Geburtstag auf Abwegen

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vollendet am 26.08.2004

Als ihr morgens aufwacht, sind die meisten anderen Rekruten und alle Ausbilder verschwunden. Ist etwas passiert oder habt ihr einfach verschlafen?

Daemon

Die kleine Sonne der Scheibenwelt war bereits ein ganzes Stück über die Welt gekreist und strebte dem Klimax ihrer täglichen Reise entgegen, als ihr Licht sich endlich durch das starke magische Feld, dass die Welt umgab und sie ermöglichte, gearbeitet hatte und über das Runde Meer auf die größte und gefährlichste Stadt der Scheibenwelt zubrandete; Ankh-Morpork. Noch war es dort Nacht, doch nicht mehr lange, denn schon bald...
Goldenes Licht blinzelte durch die Vorhänge des Schlafsaals in der Kröselstraße. Fröhlich glitzerte es auf einem polierten Kettenhemd. Verspielte Reflexionen trafen Aven Restas Augenlider. Unwillig drehte er sich im Bett um und murmelte etwas. In diesem Moment schepperte es in dem Raum.
"Was ist denn los da drüben?", brummte der Rekrut. Olga-Maria Inös stand hochrot in dem halbdunklen Zimmer. Nach der Ausbildungseinheit 'Lichtsignale', die bis spät in die Nacht gedauert hatte, war sie nicht in die Wohnung ihrer Schwester zurückgekehrt, die sie normalerweise teilten, sondern hatte die Nacht im Wachhaus verbracht. Jetzt tastete sie nach ihrer Brille.
"Ich muß wohl", begann sie, fand die Sehhilfe und setzte sie auf, "etwas umgelaufen haben.", sie blinzelte und sah Apophylyt vor ihr liegen. "Ähm.", kommentierte die Wächterin, "Vielleicht ist er auch einfach nur so umgefallen." Die übrigen Rekruten waren mittlerweile von dem Radau aufgewacht und sahen herüber.
"Es muß eh bald Zeit zum Aufstehen sein.", sagte Aven und warf die Decke beiseite. Im Bett neben ihm lag Rea Dubiata, tief schlafend mit einem ihrer Krimis auf der Bettdecke. Rekrut Resta schüttelte den Kopf, ging zum Fenster und öffnete die Vorhänge. Helles Licht fiel in den Schlafsaal. Aven öffnete die Fenster und wandte sich um.
"Hm.", machte er. Mit ihm im Schlafsaal befanden sich nur sechs Rekruten, wo eigentlich fast 40 sein sollten, "Sind wir vielleicht etwas spät dran?", fragte er. Die anderen bemerkten die Situation und begannen hastig, ihre Rüstungen anzulegen, Makeda Schreck rüttelte Rea Dubiata wach, die äußerst unwillig und übermüdet aufstand, Goldie Kleinaxt, die glücklicherweise in ihrem Kettenhemd geschlafen hatte und schneller fertig war, versuchte ihr Glück damit, Apophylyt zu wecken, der schließlich ächzend und brummend seine Steinmassen erhob. Schließlich waren die sieben bereit und Rekrut Zvral stand vor der geschlossenen Zimmertür. Er holte tief Luft.
"Fertigmachen zum Anschiß.", sagte er und öffnete die Tür. Die große Eingangshalle war leer, Niemand befand sich im Flur oder hinter dem Tresen. Kurze Zeit standen die Wächter sprachlos da, dann gingen sie langsam vorwärts.
"Ein Streich?", flüsterte Rea Dubiata.
"Ich werde nachsehen, ob der Korporal in ihrem Büro ist.", sagte Rekrutin Imös, "Irgendwas stimmt hier doch nicht."
"Wir müssen auf jeden Fall die Anderen finden, wenn wir rauskriegen wollen, was hier los ist."

11.07.2004 22: 17

Makeda Schreck

Während Olga-Maria nach dem Ausbilder schaute, standen die anderen Rekruten noch ratlos und verwirrt in der Eingangshalle. Es war ein stummes Einverständnis das keiner jetzt alleine sein wollte.
Rekrutin Inös kam etwas bleicher wieder und sah die anderen erschrocken an.
"Es ist keiner da. Wir müssen sie finden" meinte sie fassungslos.
Ein nicken und brummen ging durch die Rekruten.
Nach einem kleinen Disput wer mit dem Troll gehen darf, gingen sie immer zu zweit durch die leeren Räume des Wachhauses. Doch nirgends sahen sie jemanden, kein Hinweis, nichts.
NICHTS.
Rekrutin Kleinaxt schwang ihre Axt gedankenverloren hin und her, dies beruhigte sie sehr. Während Rekrutin Schreck, die mit ihr ging doch im respektvollen Abstand dahinter ging.
Sie trafen sich nach kurzer Zeit wieder im Warteraum und entschlossen sich dann eher widerwillig dann in den Keller zu gehen.
Doch auch im Keller war nichts zu finden außer die übliche Unordung.


12.07.2004 0: 15

Aven Resta

Aven und Rea durchsuchten die Arbeitszimmer der Ausbilder. Doch auch dies brachte keine weiteren Hinweise auf den Verbleib der vermissten Personen. Als sie mit Hauptmann Daemons Zimmer , und damit allen Zimmern der Ausbildern fertig waren, ohne etwas zu finden, kam ihnen der Zufall zu Hilfe. Mit ihrem unglaublichen Talent, selbst auf einer absolut ebenen Fläche irgendwo hängen zubleiben, stolperte Rea mal wieder. Im letzten Augenblick konnte sie sich jedoch auf einem Ordner abstützen, der auf dem dortigen Schreibtich lag. Das brachte ihr eine knappe weitere Sekunde, bevor ihr Gesicht und der Ordner den Boden berührten.
"Ist alles in Ordnung?", fragte Aven, der sich inzwischen schon an Rea "fälle" gewöhnt hatte, mit leicht desinteressierter Stimme.
"Ja, geht schon wieder", kam Rea's Antwort.
Aven hörte jedoch schon gar nicht mehr hin. Normalerweise war Daemon ein sehr ordentlicher Mensch, umso mehr überraschte es Aven jetzt einen Papierfetzen aus dem Ordner ragen zu sehen.
"Was hast du denn da?" Rea lugte über Avens schulter. "Zeig mal."
Schon hatte sie den Fetzen in der Hand und faltete ihn auseinander.
"Da haben wir es ja!", sagte sie Triumphierend und gähnte dann erst mal kräftig. "Wir können uns Zeit lassen."
Völlig verständnislos sah Aven sie an. "Zeit lassen? Wofür denn?"
Der Zettel wurde ihm vor das Gesicht gehalten und er las: Sucht uns


12.07.2004 18: 16

Apophyllit

Sie fragten sich noch, wie sie es den anderen sagen sollten, doch schnell wurde es ihnen klar, dass das weder peinlich war, noch dass es sonst einen Grund gäbe, sich zurückzuhalten.
Sie schrien geschwind alle noch im Wachhaus anwesenden Rekruten zusammen, um ihnen die Lage zu erklären.
"Die Ausbilder wollen, dass wir sie und die Rekruten suchen. Zumindest steht das auf dem Zettel, den wir in Hauptmann Daemons Büro gefunden haben.", erklärte Aven Resta, was einige Augenbrauen dazu verleiten konnte, etwas auf ungläubigen Blicken auf und ab zu hüpfen.
Die Wächter hatten nicht mit so etwas gerechnet. Um genau zu sein hatten sie keine Ahnung, was das soll.
Der Troll brauchte ein wenig mehr Zeit als die anderen, um zu verstehen, wieso auf einmal alle so aufgeregt waren.
"Was nun?" fragte die Zwergin verwirrt.
"Wir die Ausbilder suchen werden?", vermutete Apophyllit.
"Natürlich, aber wo?", entgegnete Goldie.
"Wo habt ihr denn den Zettel gefunden, Aven und Rea?", fragte Makeda etwas zögerlich.
"In der Mappe auf Hauptmann Daemons Schreibtisch.", lautete die Antwort.
"Schaut da doch etwas genauer nach..", schlug die Klatschianerin vor.

12.07.2004 18: 37

Goldie Kleinaxt

Der unschlagbare Vorteil einer geringen Körpergröße ist es, eine Tischplatte auch bequem von Unten betrachten zu können. So kam es, daß während die anderen Rekruten mit einem gewissem Respekt das Büro des Hauptmanns unter die Lupe nahmen, von Richtung Tisch ein "Ich hab hier was!" zu vernehmen war. Mit vor Stolz geschwollener Brust trat Goldie Kleinaxt unter dem Tisch hervor. In ihrer Hand hilt sie einen kleinen weißen Briefumschlag.
"Das klebte unter dem Schreibtisch vom Hauptmann!" berichtete Goldie. "Und da steht drauf Na ändlich! Euer erster Hinweis!!"
"Na los mach schon auf!" drängelte Aven.
Die Spannung, welche nun im Raum lag war jetzt allen anzumerken. Naja - Allen bis auf Apophyllit, der mental noch auf Suchen eingestellt war. Als Goldie dann noch umständlich versuchte, den Brief mit ihrer Axt zu öffnen wurde es Makeda zu bunt.
"Komm Goldie. Gib schon her - sonst dauert das noch ewig!" damit entriss sie Rekrut Kleinaxt den Brief und riss in ungeduldig auf.
"Und was steht nun drin?" Wollten die Anderen nun wissen.
"Mmh. Komisch! Irgendwie nichts Konkretes. Aber ich lese mal vor:
Das Brot ist hart und denoch frisch! Ist es zu schwer zerbricht es den Tisch.
Da wo es Viele zu sehen gibt, ist der Ort wo ihr den nächsten Hinweis kriegt!
" Makeda machte eine Pause.
"Also mit dem Ersten kann ja bloß Zwergenbrot gemeint sein" meinte Goldie.
"Aber wo sind viele von den Dingern zu sehen?" Auch Olga-Maria war ratlos.
"Das ist das ZWERGENBROTMUSEUM!" rief plötzlich Zrval.
"Was! Hier gibt es ein sogar Zwergenbrotmuseum!?" Vor Staunen blieb Goldie fast der Mund offen stehen. Irgendwie hatte sie plötzlich das Gefühl, Überwald hatte sie wieder eingeholt.
"Na - dann nichts wie hin!" meinte Makeda. Und darin waren sich dann alle Rekruten einig.
"Komm Apophyllit!" Rea versuchte ihn zum Gehen zu bewegen.
Als endlich auch der Trollwächter die Wachstube verlassen hatte, war das Gebäude in der Kröselstraße nun wirklich menschen-, troll- und zwergenleer.


12.07.2004 20: 24

Rea Dubiata

Das Licht der Sonne hatte es sich über den Dächern von Ankh-Morpork zumindest bis zum Abend gemütlich gemacht. Dies lag wohl daran, dass Licht keinen Geruchssinn oder irgendwelche Moralansichten besitzt. Die Betriebsamkeit Ankh-Morporks hatte einen Schichtwechsel vollzogen: Die Diebe und Mörder gingen schlafen, während die Händler und wenigstens zum Teil gewöhnliche Menschen ihren partiell unkriminellen Tätigkeiten nachgingen. Die Verkehrsdichte blieb jedoch dieselbe und die meisten Gesichter erweckten den Eindruck eines unzufriedenen, unvollkommenen Lebens, was sie vor allem auf ihre Heimatstadt zurückführten.
Makeda schien zu wissen, wo dass Zwergenbrotmuseum lag, denn sie ging fast stolz voran. Olga-Maria schien alles auf einem Block festhalten zu wollen. Sie kritzelte unermüdlich beim Gehen und schaffte es erstaunlicherweise, ihre gestochene Schönschrift beizubehalten. Gleichzeitig wich sie allen Hindernissen aus die sich ihr in den Weg stellten. Rea hielt sich daran, hinter Apophyllit zu gehen, denn ihm gingen die meisten geschäftig drein-blickenden Ankh-Morpokianer aus dem Weg. Normalerweise musste sich Rea möglichst an den Häuserwänden entlang schlängeln, wenn der morgendliche Betrieb in der Stadt begann, denn als sie das erste Mal jemanden versehentlich angerempelt hatte, war sie um fünf AM-Dollar ärmer geworden.
Auch Aven fand Gefallen daran, dass er hinter Apophyllit keine Körperkontakte einging. Dies verleitete ihn nur zu seinem alten Handwerk und ein unlizenzierten Raub hätte wohl zu seiner Verhaftung durch sich selbst geführt.
"Die sitzen bestimmt irgendwo im Eimer und lachen sich eins", murmelte die Rekrutin Dubiata. "Das kenn' ich schon."
"Woher denn?", fragte Aven.
Rea winkte ab, denn Makeda bog nun in eine kleine Seitengasse. Hier reihte sich Zwergenkneipe an Zwergenkneipe. Dazwischen gab es kleine Geschäfte mit Kleidung in Kindergrößen, Äxten oder seltsam geformten Steinblöcken.
"Zwergenbrot!", rief Rekrutin Kleinaxt und lief zu dem Schaufenster mit den Steinen. "Ich wusste gar nicht, dass man das hier kaufen kann."
"In Ankh-Morpork kriegst du alles", erwiderte Olga-Maria. "Aber ich finde nicht, dass das wirklich viele Zwergenbrote sind. Scheinen wohl einen so reißenden Absatz zu haben, dass sie nie auf Lager sind. Wo ist denn nun dieses Museum?"
"Wir sind gleich da!", rief Makeda und bog in eine weitere Seitengasse.


12.07.2004 22: 59

Goldie Kleinaxt

Und da war es!
Eigentlich war das Ausrufezeichen des letzten Satzes eher unbegründet.
Das Museum war ein unscheinbares Haus, völlig ohne äusserlichen Hinweis auf seinen Inhalt oder Zweck. Allein der Umstand, daß Makeda mit dem Finger auf das Gebäude in der Seitengasse zeigte und meinte "Da ist es!", hob es aus der Vielzahl der anderen kleinen Häuser hervor. Als sie sich dann vor der Eingangstür versammelten, konnten sie durch die vergilbten Scheiben der kleinen Fenster drinnen einen großen Raum voller Vitrinen erkennen. Während die Rekruten noch durch die Scheiben schauten ging plötzlich die kleine Tür des Museum auf. Heraus trat ein alten ehrwürdiger Zwerg. Er trug ein abgetragenes altes Kettenhemd und einen zerbeulten Helm. Trotz seiner ungepflegten Rüstung umgab ihn eine Aura der Erhabenheit.
"Ich Grüße Euch Wächter!" sagte er mit einem Lächeln. "Ihr habt lange geschlafen heut morgen, wenn Ihr erst jetzt zu mir kommt."
In den Köpfen der Rekruten formten sich geistige Fragezeichen.
"Ah. Apophyllit! Dich habe ich ja lange nicht mehr gesehen. Und wie ich sehe bist Du jetzt bei der Stadtwache. Fein, fein." Meinte er, als er den Troll im Schatten der Gasse bemerkte.
"Du sein Meister Altstein. Ich Dich auch grüßen." Mit diesen Worten Apophyllits wurde die Verwirrung auf den Gesichtern der anderen Wächter nur noch größer.
"Entschuldigt bitte meine Unhöflichkeit!" Der alte Zwerg wandte sich wieder den anderen Wächtern zu. "Ich bin Hrumk Altstein. Der Leiter dieses Museums. Ich habe Euch bereits erwartet, da ein Hauptmann der Stadtwache euch heut morgen zu einer Führung angemeldet hat."
"Ja, ja - genau deswegen sind wir hier!" Aven hatte sich als erster wieder gefasst.
"Na - dann bitte ich Euch hereinzukommen." Mit diesen Worten drehte sich der alte Zwerg um, ging in sein Museum und bedeutete den anderen ihm zu folgen. Nur Goldie fiel dabei das leichte verschmitzte Grinsen im Gesicht von Altstein auf.


13.07.2004 17: 49

Olga-Maria Inös

Olga-Maria war ziemlich erschrocken gewesen, als am Morgen niemand da gewesen war. Bis auf sie und die sechs anderen Rekruten natürlich. Als sich dann herausstellte, dass es wohl nur eine neue Aufgabe für sie sein sollte, war sie recht erleichtert, aber dennoch leicht ärgerlich. Nachdem sie gestern Abend nicht nach Hause gegangen war, sondern in einem unbesetzten Bett im Schlafsaal übernachtet hatte, wäre sie jetzt gerne zu ihrer Schwester in die Pension gegangen um eines der reichhaltigen Frühstücke der Pensionswirtin Salmariandra Kugelkopf zu genießen. Stattdessen trabten sie nun alle brav wie eine Schulklasse auf Ausflug durch die staubigen Räume und sahen sich eine Menge altes Brot an. Olga-Maria begann sich zu langweilen und hörte auf, den ausführlichen Erklärungen des Zwerges Hrumk Altstein über "diese absolut selten Wurfbrote mit dem Beinamen Kopfknacker" zu lauschen. Sie war nicht die Einzige. Auch Rea, deren Augen immer wieder zuklappten und Makeda, die abwesend in die Gegend blickte, waren nicht sehr interessiert. Nur Goldie, die Zwergin, schien aufmerksam zuzuhören. "Tja, so was interessiert wohl nur Zwerge", dachte sich Olga-Maria und kritzelte kleine Männchen in ihren Block. Diesen trug sie immer bei sich, um bei komplizierten Dingen und Ereignissen den Überblick zu behalten und eventuell wichtige Sachen sofort zu notieren.
Im Bezug auf Goldie irrte die sich jedoch. Die überwaldische Rekrutin interessierte sich nicht sehr für das Brot. Schließlich war sie nach Ankh-Morpork gekommen um Abstand zu allem zwergisch-überwäldischen zu bekommen und Zwergenbrot zählte dazu. Nein, Goldie lauschte so konzentriert, weil sie auf einen Hinweis wartete. Sie vermutete eine Bedeutung hinter dem kleinen Grinsen des Museumsleiters zu Beginn der Führung. Hier war sicher irgendwo ein Hinweis auf den Verbleib der Rekruten und Ausbilder und Goldie wollte ihn finden.
Währendessen trottete der Troll Apophyllit mit eingezogenem Kopf der Gruppe hinterher. Die Tatsache, dass dieses Museum in erster Linie für Zwerge eingerichtet worden war und große Menschen sich schon ducken mussten, bereiteten dem beinah zweieinhalb Meter großen Troll erheblich Schwierigkeiten. Er musste sich sehr konzentrieren, um nicht zu vergessen, dass er gebeugt gehen musste.
Mitten in einer komplizierten Ausführung über die richtige Zubereitung eines guten Schlagbrotes, rief Aven Resta plötzlich:
"He, da ist was! Da oben, auf dem Balken!" Er deutete nach oben. Aven hatte schon eine Weile gedankenverloren mit geübtem Blick den Raum unbewusst nach Einbruchsmöglichkeiten durchsucht. Er wollte sich das eigentlich abgewöhnen, aber nun war es ja ganz nützlich gewesen.
"Ein neuer Hinweis?", fragte Rea hoffnungsvoll. Sie wollte endlich wieder hier raus aus diesen stickigen, engen Räumen.
"Ich glaub schon", antwortete Zrval, der inzwischen einen weiteren kleinen, weißen Umschlag vom Dachbalken genommen hatte und nun betrachtete.
"Wir ihn draußen ansehen sollten. Hier drin es sein sehr eng", meldete sich Apophyllit. Alle Anwesenden waren einverstanden, also verließen sie das Museum schleunigst. Hrumk Altstein war etwas betrübt, dass er seine Führung nicht beenden konnte, aber er verstand natürlich, dass man das Rätsel schnell lösen müsse und wenig Zeit hätte. Und so verabschiedete er sich von den Rekruten mit einem "Bis zum nächsten Mal, wenn wir unsere Führung beenden. Ich freu mich schon, euch alles über die besondere Bedeutung und die Vorteile von Zwergenbrot im Nahkampf zu erläutern."
Die Rekruten nickten nur einstimmig, was der eifrige Zwerg als Zustimmung auffasste und nun endgültig die Tür schloß.
Die Gruppe scharten sich um Zrval, der nun den Umschlag öffnete.


13.07.2004 19: 02

Goldie Kleinaxt

Ja ja. Solche Momente sind immer spannend. Was mag in dem Brief wohl stehen? Ein Hinweis oder neues Rätsel. Und wenn alle gespannt auf ein bestimmtes Ereignis warten, ist es doch fast schon normal, daß etwas Unerwartetes passiert. Sozusagen etwas, womit niemand wirklich rechnet, es aber denoch niemanden überraschen würde, wenn es passiert.
Tja, wie auch immer.
Zrval öffnete den Umschlag und zog einen kleinen Zettel heraus.
"Er ist leer!" rief er.
Auch die Rückseite des Blattes war völlig unbeschrieben. Nach eingehender Untersuchung des Briefumschlages war auch an diesem kein Zeichen oder Hinweis zu entdecken.
Also - dieses Ereignis ist durchaus in die Kategorie überraschend einzuordnen und der Gesichtausdruck unserer sechs Wächter schwankte dem entsprechend, zwischen ratlos und deprimiert hin und her. Etwas betreten und ungläübig schauten sie auf den völlig leeren Zettel drehten ihn um. So als ob sie glaubten, beim zehnten Mal in die Hand nehmen und untersuchen etwas finden zu können.
"Das nicht guter Scherz sein!" Apolhyllit fand als erster wieder zu Worten. "Was jetzt tuen?"
Aven schien eine Idee gekommen zu sein.
"Mmh. Ich denke wir sollten uns drinnen noch einmal umsehen. Vielleicht sollte uns der Brief von etwas ablenken."
"Ok. Und diesen blöden Brief kann sich der Hauptmann von mir aus da hin stecken, wo die Sonne nie scheint." Mit diesen Worten zerknüllte Zrval den Zettel und warf ihn in die Gasse.
Sie klopften an die Tür des Museums. Meister Altstein öffnete und wirkte nicht sehr überrascht.
"Ach! Ihr schon wieder. Na kommt rein. Ich glaube wir waren bei der Entwicklung von Zwergenbrot als universelle Nahkampfwaffe stehengeblieben?"
"Verzeiht Meister Altstein. Aber wir sind leider nur wegen dieses Zettels nochmals bei Dir. Dürfen wir uns hier vielleicht umsehen?" fragte Goldie.
"Ja! Seht Euch nur um, aber achtet darauf, meine Exponate und Vitrinen nicht zu beschädigen." sagte der alte Zwerg in Richtung Apophyllit.
Die Wächter inspizierten den Raum gründlich. Olga-Maria schaute in ihren Notizen aus den entspechenden Lehrstunden in der Kröselstraße nach. Aber auch nach lehrbuchmäßigem Vorgehen (im wahrsten Sinne des Wortes) konnten die Rekruten in dem Raum nichts feststellen.
Das einzig Auffällige war das leichte Zwinkern in den Augen von Hrumk Altstein, was nur Goldie als Zwerg aufgefallen war.
Sie wandte sich an den alten Zwerg.
"Könnt Ihr uns vielleicht weiterhelfen, Meister Altstein? Wir suchen nach Hinweisen über unseren Hauptmann Daemon. Wir vermissen ihn seit heute früh und suchen nach Hinweisen, die er uns hinterlassen hat."
"So so - Ihr sucht also Euren Hauptmann? Wie ich Euch bereits sagte, war er heut früh noch bei mir im Museum. Aber ich weiß nicht,wo Ihr ihn jetzt finden könnt."
Hrumk lächelte verschwörerisch und Goldie spürte, daß er nur darauf wartete, daß sie nachhakte.
"Aber hat er nicht irgendwas zu Euch gesagt? Schliesslich hat er Zettel in Eurem Museum für uns versteckt."
"Tja, wenn Du mich so fragst, junger Zwerg. Er meinte, ihr würdet alles auf dem Zettel finden, was ihr braucht." Mit einem Grinsen fügte Altstein hinzu. "Aber er sagte zu mir, wenn Ihr den Brief nicht lesen könnt, würdet Ihr sicher selbst auf die Idee kommen, mit dem Beweisstück Eure Kollegen am Pseudopolisplatz zu besuchen."
Inzwischen hatten sich alle Wächter um Goldie und den alten Zwerg versammelt und lauschten.
"In dem Papier steckt eine versteckte Botschaft!" rief Makeda. "Ich hab gehört die von SUSI finden sogar in einem ausgelecktem Hundenapf noch Hinweise. Danke Meister Alstein. Und wir versprechen wir kommen wieder!"
Aven schaute in die Runde "Wer hat eigentlich den Brief?"
Zrval begann zu fluchen und rannte nach draußen. Die Wächter folgten ihm.
"Verflucht! Ich hab diesen blöden Zettel vorhin weggeworfen! Hier hab ich ihn hingeschmissen! Genau hier!" Zrval zeigte wütend auf eine bestimmte Ecke neben dem Museum, in welcher selbstverständlich kein zerknüllter Brief mehr lag.
Die Wächter schauten sich ratlos in der Seitengasse um, aber nirgends war der Zettel zu finden.
"Hey ihr da!" Eine alte Frau mit Lockenwicklern lehnte aus einem der Fenster im oberen Stockwerk. "Falls ihr was sucht. Da war grad so eine Gruppe Lumpenpack und hat alles mitgenommen was auf der Straße lag. Die sind grad erst um die Ecke! Eine echte Plage diese Bettler."
"Nichts wie hinterher!" Rief Aven und sprintete los. Die anderen folgten ihn.

18.07.2004 18: 52

Rea Dubiata

Rea war auf einmal hellwach. Sie hatte schon mal eine Schnipseljagd erlebt, aber da hatte sie sich nicht körperlich so anstrengen müssen. Aven Resta rannte voraus, Apophyllit und Goldie waren die letzten. Im Mittelfeld hechelten Olga, Makeda, Zvarl und Rea. Sie bogen um die Ecke und blieben stehen. Es war eine Sackgasse. Nichts rührte sich. Ein lautes Poltern kündigte auch , Apophyllits Eintreffen an. Aven Resta lief die Paar Meter zur Mauer, die ihnen den Weg versperrte weiter. Er klopfte dagegen.
"Wer weiß, vielleicht ist es nur eine Illusion" sagte er. Doch die Mauer hörte sich ziemlich solide an.
"Vielleicht ist hier eine Tür?" fragte Rea sich selbst und die anderen Rekruten.
"Hier ist ein Rattenloch!" rief Goldie und deutete in eine Ecke.
"Vielleicht Sie geklettert hoch Wände?" fragte Apophyllit.
Makeda und Rea sahen die Wände hoch und waren sich einig, dass es eine bergsteigerische Höchstleistung gewesen wäre, nur bis zum nächsten Fenster zu klettern.
Auf einmal gab es einen lauten Krach, bei dem morsches Holz brach, was sich anhörte, als hätte jemand das klatschianische Essen nicht vertragen. Kurz darauf meldete sich die dumpf hallende Stimme von Aven Resta zu Wort: "Glaubt es oder nicht, aber hier ist eine Falltür!"


18.07.2004 19: 29

Aven Resta

Wofür brauchen Bettler eine Falltür? , fragte sich Aven. Er wusste zwar, dass die Bettlergilde nicht sehr beliebt war (wer gab schon gerne freiwillig sein Geld anderen Leuten, bei der Diebesgilde wusste man wenigstens woran man war), aber Falltüren.
Anhand des Echos seines Rufes konnte er erkennen, das der Raum oder der Gang in dem er stand, nicht unbedingt klein waren.
"Was siehst du denn da unten?", meldete sich Makeda.
"Eigentlich gar nichts!", kam die Antwort von Aven, "Holt doch mal ein Seil, dann könnt ihr auch runterkommen!"
Direkt hörte er das Geräusch von laufenden Füßen.
"Es sein dunkel dort unten?", fragte Apophyllit.
"Ja", antwortete Aven geduldig.
"Warum wir wollen dort hinunter?"
"Weil die Bettler die wir verfolgen wahrscheinlich hier entlang gegangen sind."
In diesem Augenblick kamen die anderen Wächter wieder und beendeten die Fragerunde.
"Wir haben auch Lampen gefunden!", rief Rea nach unten. "Wir lassen dir eine runter!"
Zum Glück konnte Aven den Schatten der Lampe in der Öffnung sehen, sonst hätte er sie wahrscheinlich gegen den Kopf bekommen. So nahm er sie aber sicher in die Hände und entzündete den Docht. Er stand in einem etwa 3 mal 3 Meter großen Raum. Neben der Falltür entdeckte er auch eine Leiter, die mit einem Seil an einer Öse neben der Falltür angebracht war. Wenn man wusste wonach man zu suchen hatte, konnte man diese Leiter schnell in Position bringen.
"Wartet mal!", rief er nach oben. "Hier ist eine Leiter!"
"Dann stell sie auf", sagte Zrval.
"Ist ja gut"
Schnell griff Aven nach der Leiter und kippte sie unter die offene Falltür. Nach und nach kletterten fast alle die schon etwas morsche Holzleiter hinunter. Nun tat sich aber ein weiteres Problem auf. Wie sollte man den Troll nach unten bringen? Die Holzleiter würde sein Gewicht sicher nicht aushalten. Schließlich einigte man sich darauf ihn einfach runterspringen zu lassen. Irgendwo musste dieser Gang ja schließlich wieder an die Oberfläche führen. Nur noch Apophyllit war noch oben. Goldie schob die Leiter zur Seite und brachte sich in einer der Ecken in Sicherheit.
"Du kannst jetzt kommen!", rief Olga-Maria.
Einige Zeit passierte nichts, doch gerade als Olga noch einmal rufen wollte sah man Apophyllit's Schatten in der Falltüröffnung. Mit einem lauten Krachen landete Apophyllit und wirbelte dabei soviel Staub auf, dass man trotz der nun 3 angezündeten Lampen nichts sehen konnte und alle anderen Wächter herzhaft zu husten anfingen.
"Okay", Goldie kam als erstes wieder zu Atem. "Wo sollen wir jetzt lang?"
Den andern war es bisher überhaupt nicht aufgefallen, aber es führten zwei Gänge aus diesem Raum. Welchem sollte man folgen?

20.07.2004 16: 31

Goldie Kleinaxt

Was nun?
Bedrohlich wirkten die zwei Gänge. Wie dunkle Löcher, die alles verschlingen, was sich in sie hineinwagt.
Waren die sieben Rekruten anfangs noch enthusiastisch hinter den vermeintlichen Bettlern hinterhergejagt, zögerten sie jetzt. Die Lampe von Aven leuchtete nur dürftig und verlieh der Situation einen Gruseleffekt.
Was sollten sie jetzt unternehmen? War es richtig, einfach in einen der Gänge zu marschieren?
"Raus können wir nicht mehr. Das heißt wir schon, nur Apophyllit nicht." Stellte Rea trocken fest.
"Mmh! Ich bin für links!" ließ Makeda vernehmen.
"Wieso grad links? Rechts sieht genauso aus." Rea wollte zumindest wissen, warum Makeda den linken Gang vorschlug.
"Also ich denke wir könnten uns aufteilen. Sozusagen zwei Gruppen bilden." meldete sich Olga-Maria zu Wort.
"Ich geh mit Apophyllit!" rief Aven plötzlich.
"Ich auch! Ich auch!" mit diesen Worten scharrten sich Makeda, Zrval und Rea um den großen Troll.
"Na toll! Dann soll wohl ich und Goldie alleine die zweite Gruppe bilden?" Olga-Maria war von dem Mut ihrer Kameraden entäuscht.
Goldie Kleinaxt hatte von der Diskussion gar nichts mitgekriegt. Sie war immernoch beschäftigt, im Halbdunkel die Spuren auf dem Boden zu untersuchen. In ihrem Leben vor der Wache hatte sie zahlreiche Kurse bei der Grubenwehr zu Hause in Überwald besucht. Unter anderem "Suchen und Finden von vermissten Personen unter Tage".
"Hier sind Spuren zu sehen!" Goldie war ganz aufgeregt. Endlich waren Abenteuer und Heldentaten in Aussicht. "Komisch - zwei Menschen und irgendwas anderes. Sieht aus wie ein Hund. Die Spuren führen in den linken Gang."
Plötzlich wurden alle leise und flüsterten nur noch.
"Siehst Du. Ich hab doch gleich links gesagt." zischte Makeda.
Langsam gingen sie in den dunklen Gang hinein. Goldie und Olga-Maria gingen voran. Die Lampe zeichnete gespenstische Schatten an die Wände. Die Spannung war sprichwörtlich greifbar.
Der Gang zog und zog sich. Bis auf das Hallen der Schritte und das leise Scheppern von Goldies Rüstung, war kein Laut zu vernehmen, denn niemand traute sich auch nur zu Flüstern. Langsam aber glaubten die sieben Wächter ein Plätschern zu hören. Und nach weiteren hundert Metern waren sie sich sicher, daß es das Geräusch von Wasser herrühren musste. Schließlich, nach schier endloser Wanderung unter Ankh-Morpork (zumindest kam sie unseren Rekruten endlos vor) war im Halbdunkel eine Tür auszumachen. Und neben dem Plätschern von Wasser, war nun auch das entfernte Geflüster von fremden Stimmen zu hören.

20.07.2004 19: 45

Rea Dubiata

Mit jedem Schritt den die Rekruten taten, wurde das Flüstern lauter. Satzfetzen wie "..mit Möbelstücken, was hälst du davon?" , "..die neue MUT ist.." (an dieser Stelle japsten ausnahmlos alle Rekruten) und "..und das ist auch gut so!" drangen an ihre Ohren.
Unweigerlich rückte eine Tür näher. Nein, natürlich bewegte sich nicht die Tür, sondern die Truppe. Jedoch kam es den Wächtern so vor, als ob sie von einer von ihnen nicht beschreibbaren Macht nach Vorne geschoben würden.
Die Stimmen wurden nun deutlicher:
"Der Troll blockiert mal wieder alles!" sagte die erste Stimme.
"Ich blooo... blooo... Nein." sagte die unverkennbare Stimme eines Trolls.
"Wenn wir sie bis morgen hinhalten können, haben wir die Wette gewonnen!" sagte eine dritte Stimme.
"Bis dahin werden sie sie nie finden. Du musst bedenken, es handelt sich nur um Rekruten! Die können doch noch nicht einmal eine Armbrust halten!" rief die erste Stimme. Es folgte lautes Lachen.
"Die reden über uns" wisperte Makeda.
"Die haben eine Wette abgeschlossen, wann wir die Anderen finden!" kombinierte Rea.
"Die uns beleidigen!" stellte Apophyllit empört und ein wenig zu laut fest.
Es folgte eine für die Wächter grausam lange Stille. Die Stimmen waren mit einem Mal verstummt. In dem Bruchteil einer Sekunde öffnete sich die Tür. Ein Troll baute sich vor der Truppe auf, so gut es in einem nicht einmal zwei Meter hohen Gang eben ging. Er räusperte sich.


24.07.2004 0: 22

Goldie Kleinaxt

Da ein großer Troll bedrohlich vor der Gruppe stand und Apophyllit - also auch ein großer Troll - hinter der Gruppe alles blockierte, kann sich eine gewisse Bedrücktheit vorstellen, welche unsere Rekruten nun empfanden.
"Räusper" Das sogenannte Räuspern des unbekannten Trolls zerriss die Stille des Ganges und echote aus der Ferne zurück. Der Troll war mindestens so groß wie Apophyllit und hatte einen Eisbeutel aus Leder auf den Kopf! Dieser Fakt an sich kann bei einem Troll bereits durchaus der Kategorie "Ungewöhnlich" zugeordnet werden. Verstärkend zu diesem Umstand kam hinzu, das der Eisbeutel sozusagen nicht mehr ganz frisch wahr. Sprich - um den sinnvollen Einsatz eines Eisbeutels zu bewährleisten, sollte er zumindest ab und zu einer möglichst tiefen Temperatur ausgesetzt werden. Derzeit hing er matt und träge wie ein nasses Handtuch auf der Stirn des betreffenden Trolles.
Der Troll ignorierte die zu einer Salzsäule erstarrte Goldie und wandte sich direkt an Rea.
"Ihr nicht von FROG sein! Oder?"
Im selben Moment zischte hinter dem Troll eine Stimme "Felsspalter! Du Idiot!! Halt die Klappe! Du sollst sie einfach nur verjagen und nicht mit ihnen reden!"
Der Troll wirkte eingeschüchtert. Und blickte sich um. "Ok Sir!" sagte er zu dem unbekannten Schreihals.
"Grrrr! Und nenn mich nicht Sir! Nicht jetzt!" Die unbekannte Stimme näherte sich deutlich einem gereizten Zustand.
"Ja Sir! Oh Mist! Nicht sein Sir. Nicht jetzt sein Sir."
Der Troll, welcher wie anzunehmen auf den Namen Felsspalter hörte, drehte sich wieder zu den Rekruten um. Dann geschah etwas sehr Merkwürdiges.
Felsspalter schien zu zögern oder zu überlegen. Jedenfalls verharrte er in seiner gebügten Pose und blockierte weiterhin den Gang. Die Gesichter der Rekruten spiegelten derweil Verwirrung und Ungläubigkeit wieder. Aven nutzte die Situation als erster.
Noch während der Troll so da stand und überlegte, sprang er nach vorn auf Felsspalter zu. Mit einer blitzartigen Bewegung zog er ihm die lederne Eistüte über die Augen. Der Troll zuckte zusammen.
"Wieso plötzlich dunkel, Sir? Ich nichts sehen können."
"Duckt Euch!" flüsterte Aven den anderen zu. Alle drückten sich an den Boden. Nur Apophyllit, welcher hinter den Wächtern stand, überlegte kurz und ging einfach einen Schritt rückwärts.
Der blinde Troll tastete vorsichtig den Gang ab. Seine riesigen Pranken zischten nur Millimeter an Goldies Helm vorbei. Da Felsspalter vor sich nicht bemerkte, versuchte er intuitiv rückwärts aus dem engen Gang heraus zukommen. Die Wächter, welche immernoch geduckt im Gang kauerten sahen nicht viel von dem was die darauffolgende Minute passierte. Aber sie hörten einiges!
Aus den Geräuschen war zu vernehmen, das mehrere Anwesende versuchten einem blinde Kuh spielenden Troll so weit es ging aus dem Weg zu springen. Rufe wie "Nein!" oder "Nicht die M.U.T.!" und das darauffolgende gewaltige Knirschen und Krachen liesen auf nichts Gutes schliessen.
Nach dem vielfachen Platschen von Wasser war nichts mehr zu hören.
Vorsichtig wagte Goldie einen Blick um die Ecke.

27.07.2004 21: 38

Aven Resta

Der Raum, indem sich die anderen Wächter befanden, war nicht sehr groß. Er sah aus wie ein Schlafraum. Links und rechts waren ein paar Betten und je ein Schrank zu sehen. Das Auffälligste war jedoch, dass dieser Raum kein Dach hatte, zumindest jetzt nicht mehr. Die M.U.T. musste nach oben ausgerichtet sein als sie losging. Während die fremden Wächter noch auf dem Boden lagen, teils vor Schock, teils weil sie von fallenden Holzplanken getroffen wurden machten sich die Rekruten schon daran den Zettel zu suchen. Olga-Maria fand ihn auf einem Bett.
"Ich hab ihn!", rief sie in die Runde.
"Gut", sagte Aven, während er sich Richtung Tür bewegte. "Dann sollten wir schnell hier weg!"
Draußen versammelten sich die Gruppe und orientierte sich. Sie waren sehr zu ihrem Erstaunen in der nähe des Pseudopolisplatzes herausgekommen und machten sich nun auf den Weg um endlich den Zettel untersuchen zu lassen.
Am Wachhaus angekommen fragten sie die dort anwesenden Wächter, wer denn am geeignetsten wäre diesen Zettel zu untersuchen. Schließlich wurden sie zu einer Laborantin namens Isis geschickt.
Vor ihrem Büro angekommen schluckten die Auszubildenden noch einmal. Vielleicht würden sie hier einen entscheidenden Hinweis bekommen. Zrval klopfte an.
"Ist offen!", kam ein Ruf von hinter der Tür.
Vorsichtig griff Zrval nach der Klinke und öffnete die Tür.
Hinter einer gewaltigen Glasapparatur kam eine Frau zum Vorschein.
"Soll ich was für euch untersuchen?", fragte sie die Rekruten. "Na ja, deshalb bin ich schließlich da. Wo ist denn das Objekt?"
"Hier, bitte." Olga-Maria holte den Zettel aus einer ihrer Taschen und gab ihn der Laborantin, die einen entsetzten Blick darauf warf.
"Wie geht ihr denn mit Beweisen um?", herrschte sie Gruppe an. "Ihr könnt froh sein, wenn ich hier noch etwas anders erkennen kann als das dieser Zettel absolut unsachgemäß aufbewahrt wurde!"
Mit diesen Worten drehte sie sich um und schlug den Angeschrienen die Tür vor der Nase zu. Niemand traute sich sie wieder zu öffnen, also wartete man im Flur auf die Ergebnisse der Untersuchung. Nach etwa einer Viertelstunde öffnete sich die Tür wieder.
"War ganz einfach", sagte Isis als sie heraustrat. "Es war eine kleine Botschaft drauf. Ich nehme an für euch. Hab sie euch aufgeschrieben." Sie streckte den Wartenden einen kleinen Block entgegen auf dessen oberster Seite etwas geschrieben stand.


27.07.2004 22: 20

Daemon

"Es gibt ne Gasse, da kommt ihr schnell ins Rutschen,
findet die Meute, die Größzügigkeit anderer schamlos nutzen.
Also gebt gut acht, sonst seid ihr um euren Sold gebracht"
, las Aven langsam vor. Kurz darauf zog er die Stirn kraus.
"Wißt ihr, was das zu bedeuten hat?", fragte er, während Isis wieder zurück in das Labor ging und den Kopf über die seltsamen Rekruten schüttelte.
"Ich mein Sold verlier?", steuerte Apophyllit ratlos bei.

29.07.2004 23: 42

Rea Dubiata

Makeda schaute eine Weile in die ratlosen Gesichter der Anderen. Sie war in Ankh-Morpork aufgewachsen und so langsam machte der Spruch in ihrem Kopf Sinn. "Na, das ist doch sonnenklar." sagte sie und grinste.
Es war eben nicht sonnenklar. Alle Rekruten der Truppe außer Makeda lebten erst seit kurzem in Ankh-Morpork. Dementsprechend kannten sie sich kaum aus. Die Gasse, in der man leicht ins rutschen kam, war nicht wirklich eindeutig beschrieben. Man konnte in Ankh-Morpork überall sehr leicht ausrutschen, vor allem, wenn jemand gerade den Inhalt seines Nachttopfs aus dem Fenster gekippt hatte. Eine Meute, die Andere schamlos ausnutzte, dass war schon einfacher zu bestimmen. In der Gasse sollte also eine größere Anzahl Schmarotzer heimisch sein. Der letzte Vers hörte sich ein wenig nach Reimsucherei an, fand Rea.
Makeda hatte eine enthusiatischere Reaktion der Anderen erwartet, doch es blieb still.
"Ja, bitte, dann sag's doch." sagte Aven.
"Ich würde das alles gerne möglichst schnell hinter mich bekommen, ich habe Hunger. Immerhin hatten wir kein Frühstück." sagte Rea.
Makeda grummelte. Niemand schien ihre urbangeographischen Kenntnisse zu würdigen. "Na, die Glatte Gasse natürlich!" sagte sie beleidigt.
"Warte, ist da nicht.." begann Olga-Maria doch Makeda führte den Satz zuende: "Die Meute, die Größzügigkeit anderer schamlos nutzt. Die Bettlergilde."
Zielstrebig schritt Makeda voran. "Folgt mir!" rief sie.

Sie brauchten nicht lange und schon zeigte ihnen ein verwittertes Straßenschild, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren.
"Das Glatte Gasse sein. Wo ist neuer Zettel?" fragte Apophyllit.
"Pssssst" sagte Zrval. "Wir wollen keine Aufmerksamkeit erregen. Vielleicht sind die anderen Wächter ja hier und warten auf uns."
Makeda bleib vor einem sehr großen Gebäude stehen. Es wirkte baufällig, allerdings nur auf den ersten Blick. Alles war eigentlich in ziemlich ordentlichem Zustand, doch die einzelnen Teile des Hauses passten nicht zusammen. Eine Seitentür war grün und beschnitzt wie in den Spitzhornbergen. Sie war direkt unter einem Balkon im achatenen Baustil platziert. Ein Fenster war bunt und stellte den Krokodilgott Offler dar und links von der Tür, die wie ein Haupteingang aussah, stand eine Säule, ohne nennenswerte Funktion.
"Bittesehr, die Bettlergilde. Die reichste Gilde von Ankh-Morpork. Und die Älteste. Und.." sie wurde unterbrochen. Nicht von irgendeinem Geräusch, oder einer optischen Ablenkung, sondern von einem sogar für Ankh-Morporkianische Umstände üblen Gestank.
"Habt ihr vielleicht Kleingeld?" fragte der stinkende alte Ron und kam auf die Truppe zu.
"Ähh, vielleicht. Wenn du uns weiterhelfen kannst." sagte Goldie. Glücklicherweise zogen Mundgeruch und Achselschweiß von Ron über sie hinweg, was den Grad der Luftverpestung für sie noch in Grenzen hielt.
"Das kann ich nicht." sagte der stinkende alte Ron beleidigt. "Das ist gegen die Regeln der Bettlergilde. Man muss sich seinen Lebensunterhalt erbetteln, nicht irgendetwas dafür tun."
"Gut, dann nicht." sagte Rea bestimmt. "Ich schätze, wir sollten mal anklopfen."

01.08.2004 21: 38

Goldie Kleinaxt

Doing, Doing ,Doing!
Der Klang des Türklopfers hallte noch nach Sekunden.
Das kleine Sichtfenster der alten Tür öffnete sich nach einiger Zeit. Hinter dem Gitter des Guckloches erscheint ein ledriges altes Gesicht. Die Haut wirkte irgendwie verschrumpelt und grau. Einzig die grauen Augen waren voller Leben. Sie betrachten die Wächter vor der Tür.
"Um bei uns Mitglied zu werden müsst Ihr euch erst mal anständige Klamotten besorgen! Ihr seht ja viel zu gut aus. Verschwindet!"
Mit diesen Worten wurde das Sichtfenster wieder geschlossen. Und zwar nicht gerade auf eine Art und Weise, welche auf eine generelle Gastfreundschaft schliessen läßt.
Erneut standen die sieben Rekruten vor einer verschlossenen Tür.
"Mmh, Apophyllit. Ich denke Du solltest mal anklopfen." Aven sah den Troll dabei auffordernd an.
"Ok! Und ich dann sagen: Bitte aufmachen Tür!? Ok."
Der Troll wandte sich der Tür zu.
DOING, DOING, DOING
"Bitte aufmachen Tür !" Der Troll wartete keinen Augenblick und klopfte erneut an die Tür.
DOING, DOING, DOING
An dieser Stelle sollte erwähnt werden, das Apophyllit nicht etwa den Türklopfer benutzte. Stattdessen hatte er bereits nach dem 2. Klopfen einen deutlichen Eindruck bei der Holztür hinterlassen.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten.
Gemurmel, Schritte, klickende Geräusche und Geschäpper waren plötzlich hinter der Tür zu hören.
Und als Apophyllit ausholte um zum dritten mal anzuklopfen, öffnete sich sich die Luke erneut.
"Sehr geehrten Tag. Wir sind von der Stadtwache und auf der ..." Goldies Begrüßung wurde scharf abgeschnitten.
"Verschwindet!" zischte eine bereits bekannte Stimme. "Oder ihr werdet es bereuen."
Goldie versuchte es nochmals, im Glauben sich eben verhört zu haben.
"Wir sind von der Stadtwache und bitten Euch, uns einige Fragen zu beantworten." Wiederholte sie.
"Ich sagte verschwindet!! Ich kenne die Leute von DOG und ihr gehört eindeutig nicht dazu. Und jetzt seht zu das Ihr verschwindet."
Und damit schloß sich die Luke erneut.
Goldie hatte von einer derartigen Respektlosigkeit gegenüber Wachleuten endgültig die Nase voll.
"Apophyllit! Klopf noch mal an und diesmal kräftiger!"
Der Troll holte mit der Faust aus. Aber bevor er die Tür zertrümmern konnte, schwang diese wie von selbst auf.
"Ich habe Euch gesagt Ihr sollt verschwinden, aber Ihr habt es ja so gewollt." Die Stimme Stimme ihres bisherigen Gesprächspartners klang eindeutig verärgert.
Und was die Wächter jetzt hinter der Tür sahen, war auch überhaupt nicht lustig.

06.08.2004 18: 19

Rea Dubiata

"Ihr müsst das jetzt bezahlen oder ich rufe die Stadtwache!", rief ein hagerer, aufgebrachter Mann von ungefähr 50 Jahren in mitten von wütenden Bettlern.
"Wir bezahlen doch keine Steuern für so etwas! Wir haben dafür nie Steuern bezahlt!" rief ein kleiner, schmutziger Mann, dessen Kopf so rot war, als würde er gleich explodieren.
"Ha! Wie auf Bestellung!", rief der hagere Mann und kam auf die Wächter zu. Unsanft stieß er den Pförtner beiseite. "Laut diesem Schreiben hier bin ich berechtigt, Steuern auf einzelne, bislang unbesteurte, Einnahmen dieser Gilde zu erheben und sie weigern sich. Ich überlasse das euch. Ich muss noch zur Diebesgilde, dort steht mir selbiges bevor." Der Mann seufzte und ging zackigen Schrittes davon.
"Aha!", schrie der Pförtner. "Ihr steckt mit dem Kerl also unter einer Decke! Dacht ich's mir doch."
"Klar!", rief Rea, zum Schock der Anderen. "Ja, der Kerl hat uns bestellt damit wir euch das Geld abknöpfen. Aber wisst ihr, meine Eltern waren in der Bettlergilde und ich finde, wir sollten euch vorerst noch ein wenig Zeit lassen, damit ihr mit dem Fiskus verhandeln könnt. Aber nur, wenn ihr uns einen kleinen Gefallen tut.."
"Das widerspricht unseren Vorschriften!", rief ein dicker Bettler, der sich Mühe gab, zwei Goldringe zu verstecken.
"Ja, und?", rief Olga-Maria, die merkte, worauf Rea hinaus wollte. "Entweder, ihr tut uns einen Gefallen, oder ihr müsst Lord Vetinari Geld zahlen. Was ist euch lieber?"
Allgemeines Getuschel brach aus. Satzfetzen wie "Das ist ein Argument" und "man könnte doch mal eine Ausnahme machen" stimmte die Wächter auf Erfolg ein.
"Gut", sagte der kleine Dicke mit den Goldringen. "Was wollt ihr haben?"
"Wir Zettel suchen." sagte Apophyllit.
"Ja, in der Tat." sagte Zrval.
"Nun, ähm, was für ein Zettel denn? Meint ihr so einen kleinen, zerknitterten Wisch, den mir Hauptmann Daemon von den DOGs gegeben hat?"
"Ja! Ja! Genau den!" rief Goldie und klatschte in die Hände. Auch die Anderen sahen recht erfreut aus.
"Ha, hier ist er. Ich hielt ihn zunächst für Papiergeld, ihr kennt ja diese neue Mode. Geld aus Papier. Ha." Er grinste und überreichte Makeda einen ziemlich zerupften Zettel, der von seiner schweißigen Hand recht unansehnlich war.

06.08.2004 21: 20

Olga-Maria Inös

Makeda nahm ihn mit leicht angewidertem Gesichtsausdruck entgegen und die Rekruten verschwanden hastig. Nicht, dass der Steuereintreiber zurückkäme.
Während sie durch die Straßen gingen, wandte sich Olga-Maria an Rea und fragte sie:" Deine Eltern waren bei der Bettlergilde? Das wusste ich ja gar nicht."
"Kein Wunder, stimmt ja auch kein bisschen", grinste Rea. "Ich habe meine Eltern ja nicht mal kennen gelernt. War nur ein "Scherz" von mir."
"Verstehe", nickte Olga-Maria und lächelte. "Nicht schlecht."
Die Rekruten waren nun weit genug vom Gildenhaus entfernt und machten sich daran, den Zettel zu untersuchen.
"Da steht etwas... aber ich kann es nicht richtig erkennen... sieht aus wie ein a... oder h?"
"Gib mal her." Aven Resta nahm Makeda den Zettel aus der Hand.
Er hielt sich den Wisch dicht vor die Augen. "Das ist ein H... und danach ein a...
Mist, durch den Schweiß und Dreck kann man das kaum lesen. Das Nächste sieht aus wie ein b..."
"Darf ich mal?", fragte Olga-Maria. Aven reichte ihr den Zettel. Olga-Maria starrte einige Zeit angestrengt darauf und nach einer halben Ewigkeit meinte sie dann:" Also, das wird euch nicht gefallen."
"Das da steht?", fragte Apophyllit verwundert.
"Nein, ich meine, das, was da steht, das wird euch nicht gefallen", präzisierte Rekrutin Inös.
"Und was steht da nun?", fragte Goldie ungeduldig.
"Äh.. ja, also...", die blonde Wächterin räusperte sich. "Hier steht: Habt ihr wirklich gedacht, dass es so einfach wird? Ab jetzt gibt es keine Zettel mehr! Strengt euch an und denkt daran, was ihr bis jetzt gelernt habt! Das war's." Olga-Maria blickte die anderen entschuldigend an.
"Ja, und jetzt?", fragte Rea ratlos in die Runde.
"Na, jetzt geht’s richtig los, ist doch klar!", rief Goldie begeistert. Die Zwergin begann von den Abenteuern ihrer Romanhelden zu träumen. Ja, nun würde sie endlich auch etwas erleben, Spannung, Aufregung, Abenteuer...
Zrval riss die Zwergin aus ihren enthusiastischen Träumereien. "Und was genau sollen wir denn deiner Meinung nach tun, hä?"
"Äh, ja..." Goldie verstummte.
Ratlos schauten sich die Rekruten an. Was sollten sie nun tun? Sie hatten nicht den kleinsten Anhaltspunkt. Oder etwa doch?


06.08.2004 22: 34

Goldie Kleinaxt

Es war also ein klein wenig verzwickt.
Goldie wußte tatsächlich nicht mehr weiter. Auch alle anderen schienen, ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, keine besonders tollen Ideen zu haben.
Goldie ging die Geschehnisse der letzten Stunden noch einmal im Kopf durch.
Sie waren eines schönen Tages aufgewacht, um festzustellen, daß sie - sieben Rekruten - völlig allein im Wachhaus in der Kröselstraße waren.
Nach einigen Suchen hatten sie dann einen Hinweis auf das Zwergenbrotmuseum gefunden. Nach einer beeindruckenden Führung durch die Geschichte der zwergischen Steinbackkunst, waren sie dort auf einen zweiten Hinweis gestoßen. Leider wurde dieser wichtige Zettel von Zrval weggeworfen. Die Jagd nach diesem Fetzen Papier führte sie dann Untertage. Nachdem sie in einem unterirdischen Gang durch (besser unter) halb Ankh-Morpork spazierten, stiessen sie auf ein Depot der FROG-Abteilung. Sie konnten noch belauschen, wie sich die FROG-Wächter über ihre Suche nach Hauptmann Daemon amüsierten und offensichtlich wußten wo dieser zu finden war. Bei dem darauffolgenden Zwischenfall wurde ... HALT!
"Ich habs. Wir müssen zurück zu den FROG's!" Goldie strahlte über das ganze Gesicht.
"Zu den FROG's?" Rea wirkte wenig begeistert.
"Ja! Erinnert ihr Euch an das Gespräch hinter der Tür. Die wissen ganz genau wo der Hauptmann steckt." Goldie konnte die Skepsis ihrer Kameraden nicht wirklich verstehen.
"Denks Du die reden noch mit uns, nachdem wir mehr oder weniger an dem ganzen Chaos dort schuld sind?" Olga-Maria war von der Idee genauso wenig begeistert wie Rea.
"Du kannst doch jetzt dort nicht hingehen und fragen Wo ist der Hauptmann Daemon,bitte schön?." Setzte Olga nach.
Goldie wurde wieder kleinlaut.
"Naja, ich dachte wir könnten es irgendwie anders herausbekommen. Man könnte sich doch verkleiden und als Sanitäter oder Helfer ausgeben."
Die anderen schauten sie immer noch ungläubig an.
"Vielleicht findet sich so ein Hinweis, der uns hilft!"
Rea dachte darüber nach.
"Mmh, so blöd ist die Idee gar nicht. Bei dem Chaos sind sie mit der Räumung der Trümmer bestimmt noch nicht fertig."
"Und als was bitte schön willst Du Dich da verkleiden. Vielleicht als Schnapper?" Zrval war weiterhin skeptisch.
"Gleich um die Ecke gibt es einen Schuppen der NGFF. Dort können wir bestimmt was finden." Makeda schien Ankh-Morpork wirklich in und auswendig zu kennen.
"Die NGFF? Was zur Hölle ist das denn jetzt?" Aven hatte von diesem Tag langsam die Nase voll.
"Na die Nicht ganz freiwillige Feuerwehr! Los kommt! Wir haben keine Zeit zu verlieren." Mit diesem Worten ging Makeda zielstrebig los und die anderen Wächter folgten ihr mehr oder weniger enthusiastisch.

07.08.2004 17: 28

Olga-Maria Inös

Als die Sieben das Haus [1] der NGFF erreichten und an die Tür klopften, öffnete ihnen ein kleiner, sehr dürrer Mann mit schütterem, schwarzem Haar. Nachdem er sie einige Zeit lang gemustert hatte, fragte er mit einer merkwürdig piepsigen Stimme:" Was wollt ihr?"
Makeda erklärte ihm die Sachlage, allerdings veränderte sie einige Details.
"Also, da war dieser Unfall und wir würden da gerne helfen, aber... äh... ja, also wir brauchen da natürlich Schutzkleidung für und Geräte... was man halt so braucht bei einer Aufräumaktion und... "
"Und wir wollten fragen, ob sie uns da helfen könnten", beendete Goldie den Satz.
Der Mann starrte sie an. "Ihr wollt was?!"
Zrval schüttelte den Kopf. Wie konnte nur jemand, der kein Troll war, so begriffsstutzig sein?
"Also, wir möchten uns Kleidung und Geräte ausleihen um nach besagtem Unfall beim Aufräumen zu helfen. Klar?" Er blickte den kleinen Mann fragend an.
Dieser grinste. "Verstehe, verstehe", kicherte er. " Ihr seid an dem "Unfall" schuld und wollt helfen ohne erkannt zu werden!"
"Ja", bestätigte Rea ungeduldig. "Also?"
Der Mann nickte und drehte sich um. "Folgt mir, dann wird ich sehn, ob ich euch helfen kann."
Die Rekruten folgten dem Mann in einen staubigen und dunklen Flur. Sie gingen an mehreren Türen vorbei, einige standen halboffen und erlaubten den Rekruten einen kurzen Blick auf alte Kartons, leere Schränke und ähnliches Gerümpel.
"Ob das wirklich eine gute Idee war?", murmelte Olga-Maria Rea zu. "Das Zeug da sieht nicht sehr viel versprechend aus."
"Warten wir ab. Kommt sicher noch.", antwortete Rea. Sie klang jedoch nicht sehr zuversichtlich.
"So, hier ist unser Lagerraum für Klamotten und Schutzkleidung, sowie andere Ausrüstungsgegenstände."
Lagerraum? Aven fragte sich im Stillen, wofür die vorherigen Räume dienten.
"He, Olaf, hier sind so ein paar Gestalten von der Stadtwache. Die wollen was ausleihen. Kümmre dich mal darum!", rief ihr Führer einem Zwerg zu, der an einem Tisch saß und im schummrigen Licht mit einem weiteren Zwerg und zwei Männern Karten spielte.
Er blickte mürrisch auf.
"Muss das sein?", maulte er. "Ich gewinne gerade. Hat das nicht Zeit? Warum kümmerst du dich nicht darum, Verne?"
"Weil die Ausgabe der Gegenstände deine Aufgabe ist, darum! Komm schon, ich spiel solang für dich weiter", bot der schwarzhaarige Verne an.
"Na, gut." Der Zwerg mit der undefinierbaren Haarfarbe erhob sich seufzend und kam zu den Rekruten hinüber.
"Was wollt ihr denn haben, he?", fragte er. Nachdem sie ihm alles erklärt hatten, folgte, wie schon zuvor bei Verne, die Frage: "Ihr wollt was?!"
Leider begriff Olaf, der Zwerg nicht so schnell und es dauerte einige Zeit, bis sie ihm ihre Wünsche erklärt hatten. Daraufhin führte er sie in ein Labyrinth aus Schränken und Regalen, indem es von Spinnweben und diversen Kleintieren nur so wimmelte. Olaf bemerkte den leicht angewiderten Ausdruck auf den Gesichtern der Rekruten.
"Guckt nicht so!", bellte er sie an. "Die NGFF wird halt nicht so häufig gerufen. Die meisten wissen nicht mal, dass es uns überhaupt gibt. Und selbst wenn, dann löschen sie ihre Feuer sowieso selbst. Und aufräumen tun sie auch selber. Kein Wunder, ich würde auch kein Geld für etwas ausgeben, was ich selbst erledigen kann. Aber wir bekommen jährlich einen Zuschuss vom Patrizier, weil jede Großstadt eine Feuerwehr hat. Das gehört eben dazu, da soll Ankh-Morpork nicht nachstehen. Also, was genau braucht ihr? Anzüge und Schaufeln... Eimer wären vielleicht auch nicht schlecht... Ihr sagt, es handelt sich um einen unterirdischen Unfall? Dann wohl auch noch..." Bei den letzten Worten hatte der Zwerg begonnen in den Regalen herumzuwühlen, wobei er einige erstaunliche Sachen zutage förderte. Olga-Maria vermutete, dass er wohl selbst nicht genau wusste wozu das alles diente, als sie seinen verdutzten Gesichtausdruck sah.
Schließlich hatte er jedoch alles gefunden, was er für nötig hielt.
"Also, hier habt ihr erstmal Schaufeln und Eimer und Spitzhacken, damit könnt ihr Trümmer wegräumen und Verschüttete befreien. Dann habt ihr hier Seile, die sind immer nützlich. Hier haben wir noch drei Grubenlampen... nein Moment, die ist kaputt... also zwei Grubenlampen mit Kerzen. Jetzt braucht ihr nur noch Anzüge, die sind da drüben."
Olaf, der anfangs so lustlos gewirkt hatte, schien jetzt richtig aufzublühen. Begeistert huschte er durch die Regale und fand schließlich die Kartons mit den Anzügen.
"Also, sieben Stück... hmmm, das mit dem Troll könnte schwierig werden...", murmelte er vor sich hin.


11.08.2004 20: 17

Goldie Kleinaxt

Sie durchwühlten die bereitgelegten Anzüge. Sicher gab es verschiedene Größen. Einmal war auch eine XXXS dabei, die Goldie zwar ein wenig zu lang war, die sie aber ansonsten gut ausfühlte. Auch alle anderen bis auf Apophyllit hatten ihre Uniform bereits gefunden und angezogen. Aber eine Sondergröße für Trolle war definitiv nicht dabei.
"Mit Apo scheinen wir wirklich ein Problem zu haben." Meinte Olga-Maria.
Olaf war immer noch mit dem Suchen von diversen Feuerwehrzubehör beschäftigt. Er kramte sich durch Regale, die seit Jahren kein Mensch mehr durchschaut hatte.
"Braucht ihr Kletterausrüstung? Oder rote Farbe? Oh. Was haben wir den hier ein Handbuch der NGFF. Ich bring das am besten gleich auf die Latrine."
Goldie schien eine Idee gekommen zu seien.
"Farbe?!" rief sie Olaf zu.
"Ja rote Farbe. Wenn ihr Sie braucht nehmt sie." Mit diesen Worten verschwand er in ein Nebenzimmer.
"Goldie. Was willst Du mit der Farbe?" fragte Aven.
"Na, wir könnten Apo doch anmalen, wenn wir schon keine Uniform für ihn haben." Goldie schaute erwartungsvoll in die Runde.
Aven und Olga-Maria schauten skeptisch, aber Rea schien die Idee zu behagen.
"Apo - hast Du irgendwelche Allergien? Vielleicht gegen rote Farbe?" fragte sie und schnappte sich bereits den Farbtopf.
Apophyllit überlegte ein paar Sekunden. "Allergien? Was das ist?"
"Ok! Apo - mach die Augen zu!" Mit diesen Worten schwang Rea den Farbtopf und goß die rote Farbe mit einem Schwung über den Troll.
"Wie lange müßen wir jetzt eigentlich warten, Rea? Schau mal nach wann er trocken wird." Goldie war bereits ungeduldig.
"Wart kurz - ich suchs mal" Rea las das Etikett am Dosenrand vor. "Rote Farbe, troknet schnäll und UPPS hält dauerhaft bei jedäm Wätter!"
"Was heißen das?" Apo hatte inzwischen Augen und Mund wieder geöffnet.
Die Situation war Rea nun ein bischen unangenehm, aber Makeda kam ihr zu Hilfe.
"Gefällt Dir denn Dein schönes rot nicht, Apo?"
"Mmh, riecht komisch, aber aussehen gut. Apophyllit jetzt sein Troll rot! Alle mich jetzt mehr mögen als vorher. Oder?"
"Ja - ganz bestimmt! Großartig! Dann ist doch alles Bestens. Dann lasst uns jetzt endlich aufbrechen, sonst kommen wir zu spät und der ganze Mist ist schon vorbei." Makeda griff sich noch ein paar Sachen und stürmte aus dem Lager und die anderen folgten ihr.

15.08.2004 15: 24

Rea Dubiata

"Wir helfen!" sagte Apophyllit und beugte sich über einen riesigen Krater in einer verlassenen Gasse. Der große Troll names Felsspalter saß in einer Ecke und betrachtete versonnen eine zerfetzte MUT. Ansonsten hatte sich nicht viel getan.
Rea war die erste, die sich von dem Bild, dass sich ihren Augen bot, erholte. Vorsichtig kletterte sie hinuter, Olga-Maria folgte ihr. Auch die anderen bewegten sich nun, nur Apophyllit machte noch keine Anstalten zu folgen. Das war wohl auch besser so, denn er hätte sicherlich zu weiteren Verletzungen der FROGs beigetragen.
"Der Troll steht unter Schock! Aber ich habe keine Ahnung wie man sowas behandelt. Wir sollten erstmal die anderen bergen.", sagte Rea.
"Da, eine Hand!" rief Zrval und sofort scharrten sich die anderen um ihn. Mit vereinten Kräften zogen sie eine Holzplanke hoch, dann eine zweite. Unter dem Schutt lag, kalkweiß (und zwar nicht nur vom Staub), eine junge Wächterin. Sie hatte kleinere Schürfwunden, ihre Uniform war zerissen und ein Stiefel fehlte.
"Das ist Gefreite Harmonie!", wisperte Olga-Maria und wischte ihr vorsichtig den Staub aus dem Gesicht.
Die Wächterin öffnete die Augen. Ihre Pupillen waren geweitet und sie versuchte, sich zu bewegen.
"Bleib liegen", sagte Rea ruhig. Sie kannte sich mit der Behandlung von Kranken ein wenig aus. "Wir sind von GR.. äh, von der Nicht Ganz Freiwilligen Feuerwehr und wollen dir helfen." Rea hoffte, dass die Verwirrung der Wächterin noch soweit fortgeschritten war, dass sie ihren Versprecher nicht wahrnahm.
"Wo bin ich?" fragte Laiza und Rea musste ihre Versuche, sich zu bewegen mit sanfter Gewalt unterbinden. Wer konnte wissen, ob sie sich etwas gebrochen hatte?
Apophyllit war nun auch heruntergeklettert, nachdem Aven sichergestellt hatte, dass er auf keine Personen treten würde. Wortlos begann er damit, Holzplanken und Gesteinsbrocken aus der Grube zu hieven. Nach einer halben Stunde waren vier FROGs gerettet, laut Laiza, die sich rasch erholt hatte, waren das alle. Zwei von ihnen waren ohnmächtig, aber wie durch ein Wunder war keiner von ihnen ernsthaft verletzt. Nun, beschloss Makeda, war es Zeit, sich der Befragung zu widmen.
"Was habt ihr hier unten denn getrieben?" fragte sie Laiza, während Rea und Olga-Maria sich weiter um die FROGs kümmerten und Aven und Zrval sich über die Rest eines Tisches beugten und etwas aufmerksam zu studieren schienen.


17.08.2004 22: 36

Goldie Kleinaxt

Wer im Glashaus sitzt, soll nie mit Steinen werfen!
In unserem Fall wäre eine Umformulierung dieses altbekannten Sprichwortes angebracht gewesen. Zum Beispiel:
Wer in einem unterirdischen Gewölbe haust, soll nicht an einer geladenen MUT rumbasteln!
Zugegeben - Diese Variante geht uns neunmalklugen Leuten nicht so gut über die Zunge, aber sie würde zumindest sehr gut zur Situation passen.
Aber egal. Kommen wir zur Frage zurück was die Wächter eigentlich in diesem Keller gemacht haben.

Makeda [2] versuchte der noch unter Schock stehenden Laiza ein paar Informationen zu entlocken.
"Wir sind von der Stadtwache!" keuchte die frisch gerettete Wächterin. "Abteilung FROG. Und das hier ist unser Waffen- und Materialdepot." Sie schaute sich vorsichtig um und fügte hinzu "Oder besser war einmal!".
Ach nein - was Du nicht sagst - dachte sich Makeda und hackte nach.
"Mmh. Und was ist hier eigentlich genau passiert? Wir brauchen das für unseren äh Bericht. Olga notierst Du das bitte."
"Naja, irgendwie muß die MUT plötzlich losgegangen sein. Einfach so - glaub ich." log Laiza.
Plötzlich waren vom Rand des Kraters Rufe wie "Was denn hier los?" oder "Wie konnte den das passieren?" zu hören.
Und wie sich die 7 Rekruten sich nach der Ursache des Lärmes umsahen, lies einer der anderen geretteten Wächter "Endlich kommen Rogi und der Rest!" vernehmen.
Die verkleideten Rekruten sahen sich verdutzt an.
"Ähm - welcher Rest?" wandte sich Rea an Laiza.
"Na der Rest von unserer - Aua, das tut immer noch weh - der Rest von unserer Abteilung. Die haben aber mal wieder lange gebraucht." stöhnte die FROG-Wächterin.
Makeda gab den anderen ein Zeichen. Solche Zeichen sind meist nie richtig abgesprochen, aber zum richtigen Zeitpunkt weiss jeder, was es bedeutet:
Kommt! wir sehen zu, daß wir hier wegkommen!
Sogar der Troll bemerkte, wie sich seine Freunde versuchten unauffällig von dannen zu stehlen und trottete ihnen hinterher.
"He, wo wollt ihr denn hin?" rief Laiza hinterher.
"Ähm, ein äh anderer Einsatz! Wir müssen jetzt ganz schnell weg ähm woanders hin." rief Aven.
Der Rand des Kraters war schnell erreicht. Und wie sie von oben noch einmal zurückblickten, sahen sie schon die anderen FROG-Wächter herbeieilen.
"Mist. So werden wir sie nie finden!" seufzte Goldie.
"Und aus Laiza war auch nichts rauszukriegen!"
"He, he laßt den Kopf nicht hängen. Zumindest wissen wir jetzt worum es hier eigentlich geht!" Aven grinste.
"Waaas?" Makeda fuhr herum.
"Ich hab hier eine Art Einladung vom Hauptmann in den Trümmern gefunden." Aven zeigte stolz das Stück Papier in seinen Händen. "Und das Datum ist von heute."
Makeda riß ihm den Zettel aus der Hand. Während sie die Einladung überflog, legte sie die Stirn in Falten.
"..Einladung an alle Wächter.." "..diesjährigen GRUND-Survival-Stadtorientierungslauf.." "..wie jedes Jahr.." "..jede Abteilung.." "..Gruppe GRUNDs so schwer wie möglich machen.."
"Ich glaub ich weiss langsam was hier gespielt wird!" rief Makeda nun plötzlich. Aven grinste. Die anderen schauten die beiden verwirrt an.


18.08.2004 18: 50

Olga-Maria Inös

"Würdet ihr uns jetzt mal bitte erklären, was Sache ist?", fragte Goldie ungeduldig.
"Schon gut", meinte Makeda und las den Zettel nun ganz vor.

Einladung an alle Wächter

Ich teile hiermit das Stattfinden des diesjährigen G.R.U.N.D.-Survival-Stadtorientierungslaufes mit.
Wie jedes Jahr muss sich eine ausgewählte Gruppe Rekruten einer Aufgabe stellen, damit die Ausgewählten die Stadt besser kennen und sich in ihr zurechtfinden lernen.
Die diesjährige Aufgabe ist:

Findet eure verschwundenen Mitrekruten und Ausbilder
Die ausgewählten Rekruten sind:
Apophyllit
Aven Resta
Goldie Kleinaxt
Makeda Schreck
Olga-Maria Inös
Rea Dubiata
Zrval
Und wie jedes Jahr ist jede Abteilung dazu aufgerufen, es der Gruppe G.R.U.N.D.s so schwer wie möglich zu machen.
gez. Hptm Daemon


"Das ist jetzt nicht wahr, oder? Das steht da nicht wirklich?", fragte Goldie bemüht beherrscht.
"Es nur ein Spiel ist, ja?", fragte Apophyllit nun.
"Eher eine Art Test, könnte man sagen...", meinte Olga-Maria.
"Test? TEST?! Die haben uns doch total vorgeführt! Die lassen uns hier durch die halbe Stadt rennen und machen sich einen Spaß draus, dass wir uns hier abrackern!!!", brüllte die wütende Goldie nun los.
Die anderen sahen sie verblüfft an.
"Beruhig dich wieder! He, Goldie, komm schon, es hat dir doch Spaß gemacht, oder nicht?", startete Rea einen Beschwichtigungsversuch. Olga-Maria schloss sich an: "Ja, genau, du warst doch mitunter richtig begeistert, oder? Und so viel sind wir ja nun nicht gelaufen."
Goldie sah die beiden missmutig an. "Ja, ist ja gut, ihr habt Recht."
Dann grinste sie plötzlich wieder: "War ja wirklich ganz spannend!" Im Stillen ärgerte sie sich jedoch, dass ihre aufregenden und abenteuerlichen Entführungstheorien einem schnöden Test weichen mussten.
"Nun, jetzt wissen wir, worum es geht, aber wo die anderen jetzt sind, dass wissen wir immer noch nicht", meldete sich Zrval.
"Stimmt. Dazu steht nichts auf dem Zettel, oder Makeda?", fragte Rea. Die Gefragte schüttelte den Kopf.
"Und jetzt? Wie kriegen wir das heraus?", wandte sich Olga-Maria an die Anderen.
Nun waren sie wieder ratlos wie schon so oft zuvor an diesem Tag.
Plötzlich meldete sich Apophyllit zu Wort:" Wir Meister Altstein fragen können. Er vielleicht wissen, wo sich aufhalten die anderen Rekruten!"
Er erntete sprachlose Blicke. "Keine gute Idee?", fragte er betroffen.
"Oh doch, eine hervorragende Idee. Bei ihm könnten wir tatsächlich Glück haben. Also, gehen wir hin?" Aven sah die anderen an und sie stimmten zu.
Also machten sie sich nun auf, das Museum zum dritten Mal zu besuchen. Doch sie kamen gar nicht dort an.

18.08.2004 21: 17

Rea Dubiata

Es begann zu regnen. Die Straßengräben füllten sich mit Wasser und vermischten sich mit dem Dreck darin.
Makeda führte sie mal wieder. Sie liefen schnell, denn sie hofften, die ganze Sache bald beenden zu können. Olga-Maria keuchte, sie war langes Laufen überhaupt nicht gewohnt.
Am schlimmsten war es jedoch für Goldie. Die Uniform war zu groß und störte beim laufen. Da sie als einzige Normalgröße hatte, waren die anderen natürlich schneller und sie musste rennen. Schweiß vermischte sich mit Regen und dann konnte sie nicht mehr. Sie hielt an, peinlich berührt eine Schwäche zeigen zu müssen. Doch die anderen taten es ihr nach. Eine Pause tat auch ihnen gut. Aven blieb stehen und fand sich wenige Sekunden unter 60 Kilo Mensch im Straßengraben wieder.
"Schuldigung", murmelte Rea und hielt sich eine blutende Nase. Sie hatte nicht bemerkt, dass es nicht mehr weiterging und geradewegs in Aven hineingerannt.
"Schonnokee!", sagte Aven und fühlte mit der Zunge, ob er noch alle Zähne besaß. Erleichtert seufzte er.
"Es hätte schlimmer sein können", sagte Olga-Maria zynisch und half Rea auf, die nun bestialisch nach Abwasser stank. "Weißt du, du hättest auch in Apo rennen können."
"Dann hätte zumindest die Farbe gepasst!" sagte Rea monoton und suchte nach einem Taschentuch. Zrval reichte ihr eins, da in ihrer Uniform der NGFF nun alles durchnässt war.
"Sag mal, Makeda", begann Aven, der verzweifelt versuchte seine Kleider auszuwringen, "könnten wir nicht einen kleinen Umweg über die Kröselstraße machen? Ich würde so", er deutete auf eine Hose, die aus Schlamm zu bestehen schien, "ungern in einem Museum aufkreuzen. Wahrscheinlich schmeißt man uns sofort wieder raus!"
"Hmmm. Gut. So weit ist das von hier nicht", sagte Makeda und lief weiter, jetzt ein wenig langsamer.

21.08.2004 11: 50

Aven Resta

Sie ließen sich nicht dazu hinreißen an den Seiten der Straße in den trockenen Bereich unter die Dächer zu gehen. Nass waren sie sowieso schon, und der Regen spülte wenigstens einen Teil des Schweißes wieder weg der beim Laufen entstand. Als sie schließlich am Wachhaus ankamen waren alle Wächter nass bis auf die Haut. Rea war die erste dei ein Handtuch hatte und sich abtrocknete. Aven ging direkt zu seinem Schrank. Er hatte sich entschlossen sich noch einmal gründlich zu Waschen und wollte seine Sachen holen. Plötzlich stockte er in seiner Bewegung.
"Hey! Kommt doch mal her!", rief er den anderen zu.
"Was los sein?", fragte Apophyllit.
Als sich alle um Avens Schrank versammelt hatten zeigte er ihnen seine Entdeckung. Er öffnete seinen Schrank und zeigt ihnen den Zettel, der an der Innenseite der Tür hing:

Ihr seid weit gekommen. Bisher hatte noch keine Gruppe die Einladung gefunden. Jetzt wird euch der Rest sicher auch nicht mehr schwerfallen.

PS: Aven, nimm am besten gleich dein schönste Uniform wenn du dich Umziehst. Es dauert nicht mehr lange.


"Die beobachten uns!", entfuhr es Makeda.
"Scheint so", sagte Aven.
"Ich fühle mich jetzt irgendwie veralbert", war Goldies Kommentar.
"Ich auch ziehen an gute Uniform", sagte Apophyllit, der sich entschieden hatte nicht über diese Informationen nachzudenken.
"Okay, dann wollen wir ihnen doch den gefallen tuen und sie schnell finden", sagte Olga,"Oder?"

21.08.2004 22: 53

Goldie Kleinaxt

"So viel Zeit muß seien!" murmelte Goldie und stapfte zu ihrer Kiste. Heraus holte sie einen Lappen und reinigte ihr Kettenhemd vom gröbsten Dreck. "Diese dummen Zettelgeschichten gehen mir langsam auf die Nerven" nörgelte sie in ihren Bart hinein.
"Na komm Goldie!" Die anderen wollten die Sache so schnell wie möglich hinter sich bringen. Mürrisch stand nun auch die Zwergin auf und gesellte sich wieder zu den anderen.
Einstweilen war eine kleinere Diskussion über die weitere Vorgehensweise zwischen Makeda und Rea ausgebrochen.
"Ich denke wir sollten uns erstmal hier nocheinmal umsehen. Ins Museum können wir dann immer noch." argumentierte Rea.
"Aber hier habe ich doch heut morgen schon alles abgesucht. Ich bin doch nicht blind." Makeda wollte sich nicht geschlagen geben.
"Ich bin auch der Meinung, daß wir uns hier noch mal umsehen sollten. Schliesslich war hier auch ein Zettel, der heute früh noch nicht da hing." mischte sich Aven in den Disput ein.
Makeda schien nachzugeben. Zumindest brachte sie keine weiteren Einwände mehr vor.
Und unter Avens Führung schlichen sie nun wie Diebe durch das Wachhaus in der Kröselstraße. Hinaus aus der Umkleide und quer durch den Schlafsaal. Es war bereits Abends und das ganze Haus schien leer und verlassen. Auf den ersten Blick! Gerade als sie aus den Schlafsaal der Rekruten auf den Gang hinaustreten wollten, hob Aven die Hand und stoppte die ganze Truppe.
"Halt, ich glaub ich hab was gefunden!"
Er bückte sich und hob einen kleinen roten Papierschnipsel auf.
"Mmh. Das ist merkwürdig. Sieht fast aus wie Konfetti."
"He, schau da auf dem Gang ist noch mehr davon." Goldie rannte auf den Gang und entdeckte noch mehr solche Papierschnipsel. Rote, Blaue, Gelbe und Grüne. Und plötzlich kam sie aufgeregt zu den anderen Wächtern zurückgelaufen.
"Licht! Da ist Licht. Ich meine da in der Kantine da brennt Licht. Und ich hab Stimmen gehört." berichtete sie aufgeregt.
"Was?" Die anderen Wächter waren bis aufs letzte gespannt.
Gemeinsam schlichen sie sich durch den Flur in Richtung der geschlossenen Tür des Speiseraumes. Und tatsächlich unter der Tür schien Licht hindurch. Aber die Rekruten hätten schwören können, das dieses Licht vorher - das heisst vor 10 Minuten - noch nicht gebrannt hatte. Leise schlichen sich Rea und Aven bis vor die Tür. Auch hier waren merkwürdigerweise wieder diese komischen bunten Paierschnipsel zu finden. Und gerade als sie vorsichtig durch die Schlüssellöcher schauen wollten ...


22.08.2004 13: 04

Rea Dubiata

ZACK! Die Tür schwang auf und der Knauf traf Avens Stirn. Zum zweiten Mal an diesem Tag fand er sich unter dem Gewicht von Reas Körper wieder, denn dieser hatte dem Holz der Tür nicht standgehalten.
Rea war zum Glück weich gelandet, glaubte sich jedoch in einer seltsamen Vision. Konfetti und Luftschlangen flogen in der Kantine durch die Luft und wie aus einem Mund riefen fast dreißig Wächter "Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!"
"Äh, Aven, hattest du Geburtstag?" fragte Rea verblüfft, doch dann dämmerte es ihr. Langsam wie der Aufgang der Scheibenweltsonne fiel ihr wieder ein, dass heute ihr Geburtstag war. Sie wurde rot. In der ganzen Aufregung hatte sie das total vergessen. Olga-Maria half Rea auf und umarmte ihre Freundin.
"Alles Gute! Ich hab da gar nicht mehr dran gedacht! Wo heute alle .." doch sie kam nicht zum Ende ihres Satzes, denn da trat Hauptmann Daemon vor die verblüfften Rekruten. Er war mit Partyhütchen und Tröte bewaffnet und es fiel den Rekruten schwer, ordentlich Haltung anzunehmen.
"Da seid ihr ja endlich!" sagte der Hauptmann und grinste. "Herzlichen Glückwunsch, Rekrutin Dubiata. Und jetzt fröhlich sein und feiern! Das ist ein Befehl!"

22.08.2004 15: 56

Daemon

"Ihr dachtet wohl tatsächlich, wir würden Rekruten wild durch die Stadt dumme Zettel-Schnitzel-Jagden veranstalten.", fuhr der Hauptmann fort, während ihn die Wächter mit offenen Mündern anstarrten und die Party um sie herum langsam wieder in Schwung kam, "Ab und zu fällt uns etwas Neues ein.", er zwinkerte.
"Aber? Was? Warum?", stotterte Aven Resta und sah sich im Raum um, wo die anderne Rekruten zusammen mit ihren Ausbildern feierten.
"Wir mußten Fräulein Dubiata heute ein wenig außer Haus schaffen, um hier alles vorzubereiten.", erklärte Daemon, "Und als sie heute morgen verschlief, improvisierten wir eine kleine Ablenkung.", er runzelte die Stirn, "Und dass ihr drei gleich mit verschlafen habt,", er deutete auf Aven, Goldie und Olga-Maria, "Macht das Ganze noch ein wenig schöner."
"Warum habt ihr uns nicht einfach auf den Übungsparcour befohlen?", fragte Rea, doch Rekrutin Minös fuhr dazwischen.
"Warum macht es das schöner? Was haben wir mit Reas - Rekrutin Dubiatas", korrigierte sie sich, "Geburtstag zu tun?" Der Llamediosianer lächelte.
"Denkt ihr, wir schmeißen für jeden Rekruten, nur weil er grad Geburtstag hat, eine große Feier? Wir kämen vor lauter Festen gar nicht mehr dazu, euch auszubilden.", er nahm einen Schluck nicht näher identifizierbarer, roter Flüssigkeit zu sich, "Aber wenn Jemand Geburtstag hat am selben Tag, an dem sie zur Gefreiten befördert wird...", Rea jappste, "... das ist bei GRUND wohl eine Begründung, eine kleine Party zu feiern."
"Ich bin befördert?", fragte Rea ungläubig.
"Und wir?", rief Goldie aufgeregt, schon die Vision eines jetzt beginnenden, aufregenden Wächterlebens vor Augen.
"Und ihr.", antwortete Daemon und hob das Glas, "Herzlichen Glückwunsch."

ENDE

22.08.2004 18: 37

[1]  Eigentlich wäre der Ausdruck "Bruchbude" passender

[2]  wie alle Rekruten als falscher Feuerwehrmann verkleidet


Wörter:

Makeda Schreck   156
Apophyllit   190
Daemon   842
Aven Resta   1333
Olga-Maria Inös   2197
Rea Dubiata   2611
Goldie Kleinaxt   4569
 



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