer entdecken"
"Du überhaupt können sehen etwas anderes als Beine von Passanten?", fragte Gefreiter Malachit, der riesige Troll und blickte auf Swires, die kleine Wichtelfrau hinab.
"Nunja, eigentlich nicht. Aber zwischen mir und den Beinen der Passanten gibt es kein Feuer", sagte der 10-Zentimeter Wichtel
"Ich werde das Gefühl nicht los, daß unsere Sondergruppe Brandstiftung bei der Jobverteilung die A-Karte gezogen hat", sagte Lewton der Werwolf.
Malachit griff nach Swires und setzte sie sich auf die Schulter. Das machte Swires nichts aus. Sie und der Troll waren gute Freunde und er war eine ideale Ergänzung für ihre, wie soll man sagen, etwas kleinere Erscheinung.
"Da könntest du recht haben, Lewton", meinte Chloe aus einer schattigen Ecke heraus. "Vielleicht muß ich meine Sonnenschutzcreme heute doch nicht auftragen. So wie gestern, und der Tag davor, und der Tag davor, etc." Die Vampir-Lady wirkte ebenfalls leicht genervt. "Ich meine, da tritt man der Wache bei, will spannendes erleben und dann..."
"FEUER!!! Ich hab Feuer gesehen", unterbrach sie Rascaal, welcher die Treppe hinabgerannt kam
"Du wieder getrunken zuviel Rote Beete-Saft wie neulich?", fragte Malachit den Vampir
"Nein, ich hab es vom Balkon des Schlafsaals oben aus gesehen. Ich habe es schon Kommandeur Rince gemeldet. Er hat vor Freude aufgeschrien, was ich als Aufforderung verstanden habe, uns an die Arbeit zu machen."
"Nun dann, Wächter", sagte Swires verwegen und schob sich die feuerrote Zipfelmütze tiefer ins Gesicht "dann tragt die Sonnencreme auf und laßt uns einen Fall lösen. Los, ich will ein bißchen Tempo sehen. Zack, zack, zack! Worauf wartet ihr noch?"
Alle anwesenden Wächter schauten verwirrt den kleinen Wächter auf Malachits Schulter an. Hatten sie einen neuen Vorgesetzten?
Malachit sagte als erster etwas
"Wir besser gehen, bevor sie wird böse", er schien es tatsächlich so zu meinen, wie er es sagte.
Kurz darauf hatten die zwei Vampire die Sonnencreme aufgelegt und der Trupp war abmarschbereit.

30.01.2000 15:43

Rascaal Ohnedurst

Rascaal führte das Quintett hinaus in den vampirfeindlichen Tag.
" Typisch," dachte er bei sich, " da meldet man sich zur Wache, um seinen Beitrag zur Erhaltung des geregelten Chaos' zu leisten ( von echter Ordnung kann man in dieser Stadt ja nicht reden) und was passiert : Man wird vollkommen artfremd in die Tagesschicht gesetzt, wo man sein ganzes Potential nicht einsetzen kann."
Rascaal hatte schon des öfteren mit Chloe darüber diskutiert, und ein dementsprechendes Gesuch samt Beschwerde lag schon länger auf Kommandeur Rincewinds Schreibtisch. Doch dieser wimmelte sie immer wieder mit irgendwelchem Gemurmel von kostenloser Sonnenschutzcreme Marke
" Drachenatem" ab. Die Creme war zwar sehr wirksam, allerdings roch sie auch wie Sumpfdrache aus dem Maul.
All diese Gedanken beschäftigten Rascaal, als er mit seinen Kameraden
durch den Untern Breiten Weg und der Messingbrücke zum Palast rannte, aus dessen grober Richtung eine Rauchsäule erfolglos versuchte, Ankh-Morpork möglichst unauffällig gen Himmel zu verlassen.
Sie waren schon ein seltsamer Haufen : 2 extrem bleiche Gestalten, ein Mann mit einem offensichtlichen Haarwuchsproblem und ein riesiger Troll auf dessen Schulter ein Wichtel mit seiner Zipfelmütze wirbelte, als hätte er eine Peitsche in der Hand, mit der er die Gruppe unnachgiebig antrieb.
Als sie den Brandherd erreichten, schnaufte Lewton ausgiebig und wandte sich an die beiden Vampire: " Könnt ihr 2 es beim nächsten mal etwas langsamer angehen lassen ? es gibt unter uns nämlich diejenigen, die noch atmen müssen !!!"
" Du nicht immer jammern! " wandte Malachit ein. " Du sein tapfer und stark ! Du sein Wache !"
Nun konnten sie nedlich erkennen, welches Gebäude brannte: die Narrengilde. Die " nicht ganz freiwillige Feuerwehr " von Ankh-Morpork versuchte hektisch, den Brand unter Kontrolle zu bekommen.
Dieses tat sie, indem sie kleine, handliche Stücke aus dem nahegelegenem Ankh nahm ( ein Fluß ist der Ankh ja nur im theoretischem Sinne ) und sie ins Feuer warf. Nun reagiert Feuer wie alles andere in Ankh-Morpork, wenn es mit dem Ankh in Berührung kommt: Es versucht sich ihm zu entziehen. ( Mal abgesehen von Schnappers Würstchen, vor denen hat sogar der Ankh Respekt.) Im Falle des Feuers ging es freiwillig und zwar aus.
Vor der Narrengilde waren sämtliche Narren mit versteinertem Lächeln versammelt. Neben ihnen standen einige Mitglieder der benachbarten Assassinegilde und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, wem sie die Schuld geben würden, sollte das Feuer auf ihre Gilde ausbreiten.
" Ich werde mal sehen, ob ich im schon gelöschten Teil des Gebäudes ein Indiz finde, bevor eine Horde Neugieriger dort herumtrampelt." sagte Swires und ließ sich von Malachits Schulter gleiten.
" Du sein bloß vorsichtig !" grollte der Troll, der schlechte Erfahrungen mit Hitze gemacht hatte.
Doch der Wichtel war schon unbemerkt im verkohlten Teil der Narrengilde verschwunden.
Chloe wurde ernst und zischte:" Wir sollten vor allen Dingen verhindern, daß die Narren und die Assassinen aufeinander losgehen, denn danach sieht es gerade aus!"
Rascaal, Chloe, Lewton und Malachit schoben sich energisch zwischen die beiden Parteien.
" Auseinander !!!" Rascaal versuchte Autorität durchscheinen zu lassen, was ihm nur bedingt gelang. " Wir sind von der Stadtwachem sondergruppe Brandstiftung. was ist hier passiert ?"
" Na was wohl ?!" zischte ein Assassine. " Diese verrückten Narren haben es mit ihren Streichen endgültig übertrieben und haben ihre eigene Gilde in Brand gesteckt und nun droht unser Gebäude mit in Flammen aufzugehen.
" Woher Ihr denn wissen, daß Clowngesichter es waren, dei gesteckt haben in Brand ?" kam der erstaunlich logische Einwurf von Malachit.
" Wer sollte denn die Narrengilde sonst ankokeln wollen ? Etwa Du und Deine Untoten Freunde ? Lächerlich !"
" Das wüßte ich auch gerne !" ließ sich Swires Stimme vernehmen, der inzwischen wieder auf Malachits Schulter geklettert war." Ich bezweifle allerdings, daß es die Narren waren !"
Mit diesen Worten hielt er ein Streichholzbriefchen der Bahre hoch, das er am Brandherd gefunden hatte.
Allerdings war das keine so gute Idee, denn nun wandten sich alle Gesichter den 2 Untoten und Lewton zu, die mit Sicherheit zur Kúndschaft der Bahre gehörten.
"Oh,oh !" knurrte Lewton.
" Wäre ich doch bloß in die Nachtschicht gekommen !" dachten Chloe und Rascaal gleichzeitig.

01.02.2000 20:53

swires

Langsam aber sicher wurde die Lage brenzlig. Auch wenn allgemein bekannt ist, dass Assassinen normalerweise nur gegen Bares töten, so konnte man förmlich spüren wie die anwesenden Assassinen nach greifbaren Waffen tasteten und davon haben sie ja bekanntlich immer einen größeren Vorrat zur Hand. Lewton versuchte einzulenken: "Hey Leute, seid vernünftig! Nur weil wir ab und zu in der Bahre einen trinken, heißt dass noch lange nicht, dass wir hier rumgezündelt haben. Wir sind immerhin nicht die einzigen Kunden der Bahre. Jeder kann sich ein Streichholzbriefchen eingesteckt haben." Leider ist einem Mob mit gutem Menschenverstand nicht beizukommen und in der Menge wurden Stimmen gegen die Bahre und deren Kundschaft insbesondere laut. "Ja, ja, versuchst dich nur rauszureden." " Traue niemals einem Untoten." "Ihr seid doch alle gleich!"
Diese Stimmen verstummten aber, als Lord Witwenmacher plötzlich auf der Bildfläche erschien.

02.02.2000 21:16

Lewton

"Aber, aber!" wandte er sich den Assassinen zu, "wir wissen doch alle, daß die Stadwache keineswegs so dumm wäre, in unserer unmittelbaren Nähe Brände zu legen. Des weiteren ist der Narrengilde ziemlich jeder grobe Unfug zuzutrauen, doch eine derart seltsame Bitte um kostenlose Inhumierung ist, gestehen wir uns dies ein, sogar für unsere veehrten Nachbarn mehr als unwahrscheinlich."
Lord Witwenmachers mit gefählich leiser und freundlicher Stimme vorgetragnen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht. Sogar die Mitglieder der Narrengilde wirkten plötzlich, als wären sie nur hier erschienen, um seinerRede andachtsvoll zu lauschen.
Witwenmacher machte in der Menge ein bekanntes Gesicht von der Nachbarsgilde aus.
"Nun, ich sehe, das jetzt auch mein verehrungswürdiger Kollege von der Narrengilde
das Wort ergreifen möchte. Anschließend wollen wir uns alle sicherlich gemeinsam nach besten Wissen und Gewissen darum bemühen, die anerkennenswerten Ermittlungsarbeiten der Stadtwache nicht weiter zu behindern. Es wäre nicht in unserem Sinne, sie weiter aufzuhalten."

03.02.2000 15:22

Swires

Aller Augen richteten sich nun auf Herrn Weißgesicht, Oberhaupt der Narrengilde und Schrecken aller Mitglieder, der vorgetreten war, um das Wort zu ergreifen. "Nun, ihr habt zwar ein Streichholzbriefchen gefunden aber das heißt noch lange nicht dass jemand dieses Feuer mit Absicht gelegt hat. Ich glaube eher an einen Unfall. Das Gebäude ist abgebrannt, nun sollten wir es wieder aufbauen und keine Verbrechen suchen, wo keine sind. Ich stehe euch jederzeit für Fragen zur Verfügung aber erwartet keine große Hilfe von mir!" An die Narren gewandt fuhr er fort: "Ihr steht da nicht so rum. Räumt jetzt auf." Danach verschwand er wieder in der Menge. Die Wächter schauten sich erstaunt an. Swires fand als erster die Sprache wieder: "Was war das denn? War das einer seiner Witze, die keiner versteht, oder was? Ich meine dem Mann ist gerade sein Dach überm Kopf weggebrannt und er tut so als geschähe sowas jeden Tag. Da stimmt doch was nicht!" Pascaal kratzte sich am Kopf. "Die Gildenoberhäupter sind zwar noch nie besonders hilfsbereit gewesen, aber hier ist etwas faul, das sieht ja ein Blinder."

03.02.2000 21:40

Swires

Die Menge der Assassinen und Narren zerstreute sich langsam. Eine Gestalt aber gesellte sich zu den Wächtern. Lord Witwenmacher der Herrn Weißgesichts Ansprache und die Zweifel der Wächter mit angehört hatte meldete sich nochmals zu Wort.
"Ich konnte nicht umhin Euer ziemlich einseitiges Gespräch mit meinem werten Kollegen Weißgesicht mit anzuhören. Ich möchte ihm nicht in den Rücken fallen, aber es ist ausdrücklichst im Interesse der Assassinengilde, dass der Brandstifter überführt wird. Und Brandstiftung war es, dass ist ganz offensichtlich."
Mit einem verschwörerischen Augenzwinkern wandte er sich um und ging zurück ins Gildehaus.

04.02.2000 17:33

Swires

"Das wird ja immer mysteriöser! Ich schlage vor wir gehen erstmal zurück zum Wachhaus und beratschlagen, was als nächstes zu tun ist." Dieser Vorschlag von Chloe fand allgemeine Zustimmung. Nur Swires, die sich nocheinmal in den Überresten der Gilde umsehen wollte, blieb zurück um eventuelle Spuren zu sichern, bevor sie von den aufräumenden Narren vernichtet wurden. Sie hatte das Streichholzbriefchen auf dem Platz gefunden, wo ehemals das Haupthaus gestanden hatte. Auf den ersten Blick waren zwar nur noch verkohlte Balken und Steine übrig, aber einem Wichtel, der nur 10cm vom Boden entfernt ist fallen Dinge auf, die ein "Riese" vielleicht übersehen oder als unwichtig abgetan hätte. Indizien nannte man diese kleinen Beweisstücke in der Fachsprache.
Sie war gerade dabei in einem besonders großen Trümmerhaufen herumzustöbern als sie auf ein merkwürdiges Gespräch zweier Narren aufmerksam wurde.

04.02.2000 19:06

Rascaal Ohnedurst

Swires lief zu den verkohlten Resten des nächsten Türpfostens und schaute vorsichtig um die Ecke. Eigentlich tendieren Menschen dazu, einen 10 cm großen Wichtel mit einer roten Zipfelmütze nicht zu bemerken, aber in so einer Umgebung konnte man nicht vorsichtig genug sein.
Richtig wohl fühlte sich Swires nicht in ihrer Haut. So praktisch es meistens war, ein bißchen kleinwüchsig zu sein, so unangenehm konnte es werden, wenn man entdeckt würde. In den Überbleibseln des nächsten Raumes waren 2 prächtig geschminkte Narren dabei, einen besonders wüst anzuschauenden Schutthaufen zu durchsuchen.
" Es muß hier irgendwo sein ! Ich habe es benutzt, um das Feuer in Gang zu bringen, wie Du es mir beschrieben hast."
" Ich habe Dir allerdings nicht beschrieben, daß Du es hier verlieren sollst, wo es keiner findet, Du Tölpel. Und das war kein Kompliment."
Sie suchten weiter und verteilten den Inhalt des Haufens im ganzen Zimmer. Ein halb verbranntes Kleidungsstück landete knapp neben Swires und wirbelte Dreck und Staub auf. Der Wichtel kämpfte verbissen gegen den Drang zu niesen an, doch letztenendes war er zu groß und Swires zu klein.
Ein erstaunlich lautes " HATSCHÜÜÜÜ!" brach aus ihm heraus und versetzte sowohl sie, als auch die beiden Narren in helle Panik.
Gleichzeitig drehte sich beide Parteien um und stoben in verschiedene Richtungen davon.
Swires stürmte aus dem Haus und hatte den Platz des Palastes halb überquert, als sie gegen eine Mauer aus Stein lief. Unnachgiebige Hände hoben ihn hoch und sie blickte in die trolligen Augen von Malachit.
" Wir gestimmt haben ab, ob dich wir hier lassen allei und wir 4 : 0 gewonnen !!!" Mit diesen Worten setzte sich der Troll den Wichtel auf die Steinschulter.
Swires schaute sich um und sah sich von der Sondergruppe Brandstiftung umzingelt.
der Wichtel erzählte ihnen, was passiert war.
" Vielleicht sollte sich mal ein Fachzwerg dort drinnen umschauen, um noch weitere Hinweise zu finden !" sagte Chloe und zog eine jener Tauben aud iherm Umhang, die fast jedem Wächter dienstlich zugewiesen worden waren. ( Mit dem stringen Verbot, sie zu essen !) Dir Tauben agierten als Verbindung zwischen Außendienstlern und Drehstuhl-Rangern. Natürlich konnte nicht jeder Wächter eine Taube haben. Swires z.B. hätte sie nie verstauen, höchsten auf ihr reiten können!
" Dreh' dich mal bitte um und beug' dich vor Malachit. Ich brauche eine feste Schreibunterlage !" bat Chloe.
" Na klar. " sprach Malachit und tat, wie ihm geheißen, dachte dabei aber nicht an Swires, der noch immer auf seiner Schulter saß. Swires ruderte wie wild mit den kleinen Armen, konnte aber nicht verhindern, daß sie unfreiwillig von Malachits Schulter rutschte. Lewton sah das Unheil kommen, fing sie auf und bewahrte den Wichtel vor einem Bad in einer Pfütze aus durch das Feuer zerlaufenem Ankh.
"He, du Kieselhirn, behandelt man so seine Freunde und Kameraden ?!" klagte Swires.
" 'tschuldigung Krümel ! Ich dich hatten vergessen
und außerdem ich haben viel SI-LI-ZI-UM in Kopf von mir und kein Kiesel !!!"
Rascaal und Chloe hatten zwischenzeitlich begonnen, eine Nachricht an ihren Kommandeur zu schreiben :

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ANNE: Kommandeur Rincewind ( sofern nüchtern )
VONNE: Sondergruppe Brandstiftung ( geschrieben
von Gefr. Chloe + Gefr. Rascaal Ohnedurst )
BETREFFER: Haben Feuer gefunden. Wurde von Ankhstücken erstickt. ( Das Feuer ). Haben Spur. Brauchen jemand vonne Abteilung FOH-RENN-SICK für Tattortt.
Liebe Grüße
Wir 5
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Stolz betrachteten Chloe und Rascaal ihr Werk. Auch die anderen scharrten sich um die Nachricht und schauten den beiden Vampiren über die Schulter.
" Das ist also unsere erste Meldung als Wächter. Kommandeur Rincewind wird stolz auf uns sein! Bei DER Ottografii !" sagte Lewton.
Nachdem die Nachricht am Bein der Taube befestigt worden war, ( das arme Tier enrleerte spontan seinen Darm auf Rascaals Hände, als der Trollgefreite Malachit sich anbot, das Befestigen zu übernehmen.) wurde der Vogel hochgeworfen und seiner Bestimmung überlassen.
Diese Gelegenheit nutzte der schlaue Vogel, um sich sofort in die entgegengesetzte Richtung des Wachhausese aus dem Staub zu machen. Stumm und betrübt schauten die Wächter hinterher.
" Noch jemand Taube haben...?" fragte der Troll.
" Nein, mein Großer" sagte Rascaal, " jetzt müssen wir uns selber umschauen !"
-- ... und vor allen Dingen aus dieser verdammten Sonne raus ! dachte er bei sich.
-- ... und einen Lappen suchen ! fügte er in Gedanken hinzu und schüttelte seine Hände.
Stumm nickten die anderen gemeinsam schlenderten alle den Resten der Narrengilde entgegen.

05.02.2000 00:33

Rascaal Ohnedurst

" Im großen und ganzen hätte es schlimmer für die Narren kommen können !" sagte Swires. als sie beim ausgebrannten Teil der Gilde angekommen waren. " Ich war früher schon einmal hier. Es war
'Komm-herein-und-schau`s-Dir-an-Tag', und soweit ich es beurteilen kann, sind nur ein paar unwichtige Klassen- und Studierzimmer ausgebrannt, die sowieso niemand vermissen wird."
" Nun ja," warf Rascaal ein," die 'nicht ganz freiwillige Feuerwehr' war ja auch ziemlich schnell mit einem großen Vorrat Ankhstücken vor Ort! Aaah, hier ...! Na endlich !" Mit diesen Worten hob Rascaal einherumliegendes Stück Stoff auf und begann, sich das Andenken an die fahnenflüchtige Taube von den Händen zu wischen.
" Eigentlich seltsam, daß sie so schnell hier waren ! Das Einzige, was die sonst schnell löschen, ist ihr Durst und dabei lassen sie sich eigentlich nur ungern von einem Feuer stören !" gab Lewton zu bedenken. " Man sollte vielleicht mal fragen, woherdie plötzliche Eile kam !"
" Später, später !" hörte lewton Swires quengeln.
Das Wichtelfräulein war schon wieder voller Tatendrang und erfreute sich der guten Aussicht auf Malachits Schulter, als sie dieses Mal alle zusammen den verkohlten Teil der Narrengilde betraten.Die beiden Vampire konnten ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken, als die Gruppe in den Halbschatten der ausgebrannten Räume trat.
Swires öffnete gerade den Mund, um stolz zu berichten, wo sie die beiden Narren gesehen hatte, als Malachit einer Gerölllawine gleich sich mit weit ausladenden Schritten in Richtung Treppe in Bewegung setzte und begann, sie hinaufzusteigen.
Nur unter größten Mühen gelang es Swires, sich am Fels des Trollhalses festzuklammern.
" Ich hören Stimmen verdächtige !!!" rief Malachit, und im selben Moment gaben die verrußten Holzdielen unter ihm nach, und der Troll brach bis zum Hals durch die Treppe.
Die übrigen Mitglieder der Sondergruppe Brandstiftung, von Malachits plötzlichem Energieschub vollkommen überrumpelt, konnten nur hilflos zusehen, wie sich Swires mit einem gewagtem Sprung von der Schulter des einbrechenden Trolls in Sicherheit brachte.
Die Wichtelgefreite landete auf einer der oberen Stufen und schaute ihren Freund an.
" Du bist wirklich lautlos wie ein Schatten und leichtfüßig wie ein klatschianischer Schleicholm !"
" Das alles nur sein deine Schuld!" grummelte Malachit, " Du gesessen auf meiner Schulter und du sowieso sein viel zu schwer für Größe deine !" Der Troll versuchte sich verlegen abzuwenden, drohte dabei jedoch, die Treppe endgültig zum Einsturz zu bringen.
" Nicht bewegen !" rief Chloe und versuchte die Aufmerksamkeit des Trolls auf sich zu lenken.
"Ich aber wollen raus aus Treppe !!!" Protestierte malachit sofort.
" Und wir wollen uns wenigstens einmal oben umschauen können, bevor du das Haus in Schutt und Asche legst."
Malachit dachte angestrengt nach. Man spürte, wie Siliziumströme ineinander flossen.
" Na gut...! Ääääh...ich dann wohl bewachen Treppe ! Von innen heraus... äääh, sozusagen!"
Einer nach dem anderen stieg vorsichtig über Malachit hinweg, der beschämt versuchte, einen bewachenden Eindruck zu machen.
"Nicht, daß wir nun oben noch jemanden antreffen werden. Nicht nach all dem Lärm, der..." begann Rascaal, sah Malachits Bestürzung und sagte:" ...äääh, dem WIR ALLE gemacht haben !"
" Man kann nie wissen !" seufzte Swires, der sich seinen großen Auftritt irgendwie anders vorgestellt hatte. Er nahm die letzte Treppenstufe, bog um die Ecke und blieb wie vom Donner gerührt stehen.
" Heiliges Staubkorn !" rief Swires. ( Bei dem Volk der Wichtel ist fast alles, was kleiner als sie ist, auf die eine oder andere Art heilig.) " Irgendjemand war verdammt fleißig !"
dre Raum, der nach swires Beschreibung wie ein Grillplatz nach einer Trollfete ausgesehen hatte, war nun säuberlich gefegt ! Jegliche Holz- und verkohlte Stoffreste waren ordentlich in eine Ecke des Raumes geschoben worden. Selbst die geschmolzenen und wieder erstarrten Ankhstücke waren sauber und ordentlich aufgestapelt worden und standen übelriechend in einer anderen Ecke.
Mitten im Zimmer allerdings stand ziemlich offensichtlich eine braune Flasche mit einem schimmelig-grünen Etikett.
vorsichtig hob Rascaal die Flasche hoch und hielt sie gut sichtbar ins hereinfallende Licht. Trotz des Schimmels, der ein Teil des Etiketts zu sein schien, war die Aufschrift deutlich zu erkennen :

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! Alonsius Mullbindes : !
! !
! AUFGEBAHRT !!! !
! !
! Schönheit nach dem Tode, !
! die von innen kommt. !
! - Nur zur inneren Anwendung ! !
! - Nur NACH dem ableben verwenden !
! - VORSICHT : Leicht entflammbar !!! !
! !
! Made in Ankh-Morpork !
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"Oh, oh !" erklang Lewtons kategorischer Kommentar auf verzwickte Situationen. " Das macht's auch nicht besser für uns !"
" Entweder will es uns jemand sehr einfach machen und uns helfen oder dieser Jemand will uns auf eine falsche Spur locken !" bemerkte Chloe.
" Lasst uns erst einmal hinuntergehen und unsren Kamerad Leichtfuß befreien. Dann sehen wir weiter ! Nachdem aufgeräumt wurde, werden wir hier doch nichts mehr finden !" sagte Swires mit unverhohlener Enttäuschung in ihrer Stimmen.

13.02.2000 17:06

Swires

Malachit aus den Trümmern der Treppe zu befreien gestaltete sich nicht ganz so einfach. Immerhin wiegen ausgewachsene Trolle ein paar Zentner und sie sind auch nicht dafür bekannt besonders beweglich zu sein. Ganz im Gegenteil sogar.
Aber mit vereinten Kräften und der völligen Zerstörung der Treppe kam Malachit nach einiger Zeit frei. Das war nicht ohne viel Staub, Ruß und Krach abgegangen und da wir uns nunmal in Ankh Morpork befanden hatten sich bald einige Schaulustige eingefunden, denn für ein gratis Spektakel waren Ankh Morporkianer immer zu haben. In diesem Fall bestand die Menge allerdings nur aus ein paar Narren.
"So, dass hätten wir", ächzte Rascaal und wischte sich die verrußten Finger an der Hose ab.
"Ich euch sehr dankbar sein, daß ihr geholfen habt, mich zu befreien aus diese Treppe", bedankte sich Malachit artig.
"Ach, keine Ursache. Wir hätten dich doch nicht dadrin vermodern lassen auch wenn du dich als Trittstein sehr gut gemacht hat." winkte Lewton ab.
"Ich nicht können vermodern. Ich sein zu 100% aus Gestein, dass du solltest doch wissen!" wies Malachit den Werwolf zurecht. "Ich höchstens könnte ansetzen ein paar Flechten und Moose", grummelte er vor sich hin.
"Sagt mal, die Flasche, die wir da eben gefunden haben, was enthielt die überhaupt? Ich bin da nicht so informiert, aber es klang wie ein Mittel zur Konservierung von Mumien oder Zombies." Gab Swires das Stichwort für Chloe die Flasche, die sie in der Hand hielt, nochmals näher zu betrachten.

14.02.2000 20:57

Swires

"Nun, ich gehöre zwar nicht grade zu den Untoten, die so ein Zeug brauchen, aber ich habe einen Kumpel, der 'nen Cousin hat, der eine Bekannte hat.die jemanden kennt, dessen Schwester mit einem Zombie verheiratet ist und der benutzt dieses Zeug tatsächlich hin und wieder. Ich hab mich darüber mal mit ihm unterhalten und er meinte, daß es dem Auseinanderfallen vorbeugen und außerdem Mäuse fernhalten würde, allerdings darf er wenn er das Kram eingenommen hat 3 Tage nicht in die Sonne gehen, da es sehr leicht entzündlich ist..." Rascaal stutzte und ließ sich das eben gesagte nochmal langsam durch den Kopf gehen.
"Ich glaube ich habe heute eine ziemlich lange Leitung, aber hast du da eben gesagt, daß das Zeugs sehr leicht entzündlich ist?" unterbrach ihn Lewton. "Könnte es nicht sein, daß jemand dieses Konservierungsmittel als Brandbeschleuniger zweckentfremdet hat? Nur wieso lag es dann so offen herum?"

15.02.2000 15:53

Rascaal Ohnedurst

"Ich glaube, nun haben wir genug, um es Kommandeur Rincewind zu melden! Meint ihr nicht auch?"
Allgemein zustimmendes Gemurmel.
"Mein Magen mir außerdem sagen, es sein Zeit für meine Abendkohle!!! Geräuchert und gut abgehangen!"
"Und genau aus diesem Grund passieren dir solche Sachen wie die mißglückte Treppenbesteigung von eben. Du denkst immer nur ans Essen und niemals nach." bemerkte Swires sarkastisch.
"Wer denn eben Treppe haben kaputtgemacht? Du, auf meiner Schulter! Weil du sein zu schwer!" konterte Malachit.
"Hört auf zu streiten! Die Treppe war halb verbrannt und wäre bei jedem Troll zusammengebrochen." versuchte Chloe die Wogen zu glätten."Außerdem hat unser steiniger Freund Recht, der Abend bricht an und mich 'dürstet' nach Dunkelheit."
"Wir wissen alle, wonach es dich dürstet, meine Liebe!" stichelte Rascaal, der es als Vegetarier nicht guthieß, daß Chloe trotz Mitgliedschaft in der Wache noch immer hier und da mal einen menschlichen Snack zu sich nahm. Leider gab es kein Gesetz dagegen, solange es heimlich und ohne Todesfolge geschah. Außerdem war Chloe ein prima Kumpel, und so verdrängte Rascaal es einfach meistens.
"Zum Glück ist momentan kein Vollmond, sonst müßte ich jetzt auf allen Vieren zum Chef traben!" sagte Lewton erleichtert.
Als die Wächtergruppe nach draußen trat, war die Sonne gerade dabei, sich tief vor der hereinbrechenden Nacht zu ducken.
"Wie wäre es, wenn wir einen Umweg über die 'Bahre' machen und uns dort ein wenig umhören? Ich spendiere auch 'ne Runde Rote-Beete-Saft!"
Swires und die anderen verzogen angewidert die Gesichter.
"Davon mal abgesehen, daß ich lieber wachsen würde, als von diesem Zeug auch nur einen Tropfen in den Mund zu nehmen," sagte das Wichtelfräulein, "halte ich es für sehr unwahrscheinlich, daß man Malachit und meine Kleinigkeit hereinlassen würde! Falls es dir noch nicht aufgefallen ist...wir zwei sind noch nicht tot! Ferner rechne ich heute abend auch nicht mehr damit."
"Erstens:" widersprach Rascaal, "glaubst du ernsthaft, daß irgend jemand einem 2,50 m großen Troll den Einlaß verwehren würde? Weißt du, auch Untote brauchen Arme und Beine für ihr Leben...ääh Dasein, und zweitens kann sich unsere kleine Swires in meinem Umhang verstecken!"
"So wie du im Moment aussiehst? Nein danke, ich schlüpfe lieber unter Chloes Umhang. Wir Mädels haben sowieso mehr Gesprächsstoff."
Mittlerweile waren Fackeln entzündet worden, und im Lichtschein begannen die Narren mit der Reparatur ihrer Gilde. Nicht weit entfernt, im schützenden Halbdunkel, blinzelte ein Augenpaar den aufbrechenden Wächtern zufrieden nach, und wenn man ganz genau hinhörte, konnte man ein leises Tröten vernehmen.
Nach einer halben Stunde öffnete der Trupp die Tür der 'Bahre'. Ordnungsgemäß gab diese das quietschende Geräusch eines sich öffnenden Sargdeckels wieder. Aufmerksam blickte Rascaal sich um. Die 'Bahre' war um diese Uhrzeit fast leer. Kein Wunder, denn die meisten Kunden lagen noch in ihren Gräbern oder Gruften. Nur in der Ecke saß eine staubig-bandagierte Mumie und streute sich aus einem Schnapsglas feinen Sand in Mundhöhe unter die Bandagen.
"Genau der richtige Gesprächspartner!" flüsterte Lewton Rascaal zu und ging zum Ecktisch.
"Ist hier noch frei, Kumpel?"
"Gommt 'auf an, fer 'as fissen fill." klang es gedämpft hinter den Binden hervor.
"Wir sind Wächter und würden dir gerne ein paar Fragen stellen." sagte Rascaal und setzte sich.
Malachit warf einen zweifelnden Blick auf die Stühle und beschloß dann, lieber stehen zu bleiben, da heute schon genug zu Bruch gegangen war.
"Was darf es sein?" fragte Wirt Igor, der an den Tisch getreten war.
"Wie immer!" sagten die drei Untoten wie aus einem Munde.
"Einmal 'Vulkanausbruch-auf-Eis' bitte." sagte Malachit.
"...und einen 'LONG-Drink-Spezial' mit Strohhalm" erklang eine dumpfe Stimme aus dem Nichts.
"...!" setzte der Wirt an, doch letztenendes war es ihm egal, solange nur bezahlt wurde.
"Bitte auch noch einen kleinen Trockenen für unseren Freund hier."
"Also, 1x Rote-Beete-Saft, 1x 'Bestialität', 1x 'Bloody-Mary', 1x 'Vulkan-auf-Eis', 1x 'Long-Spezial' und 1x Import-Sand. Okay!"
"Also Kumpel, was kannst du uns darüber erzählen?" fragte Rascaal, und stellte die Flasche aus der Narrengilde auf den Tisch.
"Guter Tr'pfen, nur fehr 'euer und gef'hrliff!" nuschelte die Mumie (versucht mal, mit zugenähtem Mund deutlich zu reden). "If ftehe im Faufenfter fon Mull'indef Laden. Werbung. Gute Ar'eit."
"Wo ist dieser Laden?" fragte Chloe, die sich immer wieder hektisch kratzen mußte, wenn Swires sich unter ihrem Umhang bewegte.
Die Mumie zog eine Visitenkarte unter ihren Binden hervor und legte sie auf den Tisch:

*Alonsius Mullbinde*
- wir machen Sie haltbar -
Pfirsichblütenstraße 13
(hinter der Einbalsamierer-Gilde)

"Die Getränke!" sprach Igor und stellte ein großes Tablett auf den Tisch. Nachdem der Wirt wieder gegangen war und sich ein Tropfen von Malachits 'Vulkanausbruch' durch die Tischplatte gefressen hatte, hielt es Swires nicht mehr unter dem Umhang aus und kam hervor.
"Beim heiligen Sandkorn, ich wäre fast erstickt, und du könntest dir mal wieder die Nägel schneiden." sagte sie an Chloe gewandt. "Und nun 'Prost'!"
Voller Ekel beobachteten alle am Tisch, wie Rascaal genußvoll seinen Rote-Beete-Saft trank.

17.02.2000 00:14

Swires

"Bäh, wie kannst Du so was nur trinken?" grauste es Chloe.
"Nun, sieh es doch mal so. Es ist zwar kein Menschenblut, aber eine Rote Beete wurde auf grausame Art und Weise zerdrückt," erklärte Rascaal. "Vom Standpunkt der Roten Beete aus, nehme ich also grade ihr Blut zu mir. Außerdem gewöhnt man sich mit der richtigen Einstelung an alles. Und ich als Vegetarier-Vampier erspare mir jedenfalls eine Menge Ärger. Mir laufen keine angebissenen Mahlzeiten mit Hammer und Holzpflock hinterher. Ich erinnere mich da zufällig an einen interessanten Vorfall in der letzte Woche, als ein aufgebrachter Mob beinahe einen Vampir erwischt hätte..."
Er warf Chloe einen hämischen Blick zu .
"Ja, ja. Ist ja schon gut, ich sag ja schon gar nichts mehr", fiel sie ihm errötend ins Wort.

"Wann ermitteln wir denn nun endlich weiter?" quengelte Swires, der es mal wieder nicht schnell genug gehen konnte, und hüpfte auf Chloes Schulter aufgeregt auf und ab. "Ich dachte, wir sind hier am richtigen Ort, um den Fall aufzuklären."
"He, hör auf, auf meiner Schulter Gymnastic zu machen, deine Stifel sind verdammt hart und schwer," beschwerte sich Chloe.
"Du sehen, sie gesagt, deine Stiefel seien schwer. Du seien Schuld, dass ich gefallen bin in Treppe,"grollte Malachit, der schwer von einer Idee abzubringen war.
"Nun mal sachte," versuchte Lewton Swires ein wenig zu zügeln. "Aus dieser Kneipe kommt zwar das Streichholzbriefchen, aber das heißt noch lange nicht, dass wir den Fall jetzt sofort aufklären."
Die Mumie, die während der letzten Minuten schweigend ihren Sand zu sich genommen hatte, horchte plötzlich auf.

18.02.2000 19:32

Swires

"'edet ih' etwa ü'er die Streichholz'riefchen, 'ie hier 'is zu 'em Vorfall, von vor zwei Mona'en ver'eilt worden sind?"
"Wieso von vor zwei Monate? Gibts die Briefchen gar nicht mehr?" wollte Lewton wissen.
"Frag' mal Igor, der kann euch genauere Auskunf' ge'en!"
Auf Lewtons Zuruf hin kam Igor herbeigeschlurft. "Waf kann ich für euch tun, Meifter?"
"Unser Kumpel Mumie hier hat uns grade erzählt, dass es da einen Vorfall, vor zwei Monaten gegeben hat, der etwas mit den Streichholzbriefchen zu tun hatte, die ihr hier immer verteilt habt. Spuck 's aus, was ist passiert?"
"Nun ja, daf war eine recht peinliche Angelegenheit. Ein paar angetrunkene Werwölfe haben mit den Briefchen rumgefpielt und natürlich Ftreichhölzer angefündet. Daf hat aber einem Fschwarfen Mann nicht gepaft. Er ging auf die Werwölfe lof und während der Rangelei hat unter anderem eine Mumie Feuer gefangen. Fie hat unf verklagt, weil fie fich alle ihre Binden erneuern laffen mufte. Daraufhin habe ich beschlofen keine Ftreichhölfer mehr zu verteilen, wird auf die Dauer fu teuer."
"Das mit dem Spucken hättest du jetzt aber nicht wörtlich nehmen müssen." Lewton wischte sich das Gesicht, das gerade eine zweifelhafte Bekanntschaft mit Igors Körperflüssigkeiten gemacht hatte.
"Wie konnte die Mumie mit einer solchen Klage denn überhaupt durchkommen? Ich meine die Werwölfe haben sie doch angezündet," wollte Rascaal wissen.
"Ef waren aber unfere Freichhölfer. Daf hat wohl aufgereicht," lispelte Igor. "Richtige klatfschianifsche Verhältniffe haben wir hier jetft fschon, wenn man unbefscholtene Leute fo einfach mir nichtf dir nichtf verklagen kann. und damit auch noch durchkommt."
"Hm, wenn es seit zwei Monaten keine Streichhölzer mehr gibt, dann hat sie entweder jemand für diesen Brand aufgehoben oder es ist tatsächlich eine falsche Spur gelegt worden und der Täter weiß gar nicht, daß die Verteilung eingestellt worden ist.'' brachte Swires ihrer alle Gedanken auf den Punkt.

18.02.2000 23:47

Malachit

"Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass jemand diese Streichhölzer zwei Monate lang aufbewahrt, um damit einen Brand zu legen. Und dann die Sache mit dem "AUFGEBAHRT !!!?. Das passt alles zu gut ins Bild.? fügte Rascaal hinzu.
" Allerdings stellt sich dann die Frage: Wer hat ein Interesse daran, dass die Narrengilde abbrennt und wer hat etwas gegen Untote??.
"Untote sind als Randgruppe in Ankh-Morpork nicht unbedingt beliebt.? warf Swires ein. "Vermutlich hätten die meisten Einwohner nichts dagegen, wenn man die Untoten für den Brand verantwortlich macht. Es ist für sie schwierig, sich vorzustellen mit verfaulenden oder zusammengenähten Personen zusammenzuleben, ohne dabei ein gewisses Unbehagen zu verspüren.?
"Eins sicher ist. Brandstifter kein Troll.? war sich Malachit sicher "Wenn Treppe schon nicht übersteht mich, dann kein Troll unbemerkt hinaufkommen kann.?
"Nun, dadurch wird der Täterkreis ja ungemein verkleinert.? spottete Swires, die sich nie ernsthaft damit beschäftigt hatte, dass ein Troll als Brandstifter in Frage käme. "Eins ist jedoch sicher. Wer auch immer für den Brand verantwortlich ist, muss sowohl an die Streichhölzer aus der Bahre, als auch an die Flasche "AUFGEBAHRT !!!? gekommen sein. Wir sollten in jedem Fall bei diesem Alonsius Mullbinde vorbeischauen und herausfinden, wer in letzter Zeit dieses Mittel gekauft hat.?

20.02.2000 13:03

Malachit

"In Ordnung?, stimmten die anderen zu. "Zunächst sollten wir aber Kommandeur Rince einen Zwischenbericht abgeben. Das Geschäft von Mullbinde wird um diese Zeit sowieso nicht mehr geöffnet haben.?Die Sondergruppe Brandstiftung bezahlte schnell ihre Getränke und begab sich zum Pseudopolisplatz.Kommandeur Rince schien sichtlich beeindruckt zu sein, als Swires ihm vom Stand der Ermittlungen berichtete. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass die Neulinge der Wache es schaffen würden in so kurzer Zeit eine heiße Spur zu finden. "Gute Arbeit, Wächter. Da seid ihr ja auf einen interessanten Fall gestoßen. Anscheinend kommt ihr ja gut voran. Geht ruhig eurer Spur weiter nach und meldet mir sofort, wenn ihr etwas Neues rausfindet.? Stolz über dieses Lob beschloss die Sondergruppe Brandstiftung ihre Ermittlungen gleich am nächsten Morgen bei der Einbalsamierergilde fortzusetzen.Die Gilde der Einbalsamierer ist eine der ältesten Gilden auf der Scheibenwelt. Neben dem Hauptsitz der Gilde in Ankh - Morpork gehören ihr noch Niederlassungen in anderen Städten der Sto Ebene und des Kontinents Klatsch an. Im Laufe der Jahre haben sich ihr viele verschieden Berufe rund um das Totengewerbe angeschlossen. Die Vielfalt reicht von Bestattern und Totengräbern bis hin zu Einbalsamieren. Das Geschäft von Alonso Mullbinde befand sich direkt hinter dem Gildenhaus.
http://www.trollpforte.2see.de/[]Seeeeehr langsam und mit größter Vorsicht schaute die Sonne über den Rand der Scheibenwelt, nur um sicherzugehen, daß die Nacht verschwunden war.
Genauso langsam und vorsichtig versuchte die Sondergruppe Brandstiftung einen Fuß vor den anderen zu setzen und in einer geraden Linie zu laufen, ohne andauernd gegen irgendwelche Hauswände zu laufen.
Es war gerade einmal 05.30 Uhr GMT ( Genuine Morpork Time ) und sie waren auf dem Weg zu Mullbindes Laden hinter der Einbalsamierergilde. Rascaal und Chloe hatten auf einen dermaßen frühen Aufbruch gedrängt, um mal wieder ohne die widerliche " Drachenatem-Creme" aus Rincewinds schier unerschöpflichen Vorrat auf die Straße gehen zu können.
Doch das allein war nicht der Grund für ihre Probleme. Malachit, im Taumel der ersten Erfolge und des Lobes des Kommandeurs, hatte darauf bestanden, noch einen Schlummertrunk im Freizeitraum der Wache zu sich zu nehmen. Eins kam zum anderen und als Rascaal dann noch darauf hinwies, daß für ihn der ?Tag ja gerade erst begonnen habe?, brachen alle Dämme und der Rest wird einmal in den Aufzeichnungen der Wachgeschichte zu finden sein. Eines stand auf alle Fälle fest: Die Wache brauchte einen neuen Freizeitraum und die Sondergruppe Brandstiftung würde sich zu rechtfertigen haben, sobald ihr Kommandeur wieder wach ( und wieder nüchtern ) war.
" Das sein letztes Mal gewesen, daß ich haben getrunken Schlummer mit Euch ! Ich mich fühlen wie übergerollt von Vulkanausbruch, den ich getrunken ! Verdammte Lava !" versuchte Malachit leise zu grollen, als sie über das Kopfsteinpflaster in die Pfirsichblütenstrasse einbogen.
" Mir wird schon übel, wenn ich nur an rote Beete denke ! Was mach ich nur, falls ich im Laufe des Tages Durst bekomme?" murmelte Rascaal vor sich hin. " Ob man den Saft roter Rosen trinken kann ?"
" Vampir hin , Vampir her: jetzt wirst Du richtig widerlich. Oooohhh, mein Kopf ! Wenn ich nicht schon tot wäre...jetzt wäre es soweit !" jammerte Chloe.
" Wasisnlos !" ließ sich Lewton vernehmen, der es am längsten ausgehalten hatte.
" Sinnwirbaldda ?"
Nur Swires saß munter und ausgeruht auf Malachits wankendes Schulter, da sie noch dem ersten LONG-Drink im leeren Glas eingeschlafen war.
Mißmutig erreichten sie schließlich Mullbindes Geschäft in der Pfirsichblütenstrasse 13.
Das Wort ?AUFGEBAHRT? prangte in großen, staubigen Buchstaben über der Tür, die aus einem auf Holz genagelten Leichentuch zu bestehen schien. Im Schaufenster links von der Tür waren Tote aller Art ausgestellt, um den Werdegang von einer normalen Leiche, bis hin zum Edelkorpus zu demonstrieren. In einer Ecke stand die Mumie des gestrigen Abends aus der ? Bahre ? und winkte den Wächter zu, die den Gruß matt erwiderten.
" Also, wer macht den Anfang ?" Rascaal blickte in die Runde und ließ betrübt den Kopf hängen.
" Warum frage ich eigentlich immer wieder so dumm ?" Erwartungsvolle Augen schauten ihn an.
Selbst Swires, fit und ausgeruht, lief ein Schauder den kurzen Rücken herunter, als sie sich vorstellte, als Erste in den Laden zu gehen.
" Schon klar, groß, bleich, männlich, nach Roter Beete stinkend und vor allen Dingen tot, was soll dem schon passieren ?!" dachte Rascaal, als er sich umwandte und die Tür öffnete.
Willkommenes Halbdunkel umfing Rascaal. Im Laden war es still. Nein...still war eine Untertreibung. Man stelle sich eine absolute Stille vor, füge ein bißchen Lautlosigkeit hinzu, würze das Ganze mit viel Ruhe, schiebe es in den Ofen und stelle die Zeitschaltuhr auf Ewigkeit. Wie eine dicke Lage Watte lag die Stille auf allen Geräuschen, die ein Wesen, tot oder lebendig, hätte verursachen können.
Hinter dem Tresen stand ein kleiner, dicklicher Mann und sah, seiner Umgebung zum Trotz sehr gesund aus.
" Aah, die neue ...Ähem...Ware kommt dieses Mal von selber !" sagte der Mann und seine Stimme war klar uns fröhlich, wie die eines kleinen Kindes.
Verwirrt drehte Rascaal sich zu den anderen um, die langsam den Laden betraten.
" Was meint der Typ mit dem ekelhaft gesunden Gesicht ?" fragte er seine Kameraden, erntete aber nur Verständnislosigkeit. " Wie bitte ???"
Das Grinsen des Verkäufers wurde breiter.
" Kommen sie alle denn etwa nicht, um sich...Ähem...runderneuern zu lassen ?"
" Wir wirklich aussehen müssen seeeeehr schlecht, wenn er uns wollen machen rund !"
" Nein, nein ," schaltete sich Swires ein, " ein paar von meinen Kollegen gehören zwar zur potentiellen Kundschaft, aber wir sind Wächter und hätten ein paar Fragen !"
" Wasinloshier ?" brabbelte Lewton und versuchte, sich nach vorn zu drängelt, kam aber nicht sehr weit, da ein Fels Namens Malachit ihm den Weg versperrte.
Chloe zog die Flasche AUFGEBAHRT aus ihrem Umhang.
" Ist das Zeug frei verkäuflich ?" fragte sie " Oder wie kommt man an den Fusel heran ?"
Das Lächeln auf dem Gesicht des Verkäufers wich einer interessierten Miene. " Nein, " sagte er nach kurzem Überlegen " wenn jemand bei uns einen Verwandten oder lieben Freund zur ...Ähem...Restaurierung abgibt, wird demjenigen nach Beendigung des Auftrages mit dem ...Ähem... ?Kunstwerk? so eine kleine Flasche zugestellt. Für eventuelle...Ähem... Nachbesserungen die im Laufe der Zeit vielleicht entstehen. Sonst bekommt es niemand und ich muß es wissen, denn ich bin der ...Ähem...Eigentümer Alonsius Mullbinde persönlich!!!"
" Führen sie Buch über Ihre Kundschaft ?" fragte Rascaal.
" ...Ähem... Natürlich, Eure Bleichheit!"
" Wir sehen wollen sofort !!!" befahl Malachit
" Von vor 2 Monaten und früher dürfte reichen !" sagte Swires noch schnell, bevor Mullbinde nach hinten verschwand.
Kurze Zeit später kam er mit 2 dicken Büchern wieder. " Habt Ihr ...Ähem...Zeit mitgebracht ???"

20.02.2000 14:56

Swires

"Oh,nö!" stöhnten alle Wächter gleichzeitig als sie die dicken Wälzer sahen, die Mullbinde trug.
"Ich schlage vor je drei Leute nehmen sich einen Band vor. In unserer Verfassung sind 6 Augen besser als 2. Ich zum Beispiel sehe immer noch doppelt," sagte Lewton und hielt sich den schmerzenden Kopf.
"Mal eine dumme Frage zwischendurch, aber wonach genau suchen wir eigentlich," meldete sich Chloe zu Wort. "Ich glaube zum Beispiel nicht, dass wir den Namen des oder der Tätern in den Büchern erkennen werden, wenn wir ihn lesen."
"Da hast du wirklich nicht ganz unrecht. Ich denke wir sollten auf auffälige Besonderheiten achten," sagte Rascaal und fuhr an Mullbinde gewandt fort: "Herr Mullbinde können sie uns sagen, wie oft ihre Kundschaft hier in etwa auffkreuzt?"
"Nun,... ähem... das ist unterschiedlich und kommt auf den Lebensstil des betreffenden Kunden an. Die Mumien müssen ihre Binden öfters mal.... ähem.... erneuern lassen, da das feuchte Klima von Ankh Morpork sie sehr schnell faulen und schimmeln lässt. Auch die meisten Zombies kommen regelmäßig, da hin und wieder doch mal ein Stück....ähem.... abfällt. Vampire hingehen kommen meist nur einmal direkt nach ihrem Ableben, meistens in Form von Staub oder mit einem Pflock durchs...ähem... Herz. Meistens kommen sie auch nicht selbst, sondern werden von sich....ähem....sorgenden Verwandten gebracht. In der Regel ist es so, daß meine Stammkunden bei ihrem Weggang gleich schon den nächsten...ähem....Termin vereinbaren. Die meisten kommen regelmäßig alle zwei bis drei Monate."
"Seht ihr, das hilft uns doch schon mal weiter. Ich denke wir können alle Stammkunden, die regelmäßig herkommen aus unserem Verdächtigenkreis streichen, denn ich glaube nicht, daß sie ein Interesse daran haben könnten sich selbst und ihre Zunft in Verruf zu bringen. Interessant ist, wer nur einmal hergekommen ist und vor allem wer so eine Flasche "Aufgebahrt" mitbekommen hat."
"Ähem... ich weiß ja nicht, ob euch das weiterhilft, aber vor ein paar Wochen ist hier ein Mann aufgetaucht, der...ähem...eine Flasche "Aufgebahrt" haben wollte. Er ist mir ....ähem... in Erinnerung geblieben, weil er sehr nervös war und noch nicht zu meiner normalen - toten- Kundschaft gehörte. Ich sagte..ähem... dass ich ihm kein "Aufgebahrt" verkaufen könne ohne Nachweis über ...ähem...Reperaturarbeiten, die bei mir persönlich durchgeführt worden sind. Er murmelte dann etwas von einem Sohn, der...ähem...Zombie sei. Ich sagte ihm, dass dieser Sohn selbst....ähem...vorbeikommen müsse, um sich einer Inspektion zu unterziehen, um zu beweisen, dass eine eine Restauration mit "Aufgebahrt" überhaupt nötig ist. Daraufhin verschwand er...ähem...sehr schnell aus dem Laden und wollte mir nicht mal seinen Namen da lassen."

25.02.2000 21:57

Malachit

"Könnte es sein, daß es ihm in dieser Zeit irgendwie gelungen ist, eine Flasche ?Aufgebahrt? zu entwenden ? ?, fragte Rascaal.
"Nein, ich ... ähem ... glaube nicht. Da die ?Aufgebahrt? Flaschen sehr leicht entzündlich sind, bewahre ich sie hinten im Laden in einem speziellen ... ahem ... abgedunkelten Raum auf.?

"Schade,? erwiderte Lewton. "Allerdings schließt das nur aus, daß der Mann zu diesem Zeitpunkt an das "Aufgebahrt? gekommen ist. Jedenfalls denke ich, daß wir jetzt einen Hauptverdächtigen haben. Ich vermute, diese Mann ist hier nicht nochmal aufgetaucht, oder??
"Nein, ... ähem ... und einen jungen Zombie hab ich auch nicht in letzter Zeit behandelt.?, antwortete Mullbinde.

"Tja, auf diese Weise scheinen wir nicht viel weiter zu kommen?, wandte sich Rascaal wieder an die anderen Wächter. "Aber irgendwie muß der Täter doch an das Zeug gekommen sein.?

" Moment mal!?, schrie Chloe, die noch ein wenig in den Büchern geblättert hatte, plötzlich auf.
"Wie kann es denn sein, daß hier steht, das ein gewisser Arthur Kübel innerhalb von drei Seiten zwei Mal in diesem Buch auftaucht??
"Ähem ... Arthur Kübel ... ja, daß ist einer meiner Stammkunden, ein ... ähem ... Zombie. Ja, der war vor kurzer Zeit öfters hier. Er sagte, glaub ich, daß ihm eine Flasche ... ähem ... abhanden gekommen sei.? erinnterte sich Mullbinde.
"Und das fällt dir erst jetzt ein?? rief Rascaal. "Ich denke wir sollten zu diesem Zombie gehen. Vielleicht hat der Täter ihm die Flasche entwendet. Kennst du seine Adresse??
"Natürlich, er ist ja einer meiner Stammkunden. Er wohnt in der ... ähem ... Stinkenden Gasse. Hausnummer 4, glaube ich.?
"Danke, ich glaube, daß könnte uns weiterhelfen.? sagte Chloe. "Wir kommen wieder, falls wir weitere Fragen haben.?
"In ... ähem ... Ordnung. Ihr wisst ja, wo ich zu finden bin.?

26.02.2000 12:44

Swires

"Na, dann mal los, laßt uns diesem Artur Kübel einen Besuch abstatten," drängelte Swires, die sich freute, dass es endlich sowas, wie eine heiße Spur in dem Fall gab.

Die Wächter hatten einstimmig beschlossen sich erst einmal aufzuteilen, um Herrn Kübel keinen Schrecken einzujagen, wenn plötzlich 5 Wächter an seiner Haustür klingelten. Chloe und Lewton hatten sich bereit erklärt, noch ein wenig in Mullbindes Büchern herumzustöbern, falls sie doch noch etwas übersehen haben sollten. Der Rest bestehend aus Swires, Rascaal und Malachit zog los in Richtung Stinkender Gasse.
Die Truppe wollte sich dann später zur Beratung wieder in der Bahre treffen.

In der Stinkenden Gasse stellte sich heraus, daß Artur Kübel ein hilfsbereiter Zombie war, der alle Fragen freundlich beantwortete.
"Nun, Herr Kübel, Herr Mullbinde hat uns erzählt, daß ihnen eine Flasche Aufgebahrt abhanden gekommen ist. Können sie uns sagen, wie und wo das passiert sein könnte?" leitet Rascaal die Befragung ein.
"Ja, daß kann ich wohl," sagte der Zombie mit seiner quäkigen Stimme. "Es war an dem Tag, als ich von der Restauration bei Herrn Mullbinde kam. Ich beschloss in der Bahre einzukehren, da die Behandlung bei Herrn Mullbinde immer recht anstrengend ist und ein Gläschen After Death sehr beruhigend wirkt. Ich hatte die Flasche Aufgebahrt in meiner Manteltasche. Als dann der Streit zwischen den Werwölfen und dem Schwarzen Mann ausbrach, bin ich schnell gegangen und als ich zu Hause ankam, stellte ich fest, daß das Aufgebahrt verschwunden war."
Die Wächter hatten aufmerksam zugehört.
"War das derselbe Streit bei dem später eine Mumie Feuer fing?" hakte Swires nach.
"Ja genau, daß war auch an dem Tag. Ich erfuhr die Geschichte später von einem Freund."
"Dir sein sonst etwas aufgefallen, was wir müssen wissen?" fragte Malachit und sah den Zombie streng an, der sich dadurch aber nicht beeindrucken ließ.
"Ja, da war noch was. Auf dem Weg von Herrn Mullbinde zur Bahre bin ich von einem Mann verfolgt worden. Ich dachte mir aber nichts weiter dabei. Der Mann hatte während meiner Behandlung die ganze Zeit am Haus gegenüber gelehnt und Herrn Mullbindes Laden beobachtet. Ich sah ihn dann nocheinmal kurz in der Bahre, wo er sich aufgeregt mit einem anderen Mann unterhielt und verstohlen auf mich zeigte. Erst als ich später meine Flasche Aufgebahrt vermisste kam mir das ganze klatschianisch vor."

27.02.2000 13:08

Rascaal Ohnedurst

" Wie sah der Mann denn aus, der ihnen gefolgt ist ?" fragte Rascaal sofort nach.
" Nun ja, wir Zombies haben?s ja nicht mehr so mit den Augen. Mag? daran liegen, daß wir oftmals nur noch ein Auge haben. Wenn überhaupt ! Und dann dauernd diese Aufgebahrt-Behandlung...! Danach ist man immer ein bißchen duselig !"
" Du dich gefälligst erinnern, Lumpengesicht !" donnerte Malachit.
"Sachte, mein Großer !" flüsterte Swires die inzwischen wieder auf Malachits Schultern saß in sein Ohr. Zu Herrn Kübel gewandt fuhr sie fort: "Nehmen sie es meinem Freund hier nicht übel. Er läuft schnell heiß und da die Sonne jetzt langsam höher steigt, wird er leicht reizbar!"
Bei diesen Worten schielte Rascaal besorgt durch den Türspalt nach draußen, wo die Sonne langsam an Selbstvertrauen gewann und begann, mit Ihrer Helligkeit anzugeben. Rascaal seufzte. Sehr bald würde er wieder diese verfluchte Sonnencreme auflegen müssen, um nicht geröstet zu werden. Abermals verfluchte er die Tagschicht.
" Dann schließen sie doch ihr Auge und versuchen sich an sein Aussehen zu erinnern!" Nahm er den Gesprächsfaden wieder auf.
" E? ?a? ?euch?en?!" sagte der Zombie nach einer kurzen Weile.
Die 3 Wächter schauten sich verwirrt an.
" Und ihr sagen, ich laufen heiß...! Ja, ja !" grummelte Malachit.
" Würdest du dir bitte die Zunge wieder richtig in den Mund stecken und etwas deutlicher werden !?" wies Swires den Zombie zurecht.
" ?ulli?un? !" stammelte Herr Kübel und wühlte mit seiner Hand im Mund herum. " So, jetzt geht?s wieder. Ab und zu löst sich die Klammer mit der man die Zunge nach meinem Tod wieder befestigt hat. Ich sagte ? Er war leuchtend !? ."
Diese Aussage machte die Sachlage nicht klarer.
" Hör zu, entweder du wirst jetzt deutlicher oder ich konfisziere deine Zunge und schenke sie T.M.S.I.D.R. Schnapper für seine Würstchen !" sagte Rascaal genervt.
Der Zombie schauderte.
" Bloß das nicht ! Ich meinte, er war ziemlich grell angezogen ! Ich kann wirklich nicht besonders gut sehen, aber das ist selbst mir aufgefallen ! Wenn ich es nicht besser wüßte, dann würde ich sagen, es war ein abgeschminkter Narr !"
" Wieso abgeschminkt ?" bemerkte Swires und rutschte unruhig auf Malachits Schulter hin und her.
" Nun, weil sein Gesicht nicht extrem bleich und weiß leuchtete, wie es bei Narren üblich ist !"
" Interessant, und wie sah der Mann aus, mit dem sich der Leuchtende in der Bahre unterhalten hat ?" fragte Swires.
" Keine Ahnung, es ist immer viel zu dunkel in der Bahre, um Details zu erkennen. Darum ist sie ja auch so beliebt. Und bei meinem Sehvermögen rieche ich meinen After Death sowieso eher, als daß ich ihn sehe ."
" Gehen wir mal davon aus, daß unser greller Freund ein Narr ist oder zumindest ein Mensch," begann Rascaal nachdenklich," dann müssen wir doch davon ausgehen, daß der andere Typ ein Untoter war, oder ? Schließlich kommt man als Lebender nicht ohne untote Begleitung in die Bahre, da man sofort in irgendeiner Art und Weise angefallen werden würde ! Es sei denn, man ist ein Troll ! Und untote Narren darf es laut Narrengildengesetz nicht geben."
" Das sein richtig nochmal verdammt ! Niemand fallen an Troll !" warf Malachit stolz ein.
" Warum aber sollte ein Narr seine Gilde anzünden ?" wunderte sich Swires. " Gut, jeder Narr haßt es ein Narr zu sein, aber sich das Dach über den Kopf anzünden ?"
" Nicht vergessen, die Ankhstücke, die vielen !" verkündete der Troll
" Stimmt, Kumpel !" sagte Rascaal mit einem erstaunten Seitenblick auf Malachit. " Wenn man es so sieht, war es ein kalkulierbares Risiko, da die ? Nicht-ganz-freiwillige-Feuerwehr ? so schnell vor Ort war ! Wir sollten dort unbedingt nochmal nachfragen warum !"
" Sag ? mal Rascaal, weißt du eigentlich, daß du rot anläufst ?" fragte Swires besorgt.
" Oh verdammt Herr Kübel, darf ich mal dein Restaurationszimmer benutzen ?" ( Zombies haben kein Badezimmer, da sie sich nicht mehr waschen müssen, sondern ein Zimmer, in dem sie abfallende Körperteile versuchen wieder anzubringen.)
Kübel zeigte auf eine Tür links von ihm, durch die Rascaal auch sofort verschwand.
Im Restaurationszimmer war es noch relativ düster, aber das war kein Problem für Vampiraugen. Es gab allerdings immer wieder ein anderes Problem :
Über einen Tisch auf dem verschiedene Behälter mit Leim und nach Größe geordneten Haken war ein großer Spiegel angebracht. Doch was nutzte der einem Vampir, der im Spiegel nicht zu sehen war.
In naher Zukunft würde Rascaal den Kommandeur dazu zwingen, sich alle unbedeckten Körperteile auch mal mit dieser stinkenden Drachenatem- Sonnencreme einzureiben. Dabei waren noch Plätze in der Nachtschicht frei ! Es war zum Verwesen !
Frustriert beeilte sich Rascaal, die Sonnencreme zu verreiben, während er versuchte, sich nicht zu übergeben.
? Verdammt, in dem Zeug könnte Knoblauch sein, so brennt das auf meiner Haut .? dachte Rascaaal verzweifelt.
" Du mal wieder stinken unglaublich !" beschwerte sich Malachit, als Rascaal zurück war und rückte instinktiv einen Schritt zur Seite.
" Beschwer? Doch beim Chef, Steine ! Also, was machen wir nun, Swires ?" sagte Rascaal ärgerlich.
" Wir sollten vielleicht doch mal bei der ? Nicht-ganz-freiwillige-Feuerwehr ? vorbeischauen, um zu erfahren, ob sie einen Tip gekriegt haben und wenn ja, von wem ."
" Sollen wir die anderen holen ?" fragte Rascaal.
" Die weiter stöbern in Büchern dicken ! Das gut sein für Bildung !" meldete sich der Troll zu Wort.
Rascaal und Swires konnten sich ein Grinsen nicht verkneifen.
" Auf geht?s, mein starker Freund !" rief Swires und schwenkte seine rote Zipfelmütze. " Laß uns heiße Spuren aufnehmen !"
" Spuren auch brennen ?" fragte der Troll verwirrt.
Der Vampir und das Wichtelfräulein lachten schallend, bedankten sich bei dem Zombie und traten (sehr zu Rascaals Leidwesen) zu dritt in den beginnenden Tag hinaus.

28.02.2000 21:21

Swires

Der Gründer der Nicht-Ganz-Freiwilligen-Feuerwehr, der verrückte Lord Schnappüber, war der Meinung, dass eine Feuerwehr direkten Zugang zu genügend Wasser haben sollte. Deshalb hatte er das Hauptquartier direkt am Ufer des Ankh in der Nicht-So-Schnell-Gasse bauen lassen. Diese lag aber ein ganzes Stück ausserhalb des Stadtzentrums. Lord Schnappübers Überlegungen war entgangen, dass das Wasser weniger am Hauptquartier der NGF-Feuerwehr gebraucht wurde, als vielmehr dort wo ein Brand wütete und das war meistens im Stadtzentrum. Aus diesem Grunde war die NGF-Feuerwehr über viele Jahrzehnte hinweg ein nicht sehr erfogreiches Unternehmen. Erst unter Lord Vetenari, dem man mehr Weitsicht zuerkennen musste als dem verrückten Lord Schnappüber, waren einige Neben-Feuerwehrgerätehäuser in der ganzen Stadt eingerichtet worden.
Die Wächter wandten sich nun in Richtung des Hauses, das der abgebrannten Narrengilde am nächsten lag. Dieses befand sich im Bubikopfweg gegenüber der Oper und war damit immer noch ein ganzes Stück von der Narrengilde entfernt. Wenn man gut durchkam brauchte man immer noch ca. 20 Minuten. Die NGF-Feuerwehr war aber schon an Ort und Stelle gewesen, als die Wächter am Tag des Brandes eintrafen, weshalb die Frage berechtigt war, ob sie nicht "vorgewarnt" worden war, denn selbst zu ihren besten Zeiten, waren die NGF-Feuerwehrmänner nicht die schnellsten und es kam schon mal vor, dass sie gar nichts mehr zu löschen hatten, wenn sie am Brandherd anlangten, weil das Feuer aus Langeweile von selbst ausgegangen war.

02.03.2000 18:19

Swires

Rascaal klopfte ans Tor des Gerätehauses woraufhin sich nach einiger Zeit eine kleine Luke in Augenhöhe öffnete.
"Was wollt ihr? Habt ihr einen Brand zu melden? Wir haben keine Zeit," sagte das ziemlich rotangelaufene Gesicht hinter der Tür und die Luke wurde wieder zugeschlagen nicht ohne auf der anderen Seite den beißenden Gestank von Hochprozentigem zu hinterlassen, der sich aber mangels Gesellschaft schnell verflüchtigte.
"Was ist denn das für eine Arbeitseinstellung? Ich frage mich was die dadrin machen, das sie nicht mal Zeit zum Feuerlöschen hätten, sondern mit ihrem Atem eher zur Brandgefahr beitragen," sagte Swires und klopfte von Malachits Schulter aus noch einmal mit größtem Nachdruck an die Tür, was aber nur ein pathetisch leises Pochen zur Folge hatte.
"Du mich das machen lassen!" Malachit hob eine seiner schaufelgroßen Fäuste und hämmerte einmal gegen die Tür, woraufhin diese nachgab, zersplitterte und in den kleinen Hof dahinter fiel.
"Oh nein, nicht schon wieder," seufzte Rascaal und dachte dabei an das Gesicht des Kommandeurs, das dieser machen würde, wenn er die Rechnung für die Tür auf seinem Tisch fand.
"Seht ihr, nun wir können schauen gehen was Feuerwehrmänner so wichtiges zu tun haben, wenn sie uns nicht mal lassen wollen rein."
Trotz des Lärms den die eingeschlagene Tür verursacht hatte blieb der Hof weiterhin menschenleer. Aus einem Gebäude jenseits des Hofes drang allerdings lautes Gejohle und die Geräusche eines großen Saufgelages an die Ohren der drei Wächter. Sie gingen auf diese Geräusche zu und fanden die Feuerwehr Belegschaft in einem großen Saal versammelt. Viele der Feuerwehrmänner waren nicht mehr fähig zu stehen sondern lagen unter den Tischen und lallten unverständlich vor sich hin oder sangen Lieder mit zweifelhaftem Inhalt, wobei die Bedeutung des Wörtchens singen allerdings bis an seine Grenzen strapaziert werden mußte.
Die Feuerwehrmänner, die noch stehen konnten, füllten sich feinsten Jimkin Bärdrückers Drachenblutwhisky, garantiert 7 Minuten gelagert, aus einem großen Faß, das an der Wand stand, in Gläser.
Rascaal hielt einen Mann, der an ihm vorbeitorkeln wollte, am Arm fest.
"He du, was macht ihr denn hier?"
Als Antwort bekam er aber nur ein:" I--hich gla--haub i-hi--hich mu---uu---ß na--ha--hach A--hanck Mor---po--ho--hork zu--rü--hü---hü---hück, hi--hi hicks." vorgesungen.
"Ich glaub die können wir alle vergessen, die sind sternhagelvoll," sagte Swires. "Die haben so viel Alkohol im Blut, dass wenn du sie jetzt beißen wolltest, du Gefahr läufen würdest an Alkoholvergiftung zu sterben."
"Ja, du hast recht. Ich frage mich, wie die an den teuren Whisky gekommen sind. Das Faß hat mindestens ein ganzes Feuerwehrmann-Jahresgehalt gekostet."

05.03.2000 17:59

Swires

"He, ihr sehen? Dort in der Ecke sein der Hauptmann dieser Feuerwehrwache. Er als einziger sein nicht besoffen," meldete sich Malachit zu Wort.
"Woher kennst du denn den Hauptmann der Feuerwehr?" fragte Swires verwundert. "Und woher weißt du das er nicht betrunken ist?"
"Ich sein nicht so dumm, wie ich aussehe," sagte Malachit stolz. "Ich mich hier schon mal beworben habe als Feuerwehrmann, sie mich aber nicht wollten. Ich weiß, dass er nicht sein voller Alkohol, weil er sehen aus grahgrogram. "
"Was bedeutet das denn?" wollte Swires wissen und verbog sich beinahe die Zunge, als sie versuchte, das fremde Wort nachzusprechen.
"Das bedeuten in eurer Sprache, aussehen, als wenn Troll ohne Essen nach Hause gekommen sein und Frau schon warten mit großer Keule auf ihn. Ich noch nie haben gesehen einen Mann voller Alkohol der sehen so aus. Die seien meistens fröhlicher oder aber noch mehr grahgrogram."
Swires und Rascaal sahen den großen Troll, der einen Blick für Kleinigkeiten zu haben schien, bewundernd an.

07.03.2000 19:29

Rascaal Ohnedurst

" Lutscht Du Eiswürfel oder woher kam dieser Geistesblitz gerade, Kumpel ?" fragte Rascaal erstaunt.
"Nein, Sonne einfach noch nicht hoch genug, um zu behindern mein Gehirn ! Wir jetzt ?was unternehmen oder mitfeiern !" erwiderte Malachit.
" Ich würde lieber mitfeiern, aber die Anderen warten bestimmt schon in der Bahre auf uns." ließ sich Swires auf Malachits Schulter vernehmen. " Also laßt uns den Typen mal auf seinen schlecht geputzten, wenn überhaupt noch vorhandenen Zahn fühlen und uns dann wieder angenehmeren Dingen zuwenden !"
" Ich übernehmen fühlen !" kommandierte Malachit und setzte sich so ruckartig in Richtung des Hauptmanns in Bewegung, daß das kleine Wichtelfräulein hilflos mit einem Salto gen Boden stürzte.
Rascaal sah das Unglück kommen und hechtete nach vorne. Eine bleiche, blutleere und intensiv nach Rote Beete stinkende Hand schloß sich um Swires und bremste ihren Fall.
" Beim heiligen Krümel, ich weiß nicht, ob ich Dir danken soll oder Dich wegen Geruchsbelästigung anzeigen soll !" keuchte Swires und versuchte möglichst flach zu atmen. " Schlimm genug, daß man dir bei Deinen Rote-Beete-Gelagen zuschauen muß, wenn wir zusammen etwas trinken, aber dieser Geruch aus nächster Nähe. Niemals ! Laß mich sofort los !"
" Tja , daß ist der Vorteil wenn man nicht mehr atmet muß. Man kann selber entscheiden, wann man etwas riechen will oder nicht !" sagte Rascaal mit einem leicht gekränkten Unterton. " Tut mir leid ! Beim nächsten Mal lasse ich Dich einfach fallen und Du kannst es mal als Un-Wichtel versuchen !"
" Ja, Ja , schon gut ! Sieh lieber zu, daß Du hinter unserem steinigen Freund her kommst, bevor er aus dem Laden hier Kleinholz macht. Ich schaue mich so lange mal bei den Feuerwehrmännern mit dem köstlich aussehenden Bier in der Hand um." Entgegnete Swires und machte sich zielstrebig davon.
Rascaal erreichte den Troll kurz bevor er bei dem Hauptmann der NGFF ankam.
"Laß es langsam angehen, Kamerad ! Im Gegensatz zu mir und der Eingangstür lebt dieser Mann noch und möchte diesen Zustand auch bestimmt nicht in den nächsten 10 Minuten geändert haben. " wisperte Rascaal dem diensteifrigen Troll zu.
" Du Dir machen keine Sorgen, Rascaal. Ich sein sehr sähn-sibbl !" zischte Malachit zurück.
Der Vampir schaute bedrückt auf den Fußboden und grummelte, daß er genau das befürchtet hätte.
" Warum Du sein so grahgrogram, Hauptmann Weißglut ? Du sofort gestehen !" donnerte Malachit, daß der Saal bebte und alles Gelalle und Gegröhle verstummte.
Nur ein leichtes Kratzen war zu vernehmen und als Rascaal sich umdrehte sah er Swires, die versuchte auf ein offenes Faß zu Klettern, um den Nachdurst der vergangenen Nacht zu löschen. Wo konnte man das schließlich besser, als bei der Feuerwehr ?!
Flammenhoch Weißglut, Hauptmann der NGFF ( Nebenschuppen Bubikopfweg ) blickte an sich herunter und bemerkte, daß er 50 cm über dem Boden schwebte. Sein Blick streifte die zertrümmerte Tür und noch bevor er den Troll anschaute, wußte er, wen er vor sich hatte.
" Na, Du Steingesicht, weißt Du noch immer nicht wie man Türklinken benutzt ? Deswegen haben wir Dich damals abgelehnt, Malachit . Die Kosten für zertrümmerte Türen wären zu hoch gewesen." Der Hauptmann grinste hinterlistig
Rascaal brach der Schweiß aus ( mit Rote Beete Aroma ) als er sah, wie der Hauptmann mit Malachit sprach.
" Vorsichtig, Mann, sonst wird mein Kamerad noch sähn-sibler !" warnte Rascaal den sich windenden Feuerwehrhauptmann.
" Blödsinn, Wächter tun niemandem etwas. Also, was soll ich sein ???"
" Grahgrogram ! " grollte Malachit.
" Gesundheit !"
"Mein Freund meint, daß Du aussiehst, wie jemand, der ein sehr schlechtes Gewissen hat und wenn ich an die Stimmung der Anderen denke, als wir hier eintrafen, muß ich ihm zustimmen ." schaltete sich Rascaal ins Gespräch ein. " Warum trinkst Du nicht mit ? Woher habt ihr so teures Bier eigentlich ?"
" Woher wir das Bier haben, geht Euch nichts an und ich trinke nicht, weil meine Frau Vorsitzende des Vereins gegen Singen, Abschlucken, Umfallen und Feiern, kurz: SAUF, ist und mir die Hölle heiß macht, wenn ich betrunken nach Hause komme, Ihr Spaßvögel !" fauchte Weißglut bösartig.
Malachit wollte gerade zu einer passenden Bemerkung, die mit schwingenden Fäusten zu tun hat, ansetzen, als sich über ihnen eine Klappe öffnete. Aus dieser Klappe schob sich ein kleines Brett und ein ca. 30 cm großer Dämon trat an den Rand. Er hatte für einen Dämon vollkommen untypisch dicke Tränensäcke und einen weinerlichen Gesichtsausdruck. Die kleine Gestalt schaute kurz nach unten, zuckte mit den Schultern hob einen kleinen Dolch und stach sich beherzt in den Fuß.
"-- WUÄÄÄH ! -- WUÄÄÄH ! -- WUÄÄÄH ! -- WUÄÄÄH ! -- WUÄÄÄH ! -- WUÄÄÄH !"
Weißgluts Blick zuckte nach oben : " Dieser verfluchte Spinner hat es doch tatsächlich...! Dieser geschmin...! Ich meine natürlich : FEUERALARM ! ALLES HALB AUFGESESSEN !"
Malachit ließ den zappelnden Hauptmann runter, während Rascaal sich nach Swires umschaute. Das Wichtelfräulein saß erschrocken und wieder stocknüchtern auf einem Faß und hielt sich wegen der plärrenden Sirene die Ohren zu.
" Malachit, Du holst Swires und ich versuche herauszukriegen, wo es brennt ! Wir treffen uns gleich bei den Ruinen des Tores wieder !" sagte Rascaal und flitzte zum wachhabenden Unfreiwilligem.
" Wo brennt es denn , Korporal ?"
" Alonsius Mullbindes Laden hinter der Einbalsamierergilde. Irgend etwas im Schaufenster scheint Feuer gefangen zu haben. " antwortete dieser.
In diesem Moment kam Malachit mit Swires auf der Schulter angepoltert.
" Hoffentlich sind unsere Kameraden schon in der Bahre, denn Mullbindes Laden brennt !" berichtete Rascaal. " Was zur Roten Beete ist denn DAS ?"
Ein quietschendes Gefährt, einer Kutsche nicht unähnlich wurde auf den Innenhof gezogen. Wo normalerweise aber die Pferde eingespannt würden, waren Holzstreben eingelassen, an denen sich die nicht ganz so Betrunkenen nun einfanden. Die andere Hälfte ( daher der Befehl ) der NGFF fiel mehr schlecht als recht in die Kutsche auf deren Mitte eine großer Bottich montiert war. In dem Bottich häuften sich widerwillig Ankhstücke, die versuchten voneinander Abstand zu halten.
An der Außenseite der Kutsche waren Schaufeln zum Ausbringen der Stücke angebracht.
" Pferde können wir uns nicht leisten !" kommentierte der Korporal.
" So wird das nie was !" rief Swires dazwischen." Los, alle Mann aufsitzen ! Mein Freund hier macht das schon !" das Wichtelfräulein flüsterte dem Troll etwas ins Ohr, der sofort begeistert nickte und auf das Feuerwehrmobil zu rannte.
Malachit nahm die Deichseln in die Hand und rannte los, Swires auf seiner Schulter sitzend und mit ihrer Zipfelmütze wirbelnd.
Rascaal schaffte es gerade noch aufzusteigen und sich mit auf den Kutschbock zu setzen.
Sie hetzten wie besessen durch die Gassen, am verdutzten T.M.S.I.D.R Schnapper vorbei, der sofort ein Geschäft witterte und hinterherlief. Zufälligerweise donnerten sie an der Bahre vorbei und sahen Chloe und Lewton gerade aus der Tür treten, beide einen Drink in der Hand.
"..." sagte Chloe, aber die Feuerwehr war schon vorbei.
Malachit bog nun in die Pfirsichblütenstrasse ein und das Spektakel lag vor Ihnen.

15.03.2000 22:54

Swires

Aus dem Fenster von Mullbindes Laden schlugen riesige Flammen gen Himmel. Einige Schaulustige standen herum oder versuchten mit mäßigem Erfolg gegen die Flammen anzukämpfen. An eine Wand gelehnt stand Alonsius Mullbinde und rang nach Luft. Sein rauchverschmiertes Gesicht und die angesengte Kleidung ließen den Schluß zu, daß er nur knapp einem unangenehmen Ende in den Flammen entgangen war. Vor ihm auf dem Boden lagen die kläglichen Überreste der Mumie, die wohl im Schaufenster gestanden hatte, als das Feuer ausgebrochen war.
Die Feuerwehrmänner und die Wächter sprangen vom Wagen und begannen sofort mit der Brandbekämpfung. Nur Swires und Rascaal eilten zu der Mumie und Mullbinde um Erste Hilfe zu leisten, da sich darum scheinbar noch niemand gekümmert hatte.
Alonsius Mullbindes Hände hatten dem Aussehen nach die nächste Bekanntschaft mit dem Feuer gemacht. Sie waren nur noch ein Haufen verbrannten Fleisches. Rascaal hatte zum Glück seine Drachenatemsalbe in der Tasche, die auch Verbrennungen heilt, und schmierte Mullbindes Hände dick damit ein.
"Sie hat im Fenster gestanden und einfach Feuer gefangen!" stammelte der Präperator ungläubig vor sich ihn und vergaß dabei sogar das obligatorische "ähem". "Ich habe versucht sie zu löschen, aber es war zu spät, die Vorhänge hatten schon Feuer gefangen und die Tinkturen begannen zu explodieren. Ach, die arme Mumie," schluchzte Mullbinde und zeigte mehr Mitgefühl, als man ihm auf den ersten Blick zugetraut hätte. "Sie hat immer so gute Arbeit geleistet."
"Swires, würdest du mir einen Gefallen tun," fragte Rasccal. "Um die Ecke ist ein klatschianischer Imbiss. Geh bitte dort hin und besorg zwei Portionen Klatschianischen Kaffee, extra stark. Ich glaube den können die beiden hier jetzt gut vertragen."
"Wird gemacht, Sir," Swires salutierte und rannte fort.
Rascaal wandte sich vom hysterisch schluchzenden Mullbinde ab, um zu schauen, ob der Mumie noch zu helfen war.
Diese stöhnte leicht vor sich hin und offenbarte, dass Mumien ziemlich hart im nehmen sind. Ihre Binden waren fast vollständig verbrannt und an einigen Stellen schauten die Knochen aus der verkohlten Masse.
"Oh mist, oh Mist, oh Mist, welche Schande, welche Schande. Verbrannt, völlig verbrannt, jetzt muß ich mich generalüberholen lassen, was das wieder kostet und diese Schande, wie sieht das nur aus, eine Mumie mit nagelneuen Binden. Ich werde mich jahrhundertelang in keinem anständigen Mumien-Club sehen lassen können," jammerte die Mumie vor sich hin und zeigte damit einen beeindruckenden Sinn fürs Praktische für eine Person, die gerade noch eine lebende oder doch eher untote Fackel gewesen war. Die Nähte um ihren Mund herum waren auch den Flammen zum Opfer gefallen, weshalb es kein Problem war sie zu verstehen.
"He, Mumie, gehts dir gut," fragte Rascaal trotzdem sicherheitshalber.
"Was für eine Frage. Ich bin grade bis auf die Leiche verbrannt und mein linker Fuß fehlt auch. Wenn du's unbedingt wissen willst, ja, mir gehts klasse, ging mir nie besser," sagte die Mumie sarkastisch aber nicht unfreundlich. "Nein, ich bin wirklich okay. Wir Mumien können einiges vertragen. Du solltest dir eher Sorgen um Alonsius machen, sein Leben ist sprichwörtlich grade in Flammen aufgegangen, daß wird er sich sehr zu Herzen nehmen. Sein Geschäft war alles was er hatte."
In diesem Moment kehrte Swires zurück. Sie balancierte auf jeder Handfläche einen riesigen Pappbecher und sah aus, wie eine etwas proportionslose Waage. Sie schwankte gefährlich unter dem Gewicht und trug einen ziemlich unfrohen Gesichtsausdruck zur Schau. Sie wollte grade zu einer gepfefferten Schimpftirade auf Rascaal und seinen mangelnden Sinn an gesundem Vampirverstand ansetzen, als der ihr mit ziemlichem Sinn für wichtelige Psychologie zuvorkam.
"Ist echt toll, daß du das für mich gemacht hast, Swires, hast einen gut bei mir."
Die Aussicht auf ein Freibier nimmt garantiert jedem aufgebrachten Wichtel den Wind aus den Segeln. Rascaal nahm ihr die Becher ab, reichte einen der Mumie und den anderen Alonsius Mullbinde, der sofort einen großen Schluck nahm, aufhörte zu schluchzen und stattdessen erstmal eine Runde schrie.

23.03.2000 20:50

Rascaal Ohnedurst

Nun muß man folgendes über klatschianischen Kaffee wissen : Die Molekularstruktur und der Geruch sind echtem Kaffee nicht unähnlich ( weswegen er auch in Ankh-Morpork fälschlicherweise für Kaffee gehalten wurde ), allerdings wird er in Klatsch zum entfernen Hartnäckiger Flecken benutzt. Dies ist einer der Gründe, warum Kaffee im allgemeinen nicht sonderlich beliebt in Ankh-Morpork ist.
Trotzdem - oder gerade deswegen - wird er in der Stadt immer wieder zur schlagartigen Ernüchterung Betrunkener, zum Schuheputzen oder zur Entlastung von Personen mit starken Schmerzen benutzt.
Auch in Mullbindes Fall war der klatschianische Kaffee ein durchschlagender Erfolg : Seine Augen weiteten sich, die Pupillen schlossen sich an, er schrie sich sie Lunge aus dem Leib und aus seinen Nasenflügeln kringelten sich dünne Rauchwolken empor, als wäre er ein Sumpfdrache. Allerdings vergaß er auch schlagartig die Schmerzen in seinen verkohlten Händen.
Nun endlich kamen auch Lewton und Chloe angerannt.
" Was, zum Henker, hat Euch denn so lange aufgehalten ? Sooooo weit ist es von der Bahre ja nun auch nicht !" schimpfte Swires, die zur Abwechslung mal auf Rascaals Schulter saß ( die Aussicht auf ein Freibier macht Wichtel sehr anhänglich ).
" Wi-Wir muschten scha nun erschtmal auschtrinken, newa ?!" versuchte Lewton so klar wie möglich zu sagen, versagte aber kläglich.
" Schlieschlisch muschten wir scha auch den ga-gantschen Tag auf eusch warten. Wo-wo seid ihr denn blosch geweschen ?" ergänzte Chloe.
" Erzählen wir euch gleich, Freunde ! Aber erst trinkt doch mal einen Schluck !" sagte Swires mit einem hinterhältigem Unterton " Ihr seid ja schließlich auch den ganzen Weg gelaufen und es ist sehr warm hier am Feuer. Rascaal, mein Freund, gib unseren tapferen Kollegen doch mal die Becher !"
" Natürlich gerne, Madame ! Gute Idee !" antwortete dieser und gab Lewton und Chloe die noch halbvollen Pappbecher. " Hey, Malachit, brauchst Du Hilfe ?"
" Nein, nein, ich hier haben alles unter Kontrolle und bald gelöscht, wenn Feuerwehr nicht so trödeln würde !" gab der Troll fröhlich zurück.
Malachit stand wie ein Berg vor Mullbindes Laden und warf immer wieder große Ankhstücke ins Feuer, die ihm von 2 Ketten schwitzender und fluchender Feuerwehrmänner gereicht wurden. So schnelle und effektive Arbeit war die Feuerwehr nicht gewohnt. Das Feuer hingegen zog es vor schleunigst auszugehen, anstatt sich mit dem Ankh anzulegen.
Der Troll warf ein großes Stück Ankh auf das letzte Flämmchen und ermordete es damit auf brutale Weise. Als er zu seinen Kollegen trat, saßen Chloe und Lewton auf der Straße und hechelten, hatten aber auch wieder einen klaren Blick.
" Was mit ihnen sein los ?" fragte er verdutzt.
" Och, die brauchten nur mal zwischendurch eine Erfrischung." lachte Swires.
" Wir sollten mal hineingehen und schauen, was noch stehengeblieben ist. Meinen sie nicht auch, Herr Mullbinde ?" sprach Rascaal und half dem dankbarem Mann auf die Beine.
" Beug? dich mal bitte eben zu mit runter, Malachit !" sagte Swires.
Der Troll tat, wie ihm geheißen und Swires flüsterte ihm etwas ins Ohr. Malachit richtete sich auf und grinste.
" Na klar, mach ich, Swires!" erwiderte der Troll, drehte sich um und trat auf die Feuerwehrmänner zu.
Die anderen 4 und Herr Mullbinde traten vorsichtig durch die verkohlen Reste der Eingangstür in den Verkaufsraum.
" Was hast Du zu Malachit gesagt ?" wollte Rascaal von dem Wichtelfräulein auf seiner Schulter wissen.
" Er soll die Feuerwehr am wegfahren hindern, denn ich möchte nachher noch ein Wörtchen mit dem Feuerwehrhauptmann wechseln. Seine Bemerkung von vorhin geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf ! Aber laß uns erst einmal sehen, was wir hier drinnen finden !" entgegnete Swires und konzentrierte sich ganz auf die Umgebung.

24.03.2000 17:56

Swires

Viel war von der Umgebung nicht übrig geblieben. Die meisten Substanzen, die Alonsius Mullbinde zur Präparation Untoter in seinem Laden aufbewahrt hatte, waren hoch entzündlich und somit ein gefundenes Fressen für jeden Brand gewesen. Dieser hier hatte also besonderen Spaß gehabt, bevor die Feuerwehr angerückt war.
"Sieht aus wie auf einem Schlachtfeld," sagte Swires und verschwand hinter einem Haufen Trümmern, wo sie nach den Geräuschen zu urteilen geschäftig herum stöberte.
"Oh nein, oh nein, oh nein, mein schöner Laden," fing Herr Mullbinde wieder an zu heulen. Der Anblick seines verhehrten Geschäftes hatte die Wirkung des klatschianischen Kaffees wohl aufgehoben.
"Na, wie wärs mit noch einem Schluck Kaffee zur Beruhigung," bot ihm Rascaal nocheinmal den Becher an, aber er winkte ab: "Nein, nein, schon gut, ich hör ja schon auf."
"Du merken, er völlig hat verloren sein ähem." flüsterte Malachit Rascaal ins Ohr.
"Das war wohl der Schock," meinte der Präparator, der nicht umhin gekommen war Malachits Bemerkung mit anzuhören, da ein Trollflüstern immer noch in einiger Entfernung gut zu vernehmen ist. "Vor ungefähr 20 Jahren hat mir ein schwarzer Mann hinter einer Tür aufgelauert, um mich zu erschrecken, seitdem hatte ich diesen Sprachfehler, hat das Feuer also doch eine gute Nebenwirkung gehabt und mich geheilt," erklärte Mullbinde und schien sich damit sogar in wenig über den Verlust seines Ladens hinwegzutrösten.
"Nun sagen sie doch mal, Herr Mullbinde, wie war das denn nun genau mit diesem Feuer," leitete Rascaal das Gespräch zurück zu den Ermittlungen. "Wie erklären sie sich den plötzlichen Ausbruch?"
"Es war soweit ein ganz normaler Tag gewesen. Allerdings habe ich meinen Laden erst kurz bevor das Feuer ausbrach geöffnet."
"Warum erst so spät," ließ sich Swires vernehmen und lugte neugierig hinter einem Balken hervor.
"Wie ihr sicherlich noch wißt, seid ihr heute morgen schon in aller Offlers Frühe hier herein gerauscht und habt mich vernommen. Anschließend sind Eure beiden Kollegen noch geblieben um in den alten Büchern herum zu blättern. Wächter in meinem Laden sind nicht gerade gute Werbung für mich und da dachte ich mir, daß ich an der Mumie genausogut heute ihre längst überfällige Vorsorgebehandlung vornehmen könnte. Bei solchen langwierigen Behandlungen bleibt der Laden immer geschlossen.
Wir waren grade fertig geworden, die Mumie hatte sich zurück ins Schaufenster gestellt und ich war dabei den Laden aufzuschließen, als ich die Mumie plötzlich schreien hörte. Ich bin dann zum Schaufenster und da stand sie schon lichterloh in Flammen. Mit meinen Händen habe ich versucht ihr zu helfen, aber es war zu spät, die Vorhänge hatten Feuer gefangen und eine Tinktur, die im Fenster stand, war explodiert. Ich habe die Mumie dann in den Laden gezerrt und sie letztendlich doch mit einer Decke löschen können. Danach haben wir den Laden aber verlassen müssen, da die anderen Präparate auch zu explodieren drohten und die Hitze schon ziemlich mörderisch war. Auf dem Weg nach draußen hat die Mumie dann leider ihren einen Fuß verloren, der muß hier noch irgendwo rumliegen." Mullbinde schaute sich suchend auf dem verbrannten Boden um.
Die versammelten Wächter hatten dieser Schilderung höchst interessiert zugehört.
"Wir können seine Aussage in Bezug auf die Behandlung an der Mumie bestätigen, als wir gegangen sind waren sie immer noch mit der Präparation beschäftigt," erklärte Lewton und Chloe nickte zustimmend.
"Hmm, wenn ich die richtige Schlußfolgerung aus dieser Erzählung geschlossen habe, dann war also die Mumie der Brandherd, wir sollten sie also fragen, warum sie entflammt ist," bemerkte Swires nachdenklich flitzte Richtung Ausgang, stolperte und fiel der Lange nach in die Asche.

26.03.2000 16:33

Rascaal Ohnedurst

" Ach Herr Mullbinde, sag? mal, wie sollen die ganzen Untoten des Stadtteils jetzt eigentlich versorgt werden ? Oder kannst du AUFGEBAHRT so schnell herstellen, wie Schnapper seine Würstchen ?" fragte Chloe, die sich erstaunlich schnell von dem Kaffee wieder erholt hatte. Es hatte eben doch den einen oder anderen Vorteil, eine Untote zu sein.
" Na ja," druckste Mullbinde herum " Es dauert schon ein kleines bißchen, aber ... nun, euch kann ich es ja wohl sagen ... ich habe ein geheimes Vorratslager in der Nähe der Hallen für Zukunftsschweinefleisch ! Dort ist es schön kühl ! Es ist für Notfälle wie diesen bestimmt !"
"Wer weiß alles von diesem Lager ?" hakte Rascaal sofort nach.
" Niemand außer mir und Mumie !" antwortete dieser.
"Wieso Mumie ?" wollte Swires wissen, während sie versuchte, nicht mehr wie ein 10 cm großer, aschiger Schatten auszusehen." Hast du denn keine Angst, daß er dein Lager plündert, um ausreichend Nachschub zu haben ?"
" Nein, denn erstens arbeitet sie schon seit der Gründungszeit bei mir und ist mein bester Freund, und zweitens bekommt sie Gratisbehandlungen sooft sie nur will !"
" Swires hat Recht." sagte Rascaal " wir müssen hören, was die Mumie zu sagen hat."
Vorsichtig ging die Gruppe nach draußen, darauf bedacht, an keinen der verkohlten Stützbalken zu kommen. Mumie saß draußen auf der Straße und sprach alte Flüche aus dem Djeltal auf die Umgebung und jeden der vorbei ging aus. Nebenbei spie sie Asche aus und versuchte, nicht auseinander zu fallen.
" Habt ihr zufällig Nadel und Faden dabei ? Ich würde mir gerne den Mund wieder zunähen !" fragte sie die herauskommenden Wächter hoffnungsvoll.
" Warum ?" fragte Lewton, der nun endlich auch den Zustand klatschianischer Nüchternheit erreicht hatte.
" Ungebildete Heiden." brummte Mumie unwirsch " Jede Mumie, die etwas auf sich und ihre Mumifizierung hält, hat den Mund mit echt tsortianischer Seide zugenäht, aber solch exquisite Ware kann man hier natürlich nicht erwarten. Außerdem habe ich ja noch die Wunde von der Mumifizierung im Bauch und wenn mein Mund nicht zugenäht ist, herrscht dauernd Durchzug in meinem Bauch !"
"Lewton, Du hast doch immer etwas zum Nähen dabei, falls du dich mal spontan verwandeln mußt !" bemerkte Rascaal.
Beschämt schaute Lewton zu Boden und druckste herum.
" Er hat sein Nähzeug gegen den letzten Bestialitätsdrink in der "Bahre" eingetauscht !" gab Chloe Auskunft.
Lewton wurde so rot wie sonst nur seine Opfer.
In diesem Moment drang Lärm an die Ohren der Wächter. Mit hastigen Schritten entfernte sich die NGFF vom Tatort, oder präziser gesagt von Malachit, der ihnen wütend hinterher schimpfte.
" Hey Steini, " maulte Swires, "den Hauptmann wollte ich doch noch vernehmen! Warum läßt du ihn abtraben?"
"Er nirgendwo traben hin!" rief Malachit entrüstet zurück und zog den zappelnden Feuerwehrhauptmann hinter seinem Rücken hervor. "Er unbedingt wollen bleiben! Ich muß wissen, denn ich ihm gesagt haben!"
Mit diesen Worten warf sich der Troll den wimmernden Mann wie einen Rucksack auf den Rücken und kam langsam auf die anderen zu.
"Also, Mumie, was ist heute morgen nun eigentlich passiert?" kam Rascaal auf die Ermittlungen zurück.
Die Mumie seufzte resigniert und begann ihren Bericht : " Bald nachdem Lewton und Chloe gegangen waren, sind Alonsius und ich mit der Vorsorgebehandlung fertig gewesen und der Laden wurde geöffnet. Ich nahm meinen Platz im Schaufenster ein und winkte den Passanten zu!"
" Aber du weist doch, daß man nach einer Aufgebahrt-Behandlung nicht in die pralle Sonne gehen darf!" warf Lewton ein.
" Es gibt hier keine pralle Sonne!" sagten Rascaal und Swires wie aus einem Munde. "Die Gasse ist zu eng, als daß die Sonne direkt ins Schaufenster scheinen könnte!"
"Aber daran Stiftbrander bestimmt nicht denken dabei!" bemerkte Malachit, hinter dessen Rücken der Hauptmann hin und her zuckte.
" Könnte sein, Großer!" sagte Rascaal, "Erzähl weiter, Mumie."
"Nun ja, kurz danach nahm ich eine Bewegung hinter mir war und dachte, daß es Alonsius sei, der mir einen Becher Importsand bringen wollte. Doch bevor ich mich umdrehen konnte, brannte mein Bein schon lichterloh! Ich versuchte das Feuer zu löschen, doch wenn man nur Aufgebahrt und trockene Mullbinden zur Verfügung hat, dann hat man ein echtes Problem. Ich weiß dann nur noch, daß Alonsius mich in den Vorraum zerrte und versucht hat, mich zu löschen." beendete die Mumie ihren Bericht.
Swires drehte sich zu Mullbinde um: "War denn Kundschaft im Laden?"
" Ja," antwortete Herr Mullbinde, " Zwei freundliche ältere Herren, die sich nach den Möglichkeiten der Konservierung ihrer Frauen erkundigt haben!"
"Wie haben ausgesehen? Du sofort sagen!" donnerte Malachit los und schüttelte den Feuerwehrmann vor Erregung von einer Straßenseite auf die andere.
" Normal, sofern so etwas in Ankh-Morpork überhaupt möglich ist. Nur, daß der eine die obere Gesichtshälfte gebräunt hatte und die untere ziemlich blaß war und der andere einen weißen Haaransatz hatte!" sagte der eingeschüchterte Mullbinde sofort.
" Du meinst sicher weiße Haare und einen schwarzen Haaransatz, denn sonst würden die Haare ja anders herum wachsen." bemerkte Rascaal skeptisch.
"Nein, nein, weißer Haaransatz!" betonte Alonsius.
Rascaal und Swires blickten sich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht an.
"Es immer merkwürdiger werden!" sagte der Troll.
"Stimmt, mein Freund," erwiderte Swires, "laß uns doch mal hören, was dein Gepäck zu sagen hat."
"Was für ... ? Ach ja, der ... !" erinnerte sich Malachit und schwang den zerzausten Hauptmann der NGFF nach vorne.
"Wen meintest du vorhin in der Feuerwache, kurz nachdem der Alarmdämon losging? Du sagtest ?Dieser verfluchte Spinner hat es doch tatsächlich...! Dieser geschmin...! ?." begann Swires das Verhör, die schon immer ein gutes Gedächtnis für Zitate hatte.
"Ich sage gar nichts!" erwiderte Weißglut trotzig.
"Du sofort alles gestehen, Winzling!" sprach Malachit und schüttelte ihn so wild in alle Richtungen, daß Weißglut grün anlief.
Trotzdem war er nicht zu einer Aussage zu bewegen.
"Ach laß es gut sein, Malachit. Ich weiß den perfekten Ort für ein Verhör! Kommt Ihr zurecht, Herr Mullbinde?" fragte Rascaal.
"Na klar, bis der Laden wieder aufgebaut ist, können Stäubchen Mumie und ich in der Einbalsamierergilde bleiben." antwortete dieser.
"Na gut, Kameraden, dann laßt uns den feinen Herrn Feuerwehrhauptmann an einen Ort bringen, den außer Untoten und Wächtern selten ein Lebewesen wieder lebend verlassen hat: Die Bahre. Wollen doch mal sehen, wie ihm die Atmosphäre gefällt!"
Allgemeines, zustimmendes Grinsen war die Antwort. Malachit klemmte sich den inzwischen sehr bleich gewordenen Weißglut unter den Arm, und die Sondergruppe Brandstiftung verließ den Pfirsichblütenweg in Richtung der Bahre.

28.03.2000 23:25

Swires

Die Bahre: Treffpunkt Untoter, Toter, verkrachter Existenzen und Wächter, die unter dem Deckmäntelchen der Nächstenliebe versuchen Geständnisse zu erpressen . Von weitem sieht es so aus als wollten sie einem rechtschaffenen Feuerwehrmann ein Bierchen ausgeben, aber nähern wir uns doch einmal dem Tisch, an dem ein Werwolf. ein Troll, der besagte Feuerwehrmann, ein Wichtelfräulein und zwei Vampire sitzen. Schnell wird klar, dass es sich bei diesem Treffen, nicht um einen lustigen Kaffeklatsch handelt.:
"Jetzt ist aber Schluß mit lustig, Herr Weißglut. Wir haben jetzt genug Zeit mit Freundlichkeiten und Bloody Marys verplempert, raus damit, wer ist, ich zitiere´"der verfluchte Spinner" und wer hat euch den Whiskey ausgegeben," fuhr Rascaal den Feuerwehrmann drohend an.
"Ich weiß, gar nichts," winselte dieser: "Laßt mich jetzt endlich gehen!"
"Nicht bevor wir nicht ein paar Antworten auf unsere Fragen bekommen haben!"
"Hey, schon mal was von Polizeigewalt gehört. Was ihr hier mit mir macht ist Nötigung. Ich werde euch bei eurem Boß verpetzen," schnappte Weißglut, wieder etwas mutiger geworden, zurück.
"Weißt du, Herr Weißglut," wandte sich Swires mit einem treuherzigem Lächeln an den Feuerwehrmann. " Polizeigewalt wäre es, wenn Malachit sich auf dich drauf stellen würde und wir dann mit Gewalt versuchen würden eine Aussage von Dir zu bekommen. Hmm," sie schien kurz nachzudenken und fuhr dann fort: "Es ist ja bald Schichtwechsel, daß bedeutet unser Dienst ist zu Ende. Zu deinem allergrößten Pech interessiert es unseren Boß herzlich wenig, was wir in unserer Feizeit treiben. Vielleicht ist dass mit der Nötigung gar keine so schlechte Idee, das wär ja dann wiederum Zivilistengewalt, wenn wir noch ein bißchen warten." Swires wandte sich mit grüblerischer Miene von Weißglut ab und ihrem Drink zu und sinnierte in Gedanken weiter über Gewalt, Nötigung, Zivilisten und Polizei und wie all diese Dinge zusammenpassen könnten.
"Swires hat Recht," sagte Chloe und stellte ein Pockerface zur Schau. "Wir sollten dich nach Dienstschluß in Malachits Obhut lassen, man weiß ja nie, was passieren könnte. Malachit ist ein von Natur aus ein ganz lieber Bursche, aber er scheint aus irgendeinem Grunde einen geheimen Groll gegen dich zu haben. Denk' also noch mal ganz scharf nach, ob du nicht doch etwas weißt. " An die anderen gewandt fuhr sie fort: " Ich bin ziemlich müde und habe außerdem Hunger, vielleicht sollte ich doch einen kleinen Imbiß zu mir nehmen." Sie warf Weißglut ein hintergründiges Lächeln zu, bei dem mehr Zahn als normal zu sehen war.
Weißglut schluckte mehrmals und ließ sich seine Lage durch den Kopf gehen. Von allen Seiten betrachtet, sah diese gar nicht so rosig aus: Ein nachtragender Troll, ein hungriger Vampir, Wächter, die ihm nicht grade wohlgesonnen waren und außerdem eine ganze Bar voller Untoter, in der ein normal Sterblicher eigentlich nichts verloren hatte, außer im Nachhinein vielleicht sein Leben.
"Nun benemht euch doch mal wie vernünftige Menschen und nicht wie Narren," versuchte er es trotzdem noch einmal und bewies damit einen gehörigen Mangel an Vernunft seinerseite.
"Menschen, vernünftige Menschen!" brauste Malachit auf und hieb mit der Faust auf den Tisch. "Ich sein vernünftig, aber bestimmt kein Mensch und mich deshalb nicht kann benehmen, wie ein solchiger. Du das nehmen sofort zurück. Mensch sein Beleidigung für jeden anständigen Troll."
"Und genauso für jeden anständigen Werwolf." setzte Lewton hinzu und bleckte die Zähne.
"Narren, das ist es!" rief Swires plötzlich aus und fiel vor Aufregung kopfüber in ihren Punsch Neckrofile'.
"Narren, wieso Narren. Mensch war doch grade nochdas Topthema." sagte Rascaal verwirrt und angelte Swires aus dem Glas.
Swires hustete und verschluckte sich fast nocheinmal vor Aufregung, als sie versuchte den verdutzten Wächtern die Sachlage zu erklären: "Ja, versteht ihr denn den Zusammenghang nicht? Die beiden Männer, die die Mumie angezündet haben, waren abgeschminkte Narren. Deshalb der weiße Haaransatz und das nur halb braune Gesicht. Die obere Gesichtshälfte ist normalerweise immer unter weißer Schminke versteckt und deshalb nicht gebräunt. Und der andere Mann hat sich einfach nicht sorgfältig genug abgeschminkt gehabt und den Haaransatz vergessen, deshalb weiße Haare. Wie dumm von uns, da nicht gleich draufzukommen." "Vielleicht stimmt es wirklich, dass man mit einem bestimmten Alkoholgehalt im Blut klarer denkt." fügte sie noch hinzu und blickte nachdenklich ihren Punsch an, der nicht zurückblickte

31.03.2000 18:15

Rascaal Ohnedurst

"Himmel, Swires, Du hast recht ! Zumindest was die Haare des einen Typen angeht. Aber das mit der oberen Gesichtshälfte des anderen paßt noch nicht so richtig." merkte Rascaal nachdenklich an und schlürfte an seinem obligatorischen Rote Beete Saft.
Sogar Hauptmann Weißglut beugte sich angewidert zu Lewton und fragte:" Sag? mir bitte nicht, daß der das Zeug wirklich trinkt ! Da kommt einem ja der letzte Whiskey hoch !"
" Leider doch !" antwortete Lewton mit einem gequälten Unterton in der Stimme " Er ist zwar sonst ein prima Kumpel, aber es gibt so Momente, in denen er richtig eklig ist !"
" Aber du erwähntest gerade den letzten Whiskey, mein bald blutender Freund !" sagte Chloe und beugte sich mit einem hungrigem Grinsen zum Hauptmann hinüber. " Du hast uns immer noch nicht verraten, wer euch den Whiskey geschenkt hat und warum du nicht mitgetrunken hast !"
Der Anblick der näherrückenden Vampirin löste in Weißglut einen inneren Konflikt aus. Auf der einen Seite gab es da die gutbürgerliche Seite von ihm ( obwohl "gut" in Ankh-Morpork ein sehr relativer Begriff ist ), die gerne hier sitzenbleiben würde und all? die seltsamen Namen auf der Getränkekarte ausprobiert hätte ( Es hätte ihn vielleicht interessiert, daß man bei dem einen oder anderen Getränk besser nicht mehr lebte und zum Verzehr Messer und Gabel, oder ein Raubtiergebiß brauchte ). Auf der anderen Seite war die offensichtlich kriminelle, oder käufliche Seite von ihm, die in diesem Moment in Chloes Augen sah und wesentlich mehr darin sah, als für einen einfachen Verstand gut war.
Für den Bruchteil einer Sekunde kämpften die beiden Seiten gegeneinander, doch die gutbürgerliche Seite ließ sich zu sehr von der Getränkekarte ablenken, unterlag und löste sich in nichts auf. Mit einem Ruck, der den neben ihm sitzenden Malachit total überraschte ( Nun ja, alle schnellen Bewegungen überraschen Malachit ), sprang Weißglut auf und versuchte zur Tür zu kommen. Der Fairneß halber muß erwähnt werden, daß es in der Bahre nie sehr hell ist, da die meisten Gäste das Licht verabscheuen und sowieso mit übersensiblen Augen ausgestattet sind. Dazu kommt noch, daß die Hälfte der Getränke auf der Karte aus diesem oder jenem Grund dampfen und daher die Umstände für eine Flucht aus unbekannten Räumen sehr ungünstig sind.
Weißglut rannte blindlings und mit weit aufgerissenen Augen los, nur um nach vier Schritten mit einem an den Tresen gehenden schwarzen Mann zusammenzustoßen. Dieser machte " Buh !" und steigerte damit den von Chloes Augen erreichten Effekt noch um ein Vielfaches. Abrupt drehte sich Weißglut um, rannte in eine andere Richtung und prallte kurz danach mit einem dumpfen Schlag auf einen Zombie, der nichtsahnend auf einem Barhocker saß und einen Becher "Verwesung" trank. Die Wucht des Aufprall schleuderte beide auf den Tresen, wobei sich ein Arm des Zombies löste.
Den Arm in der Hand haltend und dessen Eigentümer um mehr als " Armeslänge" entfernt wissend, brannten nun endgültig alle Sicherungen bei Weißglut durch und er fing schrill an zu lachen.
" Hör mal, Kumpel," wandte sich Igor an den kichernden Feuerwehrmann. "wer bezahlt mir eigentlich die ganze Sauerei hier ?"
Jemand tippte auf Weißgluts Schulter. Es war der schwarze Mann von eben.
" Wir mögen hier keine Lebenden, wenn sie nicht in irgendwelchen Drinks schwimmen. Kapiert ?"
" Und außerdem hätte ich gerne meinen Arm wieder !" fügte der Zombie hinzu.
Weißglut fing an zu schreien und rannte (mehr durch Zufall) auf den Ausgang zu. Problematisch wurde es nur noch durch den Umstand, daß sich die Türöffnung mit einem Mal verdunkelte und er gegen eine Mauer aus massivem Granit rannte. Es ertönte ein relativ lautes "Klong", als Weißglut mit seinem Kopf gegen die Mauer stieß, und dann kehrte schlagartig Ruhe ein.
" Na, mein Kleiner, wo du wollen denn hin ?" fragte Malachit den bewußtlosen Feuerwehrmann. Er warf sich den Mann über die Schulter und stapfte sich Tisch zurück, wo sich die anderen Wächter vor Lachen krümmten.
" Tolle Show!" kicherte Swires "Er hätte Narr werden sollen. In dem Beruf hätte er Riesenerfolg. Zum Totlachen."
" Apropos Tot." meldete sich Rascaal zu Wort " Herr Mullbinde sagte übrigens, daß die untere Gesichtshälfte des anderen Typen bleich war. Ich könnte mir schon vorstellen, wer der 2.Ganove war, denn es gibt jemanden, der wirklich die ganze Zeit die untere Gesichtshälfte vor der Sonne geschützt hat. Nämlich einen Assassinen. Sie tragen neben ihrem normalen Seidengewand auch immer die untere Gesichtshälfte verhüllt. Erinnert Ihr Euch noch, daß Herr Witwenmacher vor der Narrengilde ausdrücklich drauf bestanden hat, daß es Brandstiftung wäre? Ich glaube zwar nicht, daß er der Andere war, aber ich bin sicher, daß er mehr weiß, als er zugibt."
Swires wurde ernst.
" Aber warum sollten ein Narr und ein Assassine zusammen Feuerteufel spielen ? Wo ist das Motiv ?" fragte sie.
" Das uns bestimmt unser Freund unser bewußtloser verraten können. Ich ziemlich sicher, daß er nun gerne ko-oppp..., ko-opp..., na eben mitmachen wird, wenn wieder wach er wird." sagte Malachit zuversichtlich.
"Tja," meinte Lewton " es wird bloß noch ?ne ganze Weile dauern, bis er wach werden wird!"
" Oh nein !" widersprach Malachit gutgelaunt " Man ihm bloß über den Kopf muß schütten Flüssigkeit. Ich das mal gesehen in Buch !"
Mit diesen Worten nahm der Troll sein Glas und goß es über Weißgluts Kopf aus.
"Ha...!" wollte Rascaal noch einwenden, aber es war zu spät.
Schweigend beobachteten die Wächter, wie sich Weißgluts Haare langsam auflösten.
" Oops !" sagte Malachit schuldbewußt " Vulkanausbruch auf Eis wohl doch sein ein bißchen zu scharf dafür !"
" Vielleicht bemerkt er die Glatze ja gar nicht !" hoffte Chloe und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen

03.04.2000 00:08

Swires

Der Feuerwehrhauptmann wachte erst auf, nachdem ihm die Wächter mit vereinten Kräften ein ganzes Glas voll Totenwecker extra stark eingeflößt hatten, ein Getränk, ähnlich dem Klatchianischen Kaffee mit dem nicht zu spaßen ist. Wie sein Name schon sagt, dient es zur Reanimation Toter und ist in der Bahre sehr beliebt. Um seine genaue Rezeptur ranken sich viele Legenden und Mythen, fest steht, daß es keine Dinge, wie eingelegte Skorpione, Würmer oder ähnliches enthält.
Weißglut stöhnte und schlug langsam die Augen auf. Sein Blick fiel auf Malachit, der ihn freundlich angrinste, was den Hauptmann zu einem gequälten Schrei veranlaßte.
"Guten Morgen, Feuerwehrmann," dröhnte der Troll. "Du haben jetzt ausgeschlafen und vielleicht einen Traum gehabt, über die Person, die euch den Whiskey gegeben?"
Der Hauptmann stöhnte noch ein bißchen mehr woraufhin der Troll aus seinem Blichfeld verschwand um Chloe Platz zu machen, die ebenfalls freundlich griente,ein nicht minder furcherregenden Anblick.
"Oh nein, ihr seid ja immer noch da!" ächzte Weißglut und schloß vorsichtshalber erstmal wieder die Augen in der vagen Hoffnung, daß die Nachtmahre vielleicht verschwinden könnten.
"Irrtum, Weißglut, nicht wir sind immer noch da, sondern du bist immer noch hier, ein kleiner aber feiner Unterschied!" hörte er eine Stimme nahe an seinem Ohr, die er als die des Wichtelfräuleins erkannte.
"Ich will nach Hause?" heulte Weißglut plötzlich los und hielt sich den Kopf.
"Kannst du auch, sobald du uns ein paar Informationen gegeben hast. Wer war der edle Whiskeyspender?" flüsterte nun der Werwolf ins anderes Ohr.
"Weißgesicht war's verdammt noch mal!" entfuhr es Weißglut, dessen Nerven nach dem Genuß des Totenweckers weiterem Psychoterror nicht mehr gewachsen waren. "Einen Tag vor dem Brand in der Narrengilde kam er in unser Quartier und sagte, dass am nächsten Tag um soundsoviel Uhr ein Brand ausbrechen würde und es zwingend notwendig sei, dass wir rechtzeitig zum löschen kämen. Er versprach uns ein paar Fässer Whiskey, wenn alles klappt, die dann auch angeliefert worden sind, kurz bevor ihr am nächsten Tag zu uns kamt."
"Das ist ja hochinteressant!" ließ sich Rascaal vernehmen. "Aber wer ist der verdammte Spinner?"

06.04.2000 15:31

Rascaal Ohnedurst

Erneut flackerte Panik in Weißgluts Augen auf und er leckte sich nervös die noch immer blutleeren Lippen.
"Ok," hauchte Chloe und setzte dabei ein grausam strahlendes Grinsen auf, das ihre Vampirzähne richtig zur Geltung brachte " formulieren wir es ein bißchen anders: (ihr Lächeln verschwand) Ich habe dieses bescheuerte Rührt-mich-nicht-an-sonst-beschwere-ich-mich-Spiel ziemlich satt und deshalb mein Vorschlag : Du verrätst uns jetzt die Identität des "verfluchten Spinners" oder wir beide machen heute Nacht nach Dienstschluß einen intimen kleinen Spaziergang vor die Stadtmauern. Du weißt schon, da wo die Luft noch rein, der Ankh noch sauber und das Blut noch rot ist ! Wenn Du verstehst, was ich meine."
Die anderen Wächter hatten gebannt der Rede der sonst recht wortkargen Vampirin zugehört und man konnte an Weißgluts Gesicht erkennen, daß er sich zu einer Entscheidung durchrang. (Hauptsächlich dadurch, daß er bei Chloes Blick unkontrolliert anfing zu zittern.)
" E-e-es m-m-m-uß si-si-sich u-um ei-eines von Lo-lo-lo-lord Witwenmachers Ki-kindern handeln !" stotterte der Feuerwehrhauptmann. " Als Weißgesicht zur Feuerwache kam und ich sein Angebot annahm, beschwörte er mich, nichts darüber zu sagen ansonsten würde ich Besuch vom ?Sproß des höchsten Assassinen von Ankh-Morpork? bekommen. Aber lieber das, als ein Rendezvous mit der Damen mit dem seltsamen Überbiß !!!"
"Ist doch immer das Gleiche mit den Männern ! Keiner, der noch ein bißchen Blut in sich hat, will etwas von mir wissen." maulte Chloe beleidigt "Wir Vampire haben einfach einen zu schlechten Ruf."
" Das kommt immer auf die Vorlieben des betreffenden Vampirs an !" lächelte Rascaal wissend, aber nicht unzufrieden in Chloes Richtung.
Swires hatte sich inzwischen zu ihren majestätischen 10 cm vor dem Hauptmann auf dem Tisch aufgebaut und versuchte, so einschüchternd wie möglich zu wirken.
" Ein Feuerwehrmann hilft also Brandstiftern, wie nett ! Bin mal gespannt, was Lord Vetinari dazu zu sagen hat !" fuhr Swires den Mann an.
" Ist mir ganz egal !" antwortete Weißgesicht " wenn ihr mir bloß die Bleiche und den laufenden Fels vom Hals haltet. Über das Problem Vetinari kann ich mir später immer noch die Haare raufen."
" Äh, wo du gerade erwähnen deine Haare ! Ähhh... !" stammelte Malachit mit einem Gesichtsausdruck, den noch niemand zuvor bei dem Troll gesehen hatte: Verlegenheit !
" Im Prinzip Haar doch sein vollkommen unnütz, nicht wahr ! Ich meine, es nicht einmal gemacht aus Stein oder Silizium.." fuhr Malachit hoffnungsvoll fort.
Weißglut beugte sich langsam zu Swires vor und fragte sie mit einen vorsichtigen Seitenblick auf den ziemlich bedrückt aussehenden Troll: " Sag mal, was faselt er da eigentlich ?"
" Och," antwortete Swires bedenklich schadenfroh " Ich bin ziemlich sicher, daß du das gleich herausfinden wirst, mein Lieber !"
" Was, beim ollen Bärendrücker, ist denn eigentlich los mit meinen Haaren ?" fragte Weißglut und faßte sich auf den Kopf.
Es hatte nie eine Rasur auf der Scheibenwelt gegeben, die ein ähnlich glattes Resultat hervorgebracht hätte, wie die Dusche mit Malachits Getränk. Weißgluts Augen wurden groß und starr. Mit hektischen Bewegungen befühlte er seine Kopfhaut in der Hoffnung, noch irgendwelche Haarreste zu finden. Dann endlich zuckten seine Mundwinkel und ein dünner Strom Tränen rann seine Wangen hinunter.
" Was...was habt Ihr mit meinen Haaren gemacht. Sie waren mein ganzer Stolz, wenn sie so zottelig auf meine Schultern fielen !"
"Reg? Dich ab, sonst zeige ich Dir heute nacht mal mein zotteliges Haar !" warf Lewton ein.
Ich werde mich über jeden einzelnen von euch Idioten bei eurem Vorgesetzten beschweren !" schimpfte Weißglut.
Rascaal packte ihn am Kragen und zog ihn quer über den Tisch zu sich heran, so daß Swires sich nur knapp mit einem Sprung auf Chloes Schoß in Sicherheit bringen konnte.
" Gar nichts wirst Du machen, mein Freund !" zischte der Vampir und sah ausnahmsweise einmal richtig bedrohlich aus, "Verbuch es einfach unter der Rubrik ?Lebenserfahrungen und Verschleiß? und geh? deiner Wege. Unser Vorgesetzter ist um diese Uhrzeit sowieso noch im Vollrausch und danach nicht ansprechbar. Noch etwas, solltest du deine irgendwann ändern, muß ich Dir ein Geheimnis verraten : Meine beißsüchtige Kollegin hier steht auf Glatzköpfe. Also: Geh zurück zu Deiner Feuerwache und sorg? dafür, daß deine Männer nicht betrunken sind, wenn sie Dienst haben ! Malachit, würdest Du den Herrn bitte zur Tür bringen ? In einem Stück ?!"
" Na klar, Rascaal !" Der Troll klemmte sich den verdutzten Hauptmann vorsichtig im Schwitzkasten unter den Arm und stapfte Richtung Ausgang. " Komm, laß uns doch mal sehen, ob du dieses mal die Tür findest !"
Swires kroch mühsam wieder auf den Tisch und sagte:" Könntest Du mich nächstes Mal eventuell vorwarnen, wenn du deine Ich-bin-ein-ganz-böser-Vampirmacho-Nummer durchziehst ? Was ist eigentlich los mit Dir, daß du so böse geworden bist ?"
" Entschuldige, Swires, ich habe nur ein bißchen die Kontrolle über mich verloren. Diese dauernden Tagschichten machen mich einfach fertig. Außerdem ist der Einsatz in unserem Fall gerade ziemlich erhöht worden. Schließlich haben wir es nun mit 2 Gildeoberhäuptern zu tun und zwar nicht mehr nur wegen Brandstiftung !"
" Richtig," gab das Wichtelfräulein zu " es kommt auch noch versuchter Mord dazu, denn Herr Mullbinde sollte den Brand ja bestimmt nicht überleben ! Schließlich war die zuständige Feuerwache komplett betrunken sein."
" Aber wenn es tatsächlich Weißgesicht und Witwenmachers Sohn gewesen sein sollen," warf Lewton dazwischen " warum hat Lord Witwenmacher dann beim ersten dann beim ersten Brand so ausdrücklich darauf hingewiesen, daß es Brandstiftung gewesen sei ?"
" Genau, und vor allen Dingen : Was sollen diese überdeutlichen Spuren zu einem Untoten ? Wer hätte etwas davon, wenn sich ein Untoter oder eine Untote für ein Verbrechen verantworten müßte ?" fügte Chloe hinzu.
" Fragen über Fragen !" murmelte Rascaal vor sich hin " Vor allen Dingen : Wie gehen wir jetzt weiter vor ?"
Nachdenkliches Schweigen herrschte am Tisch, daß nur von einem dumpfen ?Klooong? unterbrochen wurde.
"?tschuldigung ! Daneben !" konnte man Malachits Stimme vernehmen " Ich dir wollen durch Tür helfen, aber die Dinger sein einfach zu klein. Hallo, Du nicht einfach da rumliegen und schlafen. Aufstehen ! Wollen versuchen noch einmal !"
Die anderen Wächter grinsten sich an. Wenigstens Malachit war in Hochform.

07.04.2000 11:23

Swires

Nachdem der Troll den Feuerwehrhauptmann vor die Tür befördert und so gewährleistet hatte, dass er nicht zu einer kleinen Zwischenmahlzeit für einen der anderen Besucher der Bahre wurde, kehrte er zu den anderen Wächtern zurück.
"So, was wir jetzt machen? Wir nun kennen Brandstifter von Narrengilde, waren Narren selbst, die Idioten!" Malachit ließ sich auf einen Stuhl fallen, der diese Prozedur nur unter lautem Protestgestöhn über sich ergehen ließ.
"Nun, unsere Schicht ist eigentlich schon seit einer halben Stunde zu Ende. Aber Weißgluts Enthüllungen und die Brandstiftung von Herrn Mullbindes Laden lassen eigentlich keine Pause zu. Was meint ihr, Freunde? Seid ihr noch fit für weitere Ermittlungen?" Rascaal schaute in die Runde und sah ausnahmslos zustimmende Gesichter. "Gut, dass wäre also geregelt. Ich schlage vor, wir gehen jetzt zur Narrengilde und hören uns dort noch einmal ein wenig unter den Narren um."
Die Wächter bezahlten und brachen auf. Vor der Tür wurden sie aber von Rascaal aufgehalten.
"He, mir fällt grad ein, dass wir vielleicht eine Meldung im Wachhaus machen sollten. Von wegen, neue Ermittlungsergebnisse und versuchter Mord an Mumie und Mullbinde. Wer meldet sich freiwillig?" Rascaal wußte, dass diese Aufgabe nicht auf große Begeisterung stoßen würde, da es mit einem weiteren Fußmarsch verbunden war, aber er fragte trotzdem. Alle Wächter traten, sich nicht angesprochen fühlend, einen Schritt zurück. Swires, die grade auf niemandes Schulter weilte und tief in Gedanken versunken war, blieb übrig.
"Ah, eine Freiwillige, sehr schön Gefreite Swires!" sagte Rascaal falsche Fröhlichkeit vortäuschend, da er selbst auch keine Lust hatte zu gehen.
"Wie, was, wieso freiwillig. Wichtel tun nie etwas freiwillig? Was überhaupt?"
Rascaal klärte sie auf.
"Ja, ja, immer auf die Kleinen und ich habe auch noch die kürzesten Beine, aber ich gehe trotzdem." Das Wichtelfräulein nahm sich die Zipfelmütze vom Kopf und blies in eine Tröte, die am Ende befestigt war. Es ertönte ein Ton, der nur für die scharfen Ohren des Werwolfs und der Vampire zu vernehmen war.
"Was machst du denn da?" wollte Chloe wissen.
"Ich besorge mir ein Taksi!" sagte Swires selbsgefällig und rammte sich die Mütze wieder auf den Kopf. Über den Wächtern rauschte es und eine Gans landete neben dem Wichtelfräulein.
"Juchee, Mittagessen!" schrie Lewton und wollte sich auf den Vogel stürzen.
"Du wirst es nicht wagen, Lewton. Diese Gans steht unter meinem persönlichen Schutz und wird nicht gefressen." wies Swires den Werwolf zurecht und zog sich am Flügel festhaltend auf den Rücken der Gans. "Trainierte sind heutzutage unglaublich schwer zu kriegen. Ich hatte einen Vetter, der hat es mal mit einer wilden Gans versucht und ist erst nach einem Jahr zurückgekehrt, weil sie ihn in ihr Winterquartier mitgenommen hat. Daraufhin nervte er uns abendelang mit irgendwelchen wilden Geschichten, die er angeblich erlebt haben will," erklärte Swires den verdutzten Wächtern, während die Gans vorsichtig Anlauf nahm,um sich dann wieder in die Lüfte zu erheben "Wir sehen uns dann an der Narrengilde," rief sie ihnen noch zu, bevor Gans und Wichtel hinter den Dächern verschwanden.
"Hoffentlich sie nicht werden abgeschossen," brummte Malachit und schaute den Zweien verwundert nach. "Und ich sie immer tragen müssen auf Schulter, dabei sie haben eigenes Tram.., Truns..., Fortbewegungsmittel."
Die Wächter setzten sich nun auch in Richtung Narrengilde in Bewegung.
"Fassen wir doch noch einmal zusammen," schlug Chloe vor. "Wir haben eine abgebrannte Narrengilde, die wahrscheinlich von ihrem eigenen Oberhaupt in Brand gesetzt worden ist. Dann haben wir einen abgebranntenTotenpräparationsladen. Bei diesem Brand sollten zwei Menschen,... Verzeihung, ein Mensch und ein Toter äh, sterben. Es ist anzunehmen, das der oder die Brandstifter eventuelle Zeugen aus dem Weg räumen wollten. Desweitern hätten wir noch einen Zombie, dem eine Flasche hochentzündliches Aufgebahrt gestohlen wurde, welche höchstwahrscheinlich als Brandbeschleuniger beim Gildenbrand benutzt worden ist. Außerdem ein Streichholzbriefchen aus der Bahre, das den Verdacht auf einen Untoten lenken soll und zwei mysteriöse Männer, die den Zombie verfolgt haben, sowie zwei andere oder dieselben mysteriösen Männer, die die Mumie in Brand gesteckt haben. Habe ich irgendetetwas vergessen? Wahrscheinlich, da dieser Fall derartig verworren ist, dass man gar nicht an alles denken kann. Was fällt euch noch ein?"
Die Wächter trabten eine Weile schweigend dahin.
"Wir wissen, das ein Mann sein Narr, der andere Assassine!" fügte Malachit hinzu.
"Ausserdem Chef von Assassinen wollen, dass wir finden Brandstifter, Chef von Narren meinen, dass gar nicht gewesen sein Brandstiftung."
"Ausserdem stellt sich die Frage, wie viele Komplizen es gibt," warf Lewton ein. "Es steht ausser Frage, dass Weißgesicht beteiligt ist. Aber ist er auch der Verfolger von Herrn Kübel, was ich nicht glaube, oder der abgeschminkte Narr aus Mullbindes Laden? AUch bleibt die Frage offen, wer der zweite Mann aus der Bahre ist, der, den Kübel nicht erkennen konnte."
"Ich glaube, der Schlüssel zu all diesen Fragen liegt beim Motiv. Wer profitierte von dem Gildenbrand und warum. Aber das versuchen wir jetzt heraus zu finden." sagte Rascaal und deutete auf die Narrengilde, die vor ihnen aufragte.
Da das Tor seit dem Brand nicht mehr existent war und noch nicht erneuert worden war, wurden die Wächter nicht am Zutritt des Gildengeländes gehindert. Auf dem Hof waren mehrer Narren dabei ein neues Gebäude zu errichten, einige andere räumten Gerümpel und Trümmer beseite.
Auf einem großen Holzhaufen saß Swires mit baumelnden Beinen und begrüßte die Wächter mit einem breiten Grinsen.
"Hey, du sein aber schnell!" meinte Malachit und liess dass Wichtelfräulein auf seine Schulter klettern.
"Tja, so eine abgerichtete Gans hat schon was für sich."
"Und? Was sagt der Chef?" wollte Rascaal wissen
"Im Grunde genommen nicht sehr viel. Er war nämlich noch ein wenig verkatert und ziemlich schlecht drauf. Aber er grummelte irgendetwas von 'Gute Arbeit und weiter so', bevor er wieder im Koma versank."
"Na schön, dann mal los!" meinte Rascaal und ging zielstrebig auf einen Narren zu, der sich alleine mit einem riesigen verkohlten Balken abmühmte.
"He Malachit! Komm mal her und hielf uns ein wenig!" rief er dem Troll zu nachdem er ebenfalls vergeblich versucht hatte den Balken fortzubewegen.
Malachit griff mit einer Hand zu und beförderte den Balken in hohem Bogen auf einen Wagen, der schon randvoll mit Abfall beladen war.
"Vielen Dank!" sagte der Clown und wischte sich die schweißnasse Stirn mit einem großen rot-weiß karierten Tuch ab, wobei sich ein Großteil der Schminke von seinem Gesicht verabschiedete. "Ihr seid doch Wächter, oder?"
"Ja genau und wer bist du?"
Der Narr sah Rascaal schief an und sagte abweisend: "Herr Weißgesicht hat uns verboten mit Wächtern zu reden!"
"Aber warum denn? Wir wollen euch doch nur helfen!"
"Das hat er nicht gesagt. Und ich verstehe es eigentlch auch nicht. Immerhin ist der Gilde ziemlicher Schaden entstanden." meinte der Narr schon etwas zugänglicher.
"Sag mal, was für Gebäude sind bei dem Brand eigentlich zerstört worden?" mischte sich Swires in die Unterhaltung.
Der Narr sah das Wichtelfräulein abschätzig an und wollte schon zu einer frechen Antwort ansetzen, da ein Narr die Gelegenheit zu einem Witz, vor allem auf Kosten anderer nie ungenützt verstreichen lässt, als ihm klar wurde, auf wessen Schulter sie saß.
Er rieß sich zusammen und sagte möglichst freundlich: "Naja, die Schlafsäle sind verbrannt, die Küche die Essäle, ein paar Lagerräume und die Halle mit den Requisiten."
"War da irgendetwas Wertvolles dabei?" hakte Swires nach.
"Eigentlich nicht. Aber..." Der Clown erstarrte plötzlich und beugte sich schnell hinter einen Stapel Holz und fuhrwerkte dort geschäftig herum.
Die Wächter drehten sich um und erblickten Herrn Weißgesicht, der in Begleitung eines Fremden wütend auf sie zukam.
"Clown Brambo, du meldest dich nachher bei mir, verstanden?" herrschte er den Clown an. "Und geh sofort dein Gesicht nachschminken. So, wie du aussiehst bist du eine Schande für die Narrengemeinschaft."
"Ja, Herr Weißgesicht, Sir!" kam es kleinlaut zurück.
"Und ihr verschwindet sofort vom Gildengelände und lasst euch hier nicht mehr blicken, sonst kriegt Vetinari eine Meldung, dass ihr euch in Gildenangelegenheiten eingemischt habt."
Der Fremde stand betreten daneben und hörte sich Weißgesichts Tirade peinlich berührt an.
"Wir sind dabei ein Verbrechen aufzuklären und somit befugt Ermittlungen durchzuführen, Herr Weißgesicht, sie dürfen uns nicht in der Ausübung unserer Pflicht behindern!" versuchte Rascaal das aufgebrachte Narrenoberhaupt zu beruhigen, was aber eher den gegenteiligen Effekt erzielte.
"Hier ist überhaupt kein Verbrechen geschehen, Freundchen, der Brand war ein Unfall!" raunzte Weißgesicht zurück.
"Hier vielleicht nicht, aber in der Pfirsichblütenstrasse wurde versucht zwei Individuen ihrer Existenz zu berauben," lavierte sich Swires geschickt um die Klippen linguistischer Problematik herum. "Nach Absatz 237 des Gestzes zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung in den Stadtteilen Ankh und Morpork von 1298 sind wir per Eid dazu verpflichtet alles zu zun, um dieses Verbrechen aufzuklären. Der Anhang von Paragraph 67 setzt in diesem Fall sogar ihr Gildengesetz ausser Kraft und befugt uns auch auf Gildengelände zu ermitteln."
"Das wird sich zeigen!" stieß Weißgesicht wutschnaubend hervor und rauschte von dannen, den Fremden im Schlepptau, der den Wächtern einen mitfühlenden Blick zu warf.
"Sag mal Swires, diese Verordnungen, die du da grade zitiert hast, die gibt es doch nicht wirklich, oder?" wandte sich Rascaal staunend an das Wichtelfräulein.
"Ach Quatsch, das ist mir grade nur so eingefallen. Wir sollten uns beeilen, bevor Weißgesicht tatsächlich in den Gesetzen der Stadt nachschaut und unter Paragraph 67 etwas über das Verbot von Kuhfladen auf öffentlichen Wegen findet!"

09.04.2000 03:06

Rascaal Ohnedurst

"Ähhh... , wollen wir wirklich mal hoffen, daß er nicht nachschaut, denn § 67 ist nicht die Verordnung gegen Kuhfladen auf öffentlichen Wegen, sondern vergessene Gesetz Lord Schnappübers über die Freiheit eines Narren, auch Narrenfreiheit genannt." merkte Lewton an " Ich glaube nicht, daß Weißgesicht gerne daran erinnert werden würde, daß die ihm unterstellten Narren ein Recht auf Freiheit haben."
"Öööh... ! Nun ja, man kann nicht immer treffen ! Wir haben eine kleine Atempause vor ihm und nur das zählt !" gab Swires zurück.
" Ich würde sagen: Nachdem unsere bemützte Kameradin unsere Rechte durchgeboxt hat, sollten wir die Gelegenheit nutzen und uns ein wenig im nicht abgebrannten Teil umschauen, bevor unser geschminkter Freund uns mit Abdrücken seiner übergroßen Schuhe auf unseren zierlichen Hintern beglückt." stellte Rascaal fest.
" Er sich bei mir die Füße sich würde brechen." konterte Malachit grinsend. " Mein zierlich Hintern ziemlich massiv sein !"
" Und genau deswegen wirst du am besten hier im Hof bleiben, den anderen Rotnasen beim aufräumen helfen und versuchen, sie ein bißchen auszufragen. OK ?" befahl Swires und sprang todesmutig von Malachits Schulter auf Chloes.
" Prima Plan !" antwortete der Troll und wollte sich gerade abwenden, als Rascaal ihn noch einmal ansprach.
" Großer, warte mal ! Es werden keine Gebäudeteile mehr eingerissen, verstanden !? Du versuchst Treppen zu umgehen, besonders die verkohlten, und rührst keine Tür an, auch wenn sie noch so massiv aussieht. Ja ?! Wir haben neulich ja gesehen, was dabei rauskommt ! Es wird nicht gekegelt und nicht " Fang-den-Balken" mit den Clowns gespielt. Du erinnerst Dich doch, daß Menschen nicht aus Granit sind, oder ?!"
Malachits Gesichtsausdruck war während dieser kleinen Ansprache von Vorfreude zu Frustration übergewechselt.
"Ich nicht mal dürfen ?Schlag-den-Clown spielen? ?"
"Nein !" antwortete Rascaal.
"Und wie sein ?Der-weinende-Narr? ?"
"Auf gar keinen Fall !" sagte Swires.
"Aber ?Kleiner-Clown-wie-weit-du-fliegst ?? doch sein nicht so schlimm, oder ?!"
"Für den kleinen Clown schon !" sagte Chloe "Hilf? einfach nur aufräumen uns stell? ab und zu ein paar Fragen !"
"Na guuuut !" gab Malachit zurück und trottete mit hängenden Schultern davon.
" Also gut, wonach suchen wir jetzt eigentlich ?" fragte Lewton mit ernster Miene.
"Weiß ich auch noch nicht so genau !" gestand das Wichtelfräulein " Aber was immer es auch ist, wir sollten es schnell finden, da Weißgesicht nicht besonders erfreut sein wird von der Narrenfreiheit."
" Laßt uns mal ein bißchen durch die Gilde streifen, vielleicht finden wir ja den Grund, warum die Gilde angekokelt wurde !" sprach Rascaal und ging auf den Eingang des Hauptgebäudes zu.
2 Narren waren dabei den Ruß des Feuers von der einstmals roten Tür zu waschen, vielmehr war einer dabei die Tür zu waschen, während des andere ein verkohltes Stück Holz in der Hand hielt und die sauberen Stellen wieder einrußte. Dabei schienen sie blendender Laune zu sein und pfiffen fröhlich eine etwas moderne Version von " Schnapper hat die Wurst gestohlen ".
" Was, beim runden Vollmond, macht ihr da ?" fragte Lewton erstaunt.
" Denk? doch mal gründlich nach, Pelzgesicht ! Bei deinem Instinkt kommst du nach ?ner Weile bestimmt von selber drauf !" gab einer der Narren fröhlich und ziemlich lebensmüde zurück.
" Ich gebe Dir gleich ein Pelzgesicht, Du geschm...!" knurrte Lewton
" Langsam, mein geifernder Freund, war ja nicht böse gemeint !" gab der andere Clown mit dem verkohlten Stock zurück " Zufälligerweise ist unsere gute Laune ausnahmsweise nicht gespielt !"
"Ähh... ich dachte, daß echte gute Laune bei Narren verboten wäre und sowieso nicht vorkäme ? Weiß euer Gildeoberhaupt von diesem Vorfall ?" fragte Swires erstaunt. Als Wichtel hatte sie eine gewisse Vorkenntnis in Schabernack.
" Ich hoffe nicht !" gab der erste Narr zurück und seine Miene verfinsterte sich auf der Stelle. " Wenn es nach dem ginge, würden wir nur pauken und Gildegebühr bezahlen !"
" Warum dann also die gute Laune ?" fragte Rascaal mit echter Neugier.
"Na, weil die Küche und der Eßsaal abgebrannt sind ! Wir bekommen seit gestern unsere Mahlzeiten aus dem klatschianischem Imbiß von gegenüber !" gab der Clown mit echtem Entzücken zurück.
" Aber, aber die klatschianische Küche ist doch absolut eklig. Denk doch nur an den pürrierten Schlonk oder die platte der sieben Tödlichkeiten." Chloe mußte trocken schlucken " Oder die Schlamm-Tank Suppe ! Allein schon der Gedanke daran ...! Würg ! Wenn ich nicht schon tot wäre ...!"
Die Narren wurden ernst : "Habt ihr schon einmal die Gerichte eines Menschen gegessen, der von Berufswegen den ganzen Tag Spaß machen muß, ob er es will oder nicht ?! Was glaubt ihr wohl wie so ein Komikermenü aussieht ? Ein Essen bei den Assassinen nebenan ist ungefährlicher. Die Sonne geht unter und es gibt gleich Abendbrot. Wollt ihr nicht mit uns essen ? Es gibt Schlackenschlick !"
Swires mußte würgen: " Nein danke, mir fällt gerade ein, daß ich letztes Jahr schon eine Kleinigkeit gegessen habe !"
"Apropos die Sonne geht unter :" bemerkte Rascaal nun auch hoch erfreut " Könnten meine bleiche Kollegin und ich mal eben euren Waschraum benutzen ? Die Sonnencreme abwaschen !"
" Ach ihr riecht so ! Ich dachte schon, daß der Ankh über die Ufer getreten wäre! Aber geht nur. 4. Tür links. Achtet auf den vollen Eimer über der Tür !"
Die beiden Vampire waren gerade verschwunden, als vom Innenhof das erste Wehklagen erscholl. Malachit hatte den Wächtern eines seiner Spiele verschwiegen. Der Troll hatte einen Stützbalken in der Hand und schaute einem vor Schmerz sich den Fuß haltenden und auf und ab hüpfenden Narr grinsend an.
" Er spielt schon wieder Stabhochsprung ! Ich hätte es wissen müssen !" Swires seufzte resignierend " Er ist eben erst 374 Jahre alt und halb erwachsen. Hoffentlich seid ihr Narren stabiler, als ihr ausseht. "
Inzwischen hatten Rascaal und Chloe den Waschraum erreicht und, um den Eimer mit Farbe auf dem Türrahmen zu entgehen, flossen als stinkender Nebel unter der Tür unter durch. ( In Ankh-Morpork stinken alle Nebel, woraus sie entstehen. ) Als sie wieder Gestalt annahmen, erblickten sie den Clown Brambo der an einem der Waschbecken stand und sich unter wütenden Beschimpfungen nachschminkte. Mit einem mal fing er angewidert an zu schnuppern und erblickte dann die beiden.
" Ach, Ihr . Ich wußte nicht, was ich erwarten sollte : Es roch nach faulendem Ankh mit einem Hauch Roter Beete. Laßt mich raten : Drachenatem-Creme !"
Stumm und beschämt nickten die Vampire und schauten sich an .
" Rincewind muß einfach etwas anderes finden. An uns bleibt langsam neben dem Geruch auch noch ein gewisser Ruf haften." sagte Rascaal verzweifelt.
Die Vampire begannen sich zu waschen und fühlten sich danach herrlich sauber und untot. Brambo war kurz danach auch mit Schminken fertig und trat zu den Wächtern.
" Hört mal," begann der Clown " es tut mir leid, daß ich euch vorhin so feindselig behandelt habe, aber mit Weißgesicht ist momentan nicht gut Kirschen essen . Normalerweise herrscht hier wenigstens erzwungene Fröhlichkeit, aber seit Weißgesichts Frau gestorben ist, tyrannisiert er jeden und alles ! Zum Glück ist bei dem Feuer die Küche abgebrannt und das Essen ist nun ungefährlicher !"
" Vielleicht wird Weißgesicht einfach nur vor Kummer zerfressen und muß mal wieder richtig zum Lachen gebracht werden !" vermutete Chloe.
" So wie mit § 67 ?" grinste Rascaal.
" Genau !" betätigte Chloe " Denkst du nicht auch, Brambo ?"
" Oh, nein, das ist es nicht !" flüsterte Brambo " Es ist nicht die Trauer um seine Frau, die ihn fertig macht. Es ist die Tatsache, daß seine Frau als Zombie aus dem Grab zurück kam und wieder bei ihm eingezogen ist. Er ist nun kein Witwer und kein Erbe mehr und es sieht nicht so aus, als hätte Frau Weißgesicht vor , in diesem äääh... ?Leben? noch einmal zu sterben. Er war schon ein gemachter Mann und jetzt dürfen wir seine Suppe auslöffeln."
" Woher weißt das alles ?" fragte Rascaal neugierig.
" Ich lieferte gerade meinen Diplomscherz über die Anwendung farbigen Schleims ab, als er die Nachricht erhielt, daß seine verstorbene Frau ihn zu Hause erwarten würde und ihn in einer finanziellen Angelegenheit zu sprechen wünsche! Na den hättet ihr sehen sollen. Die Schatten sind ein erholsamer Ort gegen sein Büro in diesem Moment."
Die beiden Vampire sahen sich gegenseitig an und die verrosteten Zahnräder ihrer Gehirnwindungen fingen an ineinander zu greifen und sich zu bewegen.
" Komm? doch mal bitte mit nach draußen !" sagte Chloe und öffnete voller Vorfreude die Tür, ohne an den Eimer auf dem Rahmen zu denken.

10.04.2000 00:26

Lewton

,,GEFREITE CHLOE, RASCAAL: AN EURER STELLE WÜRDE ICH DORT NICHT SO SORGLOS HEREINSPAZIEREN, ODER KÖNNT IHR EUCH DIE REINIGUNG EURER UNIFORMEN LEISTEN?'' Die Stimme nahm keinen Umweg über ein geeignetes Luftkompressionssystem, sondern entstand direkt in ihren Köpfen.
Die beiden Vampire blieben vor Schreck wie angewurzelt stehen, als Kommandeur Tod sich unversehens vor Ihnen matereialisierte.
,,Ich bin nicht euretwegen hier,'' sprach er die 2 Wächter an ,, ich war gerade nur in der Gegend und habe hier in sehr naher Zukunft einen Termin''

14.04.2000 13:59

Swires

"Was war das denn?" fragte Chloe nachdem der Kommandeur sich wieder entmaterialisiert hatte.
"Nun, ich glaube man nennt es weiße Tünche." erwiederte Rascaal
"Das meine ich doch gar nicht, du Hirni. Ich meinte den Kommandeur."
"Er hat gesagt, dass er hier demnächst einen Job zu erledigen hat, soll wohl heißen, dass hier demnächst jemand ins Gras beißt."
"Sollte wir uns jetzt in Acht nehmen?" Chloe versuchte sich die weiße Tünche aus dem Gesicht zu wischen, erreichte aber nur eine gleichmäßigere Verteilung.
"Du vergißt, dass wir schon tot sind, meine Liebe. Es braucht schon etwas mehr, um uns um die Ecke zu bringen. Nett vom Kommandeur uns schon mal vorzuwarnen, dass wir bald auch in einem Mordfall ermitteln müssen. Los, lass uns zu den anderen zurückgehen." Rascaal wandte sich der Tür zu.

Die anderen Wächter warteten schon ungeduldig im Hof. Sie nahmen Chloes veränderte Erscheinung schweigend zur Kenntnis. Die Vmpirin schaute so böse in die Runde, dass keiner es wagte eine Bemerkung zu machen. Rascaal berichtete von dem kurzen Intermezzo mit ihrem Kommandeur und erzählte, was ihnen der Clown Brambo anvertraut hatte.
"So, und was machen wir jetzt," schloß Rascaal seinen Bericht. "Warten wir hier, bis eine Leiche auftaucht? ...Nein, Malachit, sag nichts, Leichen können auch außerhalb von Gewässern auftauchen. Oder gehen wir zu Weißgesichts und interviewen seine Zombie-Angetraute? Ich warte auf konstruktive Vorschläge."
Die Wächter sahen sich unschlüssig an, da keiner recht wußte, was zu tun sei.
In diesem Moment wurden ihnen die Entscheidung abgenommen, da aus einem der nicht verbrannten Nebengebäude ein schriller Schrei ertönte. Die wächter setzten sich sofort dorthin in Bewegung.
In einem kleinen Büro fanden sie den Clown Brambo, der zitternd in einer Ecke stand und auf eine groteske Szene starrte, die sich nun auch den Wächtern offenbarte. In der Mitte des Raumes lag ein Clown am Boden. Um ihn herum hatte sich ein Lache rosanen Schleimes gebildet, der aus einem großen Eimer stammte, der dem Clown über den Kopf gestülpt worden war.
"Tod durch Ersticken. Verursacht durch rosa Schleim. Tolle Art zu sterben." Swires untersuchte den Clown vorsichtigt. "Ich tippe auf Mord."
"Woher du das nur wieder weißt," sagte Chloe sarkastisch und versuchte weiter vergeblich die weiße Tünche zu entfernen.
"Tja, richtiges Kombinierenm, Zusammenfügen aller offensichtlichen Fakten und dann logisches Schlußfolgern. Kann nicht jeder," erwiderte das Wichtelfräulein frech.
"He, Brambo, wer ist der Kerl?" Rascaal wandte sich an den schlotternden Clown. "Kennst du ihn?"

15.04.2000 23:04

Lewton

"Da-da-ddd-ddas war Kubo. Rechte Hand von Lord Weißgesicht."
"Kann es sein, Brambo, daß jemand hier Deinen Diplomscherz etwas zweckentfremdet hat?" wollte Rascaal wissen.
"Wer außer Dir und dem Chef kennt Deine Diplomarbeit noch?" vertiefte Swires.
http://www.pterry.de/[]"Normalerweise kann kein anderer meinen Diplomscherz kennen." antwortete Brambo verstört "Wißt ihr, die Diplomarbeit bekommt nur der Präsident der Gilde zu sehen, welcher sie dann auch beurteilt. Der Grund dafür ist, daß jeder Clowniabi ... "
"Jeder was ?" fragte Swires verwirrt.
"Jeder CLOWN In AusBIldung heißt das. Also, jeder Clowniabi hat sozusagen das Patent auf seinen Diplomscherz und nur er darf ihn verwenden. Es ist Trado... Tridato..., na es ist eben immer schon so gewesen."
"Du es also gewesen und du nun endlich Gefängnis wollen ablegen !!!" donnerte Malachit.
Der Clown blickte verunsichert und eingeschüchtert von Malachit zu Rascaal, der ihm am nächsten stand. Dann beugte er sich verschwörerisch zu dem Vampir.
" Ääääh... ,wie meint dein Kumpel das ? Was soll ich wo ablegen ?" flüsterte er.
Rascaal zuckte nur mit den Schulter und seufzte:" Er meint natürlich, ob Du ein Geständnis ablegen willst ! Malachit bringt die beiden Wörter immer wieder durcheinander. Möchtest Du denn ?"
"Natürlich nicht !!! Ich war doch die ganze Zeit bei Euch ! Außerdem will ich nicht ins Gefängnis !" antwortete Brambo verzweifelt.
Nun war es Malachit, der sich zu Rascaal runterbeugte.
"Das doch nicht gehen, Rascaal ! Er doch erst müssen Gefängnis ablegen und dann ins Geständnis gehen. Er das nicht wissen ?" fragte Malachit verwirrt.
Rascaal schloß die Augen und versuchte sich einen Moment zu sammeln. Er würde nach diesem Fall dringend mit Rincewind reden müssen. Die Tagschicht nagte einfach zu sehr an seinen Nerven.
Als er wieder die Augen öffnete, sahen Malachit und Brambo ihn noch immer erwartungsvoll an.
"Malachit, ich erkläre es dir nachher noch einmal und Brambo, ich weiß nicht warum, aber ich glaube dir !" sagte der Vampir.
" Mal etwas anderes :" erklang eine Stimme aus Knöchelhöhe " Woher weißt du eigentlich, daß es Kubo ist ? Ich meine mit der ganzen Farbe im Gesicht und so!"
"Für einen Narren ist die Art und Weise wie er sich schminkt wie ein Fingerabdruck. Für ungeübte Augen sehen wir zwar ziemlich gleich aus. Aber eine Fleck hier oder da macht schon einen gewaltigen Unterschied." antwortete Brambo wie aus der Pistole geschossen.
" Wessen Büro ist das hier eigentlich ?" fragte Chloe und wischte sich Schleim und Schminkreste in einem Lappen ab.
" Das ist das Vorzimmer von Herrn Weißgesichts Büro. Die Tür dort führt zum Büro von Lord ...!"
In diesem Moment wurde die Tür mit einem solchem Schwung aufgestoßen, daß der dahinter stehende Lewton nur dank seiner tierischen Reflexe schnell genug wegspringen konnte. Sein Pech war es, daß er in eine Pfütze mit farbigem Schleim landete, vom eigenen Schwung weitergetragen wurde und in einem offenstehenden Schminkkoffer landete.
Im Türrahmen stand ein vor Wut kochender Weißgesicht und schwenkte ein Buch über die Gesetze von Ankh-Morpork in der Hand. Das Buch sah noch neu und unbenutzt aus, was wieder einmal ein Zeichen dafür war, wie sorgsam die Bürger dieser Stadt mit den Gesetzen umgingen : Sie ignorierten sie und ließen sie in den Büchern ruhen.
" Wo ist dieser Winzling, der mir diesen Blödsinn mit § 67 erzählt hat. Wenn ich mit dem fertig bin, kann er zu Ameisen aufschauen !!!" fauchte der Oberclown.
Diskret zog sich Swires an der Innenseite des Umhangs des neben ihm stehenden Rascaals hoch und versuchte nicht anwesend zu sein.
" Immer mit der Ruhe, Mylord Weißgesicht, ihr wollt Euch doch wohl nicht an einem Wächter vergehen, oder ??" fragte Chloe höflich und ließ dabei ein Lächeln mit sehr vielen scharfen Zähnen sehen.
" Außerdem ist hier gerade ein weiterer Mord geschehen und allein schon diese Tatsache gibt uns das Recht hier zu sein." wies Rascaal Weißgesicht zurecht.
Stille erfüllte den Raum, als der Vampir und der Clown sich tief in die Augen sahen.
" Malachit, mein Freund, warum gehst du mit dem Lord nicht wieder in sein Büro und zeigst die Stelle über Behinderung eines ausnahmsweise zur Arbeit bereiten Wächters im Gesetzbuch. Der Paragraph ist mir gerade entfallen." brach Rascaal als erster das Schweigen.
"OK, ich ihm auch ein Gefängnis sollen entlocken ?" fragte der Troll diensteifrig.
"Noch nicht, Malachit, noch nicht !" antwortete Rascaal, den Blick nicht von Lord Weißgesicht nehmend.
Der Troll setzte sich in Bewegung und drängt den Clown mit der Wucht einer Gerölllawine zurück in sein Büro. Krachend flog die Tür zu.
In dem Moment kam Swires hustend und keuchend unter Rascaals Umhang hervor.
"Wir müssen uns bei nächster Gelegenheit mal dringend über dein Rote-Beete Problem unterhalten. Was für ein Gestank !!!" röchelte das Wichtelfräulein.
Neugierig geworden griff Rascaal in die Innentasche seines Umhangs und zog eine halb verfaulte Rote-Beete hervor. Sofort bildete sich ein Vakuum entsetzlichen Gestankes um das Gemüse herum.
" Na sowas, die suche ich schon seit 2 Wochen. Tja, jetzt hat sie es wohl hinter sich !" sprach der Vampir und warf sie aus dem Fenster. Kurz darauf konnte man von unten das entsetzte Wiehern eines in Panik geratenen Pferdes hören und danach das Poltern desselben während des einsetzen der gnädigen Ohnmacht.
"Auch eine Art, den Verkehr zu Regeln ! Wo ist Brambo ?" fragte Chloe
" Ich bin hier !" antwortete der Clown und kam unter dem Schreibtisch hervorgekrochen." Wir dürfen doch nicht mit Wächtern reden und so dachte ich, daß es vielleicht besser wäre, wenn mein Chef mich nicht mit euch zusammen sieht."
"Ist euch übrigens aufgefallen, das Weißgesicht nicht einmal gefragt hat, wer eigentlich ermordet worden ist ?" kam Lewtons Stimme aus der anderen Ecke.
Die restlichen Wächter drehten sich um und brachen in schallendes Gelächter aus. Lewton war kopfüber in offene Schminktöpfe gefallen und sah nun aus, wie ein sehr bizarr geschminkter Clown in Straßenkleidung.
Swires hatte sich als erste wieder halbwegs unter Kontrolle.
"Stimmt!" prustete sie " Ist mir auch aufgefallen ! Sehr verdächtig !"
"Was könnte Kubo also gemacht oder getan haben, das es wert war, ihn zu töten ?" kicherte Chloe.
"Und wer war eigentlich der Typ vorhin bei Lord Weißgesicht ?"fragte Rascaal ernst und fing dann wieder an zu lachen.
"Oh, Mann !" grinste jetzt sogar Brambo " Ein bißchen mehr Schminke hier und dort und du würdest aussehen wie Kubo ! Absolut irre, was ein Sturz in einen Schminkkoffer doch bewirken kann !"
Swires, Rascaal und Chloe wurden mit einem Mal ernst und sahen sich an.
"Was habe ich denn nun schon wieder falsches gesagt ?" fragte der Clown an die Wächter gewandt.
"Oh, nein ! Vergeßt es ! Niemals mache ich das !" schnaufte Lewton, der schon ahnt, was kommen sollte.

20.04.2000 18:01

Swires

"Und wenn wir ganz lieb bitte, bitte sagen? Könnte dass dein steinernes Herz erweichen? Wir werden dir bis ans Ende unserer Tage dankbar sein." Rascaal sah den Werwolf mit seinem treuherzigsten Lächeln an, dass durch zuviel Rote-Beete-Genuß ziemlich lila aussah.
"Naja, wenn du's so sagst, will ich mal nicht so sein", grummelte Lewton geschmeichelt.
"Dann also los," rief Rascaal begeistert aus. "Verwandeln wir dich zur Abwechslung mal nicht in einen Werwolf, sondern in einen Clown. Tolle Karriere, wenn ihr mich fragt."
"Dich fragt aber keiner," murmelte Lewton und nahm widerstrebend die Stiefel des toten Kubo entgegen, die Rascaal ihm entgegen hielt.
"Los, alle mit anfassen," kommandierte der Vampir, als er versuchte dem toten Clown die Hose auszuziehen.
"Rascaal, du bist krank!" Chloe wandte sich angewiedert von der Leiche ab.
"Du bist doch sonst nicht so sensibel, meine liebe Mitvampirin," wies er sie zurecht und schaute erwartungsvoll Swires an.
"Kuck mich nicht so an, du Großer. Du glaubst doch wohl nicht dass ich eine Leiche anfasse. Außßerdem bin ich viel zu klein, um dir bei so was zu helfen."
"Meine Güte, seid ihr alles Memmen. Los Brambo, hilf wenigstens du mir!"
Der Narr trat wiederstrebend näher, half dem Vampir dann aber doch und nach einer kurzen Trotzphase gesellte sich auch Chloe dazu, während Swires dem Werwolf den letzten Schliff in Sachen Schminke verpasste.
Die Wächter waren grade dabei, Lewton die blaue Perücke geradezurücken, als sich die Tür zu Weißgesichts Büro öffnete. Malachit stand betreten im Türrahmen, das Gesetzbuch fest umklammernd.
"Was ist los, Kumpel? Wo ist der Oberclown?" fragte Swires.
Der Troll trat verlegen von einem Bein auf's andere.
"Er sein weg."
"Wie weg?"
"Na, weg eben."
"Weg, wie in nicht mehr da?"
"Ja genau."

26.04.2000 22:14

Rascaal Ohnedurst

Swires ließ sofort alles stehen und sprintete unter Malachits Beinen durch in Weißgesichts Büro. Sichtlich verlegen wich der Troll aus dem Türrahmen, als die Anderen dem Wichtelfräulein folgen wollten und es zu einem der ersten Staus der Geschichte der Scheibenwelt kam.
" Wie konnte das nur passieren, Malachit ? Du bist doch so ein starker Troll und läßt dich von einem Narren zum selbigen halten ?" fuhr Chloe ihren Kollegen im vorbeigehen an.
Malachit wollte gerade antworten, als der verkleidete Lewton an ihm vorbeistürmte. Man konnte es dem Troll ansehen, wie seine Denkmaschine langsam anfing auf Hochtouren zu arbeiten ( was soviel heißt, als daß die Siliziumströme unkontrolliert an zu zittern fangen, um nach dem Zufallsprinzip eines Mosaiks Lösungen für ein gegebenes Problem anzubieten. Meistens : "Hrrffnngg !" oder " Leg sofort ein Gefängnis ab !" ). In diesem Falle beschloß sein Gehirn, den Dienst zu verweigern und befahl seinem Arm, Lewton zu packen und ruckartig hochzureißen.
" Du doch sein tot, du Narr !" fuhr Malachit den verdutzten Lewton an. " Wieso Du dann hier einfach ohne Genehmigung rumlaufen ? Los, ich schon sein gespannt auf Dein Gefängnis !"
" Laß mich sofort los, du dummer Steinhaufen !" knurrte Lewton und wand sich im Griff des Trolles hin und her. " Und zum letzten Mal : Es heißt Geständnis und nicht Gefängnis !!!"
" Oh, Du bist es !" sagte Malachit erstaunt und ließ den Werclown fallen. " Warum du sein so lächerlich angezogen ?"
" Na toll, jetzt nennt mich ein Clown lächerlich ! Ich werde noch zum Gespött sämtlicher Werwölfe in Ankh-Morpork !"
" Also, mein Großer, dann erzähl doch mal, was passiert ist !" schaltete sich Rascaal in das Gespräch ein.
Unbeholfen trat der Troll von einem Bein auf das andere, was sich anhörte, als würde eine Elefantenherde vorbeimarschieren.
" Ich ihn gerade gesetzt haben auf Stuhl an Schreibtisch und geknallt Gesetzbuch auf Schreibtisch ... Ääääh ... mit seinen Fingern zwischen, na ja, ich glaube das sein nicht so wichtig ! Er auf alle Fälle seine Hände stecken in seinen Schoß und mich bitten seine Brille von Regal aus Wand von gegenüber zu holen...." Der Troll mußte nach solch einem langen Satz erst einmal eine Pause machen, um frisches Silizium in sein Gehirn nachlaufen zu lassen. " Als ich mich wieder umgedreht, er nicht mehr da sein, aber Tür aus seinem Büro nicht gegangen und Fenster auch noch zu sein. Bitte nicht schimpfen, Swires !"
Das Wichtelfräulein saß auf Rascaals Schulter und kochte vor Wut.
" Das würde ja bedeuten, das es eine Geheimtür gibt !" sagte Lewton nachdenklich. " Wir sollten den Kommandeur benachrichtigen ! Hat noch jemand eine Taube dabei ?"
Allgemeines Kopfschütteln.
" Mist !" sagte Swires "Die Gänsetaxis fallen auch flach ! Gewerkschaftlich garantierte Mittagspause !"
" Ich glaube, daß wir über genug Indizien verfügen, um zumindest dieses Büro durchsuchen zu können !" meinte Rascaal unsicher.
" OK, mein zahniger Freund," meldete sich Swires " ich übernehme den Schreibtisch . Für die Schubladen und eventuelle Geheimfächer bin ich am besten geeignet !"
" Ich Dir helfen !" grummelte Malachit.
" Chloe, Lewton, Brambo und ich suchen die Regale und Wände ab. Achtet auf alles, was ein Schalter oder eine Tür sein könnte. " sagte Rascaal und wandte sich den Regalen zu.
" Ähhh, heißt das, ich kann diese lächerliche Verkleidung wieder ablegen ?" fragte Lewton hoffnungsvoll.
" Hör mal zu, Kumpel, ich habe es langsam satt, daß jeder die Kleidung lächerlich nennt. Das ist unsere offizielle Arbeitskleidung !" meinte Brambo genervt," Wir Clowns nehmen unseren Beruf todernst

28.04.2000 13:04

Rince

"Tut mir leid, Brambo. Es sollte nicht gegen dich gehen", entschuldigte sich Lewton resignierend "Ich bin es einfach nicht gewöhnt mich anstatt in eine furchterregende Kreatur in eine, naja, du weißt schon, weniger furchterregende Kreatur zu verwandeln"
"Ich versteh dich schon, aber hey, für einen Clown siehst du gar nicht schlecht aus. Das hat Die Wiechtelfrau gut hinbekommen. Schau dich doch mal im Spiegel an.", tröstete Brambo den Werwolf
Während die anderen Wächter eifrig nach einem Geheimgang suchten, ging Lewton zum Spiegel und betrachtete die Gestalt, die ihm daraus entgegenblickte. Lewton schüttelte den Kopf... das konnte doch alles nicht wahr sein. Was würde er in der Tagesschicht noch alles mitmachen müßen? Deprimiert wollte er sich gegen den Spiegel lehnen, griff jedoch ins Leere, als dieser nach hinten schwenkte und den Weg in einen schmalen Gang freigab, mit dessen Boden Lewtons Gesicht erst einmal Bekanntschaft machte...

Wie allgemein bekannt ist, grenzen die Gebäude der Narrengilde und der Assassinengilde aneinander und so ist es auch wenig verwunderlich, daß ein direkter Geheimgang zwischen den Räumlichkeiten der beiden Oberhäupter besteht. Und so begab es sich...
"Diese verdammten Wächter! Sie werden noch alles herausfinden!", plärrte Lord Weißgesicht verzweifelt.
Lord Witwenmacher trommelte mit den Fingern auf seinen Schreibtisch. Ihm gefiehl die Situation überhaupt nicht.
"Ich habe dir doch gesagt, daß es nur eine kleine ausgewählte Gruppe von Narren und Assassinen sein darf, die diese Operation durchführt. Somit hätte es keinen Verräter in der Gruppe geben dürfen. Bei meinen Assassinen wirst du wohl keinen einzigen finden, der nicht etwas gegen Untote hat. Diese nicht-inhumierbaren Kreaturen sind für jeden Mörder ein Graus! Aber ich hätte mich einfach nicht auf die Zusammenarbeit mit Narren einlassen sollen"
Der Obernarr faßte sich angesichts der Anschuldigungen wieder "Ja, mag schon sein, daß das ein Fehler von dir war. Aber als ich mit dem Vorschlag der Vernichtung aller Untoter in Ankh-Morpork kam, mußte ich dich nicht gerade dazu überreden. Außerdem habe ich schnellstens für die Beseitigung des Verräters Kubo gesorgt, bevor er der Wache Bescheid geben konnte. Zu dumm, daß die Wache deswegen einen Grund hat, hier herumzuschnüffeln. Dennoch steht unserem Plan, die Untoten für die Brandstiftungen verantwortlich zu machen, um sie bei der Bevölkerung verhaßt zu machen, also nicht mehr viel im Wege. Schon bald wird kein Untoter mehr das Antlitz der Stadt erblicken können. Die Rache für das Schicksal meiner Frau ist perfekt!"
"Wenn uns die Wache nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Dieser multikulturelle Haufen von Schwachsinnigen darf einfach nicht unterschätzt werden", meinte Lord Witwenmacher.

- 29 04 2000 / 22.07
Lewton erhob sich langsam und vesuchte mit möglichst wenig Lärm auf die Stimmen zu zugehen, was ihm aufgrund seiner Existenz als Werwolf nicht sonderlich schwer fiel.
Nach etwa 10 Metern machte der Gang eine Biegung. Lewton spähte vorsichtig um die Ecke und sah vor sich das Büro des Chef-Assassinen, das durch ein zurückgeklapptes Gemälde erreichbar war, welches nun im Zimmer leise vor sich hin schwang.
Lord Witwenmacher saß mit dem Rücken zu ihm an seinem Schreibtisch, Weißgesicht stand zornig daneben und hieb gerade mit der Faust auf den Tisch.
Der Assassine, der so ein Benehmen bei jemand anderem mit dem Tod geahndet hätte, sah in feindselig an.
"Was soll ich jetzt bloß tun," sagte der Narr. "Mein Gilde wimmelt vor Wächtern, die nur darauf aus sind, mich wieder in die Finger zu bekommen. Du mußt mir helfen, Witwenmacher!"
"Ich muß überhaupt nichts."
"Schick doch ein paar deiner Leute rüber und inhumier die Bande, dann hätten wir ein Problem weniger."
"Hast du Geld, Weißgesicht? Du kennst die Spielregeln: Keine Inhumierung ohne Bezahlung. Ausserdem sind die Hälfte der Wächter da drüben Untote, die kosten extra, sofern man es überhaupt schafft, die zu inhumieren."
"Du weiß genau, dass ich seit der Geschichte mit meiner Frau, keinen Cent mehr in der Tasche habe. Ich...."
In diesem Moment wurde der Oberclown unterbrochen, da aus dem Gang hinter Lewton Stimmen zu hören waren.
"Wo bleibt der nur, hat der sich in Luft aufgelöst?" erklang Swires Stimme aus nächster Nähe.
Weißgesicht stürzte in Panik auf den Geheimgang zu, um ihn zu verschliessen und erblickte den totgeglaubten Kubo.

28.04.2000 17:25

Rascaal Ohnedurst

Weißgesicht konnte nicht glauben, was seine weißgeschminkten Augen ihm übermittelten : Er hatte diesen Möchtegern-Erpresser doch eigenhändig verschleimt. Niemand konnte das überleben. Und dann dieser tierische Ausdruck in seinen Augen ! Mit einem kräftigen Ruck schob er die Verbindungstür wieder zu, verriegelte sie und hängte pedantisch das Gemälde wieder davor. Blitzartig drehte er sich um und sah Lord Witwenmacher verzweifelt an.
" Bei den Göttern, hilf mir ! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie den Entriegelungsmechanismus finden !"
" Verdammt, warum habe ich mich nur mit so einem Trottel wie dir eingelassen !" schimpfte das Oberhaupt der Assassinengilde " Was kann man auch schon von jemandem erwarten, der sich jeden Tag aufs Neue diese weiße Pampe ins Gesicht schmiert !"
Weißgesicht war mit einem Satz bei Witwenmacher und brachte sein Gesicht dicht vor das des Assassinen, der nicht mit der Wimper zuckte.
" Das lasse ich mir von jemanden mit dem Modegeschmack eines omnianischen Schwarzgeiers nicht bieten." gab der Oberclown gepreßt zurück " Du hängst genauso mit drin ! Vergiß nicht, wer dem vergammelnden Zombie die Flasche geklaut und die Mumie damit angezündet hat ! Vergiß also niemals : Wenn ich untergehe, dann ziehe ich dich mit nach unten !"
Es folgte eine theatralische Pause, welche die Dramatik nutzte, um unter dem Schreibtisch hervorzukommen und durch ein metamorphorisches Fingerschnipsen die Lautstärke der Unterhaltung im Geheimgang auf ein verständliches Maß anzuheben, um so die peinliche Pause im Streit der beiden Oberhäupter zu füllen. Anschließend schaute sie auf die Uhr und merkte, das sie spät dran war, um dem Streit 2 Straßen weiter die nötige Würze zu verleihen. Noch ein letzter prüfender Blick auf die Spannung im Raum und die Dramatik zog weiter.
In dem Geheimgang bog Swires, gefolgt von einem sich sehr vorsichtig bewegenden Malachit, dem noch immer die Scham im Gesicht stand, um die Ecke. Hinter dem Troll drängten die beiden Vampire nach, die spürten, daß sie der Fall nun in die entscheidende Phase getreten war. Als letzter kam Brambo, der sich immer wieder erstaunt umsah. Er hatte Geschichten und Legenden gehört, über einen geheimen Verbindungsgang zwischen den Oberhäuptern, konnte aber nicht glauben, daß es diesen auch wirklich gab. Wozu ? Narren und Assassinen hatten ungefähr soviel gemeinsam wie Schnappers Würstchen und gesunde Nahrung.
" Ach, hier treibst du dich also herum, Lewton !" rief Swires erfreut " macht denn ein lieber Clown so etwas ? Seinen Freunden und Weggefährten so einen Schrecken einzujagen ?"
" Meine liebe Kleine, paß auf, was Du sagst !" knurrte Lewton betont wölfisch " Ich bin keiner von diesen lächerlichen Clowns ! Aber einen Schrecken habe ich schon jemandem eingejagt ! Rate mal wessen Büro sich hinter dieser Tür versteckt !"
" Wie sich denn ein Büro können verstecken, du Clown ? Ich das auch wollen sehen !" sprach Malachit, trat vor und drängte diensteifrig Swires und Lewton zur Seite.
" Neinneinneinnein ... !" rief Rascaal, als er um die Ecke trat.
Durch sein Vampirdasein waren hervorragende Augen mit eingebautem Restlichtverstärker quasi mitgeliefert worden und bisher hatten diese durch den verhaßten Tagdienst noch keine Schäden genommen. Darum sah er, was den anderen bisher verborgen geblieben war : Die Tür mochte zwar "nur" aus Holz bestehen, doch um sie herum war ein recht solide wirkender Eisenrahmen angebracht.
" Nichtdadurchgehenduwirststeckenbleiben ...! Oh, Mist ...!" war alles, was der Vampir hervorbrachte.
Nun weiß man ja , daß Troll für alles etwas länger brauchen. Malachits Ohr nahm Rascaals Warnung war, stufte die Information als höchste Priorität ein, setzte sie auf eine Richtung "Hirn" weisende Silikonlinie und gab ihr einen Tritt, um sie auf Trab zu bringen. In solchem Maße motiviert strömte die Information los - nur um nach ein paar Zentimetern im Stau zu stehen. Eine von links kommende Info war mit einer Information vom Auge zusammengestoßen. Also lehnte sich die Warnung zurück, kurbelte das metamorphorische Fenster hinunter und richtete sich auf eine längere Wartezeit ein.
Malachit, neugierig und bestrebt, das Verschwinden des Oberclowns wieder wettzumachen, setzte einen Fuß nach vorne und brach durch die Tür ... - und steckte im Rahmen fest.
Weißgesicht hörte ein Knacken und Bersten und drehte den Kopf zum Gemälde vor der Geheimtür. Wo einst das häßliche Gesicht eines der früheren Oberhäupter der Assassinengilde prunkte, wurde das Bild nun vom Brustkorb eines Trolls ausgefüllt, dessen Arme und Beine hilflos zuckten während der Rest feststeckte. Vom Kopf war nur das Kinn zu sehen ..., der Rest mußte mit dem Metallrahmen kollidiert sein.
Lord Witwenmacher gewann die Fassung als erster zurück.
" Schnell, am Ende des Flures hat mein engster Vertrauter Gunther Triffinsziel sein Büro ! Geh? zu ihm und schildere ihm die Situation. Er wird dich erst einmal verstecken, bis die Wächter wieder weg sind !" zischte der Assassine " Wundere Dich nicht, wenn er ...äh unangebracht fröhlich ist, denn er lacht ziemlich gerne ! Leider gibt es keinen besseren Messerwerfer in der Gilde !"
" Danke, daß werde ich Dir nicht vergessen ! Sobald ich die mir zustehende Erbschaft aus dem Vermögen meiner hoffentlich bald endgültig toten Frau habe, werde ich mich erkenntlich zeigen !" versicherte Weißgesicht erleichtert und stürmte aus dem Raum.
Lord Witwenmacher stand auf und näherte sich vorsichtig dem ?Bild mit Trollbrust?. Die Dinge gerieten langsam aus dem Ruder. Noch konnten die Wächter nichts Beweisen und es stand Aussage gegen Aussage, doch wie lange würde das noch so bleiben ? Der Plan war so schwachsinnig gewesen, daß Witwenmacher sich im nachhinein wunderte, wie er dabei hatte mitmachen können. Er hatte sich von Weißgesicht bequatschen lassen.
Weißgesicht, der ewig Arme. Die Narrengilde war zwar eine der einflußreichsten, aber auch der ärmsten Gilden der Stadt und ihr Oberhaupt machte da keine Ausnahme. Sein einziger Hoffnungsschimmer war es, irgendwann, lieber früher als später seine reiche Frau zu beerben. Als es dann endlich soweit war, hatte der arme Weißgesicht das Pech, daß seine Verstorbene nicht dran dachte, tot zu bleiben und durch einen Anwalt auf ihren Besitz pochte. So kam es , daß er Lord Witwenmacher ein Geschäft anbot, um sich ein für alle Mal der Untoten zu entledigen. Der Assassine hatte schon oft genug Konventionalstrafe wegen Nichteinhaltung eines Inhumierungsvertrages zahlen müssen, da Untote meistens die lästige Angewohnheit hatten, wieder aufzustehen. Diese Strafen hatten Witwenmachers Sparstrumpf auf Sockengröße schrumpfen lassen und dadurch wurde eine Beteiligung an der Erbschaft einfach zu verlockend.
Nun hatte die Wache Lunte gerochen und war ihnen recht dicht auf den Pelz gerückt. Doch konnten sie nichts beweisen und so sollte es auch bleiben. Der Oberassassine atmete tief durch.
" Was, zum Henker, soll das ? Das ist unerlaubtes Betreten des Gildegebäudes einer Brust mit Armen dran !" donnerte Lord Witwenmacher, nachdem er sich überzeugt hatte, daß von der Trollbrust keine unmittelbare Gefahr droht.
"Ähh, tut uns echt leid, daß mit der Tür und so, aber wir können alles erklären, sobald wir unseren Kollegen aus dem Türrahmen befreit haben !" hörte man Swires gedämpfte Stimme von der anderen Seite der Wand.
" Könntest du vielleicht jemanden von der Diebesgilde mit einem Schweißdrachen kommen lassen ?" schlug Lewton vor.
" Ich werde sehen, was sich machen läßt !" lenkte Lord Witwenmacher ein und verließ den Raum, um Hilfe zu organisieren.
In dem Geheimgang herrschte betretenes Schweigen.
" Den Überraschungseffekt haben wir uns wohl versaut !" meinte Chloe frustriert.
"Mach Dir nichts draus, Malachit !" tröstete Rascaal den Troll," Ich hätte bei deiner Größe dasselbe gemacht ! Auf eine Tür mehr oder weniger kommt es nun auch nicht mehr an !"
" ?anke, ?a??aal !" versuchte der Troll durch die Mauer zu antworten.
"Tja," meinte Swires " aber was machen wir nun ohne Beweise ! Wir können wohl kaum ein Gefä... ich meine Geständnis aus Lord Witwenmacher herausprügeln ! Oder hat irgend jemand einen Beweis bzw. eine Idee ?"
" Ich werde mir jetzt erst einmal diese Pampe aus dem Gesicht wischen !" meinte Lewton und fing an, sich die Schminke im Clownskostüm abzuwischen.

01.05.2000 10:00

Swires

"Ich hab´s," sagte Swires, nachdem sie alle interessiert zugeschaut hatten, wie Lewton sich des Clownskostüms entledigte. "Wir gehen zu Frau Weißgesicht und hören mal, was sie zu dieser Geschichte zu sagen hat, denn immerhin will ihr eigener Ehemann sich an ihr rächen. Das kann sie schlecht auf sich sitzen lassen. Vielleicht hilft sie uns ja sogar."
"Ja, dass ist eine gute Idee," stimmte Rascaal ihr zu. "Aber wir sollten doch erst auf Witwenmacher und den Drachen warten, damit wir unseren großen Kumpel hier mitnehmen können." Er schlug dem Troll kameradschaftlich auf das, was von dessen Schulter zu sehen war und bereute es sofort wieder.
Nach fünf Minuten trat ein kleines Männchen in das Büro ein. Witwenmacher selbst hatte es vorgezogen den Wächtern ersteinmal fern zu bleiben, um eventuellen unangenehmen Fragen aus dem Weg zu gehen.
"Hi, ich bin Schlemil Knackdasschloss von der Diebesgilde und soll hier schweißen?"
"Ja, könntes du vielleicht unsern Freund dort aus dem Bild befreien?" Rascaal zeigte auf Exponat A. Schlemil sah sich interessiert den Troll in der Wand an.
"Wollte wohl mit dem Kopf durch die Wand, was? Hähä."
"Ein bißchen mehr Respekt wenn ich bitten darf. Er ist ein Wächter, der bei der Ausübung seiner Pflicht ein wenig in Schwierigkeiten geraten ist. Da gibt es nichts zu lachen!" kam es aus Knöcheltiefe streng zurück.
"Du verträgst wohl gar keinen Spaß, was?" sagte der Dieb und machte sich nun an einem großen Koffer zu schaffen, den er bis eben unter den Arm geklemmt hatte.
Aus dem Koffer ertönten seltsame Geräusche und eine dünne Rauchsäule kräuselte an einer Seite aus ihm heraus.
"Dies ist unser bestes Stück," erklärte Schlemil und öffnete die Verschlüsse. "Man muß sie lichtdicht transportieren, damit sie sich nicht erschrecken. Hat einem Kumpel von mir seinen besten Anzug zerfetzt, als so ein Vieh beim Transport explodierte." Er klappte den Deckel zurück. Ein hübscher kleiner grüner Sumpfdrache schaute verschlafen aus dem Koffer hervor und öffnete sein Maul um herzhaft zu gähnen.
"Aargh," sagte Schlemil. "Alle sofort auf den Boden!"
"Hmm, muß ihm wohl zuviel Petroleum und Koks gegeben haben," fuhr der Dieb nachdenklich fort, als sich die Rauchschwaden gelegt hatten. Wo sich eben noch Witwenmachers Schreibtisch befunden hatte, war nun nurnoch ein kleines Häufchen Asche übrig.
"Darf ich vorstellen?" Schlemil hob den Drachen aus seinem Koffer heraus. "Das ist Schneidbrenner Inferno Höllenschlund die Erste. Kurz genannt Schnuppi." Der Dieb zeigte den Drachen stolz in die Runde. Die Wächter duckten sich vorsichtshalber gleich nocheinmal, aber Schlemil beruhigte sie: "Keine Sorge, dass war vorhin nur ihr Morgenbäuerchen."
Er hielt sich den Drachen vors Gesicht und machte gurrende Laute.
"So, meine Gute. Jetzt gibt´s ein bißchen Arbeit für dich." Der Drache sah den Dieb
aufmerksam an und schmatzte zufrieden mit den Lippen.
Schlemil setzte sich eine schwarz gefärbte Haube auf den Kopf und ging auf die Wand mit Troll zu.
"Die Weibchen sind zum Schweißen am besten geeignet,weil sie ihren Strahl punktgenau einsetzen können," erklärte er während er den Drachen in Position brachte. "Außerdem ist die Flamme bei Weibchen, die gerade Eier bebrütet haben viel heißer, als bei männlichen Drachen, von wegen Mutterinstinkt und so. Müssen nur aufpassen, dass sie damit nicht ihren eigenen Nachwuchs in Brand setzen."
Schnuppi blies nun einen dünnen Flammenstrahl, der den Stahl des ehemaligen Bilderrahmens schmelzen ließ, wie Butter in der Sonne, um eines dieser abgedroschenen Beispiele zu verwenden.
"Schnuppi hat mir schon bei vielen Gelegenheiten geholfen. Sie knackt auch den dicksten Stahl. Außerdem kann man sie als Flammenwerfer verwenden. Vorsicht jetzt, tretet bitte ein wenig zur Seite." der Stahlrahmen fiel mit einem lauten Krachen ins Zimmer und Malachit war wieder frei.
"So, das wär's," Schlemil tätschelte Schnuppi den Kopf, gab ihr ein Stück Kohle und verstaute sie wieder im Koffer. "Die Rechnung schicke ich dann an euer Hauptquartier. Macht's gut allerseits."

04.05.2000 19:58

Rascaal Ohnedurst

" Ach du lieber Felsbrocken, das schon sein die fünfte Tür in diesem Monat. Kommandeur Rincewind mir wird abreißen vom Kopf meine Flechten !" jammerte Malachit.
" Keine Bange, mein Großer !" sagte Swires und tätschelte Malachits Schulter, nachdem sie auf selbige geklettert war. " Das war reine Pflichterfüllung ! Wir stehen geschlossen hinter dir !"
" Mir wäre lieber, ihr könntet stehen vor mir beim Kommandeur. Er immer explodieren wie ein Sumpfdrache, wenn er sieht meine Türrechnungen !" antwortete der Troll bekümmert.
" Wie dem auch sei, wir müssen uns erst einmal um andere Dinge kümmern !" meldete sich Lewton zu Wort, der bester Dinge war, seit er wieder in seiner normaler Straßenkleidung steckte. " Hat jemand eine Ahnung, wo die Gattin unseres beliebten Hauptverdächtigen wohnt ?"
"Das kann ich euch sagen !" meldete sich Brambo zu Wort " Die Familie Weißgesicht hat ein großes Haus nah beim Latschenden Tor !"
" Die genaue Adresse weißt Du nicht zufällig ?" hakte Rascaal nach.
" Geht einfach Richtung Latschendes Tor ! Ihr könnt das Haus nicht verfehlen, glaubt mir !"
" He, schaut euch das mal an !" rief Lewton plötzlich dazwischen.
Er hatte gerade die Kleidung des toten Kubos, froh darüber, sie endlich wieder los zu sein, schwungvoll in die Ecke gepfeffert. Durch die Wucht war etwas aus der Innentasche herausgefallen, das sich bei näherem hinsehen als Streichholzbriefchen aus der Bahre herausstellte.
Rascaal, der dem Haufen Clownskleidung am nächsten stand, hob das Briefchen auf und betrachtete es genauer. Von den Streichhölzern fehlte ungefähr die Hälfte, eine Ecke war angebrannt und auf der Innenseite war ein dicker Strich weißer Schminke zu sehen.
"Was hat das denn nun schon wieder zu bedeuten ?" fragte Chloe irritiert "Wie kommt Kubo an so ein Streichholzbriefchen ? Er erschien mir nicht ein regelmäßiger Bahrengänger zu sein. Nun ja..., vielleicht wird er das bald. Die Chancen stehen jetzt besser als vorher !"
"Ich weiß auch nicht so richtig, was ich davon halten soll !" sagte Rascaal nachdenklich, zog eine Rote-Beete-Knolle aus dem Umhang, schlug seine Reißzähne hinein und fing gedankenverloren an zu saugen.
" ?i??ei? i? a? e? ?un? ?ü ?ei?e??o? ...!"
" HÖR AUF ZU SAUGEN, WENN DU MIT UNS REDEST !" sagte die restliche Sondergruppe Brandstiftung wie aus einem Munde.
"?tschuldigung, Leute, ich kann nun einmal besser denken, wenn ich sauge !" sagte Rascaal und wurde so rot, wie es ein Vampir eben nur werden kann. "Ich sagte : Vielleicht ist das der Grund für seinen Tot !"
"Tja, aber da sowohl Weißgesicht, wie anscheinend auch Witwenmacher außer Fragweite sind, werden wir das Problem auf später verschieben müssen !" stellte Swires fest "Laßt uns doch erst einmal zur auferstandenen Frau Weißgesicht gehen ! Auf dem Weg dorthin können wir noch bei Hargars Rippenstube einen Zwischenstop einlegen. Ich sterbe vor Hunger ! Das 3. Frühstück ist schon lange her !"
"Ja, ja, so ist das, wenn man verzweifelt wachsen will," stichelte Chloe "Man muß dauernd essen !"
" Meine Mahlzeiten laufen wenigstens nicht mehr schreiend vor mir weg oder winseln mich um Gnade an !" konterte Swires.
" Immer langsam, die Damen !" versuchte Lewton zu schlichten " Außerdem könnte ich auch einen Happen vertragen !"
"Wir vielleicht auch könnten bei Feuersteins Geröllladen halten ? Er immer haben leckere Gewürzkohle in Tonerde mariniert !" fragte Malachit mit leuchtenden Augen.
Gesagt, getan. Die Wächter machten sich entschlossen auf den Weg. Kurz vorher drehte sich Rascaal noch einmal zu Brambo um.
" Möchtest Du mit uns kommen ? Du bist hier in der Narrengilde vielleicht nicht mehr sicher ! Weißgesicht ist bestimmt ziemlich sauer auf dich !" fragte Rascaal.
"Nein danke, wir Clowns sind recht hart im Nehmen. Außerdem glaube ich, daß mein Chef momentan 5 triftigere Gründe hat, um sich Sorgen zu machen." gab der Clown freundlich zurück "Danke trotzdem! Ich mir jetzt erst einmal meine Schuhe richten: Sie sind nicht rot genug und haben zu wenig Löcher. Wenn man mich so erwischt ...!"
"Apropos erwischen...benutzt ihr eigentlich alle die selbe Schminke ? Ich meine, bekommt Ihr sie von der Gilde gestellt ?" erwiderte Rascaal neugierig.
"Hast Du schon mal eine Gilde gesehen, die einem Mitglied etwas bezahlt ?" antwortete Brambo " Nein, muß sich seine Schminke selber kaufen oder selber mixen. Die meisten Narren mixen nach eigenem Rezept. Ist einfach billiger. Warum ?"
"Och, nur so ein Gedanke...!"gab der Vampir zurück." Mach?s gut, Brambo ! Ich muß mich beeilen, sonst haben die anderen den Fall gelöst, während ich noch mit Dir rede !"
Mit diesem Worten drehte sich Rascaal um und rannte seinen Kollegen hinterher, die hungrigen Schrittes auf Hargars Rippenstube zusteuerten.
Hargars Rippenstube war der Anlaufpunkt aller fleischfressenden Wesen Ankh-Morporks. Fast alles, was sich als potentielles Nahrungsmittel auf 4 oder mehr Beinen in der näheren Umgebung Ankh-Morporks bewegte, landete, zumindest teilweise, früher oder später auf Hargars Grill. Harga selbst war ein großer, leicht fettleibiger Mann, dessen langer Haarschopf von einem Haardämon krampfhaft auf dem Rücken zusammengehalten wurde. Sein etwas glasiger Blick sagte aus, daß er schon mehr von seinen Gerichten verzehrt hatte, als gut für ihn war.
Die Sondergruppe Brandstiftung war bester Dinge. Es tat sich endlich etwas in ihrem Fall und sie hatten etwas zu essen. Nun ja, die Bestellung hatte sich etwas schwierig gestaltet : Lewton wollte seine Rippen am liebsten ungegrillt und blutig, Chloe bestellte nur das Blut, während Rascaal sich angeekelt abwandte. Außerdem wußte Harga nicht, wie er 2 Gramm Steak für Swires abrechnen sollte und meinte anschließend, daß der Geruch von Malachits Gewürzkohle nicht in seine ?kulltifiarte Grillstube? passen würde.
Frisch gestärkt bogen die Wächter nun in die Kollossalstraße ein und blieben verblüfft stehen: Brambo hatte Recht gehabt. Man konnte dieses Haus einfach nicht verfehlen. Die Fassade war kalkweiß gestrichen, während die Fensterrahmen mit roter Tünche überstrichen worden waren ( Beim Fenster in der Mitte waren sogar die Scheiben rot gestrichen worden ). Perfekt wurde der Effekt aber erst dadurch, daß die Fenster und Türen in einer Art und Weise angeordnet waren, daß man meinte, man hätte ein riesengroßes Clowngesicht vor sich.
Die Wächter traten näher heran.
"Ich werde klingeln !!!" sagte Chloe streng mit einem drohenden Seitenblick auf Malachit.
Sie nahm die außen angebrachte Klingelschnur in die Hand, zog und trat hastig einen Schritt zurück. Man konnte bei dem Haus eines Narren einfach nicht vorsichtig genug sein. Nichts geschah, außer einem schallendem Gelächter, welches hinter der Tür erklang. Fragend schaute Chloe die Anderen an, zuckte mit den Schultern und zog noch einmal an der Schur. Wieder erklang hysterisches Gelächter, doch nun konnte man auch Schritte kommen hören.
Die Tür wurde geöffnet und die Wächter standen unzweifelhaft Frau Weißgesicht gegenüber. Sie hatte die für Zombies übliche etwas zerfledderte Haut und es ging der typische Leichengeruch von ihr aus.
" Jaaaaaaa?" fragte sie und bedeckte mit einer Hand die rechte Seite ihres Kopfes.
"Wir sind Wächter, Frau Weißgesicht," ergriff Swires das Wort "und würden uns gerne mal mit dir über deinen Mann unterhalten."
" Was hat er denn nun schon wieder angestellt ?" seufzte der Zombie und nahm die Hand vom Kopf. Das Ohr fehlte. " Ihr könnt mir gleich mal bitte helfen. Mir ist beim Einstecken meines Ohrringes ein Mißgeschick passiert und jetzt kann ich mein Ohr nicht wiederfinden ! Kommt herein."
Verwundert blickten sich die Wächter an und traten dann (Malachit besonders vorsichtig) ein.
Neugierig blickte Chloe in der Halle nach oben, um den Klingelmechanismus zu entdecken. Sie fand ihn in Gestalt eines über der Tür in einem Käfig eingesperrten Dämons, der durch ziehen an der Klingelschnur von einer Feder gekitzelt wurde und nun erschöpft auf dem Käfigboden saß und schnaufte.
"Na, das kann ja noch interessant werden!" dachte sie bei sich und trat zu ihren Kollegen.

07.05.2000 05:46

Swires

Frau Weißgesicht führte die Wächter in einen großen Salon, dessen Austattung besondere Aufmerksamtkeit verdiente, da sie samt und sonders aus Clownsrequisiten bestand. An einer Wand stand ein Regal voller Schuhe in jeder erdenklichen Form und Größe. Die Wände waren tapeziert mit Diplomen für den besten Scherz oder Urkunden für die ausgefallenste Pointe in geschmacklosen Rahmen. Überall standen Scherzartikel und anderer Schnickschnack herum. Der Raum verströmte eine grelle, schmerzhaft groteske Atmospähre.
"Ihr müßt den schlechten Geruch entschuldigen", Frau Weißgesicht war dies offensichtlich sehr unangenehm. "Aber Fridolin ist vor kurzem eine Stinkbombe aus der Hand gefallen. Der Geruch ist einfach nicht mehr weg zu kriegen. Aber setzt euch doch."
"Wer ist Fridolin?" Rascaal ließ sich gerade in einem bequem aussehenden Sessel nieder, als ein lautes Furzgeräusch ertönte, woraufhin er entsetzt wieder aufsprang.
Die anderen Wächter begannen zu kichern.
"Na, zuviel Rote Beete?" fragte Swires frech und wollte sich fast ausschütten vor lachen.
"Ent schuldige bitte", Frau Weißgesicht zog ein flaches Furzkissen unter dem Polster des Sessels hervor. "Fridolin - mein Mann - ist einfach unverbesserlich. Dies ist sein Arbeitszimmer. Er sagt er fühle sich von all diesen Geschmacklosigkeiten inspiriert. Ich finde es einfach nur peinlich. Vor kurzem hatten wir Lord Vetinari zu Besuch. Ich mußte ihm mit Senf gefüllte Krapfen servieren. Ihr hättet sein Gesicht sehen sollen, als er hineinbiß. Ich wäre am liebsten im Boden versunken. Aber er hat es hingenommen wie ein richtiger Gentleman. Er hat sogar nach einem zweiten verlangt."
"Dein Mann scheint also ein Ader für unangebrachte Scherze zu haben?" Rascaal setzte sich vorsichtig noch einmal und verursachte diesmal kein peinliches Geräusch.
"Ja, das kann man wohl laut sagen. Er tritt öfters mal in's Fettnäpfchen." Frau Weißgesicht setzte sich nun ebenfalls hinter den großen Schreibtisch, der mit Papieren überhäuft war. "Ich war gerade dabei, meine persönlichen Angelegenheiten zu ordnen. Der Tod bringt ja soviele Unannehmlichkeiten mit sich. Ich hätte vielleicht doch tot bleiben sollen, dann hätte Fridolin sich damit herumschlagen müssen."
"Nun, ich denke das hätte er sehr gerne getan", liess sich Swires von einem kleinen Hocker zu Rascaals Füssen vernehmen.
Die Wächter erzählten Frau Weißgesicht ausführlich von den Verfehlungen ihres Mannes, deren Gesicht immer länger wurde.
"Wie du siehst hat dein Mann es faustdick hinter den weißgeschminkten Ohren", endete Swires die Geschichte. "Wir brauchen deine Hilfe."
Frau Weißgesicht seufzte.
"Ich wußte es schon immer, er ist ein Idiot."
Malachit schaute verwirrt in die Runde.
"Hä, wieso er seien Idiot. Ich dachte er sein Narr?"
Die anderen lachten schallend. Aber Frau Weißgesicht wurde sofort wieder ernst.
"Das sieht ihm wirklich ähnlich, aber ich hättte nie gedacht, daß er sich zu einem Mord hinreißen lassen könnte. Das geht eindeutig zu weit. Er muß sehr verzweifelt sein." Frau Weißgesicht sah nachdenklich in die Runde.
"Hmm, deshalb war er auch gar nicht so erfreut, als ich plötzlich wieder vor der Tür stand und ihm sagte ich hätte mich entschlosen diese Scheibe doch noch nicht zu verlassen. Nur was ich nicht verstehe ist, warum er euch gesagt hat, der Brand in der Gilde sei ein Unfall gewesen, in Wirklichkeit wollte er aber nur den Verdacht auf uns Untote lenken. Außerdem - wieso liegt es im Interesse von Lord Witwenmacher, dass der Brand aufgeklärt wird, wenn er doch selber mit drinsteckt? Da muß noch mehr dahinter stecken."
"Ich denke das war alles Kalkül von den beiden. Weißgesicht wollte von sich ablenken und Witwenmacher wollte auf die Untoten hinweisen, die durch die Flasche Aufgebahrt sowieso belastet werden sollten." Lewton kratzte sich am Kopf und schien nachzudenken. "Nur warum hat Weißgesicht dann nicht auch gleich auf die Untoten aufmerksam gemacht. Er hätte doch die Schuld auch gleich auf sie schieben können. Er behauptete immer vehement, dass kein Verbrechen geschehen sei. Vielleicht hast du recht damit, dass noch mehr dahintersteckt."
"Ich würde euch wirklich gerne helfen", began Frau Weißgesicht, "schon allein, damit Fridolin nicht noch mehr in Schwierigkeiten gerät. Obwohl er da, glaube ich, schon bis zum Halse drinsteckt", schloß sie nüchtern.
Diesen Moment nutzte der Zufall, um einen kleinen Auftritt zu haben. Er hatte der Dramatik neidisch zugeschaut, als diese vor kurzem ins Geschehen eingegriffen hatte und beschloss nun auch mitzumischen. Außerdem war er sowieso wütend auf die Geschwister Glück und Pech und wollte diesen eins auswischen.
Zufall liess einen Mann an der Tür klingeln, oder besser lachen.
Frau Weißgesicht sah auf die Uhr und erhob sich.
"Entschuldigt mich bitte einen Augenblick." Sie verließ den Raum in Richtung Haustür.
"Mann, diese Frau hat Format. Ihr Mann wil sich an ihr rächen und sie will ihm aus der Patsche helfen. Das muß echte Zuneigung sein." Chloe sah der Zombiefrau ehrfürchtig nach.
Im Flur ertönten nun Stimmen.
"Wieso sind sie jetzt schon hier. Wir waren doch erst in einer Stunde verabredet?"
erklang die verwunderte Stimme von Frau Weißgesicht.
"Nun, mir ist etwas dazwischengekommen und da dachte ich ich schaue jetzt schon mal vorbei. Haben sie Zeit?"
"Ich habe eigentlich gerade Besuch. Aber ich werde ihn bitten wiederzukommen."
Frau Weißgesicht betrat das Arbeitszimmer im Schlepptau ihren Besucher. Den Mann, den die Wächter früher am Tage schon in Begleitung von Herrn Weißgesicht auf dem Gildengelände gesehen hatten. Er schaute die Wächter überascht an, diese staunten nicht minder überrascht zurück.
"Ihr müßt mich nochmals entschuldigen", Frau Weißgesicht setzte eine geschäftliche Miene auf. "Mein Versicherungsagent Herr Schwatzmaul ist gerade gekommen und ich habe noch etwas sehr wichtiges wegen meiner Lebensversicherung - die Fridolin ja nun nicht bekommt - mit ihm zu besprechen." Frau Weißgesicht lachte bitter.
"Würde es euch etwas ausmachen später nochmal wieder zu kommen?"
Swires erholte sich als erste von ihrer Überraschung und fand ihre Stimme wieder.
"Sie sind Versicherungsagent?"

07.05.2000 16:53

Rince

"Ja. Stimmt etwas nicht?", fragte Herr Schwatzmaul
"Nein, nein. Alles in Ordnung", sagte Rascaal schnell, und dann an Frau Weißgesicht gerichtet "Vielen Dank für Ihre Zeit. Wir melden uns, falls wir noch weitere Fragen haben."
Als sie wieder vor der Tür waren, vernahmen sie wieder einmal das typische Geräusch von schabendem Stein auf Stein: Malachit grübelte und kratzte sich dabei am Kopf.
"Ich nicht verstehen. Warum ihr alle so verwundert? Es seien was besonderes mit Herrn Schwatzmaul?"

08.05.2000 11:32

Swires

"Ich befürchte Frau Weißgesicht hatte Recht damit, dass mehr hinter dem Brand in der Narrengilde steckt, als nur Rache an den Untoten", beteiligte Swires die anderen an ihren Gedankengängen. "Ich fürchte fast, dass Weißgesicht auch noch Versicherungsbetrug im Auge hatte und damit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen wollte. Er wollte sich an seiner Frau rächen, deren Lebensversicherung einsacken und dann auch noch Geld von der Versicherung kassieren, weil die Gilde abgebrannt ist."

08.05.2000 12:41

Swires

Man muß folgendes zur Versicherungssituation in Ankh Morpork wissen. Das Versicherungswesen war einst vom Achatenen Reich nach Ankh Morpork importiert worden. Kurz darauf war es zu einem bedauerlichen Zwischenfall gekommen, in dessen Verlauf die Stadt fast komplett abgebrannte. Der damalige Patrizier hatte deshalb das Versicherungswesen verboten, da er die Bewohner Ankh-Morporks und deren Einstellung gegenüber Geld und ihrem eigenen Vorteil gut einzuschätzen wußte. Vetinari hingegen holte das Versicherungswesen aus der Versenkung zurück und führte es wieder ein. Seitdem waren zahlreiche Versicherungsunternehmen entstanden, die sich ihre Kundschaft sehr sorgfältig aussuchten und vor allem unter den wohlhabenden Bürgern und den Gilden war es der letzte Schrei eine Versicherung abgeschlossen zu haben.
Die ärmere Bevölkerung hingegen hatte es schwerer als Kunde akzeptiert zu werden, weil diese bevorzugt das Versichrungsobjekt zerstörte, umbrachte, verbrannte, etc.,um das Versicherungssumme zu kassieren und sich aus dem Staub zu machen.

11.05.2000 15:26

Rascaal Ohnedurst

Wie sollte man das alles bloß mit Weißgesicht in Verbindung bringen ?
"Oh, nicht nur das !"sagte Rascaal "Ich könnte mir vorstellen, daß Frau Weißgesicht auch noch ein nicht unbeträchtliches Privatvermögen hat. Sie gab sich eben jedenfalls, als wenn sie schon immer die finanzielle Kontrolle im Hause Weißgesicht gehabt."
" Tja, bloß was von alledem können wir beweisen ?" fragte Chloe " Ich schlage vor, wir gehen erst einmal zum Kommandeur, sagen ihm, was wir haben und er soll dann entscheiden, wie wir weiter vorgehen."
Allgemeines zustimmendes Gebrummel war die Folge. Was konnten sie auch schließlich machen ? Die Weißgesichts waren schließlich nicht irgend jemand und da sollte man ohne Rückendeckung von oben nicht zu mutig werden.
Schweigend und in Gedanken versunken ging die Sondergruppe Brandstiftung zurück zum Pseudopolisplatz und meldeten Feldwebel Ptracy, daß sie den Chef zu sprechen wünschten.
" Ach," sagte der Feldwebel " die Damen und Herren und Sonstiges von der Brandstiftung lassen sich auch mal wieder sehen ! Wie schön ! Der Kommandeur und sein Besuch warten schon seit fast 2 Stunden auf Euch und will Euch sofort sprechen. Habt Ihr die Eiltauben denn nicht bekommen ? "
Erstaunt schauten die Wächter sich an. Was für Besuch ? Gemeinsam gingen sie zu Rincewinds Büro, hielten Malachit mit Mühe davon ab, an die Tür zu klopfen und traten dann rasch ein.
Zu ihrem größten Erstaunen fanden sie Alonsius Mullbinde und die Mumie im Büro vor.
" Immer herein, Kameraden !" hörten sie einen erstaunlich frischen und wachen Kommandeur rufen. " Ich nehme an, daß ich euch die beiden Herrschaften nicht vorzustellen brauche."
Alonsius sah noch ein bißchen mitgenommen aus und hatte einen Verband um den Arm, während Mumie den brandneuen Verband am ganzen Körper trug.
" Hallo Herr Mullbinde, hallo Mumie. Schicker Verband !" sagte Rascaal
" Danke," antwortete Mumie und kratzte sich ausgiebig " aber er ist noch nicht eingetragen und vergilbt genug. Die Reste meines Körpers jucken, wie in einem Sandsturm !"
" Nun, Wächter," begann Rincewind " wie ich anhand der Rechnungen für zerstörte Türen und eingestürzten Treppen sehen kann, seid ihr ziemlich fleißig gewesen !"
Bei diesen Worten versuchte sich Malachit so klein wie möglich zu machen und sich hinter Lewton zu verstecken ... den Ankh mit einem Löffel zu säubern hätte denselben Effekt gehabt.
" Malachit, in meinem Büro gibt es kein Gebirge, also mußt du es sein. Mein Türlaranzgrenze ist erreicht. Versuche in diesem Monat alle Türen und Holztreppen zu meiden. Also, von Anfang an was haben wir an Fakten ?"
Nacheinander begannen die 5 Wächter die Geschehnisse zusammenzufassen. Der Brand in der Narrengilde, der Fund der Flasche AUFGEBAHRT am Tatort, das erste Streichholzbriefchen, die Aussage des Zombies, die Abenteuer in Mullbindes Laden, das Verhör des Feuerwehrhauptmanns, die Erlebnisse in der Clownsgilde mit Brambo, der Mord an Kubo und in Weißgesichts Haus.
Nachdenklich trommelte Rincewind mit den Fingern auf seinen Schreibtisch.
" Ach ja, und die Drachenatemcreme ist zum Glück auch alle. Wo wir gerade davon sprechen : Kannst du dich an meinen Versetzungsantrag in die Nachtschicht erinnern ?" fragte Rascaal hoffnungsvoll.
"Äh... nein, mein lieber Rascaal, kann ich leider nicht !" Rincewind setzte sein Pokerface bestes auf.
Rascaals Miene verfinsterte sich von einer Sekunde zur anderen.
"An welchen der 7 Anträge kann sich der ?Hörr Kommandör? denn nicht erinnern ?" fragte Rascaal säuerlich.
"Nun genug davon !" sagte Rincewind hastig und wandte sich an Swires "Ääh... also hat es der alte Raffzahn zu weit getrieben ! Nur wie wollen wir das Beweisen ? Haben wir denn außer der Flasche und dem jämmerlichen Briefchen Streichhölzer nichts weiter ?"
"Himmel, das hatte ich ja ganz vergessen !" rief Rascaal mit einem Mal " Wir haben bei dem toten Narren dieses Streichholzbriefchen gefunden !"
Hektisch durchwühlte der Vampir seinen Umhang und fing an, aus den unergründlichen Tiefen haufenweise Rote Beete und Zahnschleifpapier hervorzuholen und es auf den Schreibtisch seines Kommandeurs zu stapeln.
Dieser verzog angesichts des Gemüses angewidert das Gesicht und wandte sich an Swires, die auf Lewtons Schulter saß, da Malachit noch immer versuchte, sich zu verstecken.
"Was soll uns ein weiteres Streichholzbriefchen nützen, Gefreite Swires !" fragte der Kommandeur mir einem besorgten Seitenblick auf den immer größer werdenden Haufen auf seiner Schreibtischplatte.
"Herr Kommandeur, dieses Briefchen ist anders. Du wirst schon sehen !" antwortete Swires, der plötzlich klar war worauf Rascaal hinauswollte.
" AAAAh, na endlich !"
Rascaal nahm das Briefchen vorsichtig aus dem Umhang und legte es vor seinen Kommandeur.
" Wie Du nun siehst, Herr Kommandeur, fehlen bei diesem Briefchen die Hälfte der Hölzer und es ist angebrannt. Also wurde damit ein Feuer entfacht. Außerdem ist ein weißer Schmierstreifen Clownsschminke darauf !" begann Rascaal seine Erklärung.
"Und der Clown Brambo hat uns erklärt," schaltete sich Chloe ein "daß jeder Clown seine eigene geheime Mixtur für die weiße Grundschminke hat, also..."
"...wenn wir beweisen können, daß der Streifen von Weißgesichts Schminke ist, dann haben wir ihn !" beendete Swires die Ausführungen.
"Nicht ganz, meine Freunde." begann Rincewind nachdenklich " Wir können dann nur beweisen, daß Weißgesicht mit diesem Briefchen irgendetwas angesteckt hat, aber nicht was und womit ! Tut mir leid, aber das reicht noch nicht."
Betretenes Schweigen.
" Zeig? mir das doch mal her !" sagte Alonsius Mullbinde mit einem Mal und nahm sich die Streichhölzer vom Schreibtisch.
Er betrachtete die angekokelten Ränder von allen Seiten hielt es unter die Nase und atmete tief ein. Sogar Malachit richtete sich neugierig zu seiner vollen Größe auf und rückte näher. Mullbindes Gesicht hellte sich auf.
"Wußte ich es doch gleich, als ich das Teil gesehen habe. Dieses Briefchen wurde mit AUFGEBAHRT angekokelt." erklärte er stolz "Man kann es riechen ! Alles was direkt mit dem Mittel verbrannt wird, riecht nach verfaultem Fleisch. Muß an dem Untoteneffekt liegen. Morgen werden die Ränder anfangen zu faulen."
Rascaal und Swires sahen sich stumm an.
" Also haben wir ihn, wenn wir eine Verbindung zwischen ihm und den Streichhölzern herstellen können !" brach Swires als erste das Schweigen.
" Ja, zusammen mit den Aussagen von Alonsius, Mumie und dem Feuerwehrhauptmann könnte es klappen." meinte Rascaal.
"Von Feuermann ? Du denken, daß er sagen aus ?" fragte Malachit verwundert.
" Na klar !" antwortete Chloe "Und wenn nicht, müßte ich mich zu einem Rendezvous mit ihm verabreden und versuch, ihn zu überreden."
"So, und wie gedenken die Herrschaften an eine Schminkprobe von Weißgesicht zu kommen ?" wandte Rincewind ein.
"Wir einfach hingehen und sie uns holen !" konterte Malachit unverblümt.
"Und wenn ihr euch irrt ? Dann stehe ich ziemlich auf den Schlauch ! Trotz allem bleibt Weißgesicht das Oberhaupt einer einflußreichen Gilde." stellte Kommandeur Rincewind fest " Wenn etwas schief läuft, läßt Vetinari mich die Kruste des Ankhs harken bis ich schwarz werde, sobald er es erfährt. Nein, nein, bevor ich den Obernarren damit konfrontiere, muß ich schon Gewißheit haben."
"Tja dann..." warf Lewton ein " ... dann nehmen Kontakt zu Brambo auf, so daß er uns heute Nacht irgendwie in die Narrengilde schleusen kann. Weißgesicht wird doch bestimmt irgendwo einen Schminkraum haben. Dort verschaffen wir uns eine Probe und lassen sie von der Abteilung FOH-RENN-SICK vergleichen. Dann hast du deine Gewißheit und kannst offiziell werden."
"Na gut, aber laßt euch nicht erwischen ! Gefreite Swires, nimm eines von deinen Gänsetaxis und nimm Kontakt zu diesem Brambo auf. Trefft Euch um Mitternacht an der Messingbrücke. Zieht euch auf alle Fälle unauffällige Kleidung an. Und paßt um Himmels willen auf den Gefreiten Malachit auf !"
Swires rief sich ein Taxi und war bald darauf verschwunden, während die anderen zu ihren Quartieren gingen, um sich vorzubereiten. Im Hinausgehen rief Rincewind Rascaal noch einmal zurück und warf ihm eine neue Dose Drachenatemcreme zu.
"Weißt Du, wo du dir die Creme ...!!!" setzte Rascaal an.
"Vorsicht Gefreiter, sonst zerreiße ich deinen 8. Antrag auch noch !" wies Rincewind den Vampir zurecht "Nein, im Ernst, wenn der Fall überstanden ist, dann sehe ich mal, was ich machen kann !"
Damit durfte auch Rascaal gehen. Der Kommandeur lächelte. Die Sondergruppe Brandstiftung war doch um einiges besser, als er zunächst angenommen hatte.
Es war kurz vor Mitternacht, als Malachit als erster an der Messingbrücke ankam und versuchte sich unauffällig an das Brückengeländer zu lehnen.

11.05.2000 19:21

Rince

"Es ist unglaublich, wie man sich so dämlich anstellen, und doch so viel Erfolg haben kann.", murmelte Witwenmacher leise vor sich hin, während er den Troll von der benachbarten Vertragsbrücke durch sein Assassinenfernrohr beobachtete.
"Es war doch eine gute Idee, diese Sondergruppe auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Wie ich diese Wächter einschätze, schaffen sie es tatsächlich auch noch, dem Clown den Versicherungsbetrug anhängen zu können. Es wird langsam Zeit, daß ich mich von Weißgesicht distanziere. Es reicht, wenn einer mit dem sinkenden Schiff untergeht. Dann muß ich mir bloß noch was überlegen, wie ich mich diskret aus der Affaire ziehen kann, falls gegen mich Anschuldigungen wegen dieser dämlichen Verschwörung gegen die Untoten gemacht werden."
Inzwischen waren auch die restlichen Wächter eingetroffen und machten sich zusammen mit Brambo auf den Weg zur Narrengilde, während Lord Witwenmacher die Beschattung abbrach und in die Nacht davonschlich.

12.05.2000 13:29

Swires

In den Straßen Ankh Morporks war es stockfinster. Sogar noch finsterer als gewöhnlich. Es schien, als hätte sich die wenige Helligkeit, die auch in einer sternenklaren Nacht herrscht verzogen, um die Wichtigkeit der anstehenden Mission, in der die Wächter unterwegs waren zu unterstreichen.
Aus einer Nebenstraße tönte der Ruf: "Halb eiheins und alles ist guhut!"
"Na, wenn er meint", murmelte Brambo. Hoffentlich ist auch noch alles gut, wenn wir das erst hinter uns haben, ohne von Weißgesicht erwischt worden zu sein."
"Du scheinst ja immer noch eine Menge Respekt vor deinem Chef zu haben", Swires sass wieder auf Malachits Schulter und blickte auf Brambo hinunter.
"Naja, du hast Weißgesicht bestimmt auch noch nicht in richtiger Wut erlebt. Außerdem unterstehe ich immernoch der Gilde. Und Gildenstrafen sind schrecklich. Für eine verpatzte Pointe kann man zum Beispiel zu einer Stunde Streckbank mit Gänsefederbehandlung verurteilt werden."
"Gänsefederbehandlung?" Chloe wirkte ratlos. "Was ist das denn?"
"Nun, ein Mitclown, der ein minderschweres Verbrechen begangen hat muß dir eine Stunde lang die Fußsohlen mit besagter Feder kitzeln. Ein Kumpel von mir wurde mal des Zynismusses beschuldigt. Er mußte sich 3 Tage lang abgedroschene uralt Witze mit meilenlangem Bart und Volcksmusik anhören. Am Ende war er reif für unseren Gildenpsüchologen, der ihn auf Kuhr in die Berge schicken mußte." Brambo erschauderte vor Abscheu.
"Das hört sich ja wirklich schrecklich an", kommentierte Chloe und mußte sich ein Lächeln verkneifen. "Sowas wär schon ein Grund für mich niemals in eine Gilde einzutreten."
Die Wächter waren nun an der Narrengilde angelangt, deren vom Brand verschont gebliebene Gebäude düster vor ihnen aufragten.
Malachit dessen Gehirn in der relativen Kühle der Nacht auf Hochtouren lief, zeigte besondere Einsicht und sagte: "Ich werde vor dem Tor Wache halten. Ich bin einfach zu laut und könnte euch verraten."
"Das ist eine klasse Idee, Großer." Swires sprang mit einem Satz von Malachits Schulter und landete auf Rascaals Kopf. "Pfeiff, wenn du irgendetwas verdächtiges hörst oder siehst. - Puh, Rascaal, selbst deine Haare stinken schon nach Roten Beeten und wenn ich's mir recht betrachte, dann nehmen sie auch langsam die Farbe derselben an!"
"Ach, dass kannst du in der Dunkelheit gar nicht beurteilen." Der Vampir plückte das Wichtelfräulein von seinem Kopf und verstaute es in seiner Umhangtasche, aus der im Anschluß daran gedämpfte Beschwerden über die Unterschätzung wichteliger Augenstärke im Allgemeinen und über Rote Beete Gestank im Besonderen kamen.

18.05.2000 15:03

Rascaal Ohnedurst

Brambo holte einen kalkweißen Schlüssel hervor, steckte ihn ins Schloß des Tores und drehte ihn betont langsam herum. Ein leises Kichern war zu vernehmen.
"Was, beim lästigen Sandkorn, war das ?" konnte man Swires piepsige Stimme aus Rascaals Umhang vernehmen.
"Das" sprach Brambo und drehte sich dabei halb um " war ein ganz normales Quietschen, da das Türschloß schon seit einer Ewigkeit nicht mehr geölt worden ist ! Nur hören sich solche Geräusch in der Narrengilde eben ein bißchen anders an. Hätte ich z.B. den Schlüssel brutal rumgedreht, dann wäre das Schloß vermutlich in schallendes Gelächter ausgebrochen !"
Chloe und Rascaal sahen sich vielsagend an, als wäre ihre Meinung über Narren gerade wieder bestätigt worden und folgten Brambo dann lautlos in den völlig dunklen Innenhof.
Lewton warf noch einen besorgten Blick in den nächtlichen Himmel und zum zunehmenden Mond und ging dann in Gedanken versunken durch das Tor. Der Mond war schon wieder ziemlich voll und Lewton mußte dringend seinen monatlichen Urlaub einreichen.
Auf halben Weg zur Tür des Hauptgebäudes wandte sich Rascaal leise und unauffällig an Brambo.
"Sag mal, laufen hier eigentlich irgendwelche Wachnarren herum ?"
"Nein, wer, außer uns, ist schon so doof und bricht in eine Narrengilde ein ? Warum fragst Du ?" gab der Clown zurück.
"Weil er auch den Typen in dem ausgebrannten Teil sieht, der uns die ganze Zeit beobachtet !" bemerkte Chloe als sie zu den beiden aufschloß.
"In dieser Dunkelheit wollt ihr da drüben etwas erkennen können ?" fragte Brambo erstaunt "Wer ist hier der Narr : ihr oder ich ?"
"Soll ich ihn mir einmal vornehmen ?" erklang Lewtons Stimme und eine gewisse Gier war nicht zu überhören.
"Später, viel später !" war Swires auch wieder zu vernehmen " Erst einmal gehen wir jetzt rein, damit ich aus diesem stinkenden Umhang rauskommen !"
Kurze Zeit später hatte sie Weißgesichts Büro erreicht an dem, laut Brambos Auskunft , der Schminkraum des Obernarren anschloß.
Man sah sofort, daß das Büro vor nicht allzu langer Zeit gründlich gesäubert worden war. Lewton ging zielstrebig auf den großen Spiegel zu, um den hinter ihm liegenden Geheimgang zu inspizieren. Er wollte den Spiegel zur Seite schwingen doch dieser löste sich vom Nagel und zerschellte mit hysterischem Gelächter auf dem Boden. Erschrocken richteten sich alle Augen auf dem Werwolf.
"?Tschuldigung, Leute !" sagte der Lewton verlegen "Aber mit zunehmenden Mond werde ich immer so impulsiv !"
Er drehte sich um und wollte den Geheimgang betreten... und rannte gegen eine Wand aus massiven Stein.
"Was zum...?" war alles, was er hervorbrachte" Die haben doch tatsächlich den Gang zugemauert !"

23.05.2000 23:26

Swires

"Ein eindeutiges Zeichen für das Verwischen von belastenden Spuren", meldete sich Swires aus Rascaals Umhangtasch und hangelte sich von dort aus auf dessen Schulter, von wo sie die Mauer eingehend inspizierte. "Man kann sogar noch den frischen Mörtel erkennen und dort auf dem Boden ist ein verräterischer Fußabdruck im Staub."
Das Wichtelfräulein zog einen winzigkleinen Notizblock aus einer ihrer zahlreichen Taschen und begann mit einem noch kleineren Bleistift geschäftig hineinzukritzeln.
"Was machst du denn da?" wollte Chloe wissen.
"Ich halte Fakten fest."
"Na, da fängst du aber reichlich spät mit an. Der Fall ist fast gelöst und du beginnst damit alles aufzuschreiben."
Swires sah die Vampirin verdrossen an und gab beleidigt zurück: "Lieber zu spät als gar nicht!"
"Ich wundere mich, warum niemand kommt, um zu schauen, wer hier einen solchen Krach veranstaltet", lenkte Rascaal das Gespräch in andere Bahnen.
"Ach, das ist kein Wunder. In diesem Teil des Gebäudes sind um diese Zeit normalerweise keine Leute mehr und da die Schlafsäle verbrannt sind und die Narren jetzt erstmal in den Scheunen schlafen müssen, droht von daher auch keine Gefahr", erklärte Brambo. "Kommt mal hierüber, hier ist das Schminkzimmer vom Chef."
Der Clown führte sie zu einer Tür, die in einen kleinen Raum führte, der voller Schminkutensilien war. Er wurde dominiert von einem riesigen Spiegel, der eine ganze Wand einnahm, und vor dem ein fast ebensogroßer Tisch stand. Brambo drückte auf einen Schalter neben der Tür und grelles Licht durchflutete den Raum und blendete die Wächter. Der Spiegel wurde von zahllosen Lämpchen erhellt, die ihn umrahmten.
"Bist du verrückt?" Lewton stürzte auf den Schalter zu. Was ist wenn jemand das Licht sieht."
"Keine Sorge!" beruhigte ihn der Clown. "Der Raum hat keine Fenster. Meinst du etwa, Weißgesicht will, dass ihm jemand beim Schminken zuschaut?"
"Ganz schön eitel, dein Chef, oder?" Rascaal untersuchte den großen Schminktisch, auf dem eine große Ikonographie des Gildenoberhauptes staand.
"Hat sogar sein eigenes Portrait auf dem Schminktisch."
"Oh, das ist nicht Weißgesicht. Äh, ich meine, dass ist schon Weißgesicht, aber nicht der Weißgesicht." Brambo sah nach Veständnis Ausschau haltend in die Runde. "Äh, das ist nicht mein Chef, sondern die historisch überlieferte Schminkvorlage für jeden Weißgesicht. Das ist quasi der Proto-Weißgesicht. Stirbt ein Gildenoberhaupt, so schwört sein Nachfolger in einer feierlichen Zeremonie, die Schminke, das Kostüm und den Namen Weißgesicht zu übernehmen und in Ehren zu halten. Weißgesicht ist sowas wie ein Titel und wird von Oberhaupt zu Oberhaupt weitergegeben."
"So, wie ich die Narren einschätze ist diese Zeremonie eher albern, als feierlich", murmelte Chloe. Brambo überhörte sie geflissentlich.
"Kommt Weißgesicht eigentlich schon geschminkt zur Arbeit, oder schminkt er sich erst hier?" fragte Swires fasziniert. Sie war auf den Schminktisch gesprungen und hatte Brambos Erklärungen interessiert zu gehört.
"Wenn ein Narr das Amt des Gildenoberhauptes übernimmt, so gibt er damit auch seine ehemalige Identität auf. Er schwört, sich niemals wieder öffentlich als Privatperson zu zeigen. Nur seine engsten Angehörigen dürfen ihn noch ohne Schminke sehen. Dies Zimmer hier ist für Nachbesserungen an der Schminke gedacht, falls mal was verläuft oder aufgefrischt werden muß. Er hat natürlich noch ein Schminkzimmer in seinem Haus. Würde er hier ohne Schminke antanzen, wäre er seinen Posten ganz schnell los."
"Ich dachte immer, Narrengildenoberhaupt zu sein, sei ein Amt auf Lebenszeit."
"Das ist es ja auch", Brambo grinste hämisch und fuhr sich mit dem Zeigefinger über den Hals. "Die Assasinen wohnen gleich um die Ecke."
Swires sah in entsetzt an.

27.05.2000 01:07

Rascaal Ohnedurst

"Also verstehen die Narren keinen Spaß, wenn es um die Schminke ihres Oberhaupts geht !" sagte das Wichtelfräulein sichtlich erschüttert.
"Sag mal, Brambo, was wäre denn, wenn wir einen, nein, zwei Zeugen hätten, die Weißgesicht ohne Schminke in der Öffentlichkeit gesehen haben ?" fragte Rascaal nachdenklich.
"Dann würde sofort ein Bote mit einer speziell dafür vorgesehenen Clownsrolle zur Assassinengilde rübergehen und einen Preis auf Weißgesichts Kopf aussetzen !" kam die Antwort prompt.
"Gut zu wissen !" meinte Chloe "Trotzdem sollten wir uns jetzt langsam mal die Schminkprobe besorgen und uns vom Acker machen, bevor wir erwischt werden."
"OK !" schaltete sich Lewton ein. " Brambo, wonach müssen wir suchen ?"
"Nach einem etwa 15 cm hohen und undurchsichtigem Glas mit einem roten Metalldeckel drauf. Vorne auf dem Glas müßte ein Schild in Form eines Clownskopfes mit der Aufschrift ? Schäff-Schminkä? sein. Seid bloß vorsichtig, wenn ihr das Glas aufmacht, denn das Zeug stinkt schlimmer als der Ankh."
"Kein Wunder, daß es heißt, ?das Leben an der Spitze ist einsam? !" meinte Rascaal verächtlich "Wer will schon in der Nähe von jemandem sein, der nach einem Fluß mit einer Kruste drauf riecht !?"
Rascaal entwickelte für einen ganz kurzen Moment ein gewisses Maß an Sympathie für den Oberclown und stellte mit einem Seitenblick auf Chloe fest, daß sie ähnlich fühlte. Schließlich mußten die beiden Vampire tagsüber auf immer mit dieser widerlich stinkenden Drachenatemcreme herumlaufen.
Swires war in der Zwischenzeit auf den Schminktisch mit seinen dutzenden Gläsern, Flaschen und anderen Behältnissen geklettert und fing an das Chaos ein wenig zu lichten.
"Porentiefs Deckmichrot ! Wofür ist das denn, Brambo?" fragte sie erstaunt.
"Das ist eine rote Schminke mit besonderer Tiefenwirkung. Dringt in jede Hautpore. Luxusausführung. Einmal aufgetragen, hält sie mindestens eine Woche und leuchtet bei Nacht." antwortete der Clown.
Swires nahm sich das nächste Glas vor: "Klebemanns Niewiederab ?"
" Zur langfristiger Befestigung der Clownsglatze. Luxusausführung mit zusätzlicher Wegätzgarantie des natürlichen Haares bis auf die Kopfhaut. Ziemlich teuer !" gab Brambo sofort Auskunft.
"Was zum...? Sittenwidrigs Lüsterwasser ?" japste Swires.
"Ääääh... keine Ahnung !" gab Brambo in recht ehrlichem Tonfall zu.
"Tja, hääämm, nun, ich glaube das kenne ich. "druckste Lewton herum und man konnte in der Dunkelheit fast schon hören, wie er errötete. "Benutzen Werwölfe in der Paarungszeit ziemlich häufig. Ist ein Affrotzisia..., Affrizoa..., na eben etwas zum Anmachen der Weibchen. Soll angeblich auch bei Menschen wirken."
"Ich hab?s, Leute ! Schäff-Schminkä ! Wie Du gesagt hast, Brambo !" jubelte Swires und hüpfte hektisch auf und ab.
"Nur ruhig, meine Kleine, der Fall ist noch nicht ganz gelöst. Erst müssen die Ergebnisse der Proben übereinstimmen." sagte Rascaal, holte eine kleine Dose aus den unergründlichen Tiefen seines Umhangs und schraubte das Schminkglas auf. "Hilf mir mal bitte, Swires !"
Swires nahm sich einen herumliegenden Löffel, trieb ihn wie einen Spaten in die Schminkpaste und schaufelte eine Probe in die Dose.
" Sag mal Brambo, darf die Schäff-Schminkä eigentlich auch noch von anderen Clowns benutzt werden ?" fragte Chloe neugierig.
"Nein, dazu ist das Zeug zu teuer. Wir normalen Narren nehmen das Billig-Zeug ?Erbleichen für Sekunden?. Deswegen müssen wir uns auch so häufig nachschminken." antwortete Brambo bedrückt.
Rascaal und Swires waren inzwischen fertig und der Vampir wollte sich gerade wieder vom Tisch abwenden, als Swires ihn zurückhielt.
"Bei allen Sandkörnern, schaut mal, was hier noch steht." sagte das Wichtelfräulein erregt " Eine angebrochene Flasche aufgebahrt !"
Alles wandte sich erstaunt dem Tisch zu.
"Damit haben wir ihn nun endgültig am Haken !" verkündete Lewton stolz.
"Wenn du dich da mal nicht irrst, mein haariger Freund !" tönte eine zornige Stimme aus der Tür des Büros.
Die Sondergruppe Brandstiftung und Brambo wirbelten erschrocken herum, während Swires sich schnell hinter einer Flasche ?Ratzekahls Bartab? versteckte.
Im Türrahmen des Büros stand Weißgesicht in voller Clownsmontur und grell geschminktem Gesicht. In seinem Arm lag eine doppelsehnige Armbrust. Auf der gespannten Armbrust lagen zwei Bolzen. Der eine schimmerte im Mondlicht, während der andere eigentlich ein grober Holzpflock war, von dem eine durchsichtige Flüssigkeit tropfte.
Lewton und Rascaal fingen gleichzeitig an zu schnüffeln.
"Geweihtes Silber !" hauchte Lewton nervös.
"Eiche in Weihwasser getränkt !" flüsterte Rascaal der wie gelähmt aussehenden Chloe zu.
"Beides richtig !"rief Weißgesicht selbstbewußt. " Besondere Situationen erfordern besondere Vorsichtsmaßnahmen. Also denkt immer dran, daß auch euer untotes Dasein irgendwann enden kann."
Der Oberclown beugte sich ein wenig zur Seite.
"Und du, kleines Fräulein, kannst auch herauskommen oder ich sehe mich gezwungen irgendetwas auf den Schminktisch zu werfen. Einige der Substanzen sind ziemlich ätzend und würden so eine halbe Portion wie dich glatt verdampfen lassen !"
Widerwillig und finster vor sich hin grummelnd trat Swires an den Rand des Tisches und kletterte auf Rascaals Schulter.
"Eurem steinigen Kollegen draußen habe ich vorhin durch einen Boten ausrichten lassen, daß euer Kommandeur ihn wegen der Türrechnungen des letzten Monats zu sprechen wünscht. Türen scheinen sein wunder Punkt zu sein, denn er ist sofort verschwunden. Ich dachte, ich erwähne das nur, falls ihr auf eine Rettung in letzter Minute hofft."
"Ist es das bißchen Geld wirklich wert, nun auch noch Wächter zu ermorden ?" knurrte Chloe.
"Wieso Wächter ? Ich war der Meinung auf unlizensierte Diebe in meinem Büro gestoßen zu sein und habe sie dann in Notwehr erschossen. Daß es Wächter waren, habe ich erst danach festgestellt. Unglücklicherweise ist diesem Irrtum auch ein Mit-Narr in die ewigen Narrengründe eingegangen. Doch zum Glück wird es so aussehen, als hätte ich zufällig den Mörder des armen Kubos erwischt. Schließlich war es dein Diplomscherz. Wie hat er uns doch alle getäuscht !"
Weißgesichts Stimme zerfloß förmlich vor Sarkasmus.
"Aber um deine Frage zu beantworten, werte bleiche Dame !" fuhr der Oberclown fort " Ja, es ist die Sache wert. Ich hatte es zwar ein bißchen ...ääähh... sauberer geplant aber da ich nun allein bin, muß es auch so gehen !"
"Dein Kumpel hat sich wohl abgesetzt, was ?!" spottete Rascaal und deutete in Richtung zugemauertem Geheimgang.
"Leider !" bestätigte Weißgesicht widerwillig. "Und dieser Bastard hat es auch noch so eingerichtet, daß ich und ihr ihm außer ein paar Verdachtsmomenten nichts anhängen könnt. Aber zu ihm komme ich in den nächsten Tagen !"
" Willst du deiner Frau das wirklich antun ? Sie macht einen sehr netten Eindruck !" fragte Swires von Rascaals Schulter.
"Was ist denn bitte nett daran, wenn man nach 20 langen Ehejahren von seiner Untoten Frau um das sauer verdiente Erbe gebracht wird. 20 verdammte Jahre habe ich ihre Nettigkeit ertragen. Als wenn ich in der Narrengilde nicht schon meinen ganzen Humor brauchen würde. Dann ist der Moment endlich gekommen, sie stirbt und ich plane ein wirklich schönes Begräbnis, um ihr etwas Würde mit auf den Weg zu geben. Sozusagen aus Dankbarkeit für das Erbe. Dann geht am Tag der Beerdigung die Haustür auf und Madame kommt hereingerauscht, fällt mir, nach Moder und diesem AUFGEBAHRT Zeug riechend um den Hals und jubelt :? Jetzt werden wir bis an das Ende deiner Tage zusammen sein.? !
Da nun aber das Erbschaftsgesetz vorschreibt, daß Untote ihr Vermögen im Nachleben noch zusteht, blieb mir keine andere Wahl, als zu versuchen, die Untoten so sehr in Verruf zu bringen, daß das Gesetz geändert wird. Deswegen die Kokelei mit dem AUFGEBAHRT, zu dem ich ja nun recht leicht Zugang hatte."
" Und Kubo ?" fragte Brambo traurig.
"Kubo kam schon eine ganze Weile vor euch auf den Dreh mit der Schminke gekommen und wollte mich an dem Tag damit erpressen, an dem du mir deinen äußerst praktischen Schleim vorgeführt hast." gestand Weißgesicht und wandte sich dann an Lewton " Ich war ganz schön überrascht, als ich dich im Eingang des Geheimganges gesehen habe, aber der starke Haarwuchs fiel mir erst später auf."
Betretenes Schweigen senkte sich auf die Gruppe.
"Keine weiteren Fragen mehr ?" wollte Weißgesicht mit einem breiten Grinsen wissen. "Dann macht euch bereit zu sterben oder zu Staub zu zerfallen oder erlöst zu werden oder wie das bei euch auch immer heißen mag !"
Mit diesen Worten hob der Oberclown die doppelsehnige Armbrust und versucht auf Rascaals und Lewtons Herz gleichzeitig zu zielen, was sich als ziemlich schwierig herausstellte.
"Falls ihr übrigens denkt, daß ich nicht zählen kann : die nächste Armbrust steht schon gespannt hinter der Bürotür. Würdet ihr nun bitte etwas zusammenrücken, denn sonst fange ich gleich an zu schielen !"
Er legte erneut an, als hinter ihm eine den Wächtern vertraute Stimme zu sprechen begann.
"Leg diese schwachsinnige Waffe sofort hin, bevor du dir noch damit weh tust und ich dich nicht mehr verhaften kann !"
Nach diesen Worten erschien ein Arm mit einem anscheinend im höchsten Maße gesättigtem Sumpfdrachen im Türrahmen und zielte auf Weißgesichts Nacken. Eine halbe Sekunde später erschien die etwas korpulente Gestalt Kommandeur Rincewinds und sprach den Clown erneut an.
"Unterschätze nie das Gehirn eines Trolls in einer kalten Nacht. Der Gefreite Malachit ahnte sofort, daß etwas nicht stimmt, traute sich aber nicht irgendwelche Treppen hochzugehen aus Angst, sie zum Einsturz zu bringen. Also kam er zu mir. Weißt du übrigens, was das hier ist ?" fragte der Kommandeur und hielt einen buchartigen Gegenstand hoch, der sich auf Knopfdruck öffnete.
Drinnen saß ein mit schwarzem Tuch umwickelter Diktierdämon und hielt einen aufgewickelten Stoffsteifen in den kleinen Händen.
"Würdest du bitte noch einmal wiederholen, was Weißgesicht gerade gesagt hat ?" bat Rincewind.
Also find der Dämon an zu lesen.
"Und nun laß? fallen, sonst kitzel ich den Drachen am Bauch !"befahl der Kommandeur.
Weißgesicht ließ die Armbrust resigniert fallen und wurde von den herbeistürmenden Wächtern sofort gefesselt.
"Falls ihr euch bei Malachit bedanken wollt, der wartet unten !" sagte Rincewind.
Der Rest der Sondergruppe Brandstiftung ging an den Rand der Treppe an dessen Fuß Malachit strahlend stand und schüchtern hoch winkte. Sie waren echt ein tolles Team.
"Wann kann ich denn Euren Bericht erwarten ? Oder gibt es noch etwas zu tun ?" wollte Rincewind wissen.


*ENDE*




01.06.2000 17:01

Wörter:

Rascaal Ohnedurst   18831
Swires   10302
Rince   1572
Malachit   699
Lewton   267
 
 
 
 



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