Romulus von Grauhaar
Es war ein kalter, frostiger und trüber Wintertag, kurz vor dem Schneevaterfest, im kalten, frostigen und trüben Ankh-Morpork. Die meisten Leute waren mit den Vorbereitungen zu eben diesem Fest beschäftigt. Sogar im Wachhaus an der Kröselstraße, wo sich die Rekruten gerade von dem obligatorischen allmorgendlichen Besuch einer gewissen Frau Amalie Willichnicht erholten, hatte irgendjemand mit Tannenzweigen, Kerzen und dem großen, hässlichen Bild eines Schneevaterfest-Ebers versucht, für die nötige Stimmung zu sorgen.
Der Tresendienst stand kurz vor dem Wechsel, und die beiden von Frau Willichnicht noch deutlich geschlauchten Rekruten Ophelia Ziegenberger und Igor Iwitsch Igorson sehnten sich nach einer Pause. Doch sie wurden leider von ihrem sehnlichen Wunsch enttäuscht, der nicht in Erfüllung gehen sollte: Die Tür des Wachhauses ging auf und ein Mann trat ein. Alles an seinem Aussehen sagte "Bewohner des ländlichen Raumes" und eine deutliche Kohlnote haftete ihm an.
"Guten Tag, mein Name ist Wilhelmut Brassika, ich bin Kohlbauer aus der Sto-Ebene und habe extra den weiten Weg auf mich genommen, um mich zu beschweren."
"Tut mir leid," erwiderte Igor, "für die Fto-Ebene find wir hier nicht fuftändig, wir kümmern unf nur um innerftättife Verbrechen. Auferdem glaube ich ihnen daf mit dem weiten Weg nicht. Ich habe fie geftern abend auf dem Hiergibtfallef-Platf gefehen, wo fie ihren Kohl verkauft haben."
"Ja, da haben sie nicht unrecht. Ich verkaufe meinen Kohl hier und in der ganzen Welt. Mein Kohlunternehmen ist eines der größten und besten der ganzen Sto-Ebene. Allerdings komme ich aufgrund einer innerstädtischen Angelegenheit zu ihnen."
"Was wollen sie denn mit innerstädtischen Dingen?" gähnte Ophelia.
"Ganz einfach: Eine Firma namens Quartz & Kohl, die sich Quartz & Ko. Abkürzt, versucht, uns mit Mafia-Methoden vom Markt zu drängen. Und die Firma sitzt in Ankh-Morpork. Sie bieten den günstigsten Kohl von allen an, weit unter marktwert, nur um uns aus dem geschäft zu drängen. Und nebenbei werden unsere Betriebe bedroht. Man versucht uns mit Gewalt loszuwerden. Sie müssen etwas dagegen tun!"
Die beiden Tresendienstler riefen den erstbesten Ausbilder herbei, denn sie wussten nicht, was sie mit dem Kohlbauern anfangen sollten. Es handelte sich hierbei um Korporal von Grauhaar, der bereits seine Sachen für seinen baldigen Umzug zurück ins Wachhaus am Pseudopolisplatz am packen war.
Romulus versprach dem Kohlbauern, dass sich GRUND um den Fall kümmern würde.
"Sie können beruhigt nach Hause gehen, Herr Brassika. Wir machen das schon. Wichtig ist, dass wir Beweise für die Machenschaften dieser Firma bekommen können."
"Ich werde gar nicht nach Hause gehen. Ich habe derzeit einen Stand auf dem Schneevatermarkt am Hiergibtsalles-Platz und bin solange in der Taverne "Zum blauen Brokkoli" einquartiert, die eine in der Sto-Ebene namhafte Adresse für Kohlbauern ist, die in der Stadt ihre Produkte verkaufen wollen. Zimmer 16, falls sie mich brauchen. Sie entschuldigen mich, mein Verkaufsstand wartet. Guten tag!"
Mit diese Worten verschwand Wilhelmut Brassika aus dem Wachhaus.
Wenige Minuten später hatte Romulus das Team zusammen, dass der Firma Quartz & Kohl auf den Zahn fühlen sollte. Da der Name der Firma deutlich auf einen trollischen Inhaber schließen ließ, wählte er den Troll Tuffstein aus, außerdem die beiden bis eben noch tresendienst-habenden Wächter Igor und Ophelia, deren Dienst von Nora Antonia Luna van Hirudo und Neflie übernommen wurde. Die Gruppe vervollständigt wurde von Llona Uurzait, Sir William Völte und Amestyl Plaudern, die allesamt ein wenig "ernsthafte" Erfahrungen sammeln sollten. Romulus selbst hatte noch genug zu tun und so übertrug er das Kommando über den Rekruten-Trupp an Ophelia.
16.12.2004 19: 55Ophelia Ziegenberger
Ophelia Ziegenberger stand etwas unbeholfen und mit geröteten Wangen vor dem Rekruten-Trupp. Sie blickte immer wieder von Einem zum Anderen. "Ja, also... ich bin etwas überrascht. Und..." Sie spürte die abwartenden Blicke ihrer Kameraden auf jedem Millimeter ihres Gesichts. Schnell senkte sie den Blick auf ihren Notizblock, an den sie sich wie hilfesuchend klammerte. Dann jedoch stieg eine vertraute Welle von wärmendem Trotz in ihr auf. Diese Menschen vor ihr... Sie korrigierte sich in Gedanken: Diese Rekruten vor ihr hatten den gleichen Ausbildungsstand wie sie selbst erreicht. Was sie von ihr erwarten konnten, war genau das Selbe, was Ophelia auch von ihnen erwarten können würde. Nicht mehr! Es hätte auch den Troll oder den Igor treffen können, dass diese nun an ihrer Stelle vor der Truppe hätten stehen und diese ungewohnte Verantwortung hätten tragen müssen. Sie musste sich eingestehen: Hätte Ophelia dort, auf der anderen Seite, gesessen, dann hätte sie ähnlich skeptisch ausgesehen.
Sie hob den Blick wieder, diesmal jedoch mit einem Lächeln und einem schalkhaften Funkeln in den grau verhangenen Augen. Sie warf das lange rötlich schimmernde Haar zurück und begann noch einmal von Vorne.
"Wie auch immer. Ich bin Ophelia Ziegenberger. Korporal von Grauhaar hat mich für die Dauer der bevorstehenden Ermittlungen als Eure Vorgesetzte eingesetzt. Das ist eine ungewohnte Situation aber ich denke, wir werden das schon hinbekommen."
Sie lehnte sich rücklings an einen der Tische in dem kleinen Besprechungszimmer, das man ihnen kurzfristig zugestanden hatte.
"Vielleicht findet Ihr das jetzt ein Wenig albern aber ich denke, dass es wichtig ist, wenn ihr kurz Eure Namen nennt, damit auch jeder weiß, mit wem er zusammen arbeiten wird. Immerhin behält man sich die Namen nicht unbedingt immer gleich, wenn man sich nur ab und an mal über den Weg läuft."
Sie blickte aufmunternd den großen Stein an, der auf einer der speziell angefertigten kleinen Metallkonstruktionen saß. Es dauerte einen Moment. Einen langen Moment. Sie wollte dem Troll schon ein hilfreiches Stichwort geben, als dieser sich knirschend bewegte und grollend sagte: "Tuffstein."
Die Rekrutin nickte erleichtert. "In Ordnung. Rekrut Tuffstein also."
Sie hatte sich die Namen natürlich auf ihrem Block notiert. Aber sie wollte die anderen Rekruten dazu bringen irgend etwas zu sagen, wenn auch nur ihre Namen, damit irgendeine Art von Kommunikation und Austausch möglich würde. Sie wandte sich dem nächsten in der Reihe zu.
"Rekrut Igor Ifitf Igorfon.", der Igor blickte schnell zu seiner auffallend schönen Sitznachbarin.
"Llona Uurzait." Die junge Frau entgegnete seinem Blick auf ihr fließendes langes, dunkelblaues Gewand mit deutlicher Herausforderung in der Stimme. "Meine Schicht war gerade beendet."
Igor Iwitsch senkte verlegen dem Blick. Sie alle hatten Llonas Vorlieben und Abneigungen bereits kennen gelernt. Und sie alle entschieden in diesem Moment einhellig, deren Aussage nicht anzuzweifeln.
Ophelia ging schnell zum nächsten Rekruten über. Sie blickte den jungen Mann auffordernd an.
"Ich heiße William. William Völte." Er lächelte offen und unbefangen in die Runde, bevor er sich dem letzten Mitglied ihres Trupps zuwandte, das sich daraufhin, kurzangebunden und mit schlecht gelauntem Blick zur plötzlich vorgesetzten Rekrutin, vorstellte: "Rekrutin Plaudern."
"Sehr schön. Wo wir uns nun einander vorgestellt haben, werde ich mal einen Überblick zu unserem Auftrag geben." Sie blickte noch einmal kurz auf den Zettel, dachte an den erbosten Händler, der während ihrer Tresenschicht aufgetaucht war und gab dann eine kurze Zusammenfassung der Fakten, wie sie sie kannte. "Also, wir haben hier einen aufgeregten Händler. Er heißt Wilhelmut Brassika und kommt aus den Sto-Ebenen. Gleichzeitig arbeitet er aber auch in anderen Städten, nämlich überall dort, wo er seinen Kohl verkauft. Er beschwerte sich heute am Vormittag über eine Firma namens Quartz & Kohl, die ihn aus dem Kohl-Geschäft verdrängen will, indem sie unlautere Methoden dazu nutzt."
Ein leises Knirschen begleitete das laute Denken des Trolls. "Unlautere?"
Ophelia strich sich eine lästige rote Strähne hinters Ohr und berichtigte sich sofort: "Das heißt, dass diese Firma sich nicht ordentlich benimmt. Sie arbeiten angeblich mit Mafia-Methoden, mit Drohungen und Gewalt."
Amestyl Plaudern schien plötzlich und aus unerfindlichen Gründen eine heimlich verborgene Heiterkeit wieder entdeckt zu haben, die nun mit leicht spöttischem Grinsen zu Tage trat. "Seit wann ist das denn in dieser Stadt strafbar?"
Ophelia war etwas verwirrt von diesem Einwurf, zumal auch ihr schon eine ähnliche Frage durch den Sinn gegangen war. Sie schmunzelte mit einem schiefen Grinsen. "Vielleicht ist es da ja gar nicht? Jedenfalls besteht unser Auftrag, laut Korporal von Grauhaar, darin, die Vorwürfe zu untersuchen und herauszufinden, ob etwas Wahres daran ist." Sie erwähnte nicht seine Beiläufigkeit, das scheinbare Desinteresse, das dieser ihren Fragen entgegen gebracht hatte, als er sie kurz über ihre neue Aufgabe informierte. Zwar würde sie ihn wohl jederzeit um Rat fragen können, doch im Großen und Ganzen schien es so, als würde der Rekruten-Trupp mit seinen Ermittlungen auf eigenen Füßen stehen müssen.
Sie blätterte ihren Notizblock zu und sah fragend in die Runde. "Irgendwelche Kommentare? Vorschläge?"
16.12.2004 22: 13Amestyl Plaudern
Amestyl hielt sich etwas hinter der Gruppe und betrachtete nacheinander die Mitrekruten. Die übliche schlechte Laune lichtete sich ein wenig. Wenn sie sonst mitternachts schwarz war so war sie für einen Augenblick, den kleinen Moment eines Wimpernschlages, nur noch fünf-vor-zwölf schwarz. Eine Aufregung, ein Ziehen irgendwo links oder auch rechts in der Magengegend hatte sie erfasst.
Den anderen schien es ähnlich zu ergehen. Sie kannte bisher keinen von den Fünfen recht gut. Im Unterricht hatte sie den ein oder anderen einmal gesehen. Doch auch so konnte man sehen wie nervös sie waren.
Ophelia stand vorne und spielte etwas mit ihrem Notizbuch herum, Llona ordnete wohl gerade zum hundertsten Male die vielen Falten in dem dunkelblauen Kleid und zupfe den Überwurf zurecht, Tuffstein war wohl immer noch mit dem "unlautere" von Ophelias Vortrag beschäftigt (jedenfalls bewegten sich seine Lippen und der Gesichtsausdruck unter den Gesteinsablagerungen erhielt neue Furchen) und der junge Völte versuchte ausnahmsweise einmal nicht die Aufmerksamkeit der weiblichen Mitrekruten auf sich zu ziehen.
Igors Hand, die beiden Daumen von den anderen Finger weggespreizt, schob sich in ihr Blickfeld als er sich meldete.
"Fir könnten zufferst fu der Fffirma gehen und unff da umffehen."
Ophelia nickte bei den Worten und blickte fragend die anderen an.
"Weiß denn einer von euch wo deren Laden ist?"
"Ich glaube ich habe einen Stand mit der Aufschrift auf dem Hiergibtsalles-Platz gesehen." Lies sich Llona mit einer recht hellen Stimme vernehmen.
"Gut...das ist gut. Dann lasst uns am besten gleich dort hingehen."
Es dauert jedoch noch eine ganze Weile bis alle fünf endlich vor dem Wachaus in der Kröselstrasse standen.
Wären Tuffstein sich ohne weiteres hinunter zum Ausgang begab, mussten die anderen in die Gadarobe und sich die warmen Mäntel holen. Nun manche liefen einmal...und andere, wie Llona, liefen gleich viermal hinauf in ihr Zimmer um, zum Beispiel den dunkelblauen Schal gegen einen anderen dunkelblauen Schal zu ersetzen, der besser zu den dunkelblauen Handschuhen passte.
In Tuffsteins Schneeschatten trabten dann die Rekruten los durch die Schatten Richtung Hiergibtsalles-Platz.
Das Gedränge auf dem Platz war trotz der eisigen Kälte und den Schneeflocken die unaufhörlich herabrieselten groß.
Bude reihte sich an Bude und die Stimmen der Marktschreier verschmolzen zu einem lauten, geschäftigen und unablässigen Dröhnen.
William zog fröstelnd den Umhang enger über seiner Wächteruniform zusammen und deutete über den Platz.
"Da hinten müsste es sein. Seht ihr das große Schild mit dem grünen Fleck drauf. Könnte fast so etwas wie ein Kohlkopf sein."
"Egal was es ist. Geht weiter. Ich friere hier sonst gleicht fest." Zeterte Amestyl hinter ihm.
Mit einem Troll als Vorhut kam die Gruppe erstaunlich schnell voran. Tuffstein hob einfach die Menschen die ihm im Weg standen beiseite und bahnte sich so einen Weg durch die Menge. Die anderen hatten lediglich dafür zu sorgen, dass sie nahe genug bei ihm blieben bevor sich die Wogen hinter dem Koloss wieder zu einem undurchdringlichen Meer aus Armen, Beinen, Köpfen und den jeweiligen Einkäufen, mit denen man meistens nicht näher Bekanntschaft machen wollte, vermengten.
So standen sie wenig später vor den Reihen der Kohlstände. Einige Kleinere drückten sich, wie Schafe vor einem Wolf, links und recht von der großen Bude mit dem überdimensionalem grünen Klecks Schild, an den Rand des Platzes.
17.12.2004 0: 03Tuffstein
Tuffstein trat vorsichtig an die "Quartz & Ko." - Bude heran - vorsichtig muss hier als "er riss nur wenige Auslageflächen um" verstanden werden. Freude durchströmte seine Gesteinsschichten als er die ersten Brocken Quartz entdeckte.
Quartz steht für "Thinking Quarz" eine besondere Edelform des gemeinen Quarz, die bei Trollen als Halsschmuck zur externe Verarbeitung von Denkaufträgen eingesetzt wird. Eigentlich müsste "Thinking-Quarz" Tquartz abgekürzt werden, doch ist dieser Begriff bereits in der Medizin belegt (er bedeutet wellenartige Schmerzen bei Verstopfungsanfällen durch Haselnüsse).
Ophelia teilte die Gruppe auf und es war an Tuffstein und seiner Allzweckschnecke Schmirgelpapp die Waren zu untersuchen.
Für die Schmiergelpapp noch nicht näher kennen ein paar erläuternde Angaben. Allzweckschnecken sind die Schweizer-Messer der Natur. Ihr schleimiger Körper ist exakt zwei Meter lang und komplett im eigenen Häuschen eingerollt.
Man kann sie so als Maßband nutzen. Ihr Haus dient zudem beispielsweise als Flaschenöffner oder Locher.
Zuerst vermaß Tuffstein mit Hilfe von Schmiergelpapp den Kohl. "Alle exakt gleich groß" dachte er – wenn auch langsam "das merkwürdig seien"
Tuffstein begann mit der Untersuchung der Quartzsteine deren Qualität ausgezeichnet erschien. Er bat Schmiergelpapp unauffällig sein Häuschen zu verlassen um eine Kohlprobe zu entnehmen, wobei die Unauffälligkeit sehr bald flöten ging, genau wie die Dämpfe die Schmiergelpapps Probeverkostung folgten.
Mit Schmiergelpapps Häuschen kratzte Tuffstein vorsichtig ein wenig Quartz von einem der angebotenen Steine ab.
Die beiden hatten gerade genug Material gesammelt um sie im Labor der Wache untersuchen zu lassen, als eine Glocke erklang. Diese Glocke schien auf den Kohl eine eigenartige Wirkung auszuüben. Er schien kurz die Farbe zu verlieren und nur mit Mühe wiedergewinnen zu können, auch schienen die Kohlköpfe zu wachsen. Tuffstein nahm Schmiergelpapp und maß nach. Exakt 12 Zentimeter mehr Umfang bei jedem Kohl.
Tuffstein setze sich nieder um Nachzudenken. Um Ihn herum vernahm er die Stimmen der Anderen nur noch wie einen Nebelschleier.
17.12.2004 14: 03Sir William Völte
Während Tuffstein damit beschäftigt war die Steine gründlich zu untersuchen, wollten die anderen Wächter versuchen, etwas über die Herkunft des Quartzes und des Kohls herauszufinden. Sie beschlossen, um mit dem Verkäufer in ein Gespräch zu kommen sich als potentielle Kunden auszugeben. Da William von seinem Vater gelernt hatte, wie man richtig feilscht wandte er sich an den hinter dem Stand stehenden Verkäufer:
"Ich möchte gerne etwas von ihrem Kohl kaufen, aber nur den besten. Wie ich sehe ist dieser vorzüglich. Wo wird er denn angebaut?"
"Um unsere Quarz und Kohlefelder vor Plünderen zu schützen kann ich ihnen leider nicht verraten, wo er angebaut wird.", erwiederte der Verkäufer höflich.
"Ich habe gehört das Unternehmen von Wilhelmut Brassika soll den besten und preiswertesten Kohl anbauen, wie schaffen sie es ihren zum halben Preis anzubieten?"
Völte muss sich wohl im Ton vergriffen haben, denn plötzlich fuhr der Verkäufer ihn an:
"Willst jetzt was kaufen oder mich nur befragen, verschwinde"
Völte zog sich stillschweigend zu den anderen Rekruten zurück, um sich mit ihnen zu besprechen. Er wollte den Verkäufer nach dieser Abfuhr nicht mehr nach dem Grund für das merkwürdige Wachstum des Kohls fragen. Vieleicht reagierte der Verkäufer gerade deswegen so gereizt?
Tuffstein saß immer noch am Boden und dachte nach.
17.12.2004 22: 01Amestyl Plaudern
Als das Klingeln ertönte steigerte sich die Geschäftigkeit hinter der großen "Quarz und Kohl"-Theke enorm. Während William mit einem der Verkäufer sprach begannen zwei andere die Kohlköpfe hin und her zu rollen. Verwundert beobachteten die Rekruten, wie einer der großschlachtigen Kerle eine kleine gelbe Gießkanne, mit einer weißen Sonnenblume darauf, unter der Theke hervor holte und hingebungsvoll die einzelnen Köpfe beträufelte.
Ophelia wandte sich zu einen der kleineren Stände herum und zog ihre Dienstmarke aus der Manteltasche. Etwas unsicher zuerst und dann immer flüssiger nannte sie ihren Namen und begann mit der Befragung.
"Wie heißen sie?"
"Willhelmine Brassika." ,antwortete die junge Frau hinter dem Kohlberg unbefangen.
Schon auf den ersten Blick konnten diese kleineren, runden, eher gelblich als grün wirkenden Dinger nicht mit denen am Nachbarstand konkurrieren.
"Brassika?" Ophelia blätterte in ihrem immer bereitgehaltenem Notizbuch.
"Sind sie mit einem Herrn Wilhelmut Brassika verwandt?"
"Ja er ist mein Vater."
"Ah gut, gut. Dann können sie mir sicher näheres zu den Vorgängen hier erzählen. Was machen die Männer dort?" Bei der Frage deutete die Wächterin über ihre Schulter zurück auf den Stand.
Wenig später sammelte Ophelia die Rekruten etwas abseits des Platzes um sich herum. Viel hatten sie bisher nicht, aber es konnte ja nicht schaden es einmal etwas zu sammeln. Auch Tuffstein hatte sich wieder zu ihnen gesellt, aber er schien immer noch seinen ganz eigenen Gedanken nach zu hängen.
"Also gut...!", tief schöpfte Ophelia Atmen und sah herausfordernd in die Gesichter um sie herum.
"Die Besitzer der anderen Stände konnten auch nicht mehr erzählen als die Tochter des Kohlbauerns." , lies sich daraufhin Amestyl vernehmen.
"Die Preise sind zu niedrig, die Kohlköpfe sind zu groß und zu grün, und alle Stunde ertönt dieses Klingeln woraufhin die Köpfe gewendet und gegossen werden. Keiner kennt die Verkäufer oder weiß woher sie kommen. Nur ganz hinten konnte mir ein Mütterchen sagen das es eine große Lagerhalle am Ank gibt, welche die Aufschrift "Quarz & Ko" trägt."
Hierauf nickten die anderen Wächter zustimmend. Auch bei ihrer Befragung kam nichts nennenswertes Neues heraus. Willhelm hatte zwar ein Rezept für einen Kohl-mit-Kohl-Auflauf erhalten und Llona wusste nun das nichts besser für die zarte Haut der Dame von Heute ist als ein kalter Kohlwickel des Abends, aber das... brachte sie im Fall nicht unbedingt weiter.
Willhelm sah sich noch einmal unter den Kohlbuden um.
"Viele der Stände sind leer. Ist euch das auch aufgefallen? Es scheint als würden die Geschäfte so schlecht gehen das sich einige nicht einmal mehr die Mühe machen sich in die Kälte zu stellen."
Amestyl schüttelte den Kopf. Auch ihr waren die leeren Verkaufsstände aufgefallen.
"Ich glaube nicht das es das ist. Vor dem Schneevaterfest ist sogar ein geringer Verkauf besser als nichts. Ich glaube eher die Leute haben Angst."
20.12.2004 19: 39Tuffstein
Plötzlich schien Tuffstein gedanklich zu implodieren.
Er drehte sich um und ging zur Auslagentheke eines kleinen Nachbarstandes griff einen Kohl und tat gleiches am Stand von Quartz & Ko.
Er schrie und schmetterte die Kohlköpfe so zu Boden, dass sie auf einem Pflasterstein in der Mitte zersprangen.
Er betrachtete die Kohlhälften und rief zu Amestyl und Wiliam:
"Sehen hier, das sehr merkwürdig seinen. Kohl haben Monatsringe wie Baum Jahresringe. Hier seht normalen Kohl von Mitte nach außen Monatsringe. Kohl 16 Monate alt, das zwar nicht ok aber normal seien. Quartz & Ko. haben Kohl mit Monatsringen von Außen nach Innen und das an die 60. Das bedeuten negative Zeitringe. Das seinen Kohl der erst in 5 Jahren gepflanzt wird. Sie verkaufen Kohl aus Zukunft. Das bedeuten in 5 Jahren wird Kohl zwar angepflanzt aber nicht zu ernten möglich. Hungerskatastrophe seien sicher.
Sie haben Zauber von Kohlbühl ausgesprochen:
-
Hunger haben sehr in Not,
aus ist Hirse und auch Brot,
rufe Kohl aus Zukunft bei,
damit Du überlebst ohne Geschrei.
Doch bedenke, dass Kohl der erscheint,
war für andere gemeint.
Also übertreibe nicht die Magie,
sonst überlebt es die Menschheit nie.
-
Ich fertig müssen setzen."
Er sankt wieder in sich zusammen und Gebirgsbäche schienen aus seiner Stirn hervorzutreten.
21.12.2004 13: 40Ophelia Ziegenberger
Die vier Rekruten standen wie vom Donner gerührt vor ihrem Kameraden. Die unsanft hernieder platschenden grauen Matschflocken konnten die entsetzten Gesichtsausdrücke nicht verschleiern. Eine alte Frau humpelte, auf ihren krummen Krückstock gestützt, zwischen der kleinen Gruppe von leblosen Statuen und dem großen Berg hindurch und schnippte etwas kichernd in Tuffsteins Richtung. Vor seinen Füßen klimperte ein rostiger Knopf einmal laut auf, bevor er dumpf platschend liegen blieb. Das Kichern verschwand in der Menge der Marktbesucher.
Ophelia räusperte sich verhalten. "Das war keine gute Idee. Also, es war schon eine besondere Leistung, auf diese Informationen zu stoßen und überhaupt auf die Erklärung zu kommen aber...", sie blickte den erschöpften Troll vorsichtig an, "Wir sollten wirklich vorsichtiger vorgehen. Und, wenn es geht, etwas unauffälliger. Mag sein, dass das kein großer Fall ist aber das weiß man nicht immer im Voraus. Und es kann einfach nicht richtig sein, Ermittlungsergebnisse quer über einen Platz zu rufen. Wer weiß, wer das alles gehört hat?"
Die anderen blickten sich misstrauisch um. "Bis zu einem gewissen Grad ist es sogar unsere Pflicht, uns freundlich und zurückhaltend zu benehmen – es sei denn natürlich, dass die Situation etwas anderes erfordert, klar. Aber vergesst nicht, wir tragen die Uniformen der Stadtwache!" Sie überging bei diesem Satz geflissentlich die unstandesgemäße Präsenz Llonas. "Das bedeutet, dass wir die Stadt repräsentieren, Recht und Ordnung, dass..."
Amestyl Plaudern hatte inzwischen wieder zu ihrem üblichen, lustlosen Auftreten zurückgefunden. Sie brummelte leise, doch verständlich: "Das bedeutet, dass sie uns wiedererkennen und wiederfinden können!"
William schaute sich noch einmal um, noch misstrauischer diesmal, und ergänzte diese Worte mit einem schaudernden: "Wer auch immer 'Die' sein mögen."
Die Rekruten standen in einer Blase aus unheimlicher Stille, schien es. Um sie herum erklang unheilvoll das fröhliche Klimpern, Klingeln und Hupen der verschiedenen Vergnüglichkeiten.
Igor stand vor einem geschlossenen Stand mit Holzverschlag und baumelnder Grünzeug-Girlande. Er schien nicht sehr beeindruckt. Die imaginäre Blase zerbrach lautlos, als er ungerührt sagte: "Ef wird langfam intereffant. Waf auch immer dahinter fteckt... ef dürfte mit Ärger verbunden fein. Ich kann mir nicht vorftellen, egal wie unwahrfeinlich daf fein mag, fo etwaf fu überfehen, daff die Händlergilde fon von diefem Verftoff weif!"
22.12.2004 11: 28Igor Iwitsch Igorson
Mit leichtem Unbehagen registrierte Igor, dass ihn alle ansahen. Selbst der Troll hatte, kurz aufgeblickt, ehe er wieder in dumpfes brüten verfiel. Das war ungewohnt. So sehr es ihm bei der Wache bisher auch gefallen hatte (nun.. meistens..), konnte er sich immernoch nicht daran gewöhnen, das ihm tatsächlich Aufmerksamkeit entgegengebracht wurde. So behandelte man doch keinen Igor - zumindestens hätte der Meister nichts davon gehalten.
Aber wenn er schon einmal dabei war: "Fielleift follten fir-" Doch da war es auch schon wieder vorbei. Amestyl fiel ihm hörbar sarkastisch ins Wort: "Vielleicht, vielleicht... meine Güte wir sollten einmal zu dieser Lagerhalle meint ihr nicht?" Beinahe automatisch setzte Igor an mit "Jah, Meiftah!" zu antworten, doch ein Blick in Amestyls Gesicht brachte ihn zum Schweigen, noch bevor er auch nur den Mund öffnen konnte..
22.12.2004 16: 53Sir William Völte
Zögernd ergriff William das Wort:
"Fest steht: Die Kohlköpfe der Firma Quartz & Kohl sind magisch verseucht, oder wurden aus der Zukunft geholt, um damit Gewinn zu erzielen. Wir könnten zur Lagerhalle gehen um herauszufinden, was es mit dem magischen Kohl auf sich hat. Wir sollten nicht vergessen, dass Quartz & Kohl die anderen Kohlbauern auch bedroht und mit Gewalt aus dem Geschäft zu drängen versucht. Vieleicht ist es sinnvoller erstmal die anderen Bauern nach solchen Vorfällen zu befragen, um genauer herauszufinden mit wem wir es zu tun haben."
William schaute vorsichtig in die Runde und hoffte, dass die anderen Rekruten seine Angst nicht bemerkten. Er wollte sich jetzt mit Sicherheit noch icht in die "Höhle des Löwen wagen". Er ist doch gerade erst Wächter geworden und schon ist es so gefährlich. Ach wenn er doch nur einen anderen ehrenhaften Job gewählt hätte.
25.12.2004 22: 12Tuffstein
Es gab ein paar Vokabeln die in der Trollsprache keinerlei Bedeutung haben.
Zu Ihnen zählen Worte wie sanft, sachte, vorsichtig, umsichtig, gefühlvoll, leicht und viele mehr, die ein vorsichtiges Vorgehen beschrieben.
Was den Bewegungsapparat eines Trolls betraf, so war es auch nicht möglich ihn in Bahnen zu lenken. Was seine Mitteilsamkeit betraf, so war das in der Regel nicht nötig, da langwieriges Denken und Umsetzen meist zuviel Zeit einnahmen um "vorschnell" etwas zu äußern.
Sichtlich von sich selbst geschockt analysierte Tuffstein seine eigene Situation und den vorliegenden Fall.
"Ich schnell denken, das seinen merkwürdig. Müssen liegen an Quartz. Ich dringend brauchen Fellkappe um nicht so weiter so handeln. Tuen mir Leid wenn machen falsch. Aber müssen handeln."
Und wieder reagierte Tuffstein alles andere als zurückhaltend. Er hatte noch die Worte von William im Ohr, der sagte "Vielleicht ist es sinnvoller erstmal die anderen Bauern nach solchen Vorfällen zu befragen, um genauer herauszufinden mit wem wir es zu tun haben." .
Als William vom kurzen Austreten – er schien doch etwas nervös zu sein – zurückkehrte und wieder an der Bude erschien, hatte Tuffstein sämtliche Bauern des Marktplatzes in einer Reihe zusammen getrieben. "Ihr werden jetzt befragt von Sir Völte. Sagen Wahrheit oder haben Kopfschmerzen." Ophelia war entsetzt und William bemerkte, das es besser wäre jetzt die Luftzufuhr unterhalb des Gürtels zu beenden und schloss seinen Reisverschluss.
27.12.2004 11: 57Ophelia Ziegenberger
Die Händler blickten beunruhigt, nervös und verärgert zum Troll auf, ließen sich aber nicht zu unvorsichtigen Bewegungen hinreißen. Sie lebten zwar nicht unbedingt die meiste Zeit ihres bisherigen Lebens über in Ankh-Morpork aber sie hatten den bisherigen Anteil davon überlebt – was schon mal eine Menge über sie aussagte. Die Rekruten waren fast ebenso verstört. Aber natürlich ließen sie es sich nicht anmerken, schließlich handelte es sich bei Tuffstein ja um einen Mitrekruten! Er stand auf ihrer Seite. Musste also einer von ihnen sein? Gab es Anzeichen von Wahnsinn bei Trollen? Sie schauten stattdessen lieber wie auf ein geheimes Zeichen hin zu Ophelia. Vor allem Rekrut Völte schien mit einem Mal wie aus Granit gemeißelt, so reglos stand er zwischen "seinen Verdächtigen", nicht wirklich bereit, mit einem Fließband-Verhör zu beginnen.
Die junge Rekrutin spürte, wie Verlegenheit und Furcht miteinander um die Oberhand rangen. Sie hatte das verdammt noch mal ernst gemeint und der fast beiläufige Kommentar des Igors in ihrer Truppe hatte auch eine ihrer Befürchtungen geschürt. Sie wusste nicht, was schlimmer wäre: Wenn die Händlergilde bisher nicht von den magischen Vorgängen auf dem Platz wusste und nun unweigerlich darauf stoßen würde (denn dass Tuffstein für eine Menge Aufmerksamkeit in dieser Angelegenheit gesorgt hatte, war fatalerweise für jeden einzelnen Beteiligten und unbeteiligt Vorbeischlendernden im Moment ersichtlich) oder wenn die Gilde es sehr wohl schon wusste? Was, wenn sie es duldete? Oder, sie wagte kaum, bei diesem Gedanken auszuatmen, wenn sie gar ihre Finger mit im Spiel hätte? Gilden-Angelegenheiten waren eine gefährliche Sache und gingen sie und die anderen Rekruten nichts an! Dafür gab es schließlich die Abteilung D.O.G. Wäre eine so groß angelegte Absprache, eine zwischen den Magiern und der Händlergilde, überhaupt denkbar? Ihr mit phantastischen Gedankensprüngen vertrautes Gehirn begann eine grandiose Verschwörungstheorie zu zeichnen, dunkle Gestalten, die sich heimlich trafen, klingende Geldbeutel, hohe spitze Hüte, grobschlächtige Trolle, bewaffnet mit Keulen, um des nächtens unschuldige und natürlich verarmte Bauernfamilien grausam zu bedrohen! Sie runzelte die Stirn. Gab es denn noch eine andere mögliche Erklärung? Bestimmt. Es gab immer mehrere Erklärungen, sagte ihr ihr gesunder Menschenverstand, deutete aber gleichzeitig mit zurückhaltender Skepsis an, dass ihm derzeit keine einfiele.
Der erste mutige, oder auch etwas leichtsinnigere Händler, ein schmuddelig gekleideter kräftiger Kerl mit missbilligendem Gesichtsausdruck und Stoppelbart, ergriff das Wort und brummte unwillig: "Was jetzt? Könntn sich de werten Härschaftn ma beailn? Ick muss noch ne Fuhre abholn un ick hap da nich n janzn Winta üba Zeit füa, klah?". Der schlacksige kleine Kerl neben diesem, mit den eingefallenen Wangen und dem schlabbernden Drecklappen vor den Beinen, den er als Schürze benutzte, schloss sich dem beginnenden Aufbegehren an: "Ja, genau. Ich find auch, dass das jetzt lang genug gedauert hat." Ein großer Bursche, der eindeutig den Stempel "kräftiger Landknecht in den besten Jahren" trug, schob seine buschigen Brauen zu einem Regenbalken zusammen und knurrte: "Ich möcht ma wissen, mit welchem Recht ihr klein Grünschnäbel hier rumzukrakeeln denkt!"
Der Troll wollte sich rühren, Rekrutin Uurzait zuckte zusammen, als wenn jemand behauptet hätte, rosa würde nächsten Sommer neueste Modefarbe werden, der Balkenbüschelmann begann seine Hände zu ballen und in Völtes Beinmuskeln sah Ophelia aus den Augenwinkeln sich den Laufreflex aufbauen, als dieser die Knie leicht beugte. Das hier lief schief. Und zwar genau jetzt. Wie sollte sie das Korporal von Grauhaar erklären? Es würde eine Katastrophe werden! Sie sah schon die Schlagzeilen vor sich: "Uuhnvorstellbarres Uhnglük!!! Werden unsere Söhne in der Wache zu Killermaschinen trainiert???? Lesen Sie üba das Pseudopolis-Massakka!!" Ihre Gedanken schossen den Ereignissen voraus und zum ersten Mal gaukelten sie ihr dabei so realistische Bilder von einer blutigen Schlacht vor, dass sie nicht die geringste Lust dabei verspürte, ihren Block und den Stift zu zücken, um diese Ideen zu sammeln. Was machte sie sich überhaupt Gedanken um ihren Vorgesetzten? Wenn sie nicht sofort etwas unternehmen würde, standen die Chancen für sie alle schlecht, wie es schien. Gut, vielleicht würde Tuffstein eine Ausnahme machen. Na ja, und wenn er die übrigen beschützen könnte, hätten sie vielleicht doch eine Chance? Aber es ging ums Prinzip. Jawohl! Was sollte aus dieser Truppe, was aus ihrer aller Auftrag werden, wenn sie sich das Kommando aus der Hand nehmen ließe? Zumindest wären ihnen allen Einträge in die Akten sicher. Sie musste an Großtante Pätrischa und deren schadenfrohen Gesichtsausdruck denken, der sich unweigerlich einstellen würde. Die Sekunde der Schreckensvision erreichte ihren absoluten Höhepunkt, Verlegenheit und Furcht wurden von einem sehr vitalen Entsetzen beiseite gefegt und zurückgehaltener Zorn blitzte in ihr auf. Das käme nicht in Frage! Sie schritt so ruckartig einen großen Schritt vor, eine flach erhobene Hand gleichzeitig befehlend und beschwichtigend dem Bauern entgegen gestreckt, dass ihr rotes Haar die kleine Schneeflöckchenhaube abwarf und wie in einem unsichtbaren Feuersturm aufwallte.
Ihre Stimme war selbst für sie unerwartet kräftig, freundlich, als sie laut und deutlich die zusammen getriebenen Händler ansprach. "Sie haben natürlich recht, meine Herren, dass wir schon ungebührlich viel Ihrer Aufmerksamkeit und Ihrer Geduld beansprucht haben. Und ich möchte betonen, dass ich Ihnen für Ihr Verständnis danke! Es handelt sich hier um ein Versehen, um ein kleines Missverständnis." Es ging jetzt nicht mehr nur um Ermittlungen, sondern darüber hinaus auch um Schadensbegrenzung. Und doch. Sie konnte die Gelegenheit nicht wegwerfen. Die Händler guckten sich gegenseitig misstrauisch an, brummten jedoch zustimmend. Auch dann noch, als die kleine Rekrutin freundlich lächelnd an ihnen vorbei, auf den großen Troll zu schritt und dabei im gleichen süßen Tonfall weiter sprach: "Wir alle wissen ja, dass die ankh-morporker Händler zu den ehrlichsten Bürgern der Scheibe zählen, dass sie niemals irgendeinen ihrer Mitbürger durch Betrug um sein redlich verdientes Geld bringen würden...", sie beendete den Satz mit einer unerwarteten Feststellung und überging den einsetzenden Protest geflissentlich, indem sie dicht vor dem steinernen Rekruten stehen blieb und sich auf ihn konzentrierte, als wenn die Händler sich ihren Worten selbstverständlich fügen würden. "Weswegen es ja auch keinerlei Problem darstellen dürfte, wenn meine Kollegen Sie nun an Ihre Stände zurück begleiten und dort einzeln mit Ihnen sprechen werden. Rekruten Völte, Plaudern, Igorson und Uurzait?" Sie funkelte noch immer den Troll von unten herauf mit Blitzen ihrer grauen Pupillen an. Trotzdem spürte sie die vorsichtigen Bewegungen in der Wolke aus Unbehagen hinter sich. "Ja, Maifta?" Die Stimme war unverkennbar und auch wenn die Antwort nicht ganz diejenige war, mit der sie gerechnet hatte, so war sie doch froh um sie. "Begleitet sie zu ihren Ständen! Führt jeweils zu zweit die noch fehlenden Befragungen durch und seid dabei freundlich!" Tuffstein wollte augenscheinlich widersprechen, in seinem ungewohnt schnell arbeitenden Gehirn kollidierten sein Erwartungen mit dem Beobachteten. Doch die plötzlich sehr scharfe Stimme von der kleinen Frau vor ihm zerschnitt jeden Gedanken: "Rekrut Tuffstein! Wir müssen miteinander reden!"
27.12.2004 18: 14Tuffstein
Tuffstein wollte alles, nur nicht reden. Er wollte keine Aufmwerksamkeit erzeugen, aber er tat es. Nun was blieb übrig.
Er blickte zu Ophelia Ziegenberger und begann zu sprechen
"Du müssen wissen normal ich sehr langsam. Aber hier ich nehmen Worte zu schnell wahr. Müssen liegen an Quartz. Schnelles Denken nicht immer gut und ich keinen Puffer zwischen hören Satz und sollen tun.
Vielleicht Du besorgen kannst mir Fellmütze das Worte dumpf und ich müssen beschäftigen Hirn mit Umwandlung Tonlage und Zuordnung zu Personen.
Damit ich wieder langsam."
Alles was er wollte war eine Wollmütze und kein verbaler Schlauch in seinen gesteinigen Hinterteilbacken, der ihn zu mehr Vorsicht ermahnte. Hilfeflehend sah er Ophelia an. Würde sie ihn vor der Truppe bloß stellen nur weil er Übereifer bewiesen hatte. Er hatte doch andererseits wichtige Erkenntnisse gesammelt.
Ophelia Ziegenberger schien kurz zu überlegen und selbst dieser Bruchteil eines Momentes schien dem sonst so langsamen Troll wie eine Ewigkeit. Ohne einen Dämpfer (es war kein verbaler gemeint) für die Steinmuscheln seiner Ohren würde er noch mehr Unheil anrichten.
28.12.2004 0: 23Ophelia Ziegenberger
Sie nickte leicht. "Ich bin mir zwar nicht sicher, ob das ausreichen kann aber wir können es gerne versuchen." Sie nestelte den langen schwarzen Strickschal von ihrem Hals. "Eine Wollmütze werden wir in deiner Größe in der Eile wohl kaum auftreiben können. Das hier muss erst einmal reichen." Sie reichte den Schal an ihn hoch. "Binde ihn Dir um Stirn und Ohren. Das sollte die Geräusche etwas dämpfen." Sie beobachtete ihn bei den weit ausholenden Bewegungen. Das Ergebnis wirkte irgendwie kämpferisch.
28.12.2004 13: 35Tuffstein
Tuffstein blickte zu Ophelia.
"Danke für Hilfe mit Schal, ich wollen sein Hilfe für Wache und Stadt, denn Wache brauchen mich. Wenn erlauben ich geben Igor Schal zu machen Mütze - ok ?"
Ophelia hatte nichts einzuwenden.
Er gab Igor den Schal.
"Du können machen Mütze oder Ohrendecker ?"
Igor runzelte die Stirn und betrachtete das tote ihm etwas fremde Material !
28.12.2004 17: 29Igor Iwitsch Igorson
"Ähh.. du meinft nähen undfo?" Igor blickte verdutzt auf den Wollschal hinab und setzte zu Wiederspruch an "Warum läfft du ef nif fo? Ef fa irgendfi... nach Banfai auf..." - aber Trolle haben ja bekanntlich gewisse naturgegebene Eigenschaften, die jeden Wiederspruch ersticken können. Nach sekundenlangem Überlegen entschied Igor, dass es ihm eigentlich gereicht hatte einmal unter Tonnen von Gestein begraben zu sein. "Fturer Felfklotf.."
Etwas später zierte eine schwarze... nun von der Intention war es sicherlich eine Wollmütze aber selbst einem Igor fiel es doch reichlich schwer mitten auf einem verschneiten Markt ohne Nähzeug und nur aus dem Schal einer kleinen Person eine Wollmütze für einen Troll zu fertigen. Sie bedeckte zumindestens die Ohren - und führte beinahe zu einem Ohnmachtsanfall bei Rekrutin Uurzait, was der "Mütze" wiederum scheinbar zumindestens eine gewisse Anerkennung seitens Amestyls einzubringen schien.
Auch Ophelias Blick bekam etwas leicht starres, als sie sah, was aus ihrem Schal geworden war und als sie Igor dann wieder schickte, wie der Rest es die Zeit über getan hatte die Händler zu befragen klang ihre Stimme etwas unsicher. So als hätte sie etwas schreckliches gesehen - nun eigentlich hatte sie das ja auch..
29.12.2004 12: 42Tuffstein
Tuffstein setzte den umgebauten Schal auf seine Trollohren.
Sofort verlangsamte sich die Geschwindigkeit seines Denken und Handelns. Er beobachtete die Wächter. Die meisten schienen doch sehr unsicher und es passierte dezeit nicht viel.
Ophelia bat Tuffstein die einzelnen Wächter bei den Befragungen zu begleiten und durch "imposantes Rumstehen" die Befragungen zu unterstützen.
Dies wollte er tun, denn es war jetzt an den Anderen zu handel. Er selbst hatte schon genug agiert bzw. Schaden angerichtet !
04.01.2005 12: 37Igor Iwitsch Igorson
Irgendwie begann Igor langsam zu bezweifeln, ob es wirklich "sinnvoll" war "alle" Beschwerden mitzuschreiben. Aber irgendwann während der theoretischen Belehrung war doch etwas gesagt worden von wegen man solle alle Beschwerden "rägistrien, kahtalogieren und danach säuberlich abheften". Schon damals war es ihm sacht so vorgekommen als währe dieser letzte Punkt der bei weitem bedeutsamste und angesichts eine immer länger werdenden Liste und eines immer kürzer werdenden Stifts beschloss er, dass die miserable Ausgangslage für die Kohlzucht in Klatsch keine "direkt" die Wache betreffende Beschwerde war und man deswegen die ersten beiden Punkte überspringen und direkt zum abheften übergehen konnte.
Da plötzlich veränderte sich etwas in der Melodie des Klagelieds, dass, trotz ungeheurer Vielfalt doch bei allen Händler der Scheibenwelt irgendwie gleich klang. Es klang als würde man einem alten Tonbandgerät unvermittelt den Saft abdrehen. Der stete etwas monotone Beschwerdeton wurde langsamer und langsamer und im gleichen Maße leiser, bis er mit einem nur noch gehauchten "Aber insgesamt kommt man eben über die Runden" verstummte. Im selben Augenblick fiel ein Schatten über den Notizblock - ein breiter Schatten der von einem massiven Ursprung kündete. Tuffstein war herangetreten und stand regungslos hinter Igor.
"Alfo wurden fie in letfter Feit pedroht?" Ohne auch nur den Mund zu öffnen schüttelte der Händler hektisch den Kopf "Pfielleicht möhten fie ihre Auffage Ahnonühm machen?" Die Reaktion des Händlers bestand nur aus einem ensetzten Blick in Tuffsteins Richtung. Was auch immer er unter Ahnonühm verstand: es war sicher nichts angenehmes. Igor seuftzte:
"Alfo keine Gefalt?"
Wieder nur ein stures Kopfschütteln.
"Und waf ift daf da?" Igor deutete auf einen Haufen Kohl, dem sichtlich übel mitgespielt wurde und still neben der Bude vor sich hingammelte. Um genau zu sein sah er aus, als hätte die vegetarische Vereinigung der Bluthunde damit ein kaltes Buffet veranstaltet. Alles an dem Händler wand sich in Verlegenheit und es dauerte eine ganze Weile, bis sich ein gepresstes "Fuhrwerksunfall" zwischen seinen Lippen hindurchstehlen konnte.
"Fuhrferkfunfall... fofo.. und fann far daf?"
Diesmal kam die Antwort so schnell, das sie auf dem Weg aus dem Gedanken hin zum Mund für einen Abstecher zur Wahrheit nichtmals mehr Zeit gefunden hätte: "Gestern"
"Geftern waf..." Leise kritzelte der traurige Rest des Stiftes über den Notizblock: Händler lügt - Angft? "Fer hat Fuhrferk gefahren?"
Schweigen. Dann ein nervöses blinzeln. Plötzlich beugt sich der Händler zu Igor hinab und zischt leise: "Das Schwein von Quartz und Kohl hat diesen schmierigen Zwerg bestochen ich habe es genau gesehen. Und der hat angefangen über meinen Kohl zu lästern!! Hat so getan als wollte er welchen kaufen und würde sich darüber aufregen , sie wären zu KLEIN! Und dann hat er angefangen die Kohlköpfe mit seiner Axt zu bearbeiten... meine schönen KOOOOoooohlköpfe... der will meinen Standplatz.. aber ihr wisst NICHTS von mir! Ich habe KEIN WORT gesagt!" Und mit lauten Knall schloss sich der Laden der kleinen Bude vor Igor.
"Dafür daf er kein Fort gefagt hat habe ich aber jede Menge Notitfen"
Und mit einem zufriedenen Grinsen machte sich Igor auf zu Ophelia. Vielleicht hatte dieser Zwerg ja noch bei anderen Händlern Ärger gemacht. Endlich ein vernünftiger Hinweis und er misstraute Zwergen sowieso bis zu einem gewissen Grad. Gute Knie waren so verdammt schwer zu finden und sie gingen so vollkommen respecktlos mit denen anderer Leute um...
07.01.2005 0: 29Ophelia Ziegenberger
Die anhaltende Kälte kroch langsam unter die nächste Kleiderschicht, um mit eisigen Fingern über die Haut zu streichen. Sie waren seit nunmehr zwei Stunden auf diesem Markt unterwegs, von einem Stand zum anderen und immer wieder setzten kleine Schneegestöber ein. Die Liste der Befragten vervollständigte sich, doch nützliche Hinweise hatten sie, Ophelias Meinung nach, noch immer nicht gesammelt. Niemandem schien etwas Ungewöhnliches aufgefallen zu sein. Immerhin waren die Händler ja nicht zum Herumstehen und Schauen hier, nicht wahr, sondern um ihre Stände zu betreiben, da hätten sie wohl kaum die Zeit zum Flanieren! Ophelia sog schniefend Luft durch die gerötete Nase ein. Sie hätte fluchen mögen, dass sie gezwungen gewesen war, ihren kuscheligen Schal zu verraten, ihn in Feindeshand zu geben, um ihn wehrlos solch einem Massaker auszusetzen. Mal abgesehen davon, dass den Ärmsten keine Schuld traf, die solch eine Strafe herausgefordert hätte. Ihr war kalt. Und zwar verdammt kalt! Sie blickte wieder einmal verstohlen an den Rückseiten einiger Buden vorbei auf den wohlvertrauten Rücken und die darüber schwebende ‚Mütze’. Sie spürte, wie sich ihr der Magen verkrampfte, bei diesem unschönen Anblick. Den Kopfschmerzen gesellten sich Halsschmerzen hinzu. Na prima! Ihre Mutter würde nicht müde werden, sich über ihr angeblich kindisches Betragen, über ihre Unvorsicht und ihre Schlamperei zu beklagen, der sie den Verlust der Mütze und die selbstverschuldete Erkältung zuschreiben würde. Ophelia stapfte trotzig mit den Füßen auf der Stelle herum und wartete auf das Eintreffen der anderen. Dabei fiel ihr Blick auf den Stand von Quartz & Kohl, beziehungsweise auf dessen Rückseite – und blieb daran haften. Fast instinktiv trat sie in den Schatten hinter ihr zurück. Sie hielt schnell nach den anderen Rekruten Ausschau, doch die waren etwas entfernt mit den letzten Gesprächspartnern beschäftigt und keiner beachtete sie. Von ihrem Standpunkt aus konnte sie beobachten, wie ein Zwerg grinsend mit dem Budeninhaber sprach, der wiederum gar nicht mehr freundlich wirkte. Da wurde etwas besprochen, was nicht allen Ohren zugänglich sein sollte. Es konnte sich dabei um etwas absolut banales handeln. Aber wie wahrscheinlich war das? Und wenn schon. Sie kniff die Augen leicht zusammen. Aus dieser Entfernung konnte sie nichts hören. Durfte sie überhaupt andere belauschen? Hatte es dazu im Unterricht irgendeine Weisung gegeben, die sie vielleicht verpasst hatte? Noch einmal blickte sie sich um, dann ging sie, so unauffällig wie möglich, näher an die beiden Protagonisten heran. Das hier war ihr Auftrag, unter ihrem Kommando und wenn einer aus dieser Gruppe so etwas entscheiden durfte, dann sie. Sie entschied, dass eine Lauschaktion unter Informationsgewinnung fallen müsse. In ihrem Sinn bildeten sich Bilder, die sie in enganliegendem roten Abendkleid mit hochhackigen Schuhen zeigten, wie sie ihr Ziel mit schwerem Wimpernschlag und zynischem Lächeln anvisierte, ihre viel zu lange Zigarettenspitze leichthin am nächsten Bretterverschlag abklopfte, mit rollendem Hüftschwung auf den Zwerg zutrat und ihn mit einer Stimme wie schwarzem Samt ansprach. "Hey, Kleiner!" Sie blinzelte. Was für eine lächerliche Phantasie! Sie blickte auf den Schneematsch zu ihren Füßen und hatte kurz ein realistischeres Bild vor Augen. Wie die hohen Pfennigabsätze im Matsch einsinken und die nackten Zehen blaugefroren durch die Riemchen schimmern würden. Und was mit ihr geschehen würde, wenn sie solch eine Anrede wagen sollte, das wollte sie sich nicht einmal ausmalen. Sie umrundete eine geschlossene Bude und näherte sich den beiden Männern von der Seite her. In letzter Sekunde dachte sie daran, die langen Haare mit einer Hand zusammenzufassen, so dass sie nicht, gleich einer rot leuchtenden Fahne beim nächsten Windstoß um die Ecke wehen würden. Sie lehnte sich an das splittrige Holz und lauschte angespannt. "Das ist mir egal. Ich hab gesagt, Du sollst hier nicht mehr aufkreuzen, das bringt zu viel Aufmerksamkeit!" Eindeutig die Stimme des Inhabers. Die Erwiderung kam wesentlich leiser und war nur zwischen den eisigen Böen zu verstehen. "Du weißt, was sie davon halten. Es wäre gut, wenn Du Dich schnell entscheidest. Erst recht jetzt mit dem ganzen Trubel um das frische Gemüse. Also?" Eine Pause trat ein, die viel Spielraum für Interpretation ließ. Die verborgene Rekrutin wurde nervös. Vielleicht würde gleich ein erstickter Schrei oder ein dumpfer Schlag zu hören sein? Oder hatte sie solche Geräusche lediglich durch den Wind überhört und hinter der Ecke mischte sich schon gelb-grauer Matsch mit einer sich ausweitenden roten Lache? Sie spürte, wie sich ihr die Härchen auf den Armen aufrichteten. Sie musste sehen, was da vor sich ging, das war ihre Pflicht! Vorsichtig lugte sie um die Ecke. Der Mann lebte noch, ebenso wie der Zwerg. Ihr fiel auf, dass der Kleinere bewaffnet war. Mit einer Axt. Aber, sie beruhigte sich selber, das war normal. Schließlich war er ja ein Zwerg! Der Verkäufer begann in den Taschen zu kramen. Er holte etwas unter der Schürze hervor und Ophelia zuckte zusammen, als ihre überschäumende Phantasie ihr einen riesigen Dolch vorgaukelte, der in der nicht vorhandenen Sonne aufblitzen würde. Sofort darauf atmete sie erleichtert wieder aus. Oho! Das war interessant! Der erdverbundene kleine Kerl grinste durch die Zahnlücken und zählte scheinchenweise Ankh-Morpork-Dollar ab. Und zwar nicht wenige. Es dauerte etwa zwei Minuten, dieses geschäftige Schweigen, währenddessen Ophelia sich darum mühte, keine der Haarsträhnen entwischen zu lassen, an denen die Böen zogen. Dann nickte der Zwerg. Der kräftige Bauer wirkte missgelaunt. "Und lass diesmal gefälligst den blöden Kerl nebenan in Ruhe!" Der Untersetztere spielte in Gedanken mit dem Griff seiner Axt, nickte dann jedoch. Er drehte sich um, so dass sie ihn deutlicher sehen konnte, und ging seitlich durch die Stände davon. Sie prägte sich sein Aussehen ganz genau ein. Der Verkäufer betrat wieder seinen Stand. Und Ophelia überlegte fieberhaft, ob sie nun dem Zwerg folgen oder doch lieber auf die anderen ihrer Gruppe warten sollte. Was sollte sie schon machen, wie sollte sie allein schon eingreifen können, wenn der Kerl willens sein sollte, irgendeinen der Händler hier auf dem Markt mit seiner Axt anzugreifen? In Romanen griffen selbst die dünnsten und ungeübtesten Mädchen ein, wenn Gefahr für Unschuldige drohte. Aber sie hatten auch immer wie aus dem Nichts heraus Schwerter! Sie waren plötzlich geschickt, mutig, stark und voller Elan. Und, was ihr fast noch wichtiger erschien: Sie waren immer bester Kondition. Selbst wenn sie sich nur dem Zwerg in den Weg werfen würde, um ihn abzulenken, hätte sie hernach große Probleme, lange genug vor ihm wegzurennen! Sie biss sich leicht auf die gesprungene Unterlippe. Und begann unauffällig, dem Zwerg zu folgen. Er schlenderte durch die Stände, sein metallener Helm wackelte an den duftenden Schrumpeläpfeln und an den schmalzigen Irgendwas vorbei, an den merkwürdig gestrickten Klumpen, die als mollig-wohlige Fußwärmer angepriesen wurden und an den Zuckerwolken am Ästchen. Dann war er auf einer der Straßen, die vom Platz weg führten. Am letzten Stand vorbei. Ophelia blieb dort stehen. Sie war erleichtert, dass sich ihre Vorstellungen wieder einmal nicht erfüllt hatten. Doch sie war auch etwas verwirrt. Was noch mal hatte sie da eben wirklich beobachtet? Sie musste jedenfalls keinen der hiesigen Stände verteidigen. Wie war sie überhaupt auf so eine absurde Idee gekommen? Sie besann sich auf die Umgebung, die Kälte, die Geräusche. Die anderen würden sicher schon auf sie warten. Sie ging wieder zum Treffpunkt zurück. Und wirklich; der erste Rekrut stand schon dort und sah ihr eben, an seinen Narben vorbei, erwartungsvoll entgegen, als sich ihm die schmollig blickende Rekrutin Amestyl hinzugesellte.
15.01.2005 19: 45Igor Iwitsch Igorson
"Fo bift du gewefen? If habe intereffante Notifen.."
Links neben Igor meldete ein schlecht gelaunt klingendes Murmeln die Ankunft Amestyls an, während er Ophelia erwartungsvoll entgegensah. Er wollte endlich seinen Erfolg vorweisen. Es ging doch nicht an das ein Troll bisher die brauchbarsten Ergebnisse geliefert hatte. Trolle waren Schrankenwärter und Türsteher - die echten Denkaufgaben, Dinge die Verantwortung verlangten, das war Igorarbeit. Immerhin hatten sie wenigstens ein Hirn und manchmal sogar ein völlig unbeschädigtes..
Aber als er dann berichtete, reagierte Ophelia völlig anders als erwartet. Sie erbleichte rund um die von der Eiseskälte geröteten Nase ein wenig und murmelte leise, "Also doch..", als sie realisierte, dass der Zwerg durchaus willens dazu war Händler zumindestens zu bedrohen und er nur glücklicherweise gerade keinen entsprechenden Auftrag hatte. Wie knapp sie daran vorbeigeschliddert war, dass ihre Fantasien plötzich Realität werden, war schon erschreckend.
"Geht ef dir gut?" Igor schielte skeptisch zu Ophelia empor. Diesen abwesenden Gesichtsausdruck kannte er. Der Meister hatte früher auch öfters so ausgesehen. Was auch immer in dieser Zeit geschah danach hatte er Dinge gerufen, wie "Heureka!" oder "Das ist es!" und gute drei Wochen danach hatte man den nächsten Pöbel erwarten dürfen.
Bei Ophelia äußerte sich das Ergebniss ihres Gedankenganges jedoch grundlegend anders: "Verdammt. Gerade hatte ich diesen Zwerg noch vor der Nase.. wo er jetzt hin ist wissen nur die Götter.." Dies wiederum konnte Amestyl nur schwerlich unkommentiert lassen "..und die werden uns bestimmt nicht helfen."
Igor sah wie Ophelia um ihre Fassung rang. Irgendetwas musste geschehen und zwar jetzt. Wie immer wenn er nervös wird duckte er sich Händeringend. Diese bei vielen Igor zu beobachtende Haltung soll eigentlich eine gewisse Dienstfertigkeit ausdrücken. Diesmal jedoch wirkte sie ganz anders: Er konnte unter Tuffstein hindurchblicken, der immernoch stur beeindruckend herumstand, und sah wie der Verkäufer von Quartz und Kohl seinen Stand verlies. Er klappte gerade die Läden herunter und stapfte dann mit eilligen Schritten in das Gewimmel des Marktes hinein...
16.01.2005 12: 39Tuffstein
Tuffstein wartete.
Er stand da und sah wie die Welt sich um Ihn herum bewegte ohne das er klare Linien erkannte.
Durch die Mütze schaltete sein Gehirn drei Gänge zurück und doch - da die Kälte des Winters für ausreichende Kühlung sorgte - war er in der Lage einen gewissen geistigen Beitrag zu leisten (auch wenn nicht alle Mitglieder der Wache dies für möglich hielten).
Er bemerkte wie eine gewisse Aufbruchstimmung entstand, beschloss aber vorerst nicht weiter eigenständig zu agieren, sondern auf Befehle zu warten.
Gerade Igor schien sehr erregt zu sein (er hatte sich gerade zum dritten mal sein Ohr abgerissen und wieder angenäht).
Er scharrte quasi geistig mit den Hufen um grosse Taten zu vollführen.
Tuffstein beschloss ein Auge auf Igor zu werfen (obwohl er sicherlich noch einige in Reserve hatte) um Ihm gegebenfalls den Rücken zu decken.
17.01.2005 15: 14Ophelia Ziegenberger
Ophelia bemerkte die plötzliche Spannung, die Igors Rücken durchlief, und folgte seinem Blick. Der breite Rücken mit den schmutzig-grünen Stofflagen entfernte sich zusehends. Ihre Gedanken wirbelten eine Sekunde lang unkontrolliert durch ihren Kopf, bevor sie mental mit einer Peitsche durchziehen und einen durchdringenden Knall bewirken konnte, der zu aufmerksamem Stillstand führte. Sie traf blitzschnell eine Entscheidung. Und noch eine. Und noch eine.
"Rekruten Igorson und Tuffstein! Ihr werdet diesem Händler von Quarz & Kohl, der dort hinten zu verschwinden droht, so unauffällig wie möglich folgen! Euer Auftrag lautet: Beobachtet ihn und findet heraus, mit wem er Kontakt aufnimmt! Ihr habt dafür höchstens zwei Stunden Zeit! Nach allerspätestens zwei Stunden brecht ihr die Beobachtung auf jeden Fall ab und kehrt ins Wachhaus zurück, wo wir uns treffen werden. Sollte eine Situation eintreten, die gefährlich werden könnte, brecht ihr den Auftrag auch sofort ab! Ihr greift auf gar keinen Fall ein! Ist das klar?"
Die beiden Rekruten nickten synchron, während der Igor sich schon nervös nach ihrem Opfer umblickte.
Die kleine Wächterin nickte aufmunternd. "Na dann los!"
Der Troll machte auf dem Fels kehrt und war mit seinen ausholenden Schritten etwas schneller, als der dünne Mann, der ihm hinterherlief.
Ophelia fiel noch etwas ein. "Und trennt euch, wenn irgend möglich, nicht!", rief sie den beiden hinterher.
Amestyl runzelte die Stirn. "Was machen wir derweil?"
Sir Völte schlenderte soeben gemeinsam mit der inzwischen blau gefrorenen Llona Uurzait auf sie zu. Es war ihnen beiden anzusehen, dass sie auf eine warme Pause irgendwo drinnen hofften. Nach all den Befragungen würde ihre junge Kollegin ja wohl kaum hartherzig genug sein, ihnen solch eine Bitte abzuschlagen, nicht wahr? Immerhin war sie ja nicht mal eine richtig echte Dauer-Vorgesetzte.
Ophelia informierte sie in einer sehr knappen Art darüber, dass der frostige Außeneinsatz noch lange nicht beendet war. "Wir haben keine Zeit zu verlieren. Deswegen teile ich uns jetzt neu ein: Rekrutin Plaudern schließt sich mit Rekrut Völte zusammen, während Rekrutin Uurzait und ich zum dritten Trupp werden. Auf dem Weg werden wir einander so gut wie möglich über die neuesten Entdeckungen informieren. Euer Auftrag lautet: Sucht dieses Lagerhaus von Quartz & Kohl auf und schaut euch dort um. Findet so viel heraus, wie ihr könnt. Über Lieferzeiten und Kundschaft etc. Ihr habt dafür, wie die anderen Trupps auch, höchstens zwei Stunden Zeit! Nach allerspätestens zwei Stunden kehrt ihr ins Wachhaus zurück. Dort treffen wir uns alle wieder. Bitte bleibt während dieses Einsatzes zusammen. Sollte eine Situation eintreten, die gefährlich werden könnte, brecht ihr den Auftrag sofort ab und greift auf gar keinen Fall ein! Soweit alles verstanden?" Wieder folgte dieses konzentrierte Nicken.
Dann waren nur noch die beiden jungen Frauen über. Llona bedachte die blasse Kollegin mit einem ruhigen, abwartenden Blick. Kleine Eisgraupel prickelten über ihrer beider flatternde Kleidung. Ophelia schniefte und rieb ihre kalten Hände aneinander. Sie wirkte wieder etwas verunsicherter und jünger, als noch vor wenigen Minuten, während derer sie die Befehle ausgeteilt hatte. "Und wir erstatten erst einmal Korporal von Grauhaar Bericht. Mir ist sehr an seiner Einschätzung und seinem Rat gelegen."
22.01.2005 12: 30Tuffstein
Igor und Tuffstein machten sich auf den Weg.
Geistig beschäftigte sich Tuffstein aber immer noch mit der gesamten Truppe.
Ok - er war zu weit gegangen und hatte zu laut gedacht. Das lag sicherlich auch an den Rahmenbedingungen. Das verdammte Mineral hatte in seinem Kopf Kettenreaktionen ausgelöst, die kaum noch zu kontrollieren waren. Zwar half das Schalmützenstirnband, aber andererseits passierte ihm doch zu wenig. Gut - Ophelia Ziegenberger gab klare Befehle und Igor Iwitsch Igorson war sicherlich auch eine treibende Kraft der Ermittlungen.
Aber konnte es sein, dass ein Troll und ein Igor so aktiv werden mussten. Eigentlich waren sie Kreaturen der passiven Natur. Ein Troll war ein Stein, der -wenn gefordert- reagierte und durch seine Gegenwart Präsenz zeigte. Er war eigentlich kein Vordenker, Ermittler oder feinfühliger Psüschologe. Igor hielten die Truppe zusammen, aber nicht durch Leaderschipp sondern durch Nadel und Faden. Sie sammelten die menschlichen Trümmer auf und setzten sie wieder zusammnen (gelegentlich gönnten sie sich selbst ein kleines Upgrade).
Jetzt aber war dieses ungleiche Paar für die unauffällige Verfolgung eines Verdächtigen zuständig. Ebenso gut hätte man einen Rosenmontagszug auf die Verfolgung eines Dreirades ansetzten können.
Andererseits zeigte der Auftrag ein gewisses Vertauen, daß Tuffstein auch rechtfertigen wollte. Also folgten sie dem Händler. Das Schneetreiben half ihnen unentdeckt zu bleiben. Nach wenigen Minuten blieb der Händler in einer Seitengasse stehen. Er schien auf jemanden zu warten. Igor und Tuffstein versteckten sich hinter einer Mauer. Vorsichtig nahm Tuffstein Igor auf die Schulter und hob ihn so hoch, dass er gerade die Gasse einsehen konnte ohne vom Händler bemerkt zu werden.
"Kannst Du etwas sehen ?" fragte Tuffstein...
09.02.2005 9: 58Romulus von Grauhaar
Wenige Minuten später, im Büro des Korporals.
"Nun, Rekruten, viel habt ihr mir ja bisher nicht zu berichten," ließ von Grauhaar verlauten. "Eigentlich nur eine ganze Reihe Verdächtigungen und Gerüchte."
"Jawohl, Sir, da haben sie recht," erwiderte Ophelia kleinlaut. "Aber vielleicht sollten wir erst einmal abwarten, was Igor, Tuffstein, William und Amestyl herausbekommen."
"Richtig, das sollten wir auf jeden Fall tun," grummelte der Werwolf in seinen Bart.
Llona hatte sich gleich nach der Ankunft im Wachhaus auf Anordnung des Ausbilders zum Wärmen in die Kantine begeben, um dort ein heißes Getränk zu sich zu nehmen.
Auch Rekrutin Ziegenberger wurde von Romulus dorthin geschickt, nachdem das kurze Gespräch beendet war.
Nach etwa einer Stunde bekamen die beiden still in der Kantine sitzenden Wächterinnen Gesellschaft: Igor und Tuffstein stapften mit hängenden Schultern hinein.
"Was ist passiert?" schoss es aus Ophelia hervor.
"Nicht viel, Meifta," entgegnete ein bedrückt wirkender Rekrut Igorson. "Der Händler ift unf entkommen. Er feint unf irgendwie bemerkt fu haben, und alf wir unf in einem Häufereingang verfteckt hatten, damit er unf nicht fieht, hat er die Fangfe genutft, um unbemerkt irgendwo unterfutauchen."
Etwa zehn Minuten herrschte schlecht gelauntes Schweigen. Dann ging irgendwo eine Alarmsirene los. Korporal von Grauhaar stürzte herein.
"Zum Quartz & Ko. Lagerhaus. Schnell!"
Auf schnellstem Wege begaben sich der Korporal und die vier Rekruten zum bezeichneten Lager. Es zu finden war nicht schwer, denn wie der Ausbilder unterwegs mitteilte, hatte er eine Taube von Amestyl erhalten, in deren Nachrichtenkapsel sich eine genaue Wegbeschreibung zum Lagerhaus und der Hinweis "Brauchen dringend Verstärkung!" befunden hatten.
Schon auf dem Weg dorthin stieg dem Werwolf ein penetranter Blutgeruch in die Nase. Als Vorsichtsmaßnahme zog er sein Halstuch ein wenig höher, um den Geruch ein wenig abschirmen zu können.
Als sie das Haus erreichten, erblickten sie ein Bild des Grauens:
Ein heftig blutender, stöhnender Zwerg lag vor dem Gebäude, unweit von ihm entfernt zwei menschliche Gestalten. Igor brauchte gar keinen Befehl abzuwarten um den Zwerg, den Ophelia ganz deutlich als den Zwerg erkannte, den sie am Hiergibtsalles-Platz beobachtet hatte, notdürftig zu verazten. Die anderen gingen auf die beiden im Hintergrund liegenden Gestalten zu.
Bericht von Korporal Romulus von Grauhaar, stellv. Ausbildungsleiter GRUND
(...)
Als die Rekruten Plaudern und Völte das Lagerhaus erreicht hatten, bemerkten sie, dass ein Zwerg dort herumlungerte. Sie duckten sich hinter einen Stapel alter Kohlkisten, um zu beobachten. Plötzlich ertönte das Geräusch zerspringender Scherben und ein Zivilist, der später als Wilhelmut Brassika identifiziert werden sollte, kam herangestürmt, mit der eindeutigen Absicht, den Zwerg mit einer langen Heugabel anzugreifen. Wie es scheint, machte er den Zwerg für die Rückgänge des Kohlverkaufs verantwortlich, die dessen Firma mit unlauteren Methoden erreicht hat, und wollte Selbstjustiz ausüben. Während Rekrutin Plaudern gesitesgegenwärtig mt einer Brieftaube Verstärkung anforderte, versuchte Rekrut Völte sich dazwischenwerfen, weil ihm dies wohl als ehrenhaft erschien. Dabei traf sowohl ihn als auch den Kohlbauern die Axt des Zwerges, der allerdings gleichzeitig von der Heugabel niedergestreckt wurde. Bei Eintreffen unseres Verstärkungstrupps konnte von Rekrut Igorson, der speziesbedingt ein Spezialist auf diesem Gebiet ist, nur noch der Tod von Rekrut Völte und Wilhelmut Brassika festgestellt werden. Der Zwerg, dessen Identität noch zu klären ist, wird derzeit von Lance-Korporal Feinstich unter strengsten Sicherheitsvorkerhungen behandelt."
"Es ist immer traurig wenn ein Wächter stirbt," eröffnete Hauptmann Daemon die obligatorische Rede zur Beisetzung des gestorbenen Wächters auf dem Friedhof der Geringen Götter.
"So nehmen wir nun Abschied von Sir William Völte, keiner wusste genau, woher er kam, was wir nur wissen ist, dass er sein Leben für seine Pflicht opferte, um ehrenhaft..."
"Er hat sein Leben nicht geopfert, sondern idiotisch gehandelt." murrte Amestyl vor sich hin.
Bleibt folgendes zu sagen:
Der Fall wurde wegen zu hohem Gefährlichkeitsgrad GRUND aberkannt und in die Hände von SEALS gelegt.
Dort fand man bald heraus, dass die Firma Quartz & Ko. dem verletzten Zwerg gehörte, der auf den wunderlichen Namen Quartobold Zehenschwitzer hörte, und mit den geschäftsschädigenden Maßnahmen bezwecken wollte, große Teile der Sto-Ebene günstig aufkaufen zu können, um dort nach Bodenschätzen graben zu können.
An einem kalten, frostigen und trüben WIntertag, kurz nach dem Schneevaterfest, im kalten, frostigen und trüben Ankh-Morpork, stand der Tresendienst kurz vor dem Wechsel, und die beiden und die beiden von Frau Willichnicht noch deutlich geschlauchten Rekruten Ophelia Ziegenberger und Igor Iwitsch Igorson sehnten sich nach einer Pause, als die Tür des Wachhauses aufging und ein Mann eintrat.
"Guten Tag, mein Name ist Nikolas Krumbeer, ich bin Kartoffelbau..."
Weiter kam er nicht, denn Ophelia, um einige Erfahrungen reicher als noch vor wenigen Tagen, unterbrach ihn mit den Worten:
"Wenden sie sich bitte im Wachhaus am Pseudopolisplatz an die Abteilung SEALS. Einen schönen Tag noch!"
ENDE
14.02.2005 13: 06
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