Taskforce Ankh-Morpork. Dämonisch und häsisch!

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vollendet am 02.03.2005

Grausige, augenscheinlich rituelle, Morde erschüttern die größte Metropole der Scheibenwelt. Sogar die Ankh-Morpork-Times berichtet in großen Lettern von den Vorfällen und erleichtert keinesfalls Eure Ermittlungen. Steckt eine Gilde, Geheimbund oder etwa eine Sekte hinter den Verbrechen. Es scheint ein Muster hinter den Morden zu erkennen zu sein. Der Patrizier hat die Aufklärung des Falles befohlen!

Robin Picardo

*** In einem Keller, irgendwo in Ankh-Morpork ***


Nur Mühsam verzog sich die Dunkelheit, besser gesagt der graue Schleier vor Marks Augen.
Jeder Knochen in seinem Leib schmerzte, was nicht das Schlechteste war, denn der Schmerz zeigte, dass er noch lebte.
Angestrengt versuchte er seine blutverkrusteten Augen ganz zu öffnen, was ihm mit einiger Mühe nach einer Weile auch gelang.
Offensichtlich befand sich der junge Mann in einem der vielen Kellergewölbe Ankh-Morporks. Rötliche Ziegelsteine waren kunstvoll zu gotischen Kuppeln gemauert. Die Schale Luft mit modrigen Anteilen darin, machten es dem gepeinigten Leib des Mannes nicht gerade einfach zu atmen.
Mark war in einer x-gleichen Stellung an ein großes hölzernes Rad gebunden das lotrecht stand. Sein geschundener Körper blutete aus einer Vielzahl kleiner Wunden. Erst jetzt wurde ihm ein brummender Singsang gewahr.
Aus dem Augenwinkel konnte der braune Zeichen auf den roten Ziegelsteinen des Kellers erahnen, denn mehr Helligkeit gaben die tanzenden Lichter der vielen Kerzen, die um ihn herum aufgereiht standen, nicht her.
Endlich erschien eine Person in seinem Blickfeld.
"H..Hilfe...bitte helfen sie mir!", wimmerte Mark.
"Sicher werde ich dir helfen!", die Stimme des Mannes der einen purpurnen Umhang trug, der dessen Gesicht verbarg, war eher ein heißeres Zischen und klang nicht 'hilfreich'.
Mark zuckte zusammen, als ihm die Bilder seiner vergangenen Pein wieder durch das Zischen ins Gedächtnis gerufen wurde.
"B..bitte! Lassen sie mich gehen!", weinte der junge Mann und salzige Tränen mischten sich mit braunen, verkrustetem Blut auf seinen Wangen.
"Ja! Ich lass dich gehen!", hauchte der Vermummte. "Ich lass dich gehen!!!"
Ein metallisches Blitzen zog die geschwächte Aufmerksamkeit des Gefesselten auf sich.
Danach schnitt kalter Stahl langsam in warmes Fleisch.

*** Auf dem Ankh ***


In ihrer Zeit bei SUSI hatte die Spurensicherin Akkhuna Lupus schon viele Leichen gesehen, aber das was vor der Werwölfin zäh im Ankh trieb, schlug beinahe alles Vorhergehende.
Der süßliche Geruch des geronnenen Blutes vermischte sich mit den Ausdünstungen des Ankhs und den Exkrementen des Toten die sich bräunlich auf dessen einzigen Kleidungsstückes, einem Lendenschurz aus grobgewebtem Leinen, abzeichneten.
Winzige Schweißtropfen, die von der körperlichen und konzentrierten Beherrschung der Wächterin herrührten, glitzerten silbern auf ihrer Stirn.
Behände zog die Obergefreite ein Diktierdämongerät hervor und begann, nach kurzer Diskussion mit dem Dämonen ( es ging um Futter, das Ausmisten, Faulheit und wurde immer wieder durch diverse Schimpfworte von beiden Seiten unterbrochen), ihre ersten Eindrücke zu diktieren.
"Obergefreite Akkhuna Lupus, SUSI -Spurensicherung. Es ist der 17. Sektober im Jahr des flachliegenden Wanderbüffels...", die Obergefreite stoppte kurz die Aufzeichnung und blickte zu den vielen Gildentürmen mit ihren Uhren. Nach kurzem Überlegen entschied sie sich ein Mittel aus den vielen verschiedenen Uhrzeiten zu nehmen. " Neun Uhr und ein bisschen!".
Mit einem Klicken stoppte sie wiederum die Aufzeichnung , 'spulte' sie zurück und hörte sich die Aufzeichnung noch einmal, mittels der piepsigen Stimme des Dämons, an.
"Weiter im Text!", wieder ein Klick. "Der Tote ist männlich und circa 20- bis 25 Jahre alt. Er ist mit Händen und Füßen an ein Wagenrad gefesselt. Es sieht so aus als wäre der Fundort nicht der Tatort.", schnell machte die Obergefreite ein paar Ikonographien des Toten und des Tatortes. "Ich habe die Fesseln nicht entfernt, da die Knoten irgendwie eigentümlich aussehen.", wieder ein Klick.
'Sollen die sich von der Gerichtsmedizin doch darum kümmern und ihre Schlüsse ziehen.', dachte der Werwolf.
Es folgte die Beschreibung der augenscheinlichsten Verletzungen an der Leiche (mit einem Schmunzeln, was ihr ein wenig peinlich war, kam ihr das Wort 'Schnittmuster' in den Sinn). Akkhuna war froh ihre Arbeit beendet zu haben und gab den Leichnam frei für die weitere Untersuchung in der Gerichtsmedizin.

*** Auf dem Weg von der Boucherie ins Hauptwachhaus ***


"Mistundverdammtmistundverdammtmistundverdammt!!!", Robin hätte sofort eine Karriere Brummler bei der Bettlergilde einschlagen können.
Was der Dobermann nicht bemerkte, waren zwei abgerissene Gestallten in der Gosse die peinlich genau Buch führten; und noch ein 'mistundverdammt' mehr wäre dem Dobermann nicht gut bekommen ;).
'Warum ich?', fragte sich der junge AL. 'Mal ehrlich, es gibt fähigere Köpfe in der Wache um solch einen Fall zu lösen!'.
Robins Alptraum- und damit auch Schlafproblem schien zur Zeit einen neuen Höhepunkt erreicht zu haben. Seit Tagen schreckte er schreiend auf dem Schaf auf, nur um dann wieder einzuschlafen und wenige Minuten wieder hochzuschrecken. Das Bild des stinkenden Weihnachtsvampir der ihm mit Wonne sein Zeichen auf die Brust ritzte, versetzte allnächtlich seinen Puls ins rasen. Er hatte inzwischen keine Augenringe mehr, sondern man könnte die dunklen Spuren in seinem Gesicht bald schon als 'Augenkreise' bezeichnen. Hinzu kam, dass seine Nervenkostüm aufs Äußerste gespannt war und er auf Alles und Jedes 'allergisch' reagierte. Es war inzwischen so weit, dass er bald nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden konnte. Dieser verdammte weihnachtliche Knollensauger hatten ihn mit seinem Zeichen 'gebrandtmarkt'.
Wie vom Blitz getroffen blieb der Gildenexperte stehen und blickte sich um und sah in die Gesichter der drei Wächter die er im Schlepptau hatte.
'Oh Mann! Die hätte ich ja beinahe vergessen!', Picardo machte sich eine geistige Notiz, das Fluchen doch lieber nur in Gedanken zu betreiben.
"Ist etwas, Söl!", fragte die Hauptgefreite Dlei hunglige Mäulel.
"Nein, Dlei! Alles in Ordnung!", antwortete der Abteilungsleiter DOG.
"...und warum gehen wir dann nicht weiter!", war der schnoddrige Seitenhieb des Huskys Patrick Nichts, der wie üblich ganz in schwarz gekleidet war und ziemlich cool wirkte.
Das Gaze wurde untermalt von einem Zischen von Teufel, dem Eichhörnchen des neuen zwergischen Dobermannes Goldie Kleinaxt, und einem, Robin deutete das zumindest so, einem zwergischen Schimpfwort. Die kleine Zwergin sagte nichts und hielt sich am Ende der Kolonne. Jedes mal wenn Robin seinen Neuzugang ansah, glaubte er irgendetwas falsch zu machen, ja sie blickte ihn immer ein wenig enttäuscht an.
'Was kann ich dafür, dass ich nicht ein Ritter in goldener Rüstung bin und die Stadt vor dem Bösen rette', dachte Picardo und erschrak wieder, weil er nicht wusste ob er laut gedacht hatte.
"Weiter geht?s!", befahl der Alchemistenexperte und nach wenigen Minuten betraten sie den Aufenthaltsraum des Wachhauses, in dem sich schon einige Wächter versammelt hatten.

Robin blickte müde in die Runde.
Einige Gesichter kannte er gut, einige hatte er noch nie gesehen.
Seine drei Hunde verzogen sich an einen Tisch und Picardo zog ein einen geknickten Aktendeckel aus seiner mitgeführten Tasche.
Der Troll muss Scoglio und der riesige Mensch Yogi Schulterbreit. Will Passdochauf, seine Lieblingskommex, war da, genauso wie Rea Dubiata der Gerichtmedizinerin, mit der er auch schon einen Fall gelöst hatte.
'SEALS, SUSI und DOG, eine gute Mischung', stellte Robin in Gedanken fest, haderte aber gleichzeitig mit seinem Schicksal, weil er der Dienstgradhöchste war und dieses mal niemanden hatte hinter dem er sich 'verstecken' konnte.
Die fragenden Gesichter rissen Robin aus seinen Gedanken über die Gruppe.
Es wurde wohl erwartet, dass er etwas sagte.
"Ähm...", räusperte sich Robin und spürte wie sich seine Kehle in die Klatschianische Wüste verwandelte. "Wir alle wissen warum wir hier sind!", begann er und wollte gerade weiter durchstarten, als ihn ein leises Hüsteln von Dlei aus dem Vortrag riss.
"Ähm...Söl? Ich glaube ich spleche fül alle hiel. Du hast nul gesagt kommt mit!", warf die kleine Achatin ein und zustimmendes Gemurmel bestätigten die Aussage der Hauptgefreiten.
Kopfschüttelnd suchte sich der Dobermann einen Platz an einem der freien Tische und legte den Aktendeckel darauf.
"Wir haben einen Toten!", begann Robin.
"Was ja noch nichts besonderes ist!", erwiderte die Gerichtsmedizinerin, die anscheinend als einzige zusammen mit Obergefreiten Lupus wusste um was es ging. In Wirklichkeit war dies aber kein Kunststück, denn Rea steckte ja noch bis vor eineigen Stunden quasi armtief in dem Fall und Akky war die erste am Tatort.
"Also wissen doch einige schon etwas!", sagte Robin selbstzufrieden und ein wenig zu scharf in Dleis Richtung. "Na dann schießt mal los! Was haben wir?"


20.12.2004 16: 23

Yogi Schulterbreit

Obergefreite Akkhuna Lupus berichtete den anderen Wächtern in aller Ruhe von der Leiche und der seltsamen Art zu sterben. Als die detailgetreuen Schilderungen der Werwölfin auszuufern drohten, brach Feldwebel Robin Picardo ab und führte nun die Erklärung für ihre Anwesenheit zu Ende.
"Nun, diese Leiche die wir gefunden haben war nicht irgendjemand. Soeben hat mich der Kommandeur", bei diesem Wort knirschte Robin fast unmerkbar mit den Zähnen, "darüber informiert das dieser junge Mann, einer der hoffnungsvollen jungen Priester im Tempel von IO war. Die Priester wollen nun jemanden dafür bluten sehen. Typisch, und wir müssen uns darum kümmern. Also, Vorschläge oder Theorien?"
Der Feldwebel blickte müde in die Runde. Keiner meldete sich und die meisten starrten einfach nur auf die Tischplatte, als würde sie das unsichtbar machen. Mürrisch blickte Robin jeden einzelnen an, aber niemand schien in der Lage zu sein einen einfachen suptielen Satz zu formulieren.
Langsam hob Goldie Kleinaxt den Arm, stand auf und sprach: "Könnte es sich um einen Akt religiöser Verzweiflung halten?" Goldie schien von sich selbst überrascht und plumpste wieder auf ihren Sessel.
"Idiot, kannst du nicht die Klappe halten." flüsterte das Eichhörnchen das auf Goldie's Schulter saß ihr ins Ohr.
"Möglich wäre es, behalten wir das im Auge."
Durch den Mut des Gefreiten war nun auch Yogi aufgerüttelt und meldete sich auch: "Könnte es sein das man den Priester für eine rituelle Beschwörung gebraucht hat? Das könnte das Wagenrad erklären an dem er gefesselt war."
Auch Yogi setzte sich als der Feldwebel nickte und sich erhob. "OK, also ein paar Theorien haben wir. Wie gehen wir vor?" Robin versuchte soviel wie möglich von den Anwesenden erledigen zu lassen, aus welchen Grund genau weiß wohl nur er.


20.12.2004 18: 12

Akkhuna Lupus

"Du meinst also eine Art Hinrichtung?", mit großen Augen sah Will Yogi an.
"Ein Opfer!?!", warf Patrick ein.
"Könnte doch möglich sein", Yogis Stirn legte sich in Falten und er schaute fragend in die Runde.
"Gut damit hätten wir ja schon was!", Robin räusperte sich und lenkte die Aufmerksamkeit der Wächter wieder (jedenfalls zum Teil) auf sich.
"Wir bräuchten einige", fuhr Feldwebel fort, " die sich mal im Tempel von IO umsehen, einige die den Priestern auf den Zahn fühlen. Vielleicht haben wir ja Glück und es ist nur ein Racheakt oder eine Beziehungstat.."
Ein paar Wächter schmunzelten vergnügt, in der Hoffnung das der Abteilungsleiter von DOG recht hatte.
"Gut dann teile ich jetzt einfach mal zu", Robin stand auf und stellte sich auf einen Stuhl um alle im Blick zu haben.
"Goldie, Dlei und Patrick machen sich auf den Weg zum Tempel, ok? Und..Scoglio, Will und Yogi kümmern sich um die Herrn Priester. Gut und Rea und Akkhuna, ihr beide geht noch mal alle eure Aufzeichnungen zum Leichenfund durch, vielleicht findet ihr ja noch ein paar interessante Dinge. Klar so weit?"
Robin grinste und setzte sich wieder.
Langsam, aber sicher setzten sich die Wächter in Bewegung und verstreuten sich in alle Richtungen.


22.12.2004 14: 44

Rea Dubiata

Rea betrachtete die Leiche. Es war sicher nicht schön gewesen, auf diese Weise zu sterben, doch das war es nicht, was ihre Aufmerksamkeit erregte. Es war die Frage, warum jemand so etwas tat. Letztendlich war der Mann verblutet. Seine Kehle zierte ein sauberer Schnitt, der ihn innerhalb weniger Sekunden getötet hatte. Doch sein Leiden musste erheblich länger gedauert haben.
Sie hatte die Schnittwunden gezählt, die der Körper überall aufwies. Es waren zwanzig Stück an der Zahl, doch keine hätte für sich zum Tod geführt. Gemeinsam jedoch war der hohe Blutverlust nicht zu verachten. Mehrere kleine Schnitte am Arm, einige Stiche in den Bauchraum, die so präzise gewählt worden waren, dass kein Organ verletzt worden war, und wieder kleine Schnitte in den Oberschenkeln. Die Hauptschlagadern waren nicht verletzt worden, bis auf den fatalen Kehlschnitt.
Sie nahm einen Zettel und malte einen Mann darauf. Obwohl es ein Strichmännchen war, war die Zeichnung ziemlich schlecht geraten. Doch das war nun egal. Sie zeichnete die Punkte ein, an denen der Mann verletzt worden war. Erst jetzt, in verkleinerter Form wurde sie sich bewusst, dass auch die Wunden an Armen und Beinen nicht zufällig enstanden waren. Sie waren symmetrisch angeordnet. War es etwa ein Muster?
Sie überlegte. Mit solchen Verletzungen hätte ein Mensch gut und gerne zwanzig Stunden überlebt, trotz des Blutverlusts. Die Wunden im Bauch hatten für ein Aussetzen der Schließmuskeln gesorgt, ein Faktor, der nicht gerade positiv auf das Raumklima wirkte. Der Kehlschnitt hatte den Todeskampf jedoch früher beendet. Warum ließ man jemanden so lange Leiden, um auf ihn dann doch, auf eine so einfache und effektive Art zu töten?, dachte Rea.
Sie bedachte die Leiche noch einmal mit einem mitleidigen Blick, dann setzte sie sich an den Schreibtisch. Irgendwo hatte sie doch mal etwas über kleine Schnittwunden mit hohem Blutverlust gelesen...

***Der Keller***

Die Fingernägel des Mannes bohrten sich in die Armlehnen des Stuhls.
"Wer war für die Entsorgung des Mannes zuständig", knurrte er.
Die restlichen Gestalten in roten Kutten sahen sich an. Sie konnten zwar ihre eigenen Gesichter kaum sehen, doch man sah die Ratlsogkeit bereits in ihrer Körperhaltung.
"Jeder Hornochse weiß doch, dass eine Leiche im Ankh nicht untergeht!"
"Ich wissen nicht es", piepste eine leise Stimme mit einem seltsamen Akzent. "Ich neu sein."
"Bei allen Göttern!", der Meister schlug die Hände vor's Gesicht, oder besser, in die Kapuze. "Das darf doch nicht wahr sein. Wir dürfen keine Aufmerksamkeit erwecken! Ich hoffe für dich, dass sie nicht gefunden wurde.."
"Herr, ich glaube, man redet bereits darüber. Eine Leiche wurde auf dem Ankh gefunden. Und es sieht so aus als wäre es die unsere."
Man hörte zähnknirschen. Der Meister sagte nichts. Dann machte er eine kleine Handbewegung und die Gestalt mit dem seltsamen Akzent begann zu wimmern.

22.12.2004 15: 36

Goldie Kleinaxt

Goldie pfiff leise vor sich hin. Es war ein zwergisches Lied. Den genauen Text hatte sie längst vergessen, aber die Melodie spukte ihr seid Längerem im Kopf herum.
Goldie ging es hervorhagend. Die Sonne schien, sie war wieder an einem Fall und die drei DOG-Wächter und Crunkers waren auf dem Weg zum Tempel des Io. Goldie hatte vom Robin die Erlaubnis Crunkers - den Abteilunghund - als sozusagen als "Polizeihund in Ausbildung" mitzunehmen. Und so bahnten sie sich ihren Weg durch den Dschungel der Gassen und Straßen Ankh-Morpork's. Dlei, Patrick und Goldie, welche Crunkers, der ihr bis zur Schulter reichte, an der Leine hielt.
"Was musstes Du auch unbedingt diesen stinkenden Köter mitschleppen!" zischte ihr Teufel ins Ohr. Das Eichhörnchen schien irgendwie eifersüchtig auf Crunkers zu sein.
Sie schritten durch Strassen und nähertem sich langsam dem Tempel des blinden Io. Als sie endlich am Blechdosenweg angelangt stoppte Dlei ihre Kollegen kurz.
"Also ich sags Euch nochmal. Bitte seid diplomatisch und fleundlich!" Sie sah Goldie dabei streng an. "Auch wenn sie sich komisch velhalten!" Schliesslich wollen wil nul Infolmationen von ihnen."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und schritt die Stufen zum Tempel hinauf. Patrick und Goldie folgten ihr.
Als sie durch den Säuleneingang in Innere des Tempels traten, schlug ihnen eine wahre Wand aus Gerüchen und Duftwolken entgegen. Offensichtlich schienen die Priester ihre Gottheit durch den besonders intensiven Bebrauch von Räucherstäbchen zu verehren. An beiden Seiten des Tempel waren überall kleine Nischen, in denen die Priester immer wieder Stäbchen erneuerten und entzündeten. Einer dieser in weiß gehüllten Gestalten bemerkte die drei Wächter und trat auf sie zu.


23.12.2004 19: 58

Scoglio

Zur gleichen Zeit standen Yogi Schulterbreit, Will Passdochauf und Scoglio noch unschlüssig vor dem Wachhaus.
Scoglio fragte: "Wo diese Priester sich denn aufhalten? Alle im Tempel? Wenn dort..." Der Troll überlegte kurz. "...sechs Wächter aufkreuzen, die Priester könnten werden ungehalten."
"Ach was", antwortete Will, "sie werden nicht gleich Io bitten, uns zu vernichten. Außerdem lasse ich mich nur von Om vernichten. Wir gehen erstmal zum Tempel und sehen dann weiter."
Damit setzten sich die drei Wächter in Bewegung.
"Äh, Scoglio, du weißt doch sicher den Weg, oder?" Yogi sah den Szenkenner fragend an.
"Ja, ich denken schon."
So führte Scoglio die anderen zum Tempel. Schließlich kamen sie im Blechdosenweg an.
"Hier es sein!" Scoglio deutete auf ein Schild und las mit erheblicher Mühe vor: "Tehmpel dess Blinden Io."
"Hier ist es aber sehr leer, sind wir hier wirklich richtig?", wandte Will ein.
Doch Scoglio und Yogi waren schon zu der kleinen Tür gegangen und so folgte Will ihnen. Als der Troll anklopfte, löste sich Schmutz von dem Schild. Hätten die Wächter das bemerkt, hätten sie lesen können:

Nebenaingang - hiehr Opfer apgeben

25.12.2004 18: 18

Yogi Schulterbreit

Ein rostiger Riegel wurde mit einem Quietschen zur Seite gezogen und zwei stechende Augen blickten die drei Wächter an. Es waren diese Art von Augen bei denen man sich nicht sicher war ab sie einen anstarren oder ins Gesicht springen wollen. Das Augenpaar musterte die Männer vor der Tür genau, als ob man modisch gekleidet sein müsste um einlass zu bekommen.
"Was wollt ihr? Habt ihr überhaupt eine Ahnung wo ihr hier seid? Ich glaube nicht, dass jemand wie ihr hier etwas zu suchen hat." Der Torwächter hatte eine zischende Stimme und wusste sie sehr wohl einzusetzen.
Ein leichtes Schaudern zog sich über die Rücken der Wächter, bei Scoglio machte sich das mit einem leichten Knacken bemerkbar. Einstimmig antworteten die Wächter das sie sich darüber im Klaren sind das sie hier im Tempel der Blinden IO sind und das es ihnen als Mitglieder der Stadtwache zustand einlass zu erhalten. Kaum merkbar (das wird wohl an der Tür gelegen sein) zuckte der Türsteher mit den Schultern und klappte den Sehschlitz wieder zu. Yogi wollte gerade noch einmal klopfen als das Tor mit einem Ruck aufgerissen wurde und sie alle von einem Mann der eine Verbeugung machte eingelassen wurden.

25.12.2004 23: 02

Drei Hungrige Mäuler

Der junge Priester verbeugte sich leicht vor der Gruppe Wächter in den grauen Uniformen. "Guten Tag, es freut mich aufrichtig, dass auch Mitglieder der Stadtwache an unserer ersten öffentlichen Informationsveranstaltung teilnehmen wollen. Wiewohl ihr allerdings um eine Stunde zu früh dran seid." Der weissgewandete Priester blickte die DOG-Mitglieder der Reihe nach milde lächelnd an. Als sein Blick auf Crunkers fiel, zeichnete sich reinstes Entzücken auf seinem Gesicht ab. "Oh wie wundervoll und ihr habt auch gleich ein derart schönes Tier mitgebracht!" Vor Begeisterung wollte der Tempelpriester schon in die Hände klatschen, besann sich ob der gestrengen Blicke seiner Kollegen allerdings eines Besseren und strich dem semmelfarbenen DOG-Maskottchen stattdessen über das glänzende Fell. Fast als wollte er dessen Qualität prüfen. Instinktiv zog die Zwergin den Hund näher zu sich und setzte bereits zu einem energischen Widerspruch an. Drei Hungrige Mäuler gab ihr durch ein Zeichen zu verstehen, dass dies nicht in die Kategorie "höfliches Benehmen gegenüber Priestern" fiel. Freundlich wandte sich der Dobermann an den Tempeldiener, "Velzeihen sie bitte, dass wil sie in ihlen Volbeleitungen stölen, abel wäle es vielleicht möglich, die Waltezeit mit einel kleinen Fühlung dulch den Tempel zu velkülzen?" "Aber natürlich, es wäre mir eine helle Freude, interessierte Gläubige durch die heiligen Hallen des IO zu geleiten. Vorher jedoch sollten wir euren vierbeinigen Begleiter in die vorgesehenen Warteräumlichkeiten geleiten. Bruder Gerber wird sich dann sofort um das Tier kümmern. Wenn ihr mir bitte folgen wollt!" Der Priester schickte sich an, die Besucher durch die Säulenhalle zu führen, als ein weiterer Diener des Blinden IO eilig den Gang heruntereilte, die Arme voll mit frisch gedruckten Informationsbroschüren. Die Ermittler wichen zur Seite, um ihn ungehindert vorbeigehen zu lassen, als ein leichter Windzug durch die Halle strich und einige Exemplare der Druckwerke von dem Stapel wehte. Neugierig bückte sich der anwesende Husky und hob ein Flugblatt vom Boden auf. Bevor er noch einen ausgiebigen Blick darauf werfen konnte, setzten sich seine Kolleginnen bereits wieder in Bewegung und trotteten gehorsam hinter dem jungen Priester her. Rasch schloss der Oberstgefreite zu ihnen auf. Vor dem Eingang zur grossen Halle, bog der Priester in einen kleinen Seitengang und trat in eine kleine Kammer. Es roch ein wenig seltsam, irgendwie nach Exkrementen, Schweiss und ja – Blut. Gedämpftes Blöken einer Ziege war zu vernehmen. Im düsteren Licht der Fackeln konnte Patrick Nichts keine Einzelheiten der Broschüre erkennen, das farbenfrohe Bild auf der Vorderseite zeigte jedoch überdeutlich, welcher Art die anstehende Informationsveranstaltung war. Mit schreckgeweiteten Augen hörte er den Priester sagen, "Einen Moment bitte, ich werde sogleich meinen Mitbruder holen." "Halt! Nein!", presste er zwischen den Lippen hervor und stellte sich schützend vor Crunkers, der sein übliches Wedeln eingestellt hatte und sich ängstlich, mit eingezogenem Schwanz, hinter Goldie zu verkriechen suchte. Sein Verhalten brachte ihm einen tadelnden Blick seitens der Hauptgefreiten ein. Gefasst fügte der verdeckte Ermittler ein, "Ich fürchte, hier liegt ein Irrtum vor", hinzu.

26.12.2004 10: 07

Goldie Kleinaxt

Crunkers hatte sich seinen ersten Einsatz sicher ganz anders vorgestellt, dachte sich Goldie. Dieser Geruch war ja sogar für Menschen und Zwerge wahrnehmbar und überlagerte jetzt sogar die ausgeprägte Blumenduft-Aura von Dlei Hunglige Mäulel. Irgendwie erinnerte er Goldie an das Schlachthaus neben der Alchimistengilde. Crunkers zog ängstlich an der Leine und Goldie mußte sich einstemmen, um nicht mitgezogen zu werden.
"Ruhig Crunkers! Niemand tut Dir was! Crunkers - hör auf zu Ziehen!!" versuchte die Zwergin den Abteilungshund zu beruhigen. Erfolglos - wie hinzuzufügen ist.
Inzwischen entwickelte sich ein Gespräch zwischen den anderen Wächten und dem Priester, welcher sie begrüßt hatte. Patrick Nichts und Dlei hunglige Mäulel schienen gerade damit beschäftigt zu sein, dem ersten Priester beizubringen, daß es sich bei Crunkers nicht um eine Opfergabe handelt.
"Es ist immer wieder schön, wenn sich die Menschen dieser Stadt mit einem Geschenk an unseren Gott an uns wenden. Oder?" Der Priester wollte sich sein sicher geglaubtes Opfer an Io nun doch nicht ganz so einfach wieder entziehen lassen.
"Und ich sage es noch einmal! Diesel Hund ist ein Polizeihund und wild hiel nicht geschlachtet!" Dlei schien langsam die Nerven zu verlieren.
"Habe ich Sie schon darauf hingewiesen, daß es neuerdings auch statthaft ist, nur Teile einer bestimmten Kreatur zu opfern?" Diesmal sah der Priester erwartungsvoll zu Patrick.
"Wie wäre es z.B. mit einem Ohr? Damit Sie sozusagen den Hund nicht umsonst mitgebracht haben. Wir könnten es Io auch mit einer speziellen Widmung überreichen!"
"NEIN! Hiel wild niemand geopfelt!!" schrie Dlei, der soeben der letzte Nervenstrang gerissen war.
Plötzlich wurde es mucksmäuschen still im Tempel und die Anwesenden schienen die Hauptgefreite mit Blicken durchbohren zu wollen. Dlei lief - von ihrem eigenem Temperament überrascht - hochrot an und blickte hilfesuchend zu Patrick und Goldie, die ebenfalls etwas betreten dastanden. Crunkers, der versuchte sich hinter Goldie zu verstecken, wurde durch diesen plötzlichen Aufmerksamkeitsfokus nur noch nervöser und versuchte Goldie hinter sich in Richtung Ausgang zuziehen.
"Goldie! Verschwinde jetzt mit Clunkers und walte dlaussen auf uns!" zischte Dlei nervös.
Es schien als hätte Crunkers ihre Worte verstanden. Er zehrte jetzt so stark an der Leine, daß der kleinen Zwergin auch gar nichts anderes übrig blieb, als nachzugeben und den Tempel zu verlassen.

02.01.2005 18: 36

Robin Picardo

***Derweil im Boucherie Rouge ***


Müde schlug der Dobermann die Hände vor seinem Gesicht zusammen und rieb es. Seine Alpträume wurden nicht besser und zu allem Überfluss hatte er nun eine Ermittlungstruppe quasi an den Hacken um die er sich kümmern musste. Er hatte erst einaml den ganzen Trupp zu dem Tempel des IO geschickt, wobei er selber nicht wirklich daran glaubte, dass die Anhänger dieser Glaubenrichtung zu einer solch extremistischen Tat in der Lage wären, aber sollten sich die 'Kleinen' bei den Pfaffen ruhig mal austoben.
Robin nahm sich noch einmal den Bericht der Gerichtsmedizinerin zur Hand und blätterte ihn nachdenklich durch. Der Bericht war sehr plastisch beschrieben und die beigelegten Ikonographien drehten selbst dem erfahrenen Abteilungsleiter den Magen um.
'Irgendwie kommt mir die Vorgehensweise bekannt vor.', pochte diese kleine Erkenntnis in den tiefen von Robins Bewußtsein.
Bedächtig erhob sich der Feldwebel und schlurfte auf den Gang wo sich RegGil, das Register der Gildenmitglieder befang.
Das Register war nur noch dem Namen nach eine Auflistung der Gildenangehörigen. Mit der Zeit hat es sich zu einem Sammelsurium von Hinweisen und kleinen, aber aufschlußreichen Details gemausert.
Die Tatsache, dass Robin als junger Gefreiter durch Hauptmann Daemon wegen fadenscheiniger Begründungen oft zum 'Ordnungsdienst' am RegGil eingeteilt war und der nicht zu unterschätzende Fakt, dass er wirklich schnell lesen konnte und beinahe nichts vergaß, ließen Picardo zielgerichtet in das Fach Geheimorganisationen und -bünde greifen.
Nach kurzem Graben kam ein alter kaffeeverschmierter Aktendeckel zum Vorschein der nur mit zwei Worten beschriftet war:
Skurrile Bohnen
Wieselflink flogen die müden Augen des Alchemistenexperten über die vergilbten Dokumente.
Geheimbund der es sich zum Ziel macht den Dämon Qwerdsay Iopjkl wieder zum Leben zu erwecken.
Erstes Auftreten 1917 im Jahr des wiehernden Alpacka.

Die Mitglieder dieser Organisation versuchten durch Menschenopfer ihren 'Gott' wiederauferstehen zu lassen. Die Beschreibung der damaligen Opfer glichen wie einem Ei dem anderen, den Ausführungen von Rea. Rad, viele Schnitte...langsamer Tod. 'Alle 'Gläubigen', wurden bei einer Zermonie durch eine gezielte Aktion der Wache und heftigem Widerstand getötet.'
"Naja ja alle haben Sie augenscheinlich nicht erwischt!", dachte der Feldwebel laut.
Ein kleines gelbes Heftzettelchen flatterte aus der Akte zu Boden. Robin hob es auf und las:
'Korrektur des Berichtes: Lord Betram Beschwörer wurde schwerverletzt geborgen.'
Robin nahm sich noch einmal die Liste der getöteten Anhänger zur Hand und wurde noch bleicher, als er es schon war.
Alle getöteten Bruderschaftler gehörten dem niederen und mittleren Adel an!
"Es wird immer besser!", murmelte Picardo vor sich hin und machte sich auf den Weg zur TK-Anlage um eine Taube zu seinen ermittelnden Wächtern zu 'schießen' und ihnen diese kleinen Details bekanntzugeben.




03.01.2005 14: 36

Goldie Kleinaxt

*** Vor dem Tempel Io's ***

Goldie saß auf den obersten Stufen des Tempels. Zwerge sind leider nicht gerade für ihre Ausgeglichenheit und vor Allem nicht für ihre Geduld bekannt. Und zumindest was dieses Klischee angeht, bildet Goldie Kleinaxt leider keine Ausnahme. Sie war ein wenig sauer und im Unfrieden mit sich und der Welt. Sie wollte Crunkers etwas beibringen und einen Polizeihund aus ihm machen, auf den ihre Abteilung und die ganze Wache stolz sein sollte. Aber nicht von alle dem bis jetzt! Sie mußte wegen und mit Crunkers draussen vor dem Tempel warten, während Dlei und Patrick drinnen die Priester nach dem Mord an einer ihrer Kollegen befragen durften.
"Siehst Du der Köter bringt uns nur Unglück!" fauchte ihr Teufel ins Ohr.
Aber Goldie ignorierte den Kommentar und streichelte weiter geistesabwesend Crunkers Kopf, der sie dafür liebevoll aber treudoof anstarrte.
Und so saß sie auf der Treppe. Ein paar der Priester und Tempelbesucher würdigten sie und ihre Gesellschaft (bestehend aus einem Eichhörnchen und einem zwergengroßen Hund) mit verwirrten und irritierten Blicken. Einer der Priester, der die unangenehme Situation im Tempel nicht mitbekommen hatte, wies Goldie darauf hin, das Opfertiere im Tempel abgegeben werden können. Ein Knurren von Crunkers und ein entnervter Blick von Goldie reichten diesmal bereits völlig aus, ihn in die Schranken zu weisen.
Und wie sich Goldie wieder ihrem Zeitvertreib, dem Beobachten von kleinen Staubwolken über dem Straßenplaster, zuwenden wollte ...
Krääätttzzzz
Begleitet von diesem oder einem ähnlich klingenden Geräusch, landete eine graue Taube auf den untersten Treppenstufen. Sie schüttelte sich kurz und ...
Hruuumpppfff
Crunkers saß glücklich vor Goldie, strahlte sie an, wedelte mit dem Schwanz und legte die frisch erbeutete Brieftaube der Stadtwache vor Goldie's Füßen ab.
"Das sollst Du nicht machen!! Böser Hund!" schimpfte die Zwergin.
Sie nahm die zu tode erschreckte Taube streichelte sie und versuchte sie zu beruhigen. Dann las sie die Nachricht.

+Betreff Fall: Leiche im Ankh+
+Lange zurückliegender Vergleichsfall lässt auf kultistisch
motivierte Handlungen schliessen+Besonderes Augenmerk sind auch auf mögliche Verstrickungen des lokalen Adels zu richten+Sobald Ermittlungen vor Ort abgeschlossen zu neuer Besprechung zurückkommen+Robin Picardo+

Goldie nahm die Taube und warf sie behutsam in die Luft. Der Vogel schlug mit den Flügeln und entschwand bald in Richtung Springstraße.
Erwartungsvoll sah sie sich um, ob ihre Kollegen endlich aus dem Tempel kommen würden.

03.01.2005 22: 39

Robin Picardo

*** Altaraum der Bruderschaft ***


Der gleichförmige Singsang war eine Wohltat in den Ohren des Zeremonienmeisters. Viel zu lange wurden die alten Rituale vernachlässigt. Der kalte Stahl der Ritualdolches fühlte sich gut an in seinen alten, von Artrose gepeinigten Händen.
Spitzbübisch lächelnd unter seiner purpurnen Kutte näherte er sich der verängstigteb Person die auf ein Rad 'geflochten' war und setzte mit Genuß die ersten Schnitte an.

"Möge Lord Qwerdsay Iopjkl in mir wieder auferstehen!", murmelte ervor sich hin, während ein dünnes Rinnsal roten Lebensaftes langsam in Richtung des steinernen Fußbodens wanderte.


06.01.2005 10: 21

Scoglio

***Am Nebeneingang des Tempels***



Als der Torwächter mit seinen Verbeugungen fertig war, fragte er: "Ihr seid also Wächter, wie? Habt ihr etwas mitgebracht, oder wollt ihr euch selbst...?" Der Mann untermalte seine Worte mit einigen Gesten, doch die Wächter musterten ihn nur wie einen Verrückten und gingen gar nicht auf seine Frage ein.
"Wir wollten nur fragen, was...", fing Will an, aber sie wurde sofort unterbrochen.
"Für Fragen bin ich nicht zuständig! Da müsst ihr euch an den Opfermeister wenden."
"Den Opfermeister?" Die drei sahen sich beunruhigt an.
"Ja, ich schicke ihn gleich zu euch, setzt euch erst da rein." Er wies auf eine Tür und verschwand geräuschlos.
Yogi klopfte an die Tür.
"Ich glaube, wir da einfach reingehen können", bemerkte Scoglio.
"Na schön." Yogi öffnete die Tür und die Wächter betraten den Raum. Sie sahen einige Stühle und Will und Yogi setzten sich sofort. Scoglio musterte erst die für ihn zu kleinen Stühle und lehnte sich dann vorsichtig an die Wand.
"Jetzt wir werden warten", sagte er, als er sicher war, dass die Wand hielt.

07.01.2005 16: 30

Akkhuna Lupus

Akky hatte es sich auf dem ihrem "Sofa" im SUSI-Labor gemütlich gemacht. Bei dem Möbelstück, das Akkhuna weit hergeholt "Sofa" getauft hatte, handelte es sich um einen großen Haufen zerrissenem Plüsch, welcher in einen braunen Leinensack gequetscht war.
Das in diesem Leinensack einmal ein paar Leichen gelegen hatten, war uninteressant.

Die Spurensicherin hatte die Füße hochgelegt und ließ sich zum wiederholten Male ihren Tatort-Aufzeichnungen vom Diktierdämon vorlesen. (Unterbrochen mit einigen Wutausbrüchen des genervten Dämons)
Akky hoffte irgendetwas zu finden, was sie vielleicht übersehen hätte. Neben ihr lag eine Vermissten-Kartei mit deren Inhalt sie die Daten der Leiche verglich.
Bei zwei Personen stimmten sowohl Zeitpunkt des Verschwinden, Alter und der physische Faktoren überein.
Olaf Olafsson, ein einfacher junger Priester des IO und Boris Beschwörer, Spross eines alten Adelsgeschlecht.
Akkhuna wollte sich gerade aufrappeln um weitere Informationen über die Vermissten zu finden, da kam ihre Kollegin Rea ins Labor mit der Aufforderung mitzukommen, denn Robin hatte möglicherweise etwas interessantes herausgefunden.


~In einem großen Anwesen in einer besseren Gegend von Ankh-Morpok~

Adelheide Beschwörer saß in ihrem Ohrensessel aus dem exklusiven, extravaganten, extraordinären Klatschleder und schaute ihren Butler James ganz verzweifelt an. Über ihr hang ein großes Portrait von ihres Mannes, der hochherrschaftlich auf sie herabzublicken schien. Adelheide war eine feine Dame, die sehr viel wert auf feines Benehmen, deshalb weinte sie auch nicht. Sie machte sich nämlich große Sorgen um einen ihrer vier wohlgeratenen Söhne.
Boris, ihr drittgeborener, hatte sich seit Tagen nicht bei ihr gemeldet, dabei hatten sie sich gestern eigentlich zum Schachspielen verabredet.
"Ach James", seufzte sie und tupfte zaghaft mit einem seidenen Tuch an ihrem Auge herum.
"Was ist wenn ihm etwas zu gestoßen ist?"
James, vom Typ her äußert ungesprächig, zuckte nur mit den Schultern.
"Machen Sie sich keine Sorgen, Madame!" grummelte er.
"Das hast du vorhin auch schon gesagt", Adelheide verzog ihr wohlgeformten, dezent rosa-angemalten Lippen.
"Ich glaube ich muss etwas unternehmen", beschloss sie, "Ich werde ihn suchen lassen!"


07.01.2005 17: 26

Rea Dubiata

Die beiden SUSIs waren die ersten, die sich im Büro Picardos einfanden. Die anderen waren wohl noch beschäftigt. Der Oberfeldwebel räsuperte sich.
"Ist euch vielleicht irgendetwas aufgefallen, in euren Notizen?", fragte er und trommelte mit den Fingern auf den Schreibtisch.
"Ja, ich glaube ich kenne den Namen der Leiche", sagte Akky und kramte einen Zettel hervor. "Olaf Olafsson. Allerdings käme auch noch Boris Swearer, irgendsoein Adliger in Frage, der ihm ähnlich sieht.."
"Sehr gut." Der Feldwebel nickte zufrieden, obwohl sein Gesichtsausdruck kaum erfreut aussah. "Das heißt, wenn die Geheimorganisation noch mehr Leute auf's Korn nimmt, dann hätten wir mit diesem Boris schonmal eine Spur.."
"Geheimorganisation?" Akky sah Robin fragend an.
"Später, wenn alle hier sind", entgegnete der Feldwebel.
Rea sah nachdenklich auf ihre Schuhe und fuhr erschrocken hoch als der Robin sie ansprach.
"Rea? Bei dir irgendwas Neues?"
"Ich weiß nicht..", sagte die Gerichtsmedizinerin. "Irgendetwas an dieser Leiche erinnert mich an etwas, aber ich weiß nicht was. Als würde jemand mit dem Zaunpfahl winken."
Der Feldwebel blickte auf ihren Bericht. "Was passiert, wenn ein Mensch sehr langsam Blut verliert?"
"Öhm, er wird immer schwächer, schließlich ohnmächtig, schätze ich."
"Schätzt du?"
"Äh, nein, es ist so. Je mehr Blut man verliert, desto schwerer muss das Herz arbeiten und man hat weniger Luft zur Verfügung. Irgendwann schaltet das Gehirn ab."
"Ach ja."
Rea krazte sich am Kopf, dann dämmerte es ihr. "Ich weiß nicht ob es wirklich so ist, aber man sagt, dass eine sterbende Person mehr Energie aufweisen kann als eine lebende. Wenn man sie langsam verbluten lässt dann.."
"..zehrt man an ihrer Energie", beendete Robin den Satz und nickte abermals.
"Aber wozu brauch man die Energie eines Sterbenden?" warf Akkhuna ein.
"Das ist ganz einfach," sagte Robin, "ihr sollt es gleich erfahren, die Frage ist nur.. Wie fängt man sie auf?"

***Der Keller***
Boris wandt sich und versuchte den Schmerzen zu entgehen. Was hatte er nur verbrochen um dies zu erleiden? Er versuchte die Augen zu öffnen. Eines der beiden gehorchte ihm nicht, es war wie zugewachsen, nur durch das rechte Auge konnte er im Innern dieses seltsamen Raumes mit dem merkwürdigen Gesang etwas erkennen. Schummriges Licht umgeisterte die Person die vor ihm stand. Er konnte ihr Gesicht nicht erkennen, doch als sie sich über ihn lehnte fiel etwas aus ihrer Kutte und blieb über ihm in der Luft schweben. Das Licht ließ dieses Etwas glitzern. Es fing das wenige Kerzenlicht auf und zerbrach es wie ein Kristall. Er sah nur dieses Funkeln, das dort über ihm schwebte als der den scharfen Schnitt an der Kehle spürte und er sah es noch lange Zeit danach, zumindest für den Rest seines Lebens.


10.01.2005 19: 25

Goldie Kleinaxt

*** Vor dem Io-Tempel ****

Endlich, nach schier unendlich langer Zeit - zumindest der draussen wartenden Goldie erschien dies so - kamen die DOG-Wächter Dlei und Patrick aus dem Tempel. Die Zwergin lief erwartungsvoll auf ihre beiden Kollegen zu.
"Da seid ihr ja endlich! Und?! Habt ihr was aus ihnen rausgekriegt?"
Dlei's Miene drückte amüsierte Verwunderung aus. Sie blickte Goldie an und schüttelte den Kopf.
"Goldie, Goldie! Was hast Du denn erwaltet? Einen Dlohblief mit Absendel?"
"Naja, zumindest wissen wir jetzt etwas mehr über den Toten!" schaltete Patrick sich ein.
Langsam verdunkelte sich der Himmel über ihnen und Goldie spürte auch schon die ersten Tropfen auf ihrer Nasenspitze.
"Los! Lasst uns schnell zulück zur Wache! Del Chef will sichel wiedel nen Belicht hölen!"
Während Dlei und Patrick Goldie erzählten, was sie von den Priestern in Erfahrung bringen konnten, machten sie sich auf den Weg in Richtung Wachhaus.
Der Tote - mit dem Namen Olaf Olafsson - war erst seit kurzer Zeit in Ankh-Morpork. Er stammte ursprünglich aus einer kleinen Tempelgemeinde aus dem Norden. Mehr schien über seine Vergangenheit nicht bekannt zu sein. Auch während seiner Zeit in Ankh-Morpork schien er nach Auskunft der Mönche durch nichts besonderes aufgefallen zu seien. Das einzige was sie über ihren verstorbenen Mitbruder zu berichten wussten, war, daß er ein großer Anhänger des Schachspielens war und sich regelmäßig mit anderen Leuten zum Turnier in der Winkelgasse traf. In einem Club namens "Zum großen Springer".
"Und zuletzt wulde el gesehen wie el das Haus velließ. Vol viel Tagen - auf dem Weg zum Schachtulniel!" beendete Dlei die Ausführungen.
Und während sie so durch die Straßen zurück zum Wachhaus wanderten, fing es an zu regnen.

10.01.2005 21: 35

Robin Picardo

Alle Ermittler hatten sich im Aufenthaltsraum des Hauptwachhauses eingefunden.
Einer nach dem anderen erstattete dem leitenden Dobermann Bericht.
Mit einem kurzen Nicken schwenkte Picardo vom einen zum nächsten Vortragenden und hörte interessiert zu.
"Ich denke, dass die Leichen uns nicht schnell genug zu den Tätern führen werden.", stellte Robin fest.
"Du denkst also es handelt sich um mehlele Pelsonen, Söl?", fragte Dlei nur noch einmal zur Sicherheit nach.
"Gewiss! Ich denke irgendjemand hat den alten Kult um den Dämonenlord wieder aufleben lassen nach so langer Zeit.", referierte der Gildenexperte und setzte nach. "..und da damals nur einer überlebt hat, fällt doch der verdächtige Personenkreis nicht groß aus."
Zustimmendes Nicken der Anwesenden war die Antwort.
"Will und Patrick gehen sofort zum Anwesen von Lord Beschwörer und fanegen mit der Überwachung an...Scoglio geht zu eurer Sicherheit mit. Für die anderen ist erst einmal Recherchearbeit angesagt....Ich will alles über den damaligen Fall wissen...befragt die Pensionierten Wächter die damals dabei waren und grabt jede zur Verfügungstehende Bibliothek um." Nur für Dlei und Yogi habe ich einen kleinen Spezialauftrag.....ihr beide ermittelt in der Beschwörergilde!"
"Sör!?", begann Rea " ...und was soll ich machen?"
"Du kannst doch auch lesen, oder?", war die mehr rhetorische Frage des Dobermanns. " Solange keine weitere Leiche auftaucht, bist du ebenfalls im 'Lesekommando' eingeteilt!"


14.01.2005 11: 59

Patrick Nichts

Patrick schaute sich seine Kollegen an und dachte angestrengt nach. 'Observieren....irgendwie hab ich das mal in meiner DOG-Ausbildung gelernt. Man musste sich da doch verkleiden.... dann irgendwo auflauern... und so weiter'
"Also Leute" wandte er sich an die beiden. "Ähm ich meine Kollegen... oder wie auch immer" Er zwang sich ein leichtes Lächeln auf um seine Verlegenheit etwas zu verbergen. Will erwiderte das Lächeln und der Troll schien es nicht kapiert zu haben, oder er hatte es sogar verzog aber keine Miene.
Um die peinliche Stille zu brechen fuhr der Husky fort:
"Also wenn ihr nicht irgendetwas bestimmtes vorhabt mit der Observation.... Ich wäre dafür mal ein paar Verkleidungen zu besorgen." Fragend schaute er seine Kollegin und den Kollegen an.
"Ja, ist gut. Können wir machen" antwortete Will schließlich.
"Ja das Gut klingen" schloss sich schließlich auch der Troll an.
"Na also" schloss der Oberstgefreite das Gespräch und fügte noch "geht schon mal raus, ich muss nur noch was kurz erledigen "hinzu.

Danach ging er zu Goldie und blickte Crunkers an, der ihn lieblich blöd anhechelte.
"Was dagegen, wenn ich Crunkers zum observieren mitnehme? Ich hab da eine Idee."
"Wieso? Crunkers bleibt bei mir. Da draußen beim Observieren, das ist ja gefährlich für den Hund. Hier im Archiv ist es viel gemütlicher und sicherer." Etwas verzweifelt schaute die Gefreite erst zum Hund und dann Patrick an.
"Goldie, ich brauche ihn für die Ermittlungen. Außerdem wird er bei mir lernen, was es heißt ein richtiger Observationshund zu sein." Patrick spielte mit dem letzten Argument seinen Trumpf aus und hoffte, Goldie würde darauf eingehen.
"Na gut. Nimm ihn mit. Pass aber gut auf ihn auf. Ich könnte es dir nicht verzeihen, wenn Crunkers etwas passiert."
Etwas traurig übergab Goldie Patrick die Hundeleine. Für einen Moment dachte der Husky sogar, das Eichhörnchen auf Goldies Schulter hätte ihn dankbar angeschaut. Diesen Gedanken schlug er sich aber sofort wieder aus dem Kopf und ging mit Crunkers an der Leine zu den anderen beiden Wächtern vor das Wachhaus. Diese schauten ihn ob des Hundes zwar etwas komisch an, folgten Patrick dann aber in Richtung Boucherie Rouge.

Dort angekommen überlegte der Husky kurz, was er mit dem Troll machen sollte. Er war sich persönlich nicht sicher, ob das Boucherie Rouge das Gewicht des Trolls im ersten Stock aushalten würde.
Schließlich fragte Patrick den Troll, ob er auf den Hund aufpassen könnte, während Will und er nach geeigneten Verkleidungen Ausschau hielten.

Einige Zeit später kamen sie wieder aus der Boucherie Rouge heraus und Will zupfte etwas komisch an ihrer Verkleidung und warf immer wieder böse Seitenblicke zu ihrem Wachekollegen.
"Warum hab ich mich bloß auf diese Sache eingelassen?" fragte sie sich selbst, aber der Oberstgefreite fühlte sich erkoren zu antworten:
"Weil die Idee genial ist. Wenn wir uns als Personal von reichen Personen ausgeben und so tun als wenn wir den Hund ausführen, dann wird uns keiner bemerken. Wir können so perfekt das Anwesen observieren. Und Scoglio hier, der macht einen auf Bodyguard. Stimmts?" fragte der Oberstgefreite den Szenenkenner.


14.01.2005 21: 07

Drei Hungrige Mäuler

Die Hauptgefreite bedachte ihren Vorgesetzten mit einem seltsamen Blick. Wieso schickte er einen erfahrenen Husky zu einer Überwachung, aber liess einen Dobermann, dessen Begabung wohl eher darin lag, Hinweise aus diversen Büchern, Schriftrollen oder Pergamentfetzen zu erkennen, verdeckt ermitteln? Was war nur los mit ihm? Zu ihrem Einsatzpartner gewandt meinte sie jedoch, "Na gut, Yogi, dann wollen wil uns mal oldentlich volbeleiten und ein wenig passendel auslüsten. Komm mit mil mit!" Sie fasste ihn an der Hüfte, denn die Schultern des muskulösen angehenden Vektors waren für die kleine Achaterin in unerreichbarer Höhe gelegen. "Wohin gehen wir denn?" Skeptisch blickte er den Dobermann an. Hoffentlich verlangte niemand, dass er sich für den Einsatz in der Beschwörergilde von seinem spärlichen Gefreitensold auch noch entsprechende Ausrüstung kaufen musste! Dann konnte er sich die Besuche im Eimer bis auf weiteres wohl abschminken. "In Lichtung Univelsität, abel volhel machen wil noch einen kleinen Umweg." Belustigt zwinkerte Drei Hungrige Mäuler dem hünenhaften Kollegen von S.E.A.L.S zu. "Ähm, Söl", sie tippte dem Oberstfeldwebel leicht auf die Schulter, "ich denke nicht, dass es besondels gut wäle, wenn wil eine Taube mitnehmen, odel?" Robin zuckte leicht zusammen, denn seine Gedanken waren bereits auf ein Schreiben der Wacheleitung gerichtet, in dem ihm der alte Knollensauger seine Anerkennung für den rasch gelösten Fall aussprach. Er wollte bereits seine Bedenken kundtun, doch die imposante Erscheinung des Gefreiten Schulterbreit liess darauf schliessen, dass die beiden Wächter wohl kaum in eine gefährliche Situation geraten konnten, aus der sie nicht aus eigener Kraft wieder herauskommen würden. Dennoch zögerte er wenig, bevor er kurz nickte. "Gut. Wil tleffen uns dann wiedel hiel im Wachhaus, wenn wil was helausgefunden haben."

Die Gildenexpertin führte den Wächterkollegen auf dem kürzesten Weg in die Springstrasse, bog vor der Boucherie jedoch in eine kleine Seitengasse. Vor einer ziemlich schäbigen Hintertür in einer nichtssagenden Fassade hielt sie an und fischte einen verrosteten Schlüssel aus einem fleckigen Blumentopf. "So, Yogi, kulz umziehen dann geht's gleich wiedel weitel." Sie sperrte die Türe auf, die sich knarrend gegen die Ruhestörung wehrte und schob den Vektor in einen schwach erleuchteten Gang. Wider erwarten roch es weder nach abgestandener Luft, noch konnte der Gefreite Spuren von Moder oder ähnlichem wahrnehmen. Vielmehr herrschte ein süsslicher, sehr angenehmer Geruch nach Damenparfüm vor. Yogi ahnte, wo sie sich befanden. "Willkommen bei D.O.G., liebel Hell Kollege!" Natürlich, das Boucherie Rouge! Doch anstatt, wie ihre Kollegen kurz zuvor, nach oben zu gehen, wandte sich die Hauptgefreite zum Kellerabgang. "Dauelt nul kulz, bin gleich wiedel da!" Mit diesen Worten huschte sie durch eine weitere unscheinbare Türe. Nach wenigen Minuten kam sie mit einer Kiste zurück. "So, hiel sind unsele Utensilien. Wil haben sie elst vol kulzem von del Gilde del Einbalsamielel elhalten, deshalb liechen die Sachen noch ein bisschen stleng. Ich hab Flau Palm gebeten, die Kiste kulz im Kellel lageln zu dülfen, bis del Geluch weg ist, dann kommt das Zeug natüllich auch in den lestlichen Fundus." Die Achaterin zog einen schwarzen Kapuzenmantel, der irgendwie nach einer Mischung aus Mottenkugeln und scharfen, undefinierbaren Mitteln – vermutlich alchemistischen Ursprungs – roch, hervor. Er ähnelte Yogis eigenem Umhang. Mit einer raschen Bewegung krallte er seine Hände in die Falten seines Mantels, doch zu seiner Erleichterung schlüpfte die Gildenexpertin der Diebe selbst in das zweifelhafte Kleidungsstück. Mit ein paar Nadeln steckte sie den Saum der Kutte hoch und warf sich die Kapuze über. Ihm hielt sie eine Gesichtsmaske hin, die er mit spitzen Fingern ergriff und rasch in seine Manteltasche steckte. "Danke, Dlei, die werd ich aber erst dann brauchen, wenn wir in der Gilde sind, nicht?" Schon jetzt graute ihm davor, das stinkende Ding überzuziehen. Verdeckte Ermittlungen waren nicht immer so reizvoll, wie es die Spezialisten in deren Erzählungen glauben machen wollten.

14.01.2005 21: 55

Rea Dubiata

Goldie, Akky und Rea machten sich auf den Weg ins Archiv der Wache. Goldie hatte die Hundeleine gegen eine dünne Mappe getauscht, die aus den wenigen Blättern bestand, die die Wächter bis jetzt über das Verbrechen zusammengetragen hatten. Ihre Hand klammerte sich ebenso fest darum wie gerade um das Lederband. Teufel saß auf ihrem Helm und hielt die Nase in die Luft. Er genoss seinen wiedergewonnenen ersten Platz in Goldies inoffizieller Aufmerksamkeitsliste.
Das Archiv war unordentlich, so wie Rea es seit ihrer GRUND-Ausbildung in Erinnerung hatte. Auf dem Schreibtisch am Eingang schnarchte ein Dämon, doch niemand scherte sich darum, ihn zu wecken.
"Wow, da hat sich jemand die Mühe gemacht, die Regale zu beschriften!", rief Akkhuna.
"Hier ist ein Stapel alter Zeitungen und Hefte!", sagte Goldie, die die Freiräume unter einigen Lesetischen inspiziert hatte.
"Gib mir bitte mal die Akte, Goldie", sagte Rea. Widerwillig ließ Goldie die Mappe los und legte sie auf den Tisch. Ihre Hand fühlte sich nun ungewöhnlich leer an.
Rea breitete die Berichte aus und unterteilte sie in verschiedene Teilbereiche. Okkultes, Personen und Spuren. Natürlich wollte die Werwölfin direkt die Spuren übernehmen, immerhin war es ihr Fachgebiet. Goldie wollte nach Hinweisen über okkulte Verbrechen in den Zeitungen suchen, Rea machte sich auf die Suche nach den Namen der Beteiligten. In der Akte hatte sie die Namen der damals ermittelden Wächter nicht gefunden. Sicherlich eine Art Schutz, denn eines der Mitglieder des Geheimbundes hatte ja überlebt. Die Liste der getöteten Gläubigen würde weniger Schwierigkeiten bereiten. Als Angehörige des Adels würden sie sicher in einigen Klatschmagazinen auftauchen, daher bat Rea Goldie, zusätzlich zu den Okkulten Geschehnissen auf die kurze Liste der Namen zu achten.

Rea ging die Reihen des Archivs ab. Die Schilder daran wiesen auf die Fälle hin, deren Akten in den Regalen lagerten, auch wenn Rea daran zweifelte, dass sich wirklich jemand die Mühe gemacht hatte, sie alle zu sortieren. Vor der Reihe mit der Beschriftung "Värbrechen im Zusamenhank mit Rehligiösem Fannatissmuss" blieb sie stehen. Natürlich gab es in Ankh-Morpork viele Morde im Zusammenhang mit irgendeiner Religion, die Anzahl der Götter wuchs ja bekanntlich ständig und zu jedem Gott gab es mindestens einen Tempel (die Meisten jedoch teilten sich den Tempel der geringen Götter).
Rea betrat die Reihe und zog wahllos einige Akten heraus. Ein SuSi Bericht über eine Brandleiche fiel ihr in die Hände - interessant aber momentan nutzlos. Eine zweite Akte offenbarte eine Ikonographie eines mit dunkler Flüssigkeit gefüllten Brunnens. Das konnte ja eine lange Suche werden.

14.01.2005 23: 56

Will Passdochauf

Adelheide saß immer noch in ihrem hohen, unbequemen, aber dafür todschicken Ohrensessel, als ihr Butler mit dem Nachmittagstee wieder in das kleine Kaminzimmer kam. Sie schien ihn gar nicht zu bemerken, als er den Tee vor ihr abstellte und ihr eine Tasse einschenkte. Sie war blass. Seitdem ihr der Bote, den sie nach ihrem Sohn geschickt hatte, mitgeteilt hatte das dieser nicht auffindbar wäre, hatte sie kein Auge mehr geschlossen. 'Wie ein Zombie wandert sie seitdem umher', dachte James, 'dabei hat er sich seit gerade mal drei Tage nicht mehr gemeldet'. Sein Blick schweifte zu dem Portrait des alten Lord Beschwörer. Dort hing er und grinste selbstzufrieden und besserwisserisch wie eh und je zu ihnen hinab. Dieses Gesicht zog einen regelrecht in seinen Bann. 'Er sieht so aus wie eine ältere Version von Boris', dachte der Butler und das nicht zum ersten mal. Er wollte sich gerade wieder aus dem Zimmer entfernen und Lady Beschwörer in Ruhe trauern lassen, als sie sprach.
"Wo kann er nur sein?", murmelte sie.
"Ich bin mir sicher es geht ihm gut", antwortete der Diener monoton, obwohl er gar nicht wusste ob die frage an ihn gerichtet war.
"Ich will das nach ihm gesucht wird", verlangte sie.
"Mylady, es ist nichts ungewöhnliches wenn jemand mal ein paar Tage lang wie von Erdboden verschwunden zu sein scheint. Besonders nicht jemand im Alter eures Sohnes", fügte er hinzu.
Sie sah ihn streng an. "Er hat noch nie einen seiner Termine unentschuldigt verpasst".
"Entschuldigt", meinte der Butler und verneigte sich knapp, "ihr habt natürlich recht, Mylady".
Adelheide sah ihn nach Verständnis flehend an. "Es fängt doch genau wie bei meinem guten Vater, Io habe ihn selig, an. Er war die Pünktlichkeit in Person bis er eines Tages anfing seine Verabredungen zu vergessen. Am Anfang war es nur die Einladung eines Freundes gewesen der er nicht nachkam, oder ein offizielles Dinner und am Ende verschwand er. Und die ganzen Gerüchte erst die damals kursiert haben, sie haben alles nur noch viel schlimmer gemacht". Sie machte eine kurze Pause um die Tasse die sie in ihrer zitternden Hand hielt auf dem Tisch abzusetzen. "Kannst du denn nicht verstehen wieso ich mir so viele sorgen um ihn mache?"
James nickte nur stumm.
"Ich will das du zur Wache gehst und nach meinem Drittgeborenen suchen lässt".
"Zur Wache?", stammelte ihr Gegenüber sichtlich bemüht nicht seine Selbstbeherrschung zu verlieren. "Aber das sind doch alles Nichtsnutze und Dummköpfe dort, entschuldigt mein Klatschianisch".
Für diese Bemerkung erntete er einen weiteren missbilligenden Blick seiner Arbeitgeberin. "Mein Vater hat immer behauptet das man sich auf sie verlassen kann und das werde ich auch tun".

'Anweisung ist Anweisung', dachte James als er im Flur seinen Regenmantel anzog. Er sah in den Spiegel und seufzte. Konnte er einfach so in die Wache reinmarschieren? Es gab Leute dort, die ihn kannten und, die er am liebsten nie wieder treffen wollte. Er konnte wohl nur hoffen das ihm die Lady wohlgesonnen war.
Draußen fielen die ersten dicken Tropfen und es sah eindeutig danach aus als würde es bald aus vollen Eimern schütten. "Bei dem Wetter schickt man doch nicht mal einen Hund aus dem Haus", murrte er.

Nun ja. Bei dem letzen Punkt schien er sich wohl zu irren. Gegenüber dem Anwesen waren offenbar gerade zwei etwas schäbig aussehende Bedienstete samt einem Troll dabei einen Hund auszuführen.
"Diese Stadt hält für einen jeden Tag neue Überraschungen bereit", murmelte er, hob seinen Kragen und machte sich auf den Weg.
Er bemerkte nicht wie ihm vier Augenpaare nachsahen.


16.01.2005 20: 14

Scoglio

Ein Augenpaar wandte sich von dem Mann im Regenmantel ab und sah zu den anderen.
"Hm, was machen wir jetzt?", fragte Will. "Wenn wir das Anwesen beobachten sollen, dann vermutlich doch auch die Personen, die hier weggehen, oder?"
"Na ja, ich denke, noch können wir uns aufteilen. Ich schlage vor, dass..., ach, ich weiß nicht, wer geht ihm hinterher?" Patrick blickte seine Mitwächter an. Sein Blick blieb bei Scoglio hängen. "Scoglio, du?", fragte er.
"Es ist bestimmt weniger auffällig, wenn ein Troll einem Mann folgt, falls das überhaupt jemand bemerken sollte, als wenn wir das in unserer Verkleidung machen", fügte Will hinzu.
"Wenn ihr meint", sagte Scoglio und Patrick musste bei dem Gedanken grinsen, dass jemand wie er unauffällig sein könne. Aber Will hatte ja Recht, es würde bestimmt keiner bemerken, dass Scoglio jemanden verfolgt. Und außerdem hatte er keine Lust jetzt durch die Straßen zu gehen, lieber wollte er das Haus beobachten.
"Also gut", sagte er, "aber beeil dich, sonst verlierst du ihn noch aus den Augen."
Sofort setzte sich Scoglio in Bewegung und sah den Mann gerade noch um eine Ecke verschwinden.

James ging durch Ankh-Morpork und war sich unsicher. Sollte er wirklich zur Wache gehen? Er hatte kein großes Verlangen danach, dort aufzutauchen. Er blieb einige Male stehen und überlegte, ob er nicht doch zurückgehen sollte. Aber das konnte er sich ja nicht einfach erlauben. Er musste die Anweisungen befolgen. Schließlich fasste er sich ein Herz und ging zielstrebig auf die Götterinsel und das Wachhaus zu. Er bemerkte nicht, dass ihm die ganze Zeit über ein Troll folgte und so blieb er kurz vor dem Wachhaus stehen, strich sich den Regenmantel glatt und trat ein.

17.01.2005 15: 26

Patrick Nichts

Zurück bleiben ein Hund, Will und Patrick und standen im leichten Regen, der von Sekunde zu Sekunde schlimmer werden zu scheinte.
"Na toll und was jetzt?"fragte Patrick und veruschte mit Crunkers fertig zu werden, der an der leine zog um aus dem Regen zu kommen.
"Vielleicht stellen wir uns wo unter?" meinte Will
"Und wo bitte?"antwortete der Husky gereizt. Der Hund ging ihm mit dem ewigen ziehen langsam auf die Nerven.
"da?"sagte Will und zeigte über die Schulter des Oberstgefreiten auf etwas. Dieser drehte sich um und ging dann ein paar Schritte. Als er sich umdrehte stand Will immernoch auf dem gleichen Fleck.
"Na komm schon. So wirst du noch nasser."
Etwas verdutzt folgte die Hauptgefreite dann aber doch den beiden Hunden zu ihrem Unterschlupf, einem umgekippten Eselskarren, der anscheinend noch nicht weggeräumt wurde, was alleine schon recht komisch für diese Gegend war.
Nachdem alle drei sich in diesen Regenschutz gesetzt hatten observierten sie weiter das Haus.

Nach einer Weile der sinnlosen Observierung im kalten Regen tat sich etwas am Haus und sofort waren alle Drei höchst aufmerksam. Die Tür des Grundstückes öffnete sich und eine Person kam heraus.
Zielstrebig kam sie auf die Observanten zu. Diese ergriff sofort die Panik. Was würde passieren, wenn ihre Deckung auffliegt?
Die Person kam immer näher und es stellte sich heraus, dass es ein weiterer Bediensteter war.

20.01.2005 16: 32

Goldie Kleinaxt

Während sich Goldie, Rea und Akkhuna Stück um Stück bzw. Akte um Akte ihren Weg durch das Archiv arbeiteten, kam Alfred mit einem Regenschirm aus dem Haus der Villa Beschwörer. In der einen Hand hielt eine dampfende Teekanne und in der Anderen balancierte er zwei kleine Tassen.
Geschickt stieß er die kleine Tür des Gartens auf und bahnte sich seinen Weg durch die regnerische Nacht, hielt genau auf die beiden Gestalten zu, die bei einem umgestürzten Eselkarren vor dem Wetter Schutz gesucht hatten.
Alfred hatte den Eindruck sie würden sich verstecken. Sie redeten kurz miteinander und schienen sich noch weiter hinter den Karren zurückziehen zu wollen. Als er nur noch wenige Meter vor dem Wagen stand, schienen die beiden Wächter - soviel war jetzt zu erkennen - ganz zufällig in unterschiedliche Richtungen zu starren. Einer nach rechts und der andere nach links. Aus dem Dunkel unter dem Karren war jetzt ein leises Knurren zu vernehmen. Alfred blieb stehen, holte kurz Luft und tat dann dies, was seine Herrin - die Lady - ihm aufgetragen hatte.
"Ich begrüße Sie im Namen von Lady Beschwörer. Sie meinte den Herren wäre sicher kalt hier draussen und hat mich angewiesen ihnen einen heißen Tee herauszubringen. Zur Erklärung möchte ich hinzufügen, daß wir sie aus dem Küchenfenster aus beobachten konnten."
Er deutete auf ein schwach beleuchtetes Fenster im Erdgeschoß und stellte den Teekessel und die Tassen auf dem Karren ab. Die beiden Personen starrten den Hausdiener jedoch nur verdutzt an. Nach einer weiteren Pause der Stille griff der Bedienstete in eine der Taschen seiner Kleidung und zog einen kleinen Knochen hervor.
Plötzlich kam unter dem Karren ein großer, wuschliger Hund mit goldenen Fell hervor, den Knochen aus Alfreds Hand schnappte und anschliessend begann, darauf wild auf ihm herum zu kauen.
Alfred räusperte sich.
"Ähm! Die Lady hat mir ausserdem aufgetragen die Herren ins Haus zu bitten, wenn es ihnen beliebt. Sie macht sich Sorgen wegen des Verschwinden ihres Sohnes. Wir hatten bevor wir auf Sie aufmerksam geworden waren schon jemanden der Dienerschaft zur Wache geschickt, aber da Sie ja praktisch vor dem Anwesen warten, können sie ja auch gleich reinkommen." Er machte eine kurze Pause und fügte hinzu "Ich hatte den Eindruck die Lady beliebt mit ihnen reden!"
Er nahm die unangerührten Tassen und den Tee wieder an sich.
"Wenn mir die Herren Wächter bitte folgen würden!"

22.01.2005 21: 28

Akkhuna Lupus

Adelheids rehbraune Augen musterten die Ankömmlinge. Leicht schmunzelnd bemerkte sie die Verdutzung und das Erstaunen das sich auf ihren Gesichtern breit gemacht hatte.
'Das sind wirklich Amateure', ging es der Dame durch den Kopf und ein erneuter Blick auf die drei Gestalten, die da tropfend und pudelnass vor ihr standen, bestätigte diesen Gedankengang.
"Wenn sich die Wächter setzten mögen", Alfred beendete die peinliche Stille und wies auf zwei Stühle die einen kleinen Tisch umrundeten.
"Selbstverständlich", ergriff Patrick als erster das Wort und setzte sich. Will tat es ihm gleich, aber ihr Blick heftete weiterhin an dieser alten Frau, die da in ihrem Ohrensessel saß und sie anstarrte.
Patrick musterte den Raum in dem sie saßen, wie zu erwarten blieb er an dem Potrait von Lord Beschwörer hängen, mit einem unguten Gefühl im Bauch.
Alfred stellte vorsichtig die beiden Tassen auf den Tisch und goss den Wächtern die dampfende Flüssigkeit hinein.
"Bitte, bedienen Sie sich, Sie müssen doch gefroren haben, da draussen im Regen"
Er verbeugte sich und verschwand im Hintergrund.

"Kinder, Kinder, ihr müsst noch viel lernen", der Ohrensessel drehte sich quietschend zu Seite und Adelheide saß Will und Patrick frontal gegenüber.
Crunkers hatte sich unter dem Tisch zusammen gerollt und versuchte wohl unauffällig zu wirken.
"Ähm..", begann Will Passdochauf zu stottern.
"Ihr braucht euch gar nicht zu rechtfertigen", unterbrach Adelheide die Hauptgefreite, "es ist mir egal, ich bin froh das ihr hier seid. Ich brauche eure Hilfe."
Patrick und Will wechselten stille Blicke, mit der Warnung wohl besser nicht auf den Grund der Beschattung einzugehen.
"Mein dritter Sohn ist verschwunden. Ich mache mir ernstlich Sorgen, das ihm etwas zu gestoßen sein könnte...." Und sie begann sehr detailliert über ihren Boris zu erzählen. Während der ganzen Geschichte griff sie öfter zum Taschentuch und am Ende konnte die Dame den Tränen nicht mehr stand halten.
"Entschuldigt..", schniefte sie, "a-a-aber sie..müssen doch verstehen, i-i-ich mache mir solche Sorgen", die letzten Silben gingen einem ohrenbetäubenden Schluchzen unter.
Alfred erschien wieder und hielt seiner Lady gesittet die Hand.
"Ich will das ihr für mich arbeitet" wandte sich Adelheide nach einer kurzen Pause, wieder an Will und Patrick.
"Euch bleibt keine andere Wahl. Ihr müsst Boris finden. Andernfalls werde ich euren Kollegen und ganz Ankh-Morpok erzählen, was für erbärmliche Beschatter ihr seid!"


23.01.2005 10: 03

Robin Picardo

Zwischenzeitlich hatten Rea und Akky eine Ahnung von der Arbeit eines Dobermannes...und sie begannen das staubige Archiv zu hassen.
Sie sahen allesamt wie mit Puderzucker bedeckt aus, so schmutzig waren sie inzwischen vom vielen Aktenwühlen.
Goldie würde zwar auch lieber im Außeneinsatz ermitteln, aber sie hatte sich in das Los eines Gildenexperten gefügt und kam recht gut mit der Recherchearbeit in den Archiven klar.
Eine Pergamentrolle erweckte Goldies Aufmerksamkeit und mit einem beherztem Griff zog sie sie aus einem Stapel Bücher hervor, der sofort in sich zusammenbrach und den Raum in eine große Staubwolke hüllte und die Anwesenden noch mehr 'bepuderte'.
"Ich hoffe, dass hat sich gelohnt!", hustete die Werwölfin erbost.
"Ich auch!", stimmte Rea ihr zu, während Goldie die Schriftrolle langsam entrollte.
"Heilige und Unheilige Orte von Ankh-Morpork..", las Goldie laut vor.
"Sieht aber nicht nach unserer Stadt aus!", stellte Rea fest, denn der Plan ähnelte kaum Ankh-Morpork.
"Naja, der Plan scheint ja schon ein wenig älter zu sein und ihr wißt wie oft sich die Stadt im laufe der Jahre und Jahrhunderte veränderte.", bedächtig kramte Goldie einen aktuellen Stadtplan aus den tiefen ihrer Taschen und legte ihn passend unter den alten Plan um Anhaltspunkte für die heutigen Standorte zu bekommen. "Seht ihr! So wird es klarer wo sich was befindet!"
Prüfend begannen die drei die Orte auf der Karte zu studieren.



23.01.2005 17: 31

Rea Dubiata

Kreise, seltsame Runen und ominöse Sriche zierten die Karte, die die drei Wächterinnen vor sich hatten. Rote Linien schienen der Legende nach die heiligen Plätze der Stadt zu markieren.
"Wow," sagte Goldie und deutete auf eine Brücke, die allen Anschein nach die Messingbrücke sein musste. "Das ist ein heiliger Ort um dem Blinden Io ein Opfer zu bringen."
"Das ist seltsam," meinte Akky. "Warum sollte man den Tempel des Blinden Io dann soweit entgegengesetzt errichten?" Sie deutete auf die Stelle, an der jetzt der Tempel stand und lachte. "Das ist ein heiliger Platz von Topaxci, irgendsoein Philosophen-Gott"
"Schaut euch das an!" Ein wenig mehr randwärts der Messingbrücke war ein kleiner, grüner Kreis gezogen. Darin war ein Totenkopf gemalt. Besorgt las sie die wenigen Worten neben dem Symbol des Schädels vor. "Demohn Qwerdsay Iopjkl"
"Gr'akgt!", sagte Goldie. "Wenn das nicht irgendein Spaß ist, dann liegt der heilige Ort dieses Dämons direkt unter dem Patrizierpalast!"
"Stimmt", sagte Akkhuna und roch an der Akte. Neben Staub roch sie noch etwas. Jahrealter Schweiß, jemand bestimmtes musste diese Karte lange bei sich getragen haben, so intensiv war der Geruch, der sich unter dem Staub jahrelang gehalten hatte. Dann erblickte sie im schummrigen Licht etwas weiter ungewöhnliches. Aus der Karte waren einige kleine Blätter gefallen, sie rochen so ähnlich. Akkhuna hob sie auf. Ein einziger Blick verriet ihr, was es war.
"Mädels, unsere Vorgänger haben dieselbe Karte benutzt!", sagte sie.
"Zeig mal", sagte Rea und nahm der Obergefreiten eines der drei Dokumente aus der Hand. Auch Goldie griff sich eines der Papiere und begann zu lesen.
"Nichts allzu besonderes," sagte Akky und legte das ihr gebliebene Blatt wieder auf den Tisch. "Die Namen der Anhänger dieses Dämons, aber die haben wir ja bereits.."
"Hier sind die Namen der Wächter!", sagte Goldie, stolz, dass sie eine der Anfragen des Feldwebels gelöst hatte. "Wir sollten gleich losgehen um ihre jetzigen Adressen rauszusuchen, damit wir sie befragen können."
"Meinst du, die sind noch am Leben?", fragte Akky misstrauisch.
"Keine Ahnnung", sagte Goldie, "ich hab ihre Namen noch nie gehört. Was hast du, Rea?"
Rea starrte immer noch auf ihr Blatt. Dann las sie vor.

"Doch gewahrt euch, ihr, die ihr die Macht suchet. Der große Gott verlangt viel von euch! Ihr müsst opfern das Leben von kräftigen Männern denn nur die Lebehnskräfte eines Sterbenden wird ihm geben genug um zurückzukehren. Dann wird er euch geben die Macht, um obiges Ziel zu erreichen, als Dank für seine Auferstehung."

"Was soll das heißen?", fragte Goldie und sah Rea fragend an.
"Das, was mich die ganze Zeit nicht losgelassen hat. Ich habe mich schon die ganze Zeit gefragt, warum diese Gruppe den armen Kerl so lange hat leiden lassen. Die Antwort ist einfach. Die Kraft eines Sterbenden ist umso größer desto länger er stirbt. Eine alte Hexenweisheit, später wurde sie auch von Alchemisten übernommen."
"Das meine ich nicht!", sagte Goldie. "Was soll "obiges Ziel" heißen?"
"Das steht hier nicht. Es muss eine Abschrift aus einem Buch sein, und wohl irgendwie wichtiger als das Ziel selbst."
"Könnte es nicht auch "höheres Ziel" heißen? Alte Texte meinen manchmal etwas ganz anderes als was wir heute denken?"
"Möglich. Wir sollten die Adressen dieser Wächter herausfinden, ich muss aus dieser stickigen Luft raus!", sagte Rea.
"Oben ist es auch nicht besser", sagte Akky und grinste.
Goldie hatte derweil ein altes Dienstbuch angeschleppt und öffnete es. "Erstmal suchen wir diese Wächter!", sagte sie bestimmt. "Aaaalso.. Joseph von Arrythmen, der leitende Ermittler.. Ah, hier.. Mondteichstraße!"

23.01.2005 19: 09

Robin Picardo

Mondteichstrasse


Das Dasein eines Pensionärs der Stadtwache von Ankh-Morpork war auch nicht das Leichteste.
Das Geld reichte hinten und vorne nicht....zum Leben zu wenig und zum Sterben zuviel.
Fröstelnd schenkte sich Hauptfeldwebel a.D. Joseph von Arrythmen eine Tasse heißes Wasser in einen tönernen Becher, dies würde bis zum Mittag seine letzte Mahlzeit sein.
Langsam ließ sich Joseph wieder in seinen Schauckelstuhl sinken und zog eine grobgewebte Decke ein wenig fester um seine Beine um die kälte aus seinen Gliedern zu vertreiben.
Mit zitternden Händen griff sich der alte Wächter ein abgegriffenes Buch und begann zu lesen. Lesen war ein Spass nicht viel kostet, außer der Mühe, am Müllplatz der Graversgilde hin und wieder ein paar Fehldrucke auszugraben.
Die feuchten Wände seiner Unterkunft provozierten wieder einmal einen heißernen Hustenanfall.
Ein selbstbewußtes Klopfen lenkte ihn von einem neuerlichen Keuchen ab.
"Ja?", fragte Joseph.
"Sör? Stadtwache von Anh-Morpork! Würden sie und einlassen?", antwortet ermittelnde Gerichtsmedizinerin Rea Dubiata, die sich in Begleitung ihrer zwei Mitstreiter Lupus und Kleinaxt befand.
"Die Tür ist offen!", krächzte von Arrythmen und beinahe sofort traten die Wächter ein.
Akkhuna verschlug es beinahe den Atem, denn der latente Geruch von Schimmelpilz gemischt mit dem Aroma 'Alter Mann' dominierte den kalten kahlen Raum.
Goldies Augen wanderten über die spärliche Einrichtung aus grobgezimmerten Möbeln.
'So belohnt einen also die Stadt, wenn man sein ganzes Leben für sie gedient hat.', war der erste Gedanke der der Zwergin in den SInn kam.
Der grauhaarige Ermittler schaute die drei jungen Wächter aus trüben Augen an.
"Was kann ich für euch tun?", fragte er milde.



25.01.2005 14: 52

Scoglio

Scoglio beobachtete verdutzt, wie James das Wachhaus betrat. Er wartete kurz und öffnete dann ebenfalls die Tür. Dort sah er schon, wie James sich mit einem anderen Wächter unterhielt. Der Troll bemühte sich, dem Gespräch zuzuhören.
"...und jetzt ist er nicht mehr zu finden. Darum sollt ihr ihn suchen."
"Ich glaube, wir haben Wichtigeres zu tun, als einen verlorenen Sohn zu suchen."
"Wenn Lady Beschwörer das hört, wird sie nicht zufrieden sein, also strengt euch lieber an."
"Ah." Der Wächter wandte sich wieder seinen Papieren zu.
"Aber es ist wichtig!"
"Ist es das?"
Ja, ich will nicht zurückkehren und sagen müssen, das sich die Wache nicht darum kümmert, dachte James.
"Vielleicht es tatsächlich ist."
Der Butler drehte sich um. Vor ihm ragte Scoglio auf.
"So?"
"Wenn ich habe richtig verstanden, es darum geht, jemanden namens Boris wiederzufinden, ich Recht habe?"
"Ja, das stimmt. Es ist eine Unverschämtheit, dass sich die Wache nicht darum kümmern will."
"Nun, die Wache sich schon darum kümmert. In gewisser Weise. Wir am Besten zurück zu meinen wartenden Kollegen gehen."
Der Troll öffnete die Tür und trat zusammen mit James nach draußen in den immernoch andauernden Regen.

25.01.2005 15: 04

Drei Hungrige Mäuler

Während sich anderswo die Ereignisse langsam überschlugen, trotteten zwei Gestalten, beide mehr oder weniger in passende schwarze Kapuzenmäntel gehüllt, die Strassen der Stadt entlang.
Die kleinere der beiden, die ihrem hünenhaften Begleiter gerade Mal eben bis zur Hüfte reichte, stolperte hin und wieder über die - für ihre Verhältnisse viel zu lange - Kutte.
"Mist, hoffentlich sind wil bald da. Ich hätte doch mehl Nadeln zum Hochstecken nehmen sollen!"
Stumm deutete ihr Begleiter, niemand anders als der Gefreite Schulterbreit, auf die nahen Gebäude der Unsichtbaren Universität. Ein kurzes Heben der Kapuze und auch die Hauptgefreite Drei Hungrige Mäuler konnte ein wenig mehr von ihrer Umgebung erkennen.
"Ah, wundelbar, hiel ilgendwo müsste das Gildenhaus del Beschwöligelgilde liegen", stellte sie fest.
Je näher die beiden der Heimstätte der örtlichen Zauberer kamen, desto öfters konnten sie verhüllte Gestalten durch die engen Seitengassen Morporks huschen sehen.
"Ich glaube, wir haben Glück. So wie's aussieht kommen wir gerade rechtzeitig zu einer Versammlung."
Yogi beobachtete, wie mehrere Gestalten in Kapuzenmänteln eilig auf ein unscheinbares Gebäude zugingen.
Die Versammlung der Beschwöriger war offenbar kurzfristig angesetzt worden. Hie und da zeugten geringfügige Abweichungen der standardmäßigen Beschwörigeruniform von einer gewissen Hast der Gildenmitglieder, dem Ruf des "Großmeisters" zu folgen.
Eine der Gestalten, im bürgerlichen Leben wohl in der Lebensmittelbranche tätig, hatte vergessen, seine mehligen Hände abzuwischen, bevor er die Kutte übergezogen hatte. Nunmehr prangten einige weiße Handabdrucke auf dem ansonsten tadellosen Umhang.
Unter einer anderen Kapuze konnten die beiden Wächter Lockenwickler hervorblitzen sehen.
Eines jedoch hatten alle gemein - sie alle wandten sich verächtlich von den näher kommenden Wächtern ab. Leise Worte wurden unter vorgezogenen Kapuzen geflüstert.
"Seht euch diese Hinterwäldler an!"
"Pah, Provinzler!"
"Keine Ahnung von Etikette!"
"Völlig veraltet!"
Schnell erkannten die beiden verdeckten Ermittler das Problem. Auch die Gilde der Beschwöriger ging mit der Mode.
In dieser Saison trug der Beschwöriger von Welt Purpur.
Dunkles, mystisches, unverwechselbares Purpur.


25.01.2005 15: 53

Patrick Nichts

Patrick schaute sich hoch konzentriert im Zimmer um und suchte nach Antworten und hinweisen, die später vielleicht ein Mal wichtig sind. Auf den ersten Blick fiel ihm aber nichts auf und so wand er seinen Gedanken zum nächsten wichtigen Punkt: Wie komme ich am besten aus dieser Situation raus ohne meinen Ruf als Husky zu riskieren? Und wie zahle ich Robin das heim, dass er mir diesen Auftrag statt der Huskyarbeit gibt?
Kurzerhand wurde dann die größte Denkkapazität auf die erste Frage gerichtet.

"Lady Beschwörer. Wie könnten wir ihnen denn helfen?" fragte Will, mittlerweile auch etwas verzweifelt, weil sie anscheinend die Situation langsam richtig zu verstehen begann.
"Das weiß ich doch nicht. Ihr seid die Wächter und Oberbeschatter." antwortete diese tiefst sarkastisch.
"lady Beschwörer, ich kann ihnen versichern, wir werden alles mögliche in die Gänge leiten um ihren Boris zu finden, wir können aber nichts garantieren, das müssen sie verstehen."
"Wieso können sie nichts garantieren?"ihre Stimme überschlug sich und sie stand kurz davor wieder in Tränen auszubrechen.
"Haben sie etwa den Verdacht er könnte tot sein?"
"Nein, natürlich nicht. Aber in dieser Stadt und bei ihrem Stand kann man da nie gewiss sein." versuchte Patrick die Frau zu beruhigen
"Also haben sie doch den Verdacht." Sie holte schon ihr Taschentuch raus und schnäuzte sich. Patrick lief schon der Schweiß den Nacken runter. Er versuchte es mit einem Ablenkungsmanöver.
"Ihr Mann, Lord Beschwörer, hält der sich auch auf diesem auf?"
"Mein Mann ist generell sehr zurückhaltend. Besonders die Anwesenheit von Wächtern meidet er. Seit dem Vorfall vor einigen Jahren aus dem er nur schwer verletzt heraus kam traut er niemandem mehr." Etwas gleichmütig antworetete die Hausherrin und machte auch in ihrem Ton klar, dass ihr Sohn zur Zeit von größerer Bedeutung war.
"Hält er sich zur Zeit in diesem haus auf?" hakte Patrick nach und fühlte, dass er irgendwie auf einer Spur war. Wohin sie führte war ihm aber nicht klar
"Nein, er hat sich in den letzten Tagen immer mehr zurückgezogen. Heute hab ich ihn den ganzen Tag schon nicht gesehen. Aber zurück zu meinem Sohn! Was wollen sie jetzt unternehmen?"
"Genau ihr Sohn. Wie war die Beziehung zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn. Gab es da Konflikte?"
"Was erlauben sie sich! Mein Mann war ein guter Vater. Es gab nie differenzen zwischen ihm und meinen Sohn." Die Lady reagierte etwas überzogen, was beiden Wächtern wohl auffiel, denn kurz nach der Antwort kreuzten sich deren Blicke.
"Ähm gut lady Beschwörer. Wir versprechen ihnen alles daran zu setzen, ihren Sohn zu finden. Wir danken ihnen auch dafür, dass wir dem Regen entfliehen konnten und ihrer warmen Stube unterschlupf gefunden haben. Aber ich denke es macht mehr Sinn, wenn wir aktiv an die Arbeit gehen und suchen, anstatt uns zu unterhalten."
Von der plötzlichen Initiative des Wächters begeistert sagte sie nurnoch:"Na also, geht doch." und schickte sie dann mit einem ihrer Bediensteten wieder vor die Tür.

Vor dem Anwesen der Beschwörer wandte sich der Husky zum Kommex und meinte nur:"Endlich raus. Das war aber ganz schön knapp. Am besten wir berichten erst Mal Robin und sehen dann weiter, was er dazu meint."
Als Will zustimme machten sich die Drei auf den Weg zurück zur Wache.

Lady Beschwörer schaute aus ihrem Fenster raus und meinte zu einer Person neben ihr:
"Meinst du sie haben es geschluckt?"

25.01.2005 18: 57

Goldie Kleinaxt

"Wer sagtet Ihr nochmal, seid Ihr?" Der Alte neigte Rea den Kopf entgegen. "Wisst Ihr ich höre nicht mehr so gut wie früher!"
Rea fiel sofort die besondere Betonung des Wortes früher auf.
Sie wiederholte sich noch einmal.
"Wir sind von der Stadtwache!"
Der Alte sah sie verstört an.
"Stadtwäsche?"
"STADTWACHE!!" rief Goldie "STADTWACHE VON ANKH-MORPORK!"
"Ah! die Wache!" Der Alte schaute die drei erstaunt an.
"Wisst Ihr, ich war selbst mal bei der Wache! Aber kommt doch herein."
Er schlurfte wieder in seine Wohnung zurück und schloß die Tür hinter den Dreien.
"Früher da waren wir noch ne Truppe! Ja, das waren noch Zeiten!"
Die Wächter sahen ihn skeptisch an.
"Also damals hatten wir noch richtige Uniformen" Er sah auf Rea's Kittel, an sie sich mehr als einmal die blutigen Hände abgewischt hatte.
"Eigentlich sind wir hier, um sie zu einem alten Fall zu befragen!" versuchte Goldie das Ruder wieder an sich zu reissen. "Ãœber einen Fall von Okkultismus!"
"Ah - der Dämonenkult von Lord Beschwörer?! Sicher seid deswegen hier. Oder?"
Er sah die erstaunten Wächter an.
"Ähm! Aber woher wussten Sie das wir .." Akkhuna fing sich als erstes wieder.
"Woher ich das weiss? Denk Ihr denn nur weil ich alt bin, bin ich blöd?"
"Ähm, nein Sir!"
"Ich weiß das, weil vor drei Tagen schonmal jemand da war, der das selbe wissen wollte wir ihr jetzt sicher. Und ihr kommt niemals darauf wer das war!"
Auf den Gesichtern der Wächter war nur noch Verwirrung zu lesen, und der Alte schien sich daran zu weiden.
"Den Alten Beschwörer hab ich damals verhaftet! Ja, ich wars, der ihn in den Kerker gebracht hat." Er steigerte sich zu einem dramaturgischen Krächtzen. "Und dann steht sein Sohn vor meiner Tür!"
"Boris Beschwörer?"
"Genau! Hab ihm alles erzählt! Alles! Auch die Sachen die der Hauptmann damals aus den Akten gestrichen hat!"


25.01.2005 22: 28

Rea Dubiata

"Wie? Die Akten sind unvollständig?" Der entsetzte Ton in Reas Stimme war kaum zu überhören.
Joseph räusperte sich. "Wir glaubten damals, dass es sicherer wäre. Ihr wisst wie das ist, wenn jemand diese Informationen gefunden hätte, dann hätten sie sehr einfach diesen Dämon heraufbeschwören können! Das ist es ja. Das Ritual ist recht kompliziert, es erfordert viel Können. Hätten wir die Informationen behalten, dann wären wir das Risiko eingegangen, dass sie jemand findet und sie anwendet."
Die Wächterinnen nickten und zumindest Rea verstand, was der Alte mit dem Wissen meinte, dass man für das Ritual benötigte. Immerhin waren die Messerstiche millimetergenau zugefügt worden.
"Aber dieser Mann," fuhr der Alte fort, "der hier war... Er sagte etwas, dass geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwas von wegen dem Dämon Flieder holen oder so und einen Katerwaran mit Kindern.. Wisst ihr, was ein Katerwaran ist? Oder meinte er Katamaran?" Der Alte Mann sah die Verwirrung der Wächterinnen und lächelte sanft, so wie alte Leute gerne lächelten, um ihre Senilität zu verbergen. "Egal, das kam in dem Ritual nicht vor. Seltsamer Mann, überhaupt, dieser Boris Beschwörer. Sieht seinem Vater ziemlich ähnlicher, war aber freundlich und, falls ihr einem alten Wächterinstinkt vertraut, ehrlich! Er schien jedoch verängstigt zu sein.."
"Was", fragte Goldie mit Nachdruck in der Stimme, "haben sie dem Mann erzählt?"

Adelheide Beschwörer schwenkt den letzten Tropfen Whisky in ihrem Glas, trank ihn dann aus und stand auf. Sie ging hinüber zu dem Portrait von Lord Beschwörer und lächelte. Links und rechts des Bildes war ein Kerzenleuchter angebracht. Sie zog ein wenig an dem Linken und hörte ein leises Knirschen in ihrer Nähe. Die Tür zum Geheimgang glitt auf. Alfred klopfte an die Tür. Der einzige Diener, der in ihre geheimen Machenschaften eingespannt war, brachte ihr die gewünschte Fackel. Dann betrat Adelheide den Geheimgang.
Sie war sicherlich bereits eine halbe Stunde unterwegs, als sie den leisen Singsang der Jünger des mächtigen Qwerdsay hörte. Fünf Minuten später hatte sie den geheimen Saal erreicht, der dem Dämon als Tempel diente.
"Adelheide!", rief die einzige Person, die außer dem Umhang noch etwas weiteres trug - Ein Amulett.
"Du musst vorsichtiger sein, mein Liebling. Die Wache hat Verdacht geschöpft." Adelheide lächelte, als ihr Gatte die Kapuze abnahm. "Aber du brauchst die keine allzugroßen Sorgen zu machen. Der Kommandant scheint eine ziemlich unfähige Truppe entsand zu haben."
Lord Beschwörer grinste. "Wir wissen es bereits. Wir bieten dem allmächtigen gerade ein Opfer, damit er der Wache ein paar Probleme bereitet."
Erst jetzt, als Adelheide die Ohren spitze, hörte sie ein leises Wimmern, das Opferrad jedoch war leer.
Lord Beschwörer führte seine Gattin zu dem Kreis, den die restlichen Brüder geformt hatten. In dessen Mitte lag eine weitere Person in einer Kutte, doch die Kapuze enthüllt das Gesicht nicht. Adelheide konnte es nicht zuordnen, doch es sah klatschianisch aus. Knebel ließen keine Schmerzensschreie zu, doch die Hände des Klatschianers waren in siedendes Öl getaucht und er zappelte in den Ketten, die kaum Bewegung zuließen.
"Hat er uns verraten?"
"Ja. Er hat die erste Leiche auf den Ankh geworfen."
"Was für ein Dummkopf, da hat er Glück gehabt, dass er so glimpflich davon kommt und für den Allmächtigen sterben darf."
"Er wird nicht sterben. Sterben wäre eine Ehre, Liebes. Diese Ehre wird nur wenigen zu Teil." Lord Beschwörer rieb sich die Hände. "Hast du Boris ein anständiges Begräbnis verschaffen können?"
"Noch nicht. Noch liegt er in der kleinen Gartenhütte. Aber, sag mir, war es wirklich nötig, ihn zu opfern? Ich meine, ja, er ist an einem besseren Ort, aber er war unser einziger Sohn." Adelheide lächelte zaghaft.
"Es hat dem Allmächtigen viel mehr Macht gegeben als jedes andere Opfer. Außerdem wollte er sich einmischen. Hast du das immer noch nicht verstanden? Er wollte uns auffliegen lassen, alleine deshalb kam er hier her!"
"Recht hast du. Er wäre es nicht würdig gewesen, dem Allmächtigen in all seiner Herrlichkeit zu dienen." Adelheide fuhr ihrem Mann mit der Hand über die lange Narbe die sein Gesicht zierte. Vor langer Zeit hatte ein Wächter ihn hier verletzt. Doch diesmal würde dies nicht passieren. Es würde nicht mehr lange dauern und der Allmächtige würde auferstehen. Dann würden sie abrechnen.

26.01.2005 16: 34

Yogi Schulterbreit

Die zwei Wächter hatten keine Ahnung wie sie es schaffen sollten, sich trotz ihrer auffälligen, schwarzen Mäntel unter die Beschwörer zu mischen. Man konnte zwar klar erkennen zu welchen Haus alle purpurnen Umhänge strömten, doch würden es die drei riesigen Türsteher es Dlei und Yogi sicherlich schwer machen einfach so hineinzuspazieren, ohne so "In" zu sein.
"Sag mal Dlei, wir sind doch von der Wache, und als solche, sollten wir uns doch in jedes Haus zutritt verschaffen können, oder?" flüsterte der Gefreite.
Yogi wartete nicht einmal die Antwort ab, sondern stapfte schon in Richtung Eingangstür, dicht gefolgt von Hauptgefreiter Hungrige Mäuler die ihn daran hindern wollte. Dieses selbstbewusste Auftreten wurde jäh unterbrochen als sich Yogi einer der Türsteher mit einem Knurren in den Weg stellte.
Yogi holte tief Luft, kramte nach seiner Marke und begann einen Redeschwall über den unhöflichen Bewacher der Tür herein brechen zu lassen: "Wir sind von der Stadtwache von Ankh Morpork. Wir unterstehen nur den Obersten der Stadt, oder unseren Vorgesetzten. Wir verlangen von ihnen nun auf der Stelle, dass wir Zutritt zu diesem Haus bekommen und mit den obersten der Gilde reden können. Sollten sie sich widersetzen muss ich sie leider ermahnen und sollte es sich nicht vermeiden lassen werde ich sie sogar festnehmen, aber das würde ich nur sehr ungern tun."
Mit stechenden Augen starrte der VEKTOR in Ausbildung auf den Torwächter herab. Er spürte nur den Atem der Torwächters der immer schneller wurde und das zupfen an seinem Mantel, das von Dlei zu kommen schien.
Der Türsteher deutete hinter die beiden und sprach mit heiserer Stimme und einem lächeln auf der Lippe: "Nun ihr könnt gleich mit ihm reden."
Die beiden Wächter drehten sich um, aber niemand war zu sehen. Das letzte was Dlei durch den Kopf ging, bevor sie und Yogi mit schweren Holzknüppeln niedergeschlagen wurden war: "Veldammt, del ältelste Tlick del Welt..."

27.01.2005 14: 35

Robin Picardo

'Ein Versuch war es wert!', war der letzte Gedanke der wiederum Yogi durch den Kopf ging, als Schwärze ihn zu umhüllen begann, während er langsam in sich zusammensackte.
Mit Freundlichkeit und Glaube an die staatlichen Institutionen kam man in dieser Zeit eben nicht mehr weit in Ankh-Morpork. Früher ja früher als die Stadt noch einen König hatte und Ritter in prächtigen Rüstungen auf ihren Rössern durch die Strassen trabten, war dies vielleicht anders... Heutzutage war die ein dummer Fehler, der oft tödlich endete.
"Du hast zu fest zugeschlagen!", schimpfte der eine Türsteher den anderen.
"Mann! Er ist groß und verträgt das!", stellte der Andere ungerührt fest.
"Siehst du! Die kleine wurde von mir fachgerecht betäubt!", der Mann führte noch einmal einen demonstrierenden Schlag durch die Luft vor "Hat man Euch das nicht beigebracht?!?!"
"Spiel dich nicht so auf!", raunzte der offensichtlich Dümmere zurück. "Er atmet ja noch!"
"Pures Glück!", nörgelte der andere Weiter.
Im gruane Dunst des Unterbewußtseins spürte Dlei, dass sie unter den Armen gepackt und weggeschleift wurde.

27.01.2005 18: 11

Patrick Nichts

Patrick blickte etwas skeptisch zum Himmel und wandte sich dann zu Will.
"Zum Glück hats aufgehört zu schiffen."
"Ja da hast du Recht."stimmte Will ihm zu. Ein Blick Crunkers schien auch aus seiner Perpektive dies zu bestätigen. Diesen Gedanken schlug der Husky sich aber wieder aus dem Kopf.
Eine Weile gingen sie so weiter bis sie auf ein Mal um eine Ecke bogen und zwei Personen trafen, die sie kannten.
"Scoglio!" kam ein verwunderter Ausruf seitens Will und Patrick warf der anderen Person einen musternden Blick zu.
"Scoglio, was macht er bei dir?" fragte er nach der Musterung
"Das seien Butler. Er mich begleiten zu euch."
"Warum hast du ihn zu uns geführt?" fragte Will
"Ihr müsst bestimmt die anderen Wächter sein, die sich schon um die Suche nach Boris kümmern."
"Sind wir das also... Ähm ja gut... Sind wir. Was genau wollen sie von uns?" fragte Patrick
"Die Lady hat mich geschickt. Ich sollte zur Wache und einen Suchtrupp nach Boris losschicken. Aber dort hat mich irgend so ein Anfänger abgewiesen. Der Troll hier meinte ihr seid schon am Fall dran."
"Ja das stimmt. Wir ermitteln gerade im Fall Beschwörer." Patrick versuchte nicht zu lügen, denn eigentlich verabscheute er es zu lügen außerhalb seiner verdeckten Ermittlungen.
"Dann hoffe ich mal, man hört bald wieder von ihnen. Im Grunde wollte ich ja nur feststellen, ob das stimmt was der Troll hier meinte." sagte der Butler.
"Wir sind dran am Fall. Ich denke sie können das ihrer Lady berichten."Will meldete sich mal wieder zu Wort.
"Ja das ist gut. Ich mache mich dann mal weiter. Man sieht sich." ein gedankliches hoffentlich fügte der Butler hinzu und machte sich dann aus dem Weg.

"Also Scoglio. Dann gehen wir mal zurück zur Wache und suchen nach Robin. Wir sollte ihm erst Mal Bericht erstatten."
Nachdem alle zugestimmt hatten machten sie sich auf den Weg.

27.01.2005 20: 16

Rea Dubiata

Akky, Goldie und Rea rannten was ihre Beine hergaben. Sie waren auf dem Weg zur Boucherie, und es gab keine Zeit zu verlieren. Was, wenn Boris schon tot war? Das was der Alte ihnen erzählt hatte, hatte sie alle drei geschockt. Sie mussten etwas unternehmen, die Wache war in Gefahr.
Sie hatten gerade den Eingang des Ättablisemonts erreicht, als sie am Ende Springestraße zwei Menschen, einen Troll und einen Hund erblickten, die es auch ziemlich eilig hatten, die Boucherie zu erreichen. Vollkommen außer Puste betraten Will, Patrick, Scoglio, Rea, Goldie, Akky und nicht zu letzt Crunkers Robin Picardos Büro.
Dieser lag mit dem Kopf unter eine Akte, was ihn wohl vor den hereinsickernden Sonnenstrahlen schützen sollte. Patrick, der mit diesem Umstand vertraut zu sein schien, wollte gerade losgehen um ihn zu wecken, als ein spitzer Schrei den Kopf des Oberfeldwebels und damit auch die kte, in die Luft schnellen ließ. "Grak'k 'gt Trk'zc!", rief Teufel und sprang auf Goldies Helm auf und ab.
"Wie? Was?", Robin sah blitzschnell in alle Richtungen, sichtlich um nach irgendwelchen Feinden zu suchen, die ihn angreifen wollten. Dann blieb sein Blick an den Wächtern hängen, die ein wenig belustigt vor ihm standen.
"Ja, äh, da war ich wohl wieder in meine Akten vertieft..."
Rea wollte zunächst lachen, doch dann besann sie sich, was sie gerade gehört hatten und warum sie überhaupt hier war. Auch den anderen schien dies aufgefallen zu sein und gemeinsam, wie auf ein Zeichen hin, sprudelten sie los.

27.01.2005 23: 12

Robin Picardo

"Extrem vertieft in die Ermittlungen!", raunzte Patrick Will lachend zu.
"A...Aber g...gut das ihr da seid, dann spare ich mir den Weg und vor allem den Umgang mit dieser unsäglichen TK-Anlage!", versuchte Robin sich aus der peinlichen Situation heraus zu lamentieren und mußte tatsächlich noch einmal herzhaft gähnen. "Also was habt ihr herausgefunden?"
"G'tsak t'schark", schimpfte Teufel wieder um von Goldie Kleinaxts Schulter und Robin nahm sich vor endlich einmal Zwergisch zu lernen um dieser kleinen Rat....Eichhörnchen einmal richtig die Meinung geigen zu können.

Nach und nach begannen die Wächter von ihren zahlreichen Erlebnissen und vor allem ihren Ergebnissen zu berichten, aber ganz schlau wurde Robin aus dem Ganzen dann doch nicht.


28.01.2005 21: 00

Goldie Kleinaxt

"Was?! Die Welt wird untergehen?!" Mit hochgezogenen Augenbraun blickte der Oberstfeldwebel seine Wächter an. Die Wächter die anfangs noch über ihn gelacht und gekichert hatten waren jetzt verstummt.
"Ilkjatz'Jirutz!!" schimpfte Teufel.
"Nein, Du sollst nicht solche Dinge zum Oberstfeldwebel sagen!" ermahnte Goldie ihr Eichhörnchen und erntete denoch einen wütenden Blick von Robin.
"Goldie! Bring dieses Vieh zum Schweigen! Egal wie!" Der Feldwebel versuchte seine verloren geglaubte Autorität durch einen harten Ton wiederzuerlangen. "Ihr wollt mir also weißmachen, daß mir bzw. uns der Himmel auf den Kopf fallen wird?"
"Ähm, Nein Sir! Ein Dämon wird uns alle auffressen und die Stadt und weite Landstriche dem Erdboden gleichmachen, Sir!" Berichtigte Rea den Feldwebel. Sie fing an in ihren Taschen zu kramen. "Habs hier irgendwo aufgeschrieben.."
Robin unterbrach sie.
"Und das nehmt ihr ihm ab? Glaubt ihr denn das Gefasel von diesem Alten, der behauptet er hätte damals als Feldwebel die Welt gerettet?"
"Ähm! Sir! Er meinte er wäre damals Hauptfeldwe .."
Robin brachte Akky mit einem finsteren Blick zum Schweigen. Dann schüttelte er denn Kopf und murmelte mehr zu sich selbst.
"Hier - ich habe die Welt gerettet ... Halt - ich auch ... Ha - und ich erst!"
Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder der Realität zu.
"Leute! Wir sind hier schliesslich in Ankh-Morpork und nicht in irgendeiner Geschichte mit Teufeln, Kulten und Dämonen! Wir haben es hier nach wie vor mit nichts weiter als einer Gruppe von Spinnern zu tun." Aus der Reihe der Wächter kam ein leises Räuspern. "Ja meinetwegen! Dann halt mit gefährlichen Spinnern! Aber von Monstern und Dämonen will ich nichts mehr hören!"
Er wandte sich der Stadtkarte zu, die in der Ecke seines Büros hing.
"Wo hat der Alte gesagt, soll der Eingang nochmal gewesen sein?"

31.01.2005 21: 40

Rea Dubiata

Rea glättete den ziemlich mitgenommenen Zettel mit ihrer Hand und sagte dann: "Ein unbenutzter Dienstboteneingang beim Patrizierpalast. Die Tür ist verrammelt und so, aber der Wächter sagte uns, dass der Schlüssel irgendwo im Archiv lagert."
"Hmmm.. Soso." Der Oberfeldwebel nahm Rea den Zettel aus der Hand und las die kargen Informationen ab. "Mehr als das habt ihr nicht rausgefunden?"
"Doch!" Goldie war immer noch etwas verstört. Reas Kommentar, dass sie sowieso die Letzte wäre, auf die der Himmel herabfallen würde, hatte nicht zu ihrer Erheiterung beigetragen. "Wenn der Dämon wiedererweckt wird, werden wir alle sterben!"
"Jetzt bleib mal locker!", sagte Akky und warf der Zwergin einen vorwurfsvollen Blick zu. "Die Gilde wird sich wohl an den Wächtern rächen wollen, weil die Stadtwache die Auferstehung der Dämons das letzte Mal gestoppt hat. Ja, und danach wird der Dämon wohl die Weltherrschaft übernehmen wollen."
Goldie schmollte weiterhin und Rea erhob das Wort: "Naja, das würde bedeuten, dass der Dämon sich gegen die Götter stellt. Jenachdem, wieviel Macht er dann hat, könnte das ziemlich böse enden.."
Picardo hob eine Augenbraue. "Ihr wollt mich wohl für dumm verkaufen. Ein Dämon gegen alle Götter.. Was habt ihr rausgefunden? Patrick? Will? Scoglio?"
"Wir nicht viel wissen, Sir", sagte Scoglio. "Boris Beschwörer vermisst sein, das alles ist."
"Boris Wer?"
"Der Sohn von Lady Beschwörer!", antwortete Will. "Ihr Mann ist auch immer seltener zu Hause!"
"Und er hat den Alten Wächter besucht!" rief Rea. "Er hat ihn ausgefragt!"
Das Büro wurde wieder von verschiedenen Einwürfen erschüttert. Worte wie "aufhalten", "schreckliche Dinge" und "Wir werden alle sterben" klangen aus diversen Mündern durch den Raum. Zunächst versuchte Robin, sich auf zumindest eine der Ausführungen zu konzentrieren. Als jedoch auch Teufel begann wild herum zu schreien schlug er mit der Faust auf den Tisch. "Ruhe, verdammt nochmal! So kommen wir nicht weiter."
Es wurde fast augenblicklich ruhig. "Die wichtigen Informationen haben wir! Wir wollen verhindern, dass diese Spinner noch mehr Menschen umbringen. Das heißt wir schleichen uns da rein und überwältigen diese Kerle. Da unten sind ganz normale Menschen!"
Die Wächter auf der anderen Seite von Picardos Schreibtisch sahen fast alle zu Boden und taten so, als seien sie rein zufällig da. "Normal" war in Ankh-Morpork kein gutes Wort, denn normalerweise hatte es einen stark ironischen Beigeschmack. Nur Goldie hob ihre Axt demonstrativ um zu zeigen, dass sie für eine Schlacht gegen das Unheil bereit sei. Immerhin würde ihr der Himmel zuletzt auf den Kopf fallen.

Hildegard Buchling saß weinend am Schreibtisch eines Wächters. Man hatte sie hierher gebracht, nachdem sie am Tresen über die grausame Entdeckung die sie gemacht hatte, berichtet hatte. Die Herrin war nirgends zu finden und was hätte sie sonst tun sollen? Sie war schon so lange Dienstmädchen im Haus der Beschwörers und sie hätte niemandem von ihnen ein Verbrechen angelastet. Doch nun hatte sie Boris, geschunden, blutverschmiert und tot, in der Gartenlaube entdeckt. Der Wächter stellte ihr Fragen, doch sie antwortete nur karg. Ja, sie hatte den Mann gefunden. Ja, sie hatte schon lange für die Familie gearbeitet. Ja, sie war geschockt und würde keinem der Familienangehörigen dieses Verbrechen zutrauen...
Niemand wusste, dass sie und Boris sich heimlich getroffen hatten. Zumindest hoffte sie, dass niemand es wusste, denn wenn es bekannt war.. würde man sie sicher für die Schuldige halten, weil er sie nicht geheirartet hatte obwohl sie nun seit zwei Monaten von ihm schwanger war? Der Wächter stellte ihr Fragen, doch sie antwortete nur karg. Ja, sie hatte den Mann gefunden. Ja, sie hatte schon lange für die Familie gearbeitet. Ja, sie war geschockt und würde keinem der Familienangehörigen dieses Verbrechen zutrauen...

31.01.2005 22: 39

Akkhuna Lupus

Das leise Wimmern hallte in einem grausigen Ton von den Steinwänden des Geheimzimmers. Es hörte sich an wie ein gespenstiges Heulen, ein Jammern. Der Ton verklang langsam und nur noch ein leises Echo huschte über die Wände.
Der Klatschianer am Opferrad hatte die Hoffnung aufgegeben. Hören würde ihn hier doch niemand. Er konnte sich kaum noch an etwas erinnern, der Lord und seine Anhänger hatten ihn ans Rad gebunden, bevor sie gegangen waren.
Er war allein.
Die Schritte von Lord und Lady Beschwörer verklungen langsam in der Ferne.
Nur ein kleiner Kerzenstummel schenkte dem Raum ein flackerndes Licht.
Der Mann spürte den Schmerz auf seinem Rücken nicht mehr, es fühlte sich seltsam taub an.
Vorsichtige befühlte er seine Finger, er spürte nur noch einen pochenden Schmerz. Die eisernen Ketten waren gegen raue Seile eingetauscht worden, die sich tief in seine Haut schnitten. Langsam tasteten seine geschundenen Finger am Seil entlang, er fühlte einen Knoten. Behutsam bohrte er, so gut es seine Schmerzen zu ließen, seinen Finger hinein und drehte ihn langsam um, wie als würde er ein Schloss aufschließen. Er wiederholte den Vorgang und plötzlich spürte er, wie sich der Knoten lockerte, wie der Druck langsam aber sicher nachgab. Hastig drehte er weiter, die Seile wanden sich in seiner Hand und der Knoten war geöffnet.
Den anderen Knoten konnte er schnell öffnen und als er seine Handfessel gelöst hatte, waren die am Fuß ein Kinderspiel.
Besorgt wanderte sein Blick auf seine Hände. Sie waren rot geschwollen und entzündet. Er versuchte sie in die Ärmel seiner Kutter einzuwickeln.
Zittrig stand er auf, es brauchte eine Weile bis er genug Kraft gesammelt hatte, zu oft gaben seine Beine einfach nach.
Er schaffte es nicht zu gehen, zu schwer war die Last die seine Beine tragen sollten, also kroch er auf allen Vieren auf dem kalten Steinboden.
Er kannte den zweiten Ausgang, den Ausgang der nicht direkt ins Haus der Beschwörer führte.
Der Klatschianer spürte etwas ganz komisches, ein Gefühl von dem er geglaubt hatte es nicht mehr zu besitzen.
Es war Hoffnung.


01.02.2005 11: 02

Goldie Kleinaxt

Für Goldie war die Sache glasklar. Dennoch überdachte sie die derzeitige Lage noch einmal gründlich - mit einem scharfen analytischen Intellekt, der nur auf ein intensives Studium von billigen Kriminalheftchen wie Im Auftrag des Patriziers zurückzuführen ist.
Also..
Im - besser unter - Patrizierpalast ist das Böse und hier - also die Stadtwache von Ankh-Morpork - ist das Gute. Soweit sogut! Und das Böse ist gegen das Gute. Also muß das Gute das Böse an der Wurzel ausrotten und vernichten!
Also werden wir jetzt alle - als Vorkämpfer des Licht und des Guten - gemeinsam im Patrizierpalast das Böse bekämpfen! Genau!
.. Und wie sie das Wort Alle gemeinsam dachte, schaute sie in die Runde ihrer Mitwächter. Von Entschlossenheit war da leider keine Spur zu sehen. Rea beispielsweise versuchte sich hinter Scoglio zu verstecken.
"Also, ich stimme dem Oberstfeldwebel zu! Wir sollten die Initiative ergreifen und das Böse an der Wurzel ausrotten!" Goldie sah dabei ihren Oberstfeldwebel auffordernt an. "Stimmt doch! Oder?"
Robins Gesicht spiegelte Erstaunen und Verlegenheut wieder.
"Ähm! Ja, sehr gut Goldie! Hab ich das mal gesagt?"
"Naja, wisst ihr, wenn wir jetzt nicht handeln, dann ist es vielleicht schon zu spät!" Goldie kramte in den Erinnerungen an ihre Romanhefte "Also - jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir Helden sein können und beweisen können, daß wir für das Gute kämpfen! So wie der alte Feldwebel vor 40 Jahren!" Robin verzog dabei schmerzlich das Gesicht, aber Goldie ließ sich in ihrem plötzlichen Redefluß nicht irritieren. "Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem wir unsere Körper und Seelen in die Wagschale des Schicksals werfen müssen! Was kann uns denn passieren, ausser dem Märtyr.."
"Danke Goldie! Das reicht!!"
Die Stimme des Oberstfeldwebels klang verärgert aus dem Hintergrund.
Sie blickte in die erstaunten Gesichter ihrer Mitwächter und verstummte plötzlich.
Die Anderen starrten immer noch auf die kleine Zwergin, die ihrerseit den Moment der absoluten Aufmerksamkeit nutzte um hochrot anzulaufen.
"Ich dachte ja nur .." Ihre Stimme wurde jetzt deutlich leiser "Oberstfeldwebel, ich will doch so gerne dabei sein!"
Die letzten Worten gingen fast in ein Flüstern über.

01.02.2005 22: 33

Drei Hungrige Mäuler

Es war ein unheimlicher, vollkommen unbekannter Ort. Eine Art Halle, angefüllt mit den seltsamsten Gerätschaften, die die Hauptgefreite je gesehen hatte - und sie stand mittendrin, auf einer Art Podest, angekettet an einem massiven Holzpfahl. Immer und immer wieder hämmerte etwas beständig auf ihre rechte Seite ein. Der Schmerz breitete sich jedesmal explosionsartig zwischen ihren Rippen aus, wenn das Ding auf ihren Körper traf. Wenn sie wenigstens sehen könnte, was es war und woher es kam! Lichtpunkte tanzten vor ihren Augen, grauer Nebel verschluckte die Maschinerie vor ihr...

"Dlei, nun mach schon, wach endlich auf!" Erneut rammte ihr der Gefreite Schulterbreit seinen Ellbogen zwischen die Rippen.
Als sie die Augen diesmal öffnete, war sie nicht mehr in der riesigen Halle, die Maschinen waren verschwunden, stattdessen sah sie - Schwärze. Eine bekannte Stimme bahnte sich den Weg in ihr Bewusstsein.
"Den Göttern sei dank, ich hatte schon Angst, du würdest nie mehr aufwachen!"
Langsam drehte sie den Kopf in die Richtung des Sprechers. Ein furchtbares Dröhnen und Pochen hinter ihrer Stirn begleitete diese Bewegung. Instinktiv wollte sie mit ihrer Hand die Ursache erforschen, doch dicke Seile, die ihre Hände hinter ihrem Rücken zusammenhielten, verhinderten dieses Vorhaben. Nach und nach gewöhnten sich die Augen des Dobermanns an die Dunkelheit und er konnte einen besorgt dreinblickenden Yogi neben sich erkennen.
"Was...wo...wer?", krächzte die Achaterin, als unbestimmte Erinnerungen an purpurne Umhänge, zwei grimmige Türsteher und einen glorreichen Auftritt ihres Wächterkollegens in ihr hochkrochen.
"Äh, nun ja, ich weiß zwar nicht, woran du dich noch erinnern kannst, aber immerhin, wir sind im Hauptquartier der Beschwörigergilde drin", ein schiefes Lächeln spielte um die Lippen des Gefreiten.
Ihre Umgebung begann wieder Formen anzunehmen, Konturen traten aus der undurchdringlichen Dunkelheit hervor und bildeten einen schwachen Kontrast zur herrschenden Finsternis. Vergammeltes Stroh am Boden, ein winziges vergittertes Fensterchen in einer massiven Holztüre und mehr oder weniger gelungene Zeichnungen an den Steinwänden bestätigten ihren ersten Eindruck.
"Wie ich sehe, sind wil ja sogal fast im Zentlum." Die zittrige Stimme der Gildenexpertin konnte nicht mehr ausschließlich auf ihre schlechte körperliche Verfassung zurückgeführt werden. Eine gehörige Portion Zorn mischte sich darunter.
"Wieso, veldammt, sitzen wil hiel gefesselt auf dem dleckigen Boden einel velfluchten ZELLE? Kannst du mil das bitte elklälen, Gefleitel Schultelbleit?"
Sofort bereute sie ihren Ausbruch - nicht wegen der Art und Weise, wie sie ihren Kollegen anschnauzte, sondern vielmehr, weil ihr Kopf nunmehr endgültig zu zerspringen drohte.
"Tja, war wohl sowas wie Künstlerpech", erwiderte Yogi schulterzuckend. "Ich freu mich übrigens auch sehr, dass es dir gut geht." Er rutschte näher an Drei Hungrige Mäuler heran. "Kannst du dich vielleicht mit dem Rücken zu mir drehen? Dann könnte ich mal versuchen, dir die Fesseln zu lösen und du bindest dann mich los."
Sie tat wie geheißen. Zwar löste es noch nicht das Kernproblem ihrer Situation, aber es war besser als nichts.
Tastend huschten Yogis Finger über ihre Fesseln, suchten nach einem Ansatzpunkt für ihr Vorhaben und verharrten kurz.
"Und? Was ist? Schaffst du's?", wollte die Hauptgefreite wissen.
"Immer mit der Ruhe, ja, ich denke ich hab's gleich."
Die Stricke fraßen sich abwechselnd in ihre Handgelenke, als der VEKTOR hin und her zog und verbissen herumwerkte.
"Versuch mal, ob die Hände schon freibekommst", forderte er sie auf.
Sie zog ihre Hände abwechselnd hin und her, schob die gelockerten Fesseln immer mehr in Richtung Fingerspitzen und mit einem Mal konnte ihre linke Hand das wiedergewonnene Gefühl der Freiheit genießen. Geschafft!
"Gut gemacht, Gefleitel", lobte sie den S.E.A.L.S-Mitarbeiter.
Kurz darauf standen beide Wächter mehr oder weniger wackelig auf den Beiden und massierten sich das taube Gefühl aus den Armen.

"Aufschließen!", kommandierte eine Stimme vor der Kerkertüre. "Und bleibt hier, ich werde alleine mit ihnen sprechen!"
"Jawohl, Oberster Größter Meister!", antworteten zwei weitere Stimmen synchron.
Rasch nahmen die beiden Wächter ihre Positionen ein - Drei Hungrige Mäuler ließ sich erneut mit dem Rücken zur Wand nieder und Yogi stellte sich aufrecht an die Wand neben der Türe, so dass er nicht sofort bemerkt werden würde, wenn der oberste Beschwöriger gleich selbige öffnete.
Ein Knarren und Quietschen erklang, die Tür ging einen Spalt breit auf und herein trat ein gebückter Mann in einer reich verzierten Kutte. Der Gefreite versetzte der Kerkertüre einen Tritt und sie schnappte beleidigt ob der rüden Behandlung ins Schloss. Rasch trat Yogi hinter den Kapuzenträger, zog ihm selbige herunter und presste seine linke Hand auf dessen Mund.
"Seid ihr der Gildenoberste?"
"Mmpfhh!"
"Ja?"
Nicken.
"Werdet ihr euch zivilisiert verhalten und nicht schreien, wenn ich euch loslasse?"
Erneutes Nicken.
"Gut." Der Gefreite Schulterbreit ließ von seinem Opfer ab.
Empört drehte sich der Oberste Größte Meister herum, setzte zu einer lauten Protestrede an und verschluckte gleich wieder die erste Silbe, als er die hünenhafte Gestalt des Wächters gewahrte.
"Ihl seid also del Anfühlel diesel Kapuzentlägel?" Drei Hungrige Mäuler trat nun ebenfalls auf die beiden Männer zu.
"Ja der bin ich. Und ihr seid wohl die beiden Wächter, die sich stümperhaft in meinen Verein der kulthurellen Pflege ankh-morporkianischen Wissens einschleichen wollten, um an geheimes Wissen zu gelangen?"
"Wie?" Der VEKTOR legte dem Beschwöhriger nachdrücklich seine kräftige Hand auf die Schulter. "Kulthurpflege? Ihr Wahnsinnigen verstümmelt Unschuldige, quält sie bis zum Tode und nennt das Kultur?"
"Also ich muss doch wohl bitten! Das ist ja wohl die furchtbarste Verleumdung die ich je gehört habe! Wir sind doch keine Anhänger von dem verrückten Lord Beschwöhrer!" Zornig funkelte der Gildenoberste die beiden Wächter an.
"Wollt ihl damit sagen, dass ihl keine Dämonen beschwöhligt?", setzte die Achaterin nach.
"Äh, nun ja, also...", leicht verlegen nestelte der Oberste Größte Meister an seinem Umhang, "das nicht. Aber wir haben noch NIE Menschen dafür geopfert!"
"Was können sie uns über folgende Begebenheiten sagen?" Yogi Schulterbreit erzählte kurz, aber sehr detailliert über die gefundene Leiche.
"Schnittmuster? Langsamer Tod?", vergewisserte sich der Beschwöhriger mit leichenblasser Miene.
Drei Hungrige Mäuler bestätigte durch ein knappes "Ja".
"Ihr Götter steht uns bei! Er ist zurück!"
"Wer?", fragten die beiden Wächter wie aus einem Munde.
"Lord Beschwöhrer! Und er will den mächtigen Qwerdsay Iopjkl beschwörigen, den abscheulichsten Dämon des ganzen Pandaemoniums." Er schluckte heftig. "Ich fürchte, diesmal ist er besser vorbereitet..."
"Diesmal? El hat es schon einmal velsucht? Wel ist el, wo finden wil ihn, was habt ihl mit ihm zu tun?" Die Fragen des Dobermanns prasselten wie Pfeile auf den Gildenvertreter ein.
"Ich, nun, ihr müsst verstehen, ich war jung, dumm und unerfahren. Der Lord hatte eine besondere Gabe, Menschen zu überzeugen und es galt als schick in dieser Vereinigung dabeizusein. Ich wusste nicht, was er vorhatte, wie er es vorhatte..."
"Ihl walt dabei?"
Mit hängenden Schultern gab der Oberste Größte Meister seine Jugendverfehlung zu. "Aber ihr müsst mir glauben, nicht lange. Als ich merkte, was vor sich ging, bin ich ausgetreten aus der Vereinigung."
"Ihl seid davongelannt?"
"Ähhh, ja, so könnte man es auch sagen."
"Wo finden wir diesen Wahnsinnigen?" Yogi packte den Beschwöhriger an den Armen und schüttelte ihn leicht.
"I-i-ich w-w-weiß e-e-es n-n-nicht", stotterte dieser und setzte in normalem Tonfall fort (der Gefreite wurde sich des missbilligenden Blicks der Hündin gewahr und stellte seine Befragungsmethode ein), "aber der Lord ist ein Traditionalist. Vermutlich treffen sie sich im alten Klubraum, unter dem Patrizierpalast."
"Dann wülde ich volschlagen, wil machen uns schleunigst auf den Weg dolthin." Drei Hungrige Mäuler machte ein entschlossenes Gesicht. "Und ihl Meistel, ihl weldet uns begleiten."



03.02.2005 10: 32

Patrick Nichts

Nach einer Weile hatte sich auch die Situation im himmelblauen Knahbenzimmer etwas beruhigt. Die Wir-werde-alle-sterbe-Stimmung war zwar immernoch vorhanden, aber die fleißigsten Anhänger bemühten sich mittlerweile ihre Mitgliedschaft etwas verdeckt zu halten.
Einige andere schienen gar nicht mehr zu kapieren was abgeht und warteten verzweifelt auf Hilfe des Vorgesetzten. Da dieser aber genauso verzweifelt zu sein schien war die ganze Situation hoffnungslos.
Schließlich schien der Oberstfeldwebel sich dazu durchgerungen zu haben die Motivation der Truppe wieder etwas zu heben.
"Also Leute. Es gibt immer Hoffnung, selbst in dieser auswegslosen.. mist... ich meinte natürlich in dieser hoffnungsvollen Situation. Immerhin können wir noch einiges machen bis es zu diesem Weltuntergang kommt. Außerdem ist es noch nicht ein Mal sicher, dass dieser komische Dämon beschwört werden soll."
"Doch ist es. Lord Beschwörer wird um jeden Preis versuchen Qwerdsay Iopjkl zu beschwören. Und dieses Mal könnte er es sogar schaffen. Damals, bei seinem ersten Versuch war er nur ein junger Narr, heutzutage hat er alles ausgetüftelt und wir müssen uns beeilen um ihn zu stoppen. Es könnte auch schon alles zu spät sein."führte der Husky seine Story aus.
"Und was führt dich zu diesen Annahmen Oberstgefreiter?" konterte Robin
"Ich meine er hat seinen Sohn geopfert für diesen verdammten Dämon. Warum sollte er es da nicht ernst meinen? Außerdem die Indizien werden immer klarer. Er ist immer seltener da, die Leichen häufen sich."
"Das sind keine klaren Gründe Patrick. Dafür lohnt es nicht in den T.. ich meine in diese Katakomben zu gehen." der Ranghöhere beharrte auf seinen Standpunkt.
Plötzlich klopfte es an der Scheibe. Etwas genervt öffnete Robin diese und reichte die Taube dann an Will, den anwesenden Kommex weiter.
"Bestimmt noch eine Leiche. Bin gespannt wer es diesmal ist." War die hochwertige Einschätzung des Abteilungsleiters.
"Ähm nicht ganz Sir." sagte Will und reichte den Zettel weiter.
"Verdammt. Warum immer ich. Warum immer ich?!
"Also was ist jetzt, retten wir die Welt oder was?" Goldie schaute strahlend, aber doch etwas schüchtern von unten her den Oberstfeldwebel an.
Patrick winkte mit seinen beiden Amrbrüsten als der Abteilungsleiter von DOG seinen Blick schweifen lies.
"Nun gut, dann machen wir uns wohl auf den Weg. Mir bleibt echt nix anderes übrig." mit einem großen Seuftzer scheuchte signalisierte er den anderen, dass sie schon Mal das Büro verlassen sollten.

Draußen trat eine komisch gespannte Stimmung ein und einige der Wächter schauten auf den Boden und warteten.
Plötzlich kam Patrick ein Gedanke und er sagte nurnoch.
"Bin gleich wieder da" und rannte dann los.
Schnell lief er durch die Boucherie Rouge zu seinem Büro, riss die Tür auf und durchsuchte sein Zeugs.
Nach ein paar Sekunden des Suchens fand er, was er gesucht hatte, seinen Ledermantel und darin die Sonnenbrille. Beides zog er an beziehungsweise auf und machte sich auf den Rückweg.

Vor dem Büro des Oberstfeldwebels war sogar schon Robin getreten und alle schauten ihn etwas komisch an. Kommentare wie"Und darauf mussten wir also warten" und "was bildet der sich ein" kamen aus diversen Mündern.
Mit einem "Was?" und fragend erhobenen Händen ging der Husky weiter auf die Gruppe zu und blieb schließlich vor ihnen stehen.
Nachdem immernoch nichts geschah fügte er ein "Wollen wir langsam los" hinzu und erntete weitere böse Blicke und Kommentare. Die Worte hatten aber den gezielten Effekt und die ganze Gruppe machte sich langsam auf den Weg durch die oberen Geschosse der Boucherie Rouge und schließlich aus ihr heraus.

03.02.2005 18: 53

Rea Dubiata

Die Truppe Wächter ging in Richtung Patrizierpalast los.
"Also, wo sind Dlei und Yogi jetzt?", fragte Akky und sah Patrick mit hochgezogenen Augenbrauen ob seiner auffälligen Kleidung an.
"Na, auch bei diesem Versammlungssaal unter dem Patrizierpalast. Sie warten davor auf uns!", entgegnete Patrick ein wenig trotzig. Seiner Einstellung nach bedurfte es neben Können auch Stil um seinen Verbrecher zu schnappen. Ohne seine Sonnenbrille kam er sich auf solch gefährlichen Einsätzen irgendwie schutzlos vor.
Rea seufzte ein wenig erleichtert. Es war nicht so, dass Rea Angst vor dem Tod hatte. Sie war eine Hexe und das bedeutete, dass sie wissen sollte wann sie starb [1] und momentan fühlte sie, dass sie noch eine Zukunft hatte. Wovor es ihr graute waren Verletzungen. Sie wusste nur zugut, was der Gebrauch von Waffen anrichten konnte. Doch sie hatte bereits zweimal zusammen mit Dlei eine Mission überstanden und sich dabei erfolgreich hinter deren Schwert verstecken können.
Goldie war im Gegensatz zu Rea Feuer und Flamme für ihren Einsatz. Mit hocherhobenem Haupt und noch höher erhobener Axt schritt sie stolz dem Oberfeldwebel hinterher, als ob sie den anderen zeigen wollte, was eine wahre Wächterin war. Dieses Beispiel wurde jedoch dadurch zerstört, dass neben ihr Scoglio ging, der durch seine Körpergröße und Muskelmasse eine natürliche Begabung zum Respekteinflößen besaß. Er wirkte sehr viel imposanter als die Zwergin und er hatte auch nicht viel zu befürchten. Pfeile hinterließen zwar unschöne Kratzer, doch ob er sich dessen in der warmen Nachmittagssonne bewusst war, war fraglich.

Patricks Augen schweiften hinter der Sonnenbrille unruhig hin und her. Er suchte nach Scharfschützen, die den Eingang bewachen könnten, doch er fand nichts. Auch Picardos Augen suchten die Umgebung ab. Wo war die Tür? Wo waren Dlei und Yogi?
Schließlich fanden sie die Tür. Sie stellten sich in einiger Entfernung dort auf.
"Tut so, als würdet ihr euch unterhalten", sagte Patrick. "Das fällt weniger auf."
"Wer ist hier auffällig? Hm?", sagte Akky, mied jedoch den Blick des Huskys.
"Da sind Dlei und Yogi!", sagte Will. "Und sie bringen jemanden mit!"
"Der Oberste Größte Meister der Beschwörergilde, wie sie angekündigt haben. Und den Schlüssel für die Tür haben sie hoffentlich auch.." Robin kratzte sich am Kopf. War das alles wieder verworren. Der OGM hatte einen Schlüssel zu dem Dienstboteneingang, weil er selbst mal in dieser Vereinigung war. Aber er war ausgetreten. Ob man ihm trauen konnte?
Nach einer kurzen Begrüßung gingen die Wächter und der Gildenvorsitzende zu dem besagten Eingang. Die Tür sah verwittert und ungenutzt aus. Gerade wollte der Beschwörer den Schlüssel ins Schloss stecken, als sich die Tür öffnete. Ein Schrei ertönte, dann viel ein kleiner Klatschianer aus dem Türrahmen. Er war übel zugerichtet. Blut und Wasser tropften aus zwei Tuchstumpen, die er um seine Hände gewickelt hatte. Er war ohnmächtig. Der Schreck, auf einmal Gesichter zu sehen, hatte ihm anscheinend das Bewusstsein geraubt.
Rea kniete sich neben den Klatschianer und fühlte den Puls. Er war da, aber schwach. Robin kniete sich auf die andere Seite des Mannes, denn auch er hatte ein wenig medizinische Erfahrung. Er hob den rechten Arm des Ohnmächtigen hoch, damit Rea den provisorischen Verband abwickeln konnte. Was zum Vorschein kam, war fürchterlich und entzog sich jeder Beschreibung. Das Fleische der Hände war teilweise gar, aufgeplatzt, triefte mit Wundwasser.
"Wir müssen ihn zu Rogi Feinstich bringen", sagte Rea bestimmt und berührte vorsichtig die rote Haut auf dem, was wohl mal eine Hand gewesen war. Robin bemerkte, wie die Muskeln des Armes reflexartig kontraktierten und nickte Rea zu. Die Hand war noch nicht abgestorben, man konnte sie noch retten.
"Wir müssen vor allen Dingen diese Irren da unten stoppen!", sagte der Beschwörer und verschränkte die Arme.
"Dann bringe ich ihn eben allein zur Wache! Er wird sonst sterben.", sagte Rea und sah dem Gildenvorsitzenden mit zusammengezogenen Augenbrauen an. Dieser bemerkte das Funkeln in ihnen und änderte drehte sich zu Picardo.
Rea tat es ihm gleich. Mit zusammengebissenen Lippen suchte in den Augen des Oberfeldwebels nach Bestätigung.

05.02.2005 0: 11

Goldie Kleinaxt

Robin überlegte und ringte offensichtlich mit einer Entscheidung.
"Mmh! Eigentlich will ich nur ungern einen von Euch mit ihm" er zeigte auf den Verletzten Mann "zurückschicken! Ich denke dort unten werden wir alle Mann gebrauchen, die wir haben!"
Bei seinem letzten Satz glaubte der Oberstfeldwebel kurzzeitig Panik in Reas Augen zu erkennen und sie schien sich jetzt geradezu an den Verletzen zu klammern.
"Aber Oberfeldwebel! Der Mann braucht Hilfe!" Für die anderen Wächter nicht sichtbar, stieß Rea dem Klatschianer den Ellenbogen in die Seite, so das dieser kurzzeitig noch lauter jammerte als vorher.
"Na gut! Rea bring ihn zu Rogi." gab der Feldwebel nach.
"Aber komm dann sofort wieder zurück!" Robin überlegte kurz "Und am besten bringst Du gleich ein paar von den FROG's mit!"
Das ließ sich Rea nicht zweimal sagen und schleifte den Verletzten -mehr oder weniger rücksichtsvoll- in Richtung des Wachehauses davon.

Die Sonne verschwand langsam hinter den Häuserdächern und ihre letzten Strahlen erfüllten den Platz mit einem leichten roten Leuchten. Während Rea und mit dem verletzten Klatschianer in der Menschenmenge verschwand, wandten sich die übrigen Wächter wieder dem Kellereingang vor ihnen zu. Eine merkwürdig morphide Stimmung breitete sich unter den Wächtern aus.
Robin atmete noch einmal tief durch.
"So! Sind alle bereit?" Er blickte noch einmal in die Reihe seiner Wächter. "Also gut! Ich und Scoglio gehen voran. Der Rest bleibt hinter uns. Yogi und Patrick - Ihr beiden zuletzt. Und ihr, Euer Lordschaft, bleibt besser immer in meiner Nähe!" fügte er in verschwörerischen Ton an den Gildenmeister gewandt hinzu.
Und so betrat die Gruppe mit gemischten Gefühlen die alten Gewölbe unter dem Patrizierpalast.


06.02.2005 18: 36

Drei Hungrige Mäuler

Besser gesagt, sie versuchten es. Kaum war Scoglio über die Türschwelle des alten Dienstbotenzuganges getreten, wurden die Wächter durch höfliches Hüsteln, das sich nicht durch Lautstärke, sondern vielmehr durch eine gewisse Penetranz auszeichnete, an ihrem Vorhaben gehindert.
"Oberfeldwebel Picardo?" Der schwarzgekleidete Mann gab sein Vorhaben, die Aufmerksamkeit der Wächter diskret zu erlangen auf.
"Ja, was ist denn?" Robin, der gerade dabei war, den Obersten Größten Meister hinter dem Troll durch die Türe zu bugsieren, schwang herum.
"Sir, wenn ihr und eure Mitarbeiter mir bitte folgen würdet, Lord Vetinari läßt euch ausrichten, dass er gerade einige Minuten seiner kostbaren Zeit für euch erübrigen könnte."
Im Wissen, dass niemand ein höfliches Ersuchen des Patriziers abschlug (es sei denn, der Betreffende war interessiert daran, das Aggressionsverhalten von Skorpionen zu erforschen), wandte sich der Palastbedienstete um und schlug den Weg zum Haupteingang des Gebäudes ein.
Eine Gruppe höchst verwirrter und im Falle von Goldie, zutiefst enttäuschter Wächter (Wie sollte sie jemals ihr Können beweisen, wenn sich das Abenteuer schon in Griffweite befand, doch sie immer wieder am zupacken gehindert wurde?), trottete niedergeschlagen hinterher. Zwei Palastwächter konnten auch Scoglio davon überzeugen, dass es günstiger wäre, den Anschluss an die Gruppe nicht zu verlieren.

Im Vorraum zum rechteckigen Büro, trafen die Sonderermittler auf Rea, die völlig aufgelöst im Raum auf und ab ging. Als die Kollegen eintraten, setzte sie sofort zu einer Erklärung an.
"Oberfeldwebel Picardo, Sir, ich war...ich wollte...dann kamen...".
Die ausführliche Berichterstattung der Gerichtsmedizinerin musste warten. Die Türe zu Vetinaris Büro schwang auf.
Robin trat gewohnheitsmäßig einen Schritt zur Seite, um dem ranghöheren Hauptmann den Vortritt zu lassen. In einigen Situationen war Respekt vor den hohen Tieren eine durchaus angemessene Verhaltensweise.
Er schluckte heftig, als im hintersten Winkel seines Bewusstseins rote Lampen aufflammten und Alarmglocken unangenehm schrillten. Diesmal war kein Offizier zugegen, dem die Ehre des Vortritts gebührte! Widerwillig zwang er seine Beine in die richtige Richtung und betrat die Höhle des Löwen.
Der Rest der Truppe folgte seinem Beispiel und - wie es der Instinkt eines jeden Wächters gebot - nahmen alle Haltung an und versuchten gleichzeitig, mit der Wand in ihrem Rücken so gut als möglich zu verschmelzen.
Lord Havelock Vetinari saß hinter seinem Schreibtisch, zumindest konnte man es annehmen, denn wem sonst konnten die Hände gehören, die die Abendausgabe des "Boten", eine der neueren Zeitungen der Stadt, die sich hauptsächlich mit Geschehnissen im Ausland befasste, hielten.
Angestrengt versuchten die Wächter, jegliche Geräusche zu vermeiden, die die Aufmerksamkeit des Patriziers auf einen selbst lenken konnten. Nach einer schier unendlich scheinenden Zeit, eröffnete Vetinari das Gespräch.
"Ein gennuanischer Bürger wurde von den Männern des klatschianischen Serifen hingerichtet, weil er einer Haremsdame ein Glas Wein angeboten hatte." Das Rascheln von Papier dröhnte förmlich in den Ohren, als der Patrizier die Seite umblätterte.
Die Wächter versuchten krampfhaft verständnislose Blicke und hochgezogene Augenbrauen zu vermeiden.
"Es begab sich, dass sich dieser Zwischenfall anläßlich des Karnevals in Gennua zugetragen hatte und es sich bei der Dame um die verkleidete Ehefrau des Unglücklichen handelte." Vetinaris Stimme verriet keinerlei Gemütsregung. "Ein Umstand, den mir ein verläßlicher Informant mitteilte." Weiteres Rascheln ertönte seitens des Schreibtisches.
"An der borograwisch-überwaldianischen Grenze kam es zu gewaltsamen Übergriffen bei der Vermählung von Prinzessin Nastasja und dem Grafen Wolfgang von Lobos-Lykant, eine Verbindung, die als Zeichen des friedlichen Miteinanders beider Nationen geplant war, als der Graf seiner Braut den Ring anstecken wollte. Der Ring war aus massivem Silber." Vetinari hielt wiederum kurz inne. "Ein unglückliches Versehen, da der Juwelier irrtümlich die falschen Ringe lieferte." Langsam senkte sich die Zeitung und gab den Blick auf das hagere, regungslose Gesicht des obersten Herrschers der Stadt frei. "Kleine Ursachen mit gewaltiger Wirkung, nicht wahr, Oberfeldwebel Picardo?"
"Ja Herr." Robin wusste beim besten Willen nicht, worauf Vetinari hinauswollte, dennoch zeigte er eine Gewandtheit in Sachen diplomatischer Gesprächsführung, die jedem Bürger der Stadt in einer derartigen Situation zu eigen war. Vielleicht lag es an der Luft Ankh-Morporks oder es war eine Sache der Gene.
"Nun, dies ist die heutige Abendausgabe, wer weiß, welche Schlagzeilen bereits für das morgige Exemplar bei den Setzern bereit liegen?"
"Herr?"
"Lasst es mich so ausdrücken, Oberfeldwebel, ich möchte nicht gezwungen sein etwas wie "Klatschianische Kriegsflotte auf dem Weg nach Ankh-Morpork! Patrizier foltert unschuldige Einwanderer der Wüstengebiete in den Kerkern des Palastes. Skandal durch Mitglieder der Stadtwache zu vertuschen versucht!" nach dem Frühstück zu lesen. Derartige Nachrichten sind dem körperlichen Wohlbefinden nicht gerade zuträglich."
"Ja Herr. Nein Herr."
"Ihr seid ein verständiger Mann, Oberfeldwebel. Ihr werdet es in der Wache noch weit bringen."
"Herr."
"Ihr dürft nun gehen, Oberfeldwebel. Ich möchte euch nicht länger von euren Ermittlungen in dieser Dämonenbeschwörungssache abhalten. Doch seid bitte so freundlich und vermeidet weiteres Aufsehen."
"Ja Herr."
Lord Vetinari wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem "Boten" zu. Die Unterredung war beendet.



13.02.2005 12: 49

Rea Dubiata

Während die Wächter durch die Gänge des Patrizierpalasts gingen um möglichst schnell zum Ausgang zu finden wandte sich Robin and Rea. "Wo ist dieser Klatschianer denn jetzt? Und wie kamst du überhaupt hierher?"
"Einige Palastwächter haben mich aufgehalten und gesagt, dass der Arzt des Patriziers sich persönlich um den Klatschianer kümmern wird. Ich habe den Arzt gesehen und ich bin mir sicher dass der Patrizier veranlasst hat dass es dem Verletzten sehr bald wieder besser geht. Eine gute Behandlung wird sicherlich dazu führen, dass der Katschianer sich später nicht in der Öffentlichkeit über die Zustände in Ankh-Morpork beschwert." Rea schwieg einige Sekunden, um deutlich zu machen, dass sie den Arzt für nicht sonderlich kompetent hielt. Ob er dann noch zu einer Aussage fähig war.. darüber wollte sie gar nicht erst nachdenken. Sie vermutete, dass es dem Klatschianer sicherlich bald besser gehen würde, je nach dem, ob sein Glauben das Beschwören von Dämonen billigte. Sie presste die Lippen zusammen, um ihrem Missfallen, ja, ihrer Wut über ihre eigene Hilflosikeit in dieser Situation, keinen weiteren Ausdruck mehr zu geben.
Der Oberfeldwebel glaubte zu verstehen und nickte, als der Trupp erneut aufgehalten wurde.
Ein großer bulliger Palastwächter stellte sich ihnen in den Weg. "Der Patrizier hat soeben Nachrichten vom Wachhaus erhalten und wünscht, dass die hier Anwesenden Wächter davon erfahren." Mit wichtiger Miene gab er Yogi Schulterbreit den Zettel. Es war kurz gesagt ein Wisch, wie er von offizieller Stelle nie an den Patrizierpalast gesendet worden wäre. Er enthielt folgende Nachricht:

Boris Beschwörer, ehrwürdiger Herzog vom Runden Meer, ist tot! Seine Leiche wurde soeben ins Wachhaus gebracht.

Das war alles. Nur wenige Worte waren nötig, dann verabschiedeten sich Akky und Rea und machten sich auf den Weg ins Wachhaus. Die restlichen Wächter blieben, um sich zu beraten.

Lord Beschwörer stand im Kreis seiner Mitbrüder. In ihrer Mitte lag ein Rad, auf dem zwei kräftiger Männer des Ordens einen bewusstlosen, halbnackten Mann fesselten. Als dies endlich vollbracht war kam Lady Beschwörer, als einzige in einer weiße Kutte gekleidet, in den Kreis. Sie zog den linken Ärmel ihres Gewandes hoch und legte damit einen kaum zugeheilten Schnitt frei. Der Lord murmelte einige Wörter in einer unbekannten Sprache, dann öffnete er mit seinem Messer den Arm seiner Frau erneut. Ihr Blut sollte die Klinger weihen, es von dem unreinem Blut der Opfer reinigen, damit sein Gott diese Opfer auch akzeptieren würde.
Jetzt schritt er einige Mal um das Opfer herum, blieb dann an dessen rechter Seite stehen und Befühlte den Bauch des Unglücklichen. Jetzt durfte nichts mehr schief gehen. Sorgsam suchte er die Stelle aus, nur wenige Millimeter trennten Erfolg von Misserfolg. Dann stach er zu. Erbarmungslos suchte sich kalter Stahl den Weg in warmes Fleisch.

13.02.2005 15: 31

Robin Picardo

Brummender Singsang, hypnotisch zuckende Leiber...irres Stakkato steigerte zu einem Crescendo des Wahnsinns.
Fackeln malten wilde Fantasiegestalten an die düsteren Wände während sich die Zeit zu winden begann. Das Licht wechselte von Grün nach Rot und dann wieder nach Blau. Das Blut des Bedauernswerten begann langsam Blasen zu schlagen und sich zu...irgend etwas zu manifestieren.
"Mpa'l mb'eschalam nui!!!", kreischte Beschwörer! "Erwache endgültig Qwerdsday! Lord der Dunkelheit! Nimm mein Geschenk!!!! Mein Geschenk ist Ankh-Morpork und dann die ganze Scheibe!!!!!
Alles schien, nein es lief wirklich so ab, in Zeitlupe. Die Bewegungen der Tänzer und Beschwörer muteten immer langsamer an, Nur das Blut blubberte noch in Echtzeit und nahm langsam Gestalt an.

Noch im Palast


"Scheiß auf Diplomatie!", brach es aus Robin hervor.
Ein empörtes Zischen entwich Goldies Mund.
"Aber Sör...!", begann sie vorwurfsvoll, wurde aber jäh unterbrochen durch einen erneuten Ausbruch ihres Abteilungsleiters.
"Scheiß auf den Patrizier!!", wütete Robin energischer.
Ein kollektives 'Uhhhhhhhh' erklang nun aus den Münder der anwesenden Wächter.
"Ich weiß das im Moment die Ka...das Ankhwasser am Dampfen ist...Jede Faser meines Leibes spürt dies!", die Nackenhaare des Gildenexperten standen ihm nicht nur buchstäbllich zu Berge. Robin spürte, dass etwas im Gange war und dieses Etwas gefiel ihm ganz und gar nicht.
Robin drehte sich zu Goldie um.
"Goldie?"
"Ja Sör?"; die Zwergin salutierte zackig.
"Jetzt ist es an der Zeit die Welt zu retten!!"
Robin drehte sich einmal um die eigene Achse und trat einen der "aufsichtsführenden" Palastwächter kräftig in ...die Familienjuwelen.
Mit einem Stöhnen ging der Bulle zu Boden.
"So Leute! Jetzt gehts in den Keller!", sprachs und ging gezielt auf eine Treppe zu die in die unteren Ebenen des Palastes führten.
Scoglio zuckte mit den Achseln und folgte seinem temporärem Chef......



21.02.2005 19: 19

Akkhuna Lupus

Es vermag keiner großen Künste um zuerkennen wie das Leben des Boris Beschwörers sein Ende gefunden hatte.
Sein Körper, wenn das etwas was noch von ihm übrig geblieben ist es noch wert ist "Körper" genannt zu werden, glich einer Kraterlandschaft.
"Wer hat ihn gefunden?", fragte Akky ihre Kollegin.
Rea fischte einen kleinen Zettel von der Bahre und ihr Blick wanderte rasch über die Zeilen.
"Das Dienstmädchen der Familie Beschwörer, er lag im Gartenschuppen. Die Wächter vermuten, dass das Mädchen ein Verhältnis mit ihm gehabt hatte", las die Gerichtsmedizinerin vor.
Die Werwölfin nickte und die SUSIs begannen den Leichnam grob zu untersuchen.
Eigentlich sah es aus wie ein Stadtplan, genauso ein seltsames Muster wie es die Körper der anderen Opfer aufgewiesen hatten. Immer wieder lief es Akky kalt den Rücken runter, wenn sie sich in Gedanken die einzelnen Schnitte vorstellte. Die Spurensicherin kämpfte gegen die Übelkeit und selbst Rea machte der Anblick von Boris Beschwörers sterblichen Überresten ein wenig zu schaffen.
Die beiden notierten sich das Gröbste, großartige Unterschiede zu den anderen Toten waren nicht zu erkennen.
Rea und Akky beeilten sich, um schnell wieder bei den anderen sein zu können.

Der Gesang der Beschöwer-Anhänger hüllte den Raum ein und hallte in schaurigen Tonlagen von den Steinwänden wieder. Die Fackeln flackerte in unregelmäßigen Abständen und erloschen schließlich.
Von der Mitte des Kreises strahlte das Licht wie eine Sonne und man konnte das Opfer nicht mehr erkennen, denn das Auge des Lichtstrudels war stechend weiß.
In einem ruhigen Rhythmus tanzten die Beschwörer um die Mitte herum und waren nur mehr dunkle Schatten in einem seltsam diffusen Licht.
Die Worte des Lords gingen im Singsang unter, der allmählich seinem Höhepunkt entgegen stieg. Die Farbe des Lichtes wechselte in jeder Sekunde, gelb, grün, blau, orange, Farben deren Namen man nicht kannte. Es begann zu blitzen und die Tänzer flackerten im grellen Zucken der Dunkelheit.
Plötzlich wurde es stockdunkel, der Gesang verstummte, die Bewegungen erstarrten.
Es war als würde sich eine dünne Eisschicht über alles legen, denn es knackte leise in der Dunkelheit. Der Raum war still, totenstill. Kein Atemzug war zu hören.
Das große, pulsierende Herz hatte für einen kurzen Moment ausgesetzt, ein Moment der Stille. Grauenhafte Stille. Unendliche Sekunden lang.
Dann schlug es wieder, kräftiger als je zu vor, als wolle es sich mit aller Kraft von der Pause erholen.
Aus der Mitte stieg eine schemenhafte, grünliche Gestalt auf und fing an, in einem gehässigen Ton zu lachen.


25.02.2005 21: 08

Patrick Nichts

Die Fackeln an den Wänden erloschen und Robin stockte im Hinuntersteigen der Treppen. Das Resultat war, dass die hinteren Wächter immer auf die vorderen liefen, was der Oberstfeldwebel schmerzhaft zu spüren bekam, denn Scoglio stolperte fast über ihn.
Nach einigen Flüchen und unterdrückten Tränen begannen die Wächter sich flüsternd zu unterhalten.
Typische Sprüche wie: "Was machen wir jetzt?" oder "Sollten wir lieber nicht umkehren" wanderten durch den dünnen Gang.
"Nein, wir gehen weiter und werden die Scheibenwelt retten." sagte Robin schließlich und Goldie unterstützte ihn sofort.
"Na also, auf Sie mit Gebrüll!!!" rief sie und rannte sofort danach schreiend los mit, wie das metallisch schabende Geräusch vermuten lies, erhobener Axt.
Ein kurzer Fluch verließ Robins Zunge und er befahl nurnoch ohne nachzudenken:
"Los, hinterher. Der Überaschungsmoment ist jetzt weg, aber vielleicht haben wir Glück und sind in der Überzahl." Man konnte aus des Dobermanns Ton erahnen, dass er sich die ganze Situation anders vorgestellt hatte.

Patrick zog seine beiden Handarmbrüste aus den tiefen seines Mantels und überprüfte ob sie geladen waren. Schnell rantte er den Gang weiter hinab, konnte Goldie aber nicht einhohlen, denn sie rannte ganz schön schnell. Der Oberstgefreite konnte nur von der Lautstärke ihres Schlachtschreis erahnen, wie nah oder fern er ihr war.
Je weiter er in die Tiefen vordrang umso wärmer und stickiger wurde die Luft.
Schließlich bog der Gang um eine Ecke und der Husky stand in einem Raum in dem ein gleißendes Licht von der Mitte aufging wo ein... Hase saß.
Der Oberstgefreite konnte seinen Augen nicht trauen. Ein grüner, ziemlich hässlicher, über Durschnitt großer [2] Hase mit einer hässlichen, aber zugleich auf sondere weise kranken Fratze, saß auf einem kleinen Podest.

Patrick blickte sich um und sah, wie ein Mann in einer Kutte seinen Kopf auf die Schulter einer Frau abgelegt hatte, deren Kutte andersfarbig war wie der Rest der Kuttenträger. Er konnte ein leises Schluchzen von dem Mann ausgehend hören und erkannte schließlich das Gesicht von Lady beschwörer, als die kurz den Kopf hob und er unter die Kutte blicken konnte. Wie es schien tröstete sie ihren Mann ob des Misserfolges.
Goldie stand vor dem Häschen und streckte ihre Hand aus, zuckte aber zurück als ein "Nein", von Patrick geschrien wurde.
"Es könnte vielleicht doch gefährlich sein" sagte der Oberstgefreite, als er zu Goldie rannte.

Von hinten kam auch der Rest der Wächter angerannt und schon bald erkannten auch die was Lord Beschwörer als "Qwerdsay Iopjkl" beschworen hatte.

27.02.2005 20: 22

Robin Picardo

"Und das soll einer der schaurigsten Dämonen sein, den die Scheibenwelt zu bieten hat?!?!?", stellte Robin laut in den Raum während der große grüne Hase vor sich hinmümmelte [3].
"...und das mir!!", wimmerte Lord Beschwörer immer noch den Kopf auf die Schulter der anderen Kuttenträgerin gebettet. "...irgendwas muss falsch gelaufen sein!!"
Der Körper des alten Lords bebte wieder heftig als er von einem neuerlichen Weinkrampf geschüttelt wurde."
Wächter wie auch rituelle Teilnehmer standen ratlos und auch verduzt in der dunklen Kaverne und wußten nicht so recht, was nun zu tun ist.
Nur das leise Mümmeln des untermalte die Stille.

28.02.2005 10: 20

Goldie Kleinaxt

Die Szenerie erschien ihren gewollten oder ungewollten Betrachtern als fast sureal. Es war wie ein kurzer Moment des Innehaltens und der Stille. Die wenigen leisen Geräusche, wie etwa das Schlutzen von Lord Beschwörer oder das verlegene Fußscharren der restlichen Kultisten konnten nicht durch den Mantel dieser skurrilen Szene dringen und den Betrachter von dem fast schon komischen Widerspruch ablenken, den sie in sich barg. Zu stark wirkte der Kontrast zwischen den modrigen feuchten Steinwänden dieses Raumes - tief unter der heutigen Oberfläche - mit einem noch immer schwach grünlich leuchtenden Beschwörungskreis in der Mitte und dem darin befindlichen großen Steinblock. Sicherlich erschien es Beschwörern seit jeher als erstrebenswertes Ziel ihrer Arbeit, möglichst große und zumindest äußerlich schreckliche Monster herbeizurufen. Zumindest was die angestrebte Größe der Kreaturen anging, ließ der Beschwörungssockel keinen Zweifel daran aufkeimen. Für alles, was nicht die ungefähren Dimensionen eines Elefanten hatte, wirkte er schlichtweg überproportioniert.
Und das auf eben diesen Sockel sitzende kaninchenähnliche Wesen hatte eindeutig nicht die Größe, diesen Sockel sinnvoll auszufüllen.
Es blickte verwirrt durch den Raum und hoppelte von einer Seite des Sockels zur anderen, wurde aber jedesmal von Etwas den Wächtern nicht sichtbares davon abgehalten, diesen zu verlassen.
Von Gefühlen wie Erleichterung, Verwirrung aber auch Enttäuschung durchflutet, starrten alle Wächter wie gebahnt auf das Ergebnis der Beschwörung.
"Lord Beschwörer!? Im Namen der Stadtwache von Ankh-Morpork erkläre ich sie für festgenommen!"
Mit diesem Satz zerriss Robin Picardo die skurille Szene und die Augen sämtlicher Anwesender richteten sich augenblicklich auf ihn. Der Lord erhob sich und begann zu kichern. Robin hielt irritiert inne.
Das Kichern steigerte sich zu einem Lachen und mit Erschrecken beobachteten die Wächter, wie er langsam auf den Sockel zuging.


28.02.2005 14: 57

Rea Dubiata

Der Lord näherte sich mit großen Schritten. Niemand schien in der Lage zu sein, ihn aufzuhalten, denn das Lachen war so grausam, so angsteinflößend, dass nicht einmal Goldie den Mut hatte, sich einzuminschen.
"Haha! Endlich! Ich habe die Prophezeihung lange nicht Richtig verstanden! Aber jetzt weiß ich es!" Feuer schien ihn zu durchströmen, sein irrer Blick lag nur auf dem hässlichen, unschuldig anmutenden Mümmelmann. "Die Berührung wird dich zum Herrscher machen!" schrie er, doch in diesem Augenblick kamen zwei keuchende Frauen in den Raum gerannt. "Er darf den Hasen nicht berühren!" schrie die Blonde, die man, als sie näher kam, als Rea Dubiata identifizieren konnte. Patrick war der erste, der auf Lord Beschwörer schoss.

***Circa 15 Minuten zuvor in der Wache***

Rea und Akky hatten sich schon fast wieder auf den Weg zur Wache gemacht, als ihnen auffiel, dass die Kleidung des Toten in einem Bündel unter der Bahre lag. Flüchtig hatten sie sie durchsucht, nur der Vollständigkeit halber. Dann hatte Akkhnuna den Zettel gefunden: "Er werdigt mächtelig durch sein Fell. Wehn er berührt, den nehmet er bei sich auf. Die wahre Macht liegt in zwei. Fürchtigt den Hasen, denn nur das reine Element kann ihn vernichten."
Die beiden SUSIs hatten sich nur für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen gesehen, nur einen winzigen Moment, doch es sagte alles. So schnell waren die beiden noch nie gerannt.

28.02.2005 16: 46

Yogi Schulterbreit

Es war als hätte die Zeit sich entschlossen diese Szene so spannend wie möglich zu gestallten, denn mit einem Mal schien alles einfach viel langsamer als gewöhnlich zu laufen. Im selben Moment passierten so viele Sachen, dass die Zeit wohl auch ihre Zeit brauchen würde damit fertig zu werden.
Der Lord war nur noch drei Schritte von dem kleinen Hasen entfernt und sein Lachen schallte wie ein Imp-play-3 Spieler der Müde geworden war durch den Raum. Er hatte schon die Hände ausgestreckt um seinen Sieg noch spektakulärer zu machen.
Im selben Moment löste sich der Schuss von Patricks Armbrust, das Schnappen der Sehne hallte scheinbar noch Minuten nach.
Zeitgleich standen die anderen Wächter mit weit aufgerissenen Augen da und beobachteten was geschah während der Bolzen (scheinbar in Zeitlupe) auf den Lord zusteuerte.
Aber aus dem Nichts sprang Lady Beschwörer zwischen dem zugespitzten Stück Holz und den Körper ihres Mannes und fing den Bolzen mit der Schulter ab.
Während die Lady noch getroffen durch die Luft segelte, schien es die Zeit sich anders überlegt zu haben und beschleunigte sich wieder. Unsanft schlug die Frau am Boden auf,...
"NEIN!!!" schrie Lord Beschwörer der sich zur Seite drehte und den Körper seiner Frau vor seinen Füßen liegen sah. Er stürzte zu ihr und kniete sich auf den harten Steinboden. Er schluchzte und wimmerte herzerweichend. Als er jedoch merkte das sie glücklicherweise nicht zu schwer verletzt war stand er auf richtete sich sein Gewand und drehte sich zu Patrick um. Mit bedrohlicher, rauer, und ungewöhnlich tiefer Stimme drohte er: "Das wirst du bereuen."


01.03.2005 14: 02

Scoglio

Lord Beschwörer gab zweien der wartenden Mitbeschwörern ein Zeichen, die sich daraufhin in Bewegung setzten und auf Patrick zuhielten. Dann drehte er sich wieder um und hob die Hände erneut. Er glaubte, aus dem Augenwinkel eine rasche Bewegung erkannt zu haben, aber er kümmerte sich nicht mehr darum, so nah vor seinem vollständigen Triumph. Er ging noch zwei Schritte vor und seine Hände befanden sich nur noch wenige Zentimeter von dem dämonischen Hasen, als ihm Goldie Kleinaxt mit voller Wucht gegen den Körper prallte. Die beiden fielen auf den Boden und rollten fort von Qwerdsay Iopjkl. Die Zwergin stand nach wenigen Sekunden taumelnd auf und rief: "Guter Wurf, Scoglio!"

01.03.2005 15: 25

Robin Picardo

Für Robin lief alles immer noch in gestreckter Zeitlupe ab.
Er sah gerade noch wie der massige Troll sich in die Szenerie einschaltete und nach der Zwergin griff.
Was dann folgte war blankes Erstaunen.
'Hatte Scoglio gerade wirklich die Zwergin geworfen?!??!', fragte sich der Dobermann dessen Gedankengänge geradezu mechanisch anmuteten.
"Ähm...ja guter Wurf!", räusperte sich Picardo und schüttelte ungläubig den Kopf. "Sichert alles!", befahl Robin.


01.03.2005 18: 59

Goldie Kleinaxt

Goldie rieb sich den Kopf. Sicher waren ihre Zöpfe jetzt wieder ganz durcheinander, dachte sich die Zwergin. Und noch immer drehte sich der Raum ein wenig um sie herum und vereinzelte Rufe und Stimmen drangen zu ihrem Bewußtsein durch.
Sie blickte sich um und nahm ihre Umgebung langsam wieder klarer war. Unter ihr lag ein bewußtloser Lord Beschwörer, während der Rest der Wächter gerade mit den Verhaftungen der restlichen Kultisten beschätigt war. Und sie bemerkte ihren Oberstfeldwebel, der sie verdutzt anstarrte.
'Habe ich wirklich "Los! Wirf mich" und 'Guter Wurf, Scoglio!" gesagt?!' ging ihr durch den Kopf. Dieses merkwürdige, aber dafür überaus selbstlose Verhalten konnte sie sich irgendwie selbst nicht erklären und schrieb es schliesslich, dem durch die Situation bedingten Streß zu. Andererseits hatte sie den Schurken erledigt und die ganze Welt gerettet - dessen war sie sich sicher. Langsam ging ihr der Gedanke erneut durch den Kopf. Ja - sie hatte den Bösewicht erledigt! Davon hatte sie doch schon seit ihrer Kindheit geträumt. Ob bald auch jemand Romane über ihre Heldentaten schreiben würde?
Von Glückshormonen durchflutet, setzte die Zwergin ihren rechten Fuß auf den Körper des vor ihr liegenden Lord Beschwörer und rief dem Oberfeldwebel ein "Ich hab ihn, Chef!" zu.

01.03.2005 22: 30

Robin Picardo

Die Zeit lief nun auch für den Oberstfeldwebel wieder normal ab und der Zeitkontinuums-Kaugummieffekt ließ nach.
Goldie stand immer da wie in Bronze gegossen und hätte eine gutes Heldendenkmal abgegeben. Wahrscheinlich wünschte sich die Wächterin gerade einen Ikonograpjen der Ankh-Morprok Times her, damit er diese kleine Erinnerung für immer festhielt und sie den Beweis an ihre Eltern zum Heimatstollen schicken konnte.
Wie ein Jäger, der in den Savannen von Klatsch einen Löwen erlegt, hatte stand die enthusiastische Zwergin da und man sah ihr an, dass einer ihrer Träume wohl soeben in Erfüllung gegangen war.
"Sichert alles!", wiederholte Robin noch einmal seinen Befehl, obwohl dies eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Alle verfügbaren Wächter der Taskforce 'Rettet Ankh-Morpork', so nannte der Dobermann insgeheim seine kleine schlagkräftige Truppe, ging professionell und ganz nach den Vorschriften vor. Handschellen klickten hier und da, während Will Passdochauf eine Taube zu den SEALS schickte, um den Gefangenentransport u organisieren. Der Troll Scoglio warf sich den ohnmächtigen Lord Beschwörer kurzer Hand über die steinernen Schultern und trug ihn hinaus.
Insgeheim war Robin sehr stolz auf den zusammengewürfelten Haufen, denn die Erinnerungen an das WASPS Debakel stachen immer noch unangenehm in seinem Hinterkopf.
Müde lehnte sich Picardo an den kalten Stein der Kavernenwand und rieb sich seine angestrengten Augen. Die Kühle der Wand fühlte sich gut auf der Haut des Alchemistenexperten an und verlieh ihm wenigstens ansatzweise neue Kräfte.
'Dieses mal haben wir wirklich was bewegt!', dachte der Gildenexperte und bekam gar nicht mit, dass langsam Ruhe in die Szenerie einkehrte, weil alle Wächter ihre Gefangenen abtransportiert hatten und sich oben zu versammeln zu begannen.
Ein dünnes Lächeln zeichnete sich auf Robin Mund ab.
"Was machen wil mit dem Hasen?", Dleis Stimme holte Picardo jäh wieder in die Wirklichkeit zurück.
"Eine gute Frage.", der Dobermann wich der Frage seines überaus fähigen Stellvertreters aus.
Der grüne Hase mümmelte immer noch sitzend auf dem überdimensionierten Podest vor sich hin und schien nicht ganz zu verstehen was um ihn herum geschah.
"Ich meine wil könnten die Beschwölelgilde infolmilen, damit sie ein Gegenlitual odel ähnliches bewilken!", war der Vorschlag der Hauptgefreiten.
Gedankenverloren wanderte Picardo mit seiner Stellvertreterin rund um das rituelle Podest und strich mit den Fingern die fein ziselierten Verzierungen nach.
"Irgendwie scheint mir das nicht das richtige Ende zu sein.", bemerkte der Oberstfeldwebel.
"Wie meinst du das?", fragte Dlei erstaunt. "Glaubst du will haben etwas übelsehen?!?"
"Nein das meine ich damit nicht!", antwortete der Oberstfeldwebel. "Irgendwie sollten Geschichten so nicht enden...zumindest nicht welche an denen ich beteiligt bin."
Die Fragezeichen standen der Hauptgefreiten Mäuler förmlich ins Gesicht geschrieben.
"Es lief alles zu glatt...zu reibungslos...ich meine, bei der ersten Aktion gab es massig Tote zu beklagen..."
"Will sind eben gut, Söl!", strahlte die junge Achatin ihren Chef an.
"Du weißt genauso gut wie ich, das es mit gut sein in Ankh-Morpork nicht getan ist. Hör auf mir Honig ums Maul zu schmieren!", entgegnete der Dobermann mit einem sanften Lächeln.
Unmerklich, wie durch ein Magnet angezogen, näherten sich die Finger des Gildenexperten dem grünen Hasen während er ruhig weitersprach.
"Dil kann man kein X fül ein U vorlmachen.", gab Dlei zurück. "Ok es wal einfach, abel wir müssen ja nicht alles velkomplizieren."
Die Augen der Gildenexpertin begannen sich zu weiten als sie sah wohin sich die Finger ihres Chef bewegten.
"Weißt du..", begann Robin als seine Finger nur noch Mikrometer von dem Hasen entfernt waren. " Nie wirklich richtig schlafen zu können ist wirklich schlimm!"
"Abel Söl....", stotterte Dlei.
"Ich will nur das es aufhört!", in diesem Moment berührte Robin den Dämonenhasen und wiederum begann die Zeit still zu stehen.
"Neeeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiin!!!", schrie die Hauptgefreite und trotz des Zeiteffektes schoss ihre Hand blitzschnell nach vorne um Robins Hand abzulenken und trotz der allgemeinen Langsamkeit war nicht zu erkennen wer wen oder was als erstes berührte.
Eine magische Entladung donnerte durch den Kavernenraum und hinterließ ein oktarines Nachschimmern. Die Wucht warf die beiden Wächter unsanft zu Boden.
Benommen rappelten sich die beiden DOG's wieder hoch.
"Hast du ihn belühlt? Oder hab ich dich wählendessen belühlt?", fragte Dlei ihren Chef.
Die Wut stand ihr ins Gesicht geschrieben.
"Äh...ich weiß nicht...", verlegen klopfte sich der Abteilungsleiter der Dienststelle zur Observierung für Gildenangelegenheiten den Staub von der Uniform. "Aber eines ist sicher..."
"Was?!!?", fauchte die Hauptgefreite und erschrak selbst vor ihrem rüden Ton.
"Der Hase ist weg!"
"Was sollen wil den andelen sagen, wenn sie flagen?"
"Was hier geschehen ist sollte unter uns bleiben!", stellte Robin fest. "Wir sagen ihnen einfach, dass sich der Hase aufgelöst hat als Scoglio Lord Beschwörer weggebracht hat"
"Und du denkst sie glauben uns das?"
"Bestimmt!"
Ohne ein Wort zu reden verließen die Wächter die Kaverne.
Robin wieß Scoglio an, das rituelle Podest zu zerstören was dieser auch tat. Der Troll freute sich eine andere Aufgabe, außer Zwergenwerfen, gefunden zu haben, die ihm auch noch Spass machte.
Lord Beschwörer wurde im Eingangsaal des Palastes dem Troll abgenommen und sofort, zusammen mit seiner Frau, zum Patrizier verbracht.
Niemand hatte je wieder etwas von irgendetwas von den beiden Adligen gehört oder gesehen.
Eine Weile kursierte das Gerücht, dass der alte Lord und seine Gattin einen Posten als Botschafterehepaar in Klatsch erhalten haben und noch am Tage ihrer Verhaftung auf ein Schiff gebracht wurden.
Andere behaupteten.....anderes...... Die Skorpiongrube spielte bei den Spekulationen eine nicht unwesentliche Rolle.
In seinem Abschlußbericht zählte Robin alle gefundenen Fakten auf und erstattete umfassend Bericht.
Niemand interessierte sich mehr für das Verbleiben des grünen Hasen.

*** EPILOG ***

*** Nachts, Boucherie Rouge ***

Lautes Schnarchen drang aus den himmelblauen Knahbenzimmer.
Robin Picardo lag mit zufriedenem Lächeln in seinem Bett und schlief den Schlaf der Gerechten.

.....Nur ein sehr genauer Beobachter hätte ein leichtes grünes Schimmern auf der Haut des Dobermannes wahrnehmen können.

ENDE?



02.03.2005 13: 32

[1] "Man kann sich nicht immer auf sein Gefühl verlassen" hatte Reas Adoptivmutter immer gesagt, wenn sie mit Rea darüber argumentierte immer saubere Unterwäsche zu tragen, da man ja plötzlich sterben könnte und die Leute dann sähen, dass man dreckige Unterwäsche trug.

[2] eher so groß wie ein großer Hund. Ein Bernersenne würde hinkommen, wenn er sitzen würde

[3]  Zu grünen Hasen ist zu sagen, dass diese tatsächlich einmal in ferner Vergangenheit als bösartigste Monster betrachtet worden waren, allerdings spielte sich das Ganze in einer Paralleldimension, auf einer anderen Scheibenwelt ab, deren Bewohner ausschließlich aus intelligenten Möhren und mittelmäßig begabten Kopfsalaten bestand.


Wörter:

Will Passdochauf   609
Scoglio   1014
Yogi Schulterbreit   1136
Akkhuna Lupus   1786
Patrick Nichts   2771
Goldie Kleinaxt   3632
Drei Hungrige Mäuler   3739
Robin Picardo   4608
Rea Dubiata   5175
 



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