Fragwürdige Rituale

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vollendet am 11.04.2000

Irgend jemand oder etwas ermordet mehr oder weniger unschuldige Bürger Ankh-Morporks.
Vier ungeklärte Morde gibt es bereits, einzige sichtbare Verbindung:
alle Personen waren männlich und der Mörder hatte ihnen mit ihrem Blut seltsame Zeichen auf die Sti

Rince

Kommandeur Rince betrachtete, wie seine Stiefel bei jedem weiteren Schritt im Schnee versanken. Eigentlich sollte er ein wachsames Auge auf die Straßen haben, doch die Kälte machte ihm so sehr zu schaffen, daß er nur noch starr vor sich schaute und hoffte, daß die zweistündige Sonderstreife bald beendet sein würde und alle Streifen ins Wachhaus am Pseudopolisplatz zurückkehren konnten. Im Moment hätte der Schneevater selbst seinen Schlitten vor ihm im Halteverbot parken können...Rince hätte nur seine eigenen Stiefel gesehen.
Rince verfluchte sich, denn er selber war es gewesen, der die Sonderstreifen angeordnet hatte. Zugegeben, die vier Leichen, die in den letzten zwei Tagen in den Straßen Ankh-Morporks gefunden worden waren, waren ein guter Grund, alles nach etwaigen Tätern abzusuchen, doch warum mußte er als Kommandeur sich die Stiefel ablaufen? Rince beschloß den Punkt "Gutes Beispiel geben" in seinem Notizbuch abzuhaken, die Seite rauszureißen und zu verbrennen. Der Gedanke daran erwärmte ihn etwas, so daß er auf die zwei Wächter neben ihm blickte, welche gerade in einen für sie typischen Streit vertieft waren. Die beiden Streithähne waren Feldwebel Ptracy und Korporal Lavaelous. Nicht einmal der tiefste Winter konnte die beiden vom Streiten abhalten.
"Soll das heißen, die Männer haben es verdient?", wollte Lavaelous gereizt wissen
"So habe ich das nicht gesagt. Ich sagte nur, daß es einen bestimmten Grund gibt, weswegen bisher nur Männer getötet wurden.", entgegnete Ptracy. Sie merkte jedoch sofort, daß sie in der Defensive war und fuhr deshalb fort "zusätzlich zu dem Grund, daß alle Männer egoistische Schweine sind"
"Ha! Sowas sagst du immer, wenn du keinen anderen Ausweg mehr weißt. Du kannst so borniert und..."
Rince hielt sich die Ohren zu, was gleichzeitig auch eine wärmende Wirkung hatte. Ohne die ewige Streiterei konnte er besser nachdenken. Alle Opfer hatten komische Zeichen auf der stirn, die mit ihrem eigenen Blut gezeichnet worden waren. Da noch mehr Tote zu erwarten waren, hatte er veranlasst, daß die meisten Wächter vom Wachhaus in der Kröselstraße abgezogen wurden und nun in Dreiergruppen die Straßen patroullierten. Warum zum Teufel war er nur mit diesen beiden auf Streife gegangen. Er beneidete die Gefreiten VaaBii und Quästor, welche sich das noch harmlose Gelaber des Obergefreiten Besuchs anhören mußten. Noch besser wäre es gewesen mit dem Gefreiten Harry auf dem Gefreiten Binky, dem "Pferd" der Wache zu reiten. Stattdessen schwebte der Gefreite Steingesicht in dieser Gruppe mit. Am besten wäre es jedoch in der Reserve im beheizten Wachhaus gewesen. Von diesem erwämenden Gedanken erfüllt, versuchte Rince wieder sein Glück und nahm die Hände von den Ohren, um zu sehen, ob der Streit bereits beendet war. Sofort drang Lavaelous´ lautstarke Stimme in sein Ohr
"...und du mußtest ja unbedingt die größte Wohnung der Stadt haben. Was das kostet! Wenn du so mit deinem Geld..."
Rince wendete genervt seinen Blick ab... was war das da vorne auf dem Boden? Hinter der nächsten Abbiegung ragten ein paar Beine hervor. Rince glaubte kaum, daß die dazugehörende Person bei diesem Wetter ein Schläfchen machte. Gegen diese These sprach auch der rot verfärbte Schnee neben der Person.
Rince seufzte. Was für eine Woche!

25.12.1999 12:52

Besuch

Kaum hatte der Kommandeur die beiden Wächter auf seinen Fund aufmerksam gemacht, da umschlang sie eine andächtige Stille... so etwa 5 Sekunden lang!
Die beiden bei ihrem Streit unterbrechend äußerte Rince nur: "Ich frage mich, wer ihn um die Ecke gebracht hat." Er runzelte die Stirn, genau wie Lavaelous.
"Sir, ich kann keine Schleifspuren erkennen. Ich würde sagen, er ist hier gestorben!" Rince dachte bis jetzt, er würde sich manchmal misverstanden fühlen: nun wußte er, daß er immer misverstanden war. Ptracy schaute sich die Leiche etwas genauer an.
"Hm." sagte sie. Lavaleous hatte sie lange nicht sprachlos gesehen. Dann erkannte er, was sie gesehen hatte und verstummt ebenfalls.
Die Sackgasse, in der sie standen, war an allen drei Wänden mit Zeichen beschmiert. Alle waren so unverständlich, und mit, für die Wächter unbekannten, Zeichen, geschrieben wie die auf den Opfern, doch hier bedeckten sie einige Quadratmeter schöner, kaum verbrauchter Ankh-Morporkmauer. "Ich wußte gar nicht, daß man aus einem Menschen soviel Blut rauspressen kann." Der Kommandeur war sichtlich schockiert. "Schafft mir die anderen her... Ich will das die Leiche untersucht wird. So kann es schließlich nicht weitergehen. Jetzt kommt auch noch Sachbeschädigung zur Liste der Verbrechen hinzu... Es reicht!"

25.12.1999 16:42

Lavaelous


?Ich gehe keinen Schritt mehr alleine in dieser Stadt. das ist mir zu gefährlich.? schaltete Lavaelous sofort auf stur, er konnte mitunter genauso stur wie Ptracy sein, besonders dann wenn er eine Gefahr für sein Leben sah.
?Na dann geh ich halt? bot Ptracy an und rief damit den Gentleman in Lavaelous hervor.
?Gut dann geht gemeinsam, aber wehe ihr streitet Euch wieder.? unterbrach der Kommandeur den sich an bahnenden neuen Streit der beiden.
Da Rince ein hervorragender Beobachter und Kombinierer war, hatte er nämlich schon längst bemerkt das immer nur alte Männer ins Jenseits befördert wurden, ausserdem hatte er dann wenigstens erst einmal ein paar Minuten ungestörte Ruhe.
Als er anfing sich umzusehen stellte er als erstes fest das der Mord noch nicht lange her sein konnte, da das Blut noch nicht einmal getrocknet war. Der Kommandeur fragte sich ob es wirklich eine s gute Idee gewesen war die beiden wegzuschicken, wenn der Mörder noch in unmittelbarer Nähe sein konnte.
...
?Wieso meinte Rince eigentlich, wir sollten nicht streiten?? fragte Ptracy Lavaelous.
?Ich weiß auch nicht. Vielleicht glaubte er wir würden uns ernsthaft streiten. Dabei müsste ihm doch auch schon aufgefallen sein, das wir jeder nur etwas länger bei unserer Meinung bleiben und ich weiß das wir beide noch leben, wenn ich Deine schöne Stimme höre.? meinte Lavaelous.
? Und ausserdem wenn wir uns mal richtig streiten, dann sind unsere Versöhnungen doch immer das beste? fügte Ptracy glücklich lächelnd hinzu.
Die beiden rückten näher an einander und liefen dann schweigend zur Wache und bekamen kaum etwas von dem was um sie herum geschah mit.
Wären die beiden aufmerksamer gewesen hätten sie vielleicht mitbekommen wie einige Schatten aus einer Mauernische hervorkamen und sich vorsichtig umsehend in Richtung des Priesterviertels verschwanden.

25.12.1999 20:08

Steingesicht

Schweigend ritten / schwebten der Gefreite Harry mit Binky und der Gefreite Steingesicht durch das Priesterviertel. Der Wind blies um die Ecken der Tempel und formte Schneewehen zu seltsamen Gebilden.
Ungefähr auf der Hälfte Ihres Streifenweges traten die drei inden Tempel des Schlangenköpfigen des oberen Djel, Tzut. Das wer der einzige Tempel in dem ein Pferd zutritt hatte, ausserdem brannte hier immer eine Opferschale an der man sich wärmen konnte.
Gefreiter Steingesicht zündete sich eine Zigarette an (gewisse Angewohnheiten legen selbst Geister nicht ab) und blickte sich im Halbdunkel des Gewölbes um. Die Wände waren mit seltsamen Motiven verziert und als sich die Augen an das Gewirr gewöht hatten liessen sich sogar einzelne Formen unterscheiden.
"Gefreiter Harry, gib mir bitte mal einen Bleistift", sagte Steingesicht, und fummelte einen Block aus der Brusttasche seiner Uniform. "Du hast aber auch garnichts" grummrlte der Kleine und reichte ihm den gewünschten Stift.
Steingesicht fing an einige der Runen und Symbole abzuzeichnen, irgend wie errinnerten sie ihn an etwas was er schonmal gesehen hatte.
"Harry erinnere mich daran, dass ich darüber noch mit Besuch Sprechen muss."
"Auch wenn ich klein bin, bin ich nicht dein Disorganizer"
"Ja, ja. tschuldigung"

25.12.1999 22:36

Harry

"Außerdem weißt du ja: Größe spielt keine Rolle!" Harry grinste und stieß Steingesicht in die Seite - jedenfalls versuchte er es, aber zwei Dinge hinderten ihn daran: Erstens ließ seine Größe es höchstens zu, ihm gegen das Schienbein zu stoßen, und zweitens stieß er ihn nicht so sehr *an*, als vielmehr durch ihn *durch*.
"Aber jetzt sag' mir bitte noch einmal, was wir hier im Priesterviertel überhaupt machen sollen - ich habe das wohl nicht ganz mitgekriegt."

Steingesicht, der mit dem Bleistift ziemlich zu kämpfen hatte (erstens hatte er (der Bleistift, nicht Steingesicht) genau die richtige Größe für einen Gnom, was bedeutet, daß er so groß war wie eine Stecknadel, wodurch er (Steingesicht, nicht der Bleistift) ziemliche Probleme hatte, damit zu schreiben, und zweitens hatte er - womit an dieser Stelle erneut Steingesicht gemeint ist - kaum Substanz, um den Bleistift zu halten), zögerte.

[Irgendwo in einer anderen Dimension bekam der Gott des Satzbaus und des Geschichtenerzählens unerklärliche Bauchschmerzen]

"Wieso wir hierhergekommen sind? Na, ist doch klar: Lavaelous und Ptracy sind ins Wachhaus gekommen, und haben uns den Befehl vom Kommandeur gegeben, uns hier umzusehen. Rince meinte, wer Leute umbringt und ominöse Symbole mit deren Blut schreibt, ist entweder ein völlig durchgeknallter Irrer oder ein Priester, und deswegen..."
"Wieso *oder*?" unterbrach Harry.
"Okay, entweder ein Priester oder ein *anderer* völlig durchgeknallter Irrer. Jedenfalls hat er uns beauftragt, uns bei den Priestern umzuhören, ob die etwas von den Morden wissen."
"Ach so", nickte Harry.
In diesem Moment hörten die beiden ein Hüsteln hinter sich und drehten sich um.
Die Person hinter ihnen war auf den ersten Blick als Priester zu erkennen: An seiner Robe befand sich soviel Reichtum, wie die meisten Einwohner Morporks ihr ganzes Leben lang nicht besaßen, und seine Augen hatten den typischen Irren Blick, den man nur bei Hohepristern und Großwesiren findet.

"Gestatten: Bhu-Tab-Rot, Höchster Hohepriester des Einzig Wahren Tzut. Was kann ich für euch tun?"
Aus irgendeinem Grund hielten die beiden Wächter es für angemessen, keine Witze über den Namen zu machen.

26.12.1999 00:19

Ptracy

Während die Wächter noch darüber nachdachten, wie sie ihre Befragung wohl am geschicktesten anfangen sollten, hatten Ptracy und Lavaelous inzwischen den Rest der Sondertruppe zusammengetrommelt und sie zu Rince geschickt.
Sie selbst befanden sich im Moment immer noch im Wachhaus und nutzten die gute Gelegenheit sich etwas aufzuwärmen und ein wenig am Kaffee zu nippen.
"Hm, haben wir nicht etwas vergessen?, wollte Lavaelous nach etwa einer halben Stunde wissen.
"Ich glaube es war ziemlich wichtig!"
Damit riß er Ptracy aus dem aktuellen Streitgespräch, daß sich diesmal um ihren verschwenderischen Umgang mit Geld drehte. Sie hatte gerade zu einem vernichtenden Gegenschlag ausholen wollen und war jetzt völlig aus dem Konzept gebracht.
"Keine Ahnung, jetzt wo Du es sagst...", kam Ptracy ins Grübeln.
"Ach egal, daß hat sicher noch Zeit bis nach der Versöhnung", grinste sie anzüglich.
Plötzlich war ein krachendes Geräusch aus Kommandeur Rinces Büro zu vernehmen.
Als die beiden die Treppe hochstürmten und die Tür aufrissen, konnten sie sehen, daß jemand einen Stein mit einem daran befestigten Zettel durchs Fenster geworfen hatte.
"So eine Sauerei!", schimpte Ptracy.
"Draußen hängt doch ein Briefkasten an der Tür, er hätte zumindestens vorher das Fenster öffnen können."
"Er?", fragte Lavaelous sofort.
"Ja er! Eine Frau ist nicht so ungehobbelt."

26.12.1999 13:10

Steingesicht

"Danke, mir geht es gut!"
Kommandeur Rince funkelte die beiden Streithähne an, wie es sonst nur Tod konnte.
Ptracy hob den Zettel auf und glätte vorsichtig das Papier. Einige Seltsame Symbole bedeckten das Blatt, in der unteren linken Ecke stand mit Bleistift geschrieben:
'Misch Dich Nicht Ein!!!'
"Hohlt mir den Gefreiten Besuch her, ich glaube damit kennt er sich besser aus"
Der Blick des Kommandanten wirkte seltsam beschleunigend, stumm und ziemlich zügig verliessen die Lavaelous und Ptracy das Zimmer um den Hilfsmissionar zu suchen...

26.12.1999 16:39

Besuch

Es dauerte geschlagene 2 Stunden bis die beiden Wächter Besuchs Truppe gefunden hatten...
"Wer hätte auch vermuttet, daß ihr hier steckt?" fragte Lavaelous gereizt.
Er blickte sich um... natürlich! Dieses Verbrechen führte sicherlich an den, für normalsterbliche, wohl gefährlichsten Platz in der Stadt, mal abgesehen von den Schatten.
"Und wo ist Obergefreiter Besuch?" Ptracy wollte so schnell wie möglich wieder ins Warme... Ihre Uniform bedeckte auch nur die nötigsten Körperteile und war für so ein Wetter einfach nicht gemacht.
"Nun ja, äh..." Gefreiter VaaBii wußte sich nicht so richtig zu helfen, darum sagte er was er für das einzig Richtige hielt: "Es war alles Besuchs Schuld!"
"Was war alles Besuchs Schuld? Du hilfst uns nicht gerade weiter... Der Kommandeur hat uns losgeschickt um Besuch zu holen, also wo ist er jetzt?" Gefreiter VaaBii deutete nur auf die kleine Schüssel auf dem Boden. Ihnen war allen bekannt, daß die intensieve magische Strahlung der UU zu Unfällen führen kann. "Oh jeh, wie kriegen wir den jetzt wieder auf die Beine? So ist er ja nicht gerade eine große Hilfe!" Ptracy empfand wirklich etwas Mitleid mit dem kleinen Omnianer.
"Hat er überhaupt Beine?" wollte der Quästor wissen.
"Also eigentlich gefällt er mir so auch ein wenig: Er ist endlich mal still!" Lavaelous lachte über seinen eigenen Witz und fing schrecklich zu husten an. Es wurde langsam kalt hier drausen.
"Wie konnte das überhaupt passieren, Gefreiter VaaBii? Und was ist überhaupt passiert?" herrschte Lavaelous los, kaum das er sich wieder gefangen hatte, den Quästor und dessen akkuten Mangel an Getrockneten Froschpillen vollkommend ignorierend.
Sie standen auf offener Straße, direkt neben der Unsichtbaren Universität und der Wind bließ kalt durch ihre Uniformen. Zumindest hofften sie, daß es der Wind war.
Bei der UU wußte man nie so genau.
"Bringen wir erstmal den Quästor nachhause, vielleicht können die anderen Zauberer ja dem Obergefreiten helfen. Und vielleicht können wir da drin auch erstmal was leckeres essen, und vielleicht eine Tasse heisen Tee drinken." VaaBiis Augen leuchteten bei dieser Vorstellung auf. Lavaelous nickte. Auch ihm war kalt.
"Gut, tun wir das! VaaBii, du wirst zum Wachhaus gehen, und Kommandeur Rince über die neusten Vorfälle Bericht erstatten! Wir schauen soweil hier, was sich machen lässt."
Man könnte schwören, daß die Suppe in der Schüssel, welche man bei nährerem Hinsehen als Hundenapf erkennen konnte, bei dem an der Seite in großen Buchstaben *Gaspode* geschrieben stand, eine hoffnungsvolle Mimik an den Tag legte... naja, an den Tag gelegt hätte, wenn sie ein Gesicht gehabt hätte.
Das machte aber nichts. Die Wächter waren in Gedanken alle schon bei ihrem heisen Tee und der in Aussicht gestellten Mahlzeit.

26.12.1999 18:10

Lavaelous

Da Lavaelous wusste wie sehr Ptracy die Wärme ihrer Heimat fehlte und weil er sehr eifersüchtig war, gab er seinen Umhang Ptracy die sich sofort darin einwickelte. Die Wächter hatten den Eingang der Unsichtbaren Universität schon fast erreicht, als Ptracy etwas auffiel.
?Sag mal Lav! Besuch war doch vorhin zusammen mit dem Quästor und VaaBii zu dem Tatort gegangen, wo wir uns vom Kommandeur getrennt hatten Wie kommt es jetzt da...aaaaaaarrrrrrrrrrrrrrrrgggggggggggggggghhhhhhhhhhhhhh. Dda...da..da..da lili...liegt eine lalaleiche.? stammelte Ptracy und deutete zitternd nach vorne.
Lavaelous reagierte ausnahmsweise sehr schnell und dreht Ptracy zu sich um und zog sie an sich heran um sie erst einmal wieder zu beruhigen.
Der Gefreite Quästor hätte natürlich am liebsten den Platz des Korporals eingenommen (auch wenn er ein Zauberer war, so war er doch immer noch ein Mann mit einem Sinn fürs Schöne.), musste aber sehr schnell feststellen das Lavaelous so etwas zu erahnen schien. Denn Lavaelous ließ den Quästor den Tatort sichern.
?Wir versuchen den Obergefreiten zu helfen und schicken Dir so schnell wie möglich Verstärkung hierher?
?Das wird dem Kommandeur gar nicht gefallen 2 Leichen innerhalb so kurzer Zeit? murmelte der Quästor und schüttelte seinen Kopf.
Dann sah er Ptracy und Lavaelous nach und begann mit der Beweissicherung.

26.12.1999 18:39

Ptracy

Als erstes durchwühlte er die Taschen des Opfers, wie es jeder gute Dieb...ähem Wächter als erstes machte.
Er fand etwas Geld, daß er sofort in Gewahrsam nahm, nur zu seinem Schutz natürlich und einen kleinen Zettel mit blutverschmierter Schrift.
"Igitt igitt", klagte der Quästor und warf ihn weg, so etwas ekelhaftes konnte schließlich nicht wichtig sein.
Es stellte sich heraus, daß es sich bei dem Toten um einen Zauberer handelte.
Jedenfalls zog der Quästor diesen Schluß aus der Tatsache, daß der Mann einen spitzen Hut und einen Umhang trug. Es gab zwar noch andere Männer, die weibliche Kleidung vorzogen, doch dies fiel nicht mehr in den Wahrnehmungsbereich des genervten Quästors, der langsam den Rest seinen angefressenen Nervenkostüms verlor.
"Blut, überall Blut", stöhnte er und suchte verzweifelt nach seiner Pillendose.
"Danke, ich nehme viel Milch und drei Zucker!"
Dann verlor der Quästor die Orientierung und taumelte in Richtung UU, dem Ort an den es alle Zauberer hinzog, ein Umstand den wohl die üppigen Mahlzeiten bewirkten.
Die Schüssel die angeblich Besuch war, ließ traurig ihren Kopf hängen (na ja, zumindest machte sie den Eindruck sehr betrübt zu sein) .
Einsam und verlassen lag sie immer noch mitten auf dem Pflaster, neben einer Leiche, sie hatte schon Besseres erlebt.
Plötzlich näherte sich ihr etwas, daß sie Mangels Augen nicht erkennen, konnte und hob sie auf.
Danach merkte sie nur noch, daß sie herumgeschleudert wurde und schloß daraus, daß sie gerade entführt wurde!

26.12.1999 19:38

Harry

Kurze Zeit später kam der Rest der Wache bei der neuen Leiche an. Auch Harry und Steingesicht, die gerade ihre Befragung abgeschlossen und zum Wachhaus zurückgekehrt waren, waren dabei.
Lavaelous und Ptracy unterbrachen ihren Streit (diesmal ging es darum, wer von beiden so dämlich gewesen war, den Obergefreiten Schüssel bzw. Besuch, dem sie doch helfen wollten, einfach auf der Straße zu vergessen) und hielten abrupt an.
Lavaelous war der schnellere: "Wo ist der Quästor?"
"Wo ist die Schüssel?" fragte Ptracy als nächstes.
"Wo... ist die Leiche?" ergänzte Harry, der fühlte, daß er auch etwas sagen mußte.
Bis auf die letzte Frage waren alle drei gerechtfertigt, denn weder vom Quästor noch vom Obergefreiten Schüssel bzw. Besuch war etwas zu sehen. Die Leiche jedoch lag in all ihrer Pracht und Schönheit auf dem Weg und lenkte sofort alle Blicke auf sich.
Steingesicht untersuchte den toten Zauberer und blickte dann fachmännisch zum Kommandeur: "Er ist tot, Rince."
"Und zwar", fuhr er fort, "mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen - wie die anderen auch."
Harry war inzwischen um den Toten herumgewandert und hob einen blutverschmierten Zettel auf: "Hier stand mal etwas geschrieben, aber es ist total verwischt - man kann nichts mehr erkennen."
"Na klasse", seufzte der Kommandeur. "Wir haben einen Haufen Leichen, ominöse Symbole und einen Obergefreiten, der erstens in eine Schüssel verwandelt wurde und zweitens verschwunden ist. Was für ein Tag!"
Er seufzte, dann fiel ihm etwas ein:
"Apropos Symbole, ich habe euch beide doch zu den Priestern geschickt, ob die uns helfen können. Hattet ihr Erfolg?"
"Wie man's nimmt", meinte Harry. "Wir waren im Tempel von Tzut, dem falkenköpfigen..."
"Schlangenköpfigen", korrigierte Ptracy.
"...na gut, schlangenköpfigen Gottes des unteren..."
"Oberen."
"Ist ja gut! Des oberen Djel, wollte ich sagen. Jedenfalls konnte uns deren Hohepriester nicht helfen, aber er sagte, wir sollen bei Hughnon Ridcully nachfragen, dem Hohepriester des Blinden Io. Wenn jemand etwas weiß, dann der."
"Und ich", meinte Steingesicht, "habe in dem Tempel ein paar Zeichnungen gefunden... ich glaube, sie sehen ungefähr so aus wie die, die wir bei den Leichen gefunden haben - aber doch anders." Er holte seinen Notizblock hervor.
"Gut", meinte Rince, "wir bilden Teams. Eine Gruppe sucht den Obergefreiten Besuch, eine geht zu diesem Ridcully, eine kümmert sich um sämtliche ominösen Zettel und Schriftzeichen und eine geht zurück ins Wachhaus und trinkt Kaffee. Die letzte Gruppe bin ich, für die anderen müßt ihr euch aufteilen."
Mit diesen Worten verschwand er in Richtung Wachstube.

27.12.1999 00:51

Lavaelous

?Gut Steingesicht, und Harry ihr versucht das Rätsel der Zettel zu lösen. Binky und VaaBii begeben sich zum Hohepriester Ridcully. Ihr nehmt am besten den Quästor mit, er hat ja schon Erfahrungen beim Umgang mit Angehörigen der Familie Ridcully. Lavaelous und ich versuchen unterdessen den Obergefreiten Besuch wieder zu finden. Auch wenn Lavaelous die ganze Schuld am verschwinden des Obergefreiten trägt werde ich ihm bei der Suche helfen. Noch Fragen? Nein keine gut dann mal los.? verteilt Ptracy die Aufgaben.
?Äh ... Feldwebel? meldete sich VaaBii zu Wort ?Wo ist der Quästor??
?Woher soll ich das denn wissen? Versucht es am besten in der Unsichtbaren Universität. Er ist ein Zauberer also ist er sicher dorthin zurückgekehrt. Wenn ihr ihn nicht findet müsst ihr alleine klar kommen.? antwortete Ptracy und verschwand mit Lavaelous in Richtung ihrer Wohnung um Dios zu holen. Der laut ihren eigenen Aussagen der größte Fährtensuchhund war den es auf der Scheibenwelt gab.
?Wie so hast DU Dios hausgerechnet heute nicht zum Dienst mit genommen? Du kannst Dich doch sonst kaum von Deinem Hund trennen.? hörten die anderen Wächter noch Lavaelous fragen, bevor die beiden außer Hör- und Sichtweite waren.

27.12.1999 16:48

Ptracy

Ptracy überlegte kurz, ob sie sich auf einen erneuten Streit einlassen sollte, entschied sich dann aber dagegen.
Es machte einfach ohne Publikum nicht so viel Spaß, außerdem fror sie erbärmlich. Sie dachte voller Sehnsucht an ihren Urlaub in Djelebeby zurück, was sich als großer Fehler herausstellte, da sie dadurch erst recht fror.
Kurz darauf erreichten sie die Wohnung und fanden Dios schlafend vor, er hob müde das eine Augenlid und verkroch sich, als ob er geahnt hätte was ihn erwartete, unterm Bett.
"So jetzt langt es mir aber!", fluchte Ptracy und verschwand ohne ein weiteres Wort in der Küche.
Fünf Minuten später tauchte sie wieder auf und überreichte Lavaelous eine Tasse heißen Tee.
Sie hatte sogar mal an die restliche Truppe gedacht und sich mehrere Kannen umgehängt, vielleicht würde das die Moral etwas heben.
Danach schnappten sich die Beiden Dios und gingen los.
"Meinst Du, daß Dios die Spur wirklich findet?", wollte Lavaelous wissen.
"Zweifelst Du etwa daran?", fragte Ptracy, die sich gleich wieder angegriffen fühlte.
Schweigend gingen sie den restlichen Weg zurück zur UU und ließen, dort angekommen, Dios den Boden absuchen.
Kurz darauf rannte er [BLOCKED] davon, diebeiden Wächter konnten nur mit Mühe schritthalten.
"So ein Mist!", fluchte Ptracy laut.
"Es fängt wieder an zu schneien!"
"Na und?", fragte Lavaelous geistesabwesend.
Er dachte im Moment an viel angenehmere Dinge, als daran bei Minusgraden eine Schüssel zu verfolgen, die im Grunde genommen eigentlich keiner so recht vermißte.
"Dios wird die Spur verlieren Du Dussel!", erklärte Ptracy und behielt recht.
Keine 10 Minuten später standen sie ratlos mitten auf einer Straße und wußten nicht weiter.
"Möchte mal wissen, ob die andren mehr Glück haben", meinte Ptracy entmutigt.

27.12.1999 17:33

Rettich

Währenddessen davor im Wachhaus:
Zwerge werden allgemein als kampftrinkenden und aggressiven Gartenschmuck bezeichnet. Das trifft auch meistens zu. Meistens. Nicht immer.
Rettich, die vor kurzem zum Feldwebel befördert wurde, trank gerne einen über den Durst und auch ihre Axt legte selten Staub an. Doch zwergenuntypisch war ihre Abneigung von Kälte. Während ihre Artgenossen sich erst bei Minusgraden (die ja schließlich oft in Bergwerken herrschen) sich wohl fühlten, verkrampfte sich bei Rettich schon bei einem kleinen Temperatursturz die Rückenmuskulatur.
So war es auch nicht verwunderlich, daß die Zwergin den Umstand genoß, als Reserve ins Wachhaus eingeteilt zu werden. Sie hatte es sich wirklich bequem gemacht, eine heiße Tasse Tee, Wolldecke (von ihrer Oma handgeklöppelt) und ein gutes Buch. Was will man mehr, dachte sie, gerade als sie hörte, wie die gerade hereinkommenden Wächter sich in der Küche zu schaffen machten.

Schwermütig erhob sich Rettich aus ihrem Stuhl. Die anderen Wächter waren noch versammelt, und schlürften langsam ihren Tee.
"Was ist denn los?" fragte sie "Könnt ihr denn nicht ein wenig leiser ermitteln?"
Die Gruppe blickte den Zwerg, der plötzlich aus dem Nichts erschienen war, verdutzt an. Schließlich antwortete Rince, dessen rote Nase einen interessanten Kontrast zur sonstigen Einrichtung bildete.
"Ich habe die anderen Wächter noch für weitere Ermittlungen geschickt. Wir haben zwei neue Leichen gefunden, beide männlich, älterer Jahrgang und mit mysteriösen Zeichen auf der Stirn. Einer war Zauberer. Außerdem wurde Besuch in eine Hundeschüssel verwandelt.
Neben Rince saßen Atera, die wie Rettich Reservedienst hatte und Nati, die sich vorbildlich zurückhielt.
"Habt ihr die Leichen schon näher untersucht?"
"Gut das du es erwähnst. Ich habe einen Leichenbestatter beauftragt, die Leichen ins Wachhaus für eine genauere Begutachtung zu liefern. Er müßte jede Sekunde da sein."
Der Leichenbestatter, den Rince beauftragt hatte, hieß Nephets Sggirb. Genauso unaussprechlich wie sein Name, war sein Lebensstil. Er wohnte, obwohl er noch unter den Lebenden weilte, in einer Gruft in der Nähe der Schatten, aber er war der einzige Bestatter der bereit war, die oft übel zugerichteten Mordopfer zu entfernen. Man konnte das ja schließlich nicht von den Wächtern verlangen. Wie es das Schicksal wollte, klopfte es auch gerade zu dieser Sekunde an die Tür. Rince erhob sich gemächlich und schritt mit einer gewissen Autorität (er mußte noch über den Preis für den Service verhandeln) zur Tür.
Wie erwartet war es Nephets Sggirb. Er trug eine graue Kutte, die so aussah, als ob sie im Ankh gewaschen worden war. Rince wollte nicht den Beweis antreten und verkniff es sich, am Kleidungsstück zu riechen.
In der Öffnung, wo man das Gesicht vermuten sollte, wuchs ein gewaltiger Zinken, der, wie Rince vermutete, einen ähnlichen Zweck hatte, wie die Zungen bei Schlangen. Der Leichenbestatter schnüffelte sich höchstwahrscheinlich den Weg, denn seine Augen waren kaum zu erkennen und milchigtrübe.
Er war von großer Gestalt und hinter ihm stand ein alter, mit eisenbeschlagener Karren, der die Körper trug.

27.12.1999 20:59

Rince

Rince schüttelte sich angewiedert. Gerade eben wußte er noch, was er sagen wollte, aber seit Nephets Sggirb´s Erscheinen schienen ihm die Worte wie aus dem Geist weggeblasen zu sein.
Noch während der Kommandeur über seine verlorenen Gedanken grübelte, ergriff der Leichenbestatter das Wort.
"Mit Freuden bringe ich euch die nächsten zwei Leichen, Herr"
Seine Aussprache war feucht und beim reden bewegte sich sein Zinken stark. Vielleicht redete er ja mit ihm. Ein Schnupfen bei diesem Wetter würde auch die feuchte Aussprache erklären.
"D..Die äh nächsten?", Rince stammelte immer noch wie benommen
"Ja, Herr. Es werden doch noch mehr Leichen kommen, oder?"
Nephets Sggirb hob am Ende der Frage zwar den Ton aber trotzdem klang es eher wie eine Feststellung.
Der Leichenbestatter ließ seinen Blick an Rince vorbeischweifen, scheinbar auf der Suche nach potentiellen Leichen. Er erschrak sichtlich, als Feldwebel Atera, der Zombie der Truppe aus der Küche kam.
"Alles in Odnung, Herr Kommandeur?", fragte sie besorgt.
"Wa..äh..was?", Rince schüttelte sich "Ja, natürlich, Feldwebel."
Nephets murmelte etwas von undankbaren Kunden, wobei er starr auf den Zombie blickte.
"Was Ihr Honorar angeht...", fing Rince an, der sich wieder gefaßt hatte
"Dazu kommen wir später", fiel ihm Nephets ins Wort "Vielleicht können wir ja eine Sammelrechnung machen"
Noch bevor jemand was sagen konnte, war der Leichenbestatter aus der Tür verschwunden, entleerte seinen Wagen (er hatte nicht die geringste Mühe, die schweren Körper kurzerhand wegzuhiefen) und verschwand geschwind.

28.12.1999 09:41

Lavaelous

Unterdessen bei Ptracy und Lavaelous:

?Ich weiß nicht, aber irgendwie glaube ich, es wäre keine gute Idee schon jetzt ohne den kleinsten Hinweis zur Wache zurückzukehren. Überleg Dir mal wie wir dastehen wenn die anderen etwas herausbekommen haben und wir mit leeren Händen dastehen? appellierte Lavaelous an Ptracy sehr ausgeprägten Karrierewunsch.
Mit Erfolg, wie sich sofort herausstellte.
?Hm, vielleicht kann uns die Gefreite Wetterwachs weiterhelfen? fing Ptracy an nachzudenken ?die weiß bestimmt über solche Dinge wie Verwandlungen bescheid, sie soll ja eine der größten Hexen in den Spitzhornbergen sein.?
?Gut dann auf zu Esme. Aber lass sie das nur nicht hören, du weißt doch wie eigen sie ist, wenn man ihre Künste als Hexe anzweifelt.?
Nachdem die beiden 5 Minuten schweigend durch den Schnee gestapft waren, fragte Lavaelous:
?Glaubst Du Esme gibt etwas von ihrem Zucker ab??
?Hä? Wie kommst Du denn jetzt da drauf?? wollte Ptracy wissen und gab sich gleich darauf die Antwort selber. ?Ach Du meinst wegen dem Tee? Ich habe extra für Dich eine eigene Kanne, mit viel Zucker drin, mitgenommen.?
Dann dachte sie daran das sie schon wieder Zucker holen musste und meinte ?Ich weiß ja mittlerweile, wie süß dein Tee sein muss. Obwohl das gar nicht gesund ist. Du solltest wenigstens etwas weniger Zucker rein machen, sonst könntest DU ja auch gleich den Zucker so essen.?
?Na ihhh Du denkst wohl ich schrecke vor gar nichts zurück??
So verging die Zeit wieder mal sehr schnell und die beiden standen vor der Türe von Esme Wetterwachs.
?Ich hab heut frei, also verschwindet wieder? begrüßte die Gefreite die ranghöheren Wächter freundlich.
?Falsch Du hast ab sofort Sonderdienst und bist ab sofort bei der Sondergruppe `Rückverwandlung des Obergefreiten Besuch`? teilte Frau Feldwebel der Gefreiten mit.
Lavaelous erklärte ihr kurz den Sachverhalt, woraufhin über Esme´s Gesicht eine Spur Verunsicherung huschte, doch dann meinte sie ganz selbstsicher: ?Das ist gar kein Problem wo ist der Patient??

28.12.1999 14:04

Ptracy

"Da wäre auch schon das Problem, wir wissen es nicht so genau", gab Ptracy kleinlaut zu und verlor etwas von ihrer autoritären Ausstrahlung, die neben einer Hexe wie Esme sowieso nur sehr schwer aufrecht zu erhalten war.
"Lav hat Besuch achtlos liegen lassen und dann hat ihn wohl jemand gestohlen."
"He, so war das doch gar nicht!", versuchte Lavaelous sich zu verteidigen.
"Bezichtigst du Deinen ranghöheren Offizier etwa der Lüge?", fragte Ptracy gereizt.
"Jetzt reicht es mir aber mit Euch!", schimpfte Esme, was die beiden sofort zum Schweigen brachte.
"Jetzt werde ich den Fall mal selbst in die Hand nehmen. Kommt mit!"
Mit diesen Worten, die keine Widerrede duldeten, führte Esme die Wächter herein.
Dios der wohl ahnte was gleich passieren würde, versuchte erneut sich zu verkriechen.
Esme setzte die verwirrten Wächter in ihr Wohnzimmer auf die Couch und befahl ihnen dort zu warten.
Danach ging sie in ihr Schlafzimmer, legte sich auf das Bett und hängte sich ein Schild um, auf dem geschrieben stand: ICH BINNE NICHT TOT
Lavaelous und Ptracy unterhielten sich während sie warteten und ihren Tee schlürften.
"Was hat sie nur vor?", wollte Ptracy wissen.
"Und vor allem, wie lange soll das dauern? Schließlich haben wir hier sechs Morde aufzuklären!"
"Keine Ahnung", erwiderte Lavaelous achselzuckend.
"Bei einer Hexe kann man das nie so genau wissen."
Plötzlich stand Dios auf, drehte sich kurz ein wenig orientierungslos herum und tapste dann in die Kälte davon, irgendwie hatte er das Gefühl in seinem Geist nicht mehr alleine zu sein.
Zielsicher, einem inneren Drang nachgebend, trabte er durch die Straßen Ankh-Morporks.

28.12.1999 17:15

Ptracy

Nachdem er mehrmals die Spur von Besuch gefunden und wieder verloren hatte, machte er an einem schäbigen Haus am Stadtrand halt.
Dank des guten Gehörs von Dios konnte Esme das Gespräch in seinem inneren
ohne große Schwierigkeiten mitverfolgen.
"Was sollen wir den damit anfangen?", wollte eine Frauenstimme wissen.
"Wir haben doch gar keinen Hund!"
"Aber Liebes, sie hat mich gar nichts gekostet", antwortete ihr die dazu passende Männerstimme.
"Der Kerl brauchte das Ding in seinem Zustand sowieso nicht mehr."
In diesem Moment wurde die Tür zur Straße aufgerissen und zwei Kinder stürmten nach draußen.
Als sie Dios erblickten rannten sie sofort instinktiv, wie das kleine Kinder immer tun wenn sie etwas sehen das sich bewegt, auf den armen Hund zu und begannen an ihm rumzutatschen.
Nur mit großer geistiger Anstrengung gelang es der Hexe, Dios an der Flucht zu hindern.
"Ist der süß!", sagte eines der Kinder, das anscheinend weiblich war, genaueres ließ sich unter den zehn Schichten Kleidung nicht ausmachen.
"Wir nennen ihn Bello und er darf mit mir im Bett schlafen."
"Das wird Mama Dir nie erlauben", meldetet sich das andre Kind undefinierbaren Geschlechts, zu Wort.
"Das werden wir ja sehen", erwiderte Kind Nr.1 und zog Dios an seinem Halsband hinter sich her.
Kurz darauf fand er sich in der Küche der Familie, der Hundenapf der der bedauernswerte Besuch war, stand auf dem Eßtisch.
Jetzt hieß es Ruhe zu bewahren, als die Eltern ein heftige Diskussion mit ihrem Nachwuchs über das Thema Haustiere führten, nahm Dios Anlauf , schnappte sich den Napf und stürmte durch die immer noch geöffnete Tür davon.
Er konnte noch die Schreie des Vaters hören, als er um die Kurve bog und danach außer Hörweite war:
"Haltet ihn! Er hat meine wertvolle Schüssel gestohlen..."
Unterdessen bei Esme im Wohnzimmer:
"Das dauert mir eindeutig zu lange!", stellte Feldwebel Ptracy fest.
"Ich geh jetzt nachsehen was die da treibt!"
"Aber sie hat es uns verboten", ermahnte Lavaelous sie, obwohl er wußte das er damit auf taube Ohren stoßen würde.
"Ach? Wer gibt ihr eigentlich das recht dazu?", wollte Ptracy wissen, als ihr auffiel, daß sie ja ranghöher war.
"Soweit kommt es noch!"
Entschlossen stapfte Ptracy in Richtung Schlafzimmer davon.


29.12.1999 20:58

Harry

Lassen wir die Kamera jetzt steigen, über die Straßen von Ankh-Morpork hinaus...
und schwenkt dann zum markantesten Gebäude der Stadt schwenken, dem kilometerhohen Kunstturm, der auf dem Gelände der Unsichtbaren Universität steht.
Ein weiterer Zoom, und wir sehen drei Menschen - pardon, Humanoide, und ein Pferd, die sich der Uni nähern. Es handelt sich um die Gefreiten VaaBii, Steingesicht, Harry und Binky, die aus unterschiedlichen Gründen dorthin unterwegs sind: VaaBii und Binky wollen den Quästor aufsammeln, und Harry und Steingesicht hoffen, vom Bibliothekar Informationen über die Schriftzeichen zu bekommen.
Der Quästor ist schnell gefunden: Wie üblich hat er sich in seinem Zimmer verbarrikadiert und unter dem Bett versteckt - doch nachdem Steingesicht durch die Tür gewandert ist und einmal "Buh!" gemacht hat, ist er schnell wieder draußen, wo VaaBii bereits mit einer Dose getrockneten Froschpillen als Köder steht.

"So, das wäre erledigt", meinte Harry seufzend, als VaaBii und der Quästor losritten, um den Hohepriester zu treffen. "Immer wieder das gleiche Spielchen..."
Kurze Zeit später betraten die beiden die Bibliothek. Der Bibliothekar, der sich über Besuch immer freute (vorausgesetzt, dieser Besuch ließ die Bücher in Ruhe), schwang sich von einem Regal herunter und sagte "Ugh".
"Hast du diese Schriftzeichen schon einmal gesehen?" fragte Steingesicht und reichte dem Orang-Utan einen Zettel, auf den er sorgsam die Symbole, mit denen die Leichen beschmiert waren, abgezeichnet hatte.
"Ugh, ugh uuugh ugha-ugha Iiiiek Ugha-Ugh".
"Was hat er gesagt?" zischte Harry.
"Er sagte 'ja'", erklärte Steingesicht.
"Oh."
"Und wo genau?" hakte der Geist nach.
"Ugh."
"Und was hieß das jetzt?" fragte der Gnom.
"Das hieß: 'Irgendwo in einem Buch über antike Schriften'".

"Oh nein!" stöhnte Harry auf. "Heißt das, daß wir jetzt sämtliche Bücher über alte Schriften, die hier herumstehen, durchsuchen dürfen?"
Der Bibliothekar ughte, und Steingesicht übersetzte: "Nein, das müssen wir nicht. Der Bibliothekar hat hier vor kurzem etwas eingerichtet, was er eine 'Suchmaschine' nennt."
"Eine 'Suchmaschine?'" jubelte Harry. "Juhuu!"
(Der Bibliothekar, der in diesem Moment Opfer eines Inspirationspartikels wurde, dachte, daß "Juhuu" ein sehr schön klingender Name wäre)
"Und wie funktioniert das?"
Der Affe schwang sich hinauf zu seinem Schlafplatz, und kam kurz darauf mit einem kleinen Käfig wieder. Nachdem er dem Geist eine ausführliche Erklärung gegeben hatte, übersetzte dieser:
"Das ist ein dressierter .303-Bücherwurm. Man gibt ihm einen Text zu fressen, und er findet sämtliche Bücher, die diesen Text enthalten."
"Wow", staunte Harry. "Das ist ja praktisch."

Gesagt, getan: Der Bücherwurm (den der Bibliothekar inzwischen "Juhuu" getauft hatte) fraß den Papierschnipsel und sauste los. Kurze Zeit später hörten sie ein "Plumps" von einem entfernten Regal. Als sie dorthin liefen, um nachzusehen, sahen sie ein aufgeschlagenes Buch auf dem Boden - die Seite, die sich dem Betrachter darbot, zeigte Schriftzeichen, die verblüffend nach denen aussahen, die Steingesicht abgemalt hatte. Auf dem Buch saß Juhuu und blickte sie stolz an - jedenfalls insoweit, wie man das bei einem Wesen ohne Gesicht sagen kann.

"Wow", sagte Harry erneut.
"Dürfen wir uns das Buch ausleihen?" fragte Steingesicht.
"Ugh." erklärte der Bibliothekar bestimmt.
"Wirklich nicht?" fragte der Geist und winkte einladend mit einer Banane, die er anscheinend irgendwo an seinem ätherischen Körper versteckt hatte.
Nach etwas Diplomatie und vielen Versprechungen verließen die beiden mit dem Buch die Universität und machten sich auf den Rückweg.

29.12.1999 21:36

Lavaelous

In der Wache wurde Rettich nun doch etwas nervös. Was ja auch nicht sehr verwunderlich war, wer bleibt schon ruhig wenn in der Stadt wahnsinnige Mörder unterwegs sind? Na ja mal abgesehen von Kommandeur Tod.
Also Rettich behagte die Sache überhaupt nicht, wobei sie die Leichen weniger störten als die Anwesenheit von Kommandeur Rince. Denn eigentlich hatte sie ja nachher, wenn man es genau nahm war es eine Stunde vor Dienstschluss, eine Verabredung und sie wollte sich vorher auch noch hübsch machen. Es sollte ein Blinddate werden, sie wusste von ihm nur das er Knietief hieß und aus den Bergen kam. Sie beschloss mit Rince zu reden. sobald sich eine Gelegenheit dazuergab.
Leider sollte es nicht sobald dazu kommen. Rince sah sich um und stellte dabei fest das die beiden Feldwebel immer noch in der Wachstube saßen.
?Ich dachte ihr untersucht bereits die Leichen? fing er an ?Wir wollen doch nicht das uns die Opfer wieder davon laufen??
Atera sah kurz böse auf, murmelte etwas von Diskriminierung der Untoten und zog dann Rettich zu den Leichen.
?Zum Glück ist es draußen sehr kalt...?
?Wie zum Glück? Bei Dir tickt es wohl nicht mehr ganz richtig? Du weißt doch wie sehr ich unter Kälte leide.? unterbrach Rettich den Zombie. ?Für Dich mag das ja ganz gut sein, aber weißt Du eigentlich was das für Folgen für meine Haut hat? Wer weiß was Knietief nachher von mir denkt.?
?Ach so meinte ich das doch gar nicht, ich wollte damit doch nur sagen das die Leichen dadurch länger untersuchbar sind.?
Nach einer kurzen Pause fragte Atera dann: ?Sagtest Du eben Knietief??
?Ja, was dagegen??
?Nein, nein, warum sollte ich?? antwortet Atera und dachte dabei an ihre Verabredung mit dem Troll Knietief vorige Woche und da ihr der Vorfall doch zu peinlich war, ließ sie Rettich in dem Glauben, dass sie sich mit einem Zwerg treffen würde.
?He, sieh Dir das mal an.? rief die Zombiedame nach einer Weile und deutete auf eine Operationsnaht.
?Was denn nun schon wieder los?? wollte Rettich wissen ?Der hatte halt eine Operation, hier wenn Du Dir den hier mal ansiehst wirst Du genau so eine Naht finden.?
.... ..... ?Äh was habe ich da eben gesagt? Meinst Du wir haben da eine weitere Gemeinsamkeit gefunden??
?Lass uns den Kommandeur holen mal sehen was der davon hält.?

29.12.1999 23:45

Ptracy

Der war von der neuerlichen Entdeckung verständlicherweise nicht sonderlich begeistert, was zum großen Teil von dem Umstand herrührte, daß er Tote nicht besonders gut leiden konnte (nicht zu verwechseln mit Untoten).
"Hm, die Naht sieht aber verdächtig frisch aus", stellte er fest.
"So als ob sie vor kurzem erst gemacht worden wäre, ich meine nach dem Tod der Männer."
"Du meinst jemand schnippelt an Leichen herum, um sie danach wieder zuzunähen", wollte Rettich wissen, der bei diesem Gedanken ganz schlecht wurde.
"Also ich bin ja kein Experte auf dem Gebiet, aber ich würde sagen, alle Hinweise sprechen dafür", meinte Rince wissend, obwohl er eigentlich gar nicht so genau wußte woran man das erkennen konnte.
"Stimmt! Die Wunde ist noch nicht verheilt.", bestätigte Atera.
"Und nun?"
"Ähem, wir sollten nachsehen, was der oder die Täter/innen genau gemacht haben", überlegte Rince vorsichtig.
"Igitt, ich werde doch keine Leiche aufschneiden!", stellte Rettich ihren Standpunkt klar.
Nach einigem hin und her, griff Atera zu einem Messer und trennte vorsichtig die Naht auf, Rince und Rettich vermieden es sich die Sache aus der Nähe zu betrachten.
"Da scheint so einiges zu fehlen", meinte Atera schließlich, nachdem sie eine Weile wortlos auf die Leiche gestarrt hatte.
"Ich bin mir nicht sicher, aber sollten die meisten Menschen nicht über irgendwelche inneren Organe verfügen?"

30.12.1999 00:46

Besuch

Ptracy betrat das Schlafzimmer von Esme Wetterwachs und fand sie auf dem Bett liegend vor. Sie bewegte sich nicht, und auch ihr Brustkorb hob und senkte sich nicht, wobei das bei Esme nichts bedeuten musste. Die Kleidermenge die sie für sittsam hielt war zuviel um eine so unscheinbare Bewegung, wie beispielsweise die Atmung völlig unter den Tisch fällt.
Das Schild besagt noch immer: ICH BINNE NICHT TOT , und Ptracy glaubt auch nicht wirklich, daß irgendwas passiert wäre... oder doch?
Sie war sich nicht sicher, also stieß sie zur Probe mal mit dem Zeigefinger gegen Esmes Fuss. Die Hexenwächterin rührte sich nicht. "Was können wir nur tun?" fragte die nun ratlose Ptracy Lavaelous, der mitlerwieile auch im Raum war. Tatsächlich der erste Mann in dem Zimmer seit Esme Wetterwachs da wohnte.
"Wecken wir sie lieber auf!"
"Aber was ist wenn....?" wollte Ptracy fragen und wurde von ihrem untergebenen unterbrochen: "Frag dich lieber was ist wenn wir sie nicht aufwecken!"
Leichter gesagt als getan.
Einfaches schütteln half nicht sonderlich weiter und Esme lag noch immer reglos auf dem Bett. Dann stellte Lavaelous eine waaghalsige Theorie auf...
"Was ist, wenn wir sie einer für sie schrecklichen Gefahr aussetzen, so daß sie spürt, zurückkehren zu müssen und dann haben wir sie ja wieder...!" Er freute sich wirklich über diesen Plan und, bevor Ptracy darüber nachdenken konnte, machte er sich daran Esmes Schuhe auszuziehen. Dies war eine Gefahr für Esme wie sie sie noch nie im Leben erfahren hatte. Von einem Mann ausgezogen zu werden.
Es dauerte keine sekunde da hatte die Gefreite ihren Finger gezückt, rotgllühend in richtung Lavaelous gehalten und geschrien.

Sie hatte erst wieder aufgehört als Lavaelous das Zimmer verlassen hatte. Und selbst dann war sie noch sehr verstimmt. "Was habt ihr bloss getan. Ich hatte die Schüssel, aber durch diesen ruckartigen Abbruch hab ich Dios auch verloren, und er wird jetzt verwirrt in der Stadt rumlaufen. Jetzt müsst ihr beide suchen... ich hab ihn in den Schatten verlassen. Viel Spass!!!"
Wetterwachs hatte sie schon rausgeschmissen bevor sie noch etwas sagen konnten.
Lavaelous war sichtlich verärgert. "Wieso mustest du das tun? Jetzt ham wir den Salat!" knurrte er. ihm gefiel die Vorstellung nicht, noch weiter in der Kälte drausen rumlaufen zu müssen.
"Ich hab garnichts gemacht! DU hast sie geweckt!" warf Ptracy ärgerlich ein und dann schweigten beide...
"Ich glaube es wird Zeit Besuch zu finden..."
"Genau, is eh alles seine Schuld!"

Ein wenig später in den Schatten:

Die Kneipe "der Trollkopf" ist den ganzen Tag geöffnet und auch die ganze Nacht, und der Wirt freute sich, endlich hatte der Zwerg einen guten Becher für das Trinkgeld gefunden. Der Hund hielt die Schüssel unbeweglich im Maul, und lief von Gast zu gast, um einerseits (die Seite von dem Hund) gestreichelt zu werden, und andererseits (die Seite vom Wirt) um Extratrinkgeld einzustreichen. Er würde sich nicht so schnell wieder vom Hund trennen. Dieser Hund, er wurde so erfinderisch wie die Bewohner von Ankh-Morpork nunmal waren "Gaspode" genannt, daß stand ja schon auf der Schüssel, war ein Geschenk das großen Om. Denn wie der Zufall es wollte, und man kann sich in diesem Zusammenhang wirklich einen Gott des Zufalls vorstellen, war der Wirt ein Zwerg namens: Fege-den-Widerstand-des-Ungläubigen-mit-schlauen-Argumenten-hinweg!!!
Die Schüssel wirkte mit jeder Minute verzweifelter.

30.12.1999 01:01

Lavaelous

?Mir reicht ´s! Hexe hin Hexe her Esme kommt mit? gab Lavaelous bekannt und stapfte durch den Schnee zurück zu Esmes Haus.
Die Gefreite muss so etwas geahnt haben, denn er hatte noch nicht einmal die Türe erreicht, als drinnen bereits jemand anfing fürchterlich zu schreien.
Ptracy konnte sich gerade so noch daran hintern, dem normalen Wächterreflex nachzugeben und zwang sich ins Haus zu gehen. Na ja eigentlich zwang sie Lavaelous ins Haus zu gehen während sie es vorzog seinen Rückzug zu decken, wie sie es formulierte.
?Weil ich Dein Feldwebel und eine Frau bin? antwortete sie Lavaelous auf seine Frage warum er rein müsse und sie nicht.
,Na ja sie hatte ja recht, sie ist wirklich eine Frau und was für eine` dachte Lavaelous, der dabei an die letzte Nacht dachte, als er sich widerwillig ins Haus begab.
Als er nun die Treppe rauflief kam ihm eine hässliche Kröte entgegen, worauf hin er keinen Schritt mehr tat, sondern nach oben rief: ?Ihr seid alle verhaftet, kommt mit erhobenen Händen und verschlossenen Mund heraus.?
Da sich nichts veränderte, rief er noch: ?Das gilt auch für Dich Esme Wetterwachs, falls Du jetzt nicht mit uns mitkommst und deinen Dienst tust verrate ich allen was für Magazine Du liest.?
Das hatte gesessen. Lavaelous konnte nicht einmal anfangen bis 3 zu zählen, da war Esme auch schon da. Zwar hatte sie vorgehabt, den Korporal auch in eine Kröte zu verwandeln, doch zu dessen Glück kam Ptracy nun doch ins Haus. Sie hatte gehört was Lavaelous gesagt hatte und zweifelte bereits an seinem Verstand, wobei das ja eigentlich nichts neues war.
?Nun verwandle ihn zurück? befahl, nun richtiger ist bat, Lavaelous die Hexe. Darauf hin wurde Esme ganz verlegen und druckste rum. Nach einer ganzen Weile gestand sie endlich, dass das nicht möglich sei.
?Er verwandelt sich nachher irgendwann von selbst zurück und ausserdem hat er das verdient was bricht er auch bei mir ein.?
?Heißt das etwa auch Besuch verwandelt sich von selbst zurück?? fragte Lavaelous.
?Ja? gab Esme zerknirscht zu ?wenn ihr irgendjemanden davon erzählt, betet lieber zu allen euch einfallenden Göttern.?

Im Schatten passierte in dem Moment genau das was Esme vorausgesagt hatte. Die Schüssel, die für den Obergefreiten Besuch gehalten wurde, verwandelte sich zurück und es stellte sich heraus das es wirklich Besuch war.
?Bei OM endlich? sagte er und sah an sich herab und versuchte kurz darauf seine Blöße mit Dios zu bedecken.
Der hatte als guterzogener Hund selbstverständlich etwas dagegen und schnappte nach Besuch.

30.12.1999 12:27

Ptracy

Das war wirklich ein Bild für die Götter, ein Mitglied der Wache steht von einer Sekunde auf die andere nackt im Trollkopf, der bekanntesten Zwergentaverne
in den Schatten und ringt mit einem völlig verschreckten Hund.
Dabei weiß doch jeder, daß ein anständiger Zwerg seine Kleidung nur im äußersten Notfall ablegt und der Meinung ist, daß andre Leute das gefälligst zu respektieren hätten.
Demnach war die Reaktion der anwesenden Zwerge auch nicht gerade freundlich, Besuch hatte alle Mühe den fliegenden Äxten auszuweichen.
Schnell schnappte er sich ein fleckiges Handtuch, welches an Tresen hing und bedeckte damit die wichtigsten Regionen seinen Körpers, zumindest das was er dafür hielt.
Er wollte gerade schon fliehen, als ihm einfiel, daß der Hund ja Feldwebel Ptracy gehörte und sie ihm sicher etwas schreckliches antun würde, wenn er ihn ausgerechnet hier zurücklassen müßte.
"Dios, komm her!", schrie er verzweifelt den immer noch etwas verwirrten Hund an.
Der dachte natürlich nicht daran folgsam zu sein, vor allem weil er für seine Kunststücke einige leckere Rattenschwänze bekommen hatte und sich noch mehr erhoffte.
Und so kam es, daß der arg strapazierte Besuch ohne Dios aus der Taverne stürmte.
Just in diesem Moment betraten Lavaelous und Ptracy die Szene, Esme hatte sich standhaft geweigert mitzukommen, sie war immer noch böse und wollte einen möglichst großen Abstand zwischen sich und Korporal Lavaelous wissen. Vielleicht würde später ins Wachhaus kommen, hatte sie jedenfalls behauptet.
"Mein armer Hund", seufzte Ptracy.
"Hoffentlich geht es ihm gut."
"Ganz bestimmt", versuchte Lavaelous sie zu trösten.
"Der kann ganz gut auf sich selbst aufpassen."
In diesem Moment kam Besuch um die Ecke gebogen und rannte Ptracy fast über den Haufen.
"Besuch! Wo kommst Du den jetzt her? Und wo hast Du Dios gelassen?", wollte sie wissen und lief dabei hochrot an. Lavaelous versuchte unterdessen ihr die Augen zuzuhalten, es blieb aber bei dem Versuch.
"Und überhaupt, wie kannst Du die Frechheit besitzen, Dich so einem Vorgesetzten zu zeigen und noch dazu einer Dame!"
"Ich..ich...das ist eine lange Geschichte", begann der peinlich berührte Besuch zögernd.
Einige Erklärungen später:
"WAS? Was meinst Du mit, ich habe Dios zurücklassen müssen?", fauchte Ptracy wütender als je zuvor den immer kleiner werdenden Besuch an.

30.12.1999 16:56

Besuch

Obergefreiter Besuch war schokeirt und seine Knie zitterten vor Angst... naja, auch von der Kälte, er war ja schließlich nur mit einem Bar - Lappen bekleidet. Und der war so naß gewesen, daß er eingefroren war.
Ptracy starrte ihn entrüstet an... "Wie konntest du nur, Besuch?" sie war mitlerweile rot, und wie Lavaelous jetzt erkannte war es nicht Scham oder Entrüstung über Besuchs notdürtige Bekleidung, als vielmehr Wut und Ärger über Besuchs Mangel an Dios...
"Ja, sowas hab ich echt nicht von dir erwartet!" Lavaelous stimmte Ptracy bei. Das war für ihn das, wohl mit Abstandt, beste was er tun konnte. Ptracy schien viel größer geworden zu sein. Sie ragte geradezu über den Obergefreiten hinweg und mit jedem Brüller schrumpfte Besuch noch weiter zusammen.
In Lavaelous regte sich was. Wenn er jetz nicht eingriff, dann war Besuch nur noch so groß wie Harry, und hatte im harten Leben im Gegensatz zu Harry keine Chance...!
"Ptracy, geh nicht so hart mit ihm um, du kannst dich ja sicher noch erinnern, als wir noch Obergefreite waren. Damals haben wir auch Fehler gemacht!" Lavaelous bewieß heroischen Mut mit seiner Tat, aber ein Wächter ist doch kein Held, und so wußte Lavaelous genau, wann er die Beine in die Hand nehmen sollte und um sein Leben laufen.
Nachdem sich Ptracy an einem Eimer, einer Ziegelwand und noch einigem mehr abgeregt hatte, sagte sie:
"Na gut, aber jetzt gehen wir, und holen Dios wieder, und arbeiten an dem Fall, sonst wird der Kommandeur sauer auf uns."
"Äh... könnte ich vielleicht...äh..?" stotterte Besuch.
"Was?!" Ptracy fuhr wieder mit roten Augen herum, beriet für einen weiteren Ausbruch.
"Ich wol...wollte ja...ja nur Frah....ahgen ob ich wa...as zum Anzieh...iehen krieg!" Besuch schlotterte und zitterte vor sich hin.
"Na gut, du gehst mit Lavaelous zum Kommandeur und arbeitest gleich an dem Fall weiter... und ziehst dir was an, und ich werde Dios allein hollen... Männer!" Ptracy schnaubte aus.
"Aber..äh... ?" Lavaelous stammelte plötzlich auch.
"Auch du Lavaelous? Na gut, was ist mit dir?"
"Könntest du mir..äh... ich meine uns den Tee mitgeben? Besuch bräuchte das wohl zum aufwärmen..."
Ptracy setzte zu einem neuen Wutausbruch an, und deshalb flüchteten Besuch und Lavaelous schnell Richtung Kröselstraße.

30.12.1999 19:32

Lavaelous

Aber schon 5 Meter später blieb er wieder stehen, denn ihm war aufgefallen das Ptracy in diesem Zustand für alle anderen eine reine Gefahrenquelle war. Bevor er sich todesmutig auf den Weg zurück machte gab er dem Obergefreiten neue Anweisungen.
?Zieh Dir sofort wieder etwas an und dann meldest Du Dich wieder auf der Wache zum Dienst zurück. Denk bitte daran das wir Dienst am Pseudopolisplatz haben. Du brauchst Dich nur wieder zurückzumelden und mitzuteilen das wir auch gleich wieder im Wachhaus eintreffen. Es reicht sicher wenn dein eigenartiges Verhalten in unserem Bericht einmal erwähnt wird.?
Nachdem Lavaelous Ptracy kurz vor der Kneipe mühsam eingeholt hatte, versuchte er sie erst noch einmal zu beruhigen, hatte dabei aber so gut wie keinen Erfolg. Als die beiden dann in den Trollkopf hinein wollten, um Dios dort herausholen, stießen sie jedoch auf ein kleines aber ungewöhnliches Hindernis. Der Trollkopf war zu.
Das war zufiel für den Feldwebel, sie erlitt einen Schock. Ptracy und Lavaelous konnten es nicht wissen, aber der Wirt hatte Besuch erkannt und geahnt das der Hund irgendwie zur Wache gehörte. Deshalb hatte er sich auf dem Weg zum Wachhaus gemacht und hoffte schon auf ein anregendes Gespräch mit Besuch-die-Ungläubigen-mit-erläuternden-Broschüren.
Ptracy war am Boden zerstört und nur noch ein kleines Häufchen Elend, mit dem man nur noch Mitleid haben konnte. Da Lavaelous jetzt auch nicht mehr weiter wusste, versuchte er Ptracy zur Wache zurückzubringen, was sie widerstandslos geschehen ließ.
?Vielleicht ist ihm ja gar nichts passiert und wir machen uns ganz unnötig sorgen.? versuchte er sie zu trösten, glaubte aber selber nicht so recht an seine Worte. Innerlich hoffte er das Esme bereits auf der Wache war, denn die wusste bestimmt Rat.

30.12.1999 20:10

Harry

So kam es, daß ein halbnackter (wobei Sieben-Achtel-Nackter es wohl besser treffen würde) Besuch ziemlich genau zeitgleich mit dem Geist und dem Gnom im Wachgebäude eintraf.
"Besuch! Was ist mit dir passiert?" fragte Harry von weitem.
"S-s-s-s-pä-pä-spä-pä-ter", bibberte der Obergefreite und verschwand erst einmal im Bad.
Steingesicht und der Gnom sahen sich an und zuckten mit den Achseln.
"Na gut, dann eben nicht..." meinte Harry und schenkte sich einen Fingerhut Kaffee ein.
"So, jetzt schlag doch mal nach, was in dem Buch steht", sagte er schließlich, nachdem er sich aufgewärmt hatte.
"In Ordnung." Steingesicht schlug das Buch auf, aber in diesem Moment wurde die Tür geöffnet.
"Entschuldigung... ich möchte zu Besuch", sagte der Zwerg, der mit einem Hund, den die beiden sofort als Dios erkannten, in der Tür stand.
Harry verkniff sich den alten Witz, den jeder Wächter schon x-mal gehört hatte, und antwortete: "Der badet gerade, glaube ich. Setz dich ruhig so lange hin... Kaffee gefällig?"

Drei Kaffeetassen später hatte der Wirt ihnen berichtet, so viel er über die Geschehnisse wußte, als Lavaelous und Ptracy die Wachstube betraten.
"Dios!" rief Ptracy aus und stürzte sich auf ihren Hund, der kaum wußte, wie ihm geschah.
Und, um die Versammlung komplett zu machen, kam in diesem Moment auch ein vollkommen aufgewärmter und bekleideter Obergefreiter Besuch aus dem oberen Stockwerk.
Nach den üblichen Begrüßungen, und nachdem Besuch mit Gewalt daran gehindert worden war, sich mit dem Wirt in eine Ecke zu verziehen und über Religion zu plaudern, waren die Wächter wieder allein und tauschten Ergebnisse aus.
"Wo bleiben eigentlich VaaBii, Binky und der Quästor?" fragte Lavaelous.
"Die sind gemeinsam zum Hohepriester Ridcully geritten", erzählte Steingesicht. "Wahrscheinlich sind sie da noch."
"Und was steht jetzt in diesem Buch?" wollte Ptracy wissen.
"Wir sind ja noch nicht dazu gekommen, es zu lesen", sagte Steingesicht und schlug es auf. "Hier sind die Schriftzeichen abgebildet, mit denen die Leichen bemalt waren, und daneben steht etwas in unserer Schrift."
"Und was?" fragten die Wächter neugierig.
"Hier steht: 'In illam perspio numquam pericomus, sed sub diara itaque...'"
"Ja, ja, schon gut - aber was bedeutet das?" unterbrach Ptracy unwirsch.
"Keine Ahnung", entgegnete der Geist. "Ich bin sozusagen mit meinem Latitianisch am Ende". Enttäuscht merkte er, daß niemand von seinem Wortspiel Notiz nahm.
"Einer von euch vielleicht?" wandte sich Ptracy an die versammelten Wächter.

30.12.1999 20:33

Ptracy

Ihr besonderes Augenmerk galt Besuch, nicht etwa weil sie dachte er würde von irgend etwas eine Ahnung haben, sondern wegen seiner unverzeihlichen Tat ihren Diensthund schutzlos im Stich zu lassen.
Besuch sah die anderen hilfesuchend an, doch die hatten auch keinen Rat und konnten ihm daher nicht helfen.
"Ich weiß nur, daß die Zeichen nicht von Om stammen", gab er hilflos von sich, um wenigstens etwas dazu beizutragen Ptracy`s Zorn zu entgehen, der oft göttliche Ausmaße annahm.
"Nicht zu fassen, wie ungebildet dieser Haufen hier ist. Kein einziger der Latein kann", stellte Ptracy fest und überging dabei, daß sie selbst auch nicht klüger war, zumindest nicht in diesem Punkt.
Eigentlich hätte sie etwas wissen müssen, schließlich stammten einige der Zeichen aus einem Tempel der einem Gott aus ihrer Heimat huldigte, doch wer selbst so etwas wie eine Göttin war (und so wurden Pharaonen dargestellt), achtete nicht auf die Konkurrenz.
Es kehrte Ruhe im Wachhaus ein und man konnte die Wächter fast denken hören, so sehr konzentrierten sie sich auf die Suche nach einer Lösung.
Die detaillierte Schilderung von Rince über die Leichenschändung hatte doch alle sehr nervös gemacht.
Dieser war inzwischen mit Atera und Rettich aufgebrochen, um Informationen über jemanden zu suchen, der in der Lage sein könnte einen Menschen so fachmännisch zu "zerlegen".
Nach einer Weile begann Ptracy den Tee zu verteilen, sie war gnädig und gestand Besuch ebenfalls eine Tasse zu. Eigentlich konnte sie ja auch froh sein, daß es Dios so gut ging, bei den verrückten Mördern die hier herumliefen, war niemand richtig sicher.
"Vielleicht sollten wir mal sehen, was der Quästor und die andern so treiben", schlug Lavaelous schließlich vor.
"Gute Idee", griff Steingesicht den Vorschlag auf.
"Dieser Ridcully kann den Krempel vielleicht übersetzen, Priester sind ja angeblich gebildet."
"Hm, gut und schön...", meinte Ptracy.
"Aber wir sollten nicht alle gehen, falls noch etwas Unvorhergesehenes passiert oder die Gruppe von Rince oder dem Quästor doch noch hier eintrudelt. Außerdem wollte die Gefreite Wetterwachs noch herkommen.
Lavaelous, Steingesicht und Besuch ihr kommt mit mir, wir werden die Sache übernehemen."
Letztere Person hatte Ptracy nur mitgenommen um sie immer im Auge behalten zu können, nicht daß sie abermals zu einem Gegenstand mutieren oder ihren Hund verschlampen würde, sicher war sicher.

31.12.1999 01:10

Lavaelous

?Eigentlich kommen nur 3 Bevölkerungsgruppen für so etwas in Frage? fing Atera an und unterbrach sich aber gleich wieder ?wobei nein es sind nur 2. Da kommen nur die Untoten und die Priester, mit ihrer ganzen Opfererfahrung in Frage.?
?Wenn hattest Du denn als drittes im Sinn?? fragte Rettich
?Ich dachte einen Moment lang noch an die Ärzte von Ankh-Morpork, doch dann fiel mir ein das selbst unser Kommandeur lieber einen Viehdocktor ruft als einen echten.?
Da Rince keine Vorurteile hatte, na ja zumindest gab er keine zu, war er über Atera´s Aussage ganz froh, auch wenn sie ihm damit unterstellte ein Vorurteil zu haben.
?Gut lasst uns bei den Untoten anfangen.? beschloss Rince und lief etwas schneller um nicht so zu frieren.
?Herr Kommandeur bitte um Erlaubnis diese Befragungen alleine durchführen zu dürfen.? bat Atera ?Ihr wisst ja, dass sich niemand gerne als Mörder bezeichnen lässt . Untote bilden da keine Ausnahme, und ausserdem haben sie mehr Kraft als jeder lebende Mensch.?
?Bitte gewährt? sagte Rince, dem das ganz recht war.
?Wir könnten uns ja dann Currygarten wieder treffen.? schlug Rettich vor. So war sie wenigstens im Warmen, und vielleicht konnte sie ja dort sogar eine Nachricht für Knietief hinterlassen. Denn sie war sich mittlerweile sicher das sie wieder Überstunden machen durfte.
?Ja so machen wir das Atera befragt die Untoten und wir warten im Currygarten auf sie. Feldwebel Du lädst mich zu einem Kaffee ein?? stellte Rince in Form einer Frage fest.
Nach gut einer Stunde, einigen Tassen Kaffee und einem vorzüglichen Currygericht erschien Atera ebenfalls im Restaurant.
?Ich habe mit einigen Freunden zusammen alle anderen Untoten befragt, deshalb bin ich schon fertig. Mit dem Ergebnis das ich mit Sicherheit sagen kann: Es ist kein Untoter für die Morde verantwortlich.? erstattet Feldwebel Atera dem Kommandeur Bericht.
?Dann lasst uns ins Priesterviertel aufbrechen. Vielleicht finden wir da einen brauchbaren Hinweis. Bezahl bitte Feldwebel.? sagte Rince und war bereits auf dem Weg zur Türe.
Rettich bezahlte widerwillig und bat den Kellner:
?Wenn der Zwerg Knietief kommt sagt ihm bitte das er mich nach Dienstschluss auf der Wache abholen soll.?
Ohne eine Antwort abzuwarten stürmte sie den beiden anderen Wächtern hinterher.
?Wir werden mit dem Hohepriester des Io beginnen. Ridcully ist glaube ich, der kooperativste von dem ganzen Haufen.? gab Rince bekannt als sie die ersten Tempel sahen.

31.12.1999 11:17

Atera

Große geschwungene Bögen säumten den Weg zum Tempel, der schon von weitem glänzte. Priester sorgten sich um das Seelenheil der Bevölkerung, aber vor allem um ihr Heil, was man an den kostbaren Gewändern der Gruppe Priester sah, die gerade den Gang entlangkamen.
"Zutritt nur für Anhänger unserers Gottes. Ihr dürft hier nicht weitergehen.", sagte der größte von den Priestern herrscherich und durchbohrte Rince mit einem stechenden Blick.
Dieser hatte nur noch große Mühe sich zu konzentrieren, als der bohrende Blick in seine Augen ihn keine Ruhe ließ.
"Wir wollen mit dem obersten Priester reden, es geht um die Mordfälle, das dürfte euch doch bekannt sein."
"Ach ja, die Morde.", murmelte der Priester.
Stille folgte, in der Atera sich nervös umschaute.
Die Tempelanlage war eines der größten Bauwerke in Ankh-Morpork und um diesen Tempel erstreckten sich weitere kleinere Gruppierungen und Absplitterungen weitaus geringerer Götter sowie verbotene Kulte. Es war alles so undurchschaubar, wenn der Mörder wirklich aus den Reihen der Priester kam, dann würde es weitaus schwieriger den wahren Täter zu finden. Es sei denn er stünde direkt vor ihnen...
"...Lord Vetinari wird das nicht gefallen, wenn er hört, daß unsere Ermittlungen behindert werden."
"Folgt uns." Der Priester zog nocheinmal die Stirn kraus, dann wandte er sich um und führte sie in den Tempel hinein.
Einige Diener reinigten gerade den Altar, überhaupt war hier ein sehr geschäftiges Treiben.
"Wir bereiten ein kleines Fest vor.", erklärte der Priester und ließ die drei durch eine weitere Tür gehen.
Eine leise Stimme kam vom Ende des Ganges.
"Habe ich nicht gesagt, daß ich nicht gestört werden will. Der große Ta-", die Stimme hielt verwundernd inne und ein alter Mann trat aus dem Schatten. Ein geringschätzender Blick streifte die Wächter.
"Wer ist das?", fragte der alte Hohepriester.
"Oh die", bemerkte der Priester,als ob ihm gerade wieder eingefallen wäre, daß jemand neben ihm stünde.
"Sie kommen von der Wache und wollen sie wegen der Mordfälle befragen."
"Ach ja, das Blut."
Atera war ziemlich verärgert, wie kamen diese Priester dazu sie so herablassend zu behandeln.
"Was wissen sie über die Morde?"
"Nichts, was ihnen weiterhelfen würde, nur das übliche, was man sich im Volk so erzählt."
"Was erzählt man sich denn so?", bohrte Rince nach.
Der Hohepriester zögerte und mit einem Kopfnicken bedeutete er dem Priester, der sie hergeführt hatte zu gehen.
"Oh, man sagt die Toten wären nur ein Vorboten des wahren Ereignisses."
"Den Toten wurden die Organe entnommen und diese Symbole auf ihre Stirn gezeichnet.", Rettich holte ein Papier heraus und reichte es dem Mann.
"Hmm..Das könnten..nein,ich weiß nicht, sie kommen mir nicht bekannt vor."
"Sie können nicht gut lügen. Was für ein Ereigniss steht uns bevor? Welcher Tag wird kommen? Oh ja, ich habe verstanden, was sie am Anfang murmelten. Wer ist der Mörder? Warum mußten diese Menschen sterben?", er war näher an den alten Priester herangekommen, gleich würde er erzählen, gleich sein Geheimnis preisgeben. Rince spürte schon eine Woge des Triumphes, als plötzlich jäh das Klirren von Glas und der letzte Atemzug des Hohepriesters ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Wie in Zeitlupe fiel der Priester auf die Fliesen und aus seiner kraftlosen Hand entrollte eine kleine Glasampulle.

31.12.1999 16:07

Ptracy

Genau zur gleichen Zeit befanden sich Ptracy und ihre Truppe auf dem Weg zum Tempelviertel, nur daß sie sich von einer anderen Richtung annäherten als Rince es getan hatte.
"Ich frage mich, wo zum...äh...", Ptracy überlegte, sie konnte ja schließlich nicht sich selbst nennen.
"...wie auch immer, der Quästor und die anderen stecken. Die sind jetzt seit Stunden unterwegs."
"Richtig, während wir hier schon den halben Fall gelöst haben, sitzen die sicher in einer warmen Kneipe", stimmte Lavaelous ihr zu.
"Die konnten sogar auf dem Pferd reiten", maulte Steingesicht.
"Und ich latsche diesen Monat schon das zweite Paar Stiefel bis auf die Sohlen durch."
Gerade hatte Ptracy beschlossen, den fehlenden Wächtern, die sich Mangels Anwesenheit nicht wehren konnten eine saftige Strafe aufzubrummen, in etwa die extra Ration Heu zu streichen, als sie im Schneegestöber weiter vorn
eine Gestalt ausmachte.
Es stellte sich heraus, daß es der bewußtlose Vaabii war, schnell wurde er wachgerüttelt und dann zur Rede gestellt:
"Sind wir nicht schon zu alt für so etwas", fragte Ptracy streng.
Daraufhin bekamen sie Vaabiis Bericht zu hören, demnach war Binky vor einem Schneeball, denn ein kleines Kind geworfen hatte, erschrocken und davon gestürmt. Das wäre ja noch zu verschmerzen gewesen, wenn nicht der Quästor und Vaabii auf seinem Rücken gesessen hätten.
Danach konnte Vaabii sich nur noch daran erinnern, daß er abgerutscht und wohl K.O. gegangen war.
"Soll heißen, der Quästor und Binky sind verschollen?", wollte Ptracy wissen, obwohl die Antwort klar ersichtlich war.
"So ist es wohl", bekam sie prompt Vaabiis Bestätigung.
"Na das ist ja ganz toll", begann Lavaelous schlechtgelaunt.
"Ich habe es langsam satt dauernd irgendwelche verschollenen Wächter zu suchen, einer pro Tag langt."
Besuch, der ganz im Gegensatz zu seiner sonstigen Gewohnheit nur zu reden, den ganzen Weg schon geschwiegen hatte wurde noch betrübter, der Hieb galt wohl ihm.
Da tat man sein Bestes um der Allgemeinheit und dem großen Gott Om zu dienen und das war der Dank.
"Jetzt reicht es mir aber", gab er trotzig zurück.
"Je länger wir hier Zeit verschwenden, um so später kommen wir wieder ins Warme."
"Womit er Ausnahmsweise recht hat", konnte es sein? Ja, diese Worte stammten wirklich von Ptracy.
"Also los, versuchen wir die Beiden zu finden."
Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten war das Glück den Wächtern diesmal hold, die Spuren den Pferdes zeichneten sich deutlich im Schnee ab uns Dios lief schwanzwedelnd voraus.
Kurz darauf fanden sie Binky, dessen Zügel sich an einem Baum verheddert hatten und konnten ihn befreien.
Ganz in der Nähe bellte Dios einen Schneemann an, der eine verdächtige Ähnlichkeit mit dem Quästor hatte.
Schnell war er vom Schnee befreit und mit einigen zusätzlichen Froschpillen versorgt, um den Schock zu verkraften.
"So, sind wir jetzt endlich vollzählig?", wollte Ptracy wissen.
"Gut, dann laßt uns gehen und unsren Job machen!"
Gemeinsam zogen sie weiter, um endlich Ridcully zu finden und auszuquetschen, sie konnten ja nicht ahnen, daß das Unternehmen zum Scheitern verurteilt war.

31.12.1999 17:15

Lavaelous

Als sie den Tempel betreten wollten kam ihnen Feldwebel Atera entgegen. Sie hatte eigentlich zur Wache zurückkehren sollen, um die anderen Wächter von einem weiteren wahrscheinlichen Mord zu unterrichten und sie alle zum Tempel mitzubringen, damit eine genaue Untersuchung erfolgen konnte.
Feldwebel Rettich sicherte unterdessen den Tatort. Sie sah sehr beeindruckend aus mit ihrer riesigen Axt, welche im Fackelschein glitzerte als sei sie mit Diamanten besetzt.
?Ach schon zurück Feldwebel?? fragte der Kommandeur überrascht, als er Atera plötzlich wieder vor sich stehen sah.
Rince hatte gerade begonnen den Toten zu untersuchen, denn er glaubte im Gegensatz zu den Priestern nicht an einen natürlichen Tod.
Rince ging in seinen Überlegungen sogar soweit, dass er die Priester verdächtigte. Ohne groß etwas zu erklären, begann er den Wächtern Aufgaben zu zuteilen.
?Ptracy, Quästor, Vaabii und Steingesicht ihr werdet die nähere Umgebung nach Beweisen absuchen. Es ist ALLES wichtig, egal wie unwichtig es erscheinen mag. Die Wächter Lavaelous und Binky werden mit mir zusammen eine Befragung der Priester durchführen. Ich glaube sie wollten verhindern das wir mit dem alten Priester sprechen. ? danach wand der Kommandeur sich an Besuch ?Besuch Du wirst zusammen mit Feldwebel Rettich ebenfalls den Tatort bewachen und falls Atera Dich bei der Untersuchung der Leiche benötigt hilfst Du ihr.? dabei dachte er mit Schrecken daran, was passieren würde, wenn der Obergefreite Priester anderer Götter befragen sollte.
Bevor sich der Kommandeur sich jedoch vom Tatort entfernte, hob er die Glasampulle auf und steckte sie in seine Tasche. Er wollte sie in Ruhe untersuchen, ohne dabei ständig von irgendwelchen wichtigtuerischen Priestern beobachtet zu werden. Er hatte den Taschenspielertrick, mit dem unauffälligen verschwinden lassen von Gegenständen, mittlerweile so gut gelernt das es sogar fast keiner seiner Wächter mitbekam.

?Mit welchen Priester fangen wir an? Oder gehen wir erst einmal nach draußen frische Luft schnappen?? fragte Lavaelous, der gesehen hatte, wie Rince etwas vom Tatort entfernte.
?Lass uns erst mal rausgehen.?
Kaum waren sie draußen sagte Lavaelous ?Ihr müsst das nächste mal vorsichtiger sein und nicht so hastig aufstehen, dann wird es beim nächsten mal keiner mehr mitbekommen. Herr Kommandeur?
?Ich weiß gar nicht, was Du hast Korporal. Ich bin zufrieden, denn ich habe was ich wollte. In spätestens einer halben Stunde sind die Priester so sauer, das sie die anderen Wächter rausschmeißen werden und wir unsere Ermittlungen gegen sie fortsetzen können. Es wäre aber zu auffällig gewesen, wenn ich Besuch auch noch zur Beweissuche eingeteilt hätte, dann wären die anderen bereits in 10 Minuten hier.? erwiderte Rince.

31.12.1999 19:04

Ptracy

Ptracy übernahm die Führung ihrer Truppe, aber eigentlich wußte sie gar nicht was sie hier eigentlich machen sollten.
Da Atera, Rettich und Besuch sich um den Tatort und die Leiche kümmern würden und Rince und der Rest sich um die Priester, blieb eigentlich nicht mehr viel zu tun.
"Was meinte er bloß mit Umgebung absuchen?", sprach sie mehr zu sich selbst als zu den Anderen.
"Die werden hier sicher hocherfreut sein, wenn wir im Tempel rumschnüffeln. das dauert keine 10 Minuten und wir fliegen hier hochkant raus!"
Aber was sollte sie sich beschweren, Rince war immer noch ihr Chef.
Und so begannen die verbliebenen Wächter systematisch mit der Suche nach ungewöhnlichem, aber was war hier schon normal.
Wie erwartet entdeckten sie nichts, kein Wunder wenn einem ein ganzer Haufen Priester im Nacken saß und vorher alles Verdächtige bei Seite schaffte.
"So wird das aber nichts, Steingesicht hör mir zu", flüsterte Ptracy möglichst leise.
"Wir werden jetzt die Aufmerksamkeit auf uns lenken und Du verschwindest unauffällig und siehst Dich hier mal um."
Kurz darauf gab Ptracy den Startschuß:
"Oh was ist denn das da? Sieht ja wertvoll aus!", sagte sie betont laut und nahm eine sehr heilig aussehende Statue in die Hand.
"Huch, das wollte ich jetzt aber nicht! Ist mir einfach aus der Hand gerutscht das Teil"
"Und dieser Wandteppich hier hat ein sehr schönes Muster, findet ihr nicht", ging Vaabii darauf ein.
"Oh, konnte ja nicht ahnen, daß der Stoff so empfindlich ist. Stört Euch das kleine Loch?"
Der Quästor der auch etwas beitragen wollte, das Prinzip aber nicht ganz verstanden hatte nahm seinen Helm ab und trampelte darauf herum.
"Nimm das und dies und...."
Ptracy seufzte, aber immerhin ihr Plan war aufgegangen, die Wächter waren schneller vor der Tür als sie kucken konnten.
"Na hoffentlich kommen da keine Schadensersatzansprüche auf uns zu", meinte Ptracy vergnügt.
"Übrigens Quästor, die Reparatur Deines Ausrüstungsgegenstandes wird Dir vom Sold abgezogen. Aber jetzt sollten wir erstmal zur Wache gehen und sehen was die anderen so treiben. Ich hoffe Steingesicht schafft es alleine."
Dieser schwebte gerade durch eine Wand, um ein weiteres Zimmer in Augenschein zu nehmen, bis jetzt war alles in bester Ordnung. Doch das sollte sich schon in der nächsten Sekunde ändern...

01.01.2000 17:49

Lavaelous

Als die rausgeschmissenen Wächter nur kurz nach der ersten Gruppe ankamen war Rince doch etwas enttäuscht von Feldwebel Ptracy. Denn er hatte damit gerechnet, dass sie sich nicht so schnell vor die Türe setzen ließ.
?Ptracy das ist aber nicht der Diensteifer den ich sonst von Dir kenne? rügte der Kommandeur.
?Wieso? Ich habe doch nur einen kleinen Trick zu Hilfe genommen. Verwenden den wir die nicht alle mal mehr oder weniger? Ich habe doch Steingesicht im Tempel gelassen, der findet bestimmt etwas heraus und ausserdem sind da ja auch noch Rettich, Atera und Besuch falls es dort zu Problemen kommt? rechtfertigte sich die Getadelte.
Doch Rince hörte ihr schon gar nicht mehr zu und beschäftigte sich bereits mit der Glasampulle.
?Äh ´tschuldigung, wenn ich störe aber ich bin auf der Suche....?
?Für Vermisstenanzeigen ist der Quästor zuständig? unterbrach Vaabii den Sprecher, ohne sich nach ihm umzusehen.
?Äh .. ich vermisse niemanden. Ich bin hier verabredet.? wurde darauf erwidert.
Dieser Satz ließ die Wächter aufhorchen und nach dem Sprecher Ausschau halten.
?Hier unten bin ich, ich war mit Rettich eigentlich im Currygarten verabredet, aber dort sagte man mir das sie mich hier erwarten würde.? erklärte ein besonders kleiner Zwerg ?Und starrt mich bitte nicht so an. Ich weiß das ich ein größenmäßig benachteiligter Zwerg bin. Ich heiße übrigens passenderweise Knietief?
Rince fing sich als erster wieder. ?Sehr erfreut. Feldwebel Rettich versieht zur Zeit ihren Dienst in einem Tempel des Priesterviertels. Du kannst gerne auf sie warten.?
?Oh nein, ihr müsst sie zurückholen, die sind dort total durchgeknallt. Das hängt wohl irgendwie mit dem nächsten Jahreswechsel zusammen.? stieß der Zwerg mühsam hervor.
?Aha?! Erzähl was weißt Du, was wir nicht wissen?? forderte nun Lavaelous Knietief zum reden auf.

01.01.2000 19:12

Steingesicht

"Nuunn..."
zögerlich sah sich Knietief um, als kein Priester zu sehen war sprach er weiter:
"was man sich so hinter vorgehaltener Hand erzählt. Bei einigen Religionen gilt das bevorstehende Jahreswechselfest als das Fest zum Jahr 8888, das heisst, dass ihre HEX-Geräte den Geist aufgeben sollen weil sie mit einer solchen Zahl nicht rechnen können und die Ameisen völlig durchdrehen. Das ganze könne man nur verhindern in dem man den Ameisen frische Menscheninnereien gibt und dem Grossen BillY GaTTeS opfert."
Scheublickte sich Knietief noch einmal um und war verschwunden...

02.01.2000 20:14

Rettich

Rettich schaute Atera schüchtern über die Schulter. Die Untote hatte den toten Priester auf den Bauch gelegt und fühlte fachkundig die Rückengegend ab. Rettich trat einen Schritt vor, um neben sie zu treten, entschied sich aber dann aufgrund der Tatsache, daß sie noch nie sonderlich gut wirklich restlos tote Leichen sehen konnte. Ein aufmerksamer Zuhörer hätte jetzt garantiert dazwischen gerufen und gebrüllt: "He, aber Atera ist doch eine Leiche", aber Rettich kannte den Unterschied zwischen Leiche und Untote recht genau und hätte dem Störenfried die Kniescheibe eingeschlagen.
"Und? Wie kommt's du voran?" fragte sie zurückhaltend.
Atera drehte sich leicht um die Zwergin in ihr Blickfeld zu kriegen. Sie nahm die Hände vom Rücken und seufzte.
"Bis jetzt sind mir noch keine Besonderheiten aufgefallen. Er hat keine Einschußlöcher oder andere Wunden, seine Zunge ist nicht verfärbt und mir fallen auch keine anderen Dinge auf, die die Todesursache logisch erklären könnten."
"Ah." sagte Rettich und schaute wieder weg. Atera setzte ihre Arbeit fort.
Rettich fühlte sich nicht sonderlich wohl. Das Blinddate mit Knietief hatte sie im Gedanken schon mit einem tiefen Seufzer der Enttäuschung abgehakt, und sie bezweifelte auch langsam, daß sich überhaupt der sicherlich gutaussehende Zwerg (hoffentlich auch männliche) für eine arme Wächterin wie sie interessieren würde. Sie hatte sich extra für die Verabredung eine violette Schleife gekauft, das wäre auch das Erkennungsmerkmal gewesen, wenn sie Knietief getroffen hätte. Hätte, Wäre, Wenn, dachte sie, es bleibt beim Wunsch.
Deprimiert ging sie zu Besuch, der sich auf dem kalten Fliesenboden gelegt hatte und still lauschte. Als der Feldwebel sich näherte, zischte Besuch ärgerlich:
"Psst, Ruhe! Fühlst du nicht die Magie dieses Boden?"
Rettich schaute sich verwundert um und legte zaghaft eine Hand auf eine Fliese.
"Nein, aber wenn du da noch länger liegen bleibst, holst du dir eine Blasenentzündung."
Besuch schüttelte energisch den Kopf.
"Durch diesen Boden fühlst du die Energie der Scheibenwelt...."
"Ich fühl nur Kälte!"
"..du riechst das Schicksal und dein Körper vibriert geradezu voller Transzendens und..."
"Das ist nicht Transzendens was dich zittern lässt, du bist total unterkühlt."
"Spürst du es? Spürst du es, Rettich? Das ist das Gefühl des Unvermeidlichen!"
Rettich langte es mit Besuch's Monolog.
Sie nahm den Wächter bei den Schultern und zog ihn in eine mehr oder weniger aufrechte Haltung.
"Das ist das Gefühl der unvermeidlichen Erkältung, Besuch! Und nun reiß dich zusammen, bevor ich ernsthaft sauer werde!"
Besuch grummelte und zog sich die Uniform zurecht.
"Du verstehst noch immer nicht, du armes, fehlegeleitetes Schaf, daß Om für jeden eine Bestimmung geschaffen hat." sagte er und hob die Arme, als ob er seinen Gott auf der Stelle beschwören wollte. Rettich runzelte skeptisch die Stirn.
"So? Ein Schaf bin ich also? ich wurde ja schon mit einigen Namen ausgeschmückt, aber 'Schaf', das ist was Neues."
Besuch ließ sich nicht davon ablenken und schritt stolz zurück zu Atera. Rettich folgte ihm kopfschüttelnd.
"Rettich?" fragte er schließlich zögernd.
"Ja?"
"Wieso kriege ich eine Blase an den Füßen, wenn ich mich auf kalten Steinboden lege?"
"Ich meinte nicht diese Blase."
"Ah."
Schweigend traten sie zu Atera, die ihre Untersuchung nun völlig beendet hatte und eine vorher abgerissen Gardine über das Antlitz des Priesters warf.
"Hat eigentlich jemand herausgefunden, was die Inschrift bedeutet?" fragte Atera während sie sich die Hände an ihrer Hose abklopfte.
Rettich schüttelte den Kopf.
"Es ist in der Alten Sprache verfaßt und bis jetzt konnten wir die Inschrift noch nicht übersetzen. Wieso fragst du?"
"Nun," antwortete Atera und holte einen kleinen vergilbten Zettel aus ihrer Manteltasche," weil ich denselben Spruch in der Kutte des toten Priesters gefunden habe."
Besuch nahm den Zettel und drehte ihn mehrmals in der Hand.
Rettich schaute sich ein paar Sekunden Besuch's Treiben an, bis sie schließlich fragte.
"Kannst du den Spruch übersetzen?"
Besuch rieb sich die Nase.
"Hmm, als ich klein war, mußte ich das Buch Bruthas in alle Sprachen lesen können. Das ist aber sehr lange her..."
"Kannst du es übersetzen ?"fragte die Zwergin nochmals diesmal eindringlicher.
"Äh, ja, ich glaube ja."
"Und?"
"Hmm, ille bzw. in dem Fall illam (Akk. fem. Sg.) heißt soviel wie'jener, jene, jenes'...."
"Ja?"
"perspio, perspio...das heißt glaube ich, äh, wartet mal, gehen wir mal weiter,pericomus muß irgend etwas mit periculum zu tun haben, Gefahr also. Und die Endung - mus steht für 'wir'."
"Weiter!"
Besuch stöhnte. Sein Unterricht war mehr als Jahrzehnte her.
"Perspio, woher kommt das?" fragte er verzweifelt.
"Frag nicht mich!"
"Na ja, sed heißt 'aber'. Und numquam steht für 'niemals', sub ist irgendetwas mit 'unter', 'diara' muß Ablativ sein, hab aber keine Ahnung was es heißt, und itaque heißt 'daher, deshalb'."
"Und was bedeuet nun dieser blöde Spruch?"
"Ich habe keine Ahnung... vom Gefühl her würde ich irgendetwas von 'Wir setzen niemals in jener ??? auf's Spiel, aber unter ??? daher.".."
"Was will der Dichter uns damit sagen?" fragte Rettich verwirrt.
"Vielleicht irgendetwas Religiöses?" schlug Atera vor.
"Ich habe keine Ahnung." gab Besuch zu und addierte kleinlaut und flüsternd"... leider..."

04.01.2000 00:41

Harry

"Aber Moment... der Text in dem Buch ging ja noch weiter als nur bis "Itaque". Und er stand zwar neben den seltsamen Symbolen, aber die Symbole waren ja nicht genau so angeordnet wie die auf den Leichen! Ist es nicht viel wahrscheinlicher, daß das Buch aus der UU nur ein Wörterbuch ist, das erklärt, welche der Symbole welche Bedeutung haben? Dann könnte diese konfuse Anordnung noch Sinn machen!" Atera klammerte sich an den letzten Strohhalm.
"Wieso das? Wörterbücher sind doch normalerweise alphabetisch geordnet!" wandte Rettich ein.
"Na und?" meinte Atera, "vielleicht sind diese Symbole ja alphabetisch angeordnet - zu welchem Alphabet sie auch immer gehören. Es ist einfach ein Wörterbuch 'Symbolisch - latitianisch'".
"Hm... das klingt eigentlich logisch. Aber wie kommt es, daß diese Wörter dann genau in der gleichen Anordnung auf diesem Zettel stehen?" frage Besuch.
"Gute Frage. Vielleicht hatte der Priester auch in dem Buch nachgeschlagen, um die Symbole zu entziffern?"
"Wir müssen die Hypothese sofort überprüfen, wenn wir wieder im Wachhaus sind", entschied Rettich. "Atera, kannst du noch etwas über den Priester sagen?"
"Abgesehen davon, daß er tot ist? Nein, ich fürchte nicht. Er scheint einfach aus heiterem Himmel umgekippt zu sein. Wenn es geblitzt hätte, würde ich sagen, es war ein Gott im Spiel."
"Gut, dann gehen wir wieder zu den anderen. Wir müssen Nephets Sggirb Bescheid geben, daß er den Priester abholt."
"Wenn das so weitergeht, können wir bei ihm Mengenrabbat beantragen", seufzte Besuch.

Inzwischen schwebte Steingesicht ungesehen durch den Tempelkomplex, als er Stimmen hörte. Er spähte vorsichtig durch die Wand, und sah zwei anscheinend ranghohe Priester (bei Priestern ist Rang immer proportional zur Pracht der Gewänder), die sich erregt unterhielten:
"...so früh schon losgeht! Er wird nicht der einzige bleiben! Und die Wache schnüffelt hier herum!"
"Die wird nichts entdecken. Wir sollten besser darauf achten, daß wir nicht das Schicksal des armen Bruders Biribud teilen. Wir müssen uns beeilen..." Die beiden Männer nickten sich zu und verschwanden.
Nachdenklich schwebte Steingesicht wieder nach unten...

04.01.2000 22:15

Steingesicht

...er tauchte den Finger in die dunkle Lache am Boden. Es roch eindeutig nach Blut. ein Blick nach oben zeigte ihm die Ursache der Pfütze: aus einem Götzenbild an der Wand tropfte der dickflüssige Lebenssaft.
Eine Untersuchung der Figur zeigte ihm aber, dass sie durch und durch massiv war und weit und breit keine weitere Leiche zu sehen war. 'Seltsam' dachte er (wenn ein Geist schon so etwas denkt!). vorsichtig zog eine von T.M.S.I.D.R Schnapper's unverwüstlichen Ziegendarmhäuten aus seiner Tasche und füllte etwas Blut hinein. Er hoffte, dass Nati oder ein anderes Mitglied der Wache mit einer guten Nase UND der Fähigkeit ganze Sätze zu sprechen etwas darüber sagen konnte. Natürlich musste er das Ganze erst mit dem Kommandanten besprechen, aber das sollte kein Problem sein wenn man ihm nur einreden konnte es wäre seine Idee gewesen, erhatte gerne gute Ideen.

04.01.2000 23:50

Rince

Eine wahre Legion aus Wächtern, nämlich zehn an der Zahl gingen Richtung Pseudopolisplatz. Als sie jedoch um die nächstbeste Ecke gebogen waren und sie außerhalb der Sichtweite etwaiger Priester waren, hob Rince seine Hand, woraufhin die Truppe anhielt.
"Was ist los, Rince?", fragte Feldwebel Ptracy "wieder Verdauungsprobleme?"
Rince verdehte die Augen "Nein, Feldwebel! Diesmal nicht...das heißt eigentlich schon, aber das ist nicht der Grund, weswegen wir anhalten."
Rettich sah Rince an. Sie kannte diesen Gesichtsausdruck. Er war mit viel Arbeit für alle umgebenden Wächter verbunden. Sie seufzte. Es war wohl am Besten, die Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Also spielte sie das Spiel weiter und brabbelte in gelangweiltem Ton
"Weswegen halten wir dann, Herr Kommandeur?"
"Weil wir nicht zurück zur wache gehen. Laßt uns resomi...rehsümi...zusammenfassen: Die Geschichte von Knietief will ich außer acht lassen. Ich glaube nicht an diese Panikmache über das Jahr-8888-Problem. Die Lösung all unserer losen Enden befindet sich in der Unsichtbaren Universität. Wir haben immer noch den Satz, den wir nicht ganz lesen können. Irgendein verfressener Zauberer wird uns da schon weiterhelfen können. Rettich, du, VaaBii und Harry, ihr fangt am Besten beim Erzkanzler an und fragt ihn danach. Atera, du, der Quästor und Besuch, ihr geht in die Bibliothek und fragt den Affen, ob der Priester das eventuelle Wörterbuch ebenfalls benutzt hat.
Ich gehe mit Ptracy, Lavaelous und Steingesicht zu Ponder Stibbons, um den Inhalt der Glasampulle, die ich beim toten Priester gefunden und gleich verschwinden lassen habe...", der Kommandeur machte eine Sensationspause
Lavaelous, der wußte, wie stolz der Kommandeur auf seine Taschenspielertricks war stieß einige Wächter mit dem Ellbogen an, bis endlich ein einigermaßen annehmbar erstauntes Raunen in Form eines "Ooooh!" erklang, damit der Kommandeur endlich weitersprechen konnte.
"...um, wie gesagt, den Inhalt von Hex untersuchen zu lassen."
"Ähh, Herr Kommandeur?" Steingesicht kam gerade mit dem mit der blutartigen Flüssigkeit gefüllten Ziegendarm angeschwebt. Er hielt sie hoch
"Ich glaube..."
Ein weiteres "Ooooh!" ertönte, diesmal überzeugter, was nicht daran lag, daß der Ziegendarm besonders spektakulär war, sondern weil ein Geist ohne Materie es schaffte, ihn hochzuhalten. Als das Raunen vorbei war, konnte Steingesicht wieder weitersprechen.
"Ich glaube Hex bekommt heute Überstunden"
Rince nickte
"Nicht nur er, meine Freunde! Nicht nur er! Packen wir´s an!"

06.01.2000 10:38

Lewton

Dunkelheit. Schmerz. Lewtons Bewußtsein kehrte zögernd zurück.
Seine Gedanken vollführten Bocksprünge:"Liege ich etwa schon wieder in einem Sarg? Nein, nicht eng genug. Außerdem wüde mein Schädel gar nicht erst hereinpassen." Nach einem doppelten Koboldkaffee war er einigermaßen knurd. Er wunderte sich, weshalb er einen derartig ausgewachsenen Kater hatte, ohne etwas getrunken zu haben. Seine letzte Flasche Whiskey vergammelte schon seit einigen Wochen in der stillgelegten Detektei.

Etwas verwirrt ließ er den Blick durch sein Schlafzimmer schweifen, bis er auf einem Stuhl die Stadtwachen-Uniform entdeckte. Heute war sein Dienstantritt und er hatte hoffnungslos verschlafen. Hastig zog er sich an und sauste gen Pseudopolisplatz, nur um beinahe mit Kommandeur Rince zu kollidieren. Nebenbei registrierte der
Gefreite, das insgesamt 10 Wächter seinen neuen Chef begleiteteten. "Gefreiter Lewton, was bist Du außer Atem?" sprach Rince verdutzt. "Und vor Allem, weshalb trägst Du heute schon die Uniform? Kannst es wohl gar nicht abwarten." Sein Gegenüber reagierte mit verständnislosem Glotzen. "Wach auf Junge, erst morgen hast Du Dienstbeginn!" Rince hätte genausogut zu einem hohlen Baum sprechen können. Der Kommandeur wurde stutzig: etwas an Lewtons Aussehen kam ihm bekannt vor: "Gefreiter, Dich wird jemand gnadenlos mit reanuellem Wein abfüllen. Das erklärt Manches. Wie auch immer: Am besten kommst Du mit uns zur Unsichtbaren Universität."
Wie ein begossener Werwolf schloß Lewton sich unter dem Gekicher seiner neuen Kollegen der 'kleinen
Wächterprozession' an.

07.01.2000 21:08

Steingesicht

Steingesicht legte einen Arm um Lewtons Schulter (er versochte ihn nicht zu durchdringen, denn das hatte schon bei einigen Lebenden zu Verwirrungen geführt).
"Lass uns heute Abend in die Trommel gehen einen Trinken, ich lad dich ein auf ein Weinchen zu deinen Dienstantritt"...
"OK ich bin dabei" meldete sich Harry zu Wort
"Nagut, aber nur wenn du hinterher nicht wieder schmutzige Lieder singst!!"

08.01.2000 22:33

Harry

"Ich singe keine schmutzigen Lieder", verteidigte sich der Gnom. "Ein bißchen angegraute, höchstens. Außerdem sagst du nur deshalb, daß sie schmutzig sind, weil du die Worte nicht verstehst, die ich verwende."
Die beiden plauderten noch eine Weile miteinander, bis sie schließlich bei der Bibliothek ankamen. Wie geplant teilten sie sich auf, und Harry suchte mit Rettich und VaaBii nach dem Erzkanzler.
Es dauerte eine Weile, bis sie ihn gefunden hatten, denn er befand sich draußen auf dem Universitätsgelände in der Nähe des Ankh und jagte Schluckspechte [eine Vogelart, die ihren Namen daher hat, daß sie die einzige bekannte Tierart ist, die direkt vom Ankh trinken kann, ohne zu sterben].
Harry ließ sich von VaaBii hochheben, da er Angst hatte, daß Ridcully ihn für ein Kaninchen halten könnte, und dann traten sie zu ihm.
"Hallo Erzkanzler", begann Rettich. "Wir haben ein Problem, bei dem wir deine Hilfe brauchen..."
Die Wächter erklärten die Situation (verschwiegen aber, daß sie den Bruder des Erzkanzlers im Verdacht hatten, mit der Sache zu tun zu haben - schließlich wollten sie nicht die Ursache für einen Familienstreit sein), und zeigten ihm das Buch und den Zettel.
Ridcully setzte sich mißmutig ins Gras - die Wächter hatten bestimmt sämtliche Schluckspechte verscheucht - und las die entsprechende Buchseite.
"Ihr hattet recht, daß hier ist ein Wörterbuch. Mit ihm kann man leshpische Runen in die Alte Sprache übersetzen."
Die Wächter bemühten sich um einen ernsthaften Gesichtsausdruck.
"Was für Runen?" fragte Rettich betont langsam nach.
"Leshpische. Damit meine ich Runen, wie sie auf dem Kontinent Leshp benutzt wurden. Stimmt etwas nicht?"
"Nein, nein, es ist alles in Ordnung." Rettich versuchte, nicht zu kichern. "Und was genau bedeuten diese les... diese Runen auf dem Zettel jetzt in unserer Sprache?"

09.01.2000 21:29

Setingesicht

Der Erzkanzler runzelte die Stirn.
" nun , mal sehen...'Man nehme ein Pfund Butter, drei Eier,....' ähhh"
Er drehte den Zettel.
"Ah! jetzt ja!, Hat jemand einen Zettel und was zum Schreiben?"
Harry zog das gewünschte hervor.
" Gut dann schreib mit:
' Es wird ein Wesen kommen: weder Mensch noch Tier, weder Gott noch Gläubiger, weder tod noch lebendig, weder sterblich noch unsterblich und es wird bringen unsagbare Furcht bringen über den Grossen Apfel. Es wird kommen im Jahr wen sich die Zahlen von allen Seiten lesen lassen und Ihr werdet es erkennen an den Spuren auf seinen Haut. Nur einer der reinen Herzens ist und an den wahren Gott glaubt kann es töten. Nehmt seine Lebenskräfte aus ihm herraus und verbrennt sie und zerstreut die Asche in dem Fluss den man betreten kann.
N'Ostadam U'S - grosser Seher des T'zut.
PS.: Ridcully wenn du Frau Kuchen siehst, dann grüss meine Urururururururururenkelin von mir, danke.' mh ich glaube das war es so ungefär"-----
als er sich umdrehte sah er nur noch drei Punkte am Horizont verschwinden.
"Immer diese übereilige Jugend"
Ridcully nahm seine ' T.M.S.I.D.R.S's Patentierte Schluckspechtköder' und wandte sich seiner eigentliche Beschäftigung zu.

11.01.2000 23:19

Steingesicht

Schnitt und Blende auf den Flur der Unsichtbaren Universität.
Kommandeur Rince versuchte gerade vergeblich mit einigen der planlos umherrennenden Studenten ein Gespräch anzufangen.
"Herr Kommandeur! Herr Kommandeur!"
Ziemlich atemlos kamen Rettich, VaaBii und Harry (der nicht so atemlos) den Flur entlanggestürmt.
"Nun mal langsam , was gibt es? Und bitte immer der Reihe nach"
Harry zog den Zettel hervor und las ihn vor .
Kmdr. Rince überlegte, rieb sich sein Kinn ( 'rasieren könnte ich mich auch mal wieder ').
" Nagut , wir suchen also einen religiösen Fanatiker der zuviele 'Pergament X' Klicker gesehen hat und dann diesen alten Text in die Finger bekommen hat. Jetzt hält er sich für den Retter der Welt und bringt alle Leute um die auf die Beschreibung passen. Also Leute mit Operationsnarben"
Er rieb sich wieder sein Kinn
"Ich glaube das ist Besuch sein Spezialgebiet, ich gehe erstmal in die Bibliothek und versuche herauszukriegen wer sich alles das Wörterbuch ausgeliehen hat, Rettich du und die Beiden anderen klappert sämtliche Operateure der Stadt ab und fragt sie ob sich in letzter Zeit Leute nach Patienten erkundigt haben"

20.01.2000 23:16

Rince

Rettich runzelte die Stirn.
"Herr Komandeur, hatten wir nicht gesagt, daß die
Opfer erst nach ihrem Tod aufgeschnitten wurden und man ihnen ihre Innereien entnahm. Wir sagten auch, daß Ärzte niemals so saubere Operationen machen könnten. Die Untoten waren es auch nicht. So bleiben nur noch die Priester, die mir ehrlich gesagt bei unserem Besuch nicht ganz geheuer waren. Aber wie passt das mit dieser Prophezeiung zusammen?"
"Du hast recht. Ich habe wohl etwas voreilig geurteilt", erkannte Rince
"Vielleicht sollten wir erst einmal zu Ponder Stibbons gehen und das Blut und die Glasampulle von Hex untersuchen lassen", meinte Ptracy

Eine halbe Stunde später nahm Rince den Ausdruck, den Hex ihm gnädigerweise als Analyse präsentierte.
"Mal sehen", der Kommandeur zog seine Lesebrille hervor "blahblah...ah! Her haben wir´s! Wow, in der Glasampulle befand sich Atropin, ein starkes Nervengift, das in Sekunden zum Erstickungstod führen kann. Bei dem Blut im Ziegendarm handelt es sich um eine Mixtur aus Blut von sechs verschiedenen Menschen."
"Sechs? Ist das nicht die Anzahl der Opfer?", wollte Ptracy wissen
"Exakt! Die Priester haben also das Blut der Opfer. Nun wissen wir noch nicht, ob alle Priester darin verwickelt sind oder ob es nur eine kleine Gruppe ist. Ich verstehe immer noch nicht so ganz warum sie das tun."
"Ich denke, ich kann es mir schon denken", sagte Rettich, hielt kurz inne, um sich über ihren Satzbau zu ärgern und fuhr dann fort "Da das Jahr 8888, welches sich laut Prophezeiung mehr oder weniger von allen Seiten lesen läßt, immer näher kommt, haben die Priester Panik bekommen. Sie wollten unbedingt das Böse vernichten. Deshalb haben sie irgendwelchen Leuten das Gift verabreicht, welche dann erstickten und ganz blau wurden, was den Priestern wohl als ´Spuren auf der Haut´ genügte. Danach schnitten sie die Leute auf, um ihnen die Innereien zu entnehmen und die Asche auf dem Fluß, den man betreten kann, wobei es sich wohl um den Ankh handeln müßte, zu zerstreuen"
Ptracy´s Mund klappte nach unten
"Das ist Wahnsinn!"
"Danke, manchmal bin ich schon ein helles Köpfchen", brüstete sich Rettich
"Nein, ich meine dieser Plan ist Wahnsinn. Sowas kann nur von Männern stammen."
"Ach, ich glaube bei den Priestern handelt es sich einfach um eine Horde Männer, die nie etwas mit Frauen zu tun haben... da muß man ja wahnsinnig werden", sagte Rettich
"Sehr gut, Männer!", rief Rince und erntete einen bitterbösen Blick von Ptracy "Dann müssen wir jetzt nur noch herausfinden, welche Priester daran schuld sind. Ich glaube der getötete Priester gehörte nicht zu dieser Gruppe, hatte aber davon erfahren und suchte einen Weg, uns zu informieren, was ihm aber nicht gut bekam. Es wird das Beste sein, wenn wir alle Wächter der Wache zusammenrufen und sie unauffällig an den Ufern des Ankh verteilen, um die Mörderpriester zu entlarven. Bald haben wir diese Schweinepriester!", Rince rieb sich die Hände und lobte sich innerlich für sein tolles Wortspiel

22.01.2000 11:06

Harry

"Du meinst, die Priester von E'behr, dem schweineköpfigen Gott der Sauberkeit, sind daran schuld?" fragte Besuch erstaunt, der gerade mit dem Rest seiner Gruppe von der Bibliothek zurückkehrte, und die letzte Bemerkung des Kommandeurs gehört hatte.
"Wie? Was?" Rince war wieder einmal aus dem Konzept gebracht, und brauchte ein paar Sekunden, bevor er verstand. "Nein, Obergefreiter, das meine ich nicht. Ich meine, wir werden diese Halunken bald geschnappt haben. Hat der Affe euch weiterhelfen können, wer dieses Buch benutzt hat?"
"Leider nicht, Herr Kommandeur", meinte Atera. "Er sagt, er habe in letzter Zeit so oft an seinem Orang-Utan / Mensch - Wörterbuch gearbeitet, da konnte er nicht auf jedes Buch achten. Aber er sagte, die Priester würden in der Bibliothek ständig ein- und ausgehen - der Erzkanzler hat mit seinem Bruder eine entsprechende Vereinbarung getroffen.
"Na gut", seufzte Rince. "Dann bleibt es also bei meinem Plan: Wir müssen diese Gauner auf frischer Tat ertappen. Wir brauchen einen Lockvogel."
"Ich glaube, der Erzkanzler hat einen dabei - er benutzt ihn draußen bei der Jagd", meldete Harry sich hilfsbereit zu Wort. Aus der Reaktion der anderen erkannter er jedoch schnell, daß das nicht die intelligenteste Antwort war, und schwieg wieder.
"Du meinst, einer von uns soll jetzt nachts auf den Straßen beim Priesterviertel herumlungern und darauf warten, daß ihn jemand aufschlitzen möchte?" fragte Lavaelous. "Wer ist denn so blöd, daß... daß... daß..."
Er wurde immer leiser, als er merkte, wie die Blicke der anderen auf ihm ruhten.

24.01.2000 16:02

Steingesicht

"Ich glaube dass sollte wohl jemand übernehmen der schon tod ist"
stammelte er .
"Du brauchst mich dabei nicht so anzusehen" widersprach ihm Steingesicht " du weist genau dass ich meine feste Form nicht so einfach halten kann"
"Na komm schon Gefreiter, mit ein bisschen Schminke geht das schon, und ausserdem brauche ich dann nicht das Leben eines noch Lebenden aufs Spiel zu setzen" Kmdr, Rince freute sich über die gelungene Satzkonstruktion.
"Sehr wohl , Sir! Ich gebe mein Bestes!"
" Seht Ihr Leute, dass ist es was ich unter Einsatz- und Opferbereitschaft für den Dienst verstehe!"

24.01.2000 22:34

Harry

"Ich will ja nicht negativ klingen, Herr Kommandeur", meldetet sich Harry wieder zu Wort. "Aber sollte diese Aufgabe nicht wirklich jemand übernehmen, der... nun ja, der mehr Substanz hat? Ich meine... ich glaube, es würde den Tätern auffallen, daß die Person, die sie gerade töten wollen, halb durchscheinend ist und über dem Boden schwebt, oder? Die Idee, einen Untoten zu nehmen, ist ja ganz gur, aber vielleicht nicht gerade einen Geist..."
"Gut mitgedacht, Gefreiter", lobte Rince. "Atera, ich glaube, du hast dich gerade freiwillig gemeldet. Steingesicht, deine Aufgabe wird es sein, so unsichtbar wie möglich immer direkt neben Atera zu bleiben."

25.01.2000 20:00

Steingesicht

Steingesicht schaut auf seine Stiefelspitzen und errötet.

26.01.2000 22:41

Ptracy

"Ähem", räusperte sich Ptracy laut.
"Ich hab ja nichts gegen die Idee an sich, was nicht heißen soll das ich Atera loswerden möchte um meine Karriere zu fördern oder etwas in der Art", beeilte sie sich zu versichern.
Irgendwelche unnetten Menschen unterstellten ihr ständig unschöne Sachen, fand sie.
"Aber sie ist und bleibt trotz allem eine Frau, wohingegen alle bisherigen Opfer dem angeblich starken Geschlecht angehörten und man daher vermuten sollte, daß die Täter auch diesmal wieder einen Mann wählen werden."
"Womit Du völlig recht hast, was mir auch aufgefallen wäre, wenn ich noch einen Moment darüber nachgedacht hätte", beeilte Rince sich etwas zu seiner Entschuldigung vorzubringen.
Er bekam langsam schlechte Laune, er liebte es nicht gerade von seinen Wächter korrigiert zu werden, schon gar nicht zwei mal so kurz hintereinander.
"Also doch Lavaelous, immerhin ist er männlich."
Und wieder war es Ptracy die den Kommandeur bei seinen Überlegungen störte:
"Aber ich glaube er ist zu jung, bis jetzt waren die Opfer alle schon etwas fortgeschritten Alters, oder?", sagte sie wie beiläufig, irgendwer mußte Lavaelous ja beschützen wenn er selbst schon nicht dazu imstande war.
Prompt erntete sie einen mehr als nur dankbaren Blick von ihm.
"Also ich würde ja vorschlagen, daß Rince die Sache übernehmen soll. Er ist zwar nicht untot, aber er hat von uns allen bei weitem die meiste Erfahrung und ist schon, Verzeihung, etwas älter. Oder wie war das noch gleich mit der Vorbildfunktion, Herr Kommandeur?"

26.01.2000 23:30

Lewton

Bislang hatte Lewton sich im Hintergrund gehalten. Doch nun, da seine Kopf-
schmerzen gerade nachließen, hörte er sich wider besseres Wissen selbst
reden:
"Ich möchte zwar euer vergnügliches 'Reise-Nach-Pseudopolis'-Spiel nicht
stören, doch denkt bitte daran, daß ich ein Untoter bin und bereits etliche
Jährchen auf denm Buckel habe."
Alle Blicke ruhten auf Lewton. Verlegen stammelte er los:
"Äh-hrmpf, öhm: also gut, ich melde mich freiwillig."

28.01.2000 12:41

Rince

"Sehr gut, Gefreiter Lewton! Falls unser Lockvogel nicht das nächste Opfer sein sollte, werde ich den Rest der Wache am Ankh postieren. Alle Anwesenden gehören von nun an zur Sondergruppe Lockvogel", rief Rince erfreut.
Er hoffte, daß diesmal alles bedacht wurde. Schlagartig fiel ihm ein gaaanz kleines Problemchen ein. Unauffällig wandte er sich an Feldwebel Ptracy, die gerade neben ihm stand und hielt die Hand vor den Mund, so daß nur sie seine Worte hören konnte.
"Wir gehen jetzt davon aus, daß Lewton getötet wird und zu den Ufern des Ankh gebracht wird, wo er ausgeweidet wird und seine Eingeweide verbrannt werden und die Asche auf dem Fluß verteilt wird, richtig Feldwebel?"
"Ähhh, ja Herr Kommandeur." Ptracy war irritiert, Rince schien auf irgendetwas hinauszuwollen.
"Nun, wissen wir eigentlich, ob die bisherigen Opfer erst am Fluß ausgeweidet wurden? Ich meine, den kleinen Stich steckt Lewton als Untoter ja im wahrsten Sinne des Wortes weg und wenn er ein guter Schauspieler ist, glaubt man ihm auch, daß er tot ist, aber was..."
"...was, wenn man ihm an Ort und Stelle gleich den Bauch aufschlitzt!", vollendete Ptracy seinen Satz.
Sie war schockiert. Daran hatte wohl bisher niemand gedacht.
"Ich sehe, wir verstehen uns", flüsterte Rince "Ich denke, da bleibt uns nur die Hoffnung. Naja, eigentlich muß nur Lewton hoffen"
"Also los, Wächter. Wir brechen auf!", rief Rince, klopfte Lewton im Vorbeigehen auf die Schulter und lobte ihn nochmals laut "Ein Guter Mann!"

28.01.2000 16:20

Besuch

Auf dem Weg zum Ankh, schlürfte Besuch hinter den anderen Wächtern hinterher. Demoralisiert und in seinem tiefsten Inneren erschüttert, scharrte er mit den Füssen und war still. Na toll, dachte er sich... Jetzt nehmen uns die Untoten auch noch die ehrliche Arbeit weg. Das ist ungerecht. Und zum Thema Opferbereitschaft... Ich hab immer ein Opfer vorgeschlagen, aber nein... Besuch ist wild geworden... Besuch betet zu oft... Besuch hat unerlaubt mein Schwein geschlachtet. Schon in meiner Heimat war das so... Besuch hat meinen Acker der Kirche gespendet... wie kann mein eigener Sohn mir sowas antun?... Besuch hat meinen Vater mit der Inquisition bekannt gemacht... Immer mekern alle auf mir rum.
"Besuch, kannst du nicht laufen ohne mit den Füssen ein Orchester zu veranstallten?!" Rince war irgendwie genervt...
Besuch fühlte sich irgendwie bestätigt, und wandte sich an Rince:
"Ja, Sir, soll ich ein Schwein opfern, Sir?"
"Besuch?!"
"Ich dachte wegen der Opferbereitschaft, Sir!" Besuch schin sichtlich verwirrt, wohingegen der Kommandeur nur noch entgeistert starrte...
"Gut, wir sind da!" unterbrach Ptracy die Beiden.

28.01.2000 18:28

Lavaelous

?Bildet immer Gruppen von je 3 Wächtern. So würde ich zum Beispiel vorschlagen das Besuch, Lavaelous und Ptracy eine Gruppe bilden.? foderte Rince. Er hoffte auf diese Weise dem Gebrabbel des Gläubigsten aller OM-Anhänger zu entgehen und ausserdem war Lavaelous der einzige ihm bekannte Wächter, der es längere Zeit mit Ptracy aushielt ohne durchzudrehen.
Ptracy, Besuch und Lavaelous begaben sich am linken Ufer des Ankh auf Streife.
?Ihr wisst das ihr in Sünde lebt! Om hat da einen se...? wollte Besuch mit einer seiner Bekehrungsreden beginnen, als Lavaelous ihm plötzlich unterbrach
?Was muss eigentlich bei einem richtig vollzogenen Opferritual alles beachtet werden??
?Da gibt es viele Dinge, vorallem muss das Opfer an einem geweihtem Ritualplatz erbracht werden.? gab Besuch bereitwillig Auskunft und wunderte sich über das unerwartete Interesse an seinem Glauben.
?Warte mal das heisst doch das wir am vollkommen verkehrtem Ort nach den wahnsinigen Mördern suchen.? fiel Ptracy auf ?Besuch nenn uns bitte alle Opferplätze die in unmittelbarer Nähe des Ankh liegen.?
Besuch dachte eine ganze Weile nach und musste dann zu seinem eigenem Erstaunen feststellen, das es nur einen einzigen gab und der befand sich ...
http://www.pratchett-fanclub.de/[]... und der befand sich am Unter-Tempel des Om, und sein Vetter 5. Grades Hilbert Himmelwärts war dort der verantwortliche Priester!!!!!!!!
Besuch verschwand mit so hoher Geschwindigkeit, dass sich ein Kondensstreifen bildete.

29.01.2000 18:31

Steingesicht

Unterdessen in einer dunklen Gasse unweit des Ankh.
In einer sich langsam aubreitenden Lache aus Blut liegt eine reglose Gestalt. Es ist Lewton.
Langsam loest sich eine schemenhafte Gestalt aus seinem Koerper.
"WAS MACHST DU DENN HIER? WIR HATTEN DOCH SCHON MAL DAS VERGNUEGEN."
"Das gleiche koennte ich dich fragen" antwortete Steingesicht "oder ist hier jemand gestorben?"
"MIST, DA HAT DOCH TATSAECHLICH JEMAND MEINE SANDUHREN DURCHEINANDER GEBRACHT. NAGUT DANN BIS SPAETER"
Steingesicht folgte der Gestalt in dem schwaren Kapuzenmantel die einen leblos ueber die Schulter geworfenen Koerper in Richtung des Unter - Tempels von Om trug.
Als sie um die Ecke bogen liess Lewton eine kleinen Beutel fallen. Auf dem Schild stand: 'T.M.S.I.D.R.S bestes Schweineblut aus ausgewaehlten Jahrgaengen'

03.02.2000 11:56

Lewton

Im Opferbereich des Unter-Tempels von Om roch es modrig und Schimmel bedeckte die Wände.
'Das wird sich bald ändern' murmelte die Kapuzengestalt.
Sie warf Lewtons Körper wie einen nassen Sack auf einen Marmortisch und zog gerade silberne Zermonienenfesseln aus einer Tasche, als sein Opfer urplötzlich zum Leben erwachte.
Lewton schnellte hoch und schrie den vor Entsetzen erstarrten Priester an:
"Aber sonst geht es Dir noch gut? Bleib mir bloß mit dem Zeug vom Leib! Du bist verhaftet"
Aus dem Dunkel des Allerheiligsten gegenüber erklang ärgerliches Grummeln. Lewton bereute seine Hast. 4 weitere Priester kamen mit gezückten Klingen auf ihn zu.
"Na, wenn sie mich so nett bitten", dachte Lewton, "dann eben die Werwolfnummer."
In diesem Moment entstand ein lauter Tumult am Eingang des Tempels, der sich von hingebungsvollem Stöhnen und Schmerzensschreien begleitet rasch in Lewtons Richtung bewegte.

03.02.2000 14:20

Steingesicht

Mit einer zusammengerollten Broschüre bewaffnet bahnt sich der Gefreite Besuch seinen Weg durch den alten Tempel. In Seinem Kielwasser folgte eine Horde von jungen Priestern, angeführt von Hilbert Himmelwärts (seinem Vetter 5.Grades).
"Lasset ab von Eurem sündigen Treiben Ihr Ausgeburten der Hölle/ Kerkerdimensionen oder was auch immer eure Unterwelt ist !!!!!!!!!!"
Es war erstaunlich wie es ihm gelang den / auszusprechen.

"ICH SAGTE DOCH WIR SEHEN UNS NOCH"
Im Augenwinkel der Realität trat der Schnitter an Steingesicht heran der sich gerade eine Zigarette angezündet hatte, denn nun schien ein interessantes schauspiel zu folgen. Klicker ohne Geld sozusagen.

Aus einem Haufen aus Armen, Beinen, Mänteln, Kapuzen, Umhängen, Broschüren und unausprechlichen Dingen kroch ein ziemlich mitgenommener Lewton hervor und gesellte sich zu den Beiden am Rande des Geschehens.
"Auch was zum Rauchen?"

04.02.2000 00:02

Steingesicht

"Oh, ja ! Danke!"
Lewton zog genüsslich an dem Glimmstengel und bliess kleine bunte Ringe in die modrige Luft des Tempels.
Vom Vorplatz des Tempels ertönten hastige Schritte.
"Ich glaub wir müssen jetzt" sagte Steingesicht zu der leeren Stelle neben sich "Du entschuldigst"
Er stieg die wenigen Stufen zum Altar empor nahm seine festeste Form an und rückte noch einmal seine Uniform zurecht. Lewton, am anderen Ende des Tempels zückte sein Schwert und fuhr sich mit der Zunge noch einmal über die Zähne 'man soll sich immer versichern, dass man alle waffen parat hat' dachte er noch bei sich.
" Im Namen Der Erscheinungsformen Von Ankh - Morpok Und Im Namen Des Patriziers: Ihr Seid Alle Verhaftet"
In diesem Moment stürmte der Rest der Wachmannschaft den Tempel - keinen Augenblick zu früh, (oder zu spät, wie man's nimmt).
"Was ist denn hier los?" donnerte Kommandeur Rince
"Wir haben grad die Mörder verhaftet" meldete sich der Gefreite Besuch und liess schnell eine Broschüre in seiner Tasche verschwinden.
"Und diese netten Priester hier haben uns dabei geistige Unterstützung gegeben"
"So so" Rince blickte sich ärgerlich im Halbschatten des Tempels um 'jetzt machen die Gefreiten ihre Verhaftungen schon selbst' dachte er so bei sich 'demnächst gründen wir vielleicht noch eine eigene Abteilungen nur mit Neulingen'.
Er musterte die 4 Gestalten in den Kapuzenmänteln.
"Ich glaube Ihr könnt jetzt für eine lange Zeit in den Kerkern des Patrizierpalastes über den Weltuntergang nachdenken, falls ihr dort die Zeit finden werdet" er drehte sich zu seiner Truppe um " Abführen, und im Wachhaus gut einschliessen
Auf einmal hörte er ein Geräusch im Hinteren Teil des Tempels auf dem Altar stand eine dunkle Gestalt mit einem Messer in beiden Händen über dem Kopf erhoben, die Klinge blinkte in einem einsamen Sonnenstrahl und man meinte ein "plink" zu höhren.

04.02.2000 22:46

Harry

"Neeeeeeeein!" kreischte die Gestalt. "Es wird unser aller Ende sein, wenn wir das achte Opfer nicht rechtzeitig... äh... opfern, alles ist vergebens, das TIER wird kommen und A'Tuin verschlingen, wahrlich und ein Heulen und Wehklagen wird..."
"'tschuldigung", meinte Lewton. "Ich habe gerade nicht richtig hingehört. Wir war das mit dem Tier?"
Die Person fühlte sich aus dem Konzept gebracht und zögerte, beschloß dann aber, so weiterzumachen wie bisher. "Und ich sage euch, die Wasser werden sich grün färben, und fürwahr, das..."
"Grün? Normalerweise assoziiert man den Weltuntergang mit rotem Wasser, oder nicht?" vergewisserte sich Atera.
Die Gestalt, die jetzt überhaupt nicht mehr weiterwußte, kreischte "Dies ist das Eeeeeendeeeee!" und stach sich den Dolch in den Leib.
ENTSCHULDIGUNG, sagte eine Stimme, die nur die Untoten hörten. DAS IST JETZT WOHL MEIN AUFGABENBEREICH. Und Tod sammelte die immer noch kreischende und jammernde Seele ein und verschwand.
"Ein komischer Kerl", meinte der Kommandeur. "Glaubt ihr, an dem, was er gesagt hat, ist etwas dran?" Und dann, im selben Atemzug: "Gefreiter Harry, was machst du da?"
"Ichichich... untersuche die Leiche nach Indizien", meinte Harry errötend, der gerade in die Tasche der Gestalt hineingekrochen war und sich das lose Kleingeld unter den Arm geklemmt hatte.
"Tatsächlich? Und was - abgesehen von diesen sicher hochbrisanten und anhaltspunktreichen Münzen - hast du gefunden?" Stolz auf seine Ironie blickte er seine Untergebenen an, die pflichtschuldig grinsten.
"Dies hier, Herr Kommandeur", sagte Harry und zog mit Mühe und Not ein Buch aus der Tasche. "Es heißt: 'Apokralypse jetzt'".
"Was? Gib mal her..." Der Kommandeur betrachtete das Buch und schlug es auf. " 'Apokralypse jetzt - ein Frühwerk von Hwel dem Stückeschreiber. Erlebigt eine BLUTTRIEFENDE Geschichte voller SPANNUNG, LEIDENSCHAFT und SINNLOSER BRUTALITÄT, wenn das ENDE UNSIGER WELT kommt und nur der TROLLBARBAR ANTON SCHUPPENFLECHTE die TOTALE VERNICHTUNG verhindern kann!!!!! In modernige Sprache übersetzet und angepasset für unsrige Jugend von TMSIDR Schnapper.' Und hier sind verschiedene Passagen markiert, wie ich sehe."
"Soll das heißen", fragte Lavaelous, "dieser Wahnsinnige hat die ganze Idee mit dem Weltuntergang und so aus einem Buch?"
"Es sieht so aus. Wahrscheinlich hat er das ganze dann mit anderen Überlieferungen und Legenden vermischt. - Erinnert mich daran, daß wir bei Gelegenheit Schnapper einen Besuch abstatten. - Okay, dann mal an die Arbeit!"
Mit diesen Worten tat der Kommandeur wieder das, was er am liebsten machte: Er delegierte die Arbeit an seine Leute und ließ diese die Täter zum Patrizierpalast bringen.
"Aus einem Buch", murmelte er, als seine Leute abzogen. "Ich sag's ja immer - diese moderne Literatur verdirbt die Menschen."

05.02.2000 00:21

Lewton

Formulare, Formulare!" stöhnte Lewton. Mit seinem Unmut war er nicht allein. "Jetzt muß nur noch ein
paar Anträge und Dokumente bearbeitet werden, sagten sie uns", murrte Steingesicht. "Nehmt bitte nochmeinen 'winzigen Augenblick' im Wartezimmer Platz." ergänzte Harry.
Seit einigen Stunden saßen die vier kriminellen Priestzer bereits hinter Schloß und Riegel, doch die Sekretäre des Patriziers waren noch nicht einmal ansatzweise mit der Bearbeitung der Unterlagen fertig.
Lewtons Unmut hatte jedoch eine weitere Ursache. Ihn quälte der Verdacht, irgend etwas entscheidendes übersehen zu haben. Hwels Tragödien hatten die unangenehme Eigenschaft, zumindest in den ekligsten und scheußlichsten Details real zu werden. In diesem Moment traf ihn anscheinend ein Inspirationspartikel.

"Leute, ist euch aufgefallen, daß der Selbstmörder im Tempel, dieser durchgedrehte Priester äh..."
"Ignoriert-Die-Warnungen-der-Ignoranten." unterstützte ihn sein omnianischer Kollege.
"Danke, Besuch. Ist euch aufgefallen, daß der Priester mindestens so alt war wie seine Opfer?"
"Ja ja," philosophierte Steingesicht, solche Irre entwickeln oft ungeahnte Körperkräfte."
Atera wurde hellhörig: "Das ist nicht der Punkt." sprach sie, "In diesem Fall haben wir es nicht nur
mit einem Selbstmord zu tun, der Priester ist das achte Opfer!"
Besuch wurde kreidebleich und sprudelte los: "Damit ist das Ritual vollendet. Hier sollte ein Unheiswesen zu seiner eigenen Vernichtung beschworen werden, mittels acht Morden. Doch jetzt ist niemand mehr im Tempel, um das Monstrum zu zerstören!"
"Wunderbar", stöhnte Lewton, "mit soetwas habe ich bereits Erfahrung. Harry, reich mir bitte 'Apokralypse jetzt!'."
"Bitte, nehme es selbst aus der Tasche und behalte es. Noch einmal stemme ich nicht diesen bleischweren Wälzer!"
Steingesicht schaute über Lewtons Schulter und las mit. "Ja, hier ist es: 'Und Der Trollbarbar Anton Schuppenflechte Nahm Das Geheheimnis Zur Bannung Des Furchtbarlichen Wesens Mit Ins Grab.' Oh Mist."
"Keine Sorge," beruhigte ihn Lewton. "Hwel ist ein Zwerg und kennt sich nicht mit Metaffern und ähnlichem aus. Ausserdem ist dies eine Textpassaqge, die Schnapper nicht verschlimmbessert hat. Ich kenne Hwels Werk
zu Genüge (eher zum Erbrechen, dachte er). Wenn wir Antons Grab finden, dann haben wir auch sein Geheimnis!"
"Dann haben wir bald eine Lösung!" strahlte Steingesicht. "In den letzten Jahrhunderten habe ich keine Wächterbestattung verpasst. Gut, das Nobby damals Mumm überredete, Dich auf dem Friedhof am Tempel der geringen Götter zu bestatten. Mir fiel nämlich das Grab eines Deiner 'Nachbarn' auf, weil 'Anton Schuppenflechte' ein überaus dämlicher Name für einen Trollbarbaren ist."
"Worauf warten wir dann noch?" rief Feldwebel Atera. "Ptracy: ich mache mich mit Besuch, Harry, Lewton und Steingesicht auf den Weg. Wir treffen uns alle mit sehr viel Glück nachher in der Trommel. An die zweite Möglichkeit will ich jetzt gar nicht erst denken. Der Kommandeur ist noch im Tempel - hoffentlich nimmt er es nicht allein mit WasAuchimmerUnsDortErwartet auf."

Fünf Wächter umringten eine Laterne vor dem Friedhof und entzifferten den Text eines Zettels, den sie in Antons Grabbeigabenkiste gefunden hatten.
"Was, _ein Cocktailrezept_?" schimpfte Harry. "Ich erhoffte mir zumindest ein Schwert mit einem klangvollen Namen wie 'UnheilsÄcksterminator' oder wenigstens eine riesige Granitkeule. Sollen wir das Biest etwa be-
trunken machen?"
"Nein, das ist viel besser als jede andere Waffe!" freute sich Atera. So etwas findest Du in keiner Kneipe der Scheibe. Es ist ein Troll-Kampfcocktail. Damit übergießen sie nur ihre schlimmsten Feinde. Bei der Zusammenstellung von Säuren möchte ich nicht den kleinsten Spritzer davon abbekommen. Nur Bleikristall hält dieser Höllenflüssigkeit stand."

Nach einem Abstecher zum Alchemisten-24-Stunden-Service eilte der kleine Trupp zum unteren Tempel des Om. Lewton hielt vorsichtig eine Auflaufform aus Bleikristall mit einer brodelnden Flüssigkeit. Dummerweise waren die Bleiglastöpfe im Alchemistenladen ausverkauft und nur der Haushaltswarenladen gegenüber hatte noch etwas in passender Größe vorrätig. Er hoffte inständig, das nichts zwischen Boden und Deckel des Gefäßes herausschwappen würde.
Vor dem Tempel redete ein erregter Himmelwärts auf Kommandeur Rince ein.
"Ja, ich weiß, das Leichen öfters wieder aufstehen und anschließend die Staatsbürgerschaft beantragen. Doch bei Ignoriert-Die-Warnungen-der-Ignoranten ist das anders. Er ist bislang alle halbe Stunde um ein Zehntel gewachsen, hat jetzt eine schwarzgrün leuchtende Schuppenhaut und murmelt pausenlos in einer unverständlichen Sprache!"
"Kommandeur," unterbrach ihn Korporal Atera, "meiner Meinung nach können wir dieses Unheil beenden. Hier in Hwels 'Apokralypse jetzt' steht, das Chtulhu von Leshp in das achte Opfer fahren würde. Wir haben jetzt alles, was wir brauchen. Wenn wir Chtulhu nicht bald aufhalten, nimmt er bald Ankh-Morpork auseinander und lädt anschließend seine Kumpanen aus der Kerkerdimension zur Schildkrötensuppe álá Groß A'Tuin ein."
"Ach, ihr habt wirklich _Alles_?" fragte Rince. "Zeigt doch bitte mal Hwels Elaborat her. -Aha, wir müssen zu siebt sein und Kapuzenmäntel tragen, damit Chtulhu keinen Verdacht schöpft. Außerdem müssen wir sofort das Monster vernichten. Die dusseligen Priester haben damals alles vermasselt, weil sie nicht auf ihren zeremoniellen Hokus..." er korrigierte sich nach einem schnellen Seitenblick auf Besuch, "weil sie nicht auf eine Zermonie verzichten wollten."
Nach etwas Wühlerei in der Kleiderkammer waren alle sieben 'Äcksterminatoren' mit einer Kapuze in passender Größe ausgestattet.
"Nun kann das Vergnügen losgehen!" knurrte Rince. Sechs Stadtwächter und Himmelwärts gingen zum Opferbereich.

Der ehemalige Priester hatte mittlerweile nichts Menschliches mehr an sich. Ein schuppiges Etwas mit jeweils mehr Armen als Klauen, Augen, Mäulern und Zähnen glotzte sie an brabbelte sehr obskures Zeug: "N'Ai N'Gee B'l Eeh, shub guggog!"
"Entschuldigung Oberpriester," fragte Lewton, "kannst Du uns das wirklich nicht übersetzen?"
Allmählich verlor Atera die Geduld: "Willst Du vielleicht noch seine Sprache lernen und ihm Tischmanieren beibringen?" herschte sie ihn. "Laßt uns den schuppigen Mistkerl einfach in die Kerkerdimension zurückschicken und Ende! Bis jetzt das Biest wenigstens noch cvölig apathisch!"
"Meine Rede!" brummte der Kommandeur. Er nahm Lewton die Auflaufform ab und legte deren Deckel sorgsam beiseite.
"Ihr sechs verschanzt euch dort drüben hinter dem umgestürzten Marmortisch, ich erledige das jetzt!"
Mit einem gekonnten Schwung übergoß er das Ungetüm gleichmäßig mit dem Inhalt des Gefäßes. Schnell hechtete er zu den anderen hinter den Tisch.
Das Ungeheuer wirkte eher verdattert denn tödlich getroffen. Es wälzte sich langsam in Richtung Opfertisch.
"O-Mist-O-Mist!" fluchte Steingesicht. "Es hat nicht geklappt!"
Chtulhu gab ein fragendes "Yog-Sothoth?" von sich, als auf einmal schwarzer Qualm zwischen all seinen Schuppen hervorquoll. Er expodierte in einem grellem Lichtblitz mit einem ohrenbetäubendem Knall.

Sechs rußgeschwärzte Wächter, deren zerfetzten Kapuzen an ihern ramponierten Uniformen herunterhingen und ein völlig zerzauster Oberpriester erhoben sich langsam aus den Trümmern.
Harry sah an sich herab: So ein Mist!" beschwerte sich Harry. "Wie bekomme ich den ganzen Schleim und die Schuppen wieder von meiner Uniform? Und wer bezahlt die Reinigung?"
"DU SOLLTEST DICH EHER FREUEN: DAS IHR ALLE DIESE EXPLOSION ÜBERLEBT HABT!" Diesmal war Tod für alle sichtbar erscheinen. Er trug die Kommandeurs-Uniform des Wachhauses in der Kröselstraße und seinen Dienstkapuzenmantel.
Tod ergriff Chtulhu's Astralkörper und wandte sich zum Gehen, hielt jedoch kurz inne: "NOCH ETWAS: ÜBERLEGT ES EUCH BITTE SEHR GUT, OB IHR HEUTE NOCH WEITERE KOSMISCHE UNHEILSWESEN INS JENSEITS BEFÖRDERN WOLLT. IN DER KRÖSELSTRAßE HABE ICH AUCH OHNEDEM SCHON GENUG ZU ERLEDIGEN!"

Rincewind ergriff das Wort: "Darin gebe ich meinem Kollegen recht. Neue Befehle für alle: Duschen und anschließend Umtrunk in der 'Trommel'. Himmelwärts: falls Du das Tobawohu hier noch bis morgen liegen lassen kannst, bist Du herzlich eingeladen."

05.02.2000 23:19

Steingesicht

Am nächsten Morgen war alles wie immer der 1. Offel des Jahres 8888 (in manchen Religionen) war angebrochen und die Schildkröte zog weiter durch die erstaunt dreinblickende Galaxis.
Kommandeur Rince sass an seinem Schreibtisch und versuchte eine sinnvollen Bericht über die vergangenen Ereignisse zu verfassen. Aber mehr noch versuchte er gegen seinen Kater anzukämpfen.
Er langte über seinen Schreibtisch, und ergriff seinen Notizdkobold, als er ihn öffnete erklang nicht das gewohnte DingelDong. Der Kobold sprang mit einem gezückten Schwert aus dem Kasten und schrie "Haltet mir die verdammten Käfer vom Leibe!!!!!"

Nagut , dachte Rince, dann eben doch Bleistift und Papier!

*ENDE*




07.02.2000 21:42

Wörter:

 
Ptracy   3391
Lavaelous   3364
Harry   3045
Rince   1835
Steingesicht   1734
Besuch   1707
Lewton   1590
Rettich   1295
Atera   527
 
 
 



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