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vollendet am 08.09.2004

Ein üblicher Mord in den Schatten Ankh-Morporks. Üblich? Nicht wenn Lord Witwenmacher selbst unter Verdacht steht ihn ausgeführt zu haben. Ist das wahr und wenn ja, was ist an dem Toten so wichtig?

Harry

Alles begann, als Robin Picardo ohne Anzuklopfen in die Puppenstube stürmte.
Gut, ehrlich gesagt begann es schon eine ganze Weile früher: Für Robin begann es, als er die Rohrpost las, und für andere, die in dieser Geschichte noch auftreten werden, begann es sogar noch früher. Für Harry jedoch begann es genau zu diesem Zeitpunkt und sorgte dafür, dass er vor Schreck seinen Kaffee verschüttete.
"Verdammt, Robs, kannst du nicht klopfen?", fluchte er.
"'tschuldigung, Harry - aber wir haben einen kleinen Notfall. Hast du viel zu tun?"
Der Gnom dachte kurz nach, wie er sich die drohende Arbeit am besten vom Hals halten konnte, aber es hatte keinen Sinn. Die letzten Tage hatte er größtenteils mit Nichtstun verbracht, und das wusste sein neuer Abteilungsleiter natürlich.
"Worum geht's denn?", fragte er also.
"Um einen unlizenzierten Mord", erklärte Robin.
Harry stutzte. "Hör mal, Robs, ich weiß, dass du noch nicht lange diese Abteilung leitest, aber vielleicht ist es trotzdem mal Zeit, dass du die Aufgabenbeschreibung von DOG durchliest. Unlizenzierte Morde sind..."
"Ich weiß, dass das eigentlich Sache von RUM ist", unterbrach Robin, "aber nicht, wenn Lord Witwenmacher der mutmaßliche Täter ist, oder?"
"Wie bitte?"
"Du hast mich schon genau verstanden. Eine SEALS-Streife hat bei den Schatten einen Schrei gehört und in einer Gasse eine tote Frau gefunden. Hundert Meter weiter trafen sie auf Witwenmacher - er hielt eine Armbrust in der Hand und saß einfach nur schweigend da. Bisher war nichts aus ihm herauszukriegen. Ehrlich gesagt, glaube ich, dass sich da jemand Ranghohes drum kümmern sollte - und Mücke ist gerade nicht aufzufinden, damit bleibst nur du übrig. Ich habe schon eine Nachricht zum Pseudopolisplatz geschickt, dass sie rüberschicken sollen, was sie da haben. Dennis Schmied von SEALS war einer von denen, die die Leiche gefunden haben. In seiner Nachricht schreibt er, Todesursache wahr wahrscheinlich ein vergifteter Armbrustbolzen. Ich habe sie gebeten, Leute mit entsprechendem No-Hau zu schicken. Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis ein freundlicher Brief vom Patrizier auf Rince's Schreibtisch landet, in dem Dinge wie 'politische Stabilität' und 'Wohl der Stadt' und so etwas stehen."
Harry legte seufzend den Freddy-Frettchentöter-Roman beiseite. "Alles klar, ich mache mich auf den Weg."

Eine halbe Stunde später war er beim Tatort angekommen.
Der Gefreite Gnomen est Nomen war eifrig damit beschäftigt, den Tatort zu sichern (gerade in der Näher der Schatten war diese Aufgabe etwa so schwierig, wie im Ozean ein Loch ins Wasser zu schaufeln) - und zwar sehr zum Verdruss des Leichensammlers, der ihm schon zum wiederholten Male zu erklären versuchte, dass er beauftragt worden war, die Tote zu Pismire in die Gerichtsmedizin zu bringen. Dennis Schmied stand etwas abseits neben Lord Witwenmacher und schien nicht so recht zu wissen, was er tun sollte, während Carisa und Laiza Harmonie eine Armbrust untersuchten.
Die Wasserspeierin blickte auf, als der Gnom sich näherte. "Hallo, Sör!"
"Carisa? Was machst du denn hier? Bist du unter die Ballistiker gegangen?"
"Nein, aber so auf die Schnelle war keiner Verfügbar. Und etwas Erfahrung mit Armbrüsten habe ich ja auch."
"Und, schon etwas herausgefunden?"
"Ja - der Bolzen im Opfer ist von der gleichen Art wie die in Witwenmachers Armbrust. Laiza sagt, das Gift ist eine typische Assassinenmischung, aber wir haben keine Phiole bei ihm gefunden."
"Na ja, das muss ja nichts heißen. Vielleicht hatte er nur einen vergifteten Bolzen dabei, oder er hat das Gift weggeschmissen."
"Möglich."
Harry nickte und ging weiter zu Witwenmacher, nicht ohne Gnomen unterwegs einen kurzen Hinweis zu geben, die Leiche doch bitte dem Leichensammler zu überantworten.
"Wie steht's?", fragte er Dennis Schmied, nachdem er sich den beiden bemerkbar gemacht hatte.
"Ich habe nichts zu sagen", entgegnete Witwenmacher.
"So steht's, Sör", sagte Dennis. "Mehr ist aus ihm nicht rauszukriegen."
Harry seufzte. Das konnte ja noch was werden...
"Ich fürchte, ich muss Sie bis auf weiteres verhaften, Lord Witwenmacher", erklärte er.
"Gut, wenn das sein muss, dann muss es wohl sein", erwiderte der Oberassassine mit unbewegtem Gesicht.
Wieso gab es bei DOG nie die Experten, die man gerade brauchte?, fragte der Stabsspieß sich, während die Leiche - eine Frau von vielleicht dreißig Jahren - zur Identifizierung und Untersuchung zum SUSI-Labor abtransportiert wurde.
"Sör?", hörte er auf einmal hinter sich eine Stimme. Als er sich umdrehte, fiel sein Blick auf einen gnomischen und einen menschlichen Wächter.
"Lance-Korporal Rib und Hauptgefreiter Pyronekdan melden sich zum Dienst, Sör", salutierte der Mensch. "Wie sollten hierher kommen, falls noch Leute gebraucht werden."
"Kennt sich zufällig einer von euch mit Assassinen aus?", fragte Harry hoffnungsvoll.
Beide schüttelten den Kopf.
"Dachte ich mir. Okay, erst bringen wir Witwenmacher ins Wachhaus. Von dort können wir auch eine Nachricht zur Assassinengilde schicken - ich bin schon sehr gespannt, wie die reagieren werden, wenn wir ihnen sagen, dass ihr Boss eines unlizenzierten Mordes verdächtigt wird."


11.07.2004 17: 32

Dennis Schmied

Schmied, der inzwischen dazu gekommen war, setzte seine Denker Stirn auf. Er hatte sich nie mit der Assasinen Gilde beschäftigt und kannte sich sowieso nicht so gut mit den Gilden aus. Ihm reichte es zu wissen was ein unlizensierter Mord war.
"Du schaust so nachdenklich Dennis!", bemerkte Harry.
"Ich versteh nicht wieso er dies tun sollte. Er genießt hohes Ansehen und sollte die Regeln doch genau kennen."
Schmied atmete kurz auf und blickte zu Herrn Witwenmacher.
"Und wieso sollte er so seelenruhig sitzen bleiben, wo er doch die Konsequenzen kennt. Irgendwas ist hier faul."
Harry nickte kurz und ließ seinen Blick zum Oberassasine schwenken, welcher gerade in diesem Moment abgeführt wurde.
"Laiza nimm den Bolzen am besten direkt mit ins Labor und versuch genaueres herauszufinden und Gnomen wieso ist die Leiche noch nicht auf dem Weg zum Leichensammler?"
Nach und nach sammelten sich immer mehr Trolle, Menschen, Gnome, ... um die Stelle an der der Mord passiert war.
Unglaublich, dachte Schmied. Wenn etwas passiert scheint es als wüsste es sofort ganz Ankh-Morpork und in Windeseile sind direkt alle da. Als er aus seinen Gedanken erwachte zupfte irgendetwas an seinem Hosenbein.
"Hilfst du mir tragen?", fragte der Hauptgefreite Gnomen est Nomen freundlich und lächelte.
Schmied blickte sich um und wieder einmal fiel ihm auf, dass er wenn er mal nachdenkt sich in Trance dachte. Alle waren bereits weg nur noch Gnomen und er standen am Tatort.

Unterdessen hallten die Schritte von Witwenmacher und den zwei Wächtern Rib und Pyronekdan, die ihn begleiteten, durch die Straßen. Witwenmacher hatte den Kopf gesenkt, so dass man sein Gesicht nicht sehen konnte und grummelte etwas.
"Sagten Sie was?", fragte Lance-Korporal Rib freundlich und doch bestimmt, doch er erhielt keine Antwort.
"Wer war die Frau und was hat sie getan?", versuchte Pyronekdan sein Glück, doch statt einer Antwort knurrte Witwenmacher nur einmal laut.
Die zwei gaben weitere Fragen auf.
Auf halbem Wege holte Laiza die drei ein und schloss sich ihnen an. Sie schien als hätte sie sich sehr beeilt um nicht alleine laufen zu müssen.
"Hilfe seit ihr schnell.", keuchte Sie und wischte ein paar Schweiß tropfen von der Stirn.
Gewitterwolken zogen auf und ein Regenguss prasste auf die Straßen nieder. Die Gullys begangen zu glucksen und die Bevölkerung rettete sich um nicht nass zu werden. Eine weitere Gewitterwolke schob sich vor die Sonne und warf einen Schatten auf die Zwillingsstadt, dies war Witwenmacherchance. Er tauchte ab, drehte sich und spurtete los.
"Halt im Namen der Wache.", brüllte Laiza während Rib und Pyronekdan los stürmten.
Rib und Pyronekdan sahen wie Witwenmache rum eine Ecke bog und noch während sie dachten das er nun fort wäre sahen sie ihn plötzlich aus einer Gasse taumeln.
Der Lance-Korporal und der Hauptgefreite rannten direkt zu ihm und hielten ihn fest.
Hinter der Ecke trat ein sichtlich erschrockener SEAL namens Silicic hervor und schaute immer wieder von der Stelle seines Körpers, die Witwenmacher getroffen hatte zu Witwenmacher.
"Mir tun leid.", entschuldigte sich der Troll, denn er wusste genau wer ihn gerade fast umgerannt hatte.
"Ist nicht schlimm Gefreiter. Er war flüchtig."
Die beiden Aufpasser des Oberassasine führten nahmen ihn mit und führten ihn weiter zum Wachhaus.


11.07.2004 20: 02

Pyronekdan

"Warum hattest du dein Schwert nicht gezogen?", fragte Rib den Zauberer.
"Ich hätte Jemanden verletzen können", gab der Hauptgefreite zu bedenken. "Rina bestand nämlich darauf, daß ich wegen meiner neuen Position, statt meines Spezialschwerts, eine Standardwaffe benutzen muß."
Rib, der sich wieder daran erinnerte, daß Pyronekdan, wegen seiner mangelhaften Schwertkampfqualitäten, aus Sicherheitsgründen, bisher ein Theaterschwert mit sich führte, wahrte vorsichtshalber ein wenig mehr Abstand zu dem Hauptgefreiten.
"Was für ein Spezialschwert war das denn?", wollte Laiza wissen, die darüber noch nichts wußte.
"Das erkläre ich dir später", antwortete der Zauberer, dem die Sache etwas peinlich war.
"Wir sollten eine Eselskarren anhalten, um schneller zur Wache zu kommen", meinte Rib, als sich das Wetter weiter verschlechterte.
Während Laiza und Rib auf den Gefangenen aufpaßten, suchte der Zauberer einen Karren.
Er lief auf den nächsten Karren zu, zeigte seine Dienstmarke, und rief: "Halt Stadtwache Ankh-Morpork. Ich brauche ihren Eselskarren!"
Dann erblickte er einen etwas größeren Karren direkt da hinter.
Er drehte sich zu dessen Fahrer um und rief: "Halt Ihren Eselskarren!"
Außer den beiden Karren hielt noch ein Dritter, dessen Esel dem Zauberer besser im Futter erschien.
"Nein Ihren Eselskarren!", entschied er sich für das letzte Gefährt.
"Wir brauchen nicht jeder einen", meinte der Gnom, als er sich mit Laiza und Lord Witwenmacher den Karren näherte.
"Die anderen schienen mir für so viele Personen nicht so geeignet zu sein", rechtfertigte sich Pyronekdan, und half den anderen beim Aufsteigen.
"Für mich sehen sie alle gleich aus", meinte Rib.

"Wir hätten doch einen der anderen Karren nehmen sollen", fand Laiza später, als sie am Pseudopolisplatz mit Rib vom Karren sprang. "Dieser scheint zuletzt mit einer Fuhre Mist beladen gewesen zu sein."
Als der Zauberer aufstand, um mit dem Gefangenen abzusteigen, nutzte dieser seine zweite Chance, stieß Pyronekdan vom Wagen, und befahl dem Besitzer des Karrens schnell loszufahren.
Der Besitzer, der nicht wollte, daß sein Fahrgast seinem Namen wieder einmal alle Ehre machte, gehorchte, und fuhr mit ihm durch den Regen davon.
Als der Zauberer wieder auf die Beine kam, war der Karren schon außer Sichtweite, so daß er, selbst mit seinen magischen Fähigkeiten, die Flucht nicht mehr verhindern konnte.
"Und wer erklärt das jetzt Harry?", fragte Laiza die anderen atemlos, nachdem sie ebenfalls erfolglos versucht hatte, den Karren zu stoppen.


11.07.2004 21: 42

Carisa v. Schloss Escrow

"Verdammt", fluchte Carisa. Sie hatte die Szene mit dem Karren vom Dach des Wachhauses beobachtet und begann zu laufen.
"Warum muss so was eigentlich immer passieren? Witwenmacher hat ja wohl mehr als eine Möglichkeit unterzutauchen. Wieso hat ihm eigentlich niemand Fesseln angelegt und vorallem durchsucht. Das hätte böse enden können."
Die Wasserspeierin sprang auf den nächsten Dachsims und folgte weiter dem Karren. Dieser bog nun um eine Ecke und blieb stehen. Witwenmacher klopfte dem Karrenführer auf die Schulter und sagte noch etwas zu ihm, was Carisa aber nicht hören konnte, bevor er vom Karren stieg. Langsam zog der Esel wieder an und der Karren verschwand um die nächste Ecke, grobe Richtung Assassinengilde.
"Sowas aber auch, wenn ich Witwenmacher wäre, würde ich dem Karrenlenker eine Belohnung geben. Und was passiert? Er bekommt sie sicher in der Gilde. Ich werd wohl eine Taube schicken müssen."
Carisa pfiff eine bestimmte Tonfolge und wie aus dem Nichts tauchte Hermine auf.
"Ah Hermine, ich habe eine Nachricht, die muss sofort zu Rogi, hörst du?"
"Gurruuuuh."
"Ja, du bekommst vom Spezialfutter, wenn du Rogi die Nachricht gebracht hast und mir eine Antwort zurückgebracht hast." Während sie dies sagte, dachte Carisa, dass sie Rogi diesen Trick mal verraten sollte. Das Spezialfutter mochte Hermine so gern, dass sie alles dafür tat. Sogar Nachrichten transportieren.
Währenddessen war Witwenmacher die Straße weitergegangen, im Schatten der Häuser. Doch bisher hatte Carisa ihn nicht aus den Augen verloren. Schnell kritzelte sie die Nachricht auf einen Zettel, dass sich ein wächter zur Assassinengilde begeben sollte um dort den Karrenführer abzupassen. Außerdem teilte sie ihren Standpunkt und dass sie Witwenmacher verfolgte und überwachen würde mit.

Derweil in der Wache war für die unachtsamen Wächter ein sehr unangenehmer Moment. Sie ließen soeben Harrys Standpauke über sich ergehen.
Auch Dennis und Gnomen waren mittlerweile zu den anderen gestoßen und erfuhren so, dass der Hauptverdächtigte entkommen war. Rib, Laiza und Pyronekdan ließen Köpfe und Schultern hängen. Aus diesem Schlamassel schien es keinen Ausweg zu geben.
"Wenn das nicht eine ordentliche STrafe zu folge hat", dachte Laiza.
"Wie kann man nur so unvorsichtig sein?" fragte Harry gerade zum ungefähr zehnten Mal. Er wünschte sich zurück in die Puppenstube, dort wo es die letzten Tage so herrlich ruhig zugegangen war.
"Irgendwelche konstruktiven Vorschläge für das weitere Vorgehen, die Damen und Herren Wächter?" fragte er mit ganz und gar nicht freundlichem Ton.
Die angesprochenen Wächter scharrten mit den Füßen. Jeder wünschte sich an einen weit entfernten Ort.
"Wenn ich nur zu Hause sein könnte, da schreit nur meine Frau. Und das auch nur wegen der Kinder", seufzte Rib innerlich.
In diesem Moment flog die Tür des Büros auf. Rogi kam herein und sprang auf Harry zu.
"För, eine fehr wichtige Nachricht von Carifa. Fie hat Witwenmacher im Vifier."
Harry überflog die Nachricht und seufzte.
"Rib, Laiza ihr geht sofort und vorallem schnell zur Assassinengilde. DOrt werdet ihr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Eselkarren, mit dem Witwenmacher geflohen ist, samt Karrenführer antreffen. Ihr verhört ihn und versucht rauszufinden, ob Witwenmacher irgendetwas gesagt hat. Die anderen kümmern sich mal darum, was die Spurenlage sagt. vielleicht löst das ja das ein oder ander Problem. Rogi, antworte Carisa, dass wir warten, dass sie uns einen neuen Hinweis gibt. WEgtreten."
Aus den Mündern der anwesenden Wächter kam ein mehr oder weniger einstimmiges "Ja, Sör!", das bei Rogi zu einem "Ja För!" verwandelt wurde.
Als alle Wächter gegangen waren, seufzte HArry und hoffte darauf, dass so schnell keiner mehr kommen würde und irgendetwas von ihm wollte.
Kaum hatte Harry seinen Gedanken zu Ende gedacht, hörte er Schritte, absolut unverwechselbare Schritte.
"Oh nein", dachte Harry. "Nicht Rince."

11.07.2004 22: 56

Dennis Schmied

Rib und Laiza machten sich sofort und ohne weitere Fragen auf den Weg zur Assasinnengilde, wo sie hofften den Fahrer des Karren zu finden. Auf dem Flur kam ihnen und den anderen Wächtern die nach Spuren suchen sollten ein ernst blickender Rince mit schweren Schritten entgegen. Ehrfürchtig wichen sie zur Seite, es schien als hätte jeder ein wenig Angst sich sein Gemecker anhören zu müssen, doch der Arme Kerl der es über sich ergehen lassen musste war Harry.

Die beiden Wächter die ausgesandt waren den Karrenfahrer zu suchen, verließen das Wachgebäude, gefolgt von dem Rest der Truppe. Dieser blieb dann jedoch vor der Türe stehen, während sich Rib und Laiza immer weiter entfernten.
"Was für Spuren meint er? Karrenspuren?", fragte Schmied ohne nachzudenken und blickte sich auf der Stelle dort um wo Witwenmacher geflohen war.
Einige der anderen Wächter schlugen sich innerlich mit der Hand auf die Stirn.
"Nein!", brachte Gnomen est Nomen hervor und kletterte wie in alten Zeiten auf Schmieds Schulter.
"Spuren von ihm, wohin er geflohen sein könnte.", erklärte der Gnom auf seiner Schulter.
Schmied bemerkte das Grinsen der Anderen, welches offensichtlich durch seine Zerstreutheit hervorgerufen wurde, und schämte sich ein wenig für seine undurchdachte Suchaktion. Die Truppe lief los und zwar zu dem Ort von dem Carisa die Nachricht gesandt hatte. Schmied schlenderte mit dem Gnom ein wenig hinterher.
"Gnomen?"
Der Gnom blickte auf.
"Wieso suchen wir eigentlich nach seinen Spuren, wenn Carisa doch hinter ihm ist? Sie könnte doch einfach eine Nachricht senden wenn sie und er an Witwenmachers Versteck angelangt sind!"
"Gute Frage, vielleicht wollte Harry uns einfach nicht mehr sehen und seine Ruhe haben."
"Na, die wird er haben, mit Rince.", lachte Dennis und stellte sich vor wie Harry noch kleiner wurde als er eigentlich schon war.

Laiza und Rib erreichten das Hauptquartier der Assasinen ohne Zwischenfälle und trafen dort, wie von Harry hervor gesagt, den Karrenfahrer an. Dieser verließ gerade mit einem breitem Grinsen auf den Wangen den Hof, doch als er die Wächter sah verlor er sein lächeln direkt wieder.
"Oh..äähm... Ihr.. Ihr seit mir gefolgt, stimmts?"
Die Wächter nickten.
"Und ihr wollt jetzt wissen wo er ist?"
Die Wächter nickten abermals wortlos.
"Ich setzte ihn ab und er verschwand, ich weiß es nicht."
"Was sagte er als Sie ihn absetzten?", fragte Rib ernst und dachte dabei nicht zuletzt daran was Harry wohl machen würde wenn sie ohne Ergebnisse wiederkamen.
"Nichts! Nur ein Wort, welches ich hier sagen sollte damit ich meine Belohung bekomme."
Die Wächter schauten sich an.
"Kommen sie bitte mit zur Wache."
Laiza trat an den Karren heran, doch der Mann wehrte ab.
"Sie können mich nicht festhalten. Ich hab ein Recht auf Freiheit. Ich weiß nichts und werde nun fahren!"
"Da hat er, so leid es mir tut, Recht, Laiza.", flüsterte der Lance-Korporal seiner Kollegin zu und machte dem Karrenlenker Platz.
"Na gut. Gehen wir rein?", fragte Sie und deutet mit ihrem Kopf zum Gildengebäude.
"Nur wir beide? Ich will nicht der nächste Tote sein, dort werden einige Assasinen sein die ihrem Boss helfen. Lass uns lieber hier Wache halten.", schlug Rib vor und stellte sich hinter die nächste Hausecke, Laiza folgte.


11.07.2004 23: 30

Pyronekdan

Wieso ist der Oberassassine nicht gleich nach der Tat geflohen, dachte Pyronekdan, auf dem Weg zu Carisa. Kann es sein, daß er es gar nicht selbst war, sondern nur ein Doppelgänger, der Witwenmacher belasten will?

Inzwischen hatte Carisa beobachtet, wie Witwenmacher ins Gebäude der Alchimistengilde ging. Sie blieb auf dem Dach der Anwaltsgilde und wollte gerade wieder eine Taube rufen, als sie Pyronekdan sah, und ihm ein Zeichen gab. Dieser rief auch Gnomen est Nomen und Dennis Schmied dazu.
"Er ist in der Alchimistengilde", übersetzte der Zauberer die Zeichen der Wasserspeierin. Kurz darauf gab es eine Explosion.
"Warum suchen sich die Alchimisten immer den falschen Zeitpunkt dafür aus?", meinte der Zauberer, nachdem der Rauch sich wieder verzogen hatte. "Wenigstens ist ihr Gebäude diesmal noch stehengeblieben."


12.07.2004 5: 44

Harry

Vor der Assassinengilde trat inzwischen eine schwarz (wie auch sonst?) gekleidete Gestalt aus dem Tor und schritt sofort zielstrebig auf die beiden hinter der Hausecke verborgenen Wächter zu.
"He, ihr beiden! Der Chef will euch sehen!"
"Der Chef? Aber ist der nicht..."
"Kommt einfach mit, ja?"

Dieser Chef war ein älterer, gebildet aussehender Mann mit graumelierten Haaren. Als Laiza und Rib sein Büro betraten, blickte er auf.
"Einen wunderrschönen guten Abend", sagte er mit einem unüberhörbaren Überwalder Akzent. "Ich bin Eberrharrd Klinge, ich bin Interrims-Gildenführrerr, bis diese leidige Geschichte um Herrrrn Witwenmacherr geklärrt ist. Bitte, setzt euch doch."
Nachdem die Wächter der Aufforderung gefolgt waren, fuhr er fort:
"Ich erwarrte von euch, dass ihrr mir binnen achtundvierrzig Stunden hieb- und stichfeste, ha, Beweise fürr Witwenmacherrs Unschuld lieferrt. Also bis überrmorrgen, vierr Uhrr nachmittags. Es ist völlig absurrd, dass er einen unlizenzierrten Morrd begehen würrde, aberr wirr brrauchen Fakten. Anderrnfalls müssten wirr ihn gildeninterrn bestrrafen, und das möchte hierr bei uns wirrklich keinerr. Haben wirr uns verrstanden?"
Die beiden Wächter nickten.
"Gut. Ich habe hierr einen Brrief von Witwenmacherr an euch, err hat ihn wohl einem Eselskarrrrenfahrrer anvertraut."
Überrascht nahm Laiza den Brief entgegen und las:
Liebe Wächter,
eigentlich hätte ich ja nichts dagegen, eine Weile in euren Zellen zu wohnen. Nachdem ihr mich allerdings auf dem Weg schon ständig mit Fragen belästigt habt, die ich aus gewissen Gründen derzeit nicht beantworten kann, habe ich es vorgezogen, mir eine andere Unterkunft zu suchen, bis die Angelegenheit geklärt ist. Auf diese Weise habe ich meine Ruhe, und ihr könnt euch auf eure eigentliche Arbeit konzentrieren. Ich bin sicher, ihr werdet sie erfolgreich erledigen.

Verständnislos runzelte die Wächterin die Stirn.
"Damit wärre wohl alles gesagt", beendete Klinge das Gespräch. "Entschuldigt mich jetzt bitte."

"Ja, Sör", nickte Harry. Das tat er jetzt schon zum fünfzehnten Mal - immer an den Stellen, an denen Rince Luft holen musste.
"Gut", sagte der Kommandeur. "Schön, das wir uns verstehen."
Mit diesen Worten verschwand er wieder und ließ den Gnom allein im Flur zurück.
Warum ich? fragte Harry sämtliche Götter, die möglicherweise gerade zuhörten. Und ich habe nicht einmal ein Büro in diesem Wachhaus, von dem ich alles gemütlich koordinieren könnte... und wo sind die Wächter jetzt alle hin?

Vier der Wächter beobachteten, wie dutzende Gestalten aus dem Gebäude der Alchimistengilde hinausströmten. Jeder von ihnen trug einen riesigen Berg alchimistischer Gerätschaften auf dem Arm.
Draußen herrschte eine Weile pures Chaos, bis der Menge schließlich klar wurde, dass das Gebäude nicht einstürzen würde, und sie mitsamt ihrem Gepäck wieder in seinem Inneren verschwanden.
"Hat jemand von euch Witwenmacher gesehen?", fragte Gnomen.
"Nein, aber in dem Tumult da unten sollte er keine Schwierigkeiten gehabt haben, unterzutauchen", meinte Dennis. "Und selbst wenn er noch drinnen ist: Ich persönlich habe keine Lust, bei den Alchimisten eine Hausdurchsuchung zu machen - mal ganz abgesehen davon, dass wir das sowieso nicht dürfen."
"Na super - und was jetzt?", fragte Pyronekdan.
"Gute Frage. Vielleicht sollten wir einfach zum Wachhaus zurückkehren und Harry sagen, dass Witwenmacher entkommen ist - das wird ihn freuen."

12.07.2004 7: 29

Pyronekdan

"Da wir alle Hauptgefreite sind, müssen wir wohl losen", schlug Gnomen est Nomen seinen Kollegen vor.
"Da fällt mir ein, daß ich noch ein paar tote Briefkästen überprüfen muß", entgegnete der Zauberer.
"Das kann doch bestimmt noch warten, oder?", meinte Dennis. "Ich schlage vor, daß er der, der zuletzt an der Wache ankommt es Harry melden muß."
Kurz darauf konnte man vier Wächter beobachten, die es plötzlich sehr eilig hatten zur Wache zu gelangen.


12.07.2004 13: 29

Laiza Harmonie

Rib und Laiza wurden von einem jungen Assasinen wortlos aus dem Gildenhaus geführt. Recht ratlos standen sie nun auf der Straße und etwas unruhig hielt Laiza immer noch den Brief von Lord Witwenmacher in der Hand. Sie blickte auf das Papier und dann hinunter zu ihrem Kollegen.
"Wir sollten zu Harry gehen und ihm den Brief geben."
Rib nickte. "Gute Idee" Vorauf hin Laiza den Brief in ein Kuvert steckte, dass sie aus ihrer Tasche gefischt hatte.
Während sich die Beiden auf dem Rückweg zum Pseudopolisplatz machten, waren die Hauptgefreiten am Ziel ihres Sprints angekommen, schnaufend standen sie vor der Eingangstür und warteten auf den Letzten. Gnomen fand diesen Lauf wirklich ungerecht. Er hatte die kürzesten Beine und war somit der Langsamste.
"Verloren", stellte Dennis fest und öffnete die Tür.
Keine fünf Minute später trafen auch Rib und Laiza ein, kurz nachdem Gnomen nach einer regenerierenden Pause und gutem Zureden, zu Harry verschwunden war. Die anderen warteten unten am Tresen.
"Ihr seht aus, als hättet ihr das selbe Problem wie wir", meinte Carisa. "Wart ihr erfolglos?"
"Man kann es sehen wie man will," meinte Rib. "Wir haben einen Brief von Witwenmacher, aber uns fehlt jegliche Spur."
"Ihr habt eine Nachricht?" fragte Pyronekdan.
"Ja und wir müssen sie unbedingt Harry geben."
"Gnomen ist grad bei ihm", sagte Carisa.
"Egal, komm Laiza!" Der Gnom stand recht aufgeregt auf ihrer Schulter. "Das ist zwar ein Brief", der Gnom mochte keine Wörter. "aber es ist unser einziges Indiz."

Gnomen sah sehr erleichtert aus, als nach einem heftigen Klopfen die Tür auf ging, nachdem Harry ein 'Herein' geknurrt hatte.
"Sör, wir haben eine Nachricht von Witwenmacher."
Sofort hellte sich das Gesicht von Harry auf.
"Endlich mal eine gute Nachricht."
"Ja, Sör", meinte Laiza. "Aber sie bringt uns nicht sehr weiter." Sie reichte ihr den Brief aus dem Kuvert und Harry fing hastig an zu lesen.
Er geriet kurz in ein tiefes Nachdenken, dann wandte er sich zu den Wächtern. Er stellte fest, dass inzwischen auch die anderen dazu gestoßen waren. Bis auf Pyronekdan, er war los gegangen um sich um tote Briefkästen zu kümmern.
"Okay, es gilt nun heraus zu finden wer diese Frau war. Die Indizien des Tatortes müssen ausgewertet werden, es wurde schon ein Bild von der Frau angefertigt", Harry zeigte auf einen Umschlag der ihm in Laufe der Abwesenheit der Wächter ausgehändigt wurde. "Begibt euch in die Schatten und fragt von mir aus jede Ratte, ob sie die Frau kennt."
"Ja, Sör", kam es von allen.
"Laiza, haben sie sich schon um den Bolzen gekümmert?"
"Nein, Sör, ich bin noch nicht im Labor gewesen."
"Dann kümmerst du dich jetzt drum, macht euch auf den Weg."
"Ja, Sör."

Es regnete wieder. Laiza war durch und durch nass, als sie in der Schinkengasse, wo sich das F.R.O.G. Labor befand, eintraf.
Sie zog das verstöpselte Glasrohr, indem der Bolzen gerade so platz fand, aus ihrer Tasche und legte es auf einen freien Arbeitsplatz. Die Tasche und der nasse Mantel schmiss sie über einen einsamen Stuhl und zog ihren fleckigen Laborkittel an.
Laiza zog sich Handschuhe über, während sie wieder auf das Glasrohr zukam. Bald würde sich heraus stellen, was für ein Gift die Frau tötete. Vielleicht hatte sie sich bei ihrer ersten kurzen Analyse am Tatort, die sich alleine an Geruch, Farbe und Konsistenz der Substanz orientiert hatte, geirrt und es war keine typische Assassinenmischung.

12.07.2004 16: 13

Pyronekdan

Pyronekdan stapfte schlecht gelaunt durch den Regen. Daß mit den toten Briefkästen hatte er natürlich nur gesagt, um nicht Harry die schlechten Nachrichten überbringen zu müssen. In Wirklichkeit rechnete er nicht damit, daß heute eine neue Nachricht eingegangen war. Informanten mögen nämlich auch kein schlechtes Wetter. Trotzem mußte er jetzt, um das Gesicht zu waren, noch einen Rundgang durch die Stadt absolvieren. Und das, obwohl er von dem Rennen zur Wache noch ganz außer Atem war. Carisa hatte eine Abkürzung über die Dächer genommen, und Dennis kannte sich im Verkehr besser aus, als er. Trotz seiner Größe hatte er Gnomen nur knapp schlagen können. Vielleicht hätte er sich nicht so oft nach ihm umdrehen sollen. Dann wäre er wohl auch nicht über Schnapper gestolpert, der an der Neuen Brücke Wettermelder verkauft hatte [1]. Durch diesen Zwischenfall wäre er fast letzter geworden, weil Schnapper in erst losließ, nachdem er als Schadensersatz einen seiner Wettermelder gekauft hatte. Mit dem Stein in der Hand konnte er dann auch nicht unbedingt schneller laufen. Es war also wieder mal einer von den Tagen, an denen er sich fragte, warum er nicht Karawanenzauberer geblieben ist. Aus Frust schlug er den Stein gegen einen Brückenpfeiler. Pyronekdan staunte nicht schlecht, als der Stein zerbrach, und ein Umschlag herausfiel. Schlagartig viel ihm wieder ein, daß Schnapper ja Nachrichten von Informanten weiterleitete. Deshalb hatte er also darauf bestanden, ihm das Ding zu verkaufen. Seine Laune besserte sich noch mehr, als er bei Frau Leebs Gemüsewagen ankam.
"Guten Tag Herr Zauberer", begrüßte ihn die Gemüsefrau. "Wie geht es ihnen? Sie sehen so erschöpft aus."
"Man kann nicht genug klagen", anwortete der Hauptgefreite, und kaufte drei Brötchen mit Schinken.
Nachdem er ihr das Geld dafür gegeben, und sich verabschiedet hatte, untersuchte er die Tüte erfolglos nach weiteren Nachrichten. Immerhin war eine Nachricht schon mehr, als er erwartet hatte. Nachdem er die Brötchen gegessen hatte, sah er sich den Umschlag noch einmal an. Dieser trug das Siegel von Herrn Witwenmacher. Woher wußte der Oberassassine eigentlich, daß Schnapper Nachrichten an die Wache weiterleitete? Man durfte ihn wohl auf keinen Fall unterschätzen. Auf dem Rückweg zur Wache überlegte er sich, wie er es anstellen konnte, daß er nicht in der Nähe sein mußte, wenn SUSI den Umschlag nach Fallen untersuchte.


12.07.2004 17: 59

Harry

*** 17. August, 18 Uhr - noch 46 Stunden ***

Nach einem Blick auf die Uhr beschloss Harry gerade, für heute Feierabend zu machen und in die Puppenstube zurückzukehren, als Pismire den Aufenthaltsraum betrat. "Ah, Harry", sagte er. "Gut, dass ich dich noch erwische, bevor du gehst."
"Wieso, was gibt's?"
"Ich habe die Untersuchung der Leiche abgeschlossen. Eigentlich nichts auffälliges - außer, dass sie sich vor wenigen Tagen die Haare gefärbt und ihre Haut dunkler geschminkt hat. Außerdem trug sie farbige Kontaktlinsen."
"Du meinst, sie hat sich verkleidet?"
"Ja - und zwar äußerst professionell. Eine Schauspielerin, vielleicht - oder eine Agentin."
"Hm", murmelte der Gnom. "Und der Rest der Truppe ist gerade mit der Ikonographie unterwegs, um Leute zu finden, die sie identifizieren könnten." Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Danke für die Info, Pis. Schönen Feierabend!"
"Danke - dir auch, Harry." Mit diesen Worten verschwand der Ex-Schamane aus dem Raum.
Nach kurzem Zögern hängt Harry einen Zettel an die Kaffeemaschine - dies war der Ort, an den morgens mit Sicherheit fast jeder Wächter blickte.
Einsatzbespr. Witwenmacher-Fall 9 Uhr Puppenstube, Buscherie Rusch - Harry

Er hatte gerade das Wachhaus verlassen, als ihm Pyronekdan entgegen lief. "Hallo, Scheff!"
"Hallo, Hauptgefreiter. Fast hättest du mich nicht mehr angetroffen. Hast du etwas in deinen Briefkästen gefunden?"
"Ja." Der Kontakter zeigte Harry den Umschlag. "Er trägt Witwenmachers Siegel."
"Ehrlich? Merkwürdig." Harry zögerte kurz. "Los, mach ihn auf."
"Aber..."
"Es wird schon nichts gefährliches drin sein, Hauptgefreiter. Wenn jemand ein Attentat auf die Wache planen würde, dann gäbe es effektivere Möglichkeiten."
"Na gut." Vorsichtig zerbrach Pyronekdan das Siegel und entfaltete den Zettel.
"Nur am Rand anfassen!", ermahnte Harry ihn. "Denk an die Fingerabdrücke."
Pyro nickte und las den Brief, wobei er ihn an einer Ecke mit Daumen und Zeigefinger festhielt.
"'Ihr solltet ein Auge auf Familie Grünspan werfen', las er die in der Dämmerung nur noch schwer erkennbaren Buchstaben vor. "'Gezeichnet: Ypsilon.'"
Irritiert sah er auf (oder besser: herab). "Famile Grünspan?"
"Nie gehört", entgegnete der Stabsspieß. "Und warum benutzt dieser Ypsilon Witwenmachers Siegel?"
"Vielleicht eine Fälschung - um uns zu zeigen, dass es bei dem Tipp um den Witwenmacher-Fall geht", mutmaßte Pyronekdan. "Aber seltsam ist es schon."
"Meinst du, du kannst deinen Kontakt fragen, wo er den Umschlag her hat?"
"Versuchen kann ich es zumindest."
"Gut. Wir treffen uns morgen um neun Uhr zur Einsatzbesprechung in meinem Büro im Boucherie."
Der Stabsspieß nickte dem Hauptgefreiten zum Abschied zu und verschwand in den, seiner Meinung nach, wohlverdienten Feierabend.

14.07.2004 22: 38

Carisa v. Schloss Escrow

***18. August, 9 Uhr, noch 31 Stunden***

Laiza hatte die ganze Nacht über ihren Proben gebrütet und sehr dunkle Ringe unter den Augen. Die Glocken schlugen gerade mehr oder minder einheitlich 9 Uhr, als sich eine der Flüssigkeiten verfärbte, in denen Laiza das Gift auf bestimmte Bestandteile herauszufinden versuchte. Jetzt war klar, es war sicher kein Assassinengift. Assassinen benutzten kein Gift der tollwütigen, lilanen Riesenschnecke von Klatsch. Aber dieses Gift war verdammt selten und so teuer, dass sich nahezu niemand in dieser Stadt sich dieses Gift leisten konnte. Laiza hatte nur in einem Buch darüber gelesen. Die Wirkung dieses Giftes war so stark, dass man es sehr stark verdünnen musste, damit derjenige, der es berührte, nicht zu einem nahezu Nichts zusammenschrumpfte. Die Dosis, die das Opfer abbekommen hatte, war so gering, dass sie höchsten ein Tropfen auf 100 Eimern Wasser hoch gewesen war. So wurde nämlich nur die tödliche, aber nicht die Schrumpfwirkung des Giftes aktiv.
Genau dies erklärte Laiza dann in der Einsatzbesprechung Harry und den anderen Wächtern.
"Gut", sagte Harry. "jetzt haben wir immerhin einen Ansatzpunkt. Sonst noch irgendwelche Erkenntnisse aus dieser Nacht? Pyro? Die anderen?"
Harry schaute in die Runde und wartete auf eine Antwort.

15.07.2004 10: 42

Gnomen est Nomen

"Hm, keine Ahnung! Dennis und ich waren gestern nochmal am Tatort. Mir kam die Idee, dass Witwenmacher vielleicht gar nciht geschoßen hat, sondern jemand anderes von einem der Dächer aus. Dafür müssten wir, aber den Einschlagwinkel des Bolzens in die leiche feststellen lassen müssen und eventuele Augenzeugen fragen an welcher Stelle der Verdächtige sich gerade aufhielt. Dafür sollten wir mal bei SUSI einen Ballistiker fragen und Pis nochmals mit der Toten belästigen.", antwortete GeN.
"Das ist vielleicht auch ein Ansatzpunkt, ich sag bei SUSI bescheid und ihr teilt euch auf. Eine Gruppe sucht die Familie Grünspan und die andere erkundigt sich danach, wo man das Gift hier kaufen kann udn wer es sich in letzter Zeit besorgt hat. Wir treffen uns dann heute Nachmittag nochmal hier, um zu besprechen was ihr herausgefunden habt. Also los gehts! Oder gibt es sonst noch etwas?"

Dennis, Pyro und GeN machten sich auf den Weg die Familie Grünspan zus uchen, während der Rest nach dem Gifthändler suchte.

16.07.2004 11: 10

Laiza Harmonie

Bislang hatte sich die GiGa noch nicht mit solch giftigen Substanzen, wie dem Gift der tollwütigen Riesenschnecke von Klatsch, beschäftigt. Generell konnte man die herkömmlichen Gifte bei den Alchemisten und Apothekern erstehen. Wer mut hatte ging auch zu den Assasinen, doch die fielen in diesem Fall weg.
Ihr erster Weg führte Carisa, Rib und Laiza in eine kleine düstere Gasse in den Schatten. Dort hatte ein alter Apotheker seinen Laden und bezeichnete sich selbst als Giftmischer. Er handelte nicht nur mit fertigen Gemischen, sondern auch mit verschiedenen lebenden sowie getrockneten Pflanzen und seltsamen Pulvern.
Die Glöckchen über der Eingangstür klimperten fröhlich, während der Laden selbst düster war und miefig roch. Sekunden verstrichen und schon schlürfte der Ladenbesitzer aus einem Hinterzimmer zur Theke. Seine Augen weiteten sich, als er die Wächterin von F.R.O.G. wieder erkannte. Sie war schön öfters ihr gewesen um einige Dinge für das Labor zu kaufen. Doch in den Schatten war es nie gut, nähre Bekanntschaft mit einem Wachemitglied zu haben und auch das Lächeln der jungen Frau sorgte bei dem alten Apotheker, ihr jeden Wunsch zu erfüllen, damit sie schnell wieder verschwand.
Herr Santus lächelte und begrüßte seine Kunden in Uniform.
"Was kann ich für euch tun?"
"Wir sind auf der Suche nach einem bestimmten Gift", antwortete Rib.
"Da sind sie bei mir genau richtig!" Der alte Mann lächelte und fügte schnell hinzu: "Sie sind natürlich alle legal."
"Ja, ja", meinte Laiza.
Der Apotheker räusperte sich.
"Was benötigen sie denn für ein Gift?"
"Es muss, sehr sehr giftig sein", meinte Rib. "haben sie auch Gifte aus Klatsch?"
"Oh ja, verschiedene Schlangengifte, sogar den giftigen Speichel des Lamel."
Laiza schüttelte den Kopf.
"Nicht giftig genug."
"Schlangengift? Nicht giftig genug?" empörte sich Herr Santus.
"Haben sie auch das Gift der klatschianischen Riesenschnecke?" fragte Carisa.
"Oh, das Gift darf gar nicht aus Klatsch ausgeführt werden", antwortete Herr Santus.
Die drei Wächter wechselten Blicke.
"Und hier in Ankh-Morpork kann man es nicht kaufen?" fragte Rib.
"Oh nein, nicht das ich wüsste..."
"Wirklich nicht?" bohrte Carisa nach.
"Vielleicht hätte man Chancen bei klatschianischen Händlern, die nach Ankh-Morpork kommen ..."
"Herr Santus...", fing Laiza an, "sie bekommen ihre klatischanischen Pflanzen doch auch von reisenden Händlern aus Klatsch, richtig?"
Der Apotheker nickte.
"Wann war das letzte Mal ein Händler in der Stadt?"
"Vor etwa elf Tagen."

16.07.2004 14: 23

Pyronekdan

"Wie sollen wir nur die Familie Grünspan finden?", fragte Dennis seine beiden Kollegen GeN und Pyro.
"Ein Wettlauf hilft jedenfalls nicht dabei!", meinte der Gnom. "Wir sollten aber auch nach diesem Ypsilon suchen. Der wird uns sicher weiterhelfen können."
Dabei viel Pyronekan wieder ein, daß er ja noch Schnapper nach der Herkunft der Nachricht befragen sollte.
"Wenn wir uns aufteilen dürften sich unsere Chancen erheblich verbessern", schlug er deshalb vor. "Ich werde als erstes den Kontaktmann befragen, der die Nachricht weitergeleitet hat."
Dann trennte sich die kleine Gruppe.

Pyronekdan fand Schnapper auf dem Hier-Gibt's-Alles-Platz, wo er wie üblich seine Würstchen verkaufte.
"Hallo, Herr Wächter, wollen sie vielleicht noch weitere Wettermelder kaufen? Bei einer Abnahme von drei Stück mache ich ihnen ein Sonderangebot, auch wenn ich mich damit selbst in den Ruin treibe."
"Wird das Wetter dann besser?", antwortete der Zauberer daraufhin scherzhaft.
"Vielleicht, wenn sie alle kaufen", meinte Schnapper hoffnungsvoll.
"Woher beziehen sie die eigentlich?", fragte er, da nur der Hersteller die Nachricht in dem Stein deponiert haben konnte.
"Ich werde ihnen doch nicht verraten, woher ich diese genialen Geräte beziehe. Sonst könnten sie sie dort ja direkt kaufen. Wo bleibt dann mein ohnehin viel zu kleiner Verdienst."
"Dann muß ich mein defektes Exemplar wohl bei ihnen rekalmieren."
"Ich kann es an meinen Lieferant zurückgeben, damit er es repariert", bot Schnapper großzügig an. "Was ist denn defekt? Ist vielleicht das Band gerissen?"
Der Zauberer kritzelte schnell eine Nachricht an Ypsilon, in der er um weitere Informationen bat, und steckte sie in den Hohlraum des zerbrochenen Steins.
"Nein der Stein ging kaputt", antwortete Pyro, und überreichte die Überreste mit der Nachricht dem Händler.
"Ungewöhnlich", meinte dieser noch. "Sie können es Morgen früh wieder abholen. Bis dahin sollte der Schaden behoben sein."


17.07.2004 12: 35

Laiza Harmonie

Die drei Wächter hätten die Apotheke wieder verlassen und zogen durch die Straßen, immer dem Geruch nach, zum Viehmarkt. Sie waren alle in Gedanken versunken.
Rib resümierte, in Gedanken was sie bisher erfahren hatten.
Das Gift, durch das die Frau gestorben war, gehörte zu jenen Giften, die nur schwer zu beschaffen war. Der letzte Händler war erst vor elf Tagen in der Stadt gewesen. Doch der Händler, ob es nun der letzte war oder irgendein anderer Händler aus Klatsch, musste schon viel früher mit der Aufgabe, das Gift zu beschaffen, betraut worden sein. Vielleicht war die Frau nur ein Versuchsobjekt gewesen, um die Wirkung des Riesenschnecken Gifts zu erproben. Harry hatte bei der Einsatzbesprechung am Morgen erwähnt, dass die Frau verkleidet war. Aber vielleicht hatte dies gar nichts zu bedeuten. Hinter der ganzen Sache schien ein größerer Komplott zu stecken, als die Wächter bisher angenommen hatten. Wer tötete eine einfache Frau mit einem schwer zu beschaffendes und auch teures Gift?
"Wo sollen wir nun hin?", beendete Rib seine Überlegungen. "Wollt ihr auf dem Viehmarkt nach Klatschianern suchen?"
"Wir sollten herausfinden wie der Händler hieß, der zu letzt da war und auch sonst ein wenig mehr über klatschianische Händler erfahren", schlug Carisa vor.


19.07.2004 18: 41

Gnomen est Nomen

Derweil verschlug es Dennis und GeN immer tiefer in die Schatten, beiden war dabei etwas mulmig, da die Schatten ja schließlich ihrem Ruf gerecht wurden.
Zwischendurch fragten die beiden immer wieder Passanten, ob sie wüßten, wo eine Familie Grünspan wohnt, doch die angesprochenen schüttelten alle den kopf und hasteten dann weiter.
"Langsam hab ich das Gefühl, dass diese Familie gar nciht in den Schatten wohnt.", meinte der grünhaarige Gnom.
"Da könntest du Recht haben, nru wo wohnt sie dann?", fragte Dennis.
"Hm, wahrscheinlich in einem anderen Viertel, nur leider ist diese Stadt zu groß, um alle Viertel zu durchsuchen."
Der SEALS-Wächter nickte und grübelte.
"Vielleicht sollten wir es mal mit einer Einwohnerliste versuchen, die gibt es bestimmt irgendwo.", schlug Dennis vor.
"Eine gute Idee nur woher beziehen und wie daran kommen, falls es so etwas wirklich gibt?"

20.07.2004 10: 02

Rib

"Moment!" meinte Rib. "Hab ne Idee. Setzen wir uns in das Café dort. Muß ja mal meiner neuen Rolle gerecht werden."
Laiza grinste.
Die Wächter machten es sich gemütlich.

"Ober?" rief der blaue Kobold.
Rib MacLaut genoß es, auf Spesenrechnung zu essen. So ein paar Dollar mehr machten echt was her, zumal man die Reste einpacken lassen konnte. dazu kam ein Besserer Sold als Stellvertretender Abteilungsleiter. Der Wächter ließ seinen Blick schweifen.
Regen pflasterte die Straßen, ein kurzer, warmer Schauer, der den wenigen grünen Pflanzen, die den Mut hatten in dieser Stadt zu überleben, Erholung schenkte. Irgendwie wirkte diese Stadt im Regen malerischer, was nicht zuletzt daran lag, daß der Betrachter unter einer Markise im Trockenen saß. [2]
Am Nachbartisch bekam ein Gast einen Kaffee. Mit seinen zitterigen Händen hatte der alte Mann Probleme, sein Heißgetränk nicht über die Ärmel seines teuren Jackets zu schütten. Erleichtert beendete ein Schlürfen den Prozeß zitterigem Gleichgewichts.
"Ober!"
Der Kopf des weiß gewandetem Angestellten ruckte herum. Verwirrt schaute er über die Tische, bis er den dezimetergroßen Kunden ausmachte. Der ihn heranwinkte.
"Ja, der Herr?"
"Setzt dich mal hierhin."
"Herr?" verwirrt schüttelte der Mensch den Kopf. "Wie belieben?"
"Setzt dich. Leiste einem Wächter doch mal Gesellschaft beim Plaudern. "Schpeim würde ihm helfen, denke ich."
Laizas Kopf ruckte herum: Wozu brauchte Rib denn DAS? Es war eine der ersten Flüssigkeiten, die sie lernen mußte.
Mit ruhiger, unbewegter Miene nahm der Ober Platz. Der alte Mann an dem Tisch neben an hustete. Es klang irgendwie verlegen.
"Herr?"
"Ich würde gern die Quittung sehen."
Ein Blatt wurde über den Tisch gereicht.
"Nein" ,schüttelte Rib den Kopf, "die andere Quittung."
Ein anderes Blatt wurde über den Tisch gereicht. Rib konnte zwar nicht lesen, aber die Form und das Aussehen stimmte. Er nickte.
"Scheint legal zu sein. Ich nehm' sie mal an mich."
Eine Kaffeetasse fiel zu Boden und ein Kopf schlug auf dem Nachbartisch auf.
Rib nickte: "Du weißt, ich hätte das verhindern können. Ich hab was gut bei dir. Wir sehen uns. Euer Zeuge, Kollegen."
Rib stand auf zog seine beiden Schwerter und signalisierte der Wache einen bestätigten Leichenfund. Lizensiert natürlich.

"Gut" ,grinste laiza. "Da gibts etwas über ein Gift, das wir gern wissen wollen. Du bist da doch Experte..."


22.07.2004 21: 42

Laiza Harmonie

Der Assasine blickte die GiGa an ohne ein unnötiges Wort zu verlieren.
"Es geht um ein spezielles Gift aus Klatsch", fuhr Laiza fort. "Das Gift der tollwütigen, lilanen Riesenschnecke von Klatsch. Wissen sie, wie wir an das Gift heran kommen könnten?"
Ihr gegenüber beugte sich vor.
"Sehr teuer ... und schwer zu beschaffen."
"Soweit waren wir auch schon", meinte Carisa. "Können sie uns sagen, an wen wir uns wenden können, wenn wir etwas von dem Gift haben wollen?"
Der Assasine lacht leise. Er schien das ganze wohl für einen Scherz zu halten.
"Wir meinen es ernst", sagte Rib.
"So viel Geld habt ihr Wächter mit Sicherheit nicht, um wenigstens einen Tropfen des Giftes zu kaufen."
"Das sind Nebensächliche Dinge, nennen sie uns Namen", drängt Carisa.
"Man kann das Gift nur über einen Händler bekommen. Peter Sandig, gestern war er noch in der Stadt."
"Klingt nicht sehr klatischanisch", meinte Laiza.
Der Assasine stand auf.
"Ich habe nicht gesagt, er sei Klatschianer."
"Wo finden wir ihn?"
"Er lagert außerhalb der Stadt", mit diesen Worten verließ er das Cafe.


23.07.2004 19: 12

Pyronekdan

***18. August, 12 Uhr, noch 28 Stunden***

Als die Uhren der Stadt 12 schlugen, machte sich ein ungutes Gefühl in Pyronekdan breit: Hunger. Zum Glück befand er sich gerade in der Nähe des "Zum Ochsen", einem Lokal am Rande der Stadt, daß für seine übergroßen Portionen bekannt war. Er setzte sich an einen freien Tisch, um die Späzialität des Hauses zu bestellen: Soviel sie essen können für zwei Dollar. Der Kellner, der den Zauberer schon kannte, versuchte vergeblich, ihn zu einem anderen Gericht zu überreden.
"Wenn sie mir etwas über einen Herrn Ypsilon, oder eine Familie Grünspan erzählen können, bekommen sie einen Dollar Trinkgeld", schlug Pyronekdan statt dessen vor.
"Ich werde mich mal umhören, während sie essen", versprach der Kellner.
Guten Gewissens, da er ja im Prinzip noch bei der Arbeit war, machte der Zauberer sich an die erste Portion. Damit sollte er allerdings mehr Recht behalten, als ihm lieb war.
Als er bei der dritten Portion angelangt war, viel plötzlich ein Gast zwei Tische weiter von seinem Stuhl. Da der Zauberer die dunkle Gestalt mit der Sense bemerkte, die daraufhin das Lokal verließ, wußte er, daß der Gast nicht mehr aufstehen würde, und tat es statt dessen selbst.
Als er den Toten näher betrachtete, viel ihm nicht nur der Bolzen auf, der ihm am Bein getroffen hatte, sondern auch, daß er ihn kannte. Es war Peter Sandig, ein Händler, den er früher ein paar mal als Karawanenzauberer begleitet hatte. Da die Wunde nicht viel mehr als ein Kratzer war, war klar, daß der Bolzen vergiftet gewesen sein mußte, wie bei der unbekannten Frau.
Langsam erinnerte sich der Zauberer wieder an die Zeit vor der Wache. Hatte Herr Sandig nicht eine Tochter, die fast so aussah, wie das erste Opfer?


23.07.2004 20: 52

Carisa v. Schloss Escrow

"Wie, du kennst Sandig?" fragte Laiza ungläubig. "Und da sagst du kein Wort?"
"Ja, wieso, was wolltet ihr denn von ihm?" fragt Pyro genauso ungläubig zurück. Er hatte den Zusammenhang immer noch nicht verstanden. Außerdem war er noch viel zu geschockt, er hatte immerhin einen alten Bekannten verloren.
"Du erwähntest eben etwas von einer Tochter und dass sie so ähnlich aussah wie das erste Opfer", bemerkte Harry.
"Äh, ja, wenn ihr mich so fragt, dann könnte das tatsächlich sein, aber sicher bin ich mir da jetzt nicht", murmelte Pyronekdan.
Rib grummelte etwas vor sich hin. Die Wächter, die sich alle bei Harry versammelt hatten, um von ihm weitere Anweisungen zu erhalten, drehten sich um.
"Was sagtest du gerade?" fragte Carisa den neben ihr stehenden Gnom.
"Ich sagte, dass ich es sehr seltsam finde, dass sich der einzige Mensch, über den wir eine Info hätten kriegen können, als tot herausstellt. ERmordet auf die gleiche Weise wie das erste Opfer. Und dann noch dazu mit der eigenen Ware. Irgendwo muss doch eine undichte Stelle sein bzw. die Assassinen müssen irgendwie doch drinhängen, woher hätte der Mörder denn sonst wissen sollen, dass wir Sandig aufsuchen wollten?"
Alle nickten. Rib sprach das aus, was alle gedacht hatten.
Es klopfte.
"Herein," rief Harry.
Dennis und Gnomen est Nomen betraten den Raum.
"Wir haben etwas herausgefunden, in der Einwohnerliste," verkündete Dennis.


26.07.2004 11: 09

Rib

"Einwohnerliste?" schreckte Rib auf. "Von den Schatten? Wer zum Anwalt hats so einen Überblick? Und wodurch? Ne Volkszählung, durchgeführt von Unsterblichen?"
"Vielleicht ist es eine Liste von ganz AM" ,antwortete Lazia.
"Ist mir egal. Wenn ich herausfinde, wer mich und meine Familie auf Papier geschickt hat, dann kann sich derjenige auf was gefaßt machen. Da kenn ich nix."
Rib knurrte, wobei GeN beruhigend abwinkte.
"Ist doch egal, woher das Zeug ist. Wichtig ist, das zwischen dem ersten und dem zweiten Opfer und dem Herrn Sandig ...äh.., hier eine Beziehung besteht."

26.07.2004 21: 44

Pyronekdan

"Das haben wir auch schon vermutet", meinte Harry. "Aber woher wißt ihr von Herrn Sandig und seiner Tochter? Ich dachte daß Pyro nur Rib, Carisa und Laiza mit einer Brieftaube zum zweiten Tatort gerufen hatte."
"Wir sind danach auf dem Rückweg zufällig auch am Zum Ochsen vorbeigekommen," antwortete GeN. "Der Kellner hatte uns einiges zu erzählen."
"Aber woher weiß der denn von Herrn Sandig und seiner Tochter?", wollte Pyro wissen.
"Da solltest nicht so laut denken", meinte Dennis grinsend. "Übrigens schuldest du ihm noch drei Dollar."
"Zwei", entgegnete der Zauberer. "Der Dritte war für eventuelle Informationen über Herrn Ypsilon und Familie Grünspan."
"Die hat er uns gegeben", meinte Dennis, und holte die Einwohnerliste hervor. "Ihr ward ja schon weg, als er sie bekommen hatte."
"Und woher hatte er sie bekommen?", hakte Rib nach.
"Das wollte er uns nicht sagen", meinte Dennis. "Für den Fall war das ja auch nicht wichtig. Aber vielleicht bekommst du als Informantenkontakter es ja aus ihm heraus."
"Worauf du dich verlassen kannst!"
"Zunächst haben wir aber anderes zu tun", unterbrach Harry die beiden. "Was steht denn in der Liste über Herrn Ypsilon und die Familie Grünspan?"
"Die Familie Grünspan wohnt in der Kupfergasse, aber Herr Ypsilon steht leider nicht drin", berichtete GeN. "Vermutlich ist es ein Pseudonym."
"Da er meine Kontaktperson kennt, könnte er mir auch von dort bis Zum Ochsen gefolgt sein", spekulierte Pyro, der langsam wieder durchblickte.
"Aber wieso sollte er dort Herrn Sandig mit dem Gift umbringen, daß er von ihm gekauft hatte, um dessen Tochter umzubringen?", rätselte Harry.
"Bis jetzt vermute ich ja nur, daß es seine Tochter war", meinte der Zauberer, in der Hoffnung, daß sie es vielleicht doch nicht war. "Um sicher zu gehen, sollte ich sie mir wohl noch einmal ansehen."
Gemeinsam gingen sie zum SUSI-Labor.

***18. August, 16 Uhr, noch 24 Stunden***

"Sie sieht ihr wirklich ähnlich", meinte Pyro als er das erste Opfer noch einmal genauer ansah.
"Und ist sie es", wollte GeN wissen.
"Nein, Agnes Sandig hatte nämlich, oder besser hat, eine Narbe am linken Unterarm", stellte Pyro erleichtert fest.
"Daß du dich daran noch erinnerst", sagte eine Frau verwundert, die von Thymian gerade ins Labor geführt wurde.
"Sie wollte eine Vermißtenanzeige wegen ihres Vaters aufgeben", erklärte der Anwerber, der gerade Tresendienst hatte. "Als ich ihren Nachnamen hörte, habe ich sie gleich hergebracht."


27.07.2004 22: 04

Laiza Harmonie

Es war gerade mal ein Tag vergangen, doch die Geschehnisse machten sich daraus nicht viel. Rasend schnell folgten sie auf einander und brachten nicht nur Arbeit mit sich, sondern auch Verwirrungen.
Laiza Harmonie saß in ihrem kleinen Büro, dass sie mit ihrer Mitgefreiten Magane teilte. Zum Glück war sie im Moment alleine, sie konnte eine Auseinandersetzung mit Magane nicht gebrauchen.
Sie hatte sich dazu bereiterklärt einen vorläufigen Bericht zu schreiben, denn sie hatte keine große Lust an diesem Nachmittag in ihr Labor zurück zukehren.
Laiza zog den kleinen Zettel aus der Hosentasche, der sie am gestrigen Tage per Taube aus ihrem Labor holte. "Junge Frau tot in den Schatten gefunden. Tot durch Bolzenschuss, mit großer Wahrscheinlichkeit mit Gift versehen worden, sofortige Analyse nötig. Lord Witwenmacher als Hauptverdächtiger."
Sie erinnerte sich wie er recht benommen etwas abseits am Tatort gestanden hatte.
Es stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen vergifteten Bolzen handelte. Spuren des Giftes fanden sich auch an der Armbrust, die man bei Witwenmacher gefunden hatte.
Alles schien so einfach. Witwenmacher wurde auf weiteres festgenommen, schließlich war er der Hauptverdächtige und es wirkte alles so klar, dass er es gewesen war.
Laiza seufzte, während sie begann ihre Feder über das Pergament kratzen zu lassen.
Pyronekdan, Rib und sie waren mit der Aufgabe betraut den Oberassasinen zum Wachhaus am Pseudopolisplatz zu bringen. Auch hier schien alles glatt zu laufen (obwohl Witwenmacher noch versuchte abzuhauen, allerdings am SEALS Troll Silicic unfreiwillig davon aufgehalten wurde). Sie fanden einen Eselskarren und beförderten den Gildenchef zum Pseudopolisplatz. Leider gelang es Lord Witwenmacher aufgrund der unachtsamen Wächter mit Hilfe des Karren zu flüchten. Laiza erinnerte sich nur ungern an Harrys Standpauke als sie ihm vom Abhandenkommen des Hauptverdächtigen informierten
Rib und Laiza machten sich nach der Standpauke sofort auf zur Assasinengilde. In der Hoffnung den Karren dort noch anzutreffen
"...Wir fanden den Karren verlassen vor dem Hauptquartier der Assasinen und kurz darauf trat auch der Karrenfahrer aus dem Gebäude heraus. Er weigerte sich jedoch eine Aussage zu machen. Wir entschlossen uns in der Nähe der Gilde Wache zu halten..."
Es hatte nicht lang gedauert als ein schwarz gekleideter Mann aus der Gildentür trat und Rib und sie hinein führte. Laiza sah Eberhard Klinge genau vor sich, wie er steif hinter seinem Schreibtisch saß und den Wächtern ein Ultimatum stellte.
Er ließ ihnen genau achtundvierzig Stunden Zeit für ihre Ermittlungen, die nur ein Ergebnis haben durften: Lord Witwenmachers Unschuld.
Laiza hatte das Gefühl, dass seit dem alles komplizierter wurde.
Sie erhielten einen Brief des Gildenchefs. Laiza kramte in dem Durcheinander auf ihrem Schreibtisch und fand die Abschrift des Briefes.
Es war ein seltsamer Brief indem Witwenmacher schrieb er könne aus Gewissensgründen die gestellten Fragen über den Tathergang nicht beantworten, indirekt behauptete er, er sei unschuldig.
Pyronekdan erhielt über einen Informanten einen Brief von einem Unbekannten, der sich Ypsilon nannte. Der Briefumschlag trug das Siegel von Lord Witwenmacher und schien dadurch deutlich mit dem Fall in Verbindung zu stehen. Diese Nachricht brachte neue Verdächtige ins Spiel, von denen man zu erst nicht wusste wer sie waren und wo sie anzufinden war: Familie Grünspan
Eine heiße Spur war das Gift, das auf dem Bolzen gefunden wurde. Das Gift der tollwütigen lilafarbenen Riesenschnecke von Klatsch.
"...Das Gift ist ein sehr teures und schwer zu beschaffenes Gift, da es extrem gefährlich und die Riesenschnecke noch viel gefährlicher ist..."
Dennis, GeN und Pyronekdan machten sich auf die Suche nach Familie Grünspan und die anderen versuchten herauszufinden woher man das schwer zu beschaffende Gift bekommen konnte.
"... Es war anzunehmen, dass nur ein klatschianischer Händler dieses Gift in die Stadt gebracht haben könnte. Durch die hervorragende Arbeit des Informantenkontakters Rib MacLaut erhielten wir die Information, das Peter Sandig vor einigen Tagen aus Klatsch eingetroffen war. Er war bekannt für den Handel mit verbotenen Dingen und hielt sich noch am Vortag in Anhk-Morpork auf ..."
Laiza fragte sich, was ein Nicht-Klatschianer dazu veranlasste ausgerechnet eine Handelsrute zwischen Klatsch und Ankh-Morpork zu bereisen.
Pyronekdan hatte einen Informanten kontaktiert um etwas über Herrn Ypsilon und Familie Grünspan zu erfahren.
"...Der Hauptgefreite erhielt jedoch keine Informationen, da der tragische Zwischenfall von Peter Sandig Ermordung ihn von der Arbeit abhielt. Der Händler befand sich zum selben Zeitpunkt im "Zum Ochsen" und starb durch einen Giftbolzen, der ihn im Bein traf. Der Täter konnte unbemerkt fliehen. Der Hauptgefreite Pyronekdan erinnerte sich noch aus der Zeit, als er als Karawanenzauberer war, an Peter Sandig und seine Tochter. Zu erst vermutete er, dass die Tote Frau Agnes Sandig, die Tochter des Toten sei..."
Alle am Fall beteiligten Wächter fanden sich im SUSI-Labor ein. Im Raum wo die Leichen aufgebart wurden war es kalt.
Pyronekdan musste die Leiche der toten Frau identifizieren.
"... Es stellte sich heraus, dass die Tote nicht Peter Sandig's Tochter war. Diese tauchte wenige Minuten später in der Leichenhalle auf..."
Da geht man zur Wache um eine Vermistenanzeige auf zu geben und kurze Zeit später steht man im Leichenschauhaus, dachte Laiza zynisch.
"...Agnes Sandig wird im nun verhört", schloss sie ihren Bericht ab.
Sie sah auf die Uhr. Es war 18 Uhr, dass hieß sie hatten nur noch zweiundzwanzig Stunden Zeit um den Fall abzuschließen.


28.07.2004 13: 28

Dennis Schmied

"Also Gnomen, so wie ich das mitbekommen beziehungsweise verstanden habe, sieht alles nach einer Art Racheakt gegen Familie Sandig aus. Wobei das erste Opfer wohl nur eine Art Doppelgängerin war."
Gnomen nicht zustimment und deutete auf ein nahestehendes Haus. Es war ein Recht altes Gebäude, wohl mit eines der ersten Gebäude von Ankh-Morpork. In einem kleinem Holzschild welches am Eingang stand war der Name Grünspan eigeritzt.
"Und nun? Klopfen?", fragte Gnomen.
"Nein, lass uns warten und beobachten."
Es dauerte auch nicht lange und eine Frau trat aus der Tür. Ihr Anblick versetzte die beiden Wächter in einen kurzen Schock.
"Sie sieht genau aus wie Agnes Sandig, nur Älter.", bemerkte Gnomen.
"Ja.", bestätigte Schmied und beobachtete ernst.
Schmied und Gnomen zogen sich hinter eine Hausecke zurück und beobachteten. Frau Grün Spaan war nicht lang allein. Hinter ihr kam ein älterer Herr aus dem Haus von dem man, anhand seiner Statur, annehmen konnte das Essen sein Hobby ist. Er trug einen langen dunkelroten Samtmorgenmantel, dazu sehr teure Ledersandletten von Birkenstoch, welche Goldene Schnallen hatten. An seinen Händen trug er ein paar nicht zu verachtende dicke Edelsteine, Frau Grünspan ebenso.
"Na die müssen Geld haben."
"Vielleicht sogar genug Geld um sich Gift zu kaufen?", bemerkte der Gnom eher scherzhaft als ernst.
"Wenn sie wirklich die Mutter ist, wer ist dann der reiche alte Sack da neben ihr? Wieso sollte sie ihre Tochter umbringen lassen? Und glaubst du ehrlich der Dicke Kerl da bringt jemanden um?"
"Nein, vielleicht ihr neuer Freund? Und vielleicht weiß sie nichts von der Ermordung ihres Mannes und der Tochter, welche gar nicht ihre Tochter war und vielleicht lässt er morden."
Schmied nickte zustimmend.
"Aber dies sind keine Indize, sondern Vermutungen. Kannst du mir nun noch sagen wieso er sie umbringen lassen will?"
Der Gnom blickte von den Grünspaans zu Schmied.
"Er will ihre Vergangenheit löschen und mit ihr ein neues Leben beginnen? Was ist das denn da?"
Gnomen deutet auf einen Umschlag der in der Hecke des Hauses in der Kupferstraße hing. Schmied holte ihn augenblicklich."
Beide Wächter staunten nicht schlecht als sie Witwenmachers Siegel auf dem Umschlag sahen. Der SEAL öffnete Vorsichtig den Umschlag und zog einen Zettel heraus:

Liebste Arina-Agnes!
Es tut mit sehr Leid das ich mich zur Zeit nicht bei Dir melden kann. Ich verspreche Dir bald wieder für dich da zu sein, denn im Moment bin ich damit beschäftigt heraus zufinden wer mir diesen Mord anhängen will. Ich fühlte mich plötzlich so schwach und als ich zu mir kam hatte mich die Wache umstellt und ich trug eine Armbrust in meiner Hand. Die oder den Toten konnte ich nichtmal aus der Nähe sehen. Bis bald
Hochachtungsvoll
dein Schwarzbär


"Schwarzbär?", fragte Schmied.
"Ich denke wir sollten den Brief Harry bringen, der wird sicherlich genauso verdutzt sein wie wir es sind.

29.07.2004 22: 42

Rib

Rib knurrte.
"In Ordnung", sagte er. "Es reicht. Hier werden mir zuviele Ungereimtheiten gestrickt.
Zuerst wird hier ein Gift benutzt, von dem jeder Idiot erkennen muß, das nur ein Profi es sich leistet. Und das für einen Niemand aus den Schatten. Ich habkeinen Zweifel, daß es zu Witwenmacher führen wird.
Was für ein Blödsinn! Wenn ich jemanden in den Schatten unäuffällig umbringen will, nehme ich einen Draht und laß das Opfer auf der Straße liegen. Und das soll ein Assassine gemacht haben, der Assassine schlechthin?
Zweitens kommen hier ein ominöser Briefe von Witwenmacher, eine Aussageverwigerung. Das ist ein GILDENLEITER. Solche Leute spucken vielleicht auf uns, wenn sie uns für Wert befinden, aber sie rechtfertigen sich nicht vor uns.
Und zur Krönung bekommen wir von der Gilde Zeitdruck bei der Aufklärung. Von der Gilde! Wir sind Konkurrenten, was die Aufklärung angeht.
Und jeder von uns gelößter Fall verhindert, das sie den Täter aufknüpfen, aber jeder unlizensierter Mord wird von den der Gilde erlaubten abgezogen. Wenn Witwenmacher das war, ist es für seine Gilde egal, ob er eine Lizenz zu schrieb. Der Mord wird angerechnet.
Sag mal bin ich der einzige, der sich hierbei blöd vorkommt?
Witwenmacher weiß, das ihm von seiner Gilde der Tot drohen würde für einen unlizensierten Mord und verdammt nochmal: ER STELLT DIE LIZENZEN AUS! So, und jetzt schlag ich vor, wir gehen jetzt zu dieser Agnes und prügeln die Wahr..."
"RIB!" ermahnte Carisa.
"...verhören sie anständig."

Die beiden machten sich auf zum Verhörraum.


30.07.2004 13: 28

Laiza Harmonie

Dennis und GeN bekamen von Ribs Vortrag nichts mit. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie sich schon längst nicht mehr auf der Götterinsel befunden. Dennis, hatte aus dem Wachhaus einen Ikonographen mitgenommen und ein Bild der zwei Personen anfertigen lassen, die aus dem Haus der Grünspans traten.
Die Beiden fragten sich, wieso der Brief ausgerechnet in der Hecke des Hauses versteckt worden war. Sie befand sich in keinem guten Zustand und wies viele kahle Stellen auf. Dadurch bot die Hecke kein gutes Versteck für eine solche Botschaft. Es gab viel sichere Methoden jemanden einen Brief zu kommen zu lassen.
Dennis ließ noch Ikonographien vom Haus und von der Hecke und der näheren Umgebung anfertigen, dann machten sich die zwei Wächter auf den Rückweg.
Die beiden waren nicht sehr weit gekommen, als ihnen einen Mann laut in den Straßen rufen hörten:
"Extrablatt! EXTRABLATT! Mord in den Schatten! Extrablatt!"
Es war ein Mann im mittleren Alter, der mit einem kleinen Handkarren durch die Straßen lief. Im Karren befanden sich große Stapel von der Ankh-Morpork Times. In großen Lettern stand Extrablatt unter dem Zeitungsnamen.
Dennis eilte auf den Mann zu.
"Wie viel kostet das Extrablatt?"
"Zwanzig Cent, Herr Wächter."
Der Verkehrsexperte kramte in seiner Hosentasche und fand schließlich zwanzig Cent. Er tauchte sie gegen ein Extrablatt und kam wieder zu Gnomen zurück.
"Mord in den Schatten... Mistäriöse Frau dich Giftbolzen getötet...", las Dennis vor und übersprang dabei die uninteressanteren Stellen. "...Witwenmacher am Tatort festgenommen... Die Wache ist mal wieder total überfordert ..."
"Überfordert?"
"Ja steht hier so", bestätigte Dennis und las weiter. "... Assasinengilde verwehrt jede Aussage ... von vielen wurde Lord Witwenmacher schon lange nicht mehr gesehen ...."
Die zwei Wächter sahen sich an.
"Schön lange nicht mehr gesehen worden? Das ist doch absoluter Quatsch!" meinte Dennis.
GeN nickte zu stimmend und so machten sie sich mit dem Extrablatt auf dem schnellsten Weg zum Wachhaus.

30.07.2004 14: 14

Pyronekdan

In der Zwischenzeit in hatte Pyronekdan die Unangenehme Aufgabe gehabt, Agnes vom Tod ihres Vaters zu berichten. Danach mußte sie die Leiche sicherheitshalber auch noch einmal Identifizieren. Die andere Leiche, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten glich, kannte sie jedoch nicht. Da die anderen Wächter, bis auf Laiza, die in ihrem Büro arbeitete, zu den Grünspans unterwegs waren, lud der Zauberer seine Bekannte danach zum Abendessen ein. Immerhin war er zu Mittag ja nicht richtig satt geworden.
"Du verstehst sicher, daß ich nach dieser Nachricht keinen großen Hunger habe", erklärte sie ihm, als sie in einem nahen Lokal Platzgenommen hatten.
"Das kann ich gut verstehen", meinte Pyro, dessen Gefühle entgegengesetzter kaum sein konnten.
Während sie ihren Vater verloren hatte, hatte er schließlich eine schon tot geglaubte Bekannte wiedergetroffen. Da der Hauptgefreite das Lokal auch wegen seiner prompten Bedienung ausgesucht hatte, kamen sie beim Essen nicht dazu, das Gespräch fortzuführen. Agnes stocherte allerdings mehr auf ihrem Teller herum, als davon zu essen. Das störte den Zauberer jedoch nicht, da er so noch einen Nachschlag bekam. Auf dem Rückweg zur Wache, trafen sie auf Rib und Carisa.


30.07.2004 16: 48

Harry

So waren kurz nach 18 Uhr alle Wächter und eine Zivilistin wieder zur Einsatzbesprechung in Harrys Büro versammelt. Der Stabsspieß saß hinter seinem Schreibtisch und betrachtete die angetretene Wächterschaft, die vor dem kleinen, zu einer Seite hin offenen Puppenhäuschen stand, in dem er sich häuslich eingerichtet hatte.
"So", sagte er schließlich. "Macht mich glücklich und sagt mir, dass der Fall gelöst ist."
Keiner der Wächter antwortete.
"Dachte ich mir. Und wer ist das?"
"Das ist Agnes Sandig, Sör", stellte Pyronekdan die Zivilistin vor.
Harry, der inzwischen Laizas Bericht überflogen hatte, nickte. "Und du hast sie verhört?"
"Nun, Sör, ich... äh..."
"Wir waren essen", warf Agnes zaghaft ein.
"Essen, so so. Ich schlage vor, Hauptgefreiter, du bemühst dich, das Berufliche etwas mehr vom Privaten zu trennen, ja?" Er warf Pyronekdan einen ungehaltenen Blick zu. "Und Fräulen Sandig, warten Sie bitte draußen, ja?"
Agnes nickte und verließ das Büro.
"Gut." Der Gnom sah zornig in die Runde. "Was habt ihr also heute geschafft? Der Fall" - er deutete auf die Zettel, die vor ihm lagen - "sieht noch genau so verworren aus wie zuvor."
"Nun, wir haben immerhin Peter Sandig gefunden", warf Dennis Schmied ein.
"Ja - und jetzt liegt er im Leichenschauhaus. Wirklich toll gemacht", entgegnete Harry sarkastisch. "Fassen wir doch mal zusammen, ja? Erstens: Witwenmacher ist immer noch irgendwo untergetaucht. Zweitens: Der, von dem der Mörder wahrscheinlich das Gift bekommen hat, ist an seiner eigenen Medizin gestorben. Drittens: Wir wissen immer noch nicht, wer das Opfer war - nur, dass es so ähnlich wie Agnes Sandig aussah, sich jedoch durch eine professionelle Verkleidung vollkommen unkenntlich gemacht hatte."
"Oder sich als jemand anders verkleidet hatte", meinte Carisa.
"Ja, oder das. Habt ihr wenigstens eine Familie Grünspan auftreiben können?"
"Ja", rief Gnomen sofort, der froh war, eine Erfolgsmeldung überbringen zu können. "Und Frau Grünspan ähnelt so sehr Agnes Sandig, dass sie ihre Mutter sein könnte. Sie sind garantiert miteinander verwandt."
"Und was hat sie zu sagen?"
"Zu sagen? Wir... äh... wir haben sie nur beobachtet und sind wieder gegangen."
"Wie bitte??" Harry stand hinter seinem Schreibtisch auf. Wenn der Fall bis morgen Nachmittag nicht gelöst ist, bringt mich entweder ein Assassine um, oder Rince übernimmt das. Und diesem Gedanken dicht auf den Fersen folgte die Stimme des schlechten Gewissens: Und was hast du den ganzen Tag gemacht, außer hier zu sitzen, Däumchen zu drehen, und zu warten, bis andere den Fall lösen?
Der Gnom schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben, und sah wieder in die Menge. "Und wieso das, wenn ich fragen darf?"
"Nun, wir haben einen Brief gefunden... er steckte in der Hecke." Er gab Dennis einen Wink. "Er scheint von Witwenmacher zu sein."
Dennis zog den Brief aus seiner Uniformtasche. "Es handelt sich anscheinend um einen Liebesbrief von Witwenmacher an eine Arina-Agnes. Allerdings war er an einer ziemlich seltsamen Stelle in der Hecke angebracht. Briefversteckt gab es dort sicher bessere."
Harry sah interessiert auf und betrachtete den Brief, den Dennis in seiner Hand hielt. "Der ist nicht von Witwenmacher", sagte er schließlich. "Witwenmachers Brief war in einer anderen Handschrift geschrieben. Dies ist die Schrift von unserem mysteriösen Ypsilon."
"Und wieso schreibt Ypsilon als Witwenmacher einen Liebesbrief an Arina-Agnes?", fragte Rib. "Und vor allem: Wer ist Arina-Agnes?"
"Wahrscheinlich die Frau Grünspan", meinte Pyronekdan. "Agnes heißt jedenfalls nur Agnes."
"Kann es sein, dass jemand, als ihr zum Haus der Grünspans kamt, den Brief extra für euch dort hin gesteckt hat?", mutmaßte Harry. "Immerhin hat Ypsilon uns erst auf die Spur der Grünspans geführt."
"Möglich ist es", sagte Gnomen.
"Wenn das so ist, muss der Brief ein seltsam verschlüsselter Hinweis an uns sein. Vielleicht geht es einfach um den Namen des Empfängers - oder vielleicht um 'Schwarzbär'. Wir sollten den Text noch einmal gemeinsam näher untersuchen - und damit meine ich: Niemand hat Feierabend oder verlässt dieses Büro, bis wir in diesem Fall klar sehen."
Harry blickte kurz in die Runde. "Aber erst einmal sollten wir die anderen Informationen durchgehen. Also: Jemand, der aussieht wie Agnes Sandig - mit der einer von uns lieber essen ging, statt sie zu verhören - , verkleidet sich, um völlig anders auszusehen, und wird dann mit Hilfe von Gift, mit dem Agnes Sandigs Vater handelt, umgebracht. Witwenmacher scheint der Täter zu sein, verhält sich ziemlich merkwürdig und taucht unter. Ein geheimnisvoller Informant weist uns auf eine Frau Grünspan hin, die möglicherweise mit Agnes Sandig verwandt ist, und versorgt uns mit einem kryptischen Brief über Schwarzbären. Unterdessen wird Peter Sandig, der Vater von Agnes, ebenfalls vergiftet."
Wieder blickte er in die Runde. "Habe ich etwas vergessen?"

31.07.2004 23: 15

Carisa v. Schloss Escrow

"Nun", warf Carisa ein. "Ich denke bei diesem Ypsilon handelt es sich nicht um Schwarzbär, auch wenn es nach dem Brief her den Anschein hat. Aber es ist doch gesagt worden, dass der Brief so versteckt war, dass wir ihn quasi finden mussten, oder?"
Dennis nickte.
"Dann könnte ich mir vorstellen, dass Ypsilon, der ja eindeutig ein Informant von uns ist, helfen wollte und diesen Brief an Frau Grünspan abgefangen, kopiert und dann uns zukommen gelassen hat."
"Dann könnte es sein, dass Ypsilon von Witwenmacher beauftragt ist, etwas rauszufinden und uns zu helfen, weil Witwenmacher das selbst nicht kann oder will. Deshalb hat er auch dessen Siegel", führte Rib den Gedanken von Carisa zu Ende.
"Ich finde, wir sollten auch mal was wegen dem Extrablatt machen. Woher wissen die denn schon wieder, in welchen Fällen wir ermitteln?" warf Laiza ein.
Die anderen nickten.
"Wie kann es eigentlich sein, dass jemand genau so aussieht, wie jemand anderes", fragte Pyro in die Runde, "das irritiert mich derzeit schon."
"Ja, das hab ich mich auch schon gefragt", antwortete Gnomen.
Auch die anderen Wächter stimmten zu. Aber keiner wusste derzeit eine Antwort.
"Wieviel Zeit ist eigentlich noch", fragte Carisa.
"Noch etwas weniger als 20 Stunden", antwortete Dennis mit einem Blick auf eine der Turmuhren Ankh-Morporks.


03.08.2004 10: 05

Laiza Harmonie

Laiza war weiterhin in die Zeitung vertieft.
"Was soll eigentlich der Satz "von vielen wurde Lord Witwenmacher schon lange nicht mehr gesehen"?" Fragend sah Laiza in die Runde. "Versteht irgendwer, was die Zeitungsidioten damit sagen wollen?"
"Vielleicht sollte man dazu einen Gildenexperten der D.O.G. fragen", meinte Dennis. "Aber wir haben Witwenmacher am Tatort gesehen."
"Ja, schon...", meinte Laiza und faltete die Zeitung zusammen.
Die Wächter überlegten still.
"Hat diese Agnes noch irgendwelche Geschwister?" wendete sich Rib an Pyro. Der ehemalige Zauberer überlegte nicht lag und antwortete:
"Nein, und Peter Sandig hat mir auch nie von anderen Kindern erzählt."
"Vielleicht solltest wir Blutproben untersuchen", schlug Laiza vor. "Hundertprozentig kann man das dadurch nicht feststellen, aber es könnte uns vielleicht einen Schritt weiter bringen."
"Vielleicht sollten wir als aller ersten Agnes Sandig befragen, bevor wir irgend etwas anderes machen", meinte GeN und fand allgemeine Zustimmung.
"Vielleicht weiß sie ja was über die Geschäfte ihres Vaters."
"Okay, aber was ist nun mit diesem Ypsilon?" fragte Harry.


03.08.2004 14: 30

Harry

Als niemand sofort antwortete, fuhr er fort: "Erst führt der Kerl uns auf die Fährte von dieser Grünspan, die wie eine ältere Version von Agnes aussieht, und dann gibt er uns diesen ominösen Schwarzbären-Brief. Wenn das wirklich eine Abschrift von einem Brief an Grünspan ist, würde das bedeuten, dass Witwenmacher dieser Schwarzbär ist - denn der Brief wurde eindeutig aus Witwenmachers Perspektive geschrieben. Arina-Agnes könnte dann Frau Grünspan sein - was logisch wäre, wenn sie wirklich Agnes Sandigs Mutter ist. Aber wenn das der Fall ist, wieso legt dieser Ypsilon dann so eine seltsame Spur, statt uns einfach zu schreiben, was Sache ist? Und wieso ist Witwenmacher dann untergetaucht? Irgendwie habe ich immer noch das Gefühl, dass dieser Brief eine verschlüsselte Botschaft enthält und mehr aussagt, als seine äußere Form vermuten lässt."
Er wandte sich an Pyronekdan. "Hauptgefreiter, hol doch bitte Fräulen Sandig wieder rein. Schließlich will sie heute auch noch irgendwann ins Bett. Ich denke, wir sollten uns mal alle gemeinsam unterhalten. Aber haltet euch bitte mit Details über unsere Ermittlungen zurück, schließlich ist und bleibt sie eine Verdächtige."
Der Hauptgefreite nickte.

03.08.2004 23: 32

Gnomen est Nomen

"Hm, einen Moment noch bevor wir Fräulein sandig hereinholen!", bat GeN. "Mir ist da was in dem Brief aufgefallen!"
"Ja? Und was? Los rede schon!" Harry wurde langsam ungeduldig, ihm dauerte das ganze schon viel zu lange.
"In dem Brief steht, dass Witwenmacher sich plötzlich schwach fühlte und danach von Wächern umstellt war. Dies könnte bedeuten irgendjemand hat es geschafft Lord Witwenmacher zu betäuben und ihm dann die Armbrust in die Hand zu drücken und den Mord anzuhängen."
Den anderen fiel es wie Schuppen von den Augen, sie hatten alle, andere Textzeilen untersucht nur nciht diese.
Damit war auf jeden Fall klar das Lord Witwenmacher unschuldig ist, nur wer ist der echte Mörder.
"Außerdem,", fuhr der Tatortsicherer fort. "Könnte Witwenmacher nicht mit Ypsilon identisch sein? Als Assassine könnte er bestimmt auch Handschriften fälschen. Nur als Vermutung. Und das Witwenmache runs nun unter dem Pseudonym Hinweise gibt die er rausgefunden hat, aber selber nicht verfolgen kann, weil die ganze Stadt ihn jagt. Deshalb bittet er uns so um Hilfe. Die Briefe schreibt er verschlüsselt damit, falls ein anderen so einen Brief findet, nix anfangen kann.
So jetzt könnten wir Fräulein Sandig hereinbitten.", sagte der grünharige Gnom leicht abwesend, als ob er noch über irgendetwas nachdenken würde, wa snciht zusammenpasst.

06.08.2004 11: 08

Laiza Harmonie

Noch bevor Dennis die Tür erreicht hatte, meldete sich Laiza noch einmal zu Wort.
"Aber ... das müsste heißen jemand hätte Witwenmacher entführt", sie sah in die Runde, "ich glaube kaum, dass er sich schon am Tatort aufgehalten hatte."
Die Kollegen nickten zustimmend.
"Damit sind wir aber trotzdem nicht weiter", meinte Harry. "Da haben wir wieder eine Frage: Wieso sollte man ihn Entführen?"
"Vielleicht sollte jemand erpresst werden ...", meinte Laiza und schüttelte sofort den Kopf, "Quatsch, dass würd ja gar nicht passen. Wieso sollte er dann frei gelassen werden?"
"Vielleicht wurden die Bedingungen erfüllt", meinte GeN.
"Klingt plausibel, aber wer würde sich den freiwillig mit der Assasinengilde anlegen?" meinte Dennis.
"Und wieso wurde Witwenmacher frei gelassen und direkt mit einem Mord belastet?" fragte Rib.
"Das ganze würde zum Zeitungsartikel passen. Hier steht ja, dass Lord Witwenmacher lange nicht mehr gesehen wurde", meinte Carisa.


06.08.2004 14: 55

Rib

"Oh BITTE! Warte kurz, Dennis." stöhnte Rib. "Das ist so kompliziert, das wird ja Lord Schnappüber sogar wieder gesund."
Die anderen schauten den Kobold an, der die ganze Zeit ruhig gewesen war.
"Dir ist aber schon klar", meinte Harry, "das wir unter Zeitdruck stehen?"
Rib nickte.
"Und, was schlägst du vor?" meinte Carisa.
"Wir sollten nicht chaotisch vorgehen. Nicht uns ausdenken, was passiert sein könnte. Sondern uns fragen, wohin die Beweise führen... sollen."
"Aha." dachte sich Laiza. "Klugscheißer!"
"Ich mein: Mann, dieses Schreiben ist so hilfreich, das ich es nicht glaube. Sowas ist leicht zu fälschen. Ein Siegel dabei nach einer Portion Gips und schon haben wir ein zweites... Mal ernst: Soweit mich Tery richtig ausgebildet hab, knalle ich solche Siegel nur unter Dinge der Abteilung, aber nicht irgend wohin, wo ich Knuffibär hinschreiben sollte." Rib schüttelte es bei der Vorstellung.
"Schwarzbär!"
"Ist doch egal. Für mich hört sich das so an, als finden wir einen Krieger nach einem gemütlichen, aber tödlichen Mittagsschlaf in seinem Himmelbett, nur vollgerüstet in Plattenzeug. Ich mein: Hallo? HALLO???? Jemand anwesend im Schädel oder alle ausgezogen und nun ist leerer Raum zu vermieten? Irgend jemand schiebt da meiner Meinung nach Witwenmacher was unter."
"Pah, Rib, ich kann mir nicht vorstellen, das Witwenmacher das zuläßt."
"Wenn er noch da ist, wenn er noch da ist."
"Wir haben ihn doch gesehen?"
"SUSI hat das bestätigt? Wenn Assassinen eins können, dann sich verkleiden. Ich mein, HALLO? Witwenmacher, der berühmteste Mörder der Scheibenwelt, bleibt quasi am Tatort, läßt sich von SEALS-Gefreiten festnehmen, und haut danach ab? Hat ihn der Tod so schockiert, das er nur den Satz 'Ich habe nichts zu sagen!' herauswürgen konnte? Ach ja, und danach, wie der Schriftschreier geschrieen hat, seitdem sieht niemand ihn mehr, und das schon länger. Welch glücklicher Zustand. LÄNGER ist für mich nicht nur seit ein paar Stunden, also dem Mord, oder nicht?"
Darauf wußte so spontan niemand was zu erwidern.
"Gut," meinte Rib. "Nun zum letzten Punkt, der mir komisch aufstößt: Da kommt ein Interindibums-Arsch an..."
"RIB!" ermahnte Harry und drehte sich um. Er hoffte niemand hatte das gehört.
":.. Ja? ... Ah, also, der Kerl kommt an und sagt: Hey Wächter, 24 Stunden, dann habt ihr Witwenmacher von allem befreit, klar? Sach mal, HALLO? Wenn er angekommen wäre und gesagt hätte: LEIDER ist die Quittung fortgeweht worden, aber wir haben 'ne Neue ausgestellt... dann wär doch alles in Butter gewesen. Oder hättet ihr gesagt: 'NEIN! Wir verhaften den Gildenmeister!'"
Rib holte Luft und begann sein Fazit: "Bei der Assassinengilde geht der Aufstieg noch schlimmer als bei den Zauberern. Leg den über dir um. Wenn ich diesen Mist mit 'interner Regelung' schon höre, wird’s mir übel... Ich wette, wenn wir die Schuld beweisen, dauert es nicht lang und den Witwenmacher finden wir in einem Loch im Ankh. Und alle seine ehemaligen Verbündeten sagen: 'Naja, der war eh kein Teil der Gilde mehr, die werden wohl für Ordnung gesorgt haben.'"

09.08.2004 18: 14

Harry

"Das ist alles kein Grund, sich so aufzuregen, Lance-Korporal", rügte Harry den blauen Gnom. "Aber irgendwie hast du schon recht. Wenn die Assassinengilde gewollt hätte, dass Witwenmacher als unschuldig gilt, hätte dieser Eberhard Klinge einfach eine neue Quittung aus dem Hut zaubern können, und alles wäre gut gewesen - natürlich davon abgesehen, dass das nicht Witwenmachers seltsames Verhalten erklärt hätte. Andererseits bin ich mir ganz sicher, dass es sich bei dieser Person um Witwenmacher gehandelt hat - es sei denn, unser Fräulein Sandig ist nicht die einzige Person, die hier einen Doppelgänger besitzt. Und ich denke, wir können uns sicher sein, dass Ypsilon und Witwenmacher nicht identisch sind, da die Schrift eine andere ist, und Witwenmacher keinen Grund hat, mal mit und mal ohne Pseudonühm zu schreiben. Natürlich ist dann immer noch die Frage, wieso Ypsilon Witwenmachers Wappen ver..."
Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn, und Robin Picardo steckte seinen Kopf herein. "Harry, bist du noch... oh, so spät noch eine Einsatzbesprechung?"
"Ja, wir sind gerade dabei, die Puzzleteile zusammenzusetzen", erwiderte der Stabsspieß. "Machst du Schluss?"
"Ja, ich wollte dir nur noch Hatschas Bericht hineinreichen." Robin zückte einen kleinen Zettel. "Ich habe ihn schon verkleinern lassen."
"Danke." Harry nickte. "Ach ja, hast du Fräulein Sandig gesehen?"
"Die junge Dame, die hier im Korridor stand? Ich habe Ilona-Verena gebeten, sich um sie zu kümmern. Sie wartet im Erdgeschoss."
"Danke", entgegnete der Gnom und bedeutete Dennis Schmied, den Zettel entgegenzunehmen. "Dann schönen Feierabend!"
"Danke, dir auch, Harry." Robin schloss die Tür wieder hinter sich.
"Hatscha hat sich in der Assassinengilde umgehört", erklärte Harry. "Da hat sie inzwischen einige Kontakte. Los, lies vor!"
"WM seit zwei Wochen mit Spezialauftrag unterwegs", las Dennis vom Zettel ab. "Inhumierung einer untergetauchten Persönlichkeit für einen anonymen Auftraggeber. Namen des Opfers und des Klienten konnte ich leider nicht herausfinden - aber WM ist offensichtlich zwei Wochen lang ander kawer gegangen, um die Zielperson."
"Das würde erklären, warum er so lange nicht gesehen wurde", meinte Pyronekdan.
"Schön und gut", entgegnete Harry, "aber wer sollte das Opfer sein? Diese Frau, von der wir immer noch nicht wissen, wer sie ist? Oder jemand anders? Und was zum Henker hat das alles mit den Sandigs und diesem Schwarzbärenbrief zu tun? So richtig hilft uns das noch nicht weiter."
"Vielleicht sollten wir jetzt doch endlich mal Agnes Sandig befragen?", schlug Carisa zaghaft vor.

10.08.2004 23: 24

Pyronekdan

Pyronekdan, der jetzt schon mehrmals aufgestanden war, um Agnes zu holen, aber immer wieder zurückgerufen wurde, blickte Harry fragend an. Dieser nickte, worauf hin er endlich die Tür öffnete, und das Zimmer verließ um Anges zu holen.
Es dauerte zehn Minuten, bis er mit Agnes zurückkehrte.
"Wieso hat das so lange gedauert?", wollte der Stabsspieß wissen.
"Ich wurde von einer der Näherinnen aufgehalten, die sich sehr für Magie zu interessieren schien."
"Wie kommst du darauf?", fragte Harry nach, dem das neu war.
"Sie fragte, wie lang mein Zauberstab sei."
"Und was hast du geantwortet?", wollte Harry nun wissen, der sich ein Lachen kaum noch verkneifen konnte.
"Daß es darauf eigentlich nicht ankommt."
Daraufhin fingen alle bis auf Pyro an zu lachen.
"Könnten wir jetzt mit dem Verhör..., äh der Befragung", korrigierte sich der Terrier, als er den Schreck in Agnes Gesicht bemerkte, "beginnen?"
Fast augenblicklich wurde es wieder ruhig.
"Ich weiß, das sie das Ableben ihres Vaters sehr mitgenommen hat", wendete er sich an Agnes. "Trotzdem müssen wir ihnen ein paar Fragen stellen. Immerhin könnte auch ihr Leben in Gefahr sein."
"Wieso denn das?", fragte Agnes verunsichtert nach.
"Möglicher Weise wollte der Täter ja nicht die Frau umbringen, die sie im Labor gesehen haben, sondern sie. Haben sie eine Erklärung für ihre Ähnlichkeit mit der Toten?"
"Wer hat sie denn ermordet?", fragte Agnes unsicher nach.
"Vielleicht finden wir es heraus, wenn sie unsere Fragen beantworten, anstatt selbst welche zu stellen", erwiderte Harry, der langsam ungeduldig wurde.


14.08.2004 20: 28

Rib

Rib kam grummelnd in dem Raum zu sich. Langsam gewohnte er sich an Schrift. Zumindest wurden die Ohnmachten immer kürzer.
"Danke", grummelte er leise, "es geht mir gut."
Aber es hörte sowieso niemand auf ihn. Also kletterte er auf den Tisch und schob einen Stahlkaffeebecher zur Seite, um sich neben Harry zu stellen. Der Kobold stellte sich auf die Zehenspitzen, lugte über den Rand des Bechers, griff dann an dessen Henkel, um das Gefäß zu leeren.
"Harry, das war nicht witzig mit dem Vorlesen." knurrte er.
Der Stabsspieß schaute ihn verwirrt an.
"Schrift! Das nächste Mal..."
Rib ließ seinen Kopf kreiseln, um den Nacken beweglich zu machen. Es knackte furchtbar.
Dann lächelte er die Befragte an. Da seine Augen, irr und rot lodernd, die Mimik nicht mitmachten, wirkte das Ganze alles andere als beruhigend.
"Wenn ich vorstellen darf, das ist unsere Abteilung Guter Bulle, hinreichend bekannt." Eine Hand zeigte Richtung Harry und Pyro.
"Und das ist die Abteilung Böser Bulle. Kennen sie sicher auch." Er deutete auf den Rest, dann fuhr er fort. "Ich dagegen bin ein andere Sorte, der ganz böse Bulle. Ich bin der, der hier bleibt, wenn die anderen eine Kaffeepause machen. Danach brauche ich meistens ein Stück Seife und neue Anziehsachen."
Rib legte beide Hände an die Seiten des Bechers und preßte ihn zusammen, als wäre es Pappe und kein Metall. Er drehte seinen Kopf zu den Kollegen, das er dies zu Ende bringen wollte.
"RIB!"
"Pyro, laß. Das muß auch mal ausgesprochen werden. Ich hasse es, wenn sie das erst im nachhinein erfahren."
Laiza schüttelte den Kopf. Typisch ihr ehemaliger Ausbilder. Es war ja nicht so, das er keinen hellen Kopf hatte, oftmals entsprangen ihm kluge Idee. Sie wünschte nur, er würde nicht jedesmal voller Tatendrang los rennen, um sie umzusetzen, noch bevor er ein zweites Mal über ihren Sinn nachgedacht hatte. Das hier war doch wieder so ein Schnellschuß ins Blaue.
"Aber Folter wär gar nicht notwendig, stimmt es?" der blaue Kobold grinste. "Herr Witwenmacher braucht nur Bescheid zu bekommen, wo sie sind, oder?"
"Rib?" warf Harry ein. "Worauf willst du hinaus?"
"Das Herr Witwenmacher aufgetaucht wäre, wenn sein Auftrag erfüllt worden wäre. Aber seine Zielperson läuft noch frei herum. NICHT WAR, MÄM?"
Die Augen der Angesprochenen weiteten sich.
"Wer immer sie sind, ihre Angehörigen wissen nicht, das sie hier Urlaub machen."
"Warum das?" mischte sich Laiza ein.
"Weil die Signaltürme keine Mitteilungen von höhergestellten Persönlichkeiten übermittelt haben. Glaub mir das. Jedenfalls stell ich mir das so vor: Reiche Erbin macht Urlaub in der großen Stadt, Nachfolger kontaktiert die Gilde. Und wir reden über viel Geld und Macht, wenn es Wittwenmacher selbst erledigt. Mehr als die gesamte Wache zusammen verdient. Aaaaalso, wie ist es, erzählen sie mir, warum Agnes dort herumlag und sie sich heut als sie ausgeben? Oder soll ich das Fenster öffnen einmal ihren Namen brüllen und warten, bis ein Gildenmitglied mir einen Zettel für sie aushändigt...?"
"Und wiepassen die anderen Beweise dazu?" fragte Pyro.
"Ist mir anwaltsegal. Da soll sie mal was locker machen. Zu Anfang die Zunge."


18.08.2004 14: 41

Harry

"Nein", widersprach Pyronekdan aufgebracht. "Dies hier ist Agnes, da bin ich mir absolut sicher. Ich habe mich lange genug mit ihr unterhalten. Diese andere Person sah genau so aus, aber ihr fehlte diese Narbe am Unterarm."
"Trotzdem sollte..."
"RIB!", brüllte Harry auf einmal los. Keiner der Anwesenden hätte geahnt, dass der sonst immer so stille Gnom so eine laute Stimme haben konnte. "Es reicht, verstanden?"
Nachdem das Echo sich gelegt hatte, sprach der Stabsspieß normal weiter: "Gut. Also, Fräulein Sandig, dies ist kein Verhör, sondern nur ein informelles Gespräch. Sicher wollen Sie auch gerne nach Hause, deshalb machen wir es kurz. Ich bitte, das Verhalten meines Kollegen zu entschuldigen."
Agnes, die ziemlich blass im Gesicht geworden war, nickte stumm.
"Gut. Kennen Sie eine gewisse Frau Grünspan?"
"Grünspan?" Agnes grübelte kurz. "Nein, nie gehört. Tut mir leid. Wer ist das?"
"Das ist jetzt nicht wichtig." Der Gnom hatte vor, sein Programm so schnell wie möglich abzuspulen - es war inzwischen nach zehn Uhr abends, und er war müde und erschöpft.
"Kennen Sie diesen Mann?" Er hob eine kleine Ikonographie von Lord Witwenmacher von seinem Schreibtisch hoch und hielt sie Fräulen Sandig entgegen.
"Nein, ich glaube... obwohl... wenn er dunklere Haare und einen Schnurrbart tragen würde, dann..."
"Dann?"
"Dann würde er wie ein Mann aussehen, der vor einigen Wochen, als wir gerade aus Klatsch hier angekommen waren, ein ziemlich seltenes Gift von meinem Vater gekauft hat."
"Ehrlich? Ist Ihnen noch etwas an ihm aufgefallen?"
"Eigentlich nicht..."
"Eigentlich?", hakte Harry nach.
"Nun, er hat sich offenbar sehr für mich interessiert. Er hat meinen Vater gefragt, wie alt ich bin, wo ich geboren wurde, und so etwas. Es war ziemlich eigenartig."

Kurz darauf hatte die Gruppe Agnes Sandig verabschiedet und diskutierte das, was sie erfahren hatte.
"Witwenmacher kauft also bei Sandig ein Gift und fragt ihn gleichzeitig über Agnes aus", fasste Harry zusammen. "Kurz darauf tötet er jemanden, der wie Agnes aussieht, sich jedoch äußerst gut verkleidet hat, und taucht danach irgendwo unter. Es ist wohl ziemlich eindeutig, dass er keinen Auftrag für diese Inhumierung hatte, sonst wäre er schon lange wieder aufgetaucht. Und wieso hat er sich verkleidet, um das Gift zu besorgen?"
"Und wir wissen immer noch nicht, wer Ypsilon ist und was Frau Grünspan damit zu tun hat", ergänzte Dennis.
"Mit Frau Grünspan müssen wir uns auf jeden Fall gleich morgen früh unterhalten, nachdem ihr das aus irgendwelchen Gründen nicht hinbekommen habt", bestätigte Harry. "Vielleicht kann sie noch etwas Licht ins Dunkel bringen. Aber hat bisher noch jemand irgendwelche einleuchtenden Theorien?"

23.08.2004 23: 00

Laiza Harmonie

Niemand antwortete dem Gnom, es lag wahrscheinlich an der Müdigkeit der einzelnen Personen und alle Anwesenden waren froh das Büro zu verlassen und den Feierabend zu genießen. Harry verabschiedete alle und wies sie an, am kommenden Morgen um sieben Uhr wieder hier anzutreten.
Es war kaum noch etwas auf dem Pseudopolisplatz los, als Rib und Laiza um halb Elf das Wachhaus verließen. Sie verließen die Götterinsel über die Ponsbrücke recht schweigend. Die Gefreite merkte, dass der auf ihrer Schulter sitzende Kobold innerlich brodelte.
Laiza seufzte. Das er immer so ausrasten muss... Er hätte sie Unterhaltung mit Agnes Sandig auch gefühlvoller beginnen können. Zumindest wäre das angebracht gewesen, doch der Kobold ging bekanntlich immer mit dem Kopf durch die Wand. Aber es störte ihn wahrscheinlich nicht nur, dass er von Harry zurecht gewiesen wurde, sondern vor allem, dass seine Theorie keine Beachtung bekam.
Nachdem die Zwei die Brücke überquert hatten und somit den abscheulichen Geruch etwas hinter sich gelassen hatten, versuchte die GiGa ein Gespräch anzufangen.
"Recht komisch. Findest du nicht?"
Der blaue Kobold brummte.
"Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Lord Witwenmacher diesen Mord begangen hat."
"Möglich", antwortete Rib.
"Er ist ein mächtiger und angesehener Assasine ..."
"Allerdings."
"Ein Assasine würde sich doch niemals verkleiden, oder?"
"Ich denke nicht."
"Wieso sollte ausgerechnet Witwenmacher einen Schnurrbart und dunkle Haare tragen?"
"Wieso würde er das Gift selbst kaufen?" stellte Rib zur Frage. "Der Kerl hat Geld, der könnte jeden anheuern um das Gift von Sandig zu kaufen."
"Nun, es handelt sich dabei um sehr viel Geld."
"Na und?"
"Ich würde nicht irgendwen für solch eine Aufgabe betreuen, man bräuchte jemanden auf dem man sich hundertprozentig verlassen könnte", meinte Laiza.
Rib nickte.
"Also", fing der Kobold an, "Wenn der Typ mit dem Schnurrbart nicht Witwenmacher war, wer war es dann? Und wo verdammt ist der richtige Witwenmacher!?"

24.08.2004 16: 48

Pyronekdan

Auch Pyronekdan machte sich auf den Heimweg.
Dieser Fall ist so hart wie Carisa's Kuchen, und man kann sich auch genauso leicht die Zähne daran ausbeißen, dachte er dabei. Dahinter steckt bestimmt kein Dummkopf. Wenn Agnes eine Doppelgängerin hatte, warum dann nicht auch Herr Witwenmacher?, ging ihm weiter durch den Kopf.
Vielleicht wurde er ja entführt, ein Double besorgte das Gift, und beging die Morde, um ihn so aus dem Weg zu schaffen.
Es könnte sogar dieser Herr Ypsilon sein, der uns mit seinen Nachrichten nur verwirren will, und nur so tut, als sei er auf der Seite des Oberassassienen. Wenn sich seine Hinweise als falsch herausstellen, wird es für den echten Lord um so schwerer seine Unschuld zu beweisen.
Er könnte für Eberhard Klinge arbeiten, der nur vorgibt Witwenmachers Unschuld beweisen zu wollen, und uns nur so wenig Zeit gibt, damit wir nicht die Wahrheit herausfinden.
Was hat dann aber die Familie Grünspan mit dem Fall zu tun? War das erste Opfer deren Tochter, und Ypsilon gab uns diesen Hinweis, damit wir feststellen, daß sie nicht von der Familie getötet wurde?
Der nächste Tag würde hoffentlich einige Antworten bringen, und nicht nur neue Fragen. Möglicher Weise bringt ja die nächste Nachricht von Ypsilon, die er von Schnapper bekommen sollte, etwas Licht in die Sache.
Als er in die Tür zu seinem Zimmer öffnete, fingen seine Teledämonen an laut mit ihren Glocken zu bimmeln.
"Was soll das denn schon wieder?", fragte er die zwei Quälgeister. "Ich denke gerade über einen komplizierten Fall nach."
"Du hast uns doch gesagt, daß wir Läuten sollen, wenn jemand in der Nacht das Zimmer betritt", verteidigte sich Woakie.
"Aber nur, wenn ich im Bett liege, und schlafe", erklärte der Zauberer, der versucht hatte Woakie und Toakie als Alarm-Dämonen zu benutzen.
"Hast du dir überhaupt schon einmal die Gebrauchsanweisung für Teledämonen durchgelesen?", wollte Toakie wissen.
Statt zu antworten, steckte sich Pyronekdan Watte in die Ohren, und ging schlafen.


24.08.2004 19: 04

Rib

Währenddessen, irgendwo auf ihrem Heimweg, kam Rib mit Laiza in ein Streitgespräch. Die GiGa hatte lang überlegt, ob sie es führen sollten.
"Rib", begann sie, "was sollte das vorhin? Erzähl mir nicht, du hast nicht gewußt, das die Idee Blödsinn war."
"Ach, Schriftscheiß" fluchte der angesprochene Kobold. "Na und? Darum ging es doch gar nicht. merkst du nicht, das wir hier von vorn bis hinten verschaukelt werden? Oh, mein Vater hat was verkauft! Als ob der Alte ausgerechnet dann so ein teures Gift verkauft, wenn es darum geht, unter einer Million Bürgern die zu töten, die seiner Tochter ähnlich sieht."
"Ach, und was sollte dein Auftritt da eben bringen?" Langsam wurde Laiza die besserei des Kleinen leid.
"Tritt ihnen in die Nüsse, sagte mein Vater immer. Wenn ich ihr nur genügend Angst mit einer falschen, aber angeblich bewiesenen Theorie, dann hätt' die schon was ausgespuckt."
Laiza überlegte immer noch, was Hülsenfrüchte mit dem Mordfall zu tun hatten und verpaßte damit einen ausgesprochen günstigen Moment ihren ehemaligen Mentor zu stoppen, bevor er sich wieder in einer seiner Tirade hineinsteigerte. Nun, da sie es bemerkte, war es vermutlich zu spät, um den Wutanfall aufzuhalten. Jetzt konnte sie nur dasselbe machen, was Rib in der Regel tat, wenn sie ihm einen guten Rat gab: Weghören.
"Aber nein, Harry funkt dazwischen. OH BITTE, auch Verhörte haben Rechte. Ja, zum Beispiel nicht ofter eine Treppe herunter gestoßen zu werden, als der Wächter zählen kann. Die Regel ist zwar unfair gegenüber Trollen, aber was soll's?
Deren Rechte bewahren... Hast du eigentlich mitbekommen, wieviel Angst der Kerl gegenüber diesem KLINGE hat? Harry ist ein Wächter, und er läßt sich von so 'nem Seidenhemd befehlen, welchen Fall er wie zu machen hat. Er läßt sich BEDROHEN.
Mann, ich wette, in Harry fließt kein einziger Tropfen, der nicht den Aufkleber "geboren in einer großen, zivilisierten Stadt" trägt. Kuschelt sich nachts in sein Daunenkissen und träumt von einer Größe von 2 Metern.
Im Grunde bin ich der einzige hochrangige meiner Spezies, wenn ich mal so nett bin und diese Pilznuckler zu uns Kobolden zähle."
"Rib, das ist unfair. Du vergißt Veni."
"Ach ja, Miss Ich-bin-eine-Knurblich-und-deshalb-wird-der-Fuchsbaum-von-Frogs-nicht-gestürmt. Die weiß doch besser als jeder andere, was ihr feiner Herr Onkel alles macht. ich würd' ja, aber gegen Abteilungsleiter kommt man nicht an. Nein, die ist auf keinen fall ein Gnomin, auch wenn sie das tausendmal behauptet. Nicht mal dem Namen nach, wie Harry."
Laiza schaute kurz auf. Dieser letzte Satz war doch nicht zu überhören gewesen. Sie tat das, was sie sicherlich sofort bedauern würde: Sie stellte eine Frage: "Wie meinst du das?"
"Ist Romulus ein Mensch?"
"Nein, ein Werwolf. Er war mal ein Mensch, nehme ich an."
Rib nickte: "Eben. Er war. Nun ist Werwolf von der Rasse her, wie man es dreht und wendet. Natürlich trägt er oft menschliche Züge, aber so sind Werwolfe nun mal.
Veni ist demnach noch nicht mal Wergnom, wie sie behauptet. War sie ein Terrier und wurde nachts, ein Bein erhoben, von einem Gnom in den Ars..."
"RIB!"
"...Hintern gebissen worden? Nein, sie war Gnom. Und verwandelt sich nun in einen Terrier. Terrier sind Hunde, und weil Hund sich mit Wolf paaren kann, sind Hunde eine Subspezies der Wölfe.
Somit zählt sie zu den Werwölfen, ihre Art wird 'Werterrier' genannt."
"Bei Offler, das solltest du ihr nicht ins Gesicht sagen. Oder laß mich dann wenigstens zuschauen."
"Warum nicht? Wird doch mal Zeit, das es ihr jemand sagt. Vielleicht begreift sie dann, was das für ein Mist mit ihrem ehemaligen Onkel ist. Nein, ich bin der einzige Gnom, der nicht zu den Mannschaften oder Rekruten gehört. Und das hat einen Grund. Schau dir nur die Fälle an, die ich bewältigen mußte, um Hauptgefreiter zu werden. Alle die ähnlich Aufsehen erregende Fälle gehabt haben waren fiel früher dran. Die wollen uns nicht in hohen Positionen. Rince und noch mehr Ras..."
Nun wurde es DRINGEND Zeit, fand die FROG, den MacLaut zu stoppen: "Rib! Komm auf den Fall zurück. Was machen wir?"
"KLINGE will uns nur 24 Stinden geben. Diese Eile hat doch bestimmt einen Grund. Etwas wird heute nacht oder morgen nacht, also kurz vor oder danach passieren. Wir werden ihn beobachten."
"Rib, ich weiß nicht. Ich bin müde."
Der Kobold grinste: "Mit euch FROGS geht’s echt den Bach runter. Wir beschatten einen Assassinen bei der Arbeit. Dazu noch einen echten Profi."
"Ach, und das soll mich glücklich machen? Ich denke nicht. Rib, ich hab schon 'ne Anzeige am Laufen, ich will keinen Ärger. Außerdem hab' ich Feierabend."
"Nur bis ein Vorgesetzter etwas anderes sagt. Und ich bin...was?" Rib überhörte Lazias Stöhnen. "Los komm. Wir rüsten uns noch mal richtig im Wachhaus aus, holen Carisa ab und los geht's."

Vierzig Minuten später, der Mond war gerade hinter einer Wolke verschwunden, standen die drei an der Ecke zur Spielergilde. Von hier aus konnte man die Gilde der Meuchelmörder am besten sehen, ohne aufzufallen.
Riib ging zu dem Bettler, der dort am Rinnstein saß und auf seine leere Mütze schielte.
"Hallo Ron." sagte der Kobold. "Die anderen in Position?"
Ron nickte.
"Klinge ist immer noch da drinnen? Ihr habt einander auch in Sicht?"
Ron nickte zweimal.
Rib schnippte drei Halbdollarstücke in den Hut und kehrte zu den anderen zurück: "Hab den Mistkerlen noch nie getraut, und Informanten machen sich hier gut. Schweigsamer Ron sagt, unser Objekt ist immer noch hinter diesen Mauern."
"Weiß Klinge nicht, das du die Leute hier hast?"
"Klar, aber er weiß auch, das ich es weiß, das er es weiß, das ich es weiß. Ebenso weiß er auch, das ich es weiß, das er weiß, das ich es wissen würde, wenn er einen meiner Informanten besticht."
"Ähhh, ja." meinte Carisa und freute sich kein Informantenkontakter zu sein. Das klang anstrengend.


25.08.2004 1: 35

Carisa v. Schloss Escrow

Außerdem war Carisa müde, verdammt müde. Ausnahmsweise hatte sie nun gar keine Lust irgendetwas zu beobachten oder sich irgendwie vor was zu verstecken, sie wollte einfach nur auf eines der Dächer klettern und schlafen.
Ähnlich ging es Laiza. Auch sie wollte einfach nicht mehr rumstehen und beobachten, wie nichts passierte. Sie wollte ins Bett. Der Giga fielen die Augen zu.
"Schläfst du etwa?" donnerte Rib.
Laiza schreckte hoch. "Wer, was, ich, schlafen.. äh...nein ich schlafe nicht, ruhe nur meine Augen aus."
Eine Wasserspeierminute vergang. Nichts war geschehen. Carisa hatte ihr Zeitgefühl umgeschaltet, weil es ja doch nur darum ging, auf einen Punkt zu starren, bis etwas passierte. Aber es geschah einfach nichts.
Von ihrem Standpunkt über den beiden anderen Wächtern auf einem Vordach, rief sie zu Rib herunter:
"Sör, was nun, wenn der Assassine gar nicht durch das Haupttor durchgeht, wenn er die Gilde verlässt?"
"Dann habe ich auch an den anderen Ausgängen einen Informanten", kam von ihrem Vorgesetzten zurück.
6 weitere Minuten vergingen. Es fing langsam an zu dämmern.
"Ich glaube, hier passiert wirklich nichts mehr Rib, lass uns endlich gehen, ich will wenigstens noch zwei oder drei Stunden schlafen", meinte Laiza.
Rib nickte, seine Idee schien ihm jetzt auch nicht mehr so gut, auch er war mittlerweile sehr müde.
Carisa gähnte, anscheinend hatten die beiden da unten sich endlich dazu durchgerungen den Posten zu verlassen. Rib reckte sich auf Laizas Schulter hoch zu Carisa und wollte ihr soeben sagen, dass sie mit dem Beobachten aufhören, als sich am Tor der Assassinengilde etwas tat.
Heraus kam ein Mann, der nahezu nicht zu erkennen war und ging die Straße entlang.
"Da kommt wer", flüsterte Carisa, "kommt direkt hier auf die Ecke zu, wir sollten verschwinden."
Rib starrte in die sich lichtende Dunkelheit. Ron machte eine Geste.
"Das ist nicht Klinge, sagen die Informanten", flüsterte der SEALS.
"Wer ist es dann", kam die Frage von Laiza, die nun kommen musste.
Carisa flüsterte noch leiser: "Das ist Witwenmacher! Und er kommt direkt auf uns zu."

25.08.2004 22: 44

Laiza Harmonie

Laiza drehte ihren Kopf zu ihrer linken Schulter, auf der Rib stand.
"Und was nun?!"
Rib schien sprachlos. In den meisten Fällen wäre die GiGa über solch eine Sprachlosigkeit sicher sehr erfreut gewesen, doch jetzt und just in diesem Moment war sie absolut unangebracht.
"Festnehmen?"
"Festnehmen? Wieso fragst du mich das? Bin ich der Ranghöchste oder du?"
Die Gestalt, die Carisa als Witwenmacher erkannte, kam in schnellen Schritten näher. Laiza erkannte bislang nur einen Mann, der sich in einem dunklen Umhang gewickelt hatte, die Kapuze tief ins Gesicht geschrieben.
"Bist du dir wirklich sicher, dass er es ist?" flüsterte Laiza zu Carisa hoch.
Die Wasserspeierin begutachtete die Gestalt.
"Es ist zumindest dieselbe Statur."
Als Rib mit einem großen Satz von Laizas Schulter sprang, wusste die Gefreite, dass diese kleine Ähnlichkeit für den Kobold ausreichte um folgeschwere Entscheidungen zu treffen.
Er wollte ihn verhaften, Laiza war sich da vollkommen sicher und niemand würde ihn davon abhalten können.
Die Gestalt wurde langsamer, als sie etwas Kleines auf die Straße huschen sah.
Nur eine Ratte, dachte sie bei sich, doch dann hörte er Gemurmel. Für einige Sekunden blieb er stehen, dann änderte er hastig seine Richtung.
"HALT! Im Namen der Stadtwache, bleiben sie stehen!!" Das Kleine fing an zu rennen und wie im Affekt setze sich eine weitere Person in Bewegung. Der Umhang wurde zurück geworfen, im fahlen Licht des Mondes glänzte eine Bolzenspitze als die Gestalt ihren Arm schwenkte.

25.08.2004 23: 39

Gnomen est Nomen

Auf dem Heimweg grübelte GeN vor sich hin.
Es könnte sein, dass die ganze Sache gar nichtWitwenmacher war, sondern dieser Ypsilon. Wenn sie damals auch nciht Witwenmacher verhaftet hatten, sondern seinen Doppelgänger? Was wäre dann? Dann würden sie ja die ganze Sache falsch angehen! Hary hate Recht, sie mussten die Familie Grünspan ausfragen, vorher wollte der grünhaarige Gnom aber noch Informationen bekommen.Und wo sollte dies besser gehen, als im Hause der Grünspans? Also beschloss Gnomen in das Haus Einzusteigen und dort zu ermitteln, vielleicht fand er ja etwas.

Kurz darauf stand der Hauptgefreite vor der Villa der Grünspans. Nur wie sollte er jetzt dort einsteigen?
Als erstes umrundete er das Haus, hinter dem Haus fand er dann eine Kletterpflanze die zu einem Balkon hoch führte. Die Balkontüre stand offen, idealer konnte es nicht sein. So kletterte der Gnom an den Pflanzen hoch und betrat im Dunkeln das Zimmer. Er fand sich in einem Schlafzimmer wieder. Leider war dir Türe verschloßen, so das er erstmals in diesem Raum festhing, also versteckte GeN sich in einem Schrank der hinter der Türe stand und wartete darauf, dass jemand reinkam, damit er weiter suchen konnte. Viel Zeit blieb ihm nicht mehr.

26.08.2004 13: 38

Rib

So sah er also aus, der fleischgewordene Abdruck der Dunkelheit. Wie ein noch finsterer Schatten malte sich die Silhouette des Anführers aller professionell ausgebildeten Meuchelmörder Ankh-Morporks in die Nacht hinein.
Rib trat vor und murmelte den anderen beiden Wächtern zu: "Gebt mir Deckung."
Der Kobold fragte sich, wie wohl die Welt aussah, die er bald betreten würde, nach seiner Wiedergeburt. Er hoffte nur, nicht als Anwalt wiedergeboren zu werden. Er hatte ein ungewohnt flaues Gefühl im Magen und er fragte sich, was das sein möchte. Sicher war nur der Gummimolch des Herrn Käse über seine Zeit hinaus gewesen.
'Wie vielleicht viele von uns.' dachte der Kontakter und fragte sich still und leise, warum er diesen Gedanken bereute.
"Eure Lordschaft?" erhob er seine Stimme. "Ich muß dich bitten mit uns zu kommen. Wie heißt es so schön? Tot oder lebend, du kommst mit mir."

Laiza hielt währenddessen die Luft an. SAH ihr früherer Lehrmeister die auf ihn gerichtete Armbrust nicht? Erkannte er nicht das Funkeln des tödlichen Bolzen?
Sie würden nicht die Spur einer Chance haben.
Langsam und vorsichtig ließ sie ihre Hand in die Tasche wandern, jener Phiole entgegen, die ihrer aller Leben retten konnte. Doch im Innersten wußte sie, das der Assassine zu gut ausgebildet war, um diese Bewegung nicht zu bemerken. Dieser Schwarzgewandete hier bildete die Ausbilder aus, die normale Gildenmitglieder unterrichteten. Sofern sie seine Lehrmethoden überstanden.

Lord Witwenmachers Augen lächelten nicht, als er den Mund verzog. Lange hatte ihn niemand mehr so amüsiert.
"Du weißt, was passiert, wenn du diesen Satz wiederholst, kleiner Kobold?"
"Ja. Du kommst mit mir. NOCH hast du niemanden lizenzlos getötet, doch wenn du dich wehrst, wird genau das passieren. In Sichtweite der Gilde und mit mehr Zeugen, als selbst du vor dem ersten Schrei lautlos töten kannst."
"Wie kommst du darauf, das ich keine Lizenz für euch habe?" Lord Witwenmacher hielt seine Armbrust noch fester. Das er offen Gefühle und eine Anspannung zur Schau stellte, gab Rib die Hoffnung das der Assassine wirklich bluffte.
"Weil wir zu unbedeutend sind. So uninteressant für euch Hohe Herrn, das ihr nie unseren Namen euch merken würdet." seufzte Rib. "Also, laß die Waffe sinken, hör auf mit dem Spiel und folge uns."
"In Ordnung, Rib. Geh voraus. Ich verspreche feierlich zu folgen. Bei meiner Ehre."
Rib nickte befriedigt nahm Kurs auf den Pseudopolisplatz. Nach ein paar Schritten blieb er abrupt stehen. Er schluckte, als er den letzte Aussage des Verhafteten noch einmal in Gedanken durchging.

Die Vier kamen am Wachhaus an und der am Tresen stehende Rekrut staunte nicht schlecht, wer nun heute Nacht die Zellen mit seiner Anwesenheit beehren durfte. Noch mehr erstaunte es ihn, das die Insassen aller drei Zellen darauf bestanden, seiner Lordschaft eine einzelne zu Verfügung zu stellen. Es sei so kuscheliger, behaupteten sie.
"So, spätestens morgen früh werden wir hier diese Agnes begrüßen und dann klären wir alles auf." meinte Rib fröhlich. "Ich habe ihr Wort, das keine Lizenz in dieser Wache erfüllt werden wird?"
Der Gildenleiter nickte.
"Fehlt uns nur noch ein Zeuge. Laiza, du gehst zu Steingesicht in die Aservatenkammer und verlangst Beweismittel... wie war das?... Reinhilde, Kajina 23 Banjo, genau. Damit gehst du in die Freiwillige Gasse 13 und triffst dort die Priesterin Halua. Sag ihr, mit diesem Dienst wären wir quitt."
Laiza nickte: "Beweismittel RK-23-b, in Ordnung. Oh, Entschuldigung Rib, ich wollte dich nicht zitieren. Was ist das für ein Beweismittel?"
Lance-Korporal Rib MacLaut grinste und Laiza zuckte zusammen. Sie HASSTE dieses Grinsen, denn es bedeutete immer etwas Unangenehmes. Für sie natürlich, nicht für den Kobold.
"Riihiib! Was ist das für ein Beweismittel?"
"Die erste Tote. Die angebliche Agnes. Da wir nicht wußten, wer sie war, konnten wir sie schlecht einem Priester übergeben, solange der Fall noch läuft. Also hab ich sie als Beweismittel deklariert. Corpus delikti, wie die von SuSi das nennen."
Selbst Lord Witwenmacher mußte lächeln und das machte Laiza wütend: "Du erwartest von mir, das ich eine Leiche mitten in der Nacht aus der Kammer hole und damit durch halb Ankh-Morpork gehe? das ist nicht dein Ernst!"
"Laiza, das Spielchen hatten wir doch schon heute. Haben dich die Anzeigen so nervös gemacht, das du dich rein gar nichts mehr traust?"
"Nun... ja... das heißt nein... aber in diesem Fall hier doch ja. Da mache ich nicht mit!"
Rib seufzte. Dabei hatte er wirklich ANSÄTZE in ihr gesehen. Wahrscheinlich hatte sie auch etwas gegen Polizeigewalt.
"Gut, dann BEFEHLE ich es dir. Verlange das Beweisstück und bringe es zu meinem Kontakt. Du oder Steingesicht können sich weigern das auszuführen, aber bedenkt folgendes, und das richte ihm aus, wenn er sich weigert: Ich hab eine Menge Sachen gemacht, von denen andere Leute dachten, sie wären nicht legal und das einzige, was ich von IA bisher bekommen hab, war ein Lob. Sollte sich einer von euch beiden weigern, dann krieg' ich ihn wegen Vernachlässigung der Dienstaufgaben ran." Rib fand langsam, das dieser Fall ihn doch ein wenig aufregte.
Laiza stand vor ihm und überlegte, ob sie dem Befehl Folge leisten sollte.
Carisa saß ebenso in der Zwickmühle: Sollte sie Laiza begleiten, die Nacht mit Rib den Gefangenen verhören, Agnes holen oder sich auf die Suche nach den fehlenden Mitgliedern des Ermittlungstrupps machen.

Rib marschierte durch die Gitterstäbe in die Zelle hinein und kletterte auf den Tisch. Er wühlte in den taschen und förderte ein kleines Holzkästchen heraus. Auf dem Kästchen waren klitzekleine weiße und schwarze Felder eingelassen. Noch kleinere Figuren wurden von dem Kobold auf die Felder gestellt.
"Oh, Shadrengg. Das Spiel der Könige." murmelte Witwenmacher überrascht
Rib nickte: "Auch der Königin. Die Regeln sind die selben, auch wenn die Figuren anders sind."
"Ich sehe es. Nun, es ist dein Spiel."
"Gut, dann Werwolf erste Reihe zweites Feld zwei Felder vor und rechts. Du bist am Zug, Witwenmacher." Rib lächelte über diese Zweideutigkeit.




26.08.2004 23: 34

Pyronekdan

Pyronekdan wurde durch einen Sonnenstrahl geweckt, der ihm direkt ins Gesicht schien. Da das wegen der anderen Gebäude erst sehr spät passieren konnte, war er sofort hellwach. Mist, schon wieder verschlafen, war sein erster Gedanke. Dann bemerkte er jedoch, daß das Licht von einem Spiegel reflektiert wurde, der von einer Taube gehalten wurde.
Als diese bemerkte, daß der Zauberer wach war, flog sie zum Fenster, und pickte mit dem Schnabel dagegen. Die Tatsache, daß Pyronekdan das zwar sehen, aber nicht hören konnte, erinnerte ihn wieder daran, daß er sich Watte in die Ohren gestopft hatte. Er nahm sie heraus, und bereute es sofort, da er nun auch das gezähter seiner beiden kleinen Zimmergenossen hören konnte.
"Die Taube versucht schon seit einer Stunde, dich zu wecken", sagten sie. "Zum Glück ist sie auf die Idee mit dem Spiegel gekommen, als die Sonne aufging. Sonst hätten wir das Geklopfe nicht länger ausgehalten."
Er ignorierte es, und öffnete das Fenster, und nahm die Nachricht der Taube entgegen.
Sie lautete: Wir haben Lord Witwenmacher verhaftete. Bitte sofort zur Wache kommen.
Das diese in mündlicher Form erfolgte, war, wie auch die Idee mit dem Spiegel, auf die magische Reststrahlung zurückzuführen, und verwunderte den Zauberer nicht besonders.
Nachdem er sich angezogen hatte, stellte er den Spiegel so auf, daß sich seine Teledämonen selbst auf die Nerven gehen konnten, und machte sich mit der Taube auf den Weg zur Wache.
Auf dem Weg dort hin, traf er noch auf Schnapper, der ihm seinen Wettermelder zurückgab.
Die Tatsache, daß der Stein naß war bedeutet wohl, daß es schon wieder regnete. Obwohl der Zauberer das schon wußte, öffnete er den Stein nicht, um weitere Informationen zu erhalten, da dieser ja auch eine Bombe enthalten könnte.
Wie würde wohl Lord Witwenmacher auf den Stein reagieren?
Interessanter war jedoch die Reaktion des Zauberers, als er dem Oberassassinen auf dem Weg zur Wache begegnete.
Vor allem, weil dieser sich nicht von der Wache entfernte, sondern auf sie zu eilte.


28.08.2004 10: 20

Laiza Harmonie

In der vergangenen Nacht


Laiza Harmonie wollte ihren Job gut machen, sie wollte sich nichts zu schulden kommen lassen. Aber so mehr sie dies versuchte, so schien es, würde es nur schlimmer werden.
Sie hörte auf einen Kobold, und dazu noch auf einen blauen Kobold im Kilt.
Rib hatte das Talent der Einschüchterung. Laiza hatte keine Angst vor dem Kobold, aber Respekt. Aber das hieß nicht, dass sie gerne und aus freiem Willen auf die Aservatenkammer zu lief.
Sie klopfte und es dauerte nicht lang bis ihr die Tür geöffnet wurde.
Na Das hatte ihr Rib eindeutig verschwiegen ... sie stand vor Oberfeldwebel Steingesicht und blickte durch ihn hindurch ins innere der Aservatenkammer.
Sie schluckte.
"Gefreite Laiza Harmonie", sie salutierte, "Ich bin ihm Auftrag von Lance-Korporal Rib MacLaut hier, ich soll das Beweismittel RK-23-b abholen."
Er nickte und salutierte, bevor er sich umdrehte und im Haus verschwand. Laiza folgte ihm und schloss die Tür hinter sich.
"Endlich holt das jemand hab", grummelte der Geist, "ich bin leid immer wieder neue Eiswürfel zu holen."
In einem großen Sack gehüllt, war der Leichnam in einer großen Wanne auf Eis gebettet, oben auf waren auch welche geschüttet worden.
Laiza fragte sich wie sie die Leiche transportieren sollte.
"Bitte, da ist sie."
"Ähm..."
"Noch was?"
"Ich bräuchte ein Transportmittel, Sör."

Es lärmte als die alte Schubkarre übers Kopfsteinpflaster rollte. Die Gefreite sah sich immer wieder um. Sie kam sich vor wie ein mieser Verbrecher.
Was wäre, wenn ihr jetzt ein S.E.A.L.S. entgegenkäme? Sie atmete tief durch.-
Sie suchte die Freiwillige Gasse 13, irgendwie klang ihr das wie ein schlechter Scherz in den Ohren - ein absolut schlechter Scherz.
"Freiwillig", sie spuckte das Wort förmlich aus. Und dazu noch die Zahl 13, sie hatte gehört, dass diese Zahl Unglück bringen würde. Zum Glück kam sie aus einer Familie, die nichts von Aberglauben hielt. Laiza atmete erleichtert aus.
Es war mitten in der Nacht, doch in dem kleinen Tempel, der in der Gasse stand, brannte immer noch Licht.
Irgendwie schaffte es die GiGa den Leblosen Körper die Treppen hoch zu schleifen. Die Tote stank schon ziemlich streng.
Eine Frau, nur mit dem nötigsten bekleidet, erstarrte in ihren Tanzbewegungen, als sie die Wächterin am Eingang des Tempels erblickte.
Bevor die Frau etwas sagen konnte ergriff Laiza das Wort.
"Ich komme im Auftrag von Rib MacLaut, sind sie die Priesterin Halua?"
"Ja - und?"
"Ich hab ihr was für sie, Rib meinte, irgendetwas zwischen ihnen wäre quitt wenn sie irgendeinen Dienst verrichten würde."
Die Priesterin verdrehte die Augen.
"Ja, klar. Trag sie in den Raum, der hinter dem Altar steht."

Laiza saß draußen auf den Stufen zum Tempel und wartete.
Bei Beschwörungen dürfen keine Unnützigen dabei sein.
Sie grummelte. Unnütz ... das musste sie sich wirklich nicht bieten lassen. Die Vorstellung, dass dieser stickende Leichnam in kürze, wieder herum laufen würde und seinen Geruch verbreiten würde, fand Laiza nicht so toll. Sie hatte nichts gegen Zombies, sie hatte gegen niemanden etwas (okay, sie hatte vielleicht etwas gegen Magane). Etwas Gutes hatte diese Wiederbelebung, denn die Tote - wer auch immer sie war - hatte dann die Chance sich bei Laiza dafür zu bedanken, dass sie sie durch die halbe Stadt geschleppt hatte.

28.08.2004 19: 15

Gnomen est Nomen

GeN wartete für ihn eine schier endlose Zeit, bis die Türe sich öffnete und eine Person hereinkam, während dieser Zeitspanne huschte der Gnom aus dem Zimmer raus. Dann sah er sich in dem Haus weiter um, viel war dort nicht zu sehen abgesehen von der teuren Möbelierung. Der Hauptgefreite kam auf die Idee einfach mal wahllos in Schubladen reinzuschnüfffeln. In einer fand er etwas interessantes und zwar ein paar Briefe von Ypsilon. Diese schrieb der Gnom in aller Eile ab und verschwand dann aus dem Haus. Dann machte er sich auf dem Rückweg zur Wache. Die Briefe lies GeN von den Rohrpostdämonen an Harry weiterleiten und suchte dann den Rest der Gruppe.Er fand Rib bei einer Partie Shadrengg mit Witwenmacher.
"Wie ich sehe hast du ihn gefunden! Weißt du wo der Rest ist?"

28.08.2004 20: 19

Rib

"Na, klar." grinste Rib. "Carisa schickt oben Tauben los und trommelt alle Zeugen und Wächter des Falles zusammen, Harry versteckt sich wahrscheinlich vor einer Gildenrache in seinem Wandschrank, Pyro hat zuhause 'ne Mütze Schlaf genommen, Dennis auch und Laiza laßt gerade diese falsche Agnes erwecken."
GeN und Witwenmacher erstarrten. Ihre Münder klappten simultan auf und formulierten das gleiche Gestammel: "LAIZA MACHT WAS?"
Rib schob eine Figur, einen Werwolf, ein Feld vor und ermöglichte damit einer Vampirfigur die freie Bahn.
"Nun", lächelte der stellvertretende Abteilungsleiter der SEALS, "wir brauchten einen Zeugen, der wirklich was aussagen kann."
"Ja, aber..." stammelte GeN.
"Wer könnte mehr sagen als das Opfer?"
"Ja, aber..."
"Der Körper war ein Beweisstück. Und auch wenn ich nicht bei SuSi bin, ist es doch meine Aufgabe, Beweisstücke so aussagekräftig wie möglichen zu machen."
"Ja, aber..."
"Komm schon. Kein Wachegesetz wurde verletzt. Und ein Vampir wie Ras kann doch wohl kaum behaupten, es wäre gegen das Gesetz, Untote zu erschaffen? Jetzt sei nicht so ungnomisch. Wag was."
"Ja, aber..." fing nun Witwenmacher an.
"Allerdings bedeutet das, das hier kein Mord im klassischen Sinne vorliegt, sondern eine Art Umwandlung. Also, wenn man es großzügig ausdrückt, eine extrem schwere Körperverletzung."
"Ja, aber..."
"Nun, eure Lordschaft. Ihr Gildenrecht wirkt nun vielleicht nicht mehr. Sind sie unschuldig, hat ihre Gilde das Recht verloren, gegen sie vorzugehen. Das müssen wir.
Haben Sie aber Anteil daran, nützt ihnen auch eine 'verlegte' Quittung nicht mehr. Denn wenn sie sie abgeben wollen, nun, ihr Opfer ist nicht mehr tot. Also lliegt es auch hier in unserer Hand."
Witwenmacher schien verwirrt. Dieses Gefühl hatte er schon lange nicht mehr gekannt. Es war ... faszinierend für ihn.
"Ach, eure Lordschaft?"
"Ja?"
"Shadrengg, fürchte ich."

29.08.2004 2: 11

Laiza Harmonie

Sie betrat den Tempel, als sie herein gerufen wurde. Im Raum hinter dem Altar war es düster, nur ein paar Kerzen flackerten durch einen Wind, den Laiza nicht spürte.
Ihr wurde kurz etwas schwindelig, als sie in den Raum kam, denn mindestens ein Dutzend Räucherstäbchen und viele Duftöle machten die Luft schwer. Die GiGa, war einiges gewöhnt durch diverse Chemikalien, doch dies überstieg fast alles. Sie japste und versuchte zu gut es ging nicht durch die Nase zu atmen.
In der Mitte des Raumes saß die eben noch ziemlich tote und stinkende Frau im Schneidersitz. Nun war sie untot und stinken tat sie noch immer.
Magensäure stieg Laiza die Speiseröhre hinauf. Sie hatte sie gesehen, als sie noch eine frische Leiche war, es war noch nicht lang her, dass sie tot war, doch sie sah schon extrem schrecklich aus.
"Wo ist mein Auge?" lispelte die Untote. Eine junge Frau, die Laiza erst jetzt sah, kroch auf dem Boden herum, anscheinend suchte sie nach dem verlorenen Auge. Laiza drehte sich um und verließ den Raum, der große Tempelraum war erfühlt von frischer ankhmorporkianischer Luft. Die GiGa schloss die Augen und atmete tief durch.
Wenige Minuten später kam die ehemalige Leiche, mit einem ziemlich unsicheren Gang aus dem Hinterraum heraus.
Sie lächelte.
"Ich bin untot, wieso bin ich untot?"
"Weil sie zuerst tot waren."
"Wieso war ich tot?"
"Weil sie vergiftet wurden."
"Wirklich? Wieso denn das?"
"Mann, woher soll ich denn das wissen, verdammt noch mal?"
"Sie haben mich doch hier hingebracht."
"Ja, leider. Wir müssen zum Wachhaus, dort wird alles weitere geklärt."
"Was wird geklärt?"
"ALLES!"

29.08.2004 15: 08

Carisa v. Schloss Escrow

Carisa schüttelte den Kopf. Langsam konnte sie absolut gar nichts mehr nachvollziehen. Auch sie hatte Witwenmacher aufs Wachehaus zueilen sehen und sich gewundert, wieso es plötzlich noch einen gab. Alle hatten sich mittlerweile im Aufenthaltsraum eingefunden und warteten nun auf Harry. Die Verdächtigen waren alle in seperate Zellen gebracht worden, die Zeugen waren in ein unbenutztes Büro gebracht worden, damit sich die Wächter erst einmal ungestört über ihr weiteres Vorgehen unterhalten konnten. Allerdings waren alle recht ratlos was dieses betraf.

In Harrys Büro
"Diese Briefe sagen ja nun wirklich viel aus", meinte Harry ironisch. "In hier dem steht was von absoluter Liebe und sowas."
"Dann hat Frau Grünspan also ein Verhältnis mit Ypsilon?" mutmaßte Gnomen.
Harry nickte.
"Und in dem hier steht was, davon, dass er das Problem schon aus der Welt schaffen würde."
"Meint er damit etwa, diese falsche Agnes? Oder die Richtige, oder etwa Herrrn Sandig?" fragte sich Gnomen laut.
"Ich habe nicht die geringste Ahnung", antwortete Harry. Er wurde einfach nicht schlau aus diesen Briefen.
"Vielleicht, Sör, sollten wir mal nach unten in den Aufenthaltsraum gehen, die anderen warten da. Vielleicht wissen die ja was mit den Briefen anzustellen."
Harry stand auf und ging in Richtung Tür, Gnomen folgte ihm.

"Also Leute, Gnomen hat ein paar Briefe von Ypsilon an Frau Grünspan entdeckt", Harry winkte mit dem Papier, "ihr solltet sie euch mal anschauen. Wir haben keine Idee, was damit anzufangen ist, vielleicht weiß einer von euch was damit anzufangen, ansonsten dachte ich, wir gehen so vor, dass am besten alle hier anwesenden Personen verhören, immer zwei Wächter bei einer Person, Dennis und Pyro bei der falschen Agnes, fragt sie, was sie noch von ihrer ERmordung weiß. Carsia und Laiza die echte Agnes, die sollte vor allem nach Frau Grünspan, Ypsilon und ihrem Vater befragt werden und welcher der beiden Witwenmacher jetzt derjenige ist, der bei ihrem Vater das Gift besorgt hat. Rib und Laiza bitte den zuerst inhaftierten Witwenmacher, GNomen und ich dann den anderen Witwenmacher. Weiß irgendwer zufällig, wer der echte Witwenmacher ist?"
"Witwenmacher müsste ja wohl sowas wie einen Gildenring haben oder?" meinte Dennis.
"Ja schon, aber sowas kann man ja nachmachen", gab Laiza zur Antwort.
"DA fällt mir ein Indiz ein, das wir ja ncoh gar nicht beachtet haben", meldete sich Carisa zu Wort. "Assassinen töten doch üblicherweise gar nicht mit Schusswaffen, da meinen sie doch, dass die ganze Sache dadurch zu Farce wird. Das heißt also, dass Witwenmacher entweder gar nciht derjenige war der geschossen hat oder wie wir ja schon gesagt haben, gegen seine eigenen Regeln verstößt. Außerdem mordet Witwenmacher doch üblicherweise sehr gern mit vergifteten Pfefferminzbonbons, vielleicht hat er ja welche dabei."
"Weiß nciht vielleicht wer eine geschickte Frage, die die beiden Witwenmacher entlarvt? So mit Logik oder sowas, hab mal davon gehört," meinte Gnomen. "Rib, du kennst dich doch mit sowas aus oder?"


29.08.2004 16: 32

Laiza Harmonie

Laiza räusperte sich.
"Noch mal auf die Arbeitsverteilung zurück zukommen, Harry", fing die GiGa an. "Soll ich mich etwa in der Mitte teilen?"
"Wieso?" fragte der Gnom verwirrt.
"Du sagtest ich solle mit Carisa, die richtige Agnes verhören, im nächsten Atemzug willst du auch, dass ich mich mit Rib um einen der Witwenmacher kümmere."
"Ja ... oh ...", Harry nickte, "Entschuldige, kümmere dich mit Rib um Witwenmacher okay?"

Rückblick


Der frischbeschwörte Zombie sah sich interessiert um und für Laiza war es keine leichte Sache sie zum Wachhaus zu bringen.
Als sie endlich ankam wurde sie von den Tresendienstlern zu den Zellen geschickt.
Dort warteten Rib, Gnomen und Carisa.
"Auftrag ausgeführt, Sör", begrüßte Laiza die drei Mitwächter.
Bevor der Zombie einen Blick in die Zelle werfen konnte wurde er in ein leeres Büro geführt.
"Verlang nie wieder, dass ich so etwas grässliches für dich mache", richtete Laiza sich an den Kontakter.
"Du hast das sehr gut gemacht, sie sieht aus wie neu."
Laiza zog skeptisch die Augenbrauen.
"Worauf warten wir nun?"
"Auf ein paar Stunden Schlaf, wir sollten im Wachhaus bleiben", meinte Rib, "Carisa hat Tauben verschickt, an Harry, Pyronekdan, Dennis und Agnes Sandig."
Gnomen sah auf die Uhr und meinte dann zu seinen Kollegen:
"Es ist jetzt drei Uhr früh. Um neun soll die Besprechung sein, wir sollten die Zeit wirklich zum schlafen nutzen."

Pyronekdan eilte dem Mann, der aussah wie Witwenmacher hinterher. Einige Wächter, die auf dem Pseudopolisplatz patrollierten entdeckten den Lord ebenfalls.
Der Zauberer könnte gar nicht so schnell reagieren. Noch bevor der Witwenmacher den Platz halb überquert hatte, eilten aus drei Richtungen Wächter an, die sich auf den Oberassasinen stürzten.
"Im Namen der Stadtwache! Sie sind festgenommen Lord Witwenmacher!" hörte Pyro und als er ankam hatte der Überwältigte schon Handschellen an.
"Aber ich bin ..."
"Klappe halten! Du kommst jetzt in eine schöne Zelle!"
Pyro folgte den Wächtern mit dem Gefangenen ins Wachhaus.
Erstaunt fand Pyro heraus, dass schon ein Witwenmacher die Zellen bewohnte. Der Gefangene wurde in ein leeres Büro gesperrt. Jedes mal wenn er zum Reden ansetzte wurde er von einem Wächter unterbrochen.

29.08.2004 17: 32

Harry

Harry kochte wieder einmal innerlich. Das Gespräch gestern abend hatte nichts erbracht - gegen sein Kommando hatten alle Wächter irgendwann einfach den Raum verlassen, ohne dass er noch jemandem den Auftrag hatte geben können, mit Frau Grünspan zu sprechen. Auch am nächsten Morgen hatten offensichtlich wieder alle konfus durcheinander gehandelt - Gnomen hatte irgendwelche Liebesbriefe angeschleppt, Rib hatte - bei allen Göttern - aus dem ermordeten Mädchen einen Zombie gemacht und damit gegen wer weiß wie viele Regeln verstoßen, und in den Zellen saßen jetzt zwei angebliche Lord Witwenmachers. Er hatte genug von diesem Theater.
"Oder noch besser", unterbrach er sich, "wir machen das jetzt anders. Wir verhören jetzt alle der Reihe nach, und zwar gemeinsam, in Ordnung? Das heißt, ich rede und ihr hört zu. Vielleicht funktioniert dann mal was geordnet hier."

Der zweite Witwenmacher ging mit rotem Gesicht in dem Büro auf und ab, als die Wächter den Raum betraten.
"Endlich!", rief er und sah auf. "Was soll diese Farce hier?"
Harry, der auf Laizas Schulter saß, stutzte. Der Mann hatte Witwenmachers Statur, und mitten in der Nacht konnte man ihn sicher mit dem Oberassassinen verwechseln, aber dennoch war er es ganz eindeutig nicht. Es bestand nur eine gewisse Ähnlichkeit, wie zwischen...
"Wer sind Sie?"
"Ich bin Bertram Witwenmacher, Mitglied der Anwaltsgilde. Ich kam hierher, weil ich hörte, dass Sie meinen Bruder festgenommen hätten, und wurde seitdem hier festgehalten."
Bei der Erwähnung des Wortes "Anwaltsgilde" verfärbte Harrys Gesicht sich ebenso weiß, wie das von Rib violett.
"Uh-oh", murmelte Pyronekdan.
"Ich... äh..." war alles, was Harry herausbrachte. "Ich fürchte, das war ein schreckliches Missverständnis. Bitte... wir..."
"Seien Sie versichert, dass dies ein Nachspiel haben wird", erklärte Bertram Witwenmacher und schritt an den Wächtern vorbei durch die Tür. "Nun, wo ist mein Bruder? Ich will ihn sehen!"
"Nun, Ihr Bruder... ich fürchte, das..."
Lauter Tumult von Eingang rettete Harry fürs erste aus dieser misslichen Lage. Wenig später lief ein Rekrut den Flur herunter, der einen bis an die Zähne bewaffneten und zornig dreinblickenden Gnom im Schlepptau führte.
"Sör? Dieser... äh... Herr möchte Sie sprechen. Er sagt, es wäre dr..."
"Und ob ich das sach!" Die Stimme des unbekannten Gnoms war für seine Körpergröße erstaunlich laut. "Stimmt das, dass ihr Schwachköpfe das Ding wieder zum Leben erweckt habt?"
"Das Ding? Äh... wer sind Sie bitte?"
"Mein Name is' Ypp. Aber ihr kennt mich wohl besser als Ypsilon. Hör mal, wir ha'm keine Zeit zu verlieren! Es..."
Ein spitzer Schrei ließ die Wächter zusammenzucken. "Das kam aus dem Zellentrakt!", entfuhr es Laiza.
"Na super. Jetzt habt ihr's geschafft", knurrte Ypp und stürmte los. Die verdutzten Wächter folgten ihm.

Ein regloser und ziemlich toter Wächter lag auf dem Boden vor einer offenen Zellentür, wo ursprünglich einmal der Agnes-Doppelgänger eingesperrt gewesen war, und sein eigener Dolch steckte ihm im Rücken.
"Das habt's ihr nun davon!", erklärte Ypp. "Jetzt is' das Ding auch noch untot - nich' auszudenken, was es alles anstellen kann!"
"Was für ein Ding? Was hat das alles zu bedeuten?", fragte Harry nach.
"Das is' jetzt unwichtich. Erstmal solltet ihr das Ding wieder einfangen oder töten, bevor es mehr Unheil stiften kann."
Harry nickte den anderen Wächtern zu. "Weit kann sie noch nicht sein. Also, los geht's!"
"Aber passt auf", fuhr Ypp fort. Wenn ihr ihr zu nahe kommt, dann kannse Glamour verwenden. Dann wisst ihr nich mehr, wo hinten und wo vorne ist. So hätte sie fast euren Witwenheini erledigt, bevor er sie töten konnte, und so ist sie sicher jetzt auch aus der Zelle raus."
"Glamour? Aber sind das nicht El..."
"Pass auf, ich erklär dir gerne alles, aber erstmal sollt' jemand los, um das Ding zu erwischen, bevor's noch mehr Unheil stiften kann, okay? Es wurd versuch'n unterzutauchen, um dann später um so mehr Chaos anzuricht'n."
Harry nickte den anderen Wächtern zu. "Los - aber passt auf euch auf!"
Die Gruppe stürmte aus dem Wachhaus, und Harry musterte Ypp abschätzend.
"So, und jetzt erklärst du mir mal genau, was hier los ist, klar?"
Ypp sah seinen Gegenüber unter buschigen Augenbrauen hinweg an. "Haste schonmal was von Wechselbälgern gehört?"

29.08.2004 19: 07

Dennis Schmied

Die Sechs stürmten los.
"Wo kann sie hinsein?", fragte Pyronekdan doch recht laut und japste ein wenig.
"Naja, ich denke wir haben drei Möglichtekeiten", sprach Dennis," Entweder, sie geht zurück in die Schatten, oder sie versteckt sich hier im Gebäude um Witwenmacher zu ermorden oder sie amcht was ganz anderes, wovon ich allerdings nicht ausgehe."
"Na dann, teilen wir uns auf!", rief Rib, "Laiza und Carisa ihr kommt mit mir zu Witwenmacher, Dennis, Pyro und Gnomen ihr versucht euer Glück in den Schatten und seit Vorsichtig!"
Gesagt getan, die Wächter eilten los.

In der Wache
Die drei Wächter in der Wache, suchten nicht nur sondern sagten jedem Wächter und jedem Rekrut bescheid, so dass zum Schluss eine ganze Armee von Wächtern die Wache durchkämpte.

29.08.2004 19: 56

Gnomen est Nomen

"Na super!", dachte Gnomen laut. "Ausgerechnet in die Schatten und dann auch noch eine Untote mit Glamour! Sonst haben wir abe rkeine Probleme." GeN fing an immer mehr zu fluchen während er auf Dennis Schulter saß.
"Ok Leute wir müssen jetzt auch noch aufpassen, dass wir nciht von Bewohnern angegriffen werden, die unter der Kontrolle dieses Dinges steht." Das Dinges spie der Gnom fast schon aus.
"Klar passen wir auf!", sagte Dennis und stolperte dabei fast über einen herausragenden Stein.
"Ups!", meinte dieser verlegen.
"Pyro weißt du zufällig wo wir in den Schatten am besten suchen sollen?", fragte der grünhaarige Gnom, der eine ordentliche Portion Wut im Bauch hatte.
"Hm, nicht direkt, aber wir könnten einen meiner Kontakte fragen, ob er was weiß oder gesehen hat!", gab der Zauberer zur antwort.
"Das klingt doch schon mal gut, besser als gar nix! Wo finden wir den den nächsten Informaten von dir?", wollte GeN wissen.
"Dort drüben in der Kneipe!", kam von Pyro die Antwort.
"Ok, du gehst rein, Dennis und ich warten vor der Türe und wenn du in zehn Minuten nicht wieder hier bist, kommen wir rein!"
Pyro nickte und verschwand im innern der Kneipe.

30.08.2004 10: 21

Dennis Schmied

Pyro betrat die Kneipe und blickte sich um, er Schritt ein paar Schritte auf einen alten Mann zu und setzte sich zu ihm.
"Hallo Bertram, wir suchen eine Untote. Weißt du vielleicht wo sie ist oder wo sich hier viele Untote aufhalten?"
Der alte Blickte auf.
"Ich weiß nicht wo sie ist, aber wenn ihr die Straße entlang geht und am Ende rechts, dakommt ihr zu einem Lokal indem des öfteren Untote anzutreffen sind."
Pyronekan hörte eine Türe hinter sich knarren.
"Wolltet ihr nicht draußen bleiben?", fragte er und drehte sich genervt um.
Doch was er sah waren nicht seine Kollegen sondern die Zombie-Dame.
"Verschwinde.", zischte sie den Wächter an und hinter ihr kam schon der Kneipenbesitzer mit einer Keule näher.
Pyronekdan wusste nicht was er tun sollte und entschloss sich so zu warten bis der Kneipenbesitzer seine Keule bei der Zombiedame einsetzte, doch der Fall trat nicht ein.
Stattdessen kam der Kneipenbesitzer auf ihn zu.
"Du hast gehört was die Dame sagte, verschwinde.", sagte der Kneipenbesitzer und holte aus.
Der erste Schlag ging an Pyro vorbei und zertrümmerte einen Stuhl neben ihm, beim zweiten Schlag musste er schon ausweichen, dieser traf dann einen Tisch.

Vor der Kneipe

"Ist der immer so langsam?", fragte Gnomen und rutschte unruhig auf Schmieds Schulter hin und her.
Dennis schmunzelte nur und blickte undgeduldig zur Tür.
"Dennis, 10Minuten sollten umsein."
Innen krachte es und die beiden Wächter eilten hinein.
"Da... da ist sie.", rief Pyronekdan während er einem weiterem Keulenschlag auswich.
"Gnomen hilf ihm ich kümmere mich um sie."
Der Gnom eilte seinem Kamerden zur Hilfe, während Schmied auf die flüchtige zuging.
Diese saß in der Ecke auf einem Stuhl und hatte die beiden Wächter noch gar nich bemerkt, so belustigt war sie durch das Schauspiel.
Der Verkehrsexperte nahm ein Stückseil knotete es sich ums Handgelenk und formte am anderen Ende eine Schlinge, welche er kurz nachdem er die flüchtige Untote erreicht hatte um ihr Hand gelenk legt uns zuzog.
"Im Namen der Wache sie sind verhaf... verhaf.. Was ist das?"
Die Untote grinste ihn breit an.
"Oh nein, nicht mit mir das wirst du bei mir nicht schaffen. Du bist verhaftet im Namen der Staaadtwaaacheee. Höhr auf damit."
Die Zombiedame verstand es Männern den Kopf zu verdrehen und sie auf ihre Seite zuziehen, das bemerkte Schmied jetzt.
Während er damit kämpfte der Gefangenen zu wiederstehen waren Gnomen, Pyro und der Kneipenbesitzer in der hintersten Ecke des Raumes angelangt.
Plötzlich hielt der Besitzer inne.
"Was ist los?"
"Der Zauber lässt nach er ist zuweit von ihr weg.", bemerkte Gnomen.
"Wo bin ich?"
"In ihrer Kneipe, bleiben sie bitte hier stehen, wir haben zutun."
Der Zauberer und der Gnom blickten zu Dennis, welcher sichtlich benommen immernoch versuchte der Dame zu erklären das sie verhaftet wurde.
"Kommen sie bitte mit!", keuchte Schmied und begann seinen Körper zur Türe zuschleppen.
"Nimm ihm das Schwert weg Gnomen.", flüsterte der Zauberer der gar nicht daran denken wollte was passiert wenn der riesige Hauptgefreite in ihren Bann gezogen wird und sie angreifen würde.
Eines stand fest. Schmied ist treffsicherer als der Kneipenbesitzer, das hatte zumindest Gnoemn schon mit eigenen Augen gesehen.
Gnomen schlich sich zu Schmieds Hosenbein, kletterte hoch und nahm Schmied vorsichtig das Schwert ab.
"Koooommeeennn Sie.", schmied schleppte seinen Körper auf die Straße und zog die Untote hinterher.
Immer wieder schüttelte er seinen Kopf um dieses Gefühl, was dem Gefühl glich welches man nach einer FLasche Bärendrückers hatte, los zu werden.
Die beiden anderen Wächter wussten nicht genau was sie tun sollten. Schmied war strak und hatte einen starken willen, aber diesmal hatte er sich vielleicht übernommen.
Beide hofften nur das er es durchstehen würde.

30.08.2004 14: 26

Rib

Es war ein fataler Fehler, die Untote anzufassen. Rib, der sich mit der Macht der Elfen auskannte, hätte ihm das sagen können. Immerhin hatte er alle Wächter in der Wache gewahrnt, die er erreichen konnte.
Glamour war mehr als eine Spielerei. Mehr als ein "Ich möchte gemocht werden". Es war mehr als ein Befehl.
Glamour wsr die Eisenliebe schlechthin. Mit Glamour konnten kleinere Gottheiten bezwungen werden. Sie formte das Denken, indem sie auch das Eisen im Denken leibkoste, umschmeichelte, UMFORMTE.
Ein Helm aus Eisen hätte Dennis noch retten können vor der Wirkung, aber der direkte Hautkontakt würde auch dies Vereiteln.

Das Warten in einer Kneipe für Untote war natürlich eine Falle gewesen. Fast-Agnes konnte Aussehen wie jeder und warum sonst hätte sie da warten sollen?
Und ein lächerliches Schwert auf einen Zombie gerichtet. Was machte das aus? Nur feuer konnte diese Art Untote vernichten und auch nur, wenn er alt und ausgetrocknet war.

"Knie, mein Freund" lächelte das untote Geschöpf. "Auch ihr anderen, kniet nieder."
Soweit der Raum zwischen den Häusern frei war, fielen Lebewesen und Untote auf die Kniee.
"Und mit dir kleiner Wächter" ,lächelte das Wesen, "hab ich was besonderes vor. Wie wäre es, wenn du dein Schwert nimmst und es dir in den Hals rammst? Würde das nicht Spassss machen?"
Behutsam nahm Dennis das Schwert in seine Richtung. Um besser zuzustoßen zu können, fasste er es mit beiden Händen an.

Und das rettete ihm das Leben. Sein Schwert war aus Eisen und schwächte die Eisenliebe. Benommen schaute er auf.

Fast-Agnes bemerkte diesen Blick. Schnell versuchte sie zuzugreifen, doch Dennis sprang nach hinten und entzog sich ihr. Er stolperte über einen Pflasterstein, diese Art von umschmeicheldem Summen immer noch im Ohr.
Als er sich aufrappelte, stellte er auch fest, das fast alle Personen wieder auf den Beinen waren. ES schien nicht mehr unter den Leuten zu sein. Aber das hieß ja nichts. ES konnte ja Aussehen wie jedermann.
Aber das war nicht das Schlimmste. Um ihn herum wurden traditionelle Schattenartefakte, kurz Waffen genannt gezogen.
"Gen? Pyro? Wir müssen weg."
Doch sein Blick streifte zwei Wächter, die ebenfalls Klingen auf ihn richteten. Zeit zu rennen, erschien es dem Hauptgefreiten.


30.08.2004 15: 01

Pyronekdan

Da Pyronekdan als Zauberer einen natürlichen Schutz gegen den Glamour besaß, war er nur in die Knie gegangen, um sein Schwert wieder aufzuheben, daß er beim Ziehen verloren hatte.
Daß er die Klinge auf seinen Kollegen gerichtet hatte war ebenfalls auf seine Ungeschicklichkeit zurückzuführen.
Mit einer Klinge in der Hand war Pyronekdan für Jederman gefährlich, egal ob Freund oder Feind.
Das merkten auch die dunklen Gestalten um sie herum, die nicht riskieren wollten, versehentlich getroffen zu werden, und deshalb nach leichteren Opfern Ausschau hielten.
Eine besonder Anziehungskraft hatte dabei natürlich eine Person die, wie Dennis, davonlief.
Da der uralte Instinkt, jemanden zu verfolgen, der weglief, fast stärker war, wie der Glamour, liefen die dunklen Gestalten alle hinter dem Verkehrsexperten her.
Zum Glück für diesen behinderten sie sich dabei gegenseitig so sehr, daß dieser, dank seiner guten Straßenkenntinsse entkommen konnte.
Nachdem auch GeN nicht mehr unter dem Einfluß des Glamours war, steckte der Zauberer sein Schwert vorsichtig wieder ein.
"Ich hoffe, daß sie Dennis nicht erwischen", meinte GeN. "Können wir ihm nicht irgendwie helfen?"
"Ich glaube nicht, daß er unsere Hilfe annehmen wird, nachdem wir ihn, wenn auch unabsichtlich, bedroht haben", meinte der Zauberer. "Aber bis zum Rand der Schatten ist es aber nicht weit, und er ist in Richtung Kröselstraße unterwegs, wo ihm die Ausbilder und Rekruten helfen können."
"Und was machen wir jetzt?"
"Wir sollten zurück zur Wache gehen, um herauszufinden, was diese Zombiefrau eigenlich vorhat, und wie wir sie fangen können."
"Das wird Harry aber gar nicht gefallen, wenn wir schon wieder mit leeren Händen kommen."
"Da die Zombiefrau aber das Opfer war, sollten wir, mit Hilfe von Agnes, Ypsilon und Witwenmacher, den Fall auch so lösen können. Vielleicht hat SUSI ja inzwischen auch den Wettermelder untersucht, obwohl wir ihn wohl nicht mehr brauchen."


30.08.2004 17: 59

Harry

"Wechsel... was?", fragte Harry.
"Na Balg, du Blödmann!", entgegnete ein sichtlich genervter Ypp. "Pass mal auf: Wenn die Durchgänge zwischen unserer und der Elfenwelt dünn sind, und Elfen hindurchtreten können, machen sie sich gelegentlich einen Spaß draus, Menschenbabys gegen Wechselbälger einzutauschen. Die sehen genau so aus wie das Menschenbaby und entwickeln sich auch genauso, aber irgendwann erwacht in ihnen das elfische Erbe - die Grausamkeit. Dann kennen sie nur noch das Ziel, so viel Chaos und Zerstörung wie möglich anzurichten."
"Also wurde Agnes..."
"Japp - sie wurde zu einem solchen Zeitpunkt geboren und durch einen Wechselbalg ersetzt. Ich und ein paar Kollegen von mir bewachten damals gerade die Durchgänge, weil wir wussten, dass sie dünn geworden waren, und ham den Spitzohren das Kind abjagen können, bevor sie's mitnehmen konnten. Weil wir nicht wussten, wo's herkam, konnten wir nicht mehr machen - und 'n paar Wochen später ham wir's 'nem Händler, der grad inner Stadt war, zur Pflege angedreht. Was soll'n wir schließlich mit so'nem Menschengör machen?"
"So kam sie also zu Herrn Sandig", murmelte der Gnom. "Aber was hat Witwenmacher damit zu tun?"
"Unterbrich mich nich immer, wenn du mehr wissen willst, klar?", fauchte Ypp ungehalten. "Also, soweit ich rausfinden konnte, war Agnes ein uneheliches Kind von diesem Witwenheini und der Grünspan. Vor zwei Wochen oder so ist ihm die echte Agnes über'n Weg gelaufen, und er hat die Ähnlichkeit zu dem Mädchen erkannt, das er bisher immer für seine uneheliche Tochter gehalten hatte. Er hat sich verkleidet und Sandich üba Agnes ausgefracht, und da hat der ihm wohl verraten, dass die Kleine nich seine Tochter iss. Dem Balg erwachten inzwischen langsam seine Elfenkräfte, und er hat sich verkleidet und iss untergetaucht, bevor dieser Witwenkerl ihm was tun konnte. Dann..."
"Moment", unterbrach Harry. "Woher weißt du das eigentlich alles?"
"Ich hab' imma ein Auge auf Sandich und seine Kleine, wenn sie in der Stadt sind. Und als sich dann euer Witwer an sie rangemacht hat, hab ich ihm hinterhergeforscht, in der Hoffnung, dasser mich zum Balg bringt. Und das hatter ja tatsächlich getan - und dann hat das Ding ihm so 'ne Ladung Glamour verpasst, dass der arme Kerl immer noch nicht wieder weiß, was passiert ist. Zum Glück war ich da und hab' das Ding umlegen können - und dann müsst ihr auftreten und es wiederbeleben, bei allen Anwälten!"
Harry schluckte. Hoffentlich war es noch nicht zu spät - hoffentlich würde es den anderen gelingen, den Wechselbalg zu erlegen...

30.08.2004 18: 30

Laiza Harmonie

Laiza stand am Tresen in der Empfangshalle des Wachhauses. Sie umklammerte eine warme Tasse Tee.
Sie hatte gewusst, dass es absolut keine gute Idee gewesen ist.
Im Wachhaus war inzwischen wieder etwas mehr Ruhe eingekehrt. Die Zombie wurde nicht gefunden. Wahrscheinlich waren ihr Dennis, GeN und Pyronekdan schon auf der Spur. Die GiGa versuchte optimistisch zu sein. Alles würde gut werden.
Sie schloss die Augen und wiederholte diese vier Worte mehr mals in Gedanken.
Alles würde gut werden
Sie hätte sich widersetzten können ... Rib war klein -- leider auch stark. Aber sie hätte es tun können.
"DU bist schuld!" motzte sie plötzlich den kleinen blauen Kobold an, der neben ihr auf dem Tresen stand. "DU alleine! Musst du Schwierigkeiten immer so anziehen!"
Sie schnaufte.
"Man wird uns den Kopf abreisen."
"Ha", meinte Rib amüsiert. "Das will ich sehen, wie mir einer den Kopf abreist."
Er lachte.
"Hauptmann Ohnedurst wird sich sicher sehr freuen, in diesem Fall zu ermitteln!"
"Alles wird wieder gut."
"Und wie soll das gehen, deiner Meinung nach?"
"Lass das mal meine Sorge sein, dich trifft keine Schuld."
Laiza verzog das Gesicht, sie war es, die die Leiche besorgt und zum Tempel geschleppt hatte. Das war schon genug Schuld. Sie nah meinen Schluck Tee.
Rib sprang vom Tresen.
"Wohin willst du?" fragte die GiGa, nicht ohne ein wenig Argwohn.
"Ich muss... mal für kleine blaue Kobolde", meinte Rib und rannte davon.
Oh nein, dachte Laiza verzweifelt. Ziemlich verdächtig war es, das der Informantenkontakter sich in Richtung des Büros bewegte, in dem Harry zusammen mit diesem Ypsilon war.
Das konnte absolut nichts Gutes verheißen. Laiza ließ ihre Tasse stehen und heilte ihrem ehemaligen Ausbilder hinterher.

30.08.2004 23: 54

Gnomen est Nomen

"Pyro es bringt nix wenn wir zum Wachhaus zurücklaufen. Wir müssen dieses Ding verfolgen bevor es noch mehr Schaden anrichtet.Wir schreiben unterwegs eine Nachricht und wenn wir durch die Kröselstrasse laufen sollten, schicken wir die per Taube zu Harry, dann weiß er Bescheid.", sagte GeN.
"Das könen wir machen!", Pyro schrieb kurz eine Mitteilung und dann liefen die beiden Hauptgefreiten der Zombiefrau nach.
"Mir kommt da eine Idee!", meinte GeN während des laufens. "Ich werf dem Ding mein Schwert in den Kopf das dürfte sie schwächen!" Dann vernahm man noch ein ganz leises:"Ich hoffe es mal!"
Die Spur die die falsche Agnes durch die Schatten zog, war nicht zu übersehen. Durch einen glücklichen Zufall kamen die Beiden auch am Wachhaus Kröselstrasse vorbei. Pyro sprang kurz mit der Nachricht rein, um diese weiterschicken zu lassen, währenddessen lief der grünhaarige Gnom weiter.
Innerlich fluchte er darüber, dass Untote manchmal so verflixt schnell sein müssen. Es ließ sich nicht mehr Rückgängig machen.
Er hoffte nur, dieses Etwas zu erwischen bevor es die Schatten verließ, weil dann könnte es wirklich Probleme geben, wenn sich die Zombiefrau mit dem Glamour bei den Gilden verstecken würde.
Der Tatortsicherer hatte Glück beziehungsweise Pech jenachdem wie man es sah, er fand die Zombiefrau bevor sie die Schatten verließ. Leider hatte sie Dennis wieder eingefangen. Sie drehte Gnomen aber auch den Rücken zu. Dieser sah seine Chance gekommen und warf sein Schwert und traf, nur jetzt war er bis auf seinen Stab mit getrocknetem Ankhschlamm an der Spitze unbewaffnet.
Der Gnom hoffte, dass sein Schwert die gewünschte Wirkung hatte und griff an.

31.08.2004 9: 11

Harry

"Wie konnte der Wechselbalg eigentlich trotz der Eisentür den Wächter auf der anderen Seite beeinflussen?", fragte Harry.
"Nun, Eisen wirkt zwar, aber nur begrenzt. Diese Bälger sind halt keine Elfen, sondern eher Elfengeister in Menschenkörpern, wenn du so willst. Man kann sie zwar mit Eisen schwächen, aber nie ganz ausschalten. Aber dafür kann man sie auch deutlich leichter töten."
"Und was sollten diese Briefe?", fragte Harry. "Ich meine... mit dem ersten bringst du uns auf die Spur von der Grünspan, schön und gut, aber dieser zweite, den du mit 'Schwarzbär' unterschrieben hast?"
Ypp kicherte. "Man wird sich ja wohl noch 'nen Spaß erlauben dürfen, oder nicht? Ich dachte mir, ihr könntet etwas Hilfe brauchen, um euch auf die richtige Spur zu bringen - aber ein bisschen Herausforderung sollte ja nun doch noch dabei sein. Mit dem Brief wollte ich euch einfach klar machen, dass eine Verbindung zwischen der Grünspan und dem Witwentypen suchen besteht."
"Und die anderen?"
"Welche... welche anderen?"
"Nun, ein Kollege von mir hat in der Wohnung von der Frau Grünspan weitere Briefe mit deiner Handschrift gefunden. Sie enthalten Text wie 'Oh du...'"
"He!", unterbrach Ypp unwirsch. "Das hat überhaupt nichts mit dem Fall zu tun, alles klar? Das ist eine reine Privatsache."
"So?"
"Ja." Ypp wurde unter seinen blauen Tätowierungen rot. "Gleich als ich sie das erste Mal sah, habe ich..."
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Rib betrat den Raum. Etwas unschlüssig blickte er von einem Gnom zum anderen.
"Was gibt's denn?", fragte der Stabsspieß. "Habt ihr den Balg gefunden?"

03.09.2004 17: 30

Rib

"Nein", erklärte Rib. "ich hab nur genügend Mist gehört. Die Scheiße stinkt zum Himmel. Und bei soviel Arroganz wird mir übel."
"Rib!" donnerte Harry los. "Mäßige dich."
Rib schüttelte den Kopf: "Diesmal nicht. Ypps weiß genau, das er nur die halbe Wahrheit erzählt. Ist das wieder einer deiner Schnellschüsse?"
"Nein, diesmal denke ich nicht. Ich kenne die Fakten ungefähr. Es ist überall dasselbe Spiel."
"Was meinst du damit?"
"Es sind nicht die Elfen, sondern Kobolde wie ich gewesen, die solche Wechselbälger in diese Welt brachten. Aufgrund von Agnes Alter schätze ich, daß es einer der wenigen Treuen Clans war.
Und Bälger sind NICHT gewalttätig. Sie sind POLITISCH.
Was denkst du, wie gut die Karrierechancen für ein Wesen mit Glamour ist, besonders wenn es von Witenmacher ein Kind ist, das spät anerkannt wurde?
Und was würde es einer Organisation nutzen, die Bälger zu kennen und ihr Leben zu bedrohen, wenn sie nicht tun, was man ihnen sagt?"
"Woher willst du das wissen?"
"Weil... belassen wir es einfach dabei, das meine Zeit vor dem Sündenfall niemanden etwas angeht."
"Lance-Korporal!"
"Diese Kinder haben nichts getan, jedenfalls nichts, was mehr rechtfertigt, als sie nach Hause zu verfrachten. Und das bringt mich auf einen weiteren Punkt...
Ypps, sie sind verhaftet. Die einzigen Verbrechen begangen SIE. Zumindest unter den Nichtuntoten.
Mord ohne Quittung, gefälschte Beweise, Behinderung der Justiz, Wächterbeleidigung. Und sollten wir Fast-Agnes untot erwischen, kommt Erpressung und Organisiertes unlizensiertes Verbrechen hinzu."
"Mord?" ereiferte sich Ypps. "Das ist ein Wechselbalg!"
Rib zuckte mit den Schultern: "Und? Das schlimmste, was ich hier in der Wache feststellen mußte, war, das selbst Elfen Wächter sein können. Sie war in meinem Thiem.
Und das bedeutet, das Elfen Rechte haben.
Das mag unverständlich sein für Sie oder mich, aber als Wächter habe ich das zu respektieren. Auch wenn ich mich dabei übergeben muß."
Rib holte kurz Atem: "Also tun sie mir einen von zwei Gefallen: versuchen sie sich der Festnahme zu entziehen, oder quatschen Sie die Wahrheit."



03.09.2004 21: 58

Laiza Harmonie

Reglos lag der Körper des Zombies auf dem Kopfsteinpflaster. Zu sterben war keine schöne Sache, aber zwei Mal in kurzer Zeit zu sterben war wirklich deprimierend.
Das Schwert von Dennis Schmied steckte im Leichnam. Er stand etwas verwirrt auf der Straße, im war nicht ganz klar was passiert war, aber als er ins erleichterte Gesicht von Gnomen blickte, war ihm klar, das alles Gut war - relativ gesehen.
"Alles okay?" fragte Gnomen und kam auf den Verkehrsexperten zu.
"Äh... ja... denke schon."
"Das war gut getroffen, vielleicht solltest du das Schwert wieder heraus ziehen."
"Jaaa..." Dennis zog sein Schwert und machte es geistesabwesend an seiner Hose sauber, bevor er es sich wieder an den Gürtel hängte.
Als Pyronekdan bei den zwei Wächtern ankam, war schon alles vorbei und die zwei versuchten die Menschntraube, die sich gebildet hatte, aufzulösen.
Der Zauberer rümpfte die Nase, als er vor der ehemaligen Zombiefrau stand.
"Wir sollten sie schnellstens zum Wachhaus bringen", schlug Pyro vor.
"Gute Idee, ich halte einen Karren an," antwortete Dennis.

Der Karren holperte über die Straßen, begleitet von einem grimmigen Gebrumme des Fahrers. Er war überhaupt nicht davon begeistert, dass sein Gefährt als Leichenwagen misshandelt wurde, doch gegen die Dienstmarke von Dennis hatte er sich nicht widersetzten können.
Als Dennis und Pyronekdan die Leiche ins Wachhaus trugen, war Laiza schon wieder am Tresen. Sie war tief in Gedanken versunken und hoffte nur, dass Rib sich keinen Ärger einhandelte bei Harry.
Sie freute sich nicht gerade sehr, die falsche Agnes wieder als Leiche zu sehen. Doch besser als Leiche, anstatt als mörderisches Wechselbalg.
Die GiGa wartete nicht ab und eilte zum Büro, indem sich Harry, Ypsilon und Rib befanden. Sie öffnete die Tür, ohne anzuklopfen.
"Wir haben sie!"

04.09.2004 15: 39

Rib

Rib lächelte und nickte Harry zu. Auch Harry wirkte viel enspannter.
Nach Meinung des Koboldes gab es nun nicht mehr viel zu tun.
Der Bösewicht war gefangen und eine Wächtermörderin auf der Flucht erschossen worden.
Auf der Flucht erschossen... Rib bedauerte es immer noch, als MuT-Schütze keine Anstellungschancen zu besitzen.
"Nun, Fast-Agnes-Zombie ist tot, der Mörder ihres ersten Todes gefasst und die weiteren Hintermänner unerreichbar, erscheint mir." meinte der Lance-Korporal. "Ich denke, Ihre Mitstreiter haben vielleicht noch einmal Glück. SIE dagegen, Ypp, sind dran.
Vielleicht mögen sie doch noch was erzählen, es dürfte die Strafe mildern..."
Rib baute sich vor dem Mörder auf: "Ich kann sie verstehen. Aber hier in der Stadt müssen wir alle schützen. Erinnern sie sich nur an Zeiten, als Gnome noch als Gegenstände galten, wie heut die Dämonen. So etwas können wir nicht dulden."



04.09.2004 19: 07

Harry

Ypp zuckte mit den Achseln. "Ihr meint also, dass auch Wechselbälger recht haben, richtig? Und wahrscheinlich hattest du an der Tür gelauscht, denn meines Wissens hatte ich nur Harry die Wechselbalg-Geschichte erzählt..."
"Das tut nichts zur Sache", entgegnete Rib. "Ich..."
"Einen Moment mal, Rib", unterbrach Harry. "Sicher kann man darüber streiten, ob man einen Wechselbalg töten darf oder nicht. Wenn Ypp recht hat, und diese Wesen nur auf Zerstörung aus sind, würde ich mich da allerdings auf seine Seite stellen. Aber es gibt da noch einen wichtigen Punkt: Was hat es mit dem Tod von Peter Sandig auf sich?"
Laiza und Rib stutzten. Beide hatten nicht mehr an den toten Händler gedacht.
"So wie ich das sehe, bist du da der einzige Tatverdächtige", fuhr der Stabsspieß fort. "Hast du dazu etwas zu sagen?"
Ypp grinste. "Nun ja, wie sacht man doch in schlechten Kriminalgeschichten immer: Er wusste zu viel."
"Er wusste zu viel?"
"Jupp. Er hat mich beim Rumschnüffeln erwischt, als ich den Witwentypen bei ihm beschattet hab, und hat den Spieß umgedreht. Irgendwie isser mir gefolgt."
"Und was hat er erfahren, weshalb du ihn töten musstest?"
"Er hat das Hauptquartier der GiB gefunden."
"GiB?"
"Die Gnome in Blau. Wir sind 'n geheimer Trupp, der dafür sorgt, dass keine Spitzohren hier in die Stadt eindringen. Wir beschützen Ankh-Morpork vor dem Abschaum der Parasitenuniversen, klar?"
"Und um dieses Geheimnis zu bewahren, tötest du einen unschuldigen Mann?"
"Wo gehobelt wird, falln halt auch mal Späne - und zum Wohle der Welt muss man auch mal Opfer bringen."
"Gut, alles weitere kannst du dann einem Richter erzählen. Ypp, alias Ypsilon, ich verhafte dich im..."
Der Gnom hatte in der Zwischenzeit unbemerkt einen kleinen Kasten aus seiner Manteltasche gezogen und drückte jetzt auf einen Knopf. Ein oktariner Blitz erhellte den Raum kein bisschen, und eine Sekunde später standen nur noch drei erstarrte Wächter im Raum.
Eine halbe Minute lang passierte nichts, dann öffnete sich die Tür und Dennis Schmied stürmte herein. "Der Zombie ist tot - jetzt endgültig. He, wo ist dieser Ypsilon?"
"Ypsilon?" Harry blinzelte benommen. Was war passiert? Sie hatten alle Zeugen und Verdächtigen hier zur Wache gebracht, dann war der Zombie ausgebrochen, hatte jemanden umgebracht und war verschwunden... Ypsilon? Ja, verschwommen erinnerte er sich an einen Gnom... wie hatte der mit der Geschichte zu tun?
Er blickte zu Rib und Laiza, die bei ihm im Raum standen, aber diese sahen ebenso verwirrt aus wie er.
"Ja, Ypsilon. Dieser Gnom, der gesagt hat, dass wir den Zombie fangen müssen?" Dennis sah in verständnislose Gesichter. "He, was ist los?"
Harry zögerte kurz. "Äh... ich weiß nicht genau. Aber der Zombie ist besiegt, sagst du? Wir haben also Witwenmacher hier, und haben einen geflohenen Mörder gestellt und getötet, ja?"
Dennis nickte irritiert. "Ja, ich denke schon."
"Gut. Ihr... stellt sicher, dass der Zombie wirklich tot bleibt und befragt hinterher Witwenmacher und - endlich - Frau Grünspan, alles klar? Wir treffen uns dann in meinem Büro."

Am frühen Nachmittag war die Gruppe wieder in der Puppenstube versammelt.
"Frau Grünspan konnte uns nicht wirklich weiterhelfen", erzählte Laiza. "Wir haben ihr eine Ikonographie von Agnes gezeigt, und sie wirkte ziemlich verwirrt, schien sich aber nicht so recht erinnern zu können, wer das sein sollte."
"Aber dieser Ypsilon hatte zumindest recht, als er sagte, dass der Doppelgänger eine Art Glamour besaß", sagte Pyronekdan. "Ich habe es deutlich gespürt - Zumindest war es also kein normaler Mensch."
"Für einen Menschen mit Glamour gibt es eigentlich nur...", setzte Rib an und stockte dann. "Natürlich!"
"Was?", fragte Harry nach.
"Dieser Doppelgänger war ein Wechselbalg!" Aufgeregt erzählte der Gnom von den Geschichten über Elfen und ihren Spaß daran, Menschenkinder gegen halbelfische Zwischenwesen einzutauschen.
"Das heißt, Agnes war ausgetauscht worden und ist aus irgendeinem Grund nicht von den Elfen mit in ihr Parasitenuniversum genommen worden."
"Dann hat Witwenmacher das irgendwie herausgefunden..."
"...und den Wechselbalg getötet, wobei er wohl noch vom Glamour erwischt wurde. Deshalb konnte er sich nicht erinnern, was er getan hat, und ist untergetaucht."
"Aber das erklärt noch nicht Ypsilon und diesen seltsamen Gedächtnisverlust", gab Dennis zu bedenken.
"Nein, das nicht - aber es reicht aus, um ihn freizulassen und zum Tagesgeschäft überzugehen, oder?", meinte Harry hoffnungsvoll. "Diesen Ypsilon schreiben wir zur Fahndung aus - mehr können wir da wohl nicht machen. Wir lassen Witwenmacher frei, machen die Assassinen glücklich und haben wieder Ruhe."
Ruhe... verheißungsvoll klang dieses Wort in seinen Ohren. Er sah in die Runde, ob irgendjemand es wagen würde, ihm zu widersprechen. "Gibt es Einwände?"

04.09.2004 20: 32

Rib

Rib seufzte: "Ja."
Der Kobold verstand die Welt nicht mehr. Gut, er hatte Harry noch nie für einen Abenteurer gehalten, aber das hier schlug dem Faß die Krone aus.
"Entschuldigung, Harry." begann er. "Was passiert hier? Löst du das hier auf? Du beendest die Sonderermittlungen?"
Harry nickte.
"Warum?"
"Weil die Assassinen nun nicht mehr auf einer Ermittlung bestehen. Nun kann alles seinen gewohnten Gang nehmen."
"Dann haben wir ihretwillen ermittelt?" fragte Rib nach.
"Sie saßen uns im Nacken. DIR SELBST wurde das Zeitultimatum gestellt."
"Und jetzt hören wir auf, weil dem nicht so ist? Wir sind nicht weiter als zu Anfang."
"Ja, Rib. Wir hören auf."
Rib schüttelte den Kopf: "Nicht wir, du. Ich werde weitermachen. Ich werde weitersuchen, bis ich weiß, ob auch Peter Sandig von Witwenmacher umgebracht wurde. Wie ich damals schon zu Vetenari gesagt habe, ich arbeite nicht für den Geheimdienst. Und erst recht nicht für die Gilden. Ich arbeite für das Recht."
Harry lies zynisch die Luft zwischen den Lippen entweichen, ein Laut, der typisch für Dienstältere war.
"Und du hast dafür Ärger bekommen", erinnerte er, "du hast schon genug Schwierigkeiten mit IA."
Rib grinste, denn er glaubte nicht daran.
"Immerhin haben wir den Brief mit Liebesmotiv, die Gelegenheit und das Tatwerkzeug." erklärte er. "Witwenmacher ist fällig."
"Ähmm, Rib. Der Brief trägt nicht seine Handschrift."
"Aber sein persönliches Siegel. Er ist ein Meuchelmörder, die sind komisch. Vielleicht fand seine Angebete es aufregend, wenn er es 'nem Todgeweihten diktierte. Was weiß ich. Das Siegel reicht."
"Rib? Wir lassen ihn frei."
"Warum? Weil es ein Wechselbalg war?"
"Harry nickte.
"Das reicht mir nicht. Wechselbalg oder nicht, es war eine Bürgerin. Sogar Steuern zahlte sie und das macht kaum jemand.
Gut, sie war kein Mensch. Na und? Ich auch nicht. Und ich entstamme dem selben Land.
Gut, ihr Vater hat nichts vom Austausch gewußt. Schau dich da draußen um, wie vielen von den angeblichen Vätern sind nicht die echten?
Gut, auch die Mutter wußte nichts davon. Tja, hurra auf die Gleichberechtigung, würde ich sagen. Wenn's beidem Vater nicht störend war, warum bei der Mutter.
Versteh mich nicht falsch, es war illegal und jene Kobolde gehören gejagt. Aber das Wechselbalg kann dafür ebensowenig was wie die Eltern.
Für mich ist das Mord, Mord an einer Bürgerin. Und Rasse empfinde ich als unerheblich.
Und sobald die Kommission hier aufgelöst ist, hänge ich mich an Witwenmachers Fersen. Aber bis dahin hab' ich nichts zu sagen, mal abgesehen von dem, was ich empfinde. Du, Harry, bist hier der Schäff. Also, wenn du mir sagst, wir lassen ihn frei, dann nehme ich diesen Schlüssel und schließe höchstpersönlich das Schloss auf. Ich werde dir auf keinen Fall widersprechen.
Was soll es sein, SIR? Recht oder Gilde?"
Rib wartete.


07.09.2004 1: 29

Harry

Harry seufzte. "Natürlich ermitteln wir weiter. Aber wir ermitteln weiter, nachdem wir Witwenmacher aus seiner Zelle gelassen haben. Wenn wir das nicht tun, wird nicht nur die Assassinen-, sondern auch die Anwaltsgilde uns so sehr zur Schnecke machen, dass wir für den Rest unseres Lebens durch Salatbeete kriechen können. Wir können wohl davon ausgehen, dass weder Flucht- noch Wiederholungsgefahr besteht, oder nicht? Und wenn wir vor den Gilden unsere Ruhe haben, dann werden wir versuchen, diesen Ypsilon aufzugabeln, damit der uns ein paar Fragen beantwortet. Ich nehme an, du hast dich für diese Aufgabe gerade freiwillig gemeldet, richtig?"
Bevor Rib antworten konnte, fuhr er fort: "Sehr gut. Jetzt komm mit, du wolltest das Tor aufschließen, richtig?"


07.09.2004 22: 04

Rib

"Also Gilde." murmelte der blaue Kobold. "Sehr wohl, Sir."
Harry blickte auf. Er hatte Rib MacLaut schon öfter engagiert gesehen, aber das hier war was anderes. Das hier schien auf eine Art persönlich zu sein, die über Ribs "Ich finde man sollte direkt vorgehen als Kobold"- Masche hinausging. Normalerweise war dem Informantenkontakter direkt anzusehen, was er dachte, aber jetzt und hier nickte er eifrig und lächelte. Aber die Augen lächelten nicht mit.
Rib sprang vom Tisch und rannte zur Mauer rechts von ihm, dort auf einen Schrank, an dem ein Bindfaden geknotet war. Jodelnd stieß sich der Kobold mit dem Faden in der Hand ab, und schwang zu einem Regal an der gegenüberliegenden Seite, an dem die Schlüssel zu den Zellen aufgehangen waren. Das mit dem Jodeln war zwar unpassend, aber beim Schwingen an Seilen Tradition.
Er griff nach dem passenden und schwang wieder zurück: "Ich jage Ypp und wer noch mit an dem Tod des Wechselbalgs schuld ist. Und warum. Aber jetzt und hier, lasse ich Witwenmacher frei, weil mein Vorgesetzter es mir befielt. Natürlich Sir."
Er salutierte und Laiza mußte ungewollt ein Feixen unterdrücken. Rib hatte ihr schon tausendmal gesagt, daß sie sich bei Dienstverstößen ans Lehrbuch halten sollte. Nun, jetzt schien ihr deutlicher, was er meinte, wenn er sagte, daß es für alles eine Form gab. Dies war wohl die Form für: 'Ich will das nicht tun und will das zeigen, ohne IA zu begegnen.'
Rib rannte los, den Zellen entgegen.

Witwenmacher blickte auf und sah den Kobold kommen. Er lächelte und deutete auf das Spiel: "Ich fürchte, ich werde die Vampirin ein Feld vorziehen müssen, auch wenn es sie in arge Bedrängnis bringt."
Der Lance-Korporal blickte auf das Feld. Natürlich, ein guter Zug nach diesem Shadrengg. Es brachte Witwenmacher in Sicherheit und Rib in leichte Schwierigkeiten, wenn er weiterhin dieselbe Auswahl an machbaren Zügen haben wollte. Aber, so hatte man ihm gesagt, es gibt für alles eine Tür. Und wenn man sich eine schaffen mußte.
"Ich muß sie freilassen." grollte Rib. "Vorerst."
Witwenmacher lächelte, die einzige Art, guterzogen einer schlechterzogenen Person zu begegnen.
"Aber ich werde die Mörder von Fast-Agnes weiterjagen. Das verspreche ich ihnen. Es soll kein Zweifel ihre Weste beschmutzen, ob oder ob sie nicht eine Bürgerin getötet haben, ohne eine Lizenz zu nutzen."
Dann schloß er die Zelle auf und geleitete den Assassinen nach draußen.
Vor der Tür drehte sich der Gildenleiter noch einmal um: "Herr MacLaut? Ich hoffe, wir werden irgendwann die Partie beenden. Vielleicht wenn wir wieder geschäftlich miteinander zu tun haben."
Rib nickte, bis ihm auffiel, das nicht unbedingt sein Beruf gemeint sein mußte.

Er blickte über den Markt und nahm zwei Finger in den Mund. Ein lauter Pfiff erscholl und fast sofort kam ein Gnom angerannt. Es war Friedel, einer von Ribs zahlreichen Schwagern.
Rib schmunzelte ihn an: "Hi!"
Friedel griente zurück: "Was gibt's?"
"Ne Menge Geld, wenn das Richtige an Information kommt. Hör zu, verbreite es so gut es geht. Ich will folgendes wissen..."


07.09.2004 23: 55

[1] Ein Stein an einem Band, der bei Regen naß wird, und sich bei Wind bewegt.

[2] Oder auch, wie Rib es ausdrücken würde: "Weil dieses verdammte Drecksloch mal endlich etwas sauberer wird."


Wörter:

Gnomen est Nomen   1391
Carisa v. Schloss Escrow   2179
Dennis Schmied   2388
Pyronekdan   3517
Laiza Harmonie   5398
Harry   6108
Rib   6134
 



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