Von der Wiege bis zur Bahre, Formulare, Formulare

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vollendet am 21.07.2004

Der Patrizier ordnet eine Volkszählung an. Und ausgerechnet ihr sollt sie durchführen!

Kanndra

Missmutig starrte Rince, Kommandeur der Stadtwache von Ankh-Morpork auf sein Schinken-Käse-Sandwich, das ihm als Marschverpflegung diente. Fast wäre es Vetinari gelungen, ihm den Appetit zu verderben. Fast...
Die neueste Idee des Patriziers würde ihnen nur wieder Ärger und noch mehr Arbeit einbringen. Die eigentlichen Aufgaben würden hintenan stehen und Verbrechen nicht mehr aufgeklärt. Das wiederum würde bald zu einem neuerlichen Imitschverlust der ohnehin nicht besonders angesehenen Wächter führen. Seufzend biss er von seinem Brot ab.
Was hatte es überhaupt für einen Sinn, Leute zu zählen? Der Kommandeur hielt überhaupt nichts von der ganzen Sache und das hatte er Vetinari auch deutlich gemacht... nunja, zumindest hatte er seine Meinung geäußert... oder es zumindest vorgehabt...
Als er die letzten Schritte zum Wachhaus am Pseudopolisplatz zurücklegte, besserte sich seine Laune schlagartig. Er hatte zwar versprochen, Wächter für die Volkszählung abzustellen, aber nicht welche und wie viele! Rince klopfte sich die letzten Krümel von der Jacke und winkte einen vorbeeilenden Rekruten gebieterisch zu sich.
Kurze Zeit später drückte er diesem eine hastig hingekritzelte Nachricht in die Hand. "Bring das zu Hauptmann McDwarf." Zeit fürs zweite Frühstück.

***


"Ach du meine Güte", war Humph McDwarfs Kommentar, als er die Nachricht des Kommandeurs entziffert hatte. Zielstrebig betrat er das Büro seiner Stellvertreterin und legte ihr den Zettel auf den Schreibtisch.
"Was ist das?" Kanndra hob fragend die Augenbrauen.
"Ein Auftrag von Rince. Übernimm du das. Ich ähh... muss noch mal in den Keller."
Die Ausbilderin sah ihm erstaunt hinterher und versuchte dann, aus den krakeligen, mit Fettflecken verzierten Buchstaben schlau zu werden.
"Gruppe... von... Rekruten für... Vat, nein Vot... Volkszählung abstellen... Volkszählung? Was bei allen Göttern soll das denn?" Kein Wunder, das Humph das an sie abgeschoben hatte. Sie seufzte und entzifferte den Rest als "Formulare bei Drumknott abholen, gez.Rince". Resignierend machte sie sich an die Arbeit.

***


Auch die acht angehenden Wächter, die bald darauf in ihrem Büro versammelt waren, schienen nicht gerade begeistert bei dem Gedanken, stundenlang von Haustür zu Haustür laufen zu müssen, um den Leuten unsinnige Fragen zu stellen. Irgendwie hatten sie sich das anders vorgestellt.
"Seht es als Training für Ermittlungen an. Da muss man manchmal ähnlich vorgehen", versuchte die Ausbilderin dem Ganzen etwas Positives abzugewinnen. "Ich schlage vor, ihr holt euch erst mal diese Formulare im Patrizierpalast ab."



29.05.2004 13: 51

Nyvania

Missmutig verliessen die Rekruten das Büro.

,,Volkszählung...'' sagte Nyvania nachdenklich. Die Wasserspeierin schien eine Zeit lang über den Sinn dieses Wortes nach zu denken, sagte jedoch weiter nichts.
,,Was bringt das überhaupt?'' fragte Shrappnell von Brigantine, der ebenfalls ein Wasserspeier war.
,,Keine Ahnung.'' kam es von weiter unten. Llan Flux sah sich einen Moment lang irritiert um, bis er Drogan Eisenschädel, den Zwerg, bemerkte der ein kurzes Lächeln andeutete.
,,Meiner Meinung nach, kllingt das, alls wäre das eine Art Notllösung. Versteht ihr?'' sagte Llan dann.
Die anderen sahen den Menschen kurz an und Scoglio, der Troll der Gruppe, bemerkte: ,,Es klingt nicht so, es so ist.''
,,Und warum sollen wir das machen?'' kam es von dem Menschen Sören Eltsam.
,,Wahrscheinlich hatte sonst niemand Lust darauf. Und Rekruten kann man ja leicht beschäftigen....''
,,Wir müssen's doch so oder so machen.'' führte Yogi Schulterbreit, ein Mensch, den Gedanken des Zombies Thask Verschoor weiter.
,,Volkszählung....'' sagte Nyvania erneut.
,,Was anderes fälllt dir nicht ein oder?'' brummte Llan mürrisch.
Nyvania bedachte den Menschen mit einem vernichtenden Blick, sagte jedoch nichts.
Schweigend erreichten die Rekruten den Patrizierpalast, doch als sie passieren wollten, versperrte ihnen die Wache den Weg.
,,Halt! Stehenbleiben. Was wollt ihr hier?!" fragte der Wächter ruppig und sah einen nach dem andern von oben bis unten an. Sein Blick blieb kurzfristig an dem Zombie hängen, doch als dieser ihn aus seinen eingefallenen Augen düster anstarrte, wandte er den Blick schnell ab und blickte die Rekruten immer wieder der Reihe nach an.
,,Also?'' fragte er noch einmal.
,,Wir sollen Formulare abholen.'' antwortete Sören, als wäre das Antwort genug. Selbstverständlich gab sich der Wächter damit nicht zufrieden und fragte nun noch ruppiger:,,Und die wären?''
,,Ist das wichtig?'' stellte Thask die Gegenfrage.
,,Natürlich ist es das.'' behauptete der Wächter mit einer Spur Überheblichkeit in der Stimme.
Schagartig wurde er mit acht mörderischen Blicken bedacht.
,,Formulare für 'ne Volkszählung.'' kam es knapp von Drogan Eisenschädel.
Der Wächter schien einen Moment lang zu überlegen, dann grinste er gehässig.
,,Gut.'' sagt er schließlich,, ihr könnt passieren.''
Wortlos und mit teilweise feindseligen Blicken maschierten die Rekruten an dem Wächter vorbei auf das Palastgebäude zu.
Sie holten ein paar mal tief Luft und traten missmutig ein.

29.05.2004 15: 17

Yogi Schulterbreit

"Sind die Wachen des Patriziers immer so unhöflich? Ich weiß nicht ob der Hauptmann das gutheißt." fragte Yogi, der noch keine (schlechten) Erfahrungen mit Palastwachen hatte.
"Nun", begann Nyvania schüchtern, "sie unterstehen nicht dem Befehl von den Offizieren der Stadtwache, sie bewachen nur den Palast, darum auch Palastwache." Die Gruppe von Rekruten bewegte sich zögernd durch die riesige Eingangshalle. Das Licht der Sonne fiel durch die großen runden Fenster und Nyvania’s Haar wechselte die Farbe von weiß zu hellblau. "Im Allgemeinen", fuhr Nyvania fort, "ist die Palastwache dafür bekannt, dass man sich besser nicht mit ihnen anlegen sollte, manche Leute hatten schon schlechte Erfahrungen mit der Palastwache. Aber man hört für gewöhnlich nicht viel von ihnen."
"Pah, alles nur Aufschneider!" war das einzige Kommentar von Drogan.
"Deine Haare haben schönes blau" stammelte Scoglio als der Trupp gerade die Treppe zu nächsten Ebene erreichte.
Nyvania wurde rot (soweit man das bei einem Wasserspeier sagen kann) und versuchte sich klein zu machen.
"Wohin müssen wir nun? Äh, war, war jemand schon mal hier?" fragte Rekrut Eltsam nervös in die Runde. Während alle andern die Köpfe schüttelten bewegte er seine Hand zum Mund und begann an den Fingernägeln zu knabbern.
Etwas ratlos standen sie da, man hatte ihnen doch nicht gesagt wohin sie gehen sollten, aber wenigstens haben sie in den Patrizierpalast gefunden, das ist doch schon mal was.
"Entschuldigen sie, werter Wächter", unterbrach Yogi einen der Palastwächtern der gerade dabei war übermäßig stolz an ihnen vorbei zu marschieren, "Unser Vorgesetzter hat uns zur Durchführung einer Volkszählung eingeteilt und uns hier her geschickt um die dafür nötigen Formulare abholen. Da uns nichts mehr am Herzen liegt als unserer Stadt zu dienen und unserem Vorgesetzten keine Schande zu machen wollen wir diese Aufgabe so schnell wie möglich und so gründlich wie möglich erfüllen. Nun, wären sie vielleicht so gütig uns den Weg zu weisen?" Man hätte annehmen können, dass Yogi’s Stimme ironisch oder gar sarkastisch klang, aber nicht ein Fünkchen davon war zu hören. Sogar sein Gesicht zeigte, dass er alles was er sagte ernst meint.
Einige Sekunden blickte der Wächter Yogi an, auch einige seiner Kollegen waren etwas verblüfft. Aber zu schnell gewann die Palastwache ihre Fassung zurück: "Glaubst du und deine Mit-Rekruten-Babys ihr könnt mich aufziehen? Dann habt ihr euch geschnitten. Ich, ich, ich" Sein Gesicht hatte die Farbe von intelligenter Roter Beete angenommen und seine Augen schienen fasst wie Speer auf die Rekruten fliegen zu wollen. Glücklicherweise versuchte er sich langsam zu beruhigen, er atmete dreimal tief durch und kam langsam wieder zu Vernunft. (wobei das bei der Palastwache ein eher undefinierter Begriff ist) "So, so der Auftrag für die Volkszählung also, hahaha den gönn ich euch. Diese Tür dort." Er deutete lachen auf eine Tür nicht weit von ihnen.
"Ich danke ihnen, und einen schönen Tag noch." verabschiedete sich Rekrut Schulterbreit und freute sich einen neuen Freund gefunden zu haben der schon wieder Anstalten machte ihn an die Gurgel zu gehen.
Mit schnellem Schritte bewegten sie sich auf die Tür zu. Rekrut Thask Verschoor klopfte an der Tür, warte auf eine Antwort und alle traten ein.
"Ah, da seit ihr ja, ich habe euch erwartet", kam es gedämpft hinter einen Aktenstapel hervor, "weil meine Zeit begrenzt ist will ich es kurz machen. Hier vor dem Schreibtisch sind die Formulare für die Volkszählung. Der Einfachheit halber hab ich sie gleich auf drei Leiterwagen verteilt. Nehmt sie, lest die Anleitung die dabei ist und dann teilt euch in drei Gruppen oder so, damit das ganze schneller geht. Dann geht durch die Stadt und erledigt das so schnell als möglich. Noch Fragen?"
"Bis "da seit ihr ja" ich hab verstanden", sagte Scoglio etwas unbeholfen.
Noch ein paar Erklärungen später begaben sich die Rekruten wieder nach draußen vor den Palast und betrachteten die Leiterwagen und die Anleitung zu Volkszählung.
Sie diskutierten ihr weiteres Vorgehen.


29.05.2004 16: 46

Drogan Eisenschädel

"Puh, was sollen wir bloß mit den ganzen Formularen machen?" fragte Nyvania.
"Vielleicht deponieren wir sie erst mal in der Wache." bot Sören an.
Llan schaute Sören mit einer hochgezogenen Braue an "Um dann jedes Mal wieder zurück zur Wache zu llaufen wenn wir neue brauchen? Ist vielleicht eher eine nicht so gute Idee."
Auf jeden Fall sollten wir erst mal 3 Gruppen zusammenstellen damit wir schneller Fertig sind." Brummte Drogan. "Und dann müssten wir uns noch einigen wer in welche Richtung geht."
"Llan Fux, Shrapnell, Thask gehen zusammen nach Westen. Also auf die linke Seite vom Ankh. Sören und Scoglio nehmen sich die Schatten vor. Yogi, Nyvania und ich fangen hier um den Palast herum an, also rechts vom Ankh."
Während Drogan redete schob er die jeweiligen Personen zusammen so das 3 Grüppchen entstanden. "So sind wir schön durcheinander. Hat jemand Einwände?"
Sie schauten sich alle gegenseitig fragend an. Einige schüttelten den Kopf andere zuckten mit den Schultern.
"Wir haben drei Lleiterwagen und drei Gruppen, passt doch." sagte Llan. Schnappte sich den Leiterwagen und fing an ihn in Bewegung zu setzen. "Kommt ihr?"
Scoglio packte sich einen anderen Wagen unter den Arm und rumpelte mit Sören Richtung Schatten davon.
"Und wo wollen wir anfangen?" fragte Yogi. "Wir sollten am Hier - gibtÂ’s - alles - Platz anfangen wenn ihr mich fragt." Nyvania schnappte sich den Leiterwagen "Na dann los, je schneller wir anfangen desto schneller sind wir im Eimer und trinken einen."
"Oder drei." sagte Drogan und watschelte, kopfschüttelnd über diese Aufgabe, hinter dem Wagen her.


29.05.2004 18: 16

Shrappnell von Brigantine

Shrappnell von Brigantine saß auf dem Leiterwagen, der von Llan gezogen wurde. "Ich fätfe..." fing er zwischen zwei Holperern an und versuchte gleichzeitig, den beachtlichen Stapel mit wenig Erfolg am Rutschen zu hindern "....der Job wird mühfamer, alf der Patrifier fich vorftellt. Ich frage mich, waf der gute Mann heute morgen gefrühftückt hat." "Könntest du bitte die Kllappe halten und dich ein klleines bisschen lleichter machen? Geht das?" fragte Llan Flux mit der Ungeduld eines Menschen, der einen Leiterwagen voller Papier samt einem gutgenährtem Wasserspeier zu ziehen hatte. Vor Anstrengung nahm sein Gesicht allmählich die Farbe seiner Haare an. "Fachte, Grofer, da vorn iffes ja fon! Vielleicht könnte auch Mr. Ungeduft mal für dich einfpringen." Etwas brummelnd übernahm der Zombie die Deichsel.

Die ersten Häuser kamen: Llan Flux erwischte natürlich gleich das Haus der Zeternden Alten Madame Mim. Er klopfte. Von oben goß es. "Ich hab nichts übrig für Diebesgesindel und ähnliches! Verschwindet, sucht euch gefälligst Arbeit! Vor allem der da!" zeigte sie auf den Zombie. "Dieses Haus ist AN-STÄN-DIG! Merkt euch das gefälligst! Achso, Wächter. Ich habe nichts zu verbergen, ich war immer anständig! Alle Nachbarn könnt ihr fragen, ich hab nichts verbrochen, jawohl!" Shrappnell zog sich an der Wand hoch, bis zur Dachrine. Dort sog er ein bischen was von dem Wasser raus und fpuckte... Verzeihung spuckte sie der alten Dame ins Gesicht, um ihren Redeschwall zu unterbrechen. Unten versuchte Llan lieber nicht zu raten, was das für eine Flüssigkeit war, die ihn getroffen hatte. "Der Patrizier bittet alle Bürger und damit auch Sie um einen kleinen Gefallen." ratterte Shrappnell los, bevor die Alte wieder zu Atem kam. Dann erzählte er von der Volkszählung und wie die Formulare, von denen er praktischerweise eins mitgebracht hatte, auszufüllen seien.


29.05.2004 20: 42

Nyvania

,,Guuuuut...''begann Yogi, doch Nyvania unterbrach ihn keuchend. Der Karren war doch ein ganz schön harter Brocken.
,,Könnte mir bitte, bitte jemand dieses Ding hier abnehmen? Habs ja lange genug gezogen.''
Drogan sprang ihr zur Seite und nahm den Karren an sich. Sie schenkte ihm ein dankbares Lächeln und wandte sich dann an beide:,,Also ich weiß zwar, dass es hier angeblich alles gibt, kenne mich allerdings kein bisschen aus.'' Sie sah sich um, der Platz war seltsamerweise nicht sehr belebt.
Das war auch Yogi und Drogan aufgefallen
,,hmm.....ziemlich still hier.....'' sagte Yogi.
,,Komisch.''gab Drogan zurück.
,,Und jetzt?'' fragte Nyvania.,,Bleibt uns wohl nichts anderes als die Leute wach zu klingeln....wo fangen wir an?''
Sie sahen sich unsicher um.
,,Da drüben ?!'' fragte Yogi schließlich
,,Warum nicht.''antwortete Drogan schulterzuckend.,,Irgendwo müssen wir ja anfangen sonst werden wir nie fertig.''
Sie setzten sich in Bewegung und erreichten das erste Haus. Nyvania klingelte einmal unsicher und sie warteten. Nichts geschah.Sie klingelte nochmal diesmal länger.
Wieder nichts.
,,Das kann doch nicht wahr sein.''stöhnte Drogan.
,,Und sowas muss uns passieren.'' brummte Rekrut Yogi.
Nyvania zuckte nach weiterem Sturmklingeln mit den Schultern:,,Bleibt un wohl nix anderes übrig als ein Haus nach dem Andern abzuklappern. Und die, die nicht da sind müssen wir später nochmal besuchen.''
,,Und da hörst du dich noch so optimistisch an?!" fragten die anderen beiden wie aus einem Mund.
Nyvania lächelte unschuldig:,,Wir könnens doch nicht ändern.''

29.05.2004 22: 56

Yogi Schulterbreit

"Wisst ihr was? Wenn hier gerade keiner ist, warum beginnen wir nicht in der Unsichtbaren Universität, da müsste doch immer wer zuhause sein, oder?" fragte Yogi nachdem sie eine Stunde und zwei geöffnete Türen weiter waren mit ein bisschen Unsicherheit in seiner Stimme.
Dem Grummeln von Drognan und dem Schulterzucken von Nyvania entnahm er, dass es ihnen anscheinend egal war. Also machten sie sich auf den Weg zur Unsichtbaren Universität. Das Glück war ihnen auf mehreren Weisen hold:
1) Sie liefen Schnapper nicht über den Weg, der für gewöhnlich in dieser Gegend anzutreffen ist und mit seinen Würsten im besten Falle Durchfall verursacht.
2) Auch der stinkende alte Ron schien sich zurzeit nicht in der Gegend aufzuhalten. (Obwohl man sagen muss, wenn er in der Nähe wäre könnte man ihn leicht mithilfe der Duftintensität umgehen)
und3) Auf dem Weg zu Unsichtbare Universitäten trafen sie einige der Leute die in ihrem Stadtteil wohnen und konnten so einen kleinen Teil der Formulare abarbeiten.

Nach einiger Zeit erreichten sie die Pforten zu Unsichtbaren Universität. Der Pförtner war von ihrem erscheinen nicht so erfreut...
"Wir haben keine Zeit um uns mit der Wache zu beschäftigen. Wir sind mitten in einer äußerst wichtigen Austreibung,..."
"Aber,...", warf Yogi ein, "sehr geehrter Magier, wir sind im Auftrag von..."
"Das interessiert mich nicht und wenn ihr im Auftrag von Io selbst hier wärt, WIR...HABEN...KEINE...ZEIT..." unterbrach ihn der Pförtner.
"Aber...", versuchte Nyvania ihr Glück, "wir brauch nur..."
Der Pförtner war wieder schneller und brachte sie mit einer schnellen Handbewegung zum schweigen.
"Aber, aber mein Freund", klang eine zuckersüße Stimme hinter dem Pförtner, "Wir wollen doch der Wache helfen und ihnen nicht ihre schon knappe Zeit stehlen" Der Unbekannte bewegte sich an dem Pförtner vorbei und stellte sich vor ihn, den Rekruten gegenüber. Er war eher mittelmäßig groß und trug eine grüne Brille. In seinen Händen hatte er ein Gerät auf dem in großen Buchstaben HEXI stand. "Darf ich mich vorstellen, Ponder Stibbons ist mein Name, Leiter der Abteilung für hoch genetische Magie. Ich habe gerade eine kleine Pause von viereinhalb Stunden, wie kann ich helfen?
"Wir sind im Auftrag des Patriziers unterwegs und sollen alle Bürger der Stadt zählen und erfassen." erklärte Drognan der seinen Blick nicht von HEXI lösen konnte.
"Hmmm, das wird glaube ich kein Problem sein, kommt nur herein ich werde mich sofort um die nötigen Formulare kümmern."
Trotz der missmutigen Blicke des Pförtners folgten sie Ponder in die Unsichtbare Universität.


29.05.2004 23: 46

Nyvania

Sie gingen staunend an den vielen Statuen der verschiedenen Erzkanzler vorbei. Es waren wirklich jede Menge .
Drogan schaffte es nur ab und zu die Statuen zu bewundern.Er konnte seinen Blick nicht von HEXI lösen.
Nach einiger Zeit bemerkte Yogi, dass jemand fehlte und sah sich nach beiden Siten um. Nyvania fehlte. Er stubste den Zwerg an und flüsterte:,,Hast du Nyvania gesehen?''
Auch Drogan sah sich nach der Wasserspeierin um.
,,Nein...'' sagte er unsicher dann wandte er sich nach hinten
,,Da ist sie ja.'' sagte er erleichtert.
Yogi sah sich ebenfalls um und bemerkte, dass die Wasserspeierin unter einem Fenster stand und sich nicht rührte
,,Was soll das denn?''murmelte er,,Für sowas haben wir keine Zeit.''
Er ging zu ihr und sah sie vorwurfsvoll an:,,Du weißt dass wir gerade Zeit verlieren? Kommst du?''
Doch das Mädchen rührte sich nicht, starrte nur vor sich hin.
Er schnippste ein paar mal vor ihrem Gesicht-nichts geschah.
Yogi sah Drogan verwirrt an, der ratlos zurück.
,,Was...'' doch Drogan unterbrach ihn
,,Gib ihr 'ne Ohrfeige.''
,,Ich soll WAS?'' fragte Yogi entsetzt,,Ich kann sie doch nicht schlagen.''
,,Ja ich komm nicht an sie ran. Also musst du ihr eine verpassen.''
,,Ich schlage keine Mädchen!!!" empörte sich Yogi.
Drogan schnaufte:,,Hier geht es aber anscheinend nicht anders. Guck dir mal ihre Hautfarbe an. Total grau. Die is Stein.''

Nachdenklich betrachtete Yogi Nyvania von oben bis unten und seufzte nach der Erkenntnis tief, dann nickte er, als ihm ebenfalls einfiel, dass die Wasserspeierin vorhin immer langsamer geworden war und anscheinend da schon angefangen hatte zu versteinern. Dann straffte er die Schultern und verpasste Nyvania eine schallende Ohrfeige.
Diese schlitterte en paar Meter weiter zu Boden, war dann aber wach.
Yogi hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Hand.
Nyvania stand auf und sah schuldbewusst in die Runde. Ponder war dazu gekommen.
,,Tschuldigung.''murmelte sie beschämt,,Das passiert manchmal.''
Die drei anderen nickten. Eine peinliche Stille trat ein die dann von Ponder unterbrochen wurde:,, Nun dann wollen wir uns mal um die Formulare kümmern.'' Er drehte um und setzte seinen Weg fort. Die anderen folgten ihm.
,,Danke'' murmelte Nyvania leise als sie an weiteren Erzkanzlerstatuen vorbeischlenderten.


31.05.2004 14: 47

Søren Eltsam

"Na toll", dachte Sören missmutig. "Eine bessere Idee hätte Drogan nicht haben können..." Er blickte sich etwas angstvoll um. "Nunja, immerhin war er so vernünftig, mir Scoglio mitzugeben." Die Anwesenheit eines Trolls ist irgendwie schon eine beruhigende Sache.
Während er so vor sich hin dachte, schlenderte Scoglio mit dem Leiterwagen unterm Arm neben ihm her.

Einige Minuten später erreichten sie die Schatten. Inzwischen hatte Sören die Hände tief in seinen Taschen vergraben um zu verhindern, dass er seine Fingernägel vollständig wegkaute. Mittlerweile hatte er sich allerdings, dank Scoglios Anwesenheit, wieder halbwegs gefasst und war nun bereit, den Schatten gegenüberzutreten.
Sie hielten an der ersten Tür. Sören suchte verzweifelt nach einer Klingel und klopfte höflich, als er nach längerer Suche immer noch keine gefunden hatte. Von drinnen ließ sich kein Laut vernehmen.
Fünf Minuten später wurde es Rekrut Eltsam zu bunt: "Scoglio, könntest du bitte einmal an diese Tür klopfen?"
"Wenn du sagen, Eltsam", erwiderte der Troll und klopfte zaghaft an die Tür, welche daraufhin umgehend in das Haus kippte.
"Vielen Dank, Scoglio."
"Ich doch gern gemacht, Eltsam."
"Entschuldigung, ist jemand zu Hause?", rief Eltsam in das dunkle Haus.
"Ähh, ja... was wollt ihr?", ließ sich eine etwas unsichere Stimme vernehmen.
"Wir von Patrizier kommen um zählen Leute", erklärte Scoglio hilfsbereit.
Daraufhin erwies sich der Hausbewohner erstaunlich auskunftsfreudig.

Drei Häuser später, bei denen diese Taktik ausnahmslos prima geklappt hatte, stießen die Rekruten jedoch auf ein Problem...


01.06.2004 2: 01

Llan Fux

"Toll," brummte Brigantine missmustig, "pfielleicht dauert diefe Volkfzählung noch einige Wochen wenn daf fo weitergeht..."
Mittlerweile hatte die Rekrutengruppe schon mehrere Bewohner der quirrligen Gasse gezählt, aber es wollte nicht so recht vorangehen. Mit den mathematiscehn Kenntinissen der Wächter war es im allgemeinen nicht sonderlich gut bestellt und so lag die individuelle Schätzung der bereits gezählten Personen zwischen 7 und 8,5. Sie lagen nahe dran.
"Aber wir haben doch eine Ewigkeit dazu Zeit," meinte Thask der Zombie und kolpfte an die nächste Tür.
In seiner Uniform hätte er sicherlich beeindruckend ausgesehen, wenn nicht alles an ihm einen ... schlotterigen Eindruck gemacht hätte.
Der rothaarige Llan Fux, der eigentlich eher unfreiwillig bei der Wache war, satnd direkt hinter ihm.
"Du vielleicht," sagte er so leise, dass Thask es nicht hören konnte.
Er schnüffelte in die Luft: "Sagt mall, findet ihr nicht, dass es hier stinkt?"
"Tschuldigung," sagte Thask eifrig "da kann ich nichts dafür, aber ich kann dir diese Nasenklammern anbieten."
Hilfsbereit lächelnd hielt er dem verwirrten Llan ein paar lächerlich aussehende Klammern, die mit rosa Zwirn verbunden waren entgegen. Dieser lehnte dankend ab und trat vorsichtshalber eineen Schritt zurück.
Die Tür vor den diskutierenden Wächtern öffnete sich und eine junge Dame erschien im Türrahmen. Es war nicht so, dass sie elfengleich schön gewesen wäre, aber sie hatte das gewisse Etwas. Zwei davon um genau zu sein.
"Hallo, gibt es einen bestimmten Grund weshalb ihr hier seid?"
Ihre Stimme klang tief und rauchig.
"Grnf...", sagte Llan Fux. "Wrgll..."
"Er meint daf wir Wäfter find und daf Volk fählen", sprang der Wasserspeier bei.
"Ihr pfählt das Volk?", fragte die Frau entsetzt.
"Äh, nein wir zählen die Bevölkerung", meinte Thask und schwankte ein wenig umher.
Das bezaubernde Lächeln erschien wieder auf den Lippen der jungen Frau: "Achso, dann will ich mal nicht so sein. Welche Nummer habe denn ich?"
"Sechs...", murmelte Llan mit verklärtem Blick und begann langsam zu erröten.
Während der kleine Wasserspeier den jungen Wächter zu nächsten Wassertonne schleppte, erledigte Thask die nötigen Formalitäten. Als sich die Tür vor dem Zombie schloss ertönte ein lautes Zischen hinter ihm und eine gewaltige Dampfwolke stieg von dem Fass auf.

Wenig später waren sie wieder unterwegs.
"Das warwenigstens eine angenehme Überraschung. Auf jedenfallll schöner als die Begegnung mit der grässllichen allten vettell vorhin", sagte Llan zu seinen Kollegen mit einem schiefen Lächeln und schüttelte sich die letzten Tropfen aus dem strubbeligen roten Haar. "Aber mir dauert das trotz allledem viell zu llange. Ich hab da eine Idee. Ich habe einige Zeit als Imbiss-Händller gearbeitet. In Ankh Morpork kommt früher oder später fast jeder zu den Essensständen und wir könnten einen eigenen machen."
Er verschwieg, dass er wenig Erfolg in diesem Geschäft gehabt hatte. Wenn man bedachte, dass sein Dialekt aus Llamedos manchmal klang, als ob er etwas von ganz tief unten nach oben husten wollte, war das iegentlich kein Wunder.
"Auf diese Weise könnten wir unsere Arbeit viell schnellller erlledigen und uns ein paar zusätzlliche Dolllar verdienen", fuhr er fort. "Das ist morallsich nicht einmall verwerfllich."
Er gestikulierte wild herum. "Mir fällt dazu ein toller Werbespruch ein: LECKER WASSER & BROT BEI DER WACHE. Das ist praktisch... Imädschpflege. Was haltet ihr davon?
Mit einem listigen Grinsen blickte er erwartungsvoll in die Runde.

01.06.2004 18: 47

Shrappnell von Brigantine

Im Hirn des Wasserspeiers ratterten die Zahnräder.
"Mit Waffer und Brot wirdf nicht klappen, wir müffen fon waf bieten."
Thask, Llan und Shrappnell sahen sich an.
"Wir lleihen uns bischen was aus der Kompaniekasse, wird so schlllimm schon nicht sein. Und schließlich vejubelln wirs ja nicht, wir setzen es zu dienstlichen Zwecken ein."
"Jedenfallf müffen wir Verftärkung holen."
"Okay, ich trommel die Leutchens zusammen, die jetzt dienstfrei haben."

Und so entwickelten die drei Wächter bemerkenswerte Aktivitäten.
An die Lebensmittelhändler im Umkreis der Wache erging folgende Bestellung: Fwei ganfe Ochfen, durch den Wolf gedreht, ein Bottich Fwiebeln, ein halber Bottich Fenfkörner, ein Viertel Bottich Fnittlauch, Falf und Pfeffer, gleich haufenweife, und noch ein paar andere Dinge. Zwei Bäckereien wurden von Brötchen komplett leergekauft. Und mehrere Fässer Bier samt einer Unzahl Krüge kam aus der Trommel.
Die Wächter hofften, daß das TIEFE Loch in der Kompaniekasse so schnell nicht auffiel. Nur leider befand sich da, wo mal Geld gewesen war, anschließend das wirtschaftliche Äquivalent eines Bombentrichters.

Der Teufel wußte, wie es Shrappnell vor langer Zeit geschafft hatte, eine Küche komplett mit Herd auf sein Lieblingsdach zu schleifen, aber nun schleppte er es herunter.
Ein paar alte Kisten verwandelten sich in einen Stand. Etwas Fett mit Graphit aus einer Wagenachse verwandelte sich in die Aufschrift: LEKKER BULL-ETTEN IM BRÖTCHEN: DIE WACHE LÄT EIN! GRATIS! UNKOSTENBEITRAG: FORMULAR BIDDE AUSFÜLENN!

"Gratis, bist du sicher?" fragte Thask skeptisch.
"Da kann mit Sicherheit keiner widerstehen." meinte Llan.

Schon bald brutzelten die ersten Frikadellen auf Shrappnells Herd. Nur der Erfolg stellte sich zunächst nicht wirklich ein.
"Forry, Kumpel" meinte der Wasserspeier zu Thask "Du bringft meine Kochkunft etwaf in Verruf."
Seufzend fügte sich der Zombie in sein Schicksal und übernahm es, Nachschub an Fleisch und Bier zu holen. Mit dem Ergebnis, daß der Laden zu laufen begann, die Kundschaft kam nun in Scharen angerannt. Wer nicht eingeteilt war, Shrappnell beim Fleischzubereiten zu helfen, achtete drauf, daß auf jeden Fall jeder, der etwas aß oder trank, sein Formular ausfüllte.
"He, Karottenkopf!" meinte der Wasserspeier zu Llan Flux "Denk Dir mal waf auf, wie wir ef faffen, daf JEDER auf dem Viertel hier hierherkommt!"

01.06.2004 22: 42

Llan Fux

Llan Fux nahm einen Schluck Bier und zwinkerte einer Näherin zu die gerade den imprvisierten Imbiss Stand der Nachtwache verlies.
"Kein Probllem, mir fällt bestimmt etwas ein. Übrigens haben einige Leute einen... Unkostenbeitrag (*hüstel*)für unsere Kasse gezahlt."
Grinsend zauberte er aus seinen Taschen 4 Beutel mit Kleingeld, 5 ganze halbe Ankh Morpork Dollar, 2 Kaugummis, einen unbenutzten Ohnesorge und eine hässliche Messingstatue hervor. Shrappnell verliebte sich sofort in die kleine Statuette und Llan war froh sie ihm überlassen zu können. Llan nahm einen weiteren Schluck aus seinem Bierkrug und sein Gesicht nahm zum wiederholten mal an diesem Tag eine rötliche Farbe an.
"Gebt mir mal eure Schlagstöcke Jungs."
Schulterzuckend gaben seine Kollegen ihm ihre Stöcke. Llan Fux nahm erst Shrappnells Stock entgegen, dann den von Thask und... erstarrte: "Äh, Thask SOLLLLTE dein Arm an dem Stock befestigt sein???"
Dere Zombie hüstelte eine Entschuldigung und nahm seinen Arm wieder an sich.
Llan liess sich von diesem Zwischenfall jedoch nicht beirren und begann die Schlagwaffen durch die Luft zu wirbeln.
Dann zog er jonglierend durch das ganze Viertel während Thask hinter ihm herschlurfte und die Glocke läutete. Gemeinsam sangen sie in einem ganz schön schaurigem Duett:
"Hört ihr Leute und lasst euch sagen,
unsere Uhr hat -äh,irgendeine- Zeit geschlagen.
Lasst euch von der Wache zählen,
ehe Hunger und Durst euch quälen!"
Der Lärm lockte die für die Stadt typische Menge an Schaulustigen an. Die Ankh Morporkianer würden für eine kostenlose Mahlzeit alles unterschrieben solange sie davon keine Nachteile hatten. Und wenn man dazu noch ein Spektakel geboten bekam, umso besser.
Die Zählung der unkonventionell arbeitenden Rekruten verlief wie am Schnürchen. Doch dann kam es zu einem Zwischenfall...

01.06.2004 23: 27

Søren Eltsam

"Ich weiß nicht, wie DU das siehst, Scoglio, aber ICH begebe mich ganz bestimmt NICHT in eine ZWERGENKNEIPE in den SCHATTEN!" sagte Sören zu seinem Begleiter und brachte es tatsächlich fertig, in einem Satz viel zu viele Worte zu betonen. "Und ich habe so den Eindruck, als ob die Herrschaften, die für gewöhnlich in einer ZWERGENKNEIPE in den SCHATTEN verkehren, nicht besonders gut auf Trolle zu sprechen sind... ähm, Scolio, was machst du da?"
"Ich öffnen Tür und zählen Zwerge", antwortete der Troll stolz und schien gerade eben nicht besonders gut zugehört zu haben. Sören seufzte, überprüfte, ob sein Messer sich in der Uniformtasche befand, klaubte sich noch ein altes Stück Holz aus einem Müllhaufen (besser gesagt aus DEM Müllhaufen, der Ankh-Morpork nun einmal war und ist) und folgte dem Troll ins innere der Kneipe.

Drinnen hatte eine verdammt laute Stille eingesetzt, als der Troll den Raum betreten hatte. Die Zwerge hielten in ihrer Keilerei inne und guckten den Troll etwas gereizt, nun ja, das ist vielleicht untertrieben... verdammt sauer an. Sören trat langsam und etwas ängstlich (er versuchte es natürlich zu verbergen, aber seine Augen spielten da nicht mit) hinter dem rechten Bein des Trolls hervor.
"Guten Abend, meine sehr verehrten Zwerge und.. ähm... Zwerge", brachte er hervor. "Wir sind zwei Rekruten von der Stadtwache und im Auftrag des Patriziers hier um eine Volkszählung durchzuführen... ähm..."
In einer Ecke des Schankraumes räusperte sich jemand, ein erstaunlich hilfsbereiter Zwerg, wenn man die Umstände bedenkt, und begann, das soeben gesagte zu übersetzten. Offensichtlich verstanden einige Zwerge nur Zwergisch.

Fünf Minuten später fand Sören sich erstaunlich lebend wieder auf der Straße und neben dem Troll vor, dreiundvierzig sorgfältig ausgefüllte Formulare in der Hand und etwas blau im Gesicht. Er begann wieder zu atmen.
"Sag mal, Scoglio, weißt du, wie wir das geschafft haben?" fragte er seinen Kollegen.
"Wir reingehen, du sprechen, Zwerge ausfüllen Formulare", antwortete der steinerne Riese.
"Aber irgendetwas fehlt doch dazwischen noch, oder danach", dachte Sören bei sich und rieb sich abwesend die schmerzende rechte Hand.

02.06.2004 11: 59

Yogi Schulterbreit

"So da wären wir..." meinte Ponder Stibbons vor einer kleinen Tür im hinteren Teil der Universität. Er öffnete sie schwungvoll und trat in einen mäßig beleuchteten Raum, dessen Wände mit roter Seide verhängt waren. "Nehmt doch Platz.", führte er das Gespräch mit einer einladenden Geste weiter, "Darf ich etwas anbieten? Kuchen? Tee? Bier? Würstchen im Schlafrock? Mäuseblu... oh, wie kommt das hierher? Na ja egal... Darf es etwas sein?"
Drogan war zu beschäftigt damit, zu beobachten wie Ponder HEXI auf einen extra Tisch stellte und etwas RAM (Reiner Apfel Most) nachfüllte, um zu antworten.
Nyvania und Yogi hatten anscheinend denselben Gedankengang, schüttelten den Kopf und sagten fast zeitgleich: "Nein danke, nicht im Dienst!" Sie sahen einander an und blickten schnell wieder weg. Als Ponder das sah huschte ein kleines Lächeln über sein Gesicht.
"Nun wollen wir mal... darf ich die Formulare sehen?" fragte Ponder immer noch lächelnt.
"Natürlich werter Magier ich hab sie gleich..." antwortete Yogi suchend. Er hockte vor dem Leiterwagen und krammte in den Formularen. "Ah hier ist es." sprach Yogi und musterte das Formular, schon der Briefkopf klärte so einiges:


Formular A23 zur Erfassigung von Magiern, Hexen, Zauberern, Beschwörer, Dschins, Gins, Drachen, Golems, Würstchenverkäufern, Dämonen und anderen durch Magie angetriebenen, erzeugten, gelenkten, beschworenen Wesen der Stadt Ankh'Morpork. Des Weiteren umfasst dieses Formular alle Verwender, Verbraucher, Erzeuger und Verschwender von jeglicher Art der Magie oder ähnlichen. Wem dieses Formular nicht passt hat recht auf Einspruch vor dem Patrizier und kann sich jederzeit freiwillig im Palast einfindigen um dem Patrizier seine Beschwerde mitzuteilen.


Feierlich überreichte Yogi dem Magier das Formular in vielfacher Ausführung. "Hier, ich... ähh... wir wären sehr froh wenn sie sich so bald als möglich darum kümmern könnten." leitete Yogi ein.
Ponder Stibbons nickte und sagte: "Kein Problem, ich muss nur kurz in unsere Archive sehen und bin gleich wieder da. Noch schneller als sie "Tranzzentalischesdifferenzierungszustandsdiagramm" sagen können" Kaum gesprochen, war er auch schon durch die Tür hinter seinem Schreibtisch verschwunden.
Nyvania und Yogi waren so damit beschäftigt diesen Zungenbrecher von einem Wort auszusprechen, das sie gar nicht merkten wie Drogan plötzlich aufstand und auf HEXI zuging. Als er in Reichweite kam streckte er seine Hand nach einer der Ameisen aus, die HEXI antreiben. Immer näher und näher wanderte seine Hand. Mit einem leisen "Pfsch" war es um die Ameise geschehen...

02.06.2004 21: 40

Kanndra

Sören konnte seine Gedanken nicht zuende führen, denn jetzt kam es wie es kommen musste:
"Flossen hoch, Wächter", tönte es hinter ihrem Rücken.
Schnell stellten die beiden Rekruten fest, dass sie von unfreundlich dreinblickenden Menschen umringt waren. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste. Auch zwei Trolle befanden sich in der Gruppe.
"Und jetzt rückt mal schön euer Geld raus", forderte ein mit einer auffälligen Narbe verzierter Mann.
"Ähmm, alscho... wir ähh... haben nüschts... der Schold..."
"Kannst du mal deine Finger aus dem Mund nehmen, wenn du mit mir sprichst? Oder bist du noch ein Baby?" Der Narbige lachte bellend auf.
Völlig unbeeindruckt zeigte Scoglio auf einen der Trolle und fragte ihn: "Wieviel du sein?"
Verdutzt begann dieser zu überlegen. Nach einigen Augenblicken sagte er befriedigt: "Eins. Ich sein eins."
Scoglio nickte und fragte den anderen: "Und du? Wieviele du sein?"
"Was soll denn das?" wurde die Fragestunde von einem der Menschen unterbrochen. "Sind wir hier im Matheunterricht?"
"Wir äh... sollen im Auftrag des Patriziers die Bevölkerung zählen", warf Sören schüchtern ein, wobei er vorher schnell die Hände in die Taschen gesteckt hatte.
"Ich auch sein eins", fiel dem zweiten Troll ein.
"Du nicht können sein eins, wenn ich eins sein", brüllte Troll Nummer eins den anderen an und schlug ihn mit seiner Faust k.o.
Sören betete zu allen Göttern, die ihm einfielen und zog ein Formular vom Stapel. "Spezies?", fragte er den Narbigen.
"Mensch und du?"
"In Ankh-Morpork wohnhaft seit?"
"Vierzig Jahren." Die Brust des Räubers schien leicht anzuschwellen. Eifrig kritzelte Sören die Antworten auf das Formular.
"Momentan ausgeübter Beruf?"
Plötzlich war es so still, das er sein Herz klopfen hören konnte.

03.06.2004 17: 12

Shrappnell von Brigantine

....und der Grund dafür war Handtäschchen.

Vor langer Zeit hatte sich jemand einen Scherz erlaubt und eine nTruhe aus intelligentem Birnbaumholz gezimmert.
Was mit dieser geschehen war, konnte der Schreiner nicht mehr in Erfahrung bringen, angeblich soll sie an einen reiselustigen Zauberer aus Ankh-Morpork geraten sein, aber die Idee fand Anklang und so wurden noch weitere gebastelt. Zwei davon, Handtäschchen und Überseekiste kamen mit einem Ikonographberichterstatter nach Ankh-Morpork.
Nach dem tragischen Ableben ihres Herrchens, der einen Bericht über das Bandenwesen in den Schatten schreiben wollte (deswegen stand auf der Akte ja auch "Selbstmord"), verschwand Überseekiste spurlos. Handtäschchen suchte sich einen neuen Herrn und fand ihn in Simon Überfall, einem Fuhrmann.

Inzwischen war die Schlange vor der Fleischklopsbraterei so groß, daß sie drei Verkehrsstaus gleichzeitig verursachte, in einem hatte Simon Überfall seinen Karren abgestellt. Und Handtäschchen.

Tja, wie es das Schicksal nicht anderst wollte, geriet Überfall mit einem Mann weiter vorn in einen heftigen Streit, laut genug, daß es das Gepäckstück auf seinen unzähligen Beichen mitbekam.

Und damit startete das Verhängnis. Zwar hatte Madame Mim wegen des inzwischen nicht unbeträchlichen Lärm wieder zu keifen angefangen, aber niemand achtete auf sie, als Handtäschchen durch die Menge gewalzt kam. Man sah nurnoch eine Schneise und umherfliegende Personen.

06.06.2004 22: 53

Søren Eltsam

"Sag mal, du WÄCHTER", er spuckte das Wort aus wie eines von Schnappers Würstchen,"willst du mich eigentlich auf den Arm nehmen?"
In einem spontanen Anfall von Leichtsinn und Courage, ausgelöst durch viel zu viel Adrenalin in Sörens Blutbahnen, antwortete der blonde Wächter: "Nein, aber Scoglio kann das gerne übernehmen, wenn du unbedingt möchtest".
Stille.
Als er noch einmal darüber nachdachte fiel ihm auf, dass das Leben recht schön gewesen war und er eigentlich noch nicht Abschied nehmen wollte. Er rechnete mit allem, nur nicht damit, dass Narbengesicht schallend anfing zu lachen. Er wand sich in einem grauenvollen Lachkrampf, während ihn die Umgebende Menge anstarrte und nicht verstand, warum gerade diese etwas flache Bemerkung des Wächters ihn so amüsierte.
Sein Körper zuckte auf dem Boden, nch und nach verklang das Lachen. Narbengesicht bewegte sich noch ein letztes mal und blieb dann schlaff liegen. Er hatte sich tot gelacht.
Sören hatte, wie alle anderen, immer noch nicht begriffen, was an seiner Bemerkung so lustig gewesen ist und glotzte ungläubig auf den Leichnam. Geistesabwesend zerriss er das für den Narbigen bestimmte Formular und blickte zu den umstehenden Straßenräubern. Er schluckte.
"Nun...", brachte er hervor, "wenn sie nun so nett wären... äh..."
"Eltsam meinen, ihr füllen aus Papier und dann gehen. Wir holen jemnd um begraben Lachsack."
Die Stille wurde immer stiller. Schweigend nahmen sich die Passanten, welche schreiben konnten, die Formulare aus Scoglios Pranke. Der Rest ließ sich beim ausfüllen helfen.
Sören saß die ganze Zeit über niedergeschlagen in einer Ecke. Es ist wirklich nicht lustig, wenn jemand sich tot lacht und Sören machte sich schlimme Vorwürfe. Es war schließlich seine Antwort gewesen, die es so weit hatte kommen lassen.

Ein wenig später spürte er eine große Hand, die ihn hochhob. Er wurde auf Scoglios Schulter gesetzt und starrte weiterhin trübsinnig in die Gegend, während der Troll weiter durch die Schtten zog und Leute befragte.

Alles klappte relativ gut, da der Troll mit seiner Ruhigen Art, den sie Überfallenden zu begegnen alle etwas verwirrte. Die ausgefüllten Formulare stapelten sich im Leiterwagen.

Gegen Mittag hatte Sören sich wieder einigermaßen gefasst. Gerade rechtzeitig, denn diesmal waren es nicht nur ein oder zwei Straßenräuber, die sie überfielen. Auf einer Straßenkreuzung warteten ungefähr sechzig bewaffnete, die die Fluchtmöglichkeiten zu allen Seiten versperrten. Hinter den Rekruten sprangen noch einige auf die Straße und blockierten den Rückweg. Sören sah sich angstvoll um und auch Scoglio wirkte nicht mehr ruhig. Die Straßenräuber gingen viel zu organisiert vor...
Söre3n stellte das Nägelkauen ein und zog sein Messer und die Eisenstange, welche er seit der Zwergenkneipe im Gürtel trug. Es würde wohl zum Kampf kommen und die Chancen standen definitiv gegen Sören und Scoglio. Nur leider in diesem Fall NICHT eins zu einer Million...

07.06.2004 10: 19

Drogan Eisenschädel

"He, seit Ihr die 2 die hier in den Schatten rum laufen und unschuldige Gauner belästigen?" Fragte jemand aus der vorderen Gruppe. Dabei schloss sich immer mehr der Kreis um Sören und Scoglio.
"Äh, ja nun, Äh" begann Sören stotternd. "Wir nixe belästigen Gauner. Wir sein Wächter und machen Zählung." sagte Scoglio gelassen wie ein Troll.
"Eine Zählung? Was Zählt ihr denn? Messer? Ratten? oder gar Überfälle die es hier gar nicht gibt?" Sören hatte seine Fassung wieder gewonnen "Nein, wir Zählen die Einwohner von Ankh-Morpork."
"Und wozu soll das gut sein?" fragte die Stimme aus der Gruppe.
Sören überlegte, ja, wofür eigentlich? Er musste sich schnell etwas einfallen lassen denn sonst könnte es sein das sie die Schatten mit den Füßen zuerst verlassen würden.
"Wir machen das damit Ihr wisst wie viele Gauner im Verhältnis zu Opfern stehen. So könnt ihr euch besser aufteilen und Organisieren." Sören wusste das die Chance sehr gering war das man ihm das abkaufte aber etwas Besseres fiel ihm gerade nicht ein.
Gemurmel ging durch die Gauner und erstaunlicher weise hielten sie erst mal darin inne böse und grimmig auf Scoglio und Sören los zu gehen. Nach ein paar Minuten Getuschel und Gemurmel löste sich ein Zwerg aus der Gruppe und kam auf die beiden Wächter zu.
"Und du sagst uns auch bestimmt die Wahrheit?" fragte der Zwerg.
"Ja natürlich" sagte Sören "Ihr Profitiert ja nur daraus. Und wenn mir jeder von euch so ein Formular ausfüllen könnte?" damit drückte Sören dem Zwerg eins in die Hand. Dieser schaute sich das ganze interessiert an "Komme gleich wieder" sagte er geistesabwesend und ging zu der Gruppe Gaunern zurück die sich mittlerweile zu einer großen Traube gesammelt hatten. Nach wiederum einiges an Gemurmel und ein paar Minuten später kam der Zwerg erneut zu Sören und Scoglio. "Nun gut, wir haben beschlossen mit zu machen. Damit könnten wir vielleicht endlich mal ein wenig Ordnung in unsere Organisation bekommen."
Es dauerte nicht lange und Scoglio uns Sören waren von den Gaunern umringt. Bloß nicht deswegen weil sie in ihnen Opfer sahen. Jeder Wollte ein Formular haben oder hatte Fragen zu verschiedenen Punkten. Mansche brauchten auch Hilfe beim Vorlesen und ausfüllen. Es ging zu wie bei einem Kostenlosen Bierausschank.

08.06.2004 17: 25

Yogi Schulterbreit

+++ Huch! Hier kommt der Käse! +++ Melone Melone Melone +++ Fehler bei Adresse Sirupminenstraße 14, Ankh Morpork +++ Einseinseinseinseinseinseinseins +++ System Reset +++ Hallo, Mama testen +++ Kein-Käse-mehr-Fehler +++ Herr Wackelpeter! Herr Wackelpeter! +++
Immer schneller und schneller schrieb HEXI die Meldung aufs Papier und immer weiter stolperte Drogan von dem Tisch zurück. Als er rücklings über einen Hocker fiel wurden die anderen beiden Rekruten auf ihn aufmerksam...
Sie musterten Drogan dem der Schweiß auf der Stirn stand und der immer weiter in eine Ecke rutschte und dort wie ein kleines Kind die Knie an seine Brust zog. (Bei Zwergen ist das ja kein weiter Weg)
Während Nyvania versuchte sich um Drogan zu kümmern, baute sich Yogi
vor HEXI auf und versuchte wiederum HEXI zu beruhigen: "Pscht, alles wird wieder gut werter Herr...HEXI, Herr Stibbons ist sicher gleich wieder hier und alles wird wieder gut. Ganz sicher, denn die Magier hier sind kompetente Menschen die mit der ihnen von höheren Mächten anvertrauten Verantwortung weise umgehen und uns, den Rest der Stadt, die gesamte Scheibenwelt nie..." die poetische Rede von Yogi Schulterbreit wurde von einem Rülpser der von einer Nebenhalle zu kommen schien unterbrochen. Es folgte Gelächter und wieder Stille.
"Anscheinend handelte es sich bei der Austeibung von der der Pförtner gesprochen hat um die Austreibung der Reste der Speisekammer!", dachte Nyvania, die nicht soviel von Magiern hielt wie Yogi.
Durch diese Unterbrechung verlor Yogi den Faden und runzelte nur die Stirn. Doch es war sowieso schon egal, denn Ponder Stibbons kam schwungvoll, mit den Stapel ausgefüllter Formulare zurück. Etwas perplex starrte er in die Runde, dann warf er einen Blick auf HEXI und lief sofort zu dem Beistelltisch.
"Ach, Verdammt nicht schon wieder, ich muss endlich einer andere Antriebsmöglichkeit finden, die Lebenserwartung von Ameisen ist viel zu gering."
HEXI schrieb gerade +++Geteilt-durch-Gurke-Fehler +++ Bitte Universum Reinstallieren UND Rebooten +++
"Aber das ist ja glücklicherweise kein Problem.", fuhr Ponder fort und begann ein Wort auf das Papier zu schreiben.
F-R-O-S-C-H-P-I-L-L-E-N
+++ Guten Abend Liebe Freund. Wie Geht Es Euch? +++
"Gut,", antwortete Ponder, "und jetzt ruh dich etwas aus, damit du wieder zu Kräf... äh Vernunft kommst!" Ponder wandte sich wieder den Rekruten zu und lächelte. "Hier eure Formulare und wenn ich euch jetzt hinaus geleiten darf, ich wurde in die Nebenhalle gerufen."
Schweigend setzte sich die Gruppe in Bewegung und wurde von Ponder nach Draußen geführt. Er verabschiedete sich und verschwand wieder in der Universität...
"Ach verdammt, ich habe meinen Helm drinnen liegen lassen,..." begann Yogi und bemerkte, dass er den Helm aufhatte, "äh ich meine meinen Geldbeutel", verbesserte er sich und huschte wieder hinein, noch bevor Drogan und Nyvania etwas sagen konnten.
Drinnen rannte er Ponder nach und keuchte: "Es tut mir Leid Herr Stibbons, aber ich muss es ihnen sagen, die Ameise ist keinen natürlichen Tode gestorben, es war so das..."
"Ich weiß was passiert ist, was wäre ich wohl für ein Magier wenn ich es nicht wüsste?", unterbrach ihn Ponder.
"Oh,... na wenn das so ist Herr Stibbons, sie haben doch nicht vor sich zu Beschweren, oder? Das könnte nämlich das aus für einen Wächter sein, wenn von der Unsichtbaren Universität eine Beschwerde kommt." sprach Yogi und sah Ponder mit großen Augen an. Ponder schüttelte den Kopf und wies zu Tür. Yogi bedankte sich überschwänglich und ging in Richtung Tür.
"Übrigens,... wie heißt du?" fiel Ponder gerade ein.
"Schulterbreit, Rekrut Yogi Schulterbreit, Herr Stibbons." antwortete Yogi und wirbelte noch einmal herum.
"Nenn mich Ponder, Yogi... Wir sehen uns." ergänzte Ponder, nickte und schritt würdevoll um die Ecke und Yogi ging lächelt zu seinen Kollegen nach Draußen.

08.06.2004 19: 40

Llan Fux

"Waaaaaahhh-aaaahhhhhhhhh-aaaaaahhhh!"
Llans Schrei klang in Thasks Ohren manchmal nah und manchmal fern. Nun, eigentlich kein Wunder denn ein Ohr lag unter dem Stand, während sich das andere in einer Ritze zwischen den Pflastersteinen verfangen hatte.
"Aaaaaah- Waaaah-haaaaaaaaaaaaaaaa!"
Der Zombie richtete sich langsam auf (das beherrschte er sehr gut) und begann aus Gewohnheit ein wenig zu stöhnen. Dann betrachtete er mit gerunzelter Stirn die Mulde die sein Körper im Boden hinterlassen hatte.
"Uuuaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhh!"
ZACK!
Mit einem markerschütternden Krachen landete Llan Fux auf Shrapnell und beide gingen in einem wüsten Haufen aus Armen, Beinen und seltsamen Stuckverzierungen zu Boden.
Handtäschchen jagte den Streithahn weiterhin immer und immer wieder im Kreis. Jetzt wurde es allerdings schneller, da es von der Last des rothaarigen Rekruten der sich todesmutig daraufgeworfen hatte, befreit war.
*Handtäschchen hierher," rief Überfall und liess eine scharfen Pfiff zwischen den Zähnen erklingen. Sein gerupft aussehender Streitpartner hatte sich ängstlich auf einen Laternenmast gerettet und konnte druch nichts bewegt werden wieder herunte rzu kommen. Mit einem verliebten gurren flatterte eine Taube näher und landte schliesslich auf seiner Schulter. Eine zeitlang betrachtete sie mit schiefgelegtem Kopf interessiert das Treiben unter ihr. Da Tauben aber nicht sonderlich gut sehen, verlor sie schnell das Interesse und schlief auf der Schulter des verkrampften Mannes ein.
Einige Schritt tiefer rappelte sich ein Haufen zerschlagener und teilweise zerstreuter Wächter wieder auf.
"Pff", meinte Brigantine. "Da faben fir aber noch einmal Pflück gefapft."
Llan Fux erbrach sich. In seinem Kopf feierten tausend kleine Kobolde ein wildes Fest. Vielleicht waren es sogar mehr. Er konnte sie nur schwerlich zählen, weil sie so schnell im Kreis tanzten.
"Entschuldigung Maam", meinte Thask freundlich lächelnd zu der grässlichen Frau Mim und baute sich vor ihr auf. "Du stehst auf meiner Hand."
Frau Mim vergass einen Moment sogar sich über das Tohuwabohu zu beschweren und blickte den Zombie verwirrt an. Ihr Blick glitt von seiner Gestalt zu ihrem Fuss. Dann schrie sie spitz auf und schüttelte Thasks Hand von ihrem Absatz.
"Danke Maam."
Llan lehnte sich stöhnend gegen den Stand und rieb sich den schwirrenden Schädel: "Wisst ihr was? Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden."
"Das Pfiertel haben wir bald geschafft," nuschelte der Wasserspeier. "Danach machen wir Feierabend und sollten uns mit den anderen treffen."

08.06.2004 23: 06

Drogan Eisenschädel

"Ich kann Zauberer irgendwie nicht leiden." murmelte Drogan sich in den Bart als der Pförtner sie raus lies. Trotzdem funkelten seine Augen bei dem Gedanken an HEXI. Er hatte etwas übrig für technische Dinge. "Sag mal Yogi, hätte uns das Gerät nicht bei der Volkszählung helfen können?"
Yogis grinsen verflog und er schaute Drogan nachdenklich an "Ja vielleicht aber die Zauberer werden kaum ihre Zeit damit vergeuden uns zu helfen. Es war ja schon nicht üblich uns überhaupt rein zu lassen. Da hatten wir großes Glück."
"Na ob das Glück war lässt sich streiten." brummte Drogan. "Und jetzt?" fragte Nyvania ungeduldig "Es ist bereits Mittag und wir haben gerade mal Universität. Wir sollten mal etwas in die Hufe kommen."
"Ich würde vorschlagen das wir uns jetzt Richtung Alchimistenstrasse arbeiten und dort die Gilden abklappern." sagte Drogan und ging ohne auf eine Antwort zu warten los. Auf dem weg gingen sie von Haus zu Haus und füllten Formulare aus. Das funktionierte so auch recht gut da die Bürger sehr aufgeschlossen gegenüber den Wächtern waren. Sie mussten nur aufpassen das sie sich nicht verquasselten.
Sie hatten fast die komplette Strasse durch als sie merkten das etwas nicht stimmte.
"Yogi? Irgendetwas fehlt."
"Du hast recht Drogan, seltsam aber, ach jetzt weis ich was es ist."
"Nyvania!" kam es von beiden wie aus einem Mund. Sie drehten sich suchend um und erspähten Nyvania an einer Tür stehend etwa auf der Höhe der Straßenmitte.
"Was tut sie da so lange?" Fragte Drogan und ging mit Yogi in ihre Richtung. "Keine Ahnung, vielleicht hat sie jemanden getroffen den sie kennt." spekulierte Yogi.
Als sie immer näher kamen konnten sie sehen das die Tür vor der Nyvania stand geschlossen war. Außerdem hatte sie ein Formular in der linken Hand, einen Stift in der rechten und ihr Mund war offen als würde sie gerade etwas sagen wollen.
"Nehmt das ding von meiner Tür weg." Kreischte eine etwas hysterische Stimme aus dem Fenster über der Tür. "Da bin ich freundlich und nett, fülle auch noch dieses Formular aus und dann steht plötzlich diese Statue vor mir. Das ist unerhört." Die Stimme die von einer recht runden Frau kam verschwand als sie das Fenster schloss.
"Das kommt mir irgendwie bekannt vor." sagte Yogi und kratzte mit dem Finger an der grauen Wange von Nyvania "Sie ist wieder zu Stein geworden."
Ohne lange zu fackeln trat ihr Drogan gegen das Schienbein. "Aua" kam es von Nyvania. Ihre Haut sah schon wieder normal aus. "Du solltest dir eine art Alarmanlage einbauen wenn das passiert. Dann wissen wir wenigstens was los ist." sagte Drogan und war auch schon wieder auf den Weg zum Wagen.
"Na ja, ich kann ja nichts dafür. Entschuldigung." sagte Nyvania und wurde rot.
"Du brauchst dich doch deswegen nicht zu schämen, wir haben alle unsere Macken, Drogan ist zum Beispiel ein ziemliches Raubein aber er meint es sicher nicht so." damit stupste Yogi sie an und lächelte aufmunternd. "Kommt ihr oder wollt ihr euch dort in Stein hauen lassen?" rief Drogan mit einem leisen kichern zu ihnen.

09.06.2004 0: 18

Yogi Schulterbreit

Immer weiter und weiter kämpften sich die drei unerschrockenen Rekruten von Gilde zu Gilde. Es kam zwar zu einem kleinen Zwischenfall mit der Narrengilde, der auf die Worte "Klopf! Klopf!", die Frage "Wer ist da?" und eine ziemlich dumme Antwort zurückzuführen war. Ansonsten war alles eigentlich kein Problem.
Yogi warf einen Blick auf den Leiterwagen, der Stapel mit den unbearbeiteten Formularen wurde kleiner und kleiner. Während der Haufen ausgefüllter Papiere immer mehr ins Wanken geriet.
"So, nun fehlt uns eigentlich nur noch die Sirupminenstraße wenn ich nicht irre..." kam als Bemerkung von Yogi der sich mit fragendem Gesichtsausdruck zu Drogan und Nyvania umdrehte. Beide nickten und Yogi fuhr mit dem Leiterwagen etwas zu ruckartig ums Eck, sodass die Formulare bedenklich ins Schwanken gerieten.

Nach einem kurzen Fußmarsch über die Götterinsel erreichten sie die Sirupminenstraße und wieder fing der Spaß von vorne an. Auf dem ersten Haus prangte ein riesiges Schild auf dem stand:

Schneiderei Keuchhust
der letztige Schrei für alle modebewussten Untoten.
DIE Adresse für maaßgeschnaiderte Kleidungsstücke.
Egal, ob Hemden mit Schnellöffenigungsverschluß für Werwölfe (damit sie niche so rasch kaputt gehen), lange schwarze Kutten mit hohen Kragen für Vampire oder Pullover mit variabler Ärmellänge & -anzahl für die Igor-Familie.
Wir habe alles was das Herz (egal ob es schlägt oder nicht) begehrt.
Jetzt neu auch mit Modeberatung!!!


"Na dann mal los." begann Nyvania und wankte die wackelige Treppe zur Schneiderei nach oben. Als sie die Tür öffnete vernahmen die Rekruten ein leises klingeln und von Extrastube ganz hinten im Geschäft schrie eine jugendliche Stimme: "Einen Moment, ich bin sofort bei ihnen..."
Die Rekruten sahen sich etwas um und bemerkten verschiedenste Schöheitsartikel, wunderschöne lange Kleider, Mäntel und Umhänge, Spinnweben in verschiedenen Größen und die muffige Luft die hier herrschte. "Ja, eindeutig ein Geschäft für Untote." sagte Drogan etwas abwesend.
Umso größer war seine Überraschung als plötzlich ein mutmaßlicher Mensch den Raum betrat, zu einer kleinen Verbeugung ansetzte und schnell hinter den Verkaufstresen huschte.
"Willkommen in der Schneiderei Keuchhust Mitglieder der Wache, mein Name ist Severin Siebenstreich, ich bin der Schneidergehilfe von Meister Keuchhust. Der Meister ist gerade nicht da, er musst zu einem Lieferanten wegen ohmnianischer Kratzseide und Hauptmann Ohnedurst haben sie auch verpasste, der war schon am Vormittag hier... Aber vielleicht kann ich helfen?" plapperte der Gehilfe und lächelte die Wächter an. Seine roten, mittellangen Haare wackelten bei jedem Wort und seine blau-grauen Augen blitzen.
"Wir sind hier wegen einer Volkszählung, die der Patrizier höchst persönlich in Auftrag gegeben hat, hier. Hier ist ein Formular für sie und wenn sie dieses hier ihrem Meister geben würden, er soll es bitte nach dem ausfüllen zur Wache bringen." sagte Yogi bedeutungsvoll und reichte Severin zwei Formulare. Severin nahm die Papiere und begann sein Formular auszufüllen. Seine Feder kratzte über das Papier als plötzlich von unten eine Stimme schrie: "Meister Keuchhust, ich wäre dann soweit für die Prüfung ihres IMP-P3 Players, das nötige Formular B17 haben sie ja schon." Das stapfen von Füßen war zu hören und Ponder Stibbons Kopf tauchte bei der Treppe auf.
Severin wandte sich vom Papier ab und Ponder zu, der nun den Raum betrat. "Soso,", begann Ponder, "man sieht sich schon so schnell wieder." Der Magier nickte mit dem Kopf und stolzierte in den hinteren Bereich der Schneiderei, wo er seltsame Geräte aus seiner Tasche auspackte.
Severin vollführte eine schwungvolle Handbewegung, unterschrieb das Formular und reichte es den Wächtern.
"Auf Wiedersehen" fiedelte Ponder in Richtung der drei Rekruten. Yogi grinste und verschwand mit Drogan und Nyvania über die Treppe nach Draußen.
"Eine Sache versteh ich nicht.", begann Drogan, "Wenn das da oben ein Schneider ist, ist er dann ein männlicher Näher???".

09.06.2004 13: 18

Scoglio

Nach einiger Zeit hatten endlich alle Anwesenden ihre Formulare ausgefüllt.
"Was sollen wir jetzt tun?", fragte Sören. "Wie sollen wir jetzt alle Formulare ausfüllen lassen, wenn wir nicht genau wissen, wer schon alles das Formular ausgefüllt hat?"
"Vielleicht wir hier stehen bleiben können und warten bis wir wieder werden angegriffen. Dann wir sagen, sie sollen unterschreiben Formular", antwortete Scoglio.
"Ich weiss nicht ob das die beste Idee ist..."
"Bleibt so stehen, wenn euch euer Leben lieb ist", ertönte eine Stimme aus den Schatten.
"Nicht schon wieder", stöhnte Sören und fing an, an seinen Fingernägeln zu kauen.
Währenddessen ging Scoglio auf den nicht besonders liebenswürdig aussehenden Mann hinzu, der diese Worte an sie gerichtet hatte.
"Du und deine eins, zwei, ähhm..., viele Männer könnten bitte ausfüllen dieses Formular?"
"Wozu das denn?"
"Wir sollen auf Befehl des Patriziers eine Volkszählung durchführen", erwiderte Sören, der sich wieder gefasst hatte.
"Gut, dann füllen wir jetzt erst die Formulare aus, aber dann machen wir normal weiter, einverstanden?"
"Öhhm..."
Er nahm sich die Formulare und füllte sie für sich und seine vielen Männer aus.
"So, da habt ihr die Formulare und jetzt,..."

10.06.2004 16: 35

Thask Verschoor

Thask brauchte eine Weile um sich wieder in richtiger Ordnung zusammen zu bauen.
"Ich gllaube das Ohr gehört wo anders hin", merkte Llan mit verwundert blinzelnden Augen an und deutete auf Thasks rechten Ellenbogen.
Der Zombie lies seinen Blick schwerfällig zur Seite wandern und verharrte so einige Zeit bis er verstand.
"Ah... natürlich...", abartig lächelnd löste er das Ohr mit einem matschig klingenden Flop von seiner Schulter und schraubte es wie einen Flaschendeckel auf das Loch in seinem Schädel auf.

Der Wasserspeier beobachtete während dessen das entstandene Chaos das Handtäschchen hinterlies mit müden Blicken.
"Ef fieht fo auf alf wäre fier ein Orkan durfgeweft", bemerkte er mit einer gewissen Logik an, die zeigte das auch Wasserspeier einen gewissen Sinn für das Aufnehmen und Auswerten von Sinnenswahrnehmungen entwickelt hatten.
Thask gurte der Weil - oder war es ein ächtzen? - womit er Langeweile kund tun wollte.
Die Zeit musste irgendwie schneller herum gehen... und nun versuchte er das Gefühl von Zeit und Raum abzuschütteln. Ersteres erschien ihm nicht schwer - kein wunder wenn man so ein schlechtes Zeitgefühl hat wie er.
Das Abschütteln des Raumgefüges führte nur dazu das seine Gliedmasen einschliefen und sich erneut lösten...

"Verdammt nochmall!", brüllte Llan Fux und sprang zurück, als der lebende Leichnahm drohte auf ihn zu fallen.
Danach schwiegen alle Anwesenden.

Shrappnell starrte gelangweilt vor sich hin.
Llan drehte gelangweilt ein paar Runden auf dem Platz.
Thask lag gelangweilt in Stücke da. Ja... man könnte fast sagen, aber nur fast, er seie tot.

"Llass uns gehen", seufzte Llan schließend und blickte dabei Shrappnell an.
Shrappnell nickte schwach.
Gemeinsam verliesen die beiden mit leisen und langsamen Schritten die Szenerie...

Hatten sie nicht irgend etwas vergessen?

12.06.2004 10: 18

Kanndra

"Waf ift eigentlich mit den Formularen? Müffen wir die nicht wieder einfammeln? ", fragte der Wasserspeier und deutete über seine Schulter zurück auf das entstandene Chaos.
Llan drehte sich eine Zigarette und paffte genüsslich den Rauch aus. "Vergiss die Formullare. Setzen wir uns doch einfach gemütllich in eine Kneipe und fülllen selbst ein paar aus. Das fälllt bestimmt niemandem auf."
"Meinft du?" Zweifelnd blickte Shrapnell auf den kleinen Stapel, der ihnen noch geblieben war. "Aufferdem liegt der Fombie da noch immer rum."
"Ach, Mist." Der rothaarige Wächter drehte sich auf den Hacken um und stapfte missmutig zurück. Kaum hatten sie die Körperteile wieder einigermassen sortiert, als eine Stimme fragte: "Seid ihr die Wächter, die uns das Geschäft kaputtmachen wollen?"
Die drei Rekruten blickten auf und sahen sich etwa zwanzig wütenden Händlern gegenüber.

***


"Jetzt haben wir es fast geschafft", freute sich Yogi und zog enthusiastisch den Leiterwagen auf die Ankertaugasse zu. "Nur noch das ku..."
"Hilfe!" Eine junge Frau in einem verblassten Sommerkleid kam auf sie zugerannt, als wären alle Dämonen der Kerkerdimension hinter ihr her. Als sie die Wächter erblickte, beschleunigte sie sogar noch. "Wache! Hilfe!" Gehetzt schaute sie sich um und stiess dadurch mit Nyvania zusammen. Verzweifelt klammerte die Frau sich an der Wächterin fest und hauchte: "Bitte helfen Sie mir", bevor sie ohnmächtig zusammensackte. Die halbe Wasserspeierin hatte Mühe, sie aufzufangen, ohne von ihr mitgerissen zu werden.
Sofort erwachte in Yogi der Beschützerinstinkt und sein Sinn für Gerechtigkeit. Er straffte seinen Körper. "Wir müssen rausfinden, was sie so erschreckt hat."

***


"Meinst du, die Uniform wird mir vom Sold abgezogen?", fragte Sören niedergeschlagen. Er hockte auf dem Leiterwagen, kaute an seinen Nägeln und war froh, dass sie ihm wenigstens seine Unterhose gelassen hatten.
"Du mich hier rausholen, dann wir weiterzählen.", kam die gedämpfte Antwort von Scoglio, der zur Hälfte in einem Fenster steckte, durch das er aus Versehen auf der Jagd nach einem Räuber seinen Oberkörper gerammt hatte.
"Wie soll ich dich denn bitte schön da raus holen? Und ich laufe bestimmt nicht in der Unterhose durch die Schatten."

12.06.2004 15: 03

Søren Eltsam

"Dabei fehlt uns nur noch der Bereich zwischen Affenstraße und Sirupminenstraße", jammerte der blonde Wächter weiter. "Wir hätten schon bald fertig sein können."
"Ich nix sagen solange ich stecken hier", antwortete der Troll.

Fünf minuten später hatte Sören eine zündende Idee...

Noch einmal eine halbe Stunde später stand Sören in einem modischen Gewand aus Papier und Sicherheitsnadeln neben dem Leiterwagen. Wieder einmal (eigentlich zum ersten mal überhaupt) wurde ihm bewiesen, dass Unterhosen mit Taschen sehr praktisch sind, wenn man im Notfall Sicherheitsnadeln braucht... auch wenn er jetzt aussah, als trüge er ein papierenes Nachthemd.

"Du, Scoglio, ich geh jetzt mal los und suche jemanden, der dir da raushelfen kann!"
"Du einfach kommen rein und schieben."
"Wenn du meinst..."
Sören befolgte Scoglios Anweisung und betrat das Haus. Zum Glück war dies leer gewesen als der Troll eingeschlagen war. Es sah aus wie ein Haus... in das ein Troll eingeschlagen war.
Eltsam begann, den Haufen bvon Schrott und Schutt vor Scoglios Gesicht wegzuräumen. Anschließend versuchte er, Scoglio rückwärts aus dem Loch zu schieben. Als dies nicht funktionierte versuchte er es in die andere Richtung, wiederum ohne Erfolg.
"Es geht nicht, Scoglio, du steckst da zu fest drin", erklärte Sören seinem Kollegen und (mittlerweile) Freund.
"Du sein dumm?" kam es von drinnen zurück. "Warum du nicht nehmen etwas als Hebel?"
In diesem Moment kam der Bäckerssohn sich unglaublich dumm vor...

Nach kurzer Zeit hatte er den Troll unter Zuhilfenahme der Metallstange, die Sören vor der Zwergenkneipe gefunden und die ihm die Räuber wenigstens gelassen hatten, im Gegensatz zu seinem Messer, befreit.
"Wir jetzt zählen weiter?" fragte Scoglio und bekam die gemurmelte Antwort, dass es ja nicht mehr schlimmer kommen könne.
Sören hoffte in diesem Moment sehr, dass er ausnahmsweise einmal Recht hatte, während sie den Leiterwagen mit den Formularen in Richtung Sirupminenstraße bewegten.

12.06.2004 19: 09

Nyvania

Drogan sahen sich leicht murrend, Nyvania die ohnmächtige haltend, und Yogi etwas verunsichert, nach dieser eben gewonnenen Erkenntnis, an.
,,Sie kam aus den Schatten.'' hatte Nyvania gesagt und es war erstaunlich wie schnell Yogis Beschützerinstinkt sich verflüchtigt hatte.
,,Emm....ja und....jetzt?'' fragte Nyania schließlich und sah eingeschüchtert von einem zum anderm,,Geh'n wir da rein und sehen nach...oder-'' sehnsüchtig blickte sie auf die Ankertaugasse, führte den Satz jedoch nicht zu ende.
,,Naja...'' begann Drogan mürrisch und blickte erwartungsvoll auf Yogi. Nyvania folgte seinem Blick.
,,Was seht ihr mich denn so an?'' fragte Yogi und nun sah man deutlich dass er sich unwohl fühlte.
,,Wolltest du sie nicht....?'' sagte Nyvania etwas erwartungsvoll und deutete auf die Ohnmächtge in ihren Armen.
,,Was?''
Yogi wurde immer unsicherer. Drogan half ihm ein wenig.
,,Naja, du wolltest ihr helfen....also solltest du auch mal nachsehen. Oder?''
,,Neinneinneinneinnein...WENN, dann geh'n wir alle zusammen.''
Wieder herrschte Stille.
,,Na gut.'' wurde sie von der halben Wasserspeierin unterbrochen.
,,Wir sind schließlich Wächter. Wer wären wir wenn wir einer Frau die uns um Hilfe bittet nicht helfen würden?! Also auf gehts!'' rief sie, plötzlich strahlend.
Stolz ging sie voran, die andern beiden im kleinen Anstand hinter ihr her.
,,Wo her nimmt sie diesen verdammten Optimismus?'' murmelte Drogan mit finsterer Miene in die Schatten schauend.
,,Grml...''oder so ähnlich war der Kommentar den Yogi dazu abgab.
Als sie den größten Teil der Schatten hinter sich hatten, hörten sie Geräusche aus der Richtung der Affenstrasse. Es hörte sich ziemlich ungesund an und wenn die Dame in dem Sommerkleid wirklich von hier gekommen war, naja dann konnte man verstehen dass sie einer Art Paranoia gelitten hatte.
Immer unsicherer gingen sie auf den Entstehungsort der Geräusche zu.
Seltsamerweise war Nyvania noch immer weit vor den beiden Anderen.
Und der Abstand wurde immer größer.
Die halbe Wasserspeierin bog am ganzen Körper zitternd um die Ecke und schien nun am Ort des Geschehens angelangt. Sie hielt die Luft an....nicht lange.
Yogi und Drogan blieben kruz stehen stürmten dann jedoch los, als Nyvania schallend anfing zu lachen.

12.06.2004 21: 04

Yogi Schulterbreit

Yogi und Drogan stürmten schlitternt ums Eck und blieben wie erstarrt stehen. Sie standen mit offenen Mund da,... ganz genau 0,534 Sekunden, dann prustete Drogan los und Yogi gab sich die größte Mühe nicht zu lachen und half nach indem er die Hand auf seinen Mund presste.
Sie sahen zirka einen Meter vor ihnen Nyvania auf der Erde liegen, mit beiden Fäusten auf den Boden trommeln und sich die Seele aus dem Leib lachen.
Etwas von ihnen entfernt standen Scoglio dem gerade einige Mörtelbrocken vom Kopf fielen und Sören in seinem äusserst "interessanten" Papieranzug, der an manchen Stellen aufgerissen war.
Wärend Drogan sich zu Nyvania auf den Boden gesellte fasste sich Yogi wieder und machte lächelt einpaar Schritte auf Sören zu. Er zog sich dem Mantel von Rücken und warf ihn um Sören, der unter dem Gewicht etwas kleiner zu werden schien. Auch die beiden anderen Rekruten (man hätte auch Lachsäcke zu ihnen sagen können) fassten sich wieder uns sahen wie Yogi gerade damit anfing Scoglio zu entstauben und entmörteln.
Noch mit Tränen in den Augen fragte Nyvania: "Was ist passiert? Ihr seht so...vern...ähh...kap...ähh...seltsam aus." Sie unterdrückte den nächsten Lachanfall und versuchte ernst auszusehen, was ihr nicht wirklich gelang. Scoglio antwortete einfach nur: "Das egal sein, ihr gleich wissen."
Als ihn Sören anstarrte deutete Scoligo nur auf,
oder besser gesagt hinter Drogan. Langsam drehten sich die Rekruten um...
"Nicht schon wieder, habt ihr nichts anderes zu tun??? schrie Sören wütend. Eine neue Gruppe Räuber war aufgetaucht auch wenn die Möglichkeit zu gewinnen besser stand als zuvor, sollten sich die Rekruten lieber etwas Einfallen lassen, wenn sie nicht alle ihre Kleidung verliehen wollten.
Yogi sprang von Scoglio (der hatte schon Angst, dass er gleich poliert werden würde), zog sein Schwert und stellte sich vor Nyvania. Auch die anderen Rekruten zogen ihre Waffen und stellten sich Rücken an Rücken auf. Der Kreis von Banditen schloss sich immer enger um die Wächter.
"Eins, neun, fünf, vierzehn, ääähhhh elf..." begann Scoglio
Verdutzt machten die Räuber einen Schritt zurück...

12.06.2004 22: 08

Nyvania

Hinter Yogi begann jemand zu murmeln.
Verdutzt drehte er sich um und noch verwirrter beobachtete er wie Nyvania, die Augen geschlossen, begann seltsame Worte zu sprechen.
Dann c.a 5 Sekunden später ergoss sich ein regelrechter Regenschauer über die Rekruten und sie standen pitschnass da, wobei Sören es wohl am schlimmsten getroffen hatte, da sein Papieranzug aufweichte, wenn er nicht von dem ersten Schwall davon geschwemmt wurde.
Alle Blicke waren auf Nyvania gerichtet, die schuldbewusst da stand und, im Gegenteil zu ihren Versteinerungen des Tages, knallrot anlief.
Doch noch bevor die Rekruten richtig realiseren, geschweige denn einen Kommentar zu dem Geschehen abgeben konnten, wurde ihre Aufmerksamkeit schlagartig auf die Räuber gezogen, die ihrerseits nun allesamt in schllandes Gelächter ausbrachen.
,,Was ist den heute nur los? Habe ich irgendwas falsch gemacht?'' stöhnte Sören an sich herab nach und nach erst seine Mitrekruten und dann die Räuber ansehend.
Da die Anderen abgelenkt waren, von ca. zwanzig vor lachen weinenden Räubern, schob sich Nyvania ganz langsam und vorsichtig nach ganz hinten und blieb dort bewegungslos stehen.....das konnte sie ja.

Doch auch dieser Moment, indem die Räuber unachtsam und ungefährlich schienen, ging vorbei. Viel zu schnell.

12.06.2004 22: 35

Søren Eltsam

"Also, so langsam reichts mir wirklich", murmelte Sören und war heilfroh, dass Yogi ihm seinen Mantel gegeben hatte. Ohne den hätte er nämlich schon wieder in Unterhosen in den Schatten gestanden.
Die Räuber guckten mittlerweile wieder ziemlich grimmig und näherten sich den fünf Rekruten und zwei Leiterwagen voller nassem Papier.
"Hey, den da kenn' ich, dem ham wir die Klamotten wechgenommen", ließ sich einer der Schurken vernehmen. "Was meint ihr, sollen wir das mit den anderen auch machen? Vor allem mit der kleinen da..."
Der Räuber betrachtete die versteinerte Nyvania mit einem nicht ganz jugendfreien Blick.
Die Räuberbande murmelte zustimmend und sie näherten sich noch einen Schritt.
Jetzt wurde es Sören zu viel. Sein Adrenalinspiegel war sowieso schon ordentlich gestiegen und jetzt gings mit ihm durch. Er stürmte mit der Metallstange auf den Sprecher der Bande zu und begann, ihm damit den Kopf zu bearbeiten während er bei jedem Schlag ein Wort schrie: "Niemand...packt...meine...Kollegin...an...ist...das...klar???"
Erst als der Räuber blutend am Boden lag erholten sich sowohl die Wächter als auch die Bande von ihrer Überraschung. Die Wächter waren überrascht, weil der sonst so nervös nägelkauende Sören auf einmal auf den Räuber einschlug, noch dazu mit einer Metallstange, und die Räuber waren überrascht, weil der vorhin noch nägelkauende Überfallene auf einmal ihren Sprecher und Anführer vermöbelte, noch dazu mit einer Metallstange.
Geistesgegenwärtig zog Yogi Sören von dem am Boden liegenden Räuber und hielt ihn fest, wobei er von Drogan unterstützt werden musste.
Währenddessen begann Scoglio die Räuber ein wenig zu verwirren indem er seelenruhig nasse Formulare verteilte.
Die Räuber wussten nicht, was sie jetzt machen sollten. Ihr Anführer wand sich verletzt am Boden, der Wächter, den sie vorhin noch so friedlich ausrauben konnten hatte ihn mit einer rostigen Metallstange niedergeschlagen und der Troll verteilte schon wieder seelenruhig diese dämlichen Formulare! Was war aus den Schatten geworden, in denen man noch seinem Tagewerk nachgehen konnte ohne irgendwelche Rache seitens der Opfer oder irgendwelche dubiosen Formulare fürchten zu müssen?
Nachdem sie alle ein nasses Blatt Papier in ihren Händen hielten, Sören sich weider beruhigt hatte und nägelkauend in der Gegend rumstand und Drogan Nyvania wieder aufgeweckt hatte fassten sie sich langsam wieder. Wie konnte es eigentlich angehen, dass sie hier so zum Narren gemacht wurden? SIE waren es doch, die hier überfielen! Wie kamen diese Wächter eigentlich dazu ihnen so auf der Nase herumzutanzen? Was bildeten die sich eigentlich....
Während die Räuber sich noch genau diese Fragen stellten (es waren nicht grad die gedanklich schnellsten Räuber) hatten sich die Wächter schleunigst aus dem Staub (bzw. aus den Pfützen) gemacht und waren in Richtung Sirupminenstraße unterwegs, mit dabei zwei Karren vollen klatschnasser Papierbögen unter den Armen des Trolls.

12.06.2004 23: 10

Drogan Eisenschädel

Sie waren noch nicht ganz aus den Schatten raus als sie geradewegs der Gruppe Räuber in die Arme liefen die Sören und Scoglio als erstes ausrauben wollten. Sie hatten sich bloß etwas vermehrt und einen neuen Anführer. Dieser war weniger blauäugig als der erste. Die Lage sah ernst aus.
Nyvania schob Yogi beiseite und trat neben ihn, "Warum stellst du dich vor mich? Meinst du ich kann mich nicht selber verteidigen?" Sie zog ihr Schwert und streckte trotzig ihr Kinn nach vorne. Yogi schaute sie etwas verdutzt an griff dann aber mit beiden Händen das Schwert und straffte entschlossen die Schultern. Auch Drogan hatte sich bewaffnet. Woher die Axt plötzlich kam die sogar größer war als er wissen nur Zwerge aber das wird wohl auch für immer ein Geheimnis der Zwerge bleiben. Sein grimmiger Blick sagte jedem das, sobald jemand den Startschuss gab, Drogan los stürmen würde. Sören kaute noch nervöser als sonst an seinen Fingernägeln. Allerdings nur an der linken Hand, in der Rechten hielt er die Metallstange mit der er den Troll befreit hatte und ihnen vor gerade mal 10 Minuten durch seinen Wutausbruch quasi das leben gerettet hatte und jetzt das, welch Ironie. Der einzige der noch nicht so ganz verstanden hatte was gleich passieren wird war Scoglio der noch immer versuchte die Räuber zu zählen. Bei 20 etwa hatte er sich verzählt und von vorne angefangen. Oder waren es 24?
Die Räuber hatten mittlerweile den Schock überwunden das jemand bereit war Widerstand zu leisten und schoben sich langsam auf die Wächter zu. Die Wächter traten für jeden Schritt den die Räuber nach vorn gingen einen zurück. Man konnte die Anspannung in der Luft fast sehen.
"Wir stehen mit dem Rücken zur verdammten Häuserwand." raunte Drogan aus zusammengekniffenem Mundwinkel nach rechts zum Rest der Gruppe "weiter zurück geht es nicht." Erschrocken über diese Tatsache und darüber das es wohl zu ende geht mit ihnen machten sich alle in stiller Übereinkunft dazu bereit zum Angriff über zu gehen. Ein Wächter der in die Enge getrieben ist und keinen Ausweg mehr sieht ist nicht zu unterschätzen. Die Räuber schienen davon nicht so überzeugt zu sein oder sie hatten davon noch nie etwas gehört denn sie kamen mit einem breiten Lächeln näher.
Dann passierte etwas mit dem keiner gerechnet hatte und was nachher auch keiner Plausibel erklären konnte. Erst war ein Trippeln zu hören als wenn viele nackte Füße über das Pflaster rennen. Das Geräusch kam so schnell näher das es schon da war als man es erst in der ferne hörte. Die Wächter konnten sich gerade noch an die Hauswand pressen als ein schemenhaftes etwas (mansche meinen eine kleine Handtasche mit vielen kleinen Beinen erkannt zu haben die aber nicht ernst genommen wurden) von links nach rechts die Strasse runter fegte geradewegs durch die Ansammlung der Räuber durch. Diese flogen in alle Himmelsrichtungen davon oder wurden einfach überrannt.
Als sich der Staub einigermaßen gelegt hatte und die Wächter es wieder wagten die Augen auf zu machen stand kein einziger Räuber mehr auf seinen Beinen. Einer lag sogar auf dem Dach des gegenüberliegenden Hauses. Es währe zu schrecklich Einzelheiten des Anblicks, dass die Wächter erlebten, zu beschreiben deswegen versuchten sie schnell von dem Ort weg zu kommen. Also machten sie sich wieder auf den Weg aus den Schatten raus. Schließlich wollten Sie sich bald mit den anderen Wächtern wieder am Palast treffen.

13.06.2004 4: 23

Søren Eltsam

Der Regen lies langsam aber sicher nach und die Stadt begann ihre Gerüche mit neuer Intensität auszudünsten. Die Gruppe aus fünf Wächtern bewegte sich die Sirupminenstraße entlang: Vorne Yogi und Drogan und dahinter Scoglio, der die beiden Leiterwagen zog auf denen Nyvania und Sören versuchten, die Formulare zu trockenen und zu sortieren.

Nach einiger Zeit (sie schlurften mehr, als dass sie gingen) erreichten sie die Kurze Straße.
"Also Morpork dürfte hiermit vollständig gezählt sein. Hoffen wir mal, dass die Ankh-Gruppe auch schon fertig ist", sagte Nyvania und blickte zu Sören hinüber. "Wie siehts mit den Schatten aus?"
"Also, abzüglich der Formulare, die ich für meinen improvisierten Anzug benötigte..." - bei diesen Worten fing Nyvania zu kichern an, versuchte sich allerdings zu beherrschen, als sie Sörens Blick bemerkte - "...müssten die Schatten so ziemlich vollständig erfasst sein." antwortete er ihr. Doch dann fiel ihm noch etwas ein: "Nein, Moment bitte! Wir haben etwas vergessen!"
"Was wir vergessen, Sören? Wir waren überall in Schtten und haben gezählt", kommentierte Scoglio. "Was sollten fehlen?"
"Das Wachhaus! Die Kröselstraße ist Teil der Schatten und wir haben dort auch alle Bürger gezählt, nur die Wächter nicht."
"Also sollen wir jetzt noch mal durch die halbe Stadt rennen, nur weil ihr das vegessen habt?" fragte Yogi ungehalten.
"Nein, das können wir auch alleine. Wir werden sicherlich noch den ein oder anderen Überfall überstehen", antwortete Sören.
"Also gut", gab Yogi nach, "Kommando zurück! Wir gehen zum Wachhaus!"

***


Währenddessen versuchte Llan die zwanzig wütenden Händler davon zu überzeugen, dass sie niemandem dass Geschäft vermasseln wollten: "Wir wolllten nur das Vollk zähllen, so llautete der Befehll des Patriziers!"
"So? Und warum müsst ihr dafür Essen verkaufen?" fragte ein etwa zwei Meter großer Gemüsehändler, der sich zum Sprecher der Händlergruppe gemacht hatte.
"Nun ja, es erfien unf recht praktif, weil wir auf diefe Weife fneller alle Leute zufammen hatten..." versuchte Shrappnell die Situation zu retten. "Auf diefe Weife mufften wir nicht ftundenlang durch die Gegend rennen..."
Die Händler schauten immer skeptischer. Die stärkeren unter ihnen ballten schon ihre Fäuste, dass die Fingerknöchel knackten, die anderen verließen sich auf Holzknüppel, teils mit, teils ohne rostige Nägel darin.
"Und eigentllich waren wir gerade auf dem Weg zurück zum Patrizierpallast", versicherte Fux den wütenden Gestalten.
Diese rückten noch ein wenig näher an die Rekruten heran.
Nun kam Thask die Rettende Idee, wenngleich sie nicht unbedingt die beste war: "Wir könnten euch einen kleinen Ersatz zahlen und dafür füllt ihr noch ein paar Formulare für uns aus."
Die Händler murmelten einige Zeit miteinander und schließlich sagte ihr Sprecher: "Nun gut, ihr gebt uns das ganze Geld, das ihr verdient habt und wir füllen KEINE Formulare aus und dann dürft ihr gehen. Wir finden das durchaus fair euch gegenüber." Er lächelte ein Lächeln, dem man eigentlich nicht wiedersprechen SOLLTE.
Llan sah das anders: "Verdient? Wir haben doch gar nichts verdient! Wir haben das Essen zum sellbstkostenpreis verkauft! Absolluter Nulllgewinn!"
Aus gutem Grunde baumelte der rothaarige Wächter kurze Zeit später kopfüber in den Händen des Gemüsehändlers, während ihm die Münzen klimpernd aus den Taschen fielen.

13.06.2004 12: 39

Thask Verschoor

"Weift du... Im Nachhinein feint mir daf mit den Würftfen keine gute Idee gewesen zu sein...", bemerkte Shrappnell mit verdutzten Blicken an, während seine Augen wie ein Flummi in seinen Augenhöhlen hoch und runter sprangen.
Sie folgten Llan...
"Lllllllllllllllast mich runteeer!", schrie dieser panisch und wurde unsanft von dem Gemüsehändler auf den nächstliegenden Stapel undefinierbarer - jedoch harter - Objekte gewurfen.
Knrschz..

...machte Llan und biss seine Zähne zusammen.
Die Händler belächelten ihn freundlich - einer tätchelte ihm Selbstaufopfernd die Stirn um sein Mitleid zu bekundigen - und nahmen das Geld an sich.

"Die Formulare...", lies sich Thask mit einer möglichst neutralen Stimme anmerken, die rational wirken sollte, was jedoch in dieser Situation etwas unpassend erschien. Minenlos musterte der Zombie die verdutzten Gesichter der Händler, die ihre Köpfe schüttelten, so als hätten sie es mit Narren zu tun und würden jeden Augenblick losschlagen um ihnen ein's auszuwischen...

"Immer mit der Ruhe... Laft unf doch darüber reden...", versuchte Shrappnell die Situation mit lächelnden Gesten zu retten.

"Hmm...", lies sich ein Händler anmerken.
"Ächz...", entgegnete Llan, der das Gefühl hatte auf einem Berg aus Folterinstrumente zu liegen.
"Stöhn...", fügte Thask mit gespenstisch, seufzender und sabbernder Stimme hinzu um Llans Gedanken fortzuführen.
"Das reicht... Jetzt seid ihr tot...", entgegnete der Anführer der Händler und setzte dabei ein möglichst zynisch, sadistisch und fanatisch wirkendes Lächeln auf, während er seine Augen weit aufriss um ihnen ein angemesenes Funkeln zu vermitteln.
Nur schien es unpassend das er gerade Thask anblickte...
Dieser erwiederte seinen Blick mit einem unbeteiligten, fragenden und verständnislosen Blick, den man für gewöhnlich bei hoffnungslos, verlorenen Narren nutzte.
"Oder.. ähm... so etwas in der Art...", versuchte der Anführer seine Aussage zu korrigieren und hüstelte.
Shrappnell nutzte die Zeit um im Stehen einzuschlafen...

14.06.2004 10: 43

Yogi Schulterbreit

Nach einem langen Weg zur Kröselstraße, der von Räubern gepflastert (bitte nicht wörtlich nehmen) war, betraten die Wächter keuchend den Eingangsbereich des Wachhauses und ließen die Leiterwagen draußen zurück.
Zwar hätten sie auf dem Weg mehr als einmal alle ihre Habseligkeiten verloren, aber in Ankh Morpork ist es üblich das sich Nachrichten schneller verbreiten als gut für manche Bürger ist.
So gab es über den Kampf mit den Räubern die aberwitzigsten Theorien, von übermenschlichen, rothaarigen Dämonen die mit 6 Händen den Räuberhauptmann zu Tode geprügelt haben; über einen Wervampiertrollzwergzombie der mit seinen Fähigkeiten Ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt hatte; bis hin zu Übermaßen an ausbrechender Wächter Brutalität. (Letzteres war ja gar nicht soweit von der Wahrheit entfernt)
Als sich die Rekruten beim Tresen einfanden und einen Stapel feuchte Papiere an den Wächter dort übergaben, entschuldigte sich Yogi und entfernte sich von der Gruppe und ging in Richtung der Ausbildungsleiterbüros und kam nach etwa einer halben Stunde zurück...
Die anderen Wächter saßen im Aufenthaltsraum und wärmten sich als Yogi wieder zu ihnen stieß.
Zwar wunderten sich alle aber niemand wollte es wirklich genau wissen, außerdem trat hinter Yogi soeben Hauptmann MeckDwarf in den Raum und Yogi stand sofort stramm und salutierte. Etwas langsamer aber doch, taten es ihm die anderen gleich.
"So, äußerst gut, dass ihr an die Wache gedacht habt. Wie ich sehe hattet ihr ein kleines...äh... Wäsche Problem. Nun melde dich in der Ausrüstungsstelle wegen einer neuen Uniform und in der Waffenkammer wegen eines neuen Dienstschwert." sagte der Hauptmann mit bestimmten Unterton, blickte kurz in Yogis Richtung und verschwand dann wieder in seinem Büro.
Die Rekruten warteten auf Sören und holten dann die fertigen Formulare vom Tresen ab.
Als sie nach draußen gingen, bereuten sie es keine Wachen VOR dem Wachhaus zu haben, denn ihre Leiterwagen waren weg.

14.06.2004 21: 23

Scoglio

Die Wächter waren ratlos. Sie verteilten sich und suchten nach Spuren.
"Hier sein Spuren", ertönte Scoglios Stimme.
Die anderen Wächter eilten zu ihm.
"Ja, aber leider ziemlich viele. Mindestens 15 verschiedene Spuren von Schuhen, die alle in verschiedene Richtungen führen und Abdrücke von unseren Leiterwagen...", sagte Yogi.
"...und viele kleine Abdrücke von sehr kleinen Füßen", ergänzte Sören.
Nyvania suchte weiter vorne.
"Hier sind noch mehr Spuren von den Leiterwagen...und auch diese kleinen undefinierbaren Fußabdrucke."
"Willst du damit etwa sagen, dass so ein kleiner Mensch, oder was auch immer, unsere Wagen gestohlen haben soll?"
"Wer denn sonst? Hier sind doch keine anderen Spuren!"
"Das wird wohl daran liegen, dass Schuhe normalerweise keine Abdrucke auf Kopfsteinpflaster hinterlassen."
"Vielleicht wir einfach folgen den Spuren und nicht reden über Schuhabdrucke."
Die Wächter machten sich auf den Weg. Aber sie konnten den Spuren nicht sehr lange folgen. Eine Wand versperrte den Weg. Zu beiden Seiten der Wand stand ein Haus. Sie waren identisch, bis auf den kleinen Unterschied, dass dort, wo bei dem einen Haus eine Tür sein sollte, nur ein Trümmerhaufen lag und in dem Staub gerade noch kleine Fußspuren zu erkennen waren...und ein Blatt Papier, das sehr nach so einem Formular aussah, wie es die Wächter suchten.
"Ich würde sagen, wir folgen den Spuren dieses kleinen Wesens. Die Spuren scheinen irgendwie mit den Leiterwagen und den Formularen in Verbindung zu stehen", meinte Sören.
Sie wollten sich gerade wieder in Bewegung setzen, als ein reichlich zerzaust und panisch aussehender Mann an ihnen vorbeizischte und hinter der Hausecke verschwand.
"Seid ihr sicher, dass wir hier hereingehen sollen?", brachte Sören etwas undeutlich hervor, da er wieder an seinen Fingernägeln kaute.
"Ja", war die einzige Antwort.

15.06.2004 19: 44

Llan Fux

Geistige Umnachtung schwappte durch Llans Gehirn. Verzweifelter Mut staute sich in ihm auf und uralte Instinkte übernahmen sein Denken. Sprich, er wurde für wenige Momente zum Helden.
Er baute sich vor dem bedrohlich wirkenden Händler auf, der ihn soeben noch herumgewirbelt hatte. "Das ist Behinderung der Wache in Ausübung des Dienstes, ist das!"
Sein Finger wurde zu einem Speer und bohrte sich bei jedem Wort in die Brust des turmhoch vor ihm aufragenden Mannes. Gleichzeitig zupfte die andere Hand unbemerkt an dessen Taschen und das Gold wanderte wieder zu ihm zurück.
Llan Fux zischte seinen Kollegen aus dem Mundwinkel zu: "Ich llenke sie ab. Bringt ihr die Zettell In Sicherheit zum Wachhaus. Ich zählle bis drei. Eins. Zwei..."
Der rothaarige Wächter flitzte los. "Drei!"
Ein weiterer Ur-Instinkt übernahm die Kontrolle. Ein Instinkt den nur Polizisten und aufgebrachte Menschenmengen besaßen. Wen jemand wegläuft, dann ist das ein Schuldbeweis und man verfolgt ihn. Laufen – Schuld – Verfolgung. So einfach war das. Und genauso unumgänglich.
Ein wütender Aufschrei ging durch die Schar der Händler und sie stürmten ihm hinterher.

Wenige Augenblicke später waren Thask und der schlafende Wasserspeier alleine. Nur einige umherflatternde Papiere zeugten von einem sehr schnellen Aufbruch.

Llan konnte gut laufen. Man konnte sagen, er hatte Erfahrung. Er war sein Leben lang weggelaufen.
Er bog in eine kleine Seitengasse ein, hastete zu einem baufälligen Schuppen, sprang hinein und warf die Tür schwer atmend hinter sich ins Schloss.
In der Dunkelheit lauschte er den Geräuschen des vorbeipolternden Mobs. Die Rufe verklangen in der Ferne.
Llan fühlte sich beobachtet. Er ging versuchsweise einen Schritt in die Finsternis vor ihm.
"Hallllo?"
Aus dem Nichts ertönte eine tiefe, hallende Stimme: "Wie heisst du, mein Junge?"
"Ör...", stotterte der Wächter überrascht.
"Ah", meinte die wohltönende Stimme, ohne ihn ausreden zu lassen. "Tritt näher, Ör."
Der Rekrut erreichte einen schwach beleuchteten Teich in den unergründlichen Weiten dieses kleinen, baufälligen Schuppens. Dicke Nebelschwaden ballten sich wabernd über dem Wasser zusammen.
"Wo bin ich?"
Irgendwo in der Dunkelheit erklang lauter werdender Jubel, unterlegt von mitreißender Musik.
"Herrrrrrrrrrrrrrzlich Willkommeeeeeeeeeen im Tempel des FOG, dem Nebligen! Der kühle mit den feuchten Händen! Das Ampalang des Frenums! Und hiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeer kommt sein Priiiiiiiiiiieeeeeeester: Goooooooooooffff!!!"
Die Stimme hatte einen bombastischen Beiklang.
Leieses Klicken erklang in der danach eintretenden Stille. Langsam schälte sich ein Schatten aus dem Nebel, wurde zu einem gigantischen Seerosenblatt, das näher und näher herantrieb. Llan konnte darauf eine kauernde Gestalt erkennen, die ihm den Rücken zuwandte. Wieder erklang das Klacken. Llan Fux nahm sich ein Herz und griff in die Brusttasche seiner schmuddeligen Uniform.
"Hallllo, Ankh Morpork Stadtwache, ich bin Rekrut LLan Fux. Ich komme wegen der Vollkszähllung und bringe dir ein Formullar zum ausfüllllen." Er wedelte mit den offiziellen Papieren.
Die gestalt verharrte weiter kniend auf dem Blatt und brummte: "Moment, ich schneide gerade meine Zehennägel."
Nach einem Moment des Schweigens fuhr der Priester ohne aufzusehen fort: "Was ist das?"
Er starrte weiterhin kritisch auf seine Füße und bearbeitete sie penibel mit einer kleinen Schere.
Llan kratzte sich unter seinem Helm: "Oh, hauptsächllich Horn und Dreck."
"Ich meinte nicht die Zehennägel, sondern das Formular.", sagte Gof, der Priester des Fog.
"Achso." Llan versuchte sich hilfsbereit zu geben. "Das ist ein Stück Papier, auf dem mit Tinte geschriebene Worte stehen. Ich denke mall, die Gillde der Abschreiber und..."
Gof verdrehte die Augen und winkte ab. "Bevor ich es ausfülle musst du mir erst eine Frage stellen."
Llans eifriges Lächeln fror ein und er runzelte die Stirn: "Äh, in sollchen Situationen sollllte normalllerweise ICH ein Rätsell oder so etwas llösen müssen, oder?"
"Nein!", sagte Gof. "Ich weiß, das ich mehr weiß als du. Also stelle deine Frage."
"Ha, das war sie bereits!", frohlockte Llan grinsend.
"Eine andere," knurrte Gof.
Der junge Wächter dachte kurz nach: "Nun gut. Wie llange existiert das Universum schon?"
Gof stiess ein hustendes Lachen aus: "Eine einfache Frage. Die Antwort lautetet: Seit letzten Dienstag."
"Hä?"
"Sei froh darüber. Eine Antwort ist so gut wie die andere. Ich würde das lieber nicht hinterfragen – das Universum könnte ins grübeln kommen und sich anders entschliessen."
Llan hatte die schreckliche Vorstellung, dass die Entscheidung auf NÄCHSTEN Dienstag fallen könnte und nickte mit blassem Gesicht.
"Wenn du jetzt so freundllich wärst..."
Er reichte dem auf der Seerose kauernden Gof die zerknitterten Papiere und einen Stift.
Dieser nahm sie entgegen und betrachtete den Stadtwächter nachdenklich: "Bist du gläubig, Ör?"
Llan Fux schüttelte den Kopf: "Nein, ich habe meist sellbst kein Gelld. Allso kann ich nichts verlleihen. Deshallb muss ich auch keine Schullden eintreiben."
Beide starrten sich erwartungsvoll an. Verlegenes Schweigen machte sich breit, als sie erkannten, dass sie in einer rethorischen Sackgasse gelandet waren.
Und sie resignierten.

Draussen las sich Llan Fux das neue Formular durch. Ganz oben stand: "Name: FOG ; Beruf: Gottheit." Er beschloss die anderen zu suchen und vorher vielleicht noch ein Bierchen zu trinken.

Drinnen seufzte FOG in mitten seines nebeligen Teichs. In dieser verdammten gottlosen Stadt gab es einfach zu viele Götter als Konkurrenz. Er konnte sich nicht einmal einen Laienpriester oder Prediger leisten. Omnipräsenz stellte sich umso schwieriger dar, wenn man nebenbei noch eine Präsenz als sein eigener Priester führen musste.
Ausserdem verursachte das feuchte Klima Fusspilz.

Anderswo, war Handtsäschchen sauer...

17.06.2004 7: 27

Shrappnell von Brigantine

Thask konte es nun wirklich nicht fassen: Dieser Wasserspeier konnte wirklich überall schlafen, wo es ihm gerade paßte! Derzeit schien er halb Lancre abholzen zu wollen.
Kopfschüttelnd sammelte der Zombie die Zettel ein, jedenfalls die, die noch aufzufinden waren. Anschließend bat er die eingespannten Kollegen, ein wenig aufzuräumen und begab sich, den schlafenden Wasserspeier einfach hinter sich herschleifend, zum vereinbarten Treffpunkt.

In der Zwischenzeit standen Yogi, Sören, Scoglio, Drogan und Nyvania vor den Trümmern einer Eingangstür.
"Okay, du gehst vor."
"Äääääh...." meinte Sören und gehorchte.
Er ging hinein. Die anderen standen draußen und hörten einen gewaltigen Radau, als ob eine Elefantenherde eine Stepptanzformation einübte.
Nach einer ganzen Weile kam Sören Eltsam panisch rausgerannt, seine Uniform beträchtlich beschädigt und er selbst mit unzähligen blauen Flecken übersät und rief: "Ein Dämon, ein Dämon, eine ganze Herde von Dämonen! Und er hat alle restlichen Formulare!"
"Ach was, so schlimm wirds nicht sein, wenn das Ding Fußspuren hinterlassen kann."
"Dann geh DU doch rein und versuch, das Ding zu fangen."
Und Yogi Schulterbreit ging.... und kam einige Minuten später, ähnlich zugerichtet wie Sören und ziemlich ratlos wieder raus.

In der Zwischenzeit meldete sich ein unlizensierter Dieb schluchzend und zerfetzt nahe einem handfesten Nervenzusammenbruch im Wachhaus an der Kröselstraße:
"Ich habe...." weinte er "die Kiste gestohlen und diesen Leiterwagen.... Ich tus nie wieder, ich schwörs..... Sie hatte auf einmal Beine!"
"Was, der Leiterwagen Beine?" fragte der diensthabende Wächter.
"Nein, diese Truhe, dieses Behältnis, dieser Koffer, was auch immer, nur sperren Sie mich bitte bitte ein und lassen Sie mich nie wieder raus!!"

17.06.2004 14: 55

Kanndra

Währenddessen schlenderte Wächter Llan Fux gemütlich auf den Patrizierpalast zu. Er legte dabei keine Eile an den Tag und gelegentlich stiess er rein zufällig mit einem Passanten zusammen. Ein in leichtem Wind schaukelndes Schild erregte seine Aufmerksamkeit. Es zeigte ein lachendes Gesicht hinter einem Bierkrug und den Schriftzug "Zum fröhlichen Zecher". Sofort begann sich Speichel in seinem Mund zu sammeln. Warum nicht eine kleine Pause einlegen? Die hatte er sich doch wahrhaftig verdient. Also öffnete er die Tür und betrat die Kneipe, die sich als dämmerige Spelunke herausstellte, in der zwei oder drei Gestalten an schmutzigen Tischen in ihr Bier starrten.
"Ich nehm' eins", bedeutete der rothaarige Wächter dem Wirt und setzte sich an einen freien Tisch. Irritierenderweise zwinkerte ihm der dürre Mann am Nachbartisch zu. Llan beschloss, das zu ignorieren, doch der Mann gab nicht auf.
"Die Drossel singt im Morgengrauen", flüsterte er dem Llamedosianer rau zu.
"Schätze, da könntest du recht haben", antwortete Llan, der in Wirklichkeit keine Ahnung von Ornithologie hatte, verwirrt.
Der Mann schien kurz zu zögern. "Und die Schnapsdrossel...?" Gespannt blickte er den Wächter an und schien etwas von ihm zu erwarten.
"Im Abendrot?", probierte es Llan versuchsweise.
Sofort erhellte ein Strahlen das ausgezerrte Gesicht des anderen Mannes. "Ich wusste, dass du es bist. Komm rüber."

20.06.2004 15: 12

Llan Fux

"Ganz kllar, ich bins", sagte Llan. Es war sich absolut sicher, dass er ER SELBST war.
Der geheimnisvolle Fremde führte ihn in eine ruhige Ecke der Kneipe.
"Einen Moment", sagte der und verharrte. "Einen letzten Test noch."
Er reichte dem Rekruten eine grüne Glasmurmel.
"Oh danke", sagte Llan.
Die Kneipenbekannschaft blickte ihn erwartungsvoll an. Unschlüssig was er damit anstellen sollte, begann Llan Fux die Murmel von einer Hand in die andere zu werfen. Hin und her, her und hin. Der Blick des anderen klebte die ganze Zeit an der Murmel, wie eine Schlange, die eine Maus fixierte. Das Starren verunsicherte den rothaarigen Wächter so sehr, dass er Kugel schliesslich mit der Linken zurückgab.
"Ich willll sie nicht."
Mit einem hörbaren Seufzer löste sich die Anspannung des Fremden: "Ich wusste, dass du es bist."
Auch Llan war sich zum wiederholten Mal seiner Identität bewusst und zuckte vielsagend mit den Schultern.
Der Fremde schob einen Tisch beiseite und öffnete die darunter verborgene Bodenklappe.
Die Stiege endete an einem schweren Vorhang, flankiert von tropfenden Kerzenhaltern. In der schummerigen Beleuchtung liess sich ein Schild darüber ausmachen: "MEMENTO MORTIMER" (Bedenke, dass Tod angeblich einen Lehrling hatte).
Der Fremde schlüpfte durch den samtenen Vorhang. Kurz darauf folgte ihm Llan neugierig.

Blakende Fackeln erhellten einen kleinen Raum, der fast vollständig von einem wuchtigen Tisch eingenommen wurde. Um ihn herum sassen geschlechtlose Gestalten in grauen Mänteln, die Gesichter tief in den Schatten der Kapuzen verborgen.
Ohne Umschweife kam eine beliebige Figur zum Thema: "Hast du sie dabei?"
Llan dachte sofort an die Formulare. "Natürllich", nickte er.
Erleichtertes Raunen ging durch die Versammelten.
"Dein Dienst soll belohnt werden", sagte Gestalt Nr. 1 feierlich und warf einen klingenden Beutel auf den Tisch vor dem Wächter.
Llan leckte sich nervös die Lippen und starrte gierig auf darauf.
"Ich weiss nicht ob ich darf..."
"Keine falsche Bescheidenheit, du hast gute Arbeit geleistet.", fiel ihm Gestalt 1 ins Wort.
Dies leuchtete Llan ein. Er lächelte geschmeichelt und schnappte sich den Geldbeutel. Die Münzen schienen neben den typischen Verunreinigungen des morporkianischen Dollars ein befriedigendes Mass Edelmetall zu enthalten, wie der Wächter fachmännisch an Klang und Gewicht feststellte. Vielleicht war sogar Gold darin.
Die Chefkapuze hob wieder zum sprechen an: "Und nun zeig sie uns. Sind es zwei oder sogar mehr?"
Eine spannungsgefüllte Stille entstand und Llan beschloss ein wenig mitzuspielen. Er fand, dass diese Idioten für klingende Münze ein wenig Dramatik verdient hatten. Er vollzog eine grossartige Geste und sprach mit fester Stimme: "Ich habe genug für allle dabei!"
Aufgeregtes Flüstern brandete auf. Llan warf theatralisch seinen Mantel zurück und präsentierte seine ausgebeulte Umhängetasche mit den Formularen.
Blicke aus den Kapuzen saugten an der Tasche. Sie schienen es kaum erwarten zu können ihre Unterschriften zu leisten, nahm er an.
Um die Spannung zu erhöhen liess er seine Hand länger Zeit über der Hüfte schweben, ehe er blitzschnell die Papiere herauszog und klatschend auf den Tisch warf.
Llan kostete das laute Einatmen der Gruppe aus. "Hier, hier und hier bitte unterschreiben. Die Ankh Morpork Stadtwache dankt ihnen für ihre Mitarbeit bei der Volkszählung."
Alle Blicke verharrten auf dem Papierstapel. Stolz stand Llan davor.
Einige Schrecksekunden später brach es aus einer anderen uniformen Gestalt heraus: "Die Wache??? Wie habt ihr uns gefunden?"
Llan Fux setzte eine überhebliche Miene auf: "Nun, wie ihr ja bereits zuvor festgestellt habt, leiste ich hervorragende Arbeit. Ausserdem hat mich der Typ aus der Kneipe zu eurer Herrenrunde gebracht."
Alle Kapuzen fuhren zu einer anderen Gestalt herum, die gerade versuchte in ihrem Mantel zu verschwinden.
"Eher sterben wir, als dass wir unsere Geheimnisse...", gellte ein weiterer Kapuzenmann, wurde jedoch von der Chefkapuze unterbrochen.
"Äh genau, Herrenrunde. Das ist es was wir hier machen."
Eigentlich klang die Stimme eher weiblich. "Wir haben uns getroffen um guten Wächtern wie dir die Arbeit bei der Volkszählung zu erleichtern. Das haben wir doch,äh, Brüder?"
Die Chefkapuze nickte so lange bekräftigend in die Runde, bis auch der Begriffsstutzigste mit einfiel.

Schliesslich sammelte Llan die eifrig ausgefüllten Formulare ein und kehrte zufrieden in die Kneipe zurück, wo er sein angebrochenes Bier leerte und einige selbstgerdehte Zigaretten rauchte. Am Tresen tippte ich eine verwegen aussehende Frau an: "Die Nachtigall..."
Lächelnd winkte Llan ab: "Jaja, das hatten wir schon. Das Treffen der revolutionären Gemeinschaft des Todes ist dort hinten."
Ãœberrascht blickte ihm die Agentin hinterher, als er pfeifend die Kneipe verlies und sich gen Patrizierpalast wandte.


22.06.2004 21: 03

Nyvania

Noch immer(man muss bedenken, dass bereits geraume Zeit voll ratlosem Schweigen vergangen war), sahen sich die Rekruten ratlos an.
,,Irgendwie müssen wir die blöden Formulare doch wieder kriegen.'' murrte Nyvania.
,,Diese Formulare sind nicht blöd.'' tadelte sie Yogi.
,,Ach nein? Und warum haben wir soviel Ärger am Hals? Das hat doch alles mit den doofen Dingern angefangen.'' schnappte Sören.
,,Aber nur weil ausgerechnet wir diese Aufgabe gekriegt haben!!!'' verteidigte sich Yogi.
,,Ach! Isr es also unsere Schuld oder was?'' fauchte die Wasserspeierin. Man sah ihr an, dass ihre Nerven nur noch als gewaltiger Klumpen an einem winzig kleinen Faden hingen, der kurz davor war zu reissen. Auch die anderen machten einen nicht weniger fertigen und gestressten, sowie endlos genervten Eindruck, da sich alle schon auf das Ende dieser Mission und einem schönen Krug Bier gefreut hatten.
,,Wir gehen rein, holen Formulare und sagen Dämonen unterschreiben Formulare.'' sagte Scoglio, der anscheinend selbst nicht mehr an seine eigenen Worte zu glauben schien.
,,Ja. Und dann sehen wir alle so aus oder wie?'' kam es von Drogan, der auf Yogi und Sören deutete.
,,Ich will es ehrlich gesagt nicht mit einer ganzen Herde Dämonen aufnehmen. Vopr allem nicht nach dem, was mir da eben pasaasiert ist.'' bemerkte Sören verständlicher Weise.
,,Guuuuuut.... aber irgendwas müssen wir ja machen. können ja nicht den ganzen Tag hier sinnlos stehenbleiben und in das Loch da starren.'' sagte Nyvania und beschloss sich zusammen zu reissen, wollte sie doch nicht diejenige sein, die daran Schuld war, dass alle ihren Kampfgeist verloren. Wie zum Beispiel Yogi, der noch ziemlich fit schien. Auch Scoglios Mut egriff wieder die Überhand: ,,Wir versuchen können, fragen Dämonen...''
,,Ob sie brav die Formulare ausfüllen?'' unterbrach ihn Sören.
,,Ja natürlich. Das werden sie auch ohne weiteres tun wenn wir sie gaaaaanz höflich frage.'' kommentierte Drogan.
,,Emmm....''meldete sich Nyvania, nun wieder schüchtern wie zu Beginn des Tages : ,,Hat man es denn schon einmal versucht? Ich meine vielleicht erwarten oder wollen sie das ja.''
,,Hmm....'' meinte Yogi: ,,Versuchen können wir's ja mal. Vielleiht hat sie ja recht. Wer weiß...''
,,Dann könnt ihr beiden ja gehen.'' kam es von Drogan und Sören wie aus einem Mund.
Zu ihrer Ãœberraschung sagte Scoglio: ,,Ich gehen mit euch. Ich wollen helfen euch beiden.''
Yogi nickte. Nyvania rührte sich nicht. Nein. Sie war nicht versteinert. Insgeheim hoffte sie die beiden anderen würden sich es auch noch anders überlegen.
Das taten sie tatsächlich.
Zusammen und eng aneinander gereiht betraten die eingeschüchterten Rekruten, die eigentlich nur einen schönen Tagen hatten haben wollen, das eingefallene Gebäude.

24.06.2004 20: 55

Shrappnell von Brigantine

Thask Verschooor wartete. Und wartete. Und wartete. Und wartete immer noch. Und immer noch wartete er. Später wartete er weiter. Nach einer Weile fuhr er fort, zu warten. Schließlich wartete er.
"Du alte Schnarchtüte!" schimpfte er, den immer noch schlafenden Wasserspeier leicht tretend.
"Ja, wo bleiben die denn?!" fragte er sich.
Nach einer weiteren Ewigkeit beschloß er, einen Abstecher zur nächsten Kneipe zu machen und sich schonmal sein Bier im Vorraus zu gönnen.

"Dürfte ich bitte ein Bier haben?" fragte Thask, dort angekommen.
Leider bediente gerade ein Exstudent der Unsichtbaren Universität am Tresen, der aufgrund eines fehlgeschlagenen Experiments, wegen dem er auch seinen Abschied genommen hatte, eine akute Phobie vor Zombies hatte.
"Ach, Sie haben kein Bier?" fragte er anschließend den völlig erstarrten Exstudent. "Also schön, dann hole ich es mir selber. Dort, das Faß, ja? Und diese Gläser sind sauber?"

In der Zwischenzeit, in einer ganz anderen Kneipe, erzählte Simon Überfall gerade beiläufig einem Kollegen, daß ihm Handtäschchen gestohlen worden war.
"Was?" fragte dieser "Warst Du schon auf der Wache? Du mußt Anzeige erstatten!"
"Ach nö. Das Biest kommt wieder! Fragt sich nur, ob vom Dieb noch was übrig ist..."

Thask Verschoor, bzw. der geistig anwesendste Teil von ihm, trank derweil sein Bier und sah sich um. Die Kneipe hatte etwa gegenüber vom Eingang einen Vorhang, bestehend aus Schnüren, der einen Durchgang verdeckte. An der Wand rechtwinklig dazu, vom Durchgang nur durch eine schmale Nische getrennt, befand sich eine Tafel, auf der die aktuellen Ergebnisse für alle möglichen Sportwetten standen. Neugierig geworden, trat der Zombie näher und wich einem Mann aus, den er gerade angerempelt hatte. Plötzlich hörte er von jemseits des Durchgangs eine Stimme:
"Toller Stoff, muß schon sagen!"
"Ja, nicht zu verachten, man möchte sich direkt selbst was abzweigen."
Aufgeregt preßte sich Verschoor in die Nische. Kein Zweifel, dort waren kriminelle Elemente am Werk!
"Nächste Lieferung wie vereinbart?"
"Ja, aber sei diesmal etwas pünktlicher, ich hab ein paar 'Großabnehmer', die werden sonst vielleicht ärgerlich."
"Ach, komm schon, die wissen doch ein Stöffchen von so einer hohen Qualität nicht zu schätzen, das ist denen doch vollkommen egal."
"Sei da mal nicht so sicher, die merken immerhin, wenn sie betrogen werden. Und die Vorletzte Lieferung war gestreckt, da wären mir meine Stammkunden fast an die Gurgel gegangen."
Jetzt war es genug, fand Thask Verschoor! Er sprang durch den Vorhang und rief: "Keine Bewegung! Ich verhafte Sie wegen.... wegen...."
Der Wirt und sein Lieferfahrer wechselten einen ertaunten Was-ist-denn-jetzt-wieder-Blick.
"...des Ausladens von Schnapsfässern...äh...." stammelte Verschoor zuende.

In der Zwischenzeit kam Llan Flux vor dem Patrizierpalast an und stolperte fast über Shrappnell, der immer noch eifrig vor sich hin schnarchte.
"Ja, wo SIND die denn alllle?!" fragte er sich nach einer längeren Wartezeit.

26.06.2004 1: 20

Thask Verschoor

Llan Fux wartete und wartete und wartete. Nach dem er gewartet hatte musterte er den schlafenden Wasserspeicher mit einer Recht verdutzten Miene um gleich darauf weiter zu warten.
Er ging ein wenig im Kreis herum, setzte sich auf den Boden, stand wieder auf, setzte sich wieder hin, entschied sich schließlich doch zu stehen, bevor er sich dennoch hinsetzte und begann Shrappnell schließlich mit kleinen Kiselsteinen zu bewerfen - die er auf dem Boden fand -, nach dem er wiederum aufgestanden war.
Den Wasserspeier schien dies jedoch wenig zu stören, so kommentierte er einen Treffer mit einem dumpfen Plong und totaler Resignation.
Llan hatte der Weil eine neue Sportart erfunden, die sich Treff-das-Auge nannte und recht schwer zu beherrschen war... Was Shrappnell wohl beruhigen mochte, denn Llan verfehlte mit jedem Wurf sein Ziel. Ein Kiselstein flog sogar so weit an seinem Ziel vorbei, das er einer Palastwache des Patriziers gegen den Helm prallte, was gleich darauf im Hintergrund der Szenerie mit einem hintergründigen, nebensächlichen und doch abwechslungsreichen Geräusch kommentiert wurde, welches ungefair so klang: Ahhh... verfluchte Schweinerei. Wer war das?

Thask - der sich bei dem Wirt und seinem Lieferanten entschuldigt hatte und ihnen zur Versönung einige Formulare zur Volkszählung andrehte, welche mit zweifelhaften Blicken und aufgesetzten Lächeln angenommen wurden - machte sich der Weil wieder auf den Rückweg zum Treffpunkt in der Annahme das die Anderen wahrscheinlich mittlerweile eingetroffen sein würden... In seinen Gedanken klang dies ein wenig wie eine Drohung und was für eine!

"Llangweillig...", murmelte Llan vor sich her, der nun vor Shrappnell auf dem Boden saß, weil er des Stehens müde wurde und keine Lust zum Liegen hatte.
Plong machte ein Stein, der an Shrappnells Stirn abprallte.
"Llangweillig...", erwiederte Llan um die Szenerie erneut zu kommentieren.
Plong bestätigte ihn ein weiterer Kieselstein...
"Steeerbens llaaaaangweilllllig", verbesserte Llan seine Aussage und lies den nächsten Kieselstein aus seiner Hand gleiten.

"AaAAuuuuuuhhhhh!", ertönte eine geisterhafte Stimme hinter der Ecke in der der Kieselstein mit Höchstgeschwindigkeit verschwunden war.
Thask kam mit mürrischem Blick um die Ecke geschlendert - ein Kieselstein tief in seiner Stirn gepresst - und die Augen rot vor Wut unterlaufen - Eigentlich waren sie ja immer rot unterlaufen, aber Llan schien es so als wäre der Zombie recht wütend... Seine in die Luft gehobenen Armee und das knirschende Geräuch von Zähnen schien diese Vermutung zumindest glaubwürdig erscheinen...
Rasch sprang Llan vom Boden auf und lächelte wie jemand der kurz darauf einen Schlag in's Gesicht erwartete.
Als Thask näher kam schien dessen Gestik allerdings eine andere Bedeutung zu erhalten...
"Uuuhaahuuuuhuuu...", machte Thask.
Llan blinzelte.
"Ich bin ja so unnütz...", wimmerte Thask und knarrte dabei ein wenig mit dem wimmernden Kiefer.
Llan runzelte die Stirn.
"Ich bin der schlechteste Wächter der Welt... Ich bin ja sooo schlecht...", Thask presste seine Hände vor seine Augen und wischte sich nicht existente Tränen ab. Den Kieselstein in seiner Stirn schien er garnicht bemerkt zu haben, jedenfalls sprach ihn nicht einmal Llans fragender Blick auf das Ding an, das dort aus seiner Stirn ragte.
Der Zombie umklammerte Llan und schmiegte sich fest an sich.
Jener umklammerte Wächter bemühte sich vergebens seine Nase abfallen zu lassen. "Man müsste ein Zombie sein", dachte er verzweifelnd bei sich.
Dann regte sich Mitleid in seinem kleinen Herzen und er tätschelte dem Untoten freundschaftlich den Rücken, während dieser damit beschäftigt war ihm die Luft aus der Lunge zu drücken.
"Alles wird gut... jetzt... erzähl... mir... erstmal... was... passiert... ist...", knirschte Llan aus zugedrückten Zähnen und bemühte sich weder das Bewustsein zu verlieren, noch seinem natürlichem Instinkt des Atmens nachzukommen.

26.06.2004 16: 51

Yogi Schulterbreit

Die Rekruten rückten immer näher an das Loch in der Wand heran und blinzelten ums Eck.
"Ihr etwas erkennen? Es ziemlich finster sein." fragte Scoglio bei dem das Wort "blinzeln" eine ganz neue und überaus interessante Bedeutung bekam.
"Ich seh auch nichts, du Yogi?" flüsterte Nyvania mit etwas zittriger Stimme.
"Nein." war die kurze, aber doch aussagekräftige Antwort von Yogi.
Plötzlich vernahmen die drei eine Stimme, die gleichzeitig wie prasselndes Feuer und mahlende Mühlsteine klang: "Kann ich da vielleicht helfen?" kaum ausgesprochen entstand in der Mitte des Raumes ein Feuerball und erhellte den ganzen Raum gespenstisch. Nun sahen die drei was sich bis jetzt im Dunkeln versteckte. Zehn oder fünfzehn Dämonen, einer schlimmer und stinkender als der andere, standen im Halbkreis und schienen nur auf die Rekruten gewartet zu haben. Im einer der hinteren Ecken sahen die Wächter ihre Leiterwagen stehen.
"Wir nun fangen an mit zählen? Oder wir warten was Dämonen wollen?" fragte Scoglio und blickte ratlos in die Runde.
Einer der Höllenbrut, anscheinend der Vorsitzende (wenn man das so nennen kann, obwohl sie doch standen), machte einen Schritt nach vorn. Seine Augen funkelten bösartig und der Gestank der von ihm ausging hätte dem des stinkenden alten Ron Konkurrenz machen können. Seine rot-braune Haut glänzte und seine Hörner waren spitz genug um damit auf ein Wurfbrett zu werfen. Der Oberdämon schnippte und ein Stück Papier erschien, erfaltete es auf und warf einen Blick darauf. Er öffnete den Mund, zeigte seine scharfen Zähne, begann zu lesen und zur großen Überraschung aller schien er sich Mühe zu geben in einer besonders süßen Stimmlage zu Sprechen, aber trotzdem klang es wie quietschende Kreide: "Wir, die Dämonen zuständig für die Stadt Ankh Morpork, immer anwesend auch wenn keiner uns da haben will, jederzeit für jede Art der Beschwörung zu haben...", er unterbrach, fuhr mit dem Finger über das Papier und fluchte, "Ach verdammte Bürokratie..." Mit einer kleinen Explosion lies er das Papier verschwinden und wandte sich den Wächtern zu. Mit einer Stimme die wie die eines 4-jährigen klang schrie er: "Ihr beachtet uns nicht... wir wissen das ihr das Volk zählen sollt aber wir gehören doch auch dazu, oder? Wir wollen doch nur ein bisschen Aufmerksamkeit... IST DENN DAS ZU VIEL VERLANGT?"
Auch wenn es seltsam klingt und auch sehr unwahrscheinlich ist, bildeten sich Scoglio, Nyvania und Yogi ein, dass sich eine kleine, feurige Träne über die Wange des Dämons schlängelte und bei seinen Mundwinkeln verdampfte.

28.06.2004 21: 05

Søren Eltsam

Die Rekruten standen noch ein wenig verwirrt herum. Nur Scoglio betrat den stinkenden Raum mit trollischer Ruhe, durchquerte das Rund der Dämonen, die nun ebenfalls erstaunt dreinblickten (he, sollte der nicht eigentlich Angst haben?) und nahm einen Stapel Formulare von einem der Leiterwagen.
"Ihr können schreiben oder wir müssen helfen euch?" fragte er.
"Ähh, nun ja, eigentlich...", war die Antwort einer Stimme, die wie etwas sehr unappetitliches klang.
"Schon gut! Du heißen wie?"
"Gnsrkqwrkgsmkft."
"Du wohnen hier wie lange?"

Während Scoglio nacheinander die Dämonen befragt hatte, standen die anderen wächter sehr erstaunt herum. Als er fertig wahr, setzte er die immer noch etwas starren Kollegen auf einen der Wagen und zog mit ihnen in Richtung des Patrizierpalastes von dannen.
"Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!" rief ihnen noch eine nach trockenem Laub, Teergrubenund einem Wasserfall (und nein, das ist kein Wiederspruch) hinterher.
"Vielen Dank auch, dass wir euch durften zählen", rief Scoglio zurück, während er sich seinen Weg durch die Stadt und das Gewimmel mit der Gelassenheit eines Trolls suchte.

29.06.2004 9: 57

Scoglio

"Seid ihr sicher, dass wir jetzt auch alle Formulare richtig ausgefüllt haben?"
"Wo..."
"Eigentlich doch schon, oder? Wir waren ja schließlich überall!"
"Hört mal, wo..."
"Haben wir denn unsere eigenen Formulare schon ausgefüllt?
"Nein, stimmt, das wir haben noch nicht, aber das ja nicht lange dauern kann."
"Wo ist eigentlich Nyvania?"
"Ähm, eine gute Frage. Sie war doch eben noch da, oder?"
"Und wo sind überhaupt die anderen Menschen - und sonstige Wesen?"
Die Wächter hatten inzwischen den Hier-Gibt's-Alles-Platz erreicht.
"Vorhin war hier doch auch keiner, hab ich Recht?", fragte Yogi.
"Ähm, leider ist hier doch noch jemand", sagte Sören und deutete zu einer Gestalt die verdächtig nach T-M-S-I-D-R Schnapper aussah.
"Er benimmt sich etwas seltsam, oder? Normalerweise versucht er doch jedem seine überaus leckeren Würstchen anzudrehen und jetzt steht er da in dieser dunklen Ecke und beugt sich so seltsam runter, als ob er nicht erkannt werden will."
"Ich denke, wir haben jetzt 2 Möglichkeiten, was wir als Nächstes machen. Entweder wir gehen rüber zu Schnapper und fragen ihn, was hier los ist, oder wir machen uns auf die Suche nach Nyvania."
"Ich würde sagen, wir gehen den Weg zurück den wir hierher gekommen sind. So gehen wir geradewegs auf Schnapper zu und können Nyvania vielleicht noch am leichtesten finden.
Die Wächter setzten sich wieder in Bewegung. Schon nach wenigen Schritten sahen sie, was Schnapper dort machte.
Er untersuchte eine Steinfigur, die auf einem Strohhaufen am Straßenrand lag.
"Das ist doch Nyvania, oder? Sie muss mal wieder zu Stein erstarrt und dann vom Wagen gefallen sein."
Yogi versetzte Nyvania einen leichten Stoß, damit sie wieder zu sich kam.
"Hallo Ruin, weißt du vielleicht, warum hier überhaupt keiner ist?", fragte Sören nachdem sie jetzt wieder alle beisammen waren.
"Nein, tut mir Leid. Aber möchtet ihr vielleicht ein Würstchen?"
"Wir lieber weiter gehen" meinte Scoglio und schob den Leiterwagen wieder vor sich her, nachdem er seine Kollegen wieder darauf gesetzt hatte.
"Ihr bekommt die Würstchen auch zum Sonderpreis!", rief Schnapper ihnen nach.
Irgendetwas hielt ihn anscheinend davon ab, ihnen über den leeren Platz zu folgen.

01.07.2004 18: 32

Kanndra

Während Llan noch mit dem schluchzenden Zombie rang, sah er wie eine junge, offensichtlich ziemlich wütende Frau in einem schmutzigen Sommerkleid auf die Palastwache zumarschierte. Sofort wandte sich seine Aufmerksamkeit dieser Szene zu.
"Könnte spassig werden", dachte er und schob sich näher an das Tor heran.
"... will sofort den Patrizier sprechen!", donnerte die Frau aufgebracht. "Ich muss mich beschweren!"
"Worüber denn, gute Frau?" gab der Palastwächter gelangweilt zurück.
"Er erlebt solche Auftritte wohl häufiger, vielleicht ebenso häufig wie die Rekruten der Stadtwache", dachte Llan und versuchte das Gewicht Thasks auf die andere Schulter zu verlagern.
"Da waren Stdtwächter, die ich um Hilfe ..."
"Soooo schleecht, man wirft mich bestimmt raus..."
"... dann haben sie mich einfach liegen gelassen..."
"Waas maache ich dann bloooss?"
"Äh, Thask. Könntest du bitte mal aufhören zu schlluchzen? Ich verstehe nicht was die Frau da sagt."
Der Zombie schniefte (obwohl das natürlich gar nciht nötig gewesen wäre) und sah seinen Kollegen verwirrt an. "Welche Frau?"
"Die die gerade auf uns zeigt." Laut rief der Llamedosianer, der sich plötzlich des Anblicks bewusst wurde, den Thask und er bieten mussten: "Das ist nicht, wonach es aussieht."

02.07.2004 18: 26

Yogi Schulterbreit

Aber was war das bloß? Was in drei Dämonen Namen konnte Schnapper davon abbringen seine Würstchen mit aller Gewalt an den Mann oder die Frau zu bringen? S.Eltsam, oder??
Die Wächter standen nun mitten auf dem Platz und sahen sich etwas stutzig um. Keine Menschen- (oder Zombie-, oder Werwolf-, oder Vampier-, oder Troll-, oder Zwergen-...)-seele war zu sehen, der Platz war wie ausgestorben. Als ein leichter, kühler Wind aufkam lief den Rekruten ein kalter Schauer über den Rücken. Der leichte, säuselnte Wind wurde immer heftiger und entwickelte sich zu einem regelrechten Sturm. Dreck und Abfall zog an den Wächtern vorbei und verdickte die Häuserwand auf die er traf. Die Rekruten hatten Mühe nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren und hielten sich gegenseitig feste. Yogi späte zur Seite und erblickte Schnapper, der so als wäre nichts ungewöhnlich einfach weiterhin am Rand stehen blieb, außerdem schien er auch keine Probleme mit seiner Sandfestigkeit zu haben, er blieb einfach von Sturm verschond.
Plötzlich war es wieder Windstill... Nichts erinnerte an den Sturm, bis auf einpaar zerzauste Rekruten die verdutzt auf dem Hier-Gibts-Alles-Platz standen und nicht wussten wie ihnen geschah.
Schnapper kam langsam vom Rand des Platzes auf sie zu, mit Bewegungen die für ihn äußerst unüblich waren, man könnte sagen,...geschmeidig oder majestetisch. Er nahm seinen Bauchladen ab und warf ihn in hohen Bogen weg. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte den Wächtern klar sein sollen das sie es nicht mit einem "normalen" Schnapper zu tun haben, denn der würde nie so mit seinen Würstchen umgehen. Aber die Rekruten blieben starr und harrten der Dinge die da kommen. Weiter und immer weiter kam Schnapper auf sie zu. Er warf seinen Mantel weg und da stand er, nicht T.m.s.i.d.R. Schnapper, sondern jemand anderer, jemand der sich für ihn ausgegeben hat, jemand der in der Lage war sich gut zu verkleiden. Es war...


11.07.2004 8: 58

Kanndra

... der bekannte Humpert Gildensohn! Nun, eigentlich war er gar nicht so bekannt. Um ehrlich zu sein, kannten ihn genau zwei Leute. Und dass auch nur, weil sie seine Eltern waren. Aber das würde er heute ändern. Humpert hatte vor zwei Wochen das Studium der Magie an der Unsichtbaren Universität angefangen, aber irgendwie hatte er sich darunter immer etwas ganz anderes vorgestellt. Seine Dozenten waren faul und hielten die Studenten für lästig. Seine Mitstudenten waren größtenteils auch nicht fleissiger und mehr an nächtlichen Kneipentouren als an dem Studium interessiert. Sie lachten ihn aus, weil er große Ohren hatte und behauptete, dass Wetter beeinflussen zu können. Sie glaubten ihm nicht! Aber heute wollte er es allen beweisen, und endlich hatte er ein Publikum gefunden, dass nicht vor seinen Darbietungen davon lief.
Von alldem ahnten die Rekruten natürlich nichts. Jedenfalls noch nicht...

***


"... genau solche Uniformen an", zeterte die Frau gerade und beachtete Llans Einwurf gar nicht.
Der Palastwächter nickte grinsend. "Das verstehe ich. Sie sind zu Recht wütend. Da würde ich mich auch beschweren. Vielleicht waren die ja auch dabei?" Noch immer feixend zeigte auch er jetzt auf Llan und Thask.
Shrapnell schnarchte.

17.07.2004 19: 54

Drogan Eisenschädel

Die Rekruten standen ziemlich verdutzt schauend mitten auf dem Platz und warteten darauf das der Schnapper Imitator sie erreichte. Drogans Haare waren die einzigen die immer noch an dem Ort waren wo sie auch vor dem Sturm zu finden waren. Das lag aber wohl daran das seine Haare durch Staub, Ketchup und anderen undefinierbarem recht... dick war. Äußerlich sahen sie aber aus wie ganz normale Haare.
Sören starrte dem kleinen Mann mit offenem Mund entgegen.
"Warst du das mit dem Wind?" fragte Yogi der als erstes Worte fand.
Der Segelohrige Humpert blieb vor den Rekruten stehen und grinste sie breit an. Wortlos drehte er ihnen den Rücken zu und spreizte die Arme vom Körper ab. Ein Knistern begann leise die Luft zu erfüllen. Kleine bläuliche Blitze umspielten die Hände von Gildensohn. Drogan der direkt hinter ihm stand traute seinen Augen kaum. Die Ohren des Mannes fingen an sich zu bewegen. Wie zwei zu klein geratene Flügel die versuchten den, im Verhältnis dazu, viel zu großen Körper in die Luft zu heben.
Dann passierte es...

18.07.2004 0: 42

Scoglio

Humperts Körper erhob sich, entgegen allen Gesetzen der Logik (falls es solche überhaupt in Ankh-Morpork gibt), in die Höhe. Von dort oben rief er:
"Jetzt wird die ganze Scheibenwelt erfahren, was ich, der große Humpert Gildensohn, alles kaaaah..."
Ein Windstoß erfasste den zu weit aufgestiegenen Humpert und trug ihn mit sich fort, bis er mit seinem Umhang am Kunstturm hängenblieb.

BIST DU BEREIT?
"Wo bin ich hier? Wieso ist es hier so still? Wer bist du überhaupt? Ach so,... na dann. Ja, ich denke ich bin bereit."
DANN KOMM MIT.

"Kann mir mal einer sagen, was das jetzt war?"
"Ich würde sagen, ein segelohriger Schnapper, der..."
"Nicht das, sondern das kleine Wesen mit den vielen Beinen, das neben diesem Gildensohn auftauchte bevor er einfach verschwand."
"Das ich nicht gesehen habe."
"Naja, ist ja eigentlich auch egal. Jetzt lasst uns endlich diese Formulare beim Patrizierpalast abgegen!"
Also machten sich die Rekruten ein weiteres Mal zum Palast auf.

18.07.2004 18: 35

Shrappnell von Brigantine

Jetzt gings mit Llan wirklich durch. Während die Frau ihn und den immer noch schluchzenden Thask streng musterte, kramte er das letzte zerknitterte leere Formular hervor, das irgendwie in seiner Uniform gelandet war und wedelte unter der Nase der Frau rum.
"Für Beschwerden über Wächter gibt es Formulllar 33-A. Um dieses anzufordern, müssen Sie zunächst Formbllatt 11 von Formullllar 25-C ausfüllllen. Den gelllben Durchschlllag reichen Sie ein in Abllage C. Nebenbei stelllen Sie bitte einen Antrag auf Anhörung (Das grüne Formblllatt nicht verwechselln mit dem bllauen)....."
Derweil beruhigte sich Thask einigermaßen und schilderte dem immer noch selig schlafenden Shrappnell die Geschichte in der Kneipe. Der Palastwächter lächelte amüsiert über Llans Vortrag, innerlich dagegen wieherte er vor Lachen. Außerdem fragte er sich, was wohl passieren würde, wenn man dem schnarchenden Wasserspeier seine Dienstpfeife in den Mund stecken würde.

In der Zwischenzeit wartete Simon Überfall leicht ungeduldig darauf, daß sich Handtäschchen endlich wieder einfand.
"Ja, wo warst du denn so lange?!" fragte er, als endlich ein kistenförmiges Objekt auf unzähligen Beinchen angetrabt kam. "Hast du dir einen schönen Tag gemacht?"

Die restlichen Wächter machten sich in der Zwischenzeit gemeinsam mit den restlichen Formularen und einer Sand-Ketchup-Panade auf Drognans Kopf auf den Weg zum Patrizierpalast.
"Wüüüüüürstchen!! Heiße Würstchen im Brötchen! Viel besser als ihr Ruf!"
"Oh, nein, du hast uns gerade noch gefehlt!" stöhnte Drognan, als der echte Schnapper ihren Weg kreuzte.

"BÄÄÄÄÄRKS!" machte Shrappnell von Brigantine, als er aufwachte. Der Geruch von Shnappers Würstchen war eben in der Lage, Tote aufzuwecken und lebende mit empfindlichen Nasen ins Koma zu befördern (Wo auch immer es empfindliche Nasen gab: Nicht in Ankh-Morpork).
"Er.... hat uns überrumpelt. Ich weiß nicht, was über uns gekommen ist" versuchte Sören Schnappers Würstchen in den Händen der gerade vor dem Patrizierpalast eintreffenden Wächter zu erklären.

20.07.2004 2: 12

Nyvania

Die Wächter, die Schnapper mit sich im Schlepptau hatten und ihn nicht los zu werden vermochten(was nun wieder normal war), trafen auf dem Platz vor dem Patrizierpalast im Großen und Ganzen drei Dinge an:
1.Eine Dame mit einem Blümchenkleid, die sie nun mit zornigen Augen fixierte, auf sie deutete und begann los zu kreischen.
2.Einen verwirrten Llan Fux, der versuchte einen grinsenden Wächter und der hysterischen Frau einige Formulare an zu drehen, die scheinbar nichts mit der Volkszählung zu tun hatten.
Und 3.Einen Zombie, der sich gerade die Augen bei einem Wasserspeier ausheulte.
Nicht zu vergessen bitte, Schnapper, der nicht aufhörte mit seinen Würstchen zu wedeln.
Als sie die von Schnapper verfolgten Rekruten dieser Situation(oder vielmehr den Situationen) bewusste wurden, war das Erste was ihnen Schwierigkezíten machte die Frau.
"Die da warens!!! Ich erinnere mich! Der da-'' ,sie deutete auf Yogi "wollte wollte mir helfen, aber dann ist er doch mit den anderen gegangen UND HAT N`MICH AUF DER STRASSE LIEGEN LASSEN!!!!''
"Ach du meine Güte...'' brachte der arme Yogi nur heraus, wobei die anderen Rekruten sprachlos blieben.
Keiner beachtete in diesem Moment Schnapper, was dieser wiederrum beachtete und ihn schlagartig zwei-drei Trommeln lauter werden ließ
"WÃœRSTCHEN!!!!! BESSER ALS IHR RUF!!!! HEISSE WÃœRSTCHEN!!!!''
"Ist ja gut!" brach Nyvania nun gereizt die Stille der Rekruten(man sollte hier, von einem schluchzenden Zombie, einer hysterischen Frau und einem brüllenden Schnapper absehen).
Der Palastwächter grinste immer noch vor sich hin, als durch einen lauten Ruf nun doch Stille und diesmal wirklich Stille herrschte...

21.07.2004 12: 43

Yogi Schulterbreit

Yogi griff sich an die Kehle, er brachte keinen Ton heraus. Schnell wandte er sich zu den anderen um, auch sie standen mit kreidebleichem Gesicht da und versuchten etwas zu sagen. Aber niemand vermochte es, denn Nyvania hatte wieder einmal mit der Magie gespielt und dabei ein Eigentor geschossen, denn auch sie stand da und brachte kein Wort über die Lippen. Die Frau, die bis vor kurzem noch getobt hatte, fiel nun in Ohnmacht und wurde von Wächter Shrappnell eher zufällig aufgefangen. Yogi versuchte ohne Worte zu signalisieren das er sich um die Frau kümmern soll. Ob er es verstanden hatte oder nicht fanden die Rekruten zum Glück nicht mehr heraus, denn ein alter Bekannter kam vor dem Palast vorbei spaziert. Ponder Stibbons, wie er leibt und lebt, unter dem Arm etwas was sehr nach einem ImpP3-Player aussah und mit HEXI der im Netz(-werk) wie ein Bauchladen hing.
"Oh, die Rekruten, nochmals. Wie amüsant, lasst mich raten, ihr spielt Pantomime vor dem Patrizierpalast um...um... keine Ahnung warum aber es sieht sehr gelungen aus." begann Ponder.
Mit Hilfe ihrer Hände und Füßen versuchten die Rekruten Ponder klar zu machen das es sich um einen fehlgeschlagenen Zauber handelt. "Ein Hund, eine Ente, der Patrizier, Hauptmann Ohnedurst, der Erzkanzler, der Tod..." so ging das noch eine Zeit weiter.
Endlich, Stunden später, die Nacht brach gerade langsam (überdimensionales Schneckentempo, wäre besser ausgedrückt) über die Scheibenwelt hinein, hatte Ponder die Lösung: "Ihr könnt wegen eines fehlgeschlagenen Zaubers, mit dem ihr für Ruhe sorgen wolltet nicht mehr sprechen und ich soll euch helfen die Nebenwirkung zu entschärfen?"
"Genau, du hast es Ponder, äh,... wie ging das jetzt?" fragt Yogi verblüfft. Auch die anderen konnten wieder reden und waren nicht minder überrascht.
"Oh, wie schade, die Wirkung ist vorbei. Nun wenn ich wieder mal nicht helfen kann lasst es mich wissen." schloss Ponder das Spiel und begab sich zurück in die Unsichtbare Universität.
Die Wächter hatte genug für heute und schoben sich an dem noch immer grinsenden Palastwächter vorbei in den Palast, diesmal vergaßen sie auch nicht die Frau und Scoglio nahm sie auf die Schulter um sie nachher zu Hauptgefreiten Rogi Feinstich, dem Sanitäter-Igor der Wache zu bringen. Sie durchquerten wieder die große Halle und erreichten die so schicksalskräftige Tür, durch die sie heute Morgen ihren Fall bekommen haben. "Eigentlich, war es doch eh ganz nett, aber haben..." begann Yogi, aber er wurde kurzerhand von seine Kollegen mit bösen Blicken bombardiert und schwieg lieber. Er klopfte an die Tür und öffnete sie. Etwas verdutzt blieb er stehen, salutierte dann aber auf einmal und trat ein. Die anderen Wächter folgten ihm und waren nicht weniger überrascht, was sie sahen. Ihre Vorgesetzen von der Wache, die etwas ungeduldig im Raum verteilt saßen. Ihre Ausbilder und der Abteilungsleiter Hauptmann MeckDwarf, sowie der Kommandeur Rince. Die Rekruten schluckten, denn sie dachten sich schon was ihnen jetzt bevor stand. Eine Strafpredigt, weil sie wieder etwas falsch gemacht hatten, nur was war es diesmal?

21.07.2004 13: 34

Kanndra

Doch keiner der höheren Ränge machte Anstalten, den Rekruten eine wie auch immer geartete Ansprache zu halten. Statt dessen zeigten sie selber Anzeichen von Nervosität, wie Llan scharfäugig feststellte. Schließlich räusperte sich Nyvania und sprach Kanndra an: "Darf... äh darf man fragen, warum Sie hier sind, Ma'am?"
"Der Patrizier hat uns herbestellt. Und ihr braucht euch nicht zu früh freuen, euch will er auch sprechen."
Thask musterte einen seiner Finger, der ihm drohte, abzufallen. "Worum geht es denn?"
"Da sind wir so schlau wie ihr", gab Hauptmann MeckDwarf sauertöpfisch zurück.
Ein Hüsteln erklang und Drumknott, der in der Zwischenzeit den Raum betreten hatte, nickte ihnen zu. "Lord Vetinari lässt jetzt bitten."

Zwanzig Minuten später brach eine mehr oder weniger verdatterte Gruppe Wächter vom Palast auf.
"Hat er uns wirklich gelobt ?" Yogi Schulterbreit schien ein paar Zentimeter gewachsen zu sein.
"Nur weil er etwas von uns wolllte", knurrte Llan.
"Und ich will doch hoffen, dass ihr euch daran haltet. Mit dem Patrizier ist nicht zu spassen, und ich habe keine Lust, mich bei ihm für Wächter zu verantworten, die die Klappe nicht halten können." Kommandeur Rince schüttelte sich innerlich bei der Vorstellung. Jetzt brauchte er dringend etwas Nervennahrung. Wie eigentlich immer nach einem Besuch im Patrizierpalast.
"Ich verftehe aber immer noch nicht, warum wir nicht über die Volkfählung fprechen follen... ich meine, man kann fie ja flecht geheimhalten", beharrte Shrapnell.
Drogan brummelte "Ach was, so etwas vergessen die Leute schnell. Sie erinnern sich höchstens noch an ein paar verrückte Wächter, die dumme Fragen gestellt haben."
"Ich nicht so schnell vergessen. Ich gerne gezählt." Scoglios Stimme klang ein wenig wehmütig.


***


Ein paar Tage später...

"Du hast die erforderlichen Informationen herausfiltern können?"
"Ja, Herr. Es war allerdings nicht ganz einfach, da einige der Formulare schon recht... mitgenommen aussahen."
Drumknott überreichte seinem Arbeitgeber eine schmale Mappe.
"Sehr gut. Dann sorge dafür, dass die Formulare sicher untergebracht werden, ja?"

Kanndra Mambosamba musterte den Rekruten vor ihr.
"Du weisst sicher worum es geht, Schulterbreit? Ich habe Post bekommen von Hauptmann Ohnedurst."
Yogi nickte niedergeschlagen. Das hatte man nun davon, wenn man seine Pflichten ernstnahm.
"Das nächste Mal werde ich erst mit Ihnen darüber sprechen, Ma'am."
"Gut." Plötzlich lächelte der Korporal. "Es ist ja nicht so, dass wir Diensteifer nicht zu schätzen wüssten, aber man muss das richtige Mass finden. Schliesslich sind wir hier alle ein Tiehm." Sie wartete das Nicken Yogis ab, dann drückte sie ihm etwas in die Hand. "Könntest du das bitte ans Schwarze Brett hängen? Das wäre dann alles."
Schulterbreit salutierte und verliess das Büro. Dann las er den Zettel:
Aufgrund eines bedauerlichen Geldschwundes der Abteilungskasse kann diesen Monat leider kein Sold ausgezahlt werden. Die dafür Verantwortlichen werden aufgefordert, den ursprünglichen Zustand so schnell wie möglich wieder herzustellen. Im Gegenzug wird auf weitere Nachforschungen verzichtet. Sollte sich das Geld nicht innerhalb eines Monats wieder eingefunden haben, werden weitergehende Massnahmen ergriffen. Gez. Hauptmann MeckDwarf

ENDE


21.07.2004 17: 16

Wörter:

Scoglio   1048
Thask Verschoor   1260
Drogan Eisenschädel   2009
Shrappnell von Brigantine   2023
Kanndra   2260
Nyvania   2321
Søren Eltsam   2710
Llan Fux   2967
Yogi Schulterbreit   4891
 



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