Mächtig verdächtig

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vollendet am 24.10.2003

Der Vorwurf der Ineffizienz, dem Patrizier durch Lord Seltenhain vorgebracht, lastet schwer auf dem Gemüt der Wächter.
Die Zeitungen sind voll von gefordertem Personalabbau der öffentlichen Stellen, Reduktion der Niederlassungen und dem
Ende der "polizeilichen Willkür" in der Stadt.
Als plötzlich die Kinder von Adeligen und Händlern verschwinden und eine Aufklärung nicht in Sicht ist, bekommt ihr, ein Trupp
ausgewählt nach Fähigkeiten und Erfahrungen, den Auftrag diesen Fall schnellstens oder aber nie wieder einen zu lösen.


Cim B?rstenkinn

"Glaubst Du wirklich es ist so schlimm?"
Lord Seltenhain, war das Oberhaupt einer einflussreichen gennuesischen Familie, und lebte seit rund 10 Jahren in Ankh-Morpork um die Gesch?fte zu steuern.
Der Patrizier mochte ihn nicht, den keines seiner ?blichen psychologischen Spielchen schien bei dem hageren Mann, der dazu neigte beim Reden zu sabbern, zu wirken. Im Gegenteil. Teilweise glaubte Vetinari schon er w?re der Audienzsuchende, und nicht der Lord.
"Schlimm ist kein Ausdruck, Havelock!", antwortete der gesetzte Mann mit einer wegwerfenden Bewegung.
"Sie haben warme Duschen in der Wache! Und der Sold ist auf einem Niveau, dass sich selbst Rekruten fast alles leisten k?nnen, was ihnen einf?llt. " Er stand auf und ging energisch gestikulierend im B?ro des Patriziers herum.
"Und gleichzeitig erlauben sie sich gegen?ber rechtschaffenen B?rgern noch jedwede Frechheit, und missachten unsere Rechte! Die Gilden werden in ihrer Aufgabe als eigentliche Wahrer des Frieden in Ankh-Morpork gehemmt, und immer ?fter werden sogar lizenzierte Diebst?hle und Morde angezeigt und untersucht. Wohin, frage ich Dich, soll das noch f?hren?"
Vetinari bemerkte die anschwellende Ader auf der Stirn des Lords. Er verlor die Fassung, und das wiederum gefiel dem Patrizier. Gab ihm die Kontrolle ?ber das Gespr?ch zur?ck, die er schon wie einen alten Freund vermisst hatte. Er beschloss ihn etwas tiefer in seinen Eifer zu jagen.
"Aber vergisst Du nicht, all die Verdienste der Stadtwache die in den vergangenen Jahren erbracht wurden? Unbescholtene B?rger wurden vor den ?blen Machenschaften des Abschaums der Scheibenwelt bewahrt. Von den vielen Katzen die von B?umen heruntergeholt wurden gar nicht zu reden!"
Seltenhain riss nun die Augen auf und starrte ihn an als h?tte Vetinari obsz?ne Gesten gemacht. "Verdienste?", bellte er regelrecht und die Verachtung die er diesem Wort unterlegte rann gemeinsam mit einem d?nnen Faden Speichel aus seinem Mund und versickerte in der Brokatweste.
"Du nennst es also Verdienst, wenn ein Haufen missgebildeter Kreaturen harmlose B?rger bewusstlos schlagen, sie berauben und dann mit einem Wache-internen Verweis davonkommen?"
Der Patrizier, nach au?en hin ruhig wie immer, verlor langsam das Interesse an dem Gespr?ch.
"Ich will Dich..", begann er seine ?bliche Verabschiedung von Besuchern, als er j?h von einem Dokument unterbrochen wurde, das Seltenhain aus seiner Weste gezogen und auf seinen Tisch geworfen hatte.
Es war ein h?bsches Pergament , am Rand etwas aufgeweicht was die roten und goldenen Ornamente leicht beeintr?chtigt hatte.
"Hiermit unterbricht Gennua seine Handelsbeziehung mit Ankh-Morpork. Solange der normale Gesch?ftserfolg derma?en bedroht und die Sicherheit der Kaufleute in Frage gestellt ist, liegt ein Embargo auf dieser Stadt."
Die rechte Augenbraue wanderte gef?hrlich nach oben, als Vetinari einen Blick auf das Dokument warf. Die Auswirkungen waren nat?rlich ?rgerlich, w?rde aber nur wenige H?ndler wirklich treffen.
"Weiters", noch ein Dokument landete auf dem Schreibtisch, "teilt Dir die H?ndlergilde hiermit mit, dass sie in Folge der Beeintr?chtigung des Handels nicht in der Lage sein wird ihre Abgaben in geplanter Form abzuf?hren. "
Nun zog er einen F?cher aus Pergament aus der Weste, die pl?tzlich schlaff an seinem K?rper hing, und warf sie auf den Tisch "Hier hast Du ?hnliche Erkl?rungen von zehn der namhaftesten Gilden der Stadt, die das ?hnlich sehen!"
In der Tat waren alle ( bis auf die Schmugglergilde , die gegen ein Embargo offenbar nicht soviel einzuwenden hatten) vertreten.
"Die Alchimistengilde?", Vetinari fischte das entsprechende Papier aus dem Stoss, "Die haben noch nie Steuern gezahlt. Haben sich immer auf zu hohe Infrastrukturkosten ausgeredet."
"Du kannst nat?rlich weiterhin Scherze machen, aber Du wirst sehen, dass Dir langsam der Atem ausgehen wird. ?berleg Dir sorgf?ltig wie Dein n?chster Schritt aussieht. Ich werde mich wieder melden!"
Seltenhain drehte auf dem Absatz um und verschwand gru?los durch die T?r.
Nachdenklich starrte der Patrizier auf die kleinen Spucke-Lacken am Boden.
"Warum ist der nur so sauer?"

* * *


Selwig und Myrra warteten genervt vor dem Eingang der Schule. Heute war Ihr Vater an der Reihe sie abzuholen, und nat?rlich hatte sich der Besitzer von "Herms Eisenwaren" wieder einmal versp?tet.
In knapp einer halben Stunde w?rde es dunkel werden, und die Geschwister gr?belten bereits dar?ber wie sie sich an ihrem Vater r?chen konnten.
"Alles in Ordnung , Kinder?", fragte ein vorbeikommender W?chter, der die beiden bemerkt hatte.
Doch auch wenn sie mit Ihrem Erzeuger unzufrieden waren - das Misstrauen gegen?ber der Wache war ihnen von klein auf eingetrichtert worden. Einem W?chter war nicht zu trauen.
"Ja" , kam es abwesend und einsilbig zur?ck.
"Solltet ihr nicht l?ngst zu Hause sein?", der W?chter ging vor den beiden in die Hocke. "Ich bin ?brigens der Cim!"
"Wir sind.." begann das M?dchen, doch der etwa ein Jahr ?ltere Selwig unterbrach sie und sagte "..nicht interessiert. Wir werden in K?rze abgeholt, und wollen Euren sicher aufreibenden Dienstplan nicht durcheinanderbringen!".
Cim erstarrte. "Du kleiner, altkluger Hosen..", er sprach nicht zu Ende und stand auf.
"Nun gut, dann will ich Euch nicht l?nger st?ren! Guten Tag, Kinder!". Zornig ging er weiter, und kickte Steine und Unrat durch die Gegend.
Ein paar hundert Meter weiter h?rte er das Ger?usch einer Kutsche auf dem Kopfsteinpflaster. Als er sich umdrehte, sah er gerade noch, wie der Junge brutal in das Gef?hrt gezerrt wurde, und es sofort losfuhr und in einer Seitenstrasse verschwand.
Im Lichte des freundlichen Gespr?chs das sie gerade hatten, zuckte Cim mit den Schultern und ging zur?ck zum Pseudopolisplatz. Der Apfel f?llt nicht weit vom Stamm, und seine Eltern konnte man sich eben nicht aussuchen.

* * *


Erst vor einigen Wochen hatte Cim seine Verlobte ?berreden k?nnen eine Taubent?r im Schlafzimmer einzurichten. Die Idee war st?ndig erreichbar zu sein, wenn es einen Notfall gab.
Wenig sp?ter (der W?chter musste lernen, dass es Momente gab in denen man nicht von V?geln gest?rt werden wollte, auch wenn diese Momente kurz waren) zwang Timara ihn einen Riegel einzubauen, um manchmal ein wenig Kontrolle ?ber das Kommen und Gehen der gefiederten Boten zu haben.
An diesem Morgen wurde er nicht wie sonst ?blich mit einem Kuss geweckt, sondern von ... Worten.
"Ich bringe dieses gefiederte Mistvieh um wenn ich es erwische!" Timara versuchte gleichzeitig sich die bewiesenen Freundlichkeiten der vorrauschauender Weise unterhalb der Decke kreisenden Taube vom Gesicht zu wischen, und Gegenst?nde nach ihr zu werfen.
Cim sprang aus den Federn packte seine Verlobte bei den Schultern, und sagte "Sie tut nur ihre Pflicht!".
So richtig das auch sein mochte, bot es doch nicht das notwendige Ventil f?r die Wut der jungen Frau, und was lag n?her als...
"AAAAAAH!" Timara hatte ihm mit voller Wucht gegen das Schienbein getreten und nickte zum Abschluss einmal trotzig.
"Heute abend ist dieses LOCH das du in die Wand ges?gt hast wieder geschlossen, oder ich verstopfe es mit einem K?rperteil von Dir!" Daraufhin stapfte sie aus dem Zimmer und warf die T?r zu.
Die Instinkte der Taube orteten, dass es nun wieder relativ sicher war und landete auf dem Bett.
Humpelnd ging der W?chter die Botschaft holen, und entlie? die Taube lesend durch das Fenster.
"An alle Offiziere, Abteilungsleiter und ihre Stellvertreter!
In Folge von dramatischen Ereignissen, muss ich Euch zu einer heute 8:00 Uhr stattfindenden Konferenz in mein B?ro bitten. Soviel sei gesagt: Es geht um den Fortbestand der Wache in der von uns gewohnten Form.
Gez. Rince ( Kommandeur)"
Gern h?tte er nun seinen freien Vormittag verwendet um Timara zu bes?nftigen, und vor allem das verdammte Loch zuzumachen. Gerne h?tte er gem?tlich gefr?hst?ckt, und die karge Freizeit mit Beziehung gef?llt. Tatsache war, dass seine Verlobte nicht einmal mit ihm reden wollte. Er reichte ihr wortlos die Nachricht und zehn Minuten sa? er auf seinem Pferd war er auf dem Weg zum Pseudopolisplatz.

* * *


Nat?rlich gab es bei weitem zu wenig Sitzgelegenheiten. Plaudernd standen die verschlafenen W?chter in Rince verwaistem B?ro und warteten auf sein Eintreffen.
"Vielleicht ist ihm ein Wurstbrot abhanden gekommen", scherzte Oberleutnant McHumph und erntete schallendes Gel?chter.
"Oder seine Frau hat ihm eine Abmagerungskur verordnet und wir m?ssen wieder mal mit ihm trainieren!", jeder erinnerte sich an die Spiele von Ankh-Morpork und wenn nicht exakt in diesem Moment der Kommandeur den Raum betreten h?tte w?re das auch lustig gewesen.
Dabei war es gar nicht so seine reine Pr?senz, sondern der Gesichtsausdruck der sein rundliches Konterfei diesmal zierte. Wie ein Schatten ging Hauptmann Rascaal Ohnedurst hinter ihm der selten gute Laune verspr?hte, aber heute wie ein Vorbote des Verh?ngnis wirkte.
"Ich nehme an das war eine freiwillige Meldung, B?rstenkinn?" sagte er nur ohne ihn anzusehen geschweige denn zu erkl?ren wof?r.
Rince lie? sich schwer in seinen Sessel fallen, und begann ohne vom Schreibtisch aufzusehen zu reden.
"Leute! Offenbar ist der Patrizier der Meinung, dass die Wache zu viel Geld kostet. Ich habe heute morgen den Auftrag erhalten 20 Prozent des Personals einzusparen, und bei dieser Gelegenheit gleich die wenig effektiven Mitarbeiter loszuwerden."
Er lie? diese Information kurz setzen bevor er weiter sprach. Im Raum herrschte Totenstille.
"Als ineffektiv sind vor allem nichtmenschliche Rassen bekannt geworden, und es gibt eine dedizierte Empfehlung vor allem jene genau zu pr?fen."
Nun begann ein Raunen, vor allem die menschlichen W?chter riefen "Frechheit!" und "undankbarer Kerl!", doch Rince hob die Hand und es wurde wieder ruhig.
"Nat?rlich werde ich diese Empfehlung ignorieren so lange es geht. Als Aufh?nger wurden eine Reihe von Vermisstenmeldungen genommen die angeblich schon l?ngere Zeit bei uns aufliegen und nicht gel?st wurden. Wisst Ihr etwas dar?ber?"
Erneut war Schweigen die Antwort bis Rina sich kurz r?usperte. "Rib hat heute Tresendienst gehabt, und bei der morgendlichen Kontrolle hat er von zwei Familien erz?hlt deren Kinder gestern nicht nach Hause gekommen sind, bzw. nicht wie sonst bei der Schule gewartet haben. Aber das kam erst heute rein! Sonst gibt es nichts aktuelles in diese Richtung. Das kann der Patrizier ja wohl nicht meinen."
Rince hob nun zum ersten mal den Kopf und sah Leutnant Lanfear in die Augen
"Die ganze Sache stinkt zum Himmel. Und wenn der Patrizier von Entf?hrungen noch vor uns wei?, dann muss ihm diese Information von jemand gegeben worden sein, der damit zu tun hat. Auf jeden Fall..." er holte nun endlich ein Wurstbrot aus einer Schublade, und die W?chter entspannten sich ein wenig, "will der Patrizier die Namen derjenigen haben die in der Sache ermitteln. Denn sollten sie den Fall nicht zu einer angemessenen L?sung f?hren, sind das die W?chter, die uns als erstes verlassen werden."
"Und wer wird diesen Fall ?bernehmen?", fragte Daemon und sah gelangweilt aus dem Fenster gegen das der Regen peitschte.
Rascaal gab die Antwort und zog einen kleinen grauen Jutesack aus der Tasche.
"In diesem Beutel sind die Namen aller W?chter ab dem Status eines Gefreiten enthalten. Wir wollen keine Freiwilligen bei dieser Sache, au?er jene die von einer h?heren Gewalt ermittelt werden."
Er griff in den Beutel, las und zerkn?llte den Zettel. Er verk?ndete "Cim B?rstenkinn" , was das Thema "h?here Gewalt" etwas relativierte. Nach und nach wurden Zettel gezogen, bis acht weitere Namen gew?hlt waren.
"Daemon, Du versammelst die gew?hlten W?chter zu einer Einsatzbesprechung. Rina, sag dem Rekruten, er soll ihm alles an Informationen geben, was wir haben! L?st diesen Fall, vielleicht k?nnen wir den Unfug beenden, bevor er wirklich beginnt!"
Rince kramte wieder in seinen Unterlagen, und alle verlie?en das B?ro. Der kleine zerkn?llte Zettel wurde erst viel sp?ter gefunden. Die Putzfrau entschied, dass "Rince, Kommandeur" als Botschaft nicht so wichtig sein konnte und warf ihn weg.

21.05.2003 19:20

Charlie Holm



Wenig sp?ter waren neun mehr oder weniger freiwillige W?chter in einem Besprechungsraum versammelt, und Hauptmann Daemon las aus der Akte vor, die f?r den Fall "Vermisste Kinder" angelegt worden war.
"Herrms, Myrra und Herrms, Selwig. Kinder des Eisenwarenhendlers Safro Herrms. Verschwunden am zwanzigsten Mai gegen siebzehn Uhr vor der Lord-Breithand-Handelsschule.
Loblich, Bert, Sohn von Gerald Loblich. Verschwunden am zwanzigsten Mai gegen siebzehn Uhr drei?ig vor der Schule der Schustergilde.
Laut Zeugenaussagen wurden die Kinder jeweils in eine Kutsche gezerrt und..."
"?h... Moment", unterbrach Cim. "Sagtest du Lord-Breithand-Handelsschule? Und in eine Kutsche gezerrt?"
"Ja, wieso?"
"Sch***!", entfuhr es dem Korporal. Ich glaube, ich habe die Entf?hrung beobachtet. Haben wir Ikonographien von den Kindern?"
Daemon reichte dem Korporal ein paar Bilder.
"Das sind sie", best?tigte dieser niedergeschlagen. "Wenn ich etwas gemerkt h?tte..."
"Mach dir kein Vorw?rfe", warf Carisa ein. "Mit so einem Zufall kann man ja nicht rechnen."
"Zufall?", fragte eine dichte Rauchwolke in einer Ecke des Raumes. Wenn Charlie Holm sich mit anderen in einem Zimmer aufhielt, konnte man sicher sein, dass alle anderen respektvollen Abstand wahrten, um m?glichst wenig Pfeifenqualm einatmen zu m?ssen.
"Ich glaube kaum, dass das Zufall war", fuhr Charlie fort. "Der einzige Schluss, den die Tatsache, dass dieses Verbrechen ausgerechnet von dem W?chter, der mit der Untersuchung dieses Falles, hinter dem offensichtlich mehr, als man zun?chst vermuten w?rde, steckt, beauftragt wurde, beobachtet wurde, zul?sst, ist, dass jemand absichtlich genau den richtigen Zeitpunkt abgewartet hat."
Eine kurze Pause folgte, w?hrend die anderen W?chter sich durch das Labyrinth aus Verben und Nebens?tzen k?mpften.
"Du meinst also", brach Sillybos das Schweigen, nachdem er endlich den Punkt erreicht hatte, "?h... was genau?"
"Ich meine, dass jemand von langer Hand geplant haben muss, die Kinder genau in dem Moment zu entf?hren, in dem der Korporal vorbei kam. Das ganze ist definitiv politisch motiviert. Es muss also eine Absprache zwischen Rince und dem Patrizier geben, speziell den Korporal mit der Angelegenhet zu betrauen. Ich bin noch nicht zu hundert Prozent sicher, wie das ganze mit dieser Rationalisierungs-Geschichte zusammenh?ngt, aber wahrscheinlich..."
"Gefreiter", unterbrach Cim den Spurensicherer, bevor dieser einen weiteren Bandwurmsatz produzieren konnte. "Ich schlage vor, mit den Schlussfolgerungen warten wir noch etwas, bis wir mehr Indizien haben, ja? Ganz besonders, wenn diese Schlussfolgerungen einerseits v?llig absurd sind, und andererseits den Kommandeur belasten w?rden. Also, wir brauchen zwei Gruppen, die bei den beiden Schulen Zeugenaussagen sammeln. Wir brauchen eine genaue Beschreibung der Kutsche. Und wir brauchen jemanden, der die Eltern der Kinder besucht und nach potenziellen Gemeinsamkeiten sucht."

22.05.2003 13:20

Sidney



Warum ausgerechnet so eine langweilige Vermisstenanzeige? Konnte es nicht etwas interessantes sein? Eine Geiselnahme oder so? Sidney maulte leise vor sich hin, spielte mit einer Armbrust und versuchte so unauff?llig wie m?glich auszusehen.
"Wer will was machen? Freiwillige vor. Oder habt ihr noch Fragen?"
"Gab es noch andere Zeugen? Passanten vielleicht?"
"Ich mach nicht mit Daemon! Bei der Stimmung gibt's sicher ein Gewitter."
"Hast du einen Wasserspeier gesehen? Woher sollten sie sonst wissen, wann du da warst?"

22.05.2003 19:42

Cim B?rstenkinn



Nach ein paar Stunden hatte Selwig nicht nur seinen Entf?hrern den letzten Nerv gekostet, sondern auch den restlichen Kindern.
"Ich weiss ich hab das schon gesagt, aber ihr k?nnt es nicht oft genug h?ren: Unsere Eltern werden alle Hebel in Bewegung setzen um uns zu finden. Und wenn sie uns finden, dann werden sie Euch finden und das Schicksal, das Euch dann erwartet ist jenseits unserer kindlichen aber auch jenseits Eurer kriminellen Vorstellung. Ihr werdet leiden wie noch nie jemand gelitten hat. Ihr werdet Schmerzen ...."
Vielleicht w?re der Monolog des Jungen gar nicht so nervig gewesen, wenn er in der Betonung nicht jeden Satz nach unten gezogen, und am Anfang umso st?rker betont h?tte.
Das so entstehende S?gemuster nagte an den Nerven aller; allein Myrra schien etwas abgeh?rtet dagegen zu sein, aber immerhin war sie auch seine Schwester.
Ein grosser recht gutm?tig aussehender Mann nahm einen mittelgrossen, vernarbten Kerl zur Seite und fragte: "Darf ich ihn jetzt bitte knebeln? Ich halte sein Gerede nicht mehr aus! Bitte lass mich ihm weh tun!"
Doch er erntete nur Kopfsch?tteln.
"Hast Du vergessen was der Auftrag war? Den Kindern darf nichts passieren. Kein Haar soll ihnen gekr?mmt werden. Solange er nur redet, lass....."
In diesem Moment verlor Bert , Sohn eines renommierten Schuhfabrikanten am Hier-gibt?s-alles-Platz die Nerven. Das bedeutete im speziellen Falle nicht, dass er losgeheult und nach seiner Mama gerufen h?tte. Vielmehr stand er auf und schlug Selwig zuerst die Faust ins Gesicht, und knebelte ihn dann wortlos mit seinen Socken.
Myrra hatte ein giftiges Grinsen aufgesetzt und sagte nur leise "Danke!".
Die Entf?hrer waren zwar etwas unsicher, ob sich daraus nicht erneut Probleme f?r sie ergeben w?rden, lauschten aber erleichtert in die Stille, die nur noch von leisen Gespr?chen der Kinder gest?rt wurde.
Ein Uhrturm schlug 12:00 Uhr Mittag, gleich musste er kommen.
Und tats?chlich wurde die T?r oben aufgesperrt, und ein rothaariger Mann mittleren Alters stapfte die Treppen herunter, unter jedem Arm ein zappelndes B?ndel.
"Die B?ckerkinder?", fragte der Vernarbte und bekam ein Nicken als Antwort.
"Gut! Die H?lfte haben wir. Der Rest kommt morgen. Holt jetzt das Essen, und das restliche Zeug!"
Er wusste: Nun kam der schwierige Moment in diesem Auftrag, die gemeinsamen Spiele mit den Kindern.


* * *


"Quasselt nicht alle durcheinander!", rief Daemon, und tats?chlich kehrte Ruhe ein.
" Ja, ?h, also", begann er etwas ?berrascht. Sein neuer Rang schien zu wirken, wie schade, dass er ihn bald verlieren w?rde "Charly und Sillybos! K?nnt ihr bei der Lord-Breithand-Handelsschule nachfragen ob es irgendwelche Augenzeugen gibt? Carisa und Cim, Ihr befragt die Herms ob sie von jemand bedroht wurden, ob sie sonst irgendwelche Feinde haben und was Euch sonst noch einf?llt."
Er ging die Unterlagen noch mal durch. "Sidney und Hatscha ihr macht das gleiche mit diesem Schuster und seiner Frau! Lagan und Ombia ihr geht zur Schustergildenschule, und fragt nach Augenzeugen. Das w?rs vorerst mal!"
"Was machst Du , wenn man fragen darf?" Alle Augen waren auf ihn gerichtet, und warteten jetzt nur darauf, das er das falsche sagte.
"Ich werde ein paar Informanten kontaktieren, um herauszufinden, was sich beim Patrizier im Palast eigentlich wirklich abspielt."
Alles machte sich daran aufzubrechen. "Ich schlage vor, wir treffen uns hier wieder um 2 Uhr Nachmittags. Gutes gelingen!"
Da hetzte ein Wolf in das Besprechungszimmer und legte eine Zeitung vor Daemons F?sse.
"W?chterin Akkhuna meldet gehorsam, Hauptmann Rascaal l?sst die Zeitung vorbeischicken, wegen eines bedenklichen Artikels darin!"
Daemon hatte sich mittlerweile umgedreht und sah aus dem Fenster. "Gut W?chterin, bitte zieh Dir jetzt was an, oder verwandle Dich wieder in einen Wolf."
Mit einem erschrockenen Aufschrei tat sie weder noch, sondern rannte an den versammelten W?chtern vorbei in den Gang.
Sidney nickte mitf?hlend. "Dieses Problem m?ssen wir auch noch eines Tages l?sen!".
"Ich w?rde sagen", Daemon las gerade einen eingekreisten Artikel, "das ist ?bel!" und begann laut vorzulesen.

23.05.2003 7:48

Daemon



[ Was haben sie je f?r uns getan? ]
Und wieder hat die Stadtwache versagt. Diese sogenannte Elitetruppe, die uns und unsere Kinder besch?tzen soll, hat es zugelassen, dass unsere lieben Kleinen in Scharen entf?hrt werden, w?hrend ihre Leute daneben standen. Nach all den Verbrechen, die von diesen Kreaturen, die immer ?fter das Recht in die eigene Hand nehmen, in den letzten Jahren begangen wurden vernachl?ssigen sie jetzt auch noch, gegen andere Kriminelle anzugehen. Wir sind der Meinung: Diese Wache mu? weg. Eine neue, schlagkr?ftige und gesetzestreue Truppe mu? aufgebaut werden und der Abschaum, der jetzt unsere B?rger sch?tzen soll, mu? verschwinden.

"Uh oh.", machte Sidney, "Damit werden wir da drau?en eine ganze Menge Leute gegen uns haben. Soga rnoch mehr, als sonst." Sillybos nickte.
"Sonst gehen sie uns aus dem Weg, weil sie Angst haben, doch irgendetwas falsch gemacht zu haben, aber das hier k?nnte offenen Hass sch?ren."
"Irgendwer mu? die Redaktion der Times dazu genbract haben, das zu schreiben, William deWorde ist viel zu sehr auf die Wahrheit bedacht, um solche Anschuldigungen so einseitig zu beschreiben.", sagte Cim kopfsch?ttelnd.
"Alles klar.", Daemon schob die Times in eine Schublade seines Schreibtisches, "Ihr macht euch auf den Weg und pa?t gut auf euch auf, ich werde mich auch um die Times k?mmern, wenn ich im Palast fertig bin, ich denke, all das geht von den selben Leuten aus. Los jetzt."

23.05.2003 17:46

Sidney



Vielleicht ist es ja jetzt doch etwas interessanter als gedacht. Ein weiterer (unn?tiger) Blick auf die st?ndig geladene Waffe in seiner Hand, verlie? Sid den Raum mit den anderen. Ein gewisser Teil in ihm freute sich auf den ersten, der sie beleidigte, angriff oder nur schief ansah. Manchmal konnte es falsch sein, auf W?chter herabzuschauen. Besonders, wenn sie gro?, kr?ftig, bewaffnet und immer zu einer Schl?gerei aufgelegt sind.
"Wo sollen wir nochmal hin?" Hatscha stand neben ihm und dachte kurz nach.
"Zu diesem Schuster, Loblich."
"Und wo wohnt der?"
"Komm einfach mit; ich glaube, ich wei?, wo er ist."
Zusammen verlie?en die ungleichen W?chter das Geb?ude, auf der Suche nach Gerechtigkeit, entf?hrten Kindern und vielleicht einer kleinen Schl?gerei.

24.05.2003 14:40

Hatscha al Nasa



Hatscha allerdings war nicht auf der Suche nach einer Schl?gerei. Ihr war ein friedlicher Arbeitstag dann doch lieber. Immerhin wollte sie ihre Zeit als W?chter wenigstens ?berleben, selbst wenn diese Zeit m?glicherweise bald abgelaufen war.
Skeptisch betrachtete sie die Waffe in Sids Hand. Er war offensichtlich anderer Meinung als sie, was die Schl?gerei anbelangt.
Sie zuckte mit den Schultern. Was soll's, dachte sie sich.
"Da vorne ist es schon", h?rte sie ihren Kollegen sagen. Er wies auf ein Geb?ude, das Hatscha sofort als die Redaktion der Ankh-Morpork-Times erkannte.
"Was soll er denn bei der Times?", fragte Hatscha verwirrt.
"Vielleicht sich beschweren, dass die Wache so unn?tz und gef?hrlich ist und nicht mal entf?hrte Kinder auffinden kann."
"Nun, mit gef?hrlich k?nnten sie durchaus Recht haben", meinte Hatscha und sah auf Sids Armbrust. Er folgte ihrem Blick und sah sie ?rgerlich an.
"Papperlapapp!"

24.05.2003 14:56

Sidney



"Bist du sicher, dass er das ist?"
"Da war doch ein Foto von ihm in der Zeitung, neben seinem Interview, wo er sich so aufregt."
"War da ein Interview? Ich hab's mir gar nicht angeschaut."
"Doch, da war eines, und er hat sich ziemlich aufgeregt."
"Wie sch?n. Da wird er sich ziemlich freuen, uns zu sehen."
"Wie kamst du eigentlich drauf, hierher zu gehen?"
"Ich wollte gar nicht zur Times, aber ein paar Stra?en weiter ist ein Schusterladen, der ihm geh?rt, denke ich."
"Zufall, hm?"
"K?nnen" Er zwinkerte ihr zu, um sie nach dem abf?lligen Bick auf seine Armbrust wieder aufzumuntern.
"Und jetzt?"

24.05.2003 15:04

Daemon



"Hm.", machte Hatscha, "Ich kann mich gar nicht daran erinnern, eine Ikonographie gesehen zu haben, welchen Artikel meinst Du?"
"Oh.", machte Sid, "Habe ich das gar nicht erw?hnt? Auf dem Wachtresen lag eine Ausgabe des Kuriers, die ich mir... ausgeliehen habe. Schau.", er reichte ihr das Exemplars der zweiten Zeitung Ankh-Morporks, "Hierdrin stehen mehr Berichte und Interviews ?ber die ganze Sache."
"Viele Ausrufezeichen.", kommentierte Hatscha die Beitr?ge.
"Ja. Und Beleidigungen. Noch schlimmer, als in der Times. Die B?rger werden ausflippen, wenn sie das lesen.", er legte die andere Hand auf die Armbrust und schien sich ?ber seine Aussage auch noch zu freuen.
"Du hast Recht, der Typ, der gerade in die Times gegangen ist, war der Schuster.", die Obergefreite tippte auf eine abgedruckte Ikonographie, "Hier stimmt doch was nicht."
"Egal, ob Daemon hier nachforschen will oder nicht, dem gehen wir nach.", der Werwolf trat entschlossen vor, in dem Moment erscholl hinter ihnen eine w?tende Stimme.
"Da sind welche! W?chter!"

24.05.2003 15:13

Sillybos



Sidney und Hatscha drehten sich um. Sie erblickten eine kleine aufgebrachte Menschenmenge, deren R?delsf?hrer mit der einen Hand eine aktuelle Ausgabe der Times in die H?he streckte, als w?re sie ein heiliges Artefakt. Mit der anderen deutete er auf die beiden W?chter und gab sie sozusagen zur Jagd frei. Kurz darauf st?rmte die Menge mit w?tenden und ebenso entschlossenen Gesichtern auf die W?chter los. Schlachtrufe ert?nten.
Sidney schaute erneut auf seine Armbrust.

***


Gem?tlich spazierten Charlie Holm und Sillybos zur Lord-Breithand-Handelsschule. Der Philosoph hatte sich noch ein eigenes Exemplar der Times gekauft und las sie beim Gehen. Der andere Spurensicherer paffte seine Pfeife. Ab und zu schaute Sillybos zu ihm auf und fragte sich, wor?ber der Gefreite wohl gerade gr?belte.
"Ein wirklich interessanter Artikel", meinte der Chief-Korporal. "Besonders der Zeitpunkt des Erscheinens."
"Dem stimme ich zu", antwortete Charlie Holm. "Der Zeitpunkt ist wirklich bemerkenswert. Dies kann nur bedeuten, dass man uns an unserer Arbeit hindern will, weil der Artikel in keiner Weise auf Tatsachen beruht."
Sillybos schaute von Charlies Gesicht hinunter zu seinen Beinen, dann schwenkte er seinen Blick auf seine eigene Kleidung.
"Zumindest w?re es ziemlich unachtsam gewesen, sich heute in Uniform hinauszuwagen."
Holm nickte und zog an seiner Pfeife. "Ein paar sind in Uniform losgegangen."
"Die werden es sich auch noch ?berlegen", mutma?te Sillybos.
Sie blieben kurz stehen und berieten ?ber den Weg. Dann einigten sie sich und bogen rechts ab. Sillybos gab Charlie bei der Gelegenheit die Zeitung, der den Artikel daraufhin erneut sorgf?ltig studierte.
"Es ist ziemlich eindeutig, dass dieser Artikel nicht von William deWorde geschrieben worden ist. Das bedeutet, dass dies gar keine Ausgabe der Times ist, sondern dass bei diesem Blatt nur deren Aufmachung kopiert wurde."
"Eine interessante Theorie", gab Sillybos zu. "Eine andere M?glichkeit gibt es nicht?"
"Nein. Unter deWorde w?re ein solcher Artikel nie erschienen. Ihm selbst kann auch nichts geschehen sein, denn davon h?tte die Wache erfahren. Also muss William deWorde davon ausgegangen sein, mit dieser Ausgabe sei alles in Ordnung. Aber wenn man sich die Zeitung anschaut, sieht man, dass sie nicht geheftet ist, es sind nur zusammengelegte Bl?tter. Damit ein solcher Artikel in der Times erscheinen konnte, musste jemand in einer eigenen Druckerei diese neue Titelseite mit dem diffamierenden Artikel drucken und sie bei den fertigen Exemplaren gegen die urspr?ngliche Titelseite austauschen."
"Wer w?re dazu in der Lage?"
"Entweder Leute in der Druckerei, die aber alle das vollste Vertrauen von deWorde genie?en, oder aber die Austr?ger, die die Zeitung verteilen. Und da diese f?r entsprechendes Geld zu fast allem bereit sind, ist es offensichtlich, dass die Zeitungsaustr?ger hinter der Sache stecken."
"Aber in dem Fall m?sste gew?hrleistet sein, dass kein einziger Austr?ger abweicht, sondern dass wirklich jede Titelseite ausgetauscht wird."
Charlie nickte. "Woraus folgt, dass eine ziemlich einflussreiche Person dahintersteckt. Mit entsprechendem Verm?gen. Denn das Drucken selbst kostet ja auch eine ganze Menge Geld."
"Also m?sste man die Austr?ger befragen, von denen man ja f?r entsprechende Entlohnung die gew?nschte Informationen herausbekommt."
"Ja. Allerdings d?rften diese nur ?ber Mittelsm?nner kontaktiert worden sein, die wohl schwieriger zu befragen sind. Vielversprechender w?re es sicherlich, wenn man sich nach Druckmaschinen umschaut, denn davon gibt es nicht sehr viele in Ankh-Morpork."
Der eine Spurensicherer zog an seiner Pfeife, w?hrend der andere nickte, schmunzelte und schwieg. Sillybos hatte sich inzwischen an die Theorien Charlie Holms gew?hnt, aber er fand sie jedes Mal aufs Neue sehr am?sant.
Ohne gr??ere Zwischenf?lle setzten sie ihren Weg zur Handelsschule fort.

26.05.2003 2:03

Sidney



Langsam hob er die Armbrust an, bis sie senkrecht nach vorne zeigte. Das b?sartige Grinsen hatte eine Spur von Konzentration und Anspannung. Der Zeigefinger schloss sich um den Hebel.
"Willst du wirklich schie?en? Ich meine, wir k?nnten versuchen, mit ihnen zu reden?"
"Das kannst du danach immer noch" Er lachte kurz. "Au?erdem glaube ich nicht, dass sie auch reden wollen."
Sie, das war der kleine Mob vor ihnen. Er war proportional zur Armbrust und der damit verbundenen Gefahr - insbesondere mit jemandem wie Sidney hinter ihr - langsamer geworden und wartete auf den Idioten, der vorst?rmte, sich erschie?en lie? und damit den Weg f?r den Rest freimachte.
An einigen Fenstern machten die Bewohner es sich bequem und freuten sich auf ein wenig Abwechslung. Auch dei Anpreisung von Schnappes W?rstchen war lauter geworden. Das f?r Ankh-Morpork typische Ph?nomen der Zuschauermasse machte sich breit.
"Na? Lust auf ein wenig Gemetzel?"

26.05.2003 16:39

Hatscha al Nasa



Das Ansehen der Wache w?rde es zwar gewiss nicht steigern, aber ihr blieb wohl auch nichts anderes ?brig, ob sie jetzt Lust auf ein Gemetzel hatte, oder ob nicht. Also zog Hatscha ihr Schwert und stellte sich neben Sidney.
Die Leute in der vordersten Reihe versuchten, ein paar kleine Schritte r?ckw?rts zu tun, was ihnen allerdings wegen der immer gr??er und dichter werdenden Menge nicht gelang. In der Menschenmasse war es rein theoretisch nicht mehr m?glich, sich zu r?hren, geschweige denn, noch richtig Luft zu bekommen. Seltsamerweise schaffte es eine allseits bekannte Person, sich durch die Menschen durchzuw?hlen und dabei lauthals seine achso frischen W?rstchen anzupreisen. In der ersten Reihe angekommen blickte Schnapper kurz zu den beiden W?chtern und bot ihnen auch seine Ware an. Sidney musste sich beherrschen, nicht loszuschie?en.
"Nein, danke, ich glaube, es ist gerade nicht der rechte Zeitpunkt, ein paar deiner interessant schmeckenden W?rstchen zu essen, tut mir leid", wies Hatscha das Angebot von T.m.s.i.d.R. zur?ck.
"Ich biete sie euch f?r 1 A-M-Dollar an, und damit treibe ich mich selbst in den Ruin!", erwiderte dieser.
Die W?chterin sch?ttelte nur den Kopf und versuchte weiterhin die Menge und Sidneys Armbrust im Auge zu behalten.
Entt?uscht zog Schnapper sich in die Menge zur?ck, um dort m?glicherweise noch einen ungl?cklichen Abnehmer seiner W?rstchen zu finden.
"Meinst du nicht, diese Leute sind uns zahlenm??ig und auch waffenm??ig etwas ?berlegen?", fl?sterte Hatscha leise ihrem Kollegen zu und sah dabei auf die Menschen in der Menge, in deren Hand etwas sicherlich Scharfes gl?nzte.
"Woher denn", antwortete Sid.

26.05.2003 18:02

Charlie Holm



Zur gleichen Zeit in der Lord-Breithand-Handelsschule:
"Sie war braun", sagte die kugelrunde Dame, die, wie sich herausstellte, als einzige (au?er Cim) die Entf?hrung beobachtet hatte. "Und... und... sie hatte vier R?der, wenn ich mich nicht irre."
Charlie und Silly sahen sich an und verdrehten die Augen. Es passierte zwar h?ufig, dass Zeugen nicht sonderlich hilfreich waren, aber so etwas hatten sie noch selten erlebt.
"Konnten Sie den Fahrer erkennen?"
"Nat?rlich! Er war... durchschnittlich gro?, und... ?h..."
"Haarfarbe? Augenfarbe? Kleidung?" unterbrach Charlie ungeduldig.
"Er hatte einen Hut auf, deswegen war das nicht zu erkennen. Und seine Kleidung war... normal, w?rde ich sagen."
"Normal, ja?" Silly gab Charlie ein Zeichen. "Danke, Sie haben uns sehr geholfen, Frau..."
"Runkel, Irmgard Runkel. Komme ich jetzt in die Zeitung? Oder gibt es eine offizielle Auszeichnung, oder..."
"Das h?ngt davon ab, ob Ihre Aussagen uns weiterhelfen. Vielen Dank erstmal."
"Das war ja wohl nichts", meinte Sillybos, als die beiden W?chter wieder auf dem Weg zum Wachhaus waren. "Hoffen wir, dass die anderen mehr herausgefunden haben."
"Und dann m?ssen wir uns eine Liste von Druckmaschinen in der Stadt besorgen, um herauszufinden, wer die gef?lschten Zeitungen gedruckt hat."

W?hrenddessen, vor der Times:

"Meine Herren?"
Die Menschenmenge erstarrte und drehte sich wie ein Mann, ebenso wie die W?chter.
Der Besitzer dieser Stimme, William de Worde, Chefredakteur der Ankh-Morpork-Times, war mit einer zu einem Megaphon zusammengerollten Zeitung vor die T?r getreten, durch die er jetzt rief.
"Ja, so ist es gut. Bitte genau so stehen bleiben!" befahl eine zweite Person, die neben William stand, und richtete einen Igonographen auf die Menge.
Diese gehorchte dem allgemeinen narrativen Gesetz und grinste in die Kamera (einige hielten zwei Finger hinter dem Kopf des Nachbarn hoch - auch das geh?rt immer dazu). W?hrenddessen nutzen die beiden W?chter die Gelegenheit, um in die Redaktionsr?ume zu fl?chten.

"Herr Loblich kam also zu mir, weil er das Interview im Kurier gelesen hatte", sagte William und schenkte den W?chtern Tee nach.
"Ich konnte es nicht glauben, was ich da gelesen habe!", emp?rte sich der Schuster, der mit hochrotem Kopf neben den W?chtern am Tisch sa?. "Ein solches Interview habe ich niemals gegeben!"
"Nun ja, der Kurier ist ja, ?hem, nicht gerade f?r journalistische Integrit?t bekannt", erg?nzte de Worde. "Allerdings hat Herr Loblich mich auch auf die aktuelle Titelseite der Times aufmerksam gemacht..."
"Wieso 'aufmerksam gemacht'?", fragte Hatscha nach.
"Nun ja, sie wurde offensichtlich ausgetauscht. Ich w?rde so einen Artikel nie bringen. Irgend jemand muss letzte Nacht die Titelseiten unserer Fr?hausgabe ausgewechselt haben."
Hatscha und Sidney sahen sich gegenseitig an. "Also war dieser Artikel gar nicht echt?"
"Nat?rlich nicht! Ich wei? nicht, ob das gleiche bei dem Kurier auch der Fall ist - diese Leute drucken sowieso alles, solange man genug bezahlt."
"Das hei?t", meldete sich Sidney zu Wort, der immer noch entt?uscht war, dass er nicht gegen die Menschenmenge hatte k?mpfen m?ssen, "gestern Abend wurden die Kinder entf?hrt, und ein paar Stunden danach ersetzt jemand die Titelseite der Fr?hausgabe der Times durch einen polemischen Hetzartikel gegen die Wache, und tut entweder dassselbe beim Kurier, oder besticht die Leute einfach, richtig?"
Die anderen Anwesenden nickten.
"Aber warum? In der n?chsten Ausgabe wird die Times eine Richtigstellung bringen, und jeder wird wissen, dass der Artikel eine F?lschung war. Was bringt diese Aktion also?"
Allgemeines Achselzucken folgte dieser Frage.
"Auf jeden Fall sollten wir zur?ck zur Wache und es den anderen berichten." Sid warf einen Blick aus dem Fenster, wo der Mob immer noch ausharrte. "Wenn wir hier irgendwie rauskommen."

27.05.2003 14:51

Ombia Kesselring



"Sag mal Lagan, wer entf?hrt eigentlich hilflose Kinder? Wer kommt auf solche absurde Ideen und vorallem was treibt die Entf?hrer dazu?"
Alles was Ombia als Antwort bekam was ein leises Achselzucken. Den weiteren Weg zur Schustergildeschule verbrachten die beiden W?chter ziemlich still.
Das gesch?ftige Treiben vor der Schustergildeschule machte der zwischen den W?chtern ruhenden Stille ein Ende.
Lagan machte sich gleich auf um irgendwelche Augenzeugen ausfindig zu machen. Wortlos betrachtete Ombia das Geb?ude, ihre Gedanken kreisten um eine kranke Welt, in der Kinder entf?hrt wurden. Aber so wahllos wurden die Kinder ja gar nicht entf?hrt, es waren alles Kinder von Adeligen und H?ndlern, alles einflu?reiche Pers?nlichkeiten.
Etwas verz?gert setzte sich auch die W?chterin in Bewegung um Lagan ins Innere des Geb?udes zu folgen.
Der junge W?chter unterhielt sich mit einem kleinen, hageren Schusterlehrling mit etwas gehetztem Blick.
"Sir, ich habe es doch schon gesagt, ich hab nichts gesehen, ich mu? dringend in den Unterricht. Sir, ich mu? wirklich.."
"Falls ihnen noch etwas einfallen sollte, was sie vielleicht gesehen haben, bitte wenden sie sich an die Wache," mit diesem Satz drehte sich der Gefreite zu Ombia um.
Der Schuster in Lauerstellung beschleunigte und war gleich um die n?chste Ecke verschwunden.

"Bis jetzt habe ich noch keine Augenzeugen ausfindig gemacht, irgendwie scheint niemand was gesehen zu haben, oder sie wollten nichts gesehen haben. Ziemlich eigenartig."
"Ich glaube ich wei?, wen wir fragen k?nnen, wenn jemand etwas gesehen hat, dann geht es an dieser Person nicht vorbei. Wir m?ssen in den ersten Stock, komm."
Die beiden jungen W?chter liefen durch lange, nach Leder riechende G?nge. ?ber eine dunkle, knarrende Treppe erreichten sie den ersten Stock. Am Ende des Ganges war eine schwere geschnitzte T?r, Staub aus verschiedenen Jahrzehnten hatte sich in den Vertiefungen abgelagert.
Ein kurzes Klopfen und aus dem Inneren des Zimmers drang eine d?nne Stimme. "Herein."
Unter etwas Druck schwang die T?re knarrend auf.

27.05.2003 19:46

Carisa v. Schloss Escrow



Carisa und Cim sa?en nun schon eine Stunde wieder im Besprechungsraum im Wachhaus. Beide W?chter starrten vor sich hin und hingen ihren Gedanken nach.
"Der Besuch bei den Herms war ja wohl alles andere als erfreulich", dachte Carisa, denn als sie ins Gesch?ft "Herms Eisenwaren" eingetreten waren, wurden sie auch schon sehr unfreundlich wieder hinausbef?rdert. Nicht mit Gewalt, dazu war sich Herr Herm zu fein gewesen, nein, mit Worten.
"Sehr unfreundlichen Worten, um genau zu sein", beendete Carisa ihren Gedanken.

W?hrendessen ?berlegte Cim ?ber ganz andere Dinge.
"Wie kann ich Timara blo? davon ?berzeugen, dass die Taubent?r absolut notwendig ist", dachte der Korporal w?hrend er sich sein Schienbein massierte, wo sich mittlerweile ein ansehnliches Hematom gebildet hatte.
"Sie h?tte ja nun wirklich nicht so brutal sein m?ssen", ?rgerte er sich. "Welches K?rperteil sie wohl gemeint hat? Ach ich werde ihr heute abend ein Geschenk mitbringen, dann verzeiht sie mir bestimmt und ich kann die Taubent?r in der Wand lassen. Nur was soll ich ihr schenken?"

"Er hat mich als Dachschmuck bezeichnet und dass wir W?chter eh unn?tz w?ren. Aber komischerweise hat er nicht nach seinen Kindern gefragt", sagte die Wasserspeierin laut in den Raum.
Cim schrak auf.
"Was hast du gesagt?"
Carisa wiederholte ihre Worte, doch Cim nickte nur leicht. Er war viel zu sehr mit dem ?berlegen nach dem Geschenk f?r Timara besch?ftigt.
"Vielleicht mag er sie nicht sonderlich. Immerhin haben sie an dem Abend ihrer Entf?hrung scheinbar schon l?nger auf ihn gewartet", sagte er noch in der Hoffnung Carisa w?rde mit dieser Antwort zufrieden sein.
Diese antwortete auch nur: "Seltsam" und lie? Cim in Ruhe. Sie hatte begriffen, dass er nicht gest?rt werden wollte.

***


Das Spielen mit den Kindern gestaltete sich noch schwerer, als der Vernarbte ?berhaupt erwartete hatte. Seit 15 Minuten versuchte er nun die Kinder f?r Topfschlagen zu begeistern.
"Kinder, als ich sagte, man schl?gt mit dem Kochl?ffel, meinte ich nicht, dass ihr den Jungen da schlagen sollt", warf er ein.
Die Kinder hatten n?mlich angefangen sich f?r Selwigs Nerven zu r?chen.
"Wir wollen uns doch nicht gegenseitig wehtun", versuchte der Mann es weiter.
Einem der M?dchen kam dieser Satz wie gerufen, sie lief auf den Vernarbten zu und rammte ihren Kopf genau in seinen Bauch.
"Uff", kam es von diesem, dann hielt er die Kleine auch schon fest, " du musst deine Wut aber noch z?geln lernen nicht, dir hat das gewiss mehr weh getan als mir."
Hiermit hatte der Entf?hrer sogar recht. In dem Moment, wo die Kleine, es handelte sich hierbei um die Tochter eines Schmiedes, auf ihn zugerannt kam, hatte er alle Bauchmuskeln (was nicht wenige waren) angespannt.
"Das gibt bestimmt eine Beule, jetzt geh zur?ck zu den anderen und sei brav", sagte der Mann ruhig. Er verlor selten die Geduld und bei Kindern eigentlich gar nicht. immerhin hatte er selber zwei Rabauken, die sich gern mit ihm pr?gelten.
"Nun gut, wie w?r es wenn wir Blinde Kuh spielen w?rden", fragte er die Kinder.

28.05.2003 12:52

Daemon



Das kleine M?dchen sah skeptisch hoch zu ihrem Bewacher. Der gro?e und allem Anschein nach auch sehr starke Mann war nicht b?se. Er gab sich M?he und ertrug sogar das Geplapper ihres Bruders. Er gab sich M?he. Soviel M?he, dass selbst Myrra die ganze Entf?hrung mehr als unkonventionell erschien. Sie runzelte die Stirn. Sie beschlo?, dem Mann eine Chance zu geben.
"Blinde Kuh?", fragte sie.
Der Mann nickte.
"Habt ihr Vier Lust, dieses lustige Spiel mit Onkel Knut zu spielen, he?", l?chelte er hoffnungsvoll.
"Du meinst also, wir sollen ALLE ZUSAMMEN ein Spiel spielen, bei dem jeweils einem von uns die Augen verbunden werden?", fragte die Elfj?hrige kritisch. Knut freute sich ?ber das offenkundige Interesse an seinem Vorschlag und nickte wieder.
"Ja."
"Du m?chtest also mit uns zusammen Blinde Kuh spielen, w?hrend keiner deiner Kumpanen hier ist?"
"Ja."
"Du hast vor, dieses Spiel hier in dieser gro?en Halle zu spielen, in der es bestimmt eine Menge T?ren gibt, von denen zumindest diese dort vorne nicht verriegelt ist?", das M?dchen rollte mit den Augen. Der gro?e Mann schaute zur T?r und mu?te ihr Recht geben. Er bewunderte die Beobachtungsgabe und auch ?ber das Gespr?ch, zeigte es doch, dass die Kinder endlich Vertrauen zu ihm fassten.
"Ja.", best?tigte er. Myrra seufzte leise und nickte. Er hatte seine Chance gehabt.
"Na gut."

***

Daemon fand sich prustend an der B?schung wieder. Regen prasselte auf ihn herunter.
"Alles klar.", rief er nach oben, "Nur damit ihr Bescheid wi?t: Mir ist nichts passiert!", er klatterte die durchweichte Grabenb?schung hinauf.
"Jetzt verschwinde endlich, Stadtw?chter!", schrien die beiden Palastw?chter mit ihren traurignassen Federn auf den Helmen von der Br?cke hinab.
"Gut gut.", murmelte der Hauptmann und hinkte durch den heftigen Regen zur?ck zur Wache.

***

In diesem Moment trudelte eine weitere Entf?hrungsmeldung ein: Gundhilde Eisenfaust, die Tochter eines menschlichen Schmiedes aus der Stra?e der fleissigen Handwerker, war vor der Schule der Handwerksgilde in eine nicht-markierte Kutsche gezogen worden. Bemerkenswert war die Melder: Das M?dchen war vor den Augen zweier SEALS-W?chter entf?hrt worden, die in diesem Moment einen Ladendieb verfolgt hatten, der sie durch seine Flucht scheinbar zur Schule gef?hrt hatte.

28.05.2003 20:19

Hatscha al Nasa



Als Daemon in der Wache ankam und sich im Aufenthaltsraum niederlie?, sah er gleich zwei W?chter von SEALS aufgeregt auf ihn zu laufen. "Sir, Sir, Sie glauben uns - keuch - ja nicht, was passiert ist!", sagte der eine schwer atmend.
"Immer mit der Ruhe, was denn?", sagte Daemon, der schlechtgelaunt von seinem bisherigen Tag war.
"Wir... wir wollten grade einen Ladendieb verfolgen, als vor unseren Augen ein Kind in eine Kutsche gezerrt worden ist. Wirklich gezerrt, es sah aus wie eine Entf?hrung!", erwiderte der andere W?chter.
"Man hat uns gesagt, dass Sie es mit einem ?hnlichen Fall zu tun haben. Also dachten wir, wir melden es Ihnen am Besten", fuhr der erste fort.
Daemons Miene hatte sich deutlich verfinstert. "Wisst ihr, mit wem wir es diesmal zu tun haben?"
"Gundhilde Eisenfaust, die Tochter eines Schmiedes. Es war vor der Schule der Handwerksgilde."
Daemon setzte die Stirn in Falten. "Hmmm..."

***

William folgte Sidneys Blick. "Ich denke, so gro? wird das Problem nicht sein. Ich kann euch einen Troll als Leibw?chter mitgeben, wenn ihr nichts dagegen habt."
Hatscha nahm das Angebot an, bevor ihr Kollege die Aussicht auf ein etwas gr??eres Gemetzel erkennen und durch Ablehnung von de Wordes Vorschlag n?her bringen konnte.
"Gut, dann gebe ich euch Mur?ne mit. Ich hoffe, ihr k?nnt den Fall bald aufkl?ren. Der Ruf der Times ist in Gefahr!"
"Wir werden unser Bestes tun, wir wollen bestimmt nicht von heute auf morgen unseren Arbeitsplatz verlieren", erwiderte Hatscha und wandte sich zum Gehen.

29.05.2003 10:34

Sillybos



Als Charlie und Sillybos das Wachhaus betraten, wehte ihnen eine ?u?erst tr?be Stimmung entgegen. Sie begegneten fast ausschlie?lich mies gelaunten Kollegen mit m?rrischen Gesichtern.
"Der Zeitungsartikel scheint gewirkt zu haben", meinte Sillybos zu Charlie. "Ich m?chte nicht wissen, was die sich heute schon anh?ren mussten.
"Es ist unprofessionell, sich in seiner Stimmung davon beeindrucken zu lassen", meinte der Gefreite.
"Vielleicht ist es auch einfach nur menschlich?" sagte Sillybos.
Sie betraten den Besprechungsraum und sahen erneut in tr?be Gesichter. Daemon, Cim und Carisa bedachten die beiden Spurensicherer mit einen fragenden Blick.
"In Zivil?" fragte der Hauptmann.
"Wir hielten es f?r vern?nftig, uns nach dem Zeitungsartikel nicht ?ffentlich als W?chter zu erkennen zu geben", sagte Sillybos. "Unserer Ansicht nach versprach Zivilkleidung bei diesem Einsatz gr??ere Erfolgschancen."
Cim und Carisa schauten sich kurz an.
"Und welchen Erfolg habt ihr vorzuweisen?" fragte Daemon.
"Wir haben eine Zeugin befragt, die die Entf?hrung beobachtet hatte", berichtete Charlie. "Allerdings war sie nicht sehr hilfreich. Sie konnte uns nur eine recht vage T?terbeschreibung geben."
"Und selbst das ist noch zu hoch gegriffen", erg?nzte Sillybos.
"Hier ist mittlerweile eine weitere Entf?hrungsmeldung eingetroffen", erz?hlte Daemon und deutete auf ein Blatt Papier, das auf dem Besprechungstisch lag. "Vor der Schule der Handwerksgilde. Interessant dabei ist, dass zwei SEALS-W?chter offenbar von einem Ladendieb, den sie verfolgten, dorthin gef?hrt wurden."
"Und haben sie wenigstens den erwischt?"
"Leider nicht. Die beiden waren durch die Entf?hrung derart abgelenkt, dass weder
"Das Motiv, das hinter all dem steckt, ist offensichtlich", sagte Charlie Holm. "Es geht den Entf?hrern nicht um ein L?segeld, denn Geld haben sie genug, wie Sillybos und ich schon herausgefunden haben. Es geht ihnen vielmehr darum, die Stadtwache zu demoralisieren. Sie wollen uns unsere Machtlosigkeit demonstrieren, indem sie Verbrechen vor unseren eigenen Augen begehen."
"W?re es dann nicht vielleicht sogar effektiver, wenn sie W?chter entf?hren w?rden?" fragte Sillybos, der gerne mit Charlie zusammenarbeitete.
"Nein. Die Bev?lkerung soll ihren Anteil zur Demoralisierung beitragen, aus diesem Grund werden die Verbrechen in aller ?ffentlichkeit begangen. Der Artikel in der Times tr?gt seinen Teil dazu bei. Wenn W?chter entf?hrt w?rden, w?re die Bev?lkerung nicht so erregt, und so w?hlte man Kinder aus, so dass die Bev?lkerung aus Mitleid noch betroffener ist."
"Aber welchen Sinn h?tte das alles?" ereiferte sich Cim.
"Das sagt uns der Zeitungsartikel. Dort hei?t es: 'Die Wache muss weg!' Das d?rfte der Sinn des Ganzen sein, der dahinter steckt."
"Nur der Patrizier kann die Wache aufl?sen", warf Carisa ein.
"Man will hier offensichtlich politischen Druck auf Vetinari aus?ben", sagte Charlie. "Das geschieht ?ber den Zeitungsartikel. Dann gehen die Entf?hrer vermutlich davon aus, dass eine demoralisierte Wache weniger starken Widerstand gegen eine Aufl?sung leisten w?rde als eine hochmotivierte. Darum geschehen die Verbrechen stets vor unseren Augen. Ein dritter Punkt ist, dass alle Entf?hrungen vor den Gilden geschehen, eine weitere politische Kraft, die sich bei weiteren F?llen auch an den Patrizier wenden d?rften."
Sillybos schmunzelte. Alle gegen Charlie, aber er schaffte es immer irgendwie, ein schl?ssiges Argument zu finden.
Daemon hatte indes geschwiegen und aus dem Fenster geschaut. "Das mit den Gilden sehe ich ein, das ist auff?llig. Wir sollten Wachposten vor den Gildenschulen aufstellen. In Zivil."
"Macht das Sinn?" fragte Cim. "Sie scheinen ohnehin Wert darauf zu legen, dass wir die Verbrechen vor Ort erleben."
"Es geht hier nicht darum, Verbrechen zu beobachten, sondern zu verhindern."
"Und wie gehen die Ermittlungen weiter?" fragte Sillybos.
"Lasst uns erst einmal abwarten, was Ombia und Lagan beziehungsweise Hatscha und Sid ermittelt haben."

30.05.2003 12:36

Lagan Nerviar



Unter etwas Druck schwang die T?re knarrend auf.
Die beiden Jungen W?chter hatten nun einen guten Blick in den Raum, ?berall lag auf dem Boden der Staub in einer exakten H?he von 15 cm ausgebreitet wie einen Teppich.

Vor dem Fenster sa? wie Ombia erwartet hatte eine ?lterliche Dame, welche auf einem Liegestuhl unabl?ssig hin und her wippte.

"Verzeihen sie uns bitte Junge Frau..."
"Dame bitte" zischte Ombia leise.
"...Dame... Wir sind von der Stadtwache und m?chten sie gerne etwas Fragen!"

Ombia redete dann weiter "Sie haben doch von hier aus einen herrlichen Blick hinunter auf die Strasse... haben sie auch zuf?llig nicht um gar zu sagen ganz sicherlich diese Entf?hrung von den Kindern beobachtet?"

Lagan tapste sich durch den Zentimeterlange Staubdecke zum Fenster und starrte hinab auf die Stra?e, die Fu?spuren im Staubteppich verschwanden langsam aber sicher wieder in Staub.

"Ja das habe ich in der Tat...." lie? sich die d?nne Stimme vernehmen "...aber es sah mir eher so aus dass die Kinder dort auf etwas warten, die Kutsche hielt mit lautem Wiehern der Pferde an. Die Kinder wurden hineingezerrt oh ja... nur wirkten sie dabei recht ruhig und gelassen... sogar zu gelassen.... hmm.... hmm....." und weiter wippte die Dame.

"hmm... hmm...." lie? Lagan sich auch vernehmen "Haben Sie auch nicht zuf?llig gesehen wie der Fahrer auf der Kutsche aussah?"
"Nein... der war aber d?rr soweit ich erkennen k?nnte hmm... hatte einen Schwarzen Hut auf mit einem grauen streifen Drumherum und so um die Fu?gr??e 65 hmm... aber die Kinder hat eher eine gewichtige Hand gepackt. Hmm... hmm... ach ja die Schuhe des Knutschers waren Einzelst?cke angefertigt vom Schuster Herr Schuster. Hmm... hmm..."

Ombia begann dann weiterzusprechen "hmm... hmmm... komm Lagan gehen wir wieder in die Wache vielleicht haben die anderen schon mehr etwas herausgefunden!"
"Okay... Wiederschaun Ma?dam!..."

30.05.2003 18:09

Cim B?rstenkinn



Seltenhain zeigte mit einem Stab auf die rapide ansteigende Kurven die auf gro?es Blatt Papier
"Verglichen mit dem historischen Verlauf haben sich die Kosten in den letzten drei Jahren verzehnfacht."
Mit einem triumphierenden L?cheln verharrte er kurz auf dem Gipfel der Kurve und bl?tterte dann um
"Sieht man sich die Quote der gel?sten F?lle im gleichen Zeitraum an, sieht man leicht, dass diese sich maximal verdoppeln durfte. Die Effizienz der Wache ist also um 8 Zehntel gesunken - was nicht akzeptabel erscheint."
Ein Murren ging durch die Reihen des Stadtrates. Vetinari hatte w?hrend des gesamten Vortrags noch kein Wort verloren.
"Vielen Dank f?r den bereichernden Vortrag Lord Seltenhain", dankte der Patrizier nun.
"Die Ausf?hrlichkeit des Vortrages l?sst uns hoffen, dass ihr schon eine L?sung f?r diese ernstzunehmende Problem auf Lager habt?".
"In der Tat" jubilierte Seltenhain nun, und bl?tterte um.
"Das Blatt trug die ?berschrift ? B?rgermiliz-"
Das nun folgende St?ck Vortrag schilderte ausf?hrlich wie viel billiger und besser seine Miliz-Idee war.
"Ich schlage vor die Tore der Wachh?user sofort zu schlie?en, und die Miliz aufzubauen!", rief Herr Schr?g, der schon immer von einer Welt ohne Wache tr?umte.
"Aber auch hier will der Anfang erst mal finanziert sein." , hatte Lord Witwenmacher einzuwenden.
"Als Zeichen, f?r die hoffentlich bald wieder rege ablaufenden Handelsbeziehungen darf ich Euch hiermit den Basisstock der neuen Miliz ?berantworten.20 M?nner die hier f?r Recht und Ordnung sorge werden. Seht es als Geschenk Gennuas, da wir auf eine baldige Besserung in Eurer Exekutive hoffen. "
Lange hallte der Applaus durch die G?nge des Patrizierpalastes und wurde auch erst durch den Hausherrn unterbrochen.
"Ich schlage einen Parallelbetrieb vor, bei dem wir bewerten k?nnen wer die besseren Ergebnisse bringt, und wer seine Kosten wert ist".
Seltenhain funkelte Vetinari an, und nickte nur.
"Also gut Havelock, Deine Wache gegen meine Miliz. Ich hoffe Dir ist klar, was die weiteren Konsequenzen sein werden."
Der Patrizier legte die Fingerspitzen beider H?nde aneinander, und sagte ruhig "Ich m?chte Euch jetzt nicht l?nger aufhalten. Seltenhain, du l?sst mir noch eine Liste der Namen Deiner Miliz zukommen, damit sie nicht versehentlich als Straft?ter eliminiert werden. Guten Tag!"
Als alle weg waren, nickte der Patrizier sich selbst zu. Er hatte also recht gehabt. Die Wache war nur Ablenkung. Das w?rde eine harte Auseinandersetzung werden....


Sillybos


Mit zunehmender Ungeduld warteten die W?chter im Besprechungsraum auf die noch fehlenden Mitglieder der Ermittlungstruppe.
"Wo bleiben die denn?" wollte jemand fragen, aber er kam nicht dazu, denn just in diesem Moment traten Ombia und Lagan in den Raum.
"Und? K?nnt Ihr zumindest Erfolge aufweisen?" fragte Daemon.
"Ja", antwortete Ombia. "Wir haben eine ungef?hre T?terbeschreibung und die Spur von Schuhen."
"Eine Schuhspur?" fragte Sillybos.
"Also ein Fu?abdruck?" konkretisierte Daemon.
"Nein, nicht direkt", gab Lagan zu. "Aber wir wissen die Schuhgr??e und den Hersteller der Schuhe."
"Nicht schlecht. Und?"
"Der Kutscher hatte Schuhe vom Schuster Schuster. Einzelst?cke, Schuhgr??e 65."
"Lebt scheinbar auf recht gro?em Fu?, der Mann", kommentierte Carisa.
"Es ist offensichtlich, dass man uns mit einer falschen Spur t?uschen will", sagte Charlie Holm." So gro?e Schuhe sind zu auff?llig f?r jeden Kriminellen. Der Kutscher hat absichtlich zu gro?es Schuhwerk getragen."
"Und er trug einen schwarzen Hut mit grauen Streifen", erg?nzte Lagan.
"Na, das ist immerhin ein Anfang", meinte Cim. "Sonst noch was?"
"Ja, eine kr?ftige Hand hat die Kinder in die Kutsche gezogen. Und was merkw?rdig erschien, ist, dass sich die Kinder bei der Entf?hrung offenbar nicht gewehrt haben, sondern eher gelassen wirkten."
"Interessant", sagte Charlie Holm. "Diese Entdeckung ist insofern verwunderlich, weil man unzweifelhaft das Vertrauen, das die Kinder den Entf?hrern, von denen sie vor der Schule der Schustergilde in die Kutsche, von der wir ?brigens nicht wissen, ob es bei jeder Entf?hrung die selbe ist, entf?hrt wurden, entgegen gebracht haben, erkennt, obwohl Cim bei der von ihm beobachteten Entf?hrung davon sprach, dass die Kinder brutal in die Kutsche gezerrt wurden."
Kurzes Schweigen. Sillybos kraulte seinen Bart.
"Wir wissen nicht sicher, dass es stets dieselben Entf?hrer sind", meinte der Philosoph.
"Also bitte", sagte Cim, "davon d?rfen wir wohl ausgehen. Es ist offensichtlich."
"Woraus folgt", fuhr Charlie Holm fort, "da wir Cims Aussage mehr Vertrauen schenken als eurem Informanten, dass der Informant..."
"Nein!" unterbrach Cim. "Das ist die so ziemlich die einzige verwertbare Spur, die wir haben, die lassen wir uns nicht nehmen. Es, ?h, ist bestimmt der selbe Entf?hrer, nur dass die Kinder diesmal den Entf?hrer kannten. Der Entf?hrer kann ja nicht alle Kinder kennen, die er entf?hrt, und diese beiden kannte er eben, und diejenigen, die ich beobachtet habe, nicht."
"Wir haben noch den Informanten als Spur", sagte Carisa.
"Informantin, ?brigens", sagte Ombia. "Eine ?ltere Dame, die im ersten Stock wohnt..."
"... in ihrem Liegestuhl hin und her wippt..." f?gte Lagan hinzu.
"Achso sieht das aus mit der Informantin", meldete sich Daemon zu Wort. "Eine alte Schachtel, die in ihrem Liegestuhl im ersten Stock vor dem Fenster sitzt und gem?tlich rausschaut. Um vom ersten Stock aus den Kutscher zu sehen, muss man mindestens aufstehen und sich aus dem Fenster lehnen, erst Recht, wenn man erkennen will, dass es sich um Designerschuhe der Gr??e 65 handelt und wenn man eine 'kr?ftige' Hand in der Kutsche gesehen haben will."
"Ich kenne die Informantin, sie hat der Wache schon oft geholfen", antwortete Ombia. "Warum sollte sie l?gen?"
"Das wei? ich auch nicht", sagte Daemon. "Vielleicht aus dem gleichen Grund wie alle anderen Leute, die Verbrechen um 17 Uhr, am helligen Nachmittag, auf offener Stra?e nicht gesehen haben. Merkt ihr denn nicht, das wir von vorne bis hinten verarscht werden?"
"Ich vertraue auf die Info", beharrte Ombia.
"Ich auch", sagte Cim.
"Weil wir keine anderen Spuren haben", kommentierte Daemon.
"Lass uns erstmal abwarten, was Hatscha und Sidney ermittelt haben. Wo bleiben die eigentlich? Wir warten hier schon Ewigkeiten!"

04.06.2003 11:15

Carisa v. Schloss Escrow



"Also, Blinde Kuh spielt man so", fing Knut an zu erkl?ren. Er war mehr als froh, dass die Kinder jetzt schlie?lich doch Spa? an seiner Idee gefunden hatten. Alle lachten und kicherten.
"Wir haben hier diesen Raum. Ich werde mir die Augen verbinden und versuchen euch blind zu fangen. Wenn ich einen von euch ber?hrt habe, ist er dran. Habt ihr die Spielregeln alle verstanden?"
"Wie ist das, wir d?rfen hier im ganzen Raum rumlaufen und du musst uns fangen?" fragte Key-Long. Er war der Sohn eines Schl?sselmachers aus dem Achaten Reich und hatte eigentlich die ganze Zeit nur auf dem Boden gesessen und an einem Metallst?ck herumgefeilt.
"Genau, du hast es richtig verstanden. Also lasst uns anfangen", antwortete Knut und nahm die Binde ?ber die Augen.
"W?re noch einer von euch so nett und w?rde mir die Binde festmachen? ich will ja nicht schummeln", sagte er noch. Eins der M?dchen kam heran, zog das Band fest und boxte dann vor Knuts Augen in die Luft.
Keine Reaktion.
"So, jetzt kannst du uns versuchen zu fangen, ich bin hier", rief ein Junge aus einer Ecke.
W?hrenddessen war Key-Long schon an eine der T?ren gehuscht und versuchte seinen Schl?ssel. Er passte nicht. Wieder nahm der Junge eine Feile zur Hand und feilte. Nach einer halben Minute passte der Schl?ssel.
"Kinder, wo seid ihr denn?" fragte Knut nach etwa 10 Minuten, in denen er nichts geh?rt hatte. "Sagt doch mal was."
Keine Reaktion.
LAngsam wurde der Entf?hrer unsicher. Er nahm die Binde von den Augen und sah nichts. Nichts au?er einer offen stehenden T?r, in der noch ein Spielzeug lag, welches eines der Kinder verloren hatte.

06.06.2003 13:44

Daemon



"Zwei Kinder werden entf?hrt und wehren sich. Ein Kind wird entf?hrt und bleibt dabei ganz ruhig.", Daemon dachte laut weiter, "Jemand mit einer gro?en Hand... klingt fast wie ein Schmied, was dazu passen w?rde, dass das M?dchen den Entf?hrer gekannt hat.", er sah die Anderen an.
"Gibt es eine M?glichkeit, die Kutsche zur?ckzuverfolgen? Wenn wir w??ten, dass sie der Gilde geh?rt, w?ren wir einen Schritt weiter.", fragte Ombia. Cim sch?ttelte den Kopf.
"Wir haben weder das Kennzeichen, das mittlerweile die meisten der Kutschen der Stadt dranhaben sollten, noch ein Wappen oder ?hnliches, dass an der T?r befestigt war. Es w?re wohl auch zuviel verlangt, dass der Entf?hrer seine Adresse hinterl??t."
"Wir sollten die Sache trotzdem im Hinterkopf behalten.", nickte Daemon.
"Und solange sollten wir weiter unsere Spuren absuchen. Familien, Tatorte und so weiter.", sagte Sidney, "Vielleicht k?nnte ich... etwas erriechen."
"Fast einen Tag nach der Entf?hrung? Mitten in Ankh-Morpork?", stirnrunzelte Sillybos, "Du mu?t es wissen."
"Vielleicht", hob Charlie an, "versucht Jemand, uns einen Tipp zu geben. Uns zu helfen. Es ist v?llig unlogisch, so gro?e Schuhe zu verwenden. Es ist vollkommen offensichtlich, dass sie verfolgt werden k?nnen. Vielleicht ist es Absicht."

10.06.2003 20:24

Sillybos



"Vielleicht, Charlie, vielleicht", w?gte Cim ab. "Aber solange wir nicht mehr wissen, k?nnen wir in dieser Richtung nichts aktiv unternehmen."
"Nun, aber das mit der Times ist interessant", sagte Sillybos, nachdem Sidney und Hatscha ihren Bericht abgegeben hatten. "Wir k?nnten versuchen, den Weg einer Ausgabe vom Druck bis zur Verteilung an die Leser nachzuvollziehen, um rauszufinden, wo die undichte Stelle ist."

***

18 M?nner im besten Alter in einer recht bunten und auff?lligen Uniform standen in drei Reihen a sechs Mann vor dem Patrizierpalast. Die Hose der Uniform war gelb, die Jacke rot. Jeder von ihnen trug einen nicht gerade kleinen und ?u?erst stabilen Kn?ppel an seinem G?rtel. Davor stand ein zwar etwas ?lterer Mann, so um die 50, aber sportlich noch topfit, er trug ebenfalls die merkw?rdige Uniform. Die M?nner standen einfach nur da und sagten nichts.
Nach einigen Minuten ?ffnete sich das Palasttor und Lord Seltenhain und ein anderer ?lterer Mann traten hinaus. Sie unterhielten sich leise. Als der Mann vor der Gruppe dies sah, drehte er sich zu den uniformierten M?nnern um, atmete tief ein und rief mit lauter Stimme: "Abteilung Stillgestanden!"
Ein Ruck ging durch die versammelte Mannschaft, und sofort darauf war alles ruhig. Die M?nner standen gerade mit den H?nden an den H?ften. Sie atmeten kaum.
Der Mann vor der Gruppe drehte sich wieder zu Lord Seltenhain und dem anderen Uniformierten um.
"Staffel Alpha mit einer St?rke von 18 Mann vollst?ndig angetreten, Msj?!"
"Msj??" fragte Lord Seltenhain.
"Das ist die ?bliche Anrede f?r Vorgesetzte in unserer Miliz, Herr", sagte der Uniformierte neben ihm.
Lord Seltenhain r?usperte sich. "?hem, gut. Ljutennent, gib ihnen ihre Instruktionen."
"Ja, Herr", sagte der Ljutennent und wandte sich an den Mann vor der Gruppe. "Verlief alles planm??ig, Sardsch?"
"Ja, Msj?", antwortete der Sardsch. "Es gab keine Komplikationen beim Transport."
"Sehr sch?n", kommentierte Lord Seltenhain, "ihr wisst, was ihr zu tun habt. Als Aush?ngeschild Gennuas wird ein Versagen nicht geduldet. Ich erwarte, ?ber den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten zu werden."
Nachdem Seltenhain gegangen war, wandte sich der Ljutennent abermals an die Gruppe. "Unser Auftrag ist es, in dieser Stadt f?r Recht und Ordnung zu sorgen, und diesen Auftrag werden wir erf?llen. Es gibt laut Lord Seltenhain Anzeichen f?r bevorstehende Verbrechen an ?rtlichen Gilden, nach Informationen, die ich erhalten habe, speziell bei der Alchmistengilde, der B?ckergilde und der G?rtnergilde. Wir werden uns zu diesen Gilden begeben und jegliche Verbrechen, die dort geschehen k?nnten, verhindern. Habt ihr das verstanden, M?nner?"
"Ja, Msj?!" riefen die M?nner wie aus einem Mund.
"Gut. Sardsch, teile die Gruppe auf und schicke sie zu den Gilden. Du hast die Aufsicht und wirst von Standort zu Standort wechseln, um immer auf dem Laufenden zu sein. Informiere mich ?ber die Fortschritte."
"Ja, Msj?", rief der Sardsch. Dann drehte er sich zur Gruppe um. "Der erste Mann einer jeden Reihe ist der Truppf?hrer. Die linke Reihe geht zur Alchemistengilde, die mittlere geht zu B?ckergilde und die rechte zur G?rtnergilde. Habt ihr das verstanden, M?nner?"
"Ja, Msj?!" riefen die M?nner wie aus einem Mund.
Dann traten die jeweils ersten Milizsoldaten vor und dirigierten ihren Trupp zur jeweilgen Gilde. Es war ein gleichm??iges Links-zwo-drei-vier zu h?ren.

***

Cim B?rstenkinn lehnte sich zur?ck, versch?nkte die H?nde hinter seinem Kopf und legte die Beine hoch. "Na gut", sagte er, "wie gehen wir weiter vor?"
"Wir sollten nochmal versuchen, den Patrizier zu sprechen", meinte Sidney, der sich mit versch?nkten Armen an die T?r anlehnte. "Es muss einen Grund haben, warum er vor uns von der Sache wei?."
"Wir sollten nachforschen, wer die Titelseite der Times ausgetauscht hat", schlug Charlie Holm vor, der in einer Ecke stand und vom Qualm seiner Pfeife umgeben war.
"Was ist mit dem Kurier", fragte Hatscha, die am Tisch sa? und ihr Kinn apathisch auf ihren Ellenbogen liegen hatte. "Sollten wir da vielleicht auch hingehen?"
"Wir k?nnten auch versuchen, weitere Entf?hrungen zu verhindern und die Gilden bewachen", sagte Sillybos, der in einem Sessel hin- und herschaukelte.
"Es gibt zu viele", meinte Lagan. "Wir k?nnen nicht alle bewachen, und wie wollen wir welche ausw?hlen?"
"Also gut", sagte Daemon, der am Fenster lehnte und sich nun gerade hinstellte. "Mal sehen, ob wir alles gleichzeitig schaffen k?nnen. Wer ?bernimmt welche Aufgabe?"

11.06.2003 11:16

Charlie Holm



W?hrend die W?chter ?ber die sinnvollste Einteilung stritten (bzw. beschlossen, erst einmal Mittagspause zu machen, und dann weiterzustreiten, denn die Sonne hatte inzwischen ihren Zenit erreicht), hatte Knut das provisorische Gef?ngnis verlassen und an die T?r eines benachbarten, weit weniger auff?lligen Geb?udes geklopft.
Eine Klappe in der T?r ?ffnete sich, und ein blaues Augenpaar wurde sichtbar.
"Ja?" fragte eine eisige Stimme
"Die Kinder sind weg!"
"Weg?"
"Ja - sie sind geflohen!"
"Oje!", sagte die Stimme, und w?re Knut etwas intelligenter gewesen, w?re das sicherlich ein Signal f?r ihn gewesen, dass etwas nicht in Ordnung war, denn wer sagt schon "oje", wenn er eine schlechte Nachricht h?rt?
"Wir k?mmern uns darum", fuhren die blauen Augen fort. "Bleib solange unten im Gef?ngnis und warte."
"?h... worauf denn?"
Die Augen z?gerten kurz. "Na ja, k?nnte ja sein, dass sie zur?ckkommen!"
Knut runzelte kurz seine Brauen. "Ja, Boss, ist okay!"
Als er verschwunden war, schloss der Besitzer der blauen Augen die Klappe und wandte sich zur einzigen anderen Person im Raum. "Kompliment - wo hast du nur so einen Volltrottel gefunden?"
"War nicht leicht", grinste der andere. "Aber es klappt doch wunderbar, oder?"
"Stimmt." Der Besitzer der Augen (womit nicht gesagt werden soll, dass die andere Person keine Augen hatte - es ist nur vielmehr die Person gemeint, von der wir bisher nur wissen, dass sie blaue Augen hat, und dieser Ausdruck wird benutzt, um sie von der anderen Person, von der wir bisher nicht einmal die Augenfarbe kennen, zu unterscheiden) ?ffnete die T?r. "Los, verschwinden wir hier. Es d?rfte nicht mehr lange dauern, bis die Wache unseren armen Knut erwischt."
"Meinst du, er ist wenigstens so intelligent, dass er sich daran erinnert, was du ihm gesagt hast?"
"An unseren 'Teuflischen Plan', meinst du?" lachte der andere. "Ich denke, da musst du dir keine Sorgen machen. Und die Wache wird mit Sicherheit anbei?en."
"Nicht nur die Wache", korrigierte ihn sein Gegen?ber.
"Nat?rlich, da hast du Recht. Nicht nur die Wache. Und dann haben wir freie Bahn." Beide lachten ein typisches Schurkenlachen.
Einige Minuten sp?ter erinnerte nichts mehr in der kleinen H?tte an die Leute, die sich in ihr aufgehalten hatten.

12.06.2003 20:58

Ombia Kesselring



Der Himmel gl?hte in dunklem Rot, die Sonne war in eine H?lle aus mattgoldenen Schimmer geh?llt, als die W?chter ihre Pause beendeten und sich wieder mit der "Wer-macht-was-wo-und-wann"-Frage besch?ftigten.
"Da wir, wie gesagt, nicht alle Gilden bewachen k?nnen, m?ssen wir uns ein Auswahlkriterium ?berlegen!" Cim schaute fragend in die Runde.
Was er als Antwort bekam war ein kollektives Starren aus 8 Augenpaaren. Niemand hatte sich in der kleinen sch?pferischen Pause gro? weiter Gedanken gemacht.
"Wie w?re es, wenn wir die Gilden mit den h?chsten Kinderquote beobachten. Dort w?re vielleicht die Chance am gr??ten neue Entf?hrungen zu beobachten," Lagan l?chtelte etwas scheu. (Nicht die Scheu, die man von einem Reh auf der Flucht erwarten w?rde, sondern eher das scheue L?cheln einer Person, die auf die Reaktionen der anderen Personen wartet.)
"Hm? Also ich denke, wir k?nnen uns die ?berwachung der Assasinengilde sparen. Oder w?rdet ihr euch an die Kinder der Assasinen trauen?" Ombia`s Vorschlag erntete kollektives Nicken.

"Also dann wissen wir wenigstens schon eines mit Gewi?heit. Wir werden die Assasinsengilde nicht ?berwachen." Cim stand schon der Schwei? auf der Stirn, er unterdr?ckte den Trieb die ?brigen W?chter zu w?rgen.
"Also, meine Damen und Herren, wir sind hier nicht beim Kaffeeklatsch bei der Omi! Wenn ihr eure Hirne nicht bald auf Trab bringt, dann k?nnt ihr bald euer Geld als Eselskarrenfahrer verbringen. Das kann doch wohl nicht so schwer sein!" Cim blickte die W?chter nacheinander an.
Nicht nur die Zeit sa? den W?chtern im Nacken, auch der drohende Verlust der Anstellung schlug sich auf`s Denkverm?gen der Truppe nieder.

12.06.2003 21:44

Charlie Holm



Zehn Minuten sp?ter hatten die W?chter sich so aufgeteilt, dass jeder gleich zufrieden (bzw. gleich unzufrieden) war, indem sie einfach Lose hatten ziehen lassen, auf denen die jeweiligen Aufgaben standen.
Cim kam sich langsam vor, als h?tte er eine Horde starrk?pfiger Kinder zu h?ten - er h?tte nicht gedacht, dass Gruppenleitung so schwierig war.
Zur gleichen Zeit bekam der Rekrut am Wachetresen Besuch von einem kleinen, ausl?ndisch dreinblickenden Jungen.
"Ehrenwerter W?chter-San?"
"Fred, nicht San", korrigierte der rundliche Rekrut, der gerade Tresendienst hatte. "Was gibt's?"
"Ich m?chte untert?nigst und in tiefster Demut der gro?en Wache eine bescheidene Anzeige vorbringen, W?chter-San", entgegnete der Junge unter st?ndigen Verbeugungen.
"Eine... ?h... Anzeige?" Fred Saum runzelte die Stirn. "Moment..." Er kramte auf dem Tresen und zog einen Zettel hervor. "Ah, da haben wir ihn ja. Name?"
"Key-Ling, ehrenwerter W?chter-San."
"Und was ist passiert?"
"Meine unw?rdige Wenigkeit und meine ehrenwerten Gef?hrten wurden entf?hrt, konnten unseren ehrw?rdigen Entf?hrern jedoch entkommen, W?chter-San."
Eine Glocke klingelte in Freds Hinterkopf. "Entf?hrt?"

Die W?chter sa?en noch in der Kantine, als Fred hereinst?rzte. "W?chter-San... ?h... Korporal B?rstenkinn, S?r?"
"Ja, Rekrut?"
"Eines der entf?hrten Kinder ist hier. Er sagt, sie konnten entkommen."
Die W?chter sahen entt?uscht auf ihre Lose. So viel M?he hatten sie sich gegeben, und jetzt war die ganze sch?ne Aufteilung hinf?llig...
Cim pfiff durch die Z?hne. "Ihr habt's geh?rt, Kollegen - auf geht's! H?ren wir uns doch mal an, was das Kind zu sagen hat."

12.06.2003 22:04

Sidney



"Womit der Fall beendet w?re" Sidney l?chelte innerlich, war doch gar nicht so schlimm gewesen.
Obwohl - was ist mit den Zeitungen? Nein! Konnte man das nicht einfach vergessen?

Knut sa? in dem Raum und sah sich entt?uscht um. Warum waren die Kinder denn gegangen? Er war soch so nett gewesen, wollte mit ihnen spielen, und dann das...
Was hatte sein Chef gesagt, worum es dabei ging? Die Herrschaft der Stadt? Oder der Scheibenwelt? Oder vielleicht doch nur einer Gilde?
Wieso nur musste er das vergessen? Er versuchte sich zu erinnern, was er gesagt hatte.

13.06.2003 15:07

Cim B?rstenkinn



Key-Ling wurde auf einen Sessel gesetzt, Ombia besorgte Milch sehr zweifelhaften Ursprunges und der Junge wurde von 18 Augen fixiert.
"So, Junge. Nun erz?hl mal was passiert ist , und wo die anderen sind!".
Key-Ling stand auf, und erz?hlte mit weit ausholenden Gesten:
"So aber war der Wille des Sch?pfers, dass die Welt auf dem R?cken einer .."
Daemon hob die Hand. " Die Entf?hrung, Junge, nur die Entf?hrung!"
Ernsthaft nickte der Knabe aus dem achatenen Reich, und fuhr nicht weniger gestikulierend fort.
"Es ergab sich, dass meine unw?rdige Person am gestrigen Tage vor der Schule, in der mir das Schl?sselmacherhandwerk, dass seit Jahrhunderten unsere Familie ern?hrt, und ein Quell wahrer Freude und Selbstfindung ist, von meinen Lehrern, allesamt verdiente Mitglieder, und hochinspirierte Menschen, mit einer Geduld n?hergebracht wird, die ihresgleichen auch in der Mythologie sucht, darauf wartete von meinem gepriesenen Vater abgeholt und in unser bescheidenes Heim in der Bibergasse gebracht zu werden. Da hielt eine Kutsche, die mit enormer Geschwindigkeit herangefahren war genau vor mir an, und der hochverehrte Kutscher des Fahrzeuges erkl?rte mir freundlicher Weise, dass mein Vater ihn geschickt hatte.
Leider stellte sich bald heraus, dass seine Freundlichkeit kaum seiner Verschlagenheit nachstand, den als ich in der Kutsche Platz nahm, fuhr das recht bequeme Gef?hrt nicht wie eigentlich angebracht in die Bibergasse, sondern verlie? schnell die Stadt um wenig sp?ter vor einem Haus stehen zu bleiben.
Ich wurde zu den anderen Kindern gebracht, und nur weil unser Aufseher der G?ttin der Weisheit nicht besonders hold ist, gelang uns die Flucht. "
"Wo sind die anderen?", rief Sidney ungeduldig. Irgendwie dauerte das schon wieder alles viel zu lange.
"In einem Versteck", antwortete der Junge freundlich, " nahe der Stadtmauer, das ich Euch dann gerne zeigen werden, hoher Herr!"
"Na dann los!", rief Cim und nahm Key-Ling bei den Schultern und wollte zu den Pferden gehen.
"Eine Frage noch!", hielt Charly den Korporal auf, und bewies damit dass er auch zu kurzen S?tzen f?hig war. Die anderen W?chter sahen sich mit ergebener Miene an, w?hrend der Gefreite seine Pfeife anz?ndete.
"Wie kommt es, dass Euer Vater, dessen ganzer Stolz ihr sicher seid, bislang noch keine Anzeige erhoben hat, und uns der Umstand Eurer Entf?hrung bislang g?nzlich unbekannt ist? W?rdet Ihr nicht vermuten, dass l?ngst eine Meldung eingegangen sein m?sste?"
Key-Ling verbeugte sich tief, bevor er antwortete. "Herr, mein Vater ist ein vielbesch?ftigter Mann, und auch wenn ich mit der Sicherheit des Todes darauf schw?ren kann, dass er mich ?ber alles liebt, geht ihm doch auch seine Arbeit sehr nahe. Sicherlich, denn dies w?re nicht zum ersten Male passiert, verga? er v?llig darauf, dass ich wartete ? ebenso wie auf den Umstand, dass ich abends nicht zu Hause war."
In diesem Moment klopfte es an der T?r und ein Wasserspeier in Rekrutenuniform sah unsicher von einem zum anderen.
"Was gibt es Rekrut?", fragte Daemon leicht gereizt.
"Sir", antwortete er endlich, recht froh einen Ansprechpartner zu haben, "W?chter Maltor meldet: Wir haben eine neue Anzeige wegen Entf?hrung eines Jungen!"
Der Hauptmann nahm dem Rekruten das Blatt aus der Hand , und sagte "Key-Ling? Dein Vater hat eben Vermisstenanzeige erstattet. Ich denke damit ist alles klar!"
Charly Holm zog zwar die Stirn kraus, aber die gesamte Gruppe machte sich daran aufzubrechen.
"Maltor!", begann Cim, "Geh zum Kommandeur, und informiere ihn, dass wir uns gerade aufmachen, die Entf?hrer der Kinder festzunehmen. Die Kinder sind in Sicherheit! Kannst Du Dir das merken?"
"Ja S?r! Kein Problem!".
Zufrieden folgte Cim den anderen.



* * *



Myrra war zufrieden, wenigstens an Bert gefesselt zu sein. 2 Stunden mit ihrem Bruder h?tte sie nicht durchgestanden. Dennoch wollte sie nicht, dass der Schustersohn merkte, dass sie es mochte gegen seinen muskul?sen R?cken gedr?ckt zu werden.
Sie hatten bereits auf sie vor der T?r gewartet, hatten sie in S?cke gesteckt, und auf einen Wagen geworfen. Es h?tte ihnen klar sein m?ssen, dass die Flucht viel zu leicht gewesen war.
Die M?nner die sie gefangen hielten waren freilich sehr viel unfreundlicher, als der gutm?tige Knut, und als Selwig wieder mit seine Klage ansetzte, brachten ihn ein paar Ohrfeigen zum Schweigen.
Der "Chef" der beiden sa? mit angewidertem Gesicht an einem Tisch, und trank aus einer Flasche Rotwein. Von seinem Gestank wurde Myrra beinahe schlecht, und sie bem?hte sich ihren Mageninhalt im Bauch zu behalten. Sein Handlanger schien aus dem gleichen Stall gekrochen zu sein, zumindest sein Geruch war ?hnlich. Jedoch fehlte ihm ein Auge und ein Ohr - offenbar die Erinnerung an einen verlorenen Streit.
Beide gingen mit den 9 Kindern nicht gerade zimperlich um.
"Offenbar haben die beiden andere Auftraggeber als unsere vorhergehenden Entf?hrer. " , fl?sterte Bert so leise wie m?glich. "Ausserdem..."er verdrehte den Kopf soweit es seine Fesseln zulie?en, "..fehlt jemand!"



* * *



"Seht Ihr dieses vorz?gliche Haus dort vorne, oh werte Herren?", Key-Ling deutete nach vorne. "Dies war der Ort unseres Martyrium, und beinahe bin ich sicher, die Entf?hrer lauern dort noch immer.
"Du bist ein guter Junge!", lobte Daemon den Knaben. "Bleib nun besser hier, damit Dir kein Leid geschieht. Wenn wir die Schurken haben, holen wir Deine Freunde ab!"
"Au ja!", antwortete Key-Ling und setzte sich an den Wegrand.
"Au Ja?", fragte Charly nur anklagend, doch der Hauptmann erkl?rte bereits den Plan f?r den Angriff auf das Haus.


* * *



In Ankh-Morpork hatten mittlerweile zwei M?nner die gleiche Idee.
Lord Seltenhain, lie? sich den Chefredakteur des Kurier holen, und erkl?rte ihm, dass ihn diesen Minuten die "B?rgermiliz" von Ankh-Mopork die Entf?hrung an den Kindern aufkl?rte, und die Entf?hrer in Gewahrsam nahm. Es zeige dies "wie verrottet und sinnlos die Stadtwache geworden war, und wie effizient ihre Aufgaben von einer kleinen schlagkr?ftigen Truppe gel?st werden konnten.
Kommandeur Rince hingegen, bem?hte sich schnaufend aber selbst in die Redaktion der Times. Die Entscheidung dies in voller Uniform zu tun, wurde durch die Tatsache des stabilen Helmes etwas entsch?rft, und der Troll Mur?ne hatte den beleibten Mann nach kaum 10 Minuten aus der w?tenden Menschenmenge befreit.
In einem Exklusivinterview erfuhr de Worde, dass die Stadtwache in diesen Minuten die Entf?hrung aufkl?rte, und die Entf?hrer selbst festnahm.
Es w?rde dies beweisen, "dass es eben nur eine Wache gab, und diese sehr wohl in der Lage war, die Ordnung in unserer sch?nen Stadt zu erhalten".
Zufrieden ging Rince danach in Troll-Begleitung nach Hause, und dachte ?ber die Belohnungen nach die er den ermittelnden W?chtern nach getaner Arbeit im Eimer pr?sentieren w?rde.

17.06.2003 14:12

Sidney



W?hrend die meisten W?chter versuchten, m?glichst leise zu sein, um die Entf?hrer zu ?berw?ltigen, spazierte Sidney mit einem breiten Grinsen und zwei Armbr?sten durch die Halle. Allerdings war nichts zu h?ren oder zu riechen, es schien, als w?re niemand hier.

William deWorde ?berlegte verzweifelt. Was sollte er schreiben? Dass die Wache den Fall gel?st hatte oder dass die neue Miliz den Fall gel?st hatte? Oder...am Besten schrieb er, dass BEIDE den Fall gel?st hatten, unabh?ngig voneinander. Das w?rde wohl das Beste sein, und keiner w?re benachteiligt. Wobei die Wache wohl gr??ere Probleme mit der ?ffentlichkeit hatte, seit diesem Vorfall.

20.06.2003 15:51

Daemon



Abrupt hielt die Kutsche an.
"Wir scheinen da zu sein.", kommentierte Bert. Leise begann Selwas zu wimmern.
"Was passiert jetzt?", fragte Myrra ?ngstlich.
"Keine Sorge, ich bin ja bei Dir.", antwortete der Junge.
"So, eure Fahrt ist zuende.", rief eine dunkle, raue Stimme.
"Was soll das?", fragte der Mann auf dem Kutschbock, "Was f?llt Euch ein, wi?t ihr nicht, wer ich bin?", seine Stimme klang schrill und ?ngstlich.
"Das interessiert nicht. Runter da, oder sollen wir Dich holen?"

***

"Nichts!", schrie Cim und trat einen Stuhl um. Laute Echos hallten durch die Halle, "Hier ist keiner. Sie sind weg.", er warf eine Kiste um.
Daemon stand auf und trat aus der Ecke, in der er etwas untersucht hatte.
"Reg Dich nciht so auf. Sie k?nnen nicht weit gekommen sein.", er legte den Stoffstreifen, den er aufgehoben hatte, auf den Tisch zu der Kappe, die Sid gefunden hatte.
"Jedenfalls scheint alles darauf hinzudeuten, dass die Geschichte des Jungen stimmt."
"Der Junge? Wo ist der Junge?", Cim zitterte vor Wut.
"Ich werde ihn holen.", Charlie eilte aus der Halle.

20.06.2003 19:05

Charlie Holm



Key-Long sa? drau?en an der Stra?e und schnitzte an einem St?ck Holz, als der Spurensicherer kam.
"So", meinte Charlie und musterte den Jungen pr?fend. "Du kommst aus dem achatenen Reich, ja?"
"Ja, oh gesch?tzter Vater des Wissens. Aber bevor wir dieses Gespr?ch fortsetzen, darf ich vielleicht unterw?ftig darauf hinweisen, dass ich das gro?e Gl?ck hatte, unseren mit wenig Geisteskraft gesegneten Peiniger dabei zu beobachten, wie er dieses Grundst?ck in schleichender Weise verlie?, um seiner gerechten Strafe zu entgehen, und in jener kleinen H?tte", er zeigte mit dem Finger, "verschwand?"
"Du meinst", wiederholte Charlie und sah den Jungen misstrauisch an, "euer Entf?hrer hat sich gerade da in dem Schuppen versteckt?"
"Genau das war es, was ich auf meine bescheidene Art ausdr?cken wollte, oh scharfsinniger H?ter des Rechts."
Charlie sah von der H?tte zu Key-Long und wieder zur?ck zur H?tte.

***

Fort! Sie waren fort! Knut sah sich ungl?ubig in der H?tte um. Wieso waren sie verschwunden? Was sollte er jetzt machen? Als er die Wache kommen sah, hatte er sich versteckt und es geschafft, sich an ihnen vorbei hierher zu schleichen. Er war sich sicher, dass seine Auftraggeber einen Plan h?tten. Sie hatten immer einen Plan. Aber jetzt war er auf sich allein gestellt... was sollte er nur machen?
Aber auch wenn sie ihn schnappten - er w?rde ihren Teuflischen Plan f?r sich behalten. Er w?rde so lange ausharren, bis sie ihn befreiten.
Keine Folter der Welt w?rde ihn dazu bringen k?nnen...
Folter? Nein, keine Folter, dachte er f?r sich. Ich komme hier irgendwie raus.
Gerade wollte er die H?tte verlassen und sein Heil in der Flucht suchen, als er eine Stimme h?rte: "Hier spricht die Wache! Wir haben die H?tte umstellt! Kommen Sie mit erhobenen H?nden raus!"

23.06.2003 11:52

Sidney



"Ach, pfeif doch auf den Kram!" Er wunderte sich noch, was das bedeutete, als pl?tzlich die T?r aus den Angeln und ihm entgegen flog. Ein junger, kr?ftiger Mann kam herein, in beiden H?nden eine Armrbust, und ein Grinsen auf dem Mund. "Na, wen haben wir denn da?"

Als der W?chter ihn vor sich her aus der H?tte trieb, sah ein anderer W?chter mit mehr Rangzeichen klagend zu ihnen her. "Musste das jetzt sein? Er w?re vielleicht auch so rausgekommen."
"Was denn? Ich hab das ganze doch nur verk?rzt. Ist keinem was passiert."
Inzwischen ruhten fast alle Blicke auf ihm. Oh G?tter, sie hatten ihn. Wenn sie ihn blo? nicht folterten...

23.06.2003 14:37

Daemon



Die Einwohner des kleinen Dorfes sahen die beiden Entf?hrer finster an. Hier und dort konnte man die spitzen Enden von Mistgabeln ?ber dne K?pfen in den Himmel gestreckt sehen.
"Was habem wir denn da?", fragte einer der dreckigen, d?nnen Bauern, als er den letzten Sack ?ffnete, "Nochn Kind, das gefesselt auf euerm Karren lach.", Selwig kam heulend und schmutzig zu Tage, "Und geschlagn habta es, ich sehs doch.", einige der Mistforken kamen in w?tende Bewegung.
"?hm.", begann der gr??ere der M?nner, "Es ist nicht so, wie ihr denkt! Ich bin hier sowieso nur der Fahrer. Ich sollte nur... Aahh!"
...

***

"Jetzt spannt mich nicht so auf die Folter, was ist hier los?", Cim und Daemon kamen aus der leeren Halle.

24.06.2003 15:59

Sidney



"Sid konnte sich mal wieder nicht zur?ckhalten. Er hat den Typen da rausgeholt."
"Ach, da schau an. Der Entf?hrer?"
Der Mann schauderte. Was w?rden sie blo? mit ihm machen? Das klang alles nach einem abgekarteten Spiel. Besitmmt war das alles vorher abgesprochen.
"Sch?tzungsweise, ja."
Er konnte nicht mehr. Es musste raus. "Foltert mich nicht!", laut schrie er die W?chter an, beinahe mit Tr?nen in den Augen.
Cim und Dae sahen sich an.

24.06.2003 16:04

Daemon



"Meine F??e."m verk?ndete Daemon, "Von der ganzen Herumlauferei tun sie weh, als wenn sie in gl?henden Kohlen gesteckt h?tten.", begann er. Der Korporal verstand.
"Ja. Und gleichzeitig dieser Regen, der Einen best?ndig immerw?hrend auf den Kopf tropft.", er sch?ttelte sich schaudernd.
"Und das nach dieser Nacht, ich f?hle mich, als h?tte ich sie auf einem Streckbett zugebracht.", der Hauptmann rieb sich den R?cken. Knut zitterte zwischen Sidney und Ombia.
"Erz?hl mir blo? nichts, meine Verlobte kommt jetzt immer mit ihrer gesamten Kosmetik ins Bett, was die alles treibt, gestern hat sie sich kleine Holzst?cke unter die Fingern?gel gesteckt, um den Nagelhautwuchs aufzuhalten.", Cim zuckte mit den Schultern. Knut's Augen tr?nten.
"Und wenn sie erstmal so hergerichtet sind, darf man sich auch nicht mehr anr?hren.", seufzte Daemon, "Es ist, als h?tte man eine eiserne Jungfrau im Bett neben sich." Der Korporal nickte. Knut brach auf die Knie zusammen.
"Bitte. Bitte h?rt auf.", heulte er auf, "Ich erz?hle alles, aber h?rt bitte bitte auf."

24.06.2003 16:13

Sillybos



W?hrenddessen vor der Alchemistengilde...

Der Sardsch machte seine Runde und lie? die Gruppe antreten.
"Irgendwelche Vorkommnisse?"
"Nein, Msj?", antwortete der Truppf?hrer.
"Keine Entf?hrungen oder etwas in der Art?"
"Nein, Msj?."
"Hm. Keine Entf?hrungen von kleinen Kindern aus fahrenden Kutschen, die ihr verhindert habt?"
"Nein, Msj?."
"Hm." Etwas schien nicht nach Plan zu laufen. "Gut. Weitermachen." Dann begab sich der Sardsch zum Ljutennent.

***

In der Redaktionssitzung des Kuriers...

"Es gibt eine neue Miliz in der Stadt, die hier f?r Ordnung sorgen soll."
"Zus?tzlich zu der Stadtwache?"
"Ja."
"Womit hat Ankh-Morpork das verdient?"
"Ich wei? nicht. Womit hat Ankh-Morpork das verdient?"
"Eben gar nicht. Diese Stadt stinkt, ist schmutzig, widerw?rtig, kriminell laut und hat schlechtes Wetter. Sie verdient nicht einmal eine Wache."
"Naja, wie dem auch sei. Wir m?ssen ?ber die neue Miliz berichten. Schlagzeile: Eine zweite Wache f?r die Stadt."
"Untertitel: Das hat Ankh-Morpork nicht verdient."
"Das k?nnte man leicht missverstehen..."
"Aber es entspricht der Wahrheit."
"Wir sollten auch etwas dar?ber schreiben, wie gut die Miliz ist. Sie soll die Sache mit den Entf?hrungen bereits aufgekl?rt haben."
"Dann hat Ankh-Morpork sie wirklich nicht verdient."
"Wir schreiben: Noch keinen Tag im Amt, l?st die neue B?rgermiliz bereits einen schwierigen Fall, an dem sich die Stadtwache bisher die Z?hne ausgebissen hat."
"Klingt etwas einseitig..."
"Ich wei?."

***

"Was gibt es Neues, Sardsch?" fragte der Ljutennent.
"Es gab keine Kutschen, Msj?. Weder vor der Alchemistengilde, noch vor der G?rtnergilde oder der B?ckergilde."
"Hm."
"Und nun, Msj??"
"Geh wieder zu den M?nnern. Ich sorge daf?r, dass die Kutschen kommen. Es darf schlie?lich nicht passieren, dass in der Zeitung steht, dass wir einen Fall gel?st haben, wo es doch gar keinen Fall gab. Sag den M?nnern, dass sie nicht zu hart zuschlagen sollen. Ich werde inzwischen mit Lord Seltenhain reden."
"Ja, Msj?", sagte der Sardsch und marschierte zur?ck zur Alchemistengilde.

26.06.2003 21:48

Charlie Holm



Wahrscheinlich war es die blanke Panik, die Knut dazu brachte, sich wieder glasklar an alles zu erinnern, was seine Chefs geplant hatten - andererseits waren es vielleicht auch ein paar hilfreche Gesten von Key-Long, der unbeobachtet hinter den W?chtern stand.
"Sie... die Kinder... sie brauchten die Kinder f?r einen Zauber."
"Einen Zauber?"
"Ja. Einen Zauber, mit dessen Hilfe sie Hubbabubba, den Achtbeinigen Schrecken der Tiefe - ein schon lange vergessenes Monster aus den Kerkerdimensionen - zum Leben erwecken, um mit seiner Hilfe die Herrschaft in der Stadt anzutreten."
Die W?chter sahen sich gegenseitig an. Dies schien ein typischer Fall eines "H/M" zu sein (Die Kennzeichenliste der Wache enthielt 95 K?rzel: von "V/A" ("schurkischer Erzvampir versucht, mit seinen Untergebenen Ankh-Morpork einzunehmen") bis "Z/E" ("Unverantwortliches Experiment von senilen Zauberern setzt die Bev?lkerung Ankh-Morporks einem nicht hinnehmbaren Risiko aus und/oder verursacht gef?hrliche Risse im Raum-/Zeit-Kontinuum."). In einer Stadt, in der derartige Vorf?lle h?ufiger waren als Taschendiebst?hle, brauchte man fr?her oder sp?ter solche K?rzel, um die Schreibarbeit ertr?glicher zu machen.)

Ein kleiner D?mon in "Key-Long"s Tasche vibrierte. Das war das Signal... keiner achtete auf ihn, weil sie alle um Knut herum standen.
Leise schlich er ein wenig zur Seite, wo auch Knut ihn nicht sehen konnte. Dort lie? er seine Kleidung fallen, verstreute den Inhalt eines kleinen Beutels und huschte davon, gewandter, als man es ihm von seinem Aussehen her zugetraut h?tte.

"Die Kinder sind verzaubert worden, um heute Punkt 18 Uhr zu Asche zu zerfallen. Die dabei freigesetzte Energie ist der erste Bestandteil des Rituals", erkl?rte Knut.
"Und was ist der zweite?"
"Als zweites ben?tigen sie ein Buch aus der Unsichtbaren Universit?t, um..."
"?h..." unterbrach Daemon und holte eine Uhr aus der Tasche. "18 Uhr?"
"Ja."
"Das war vor genau zwei Minuten."
Wie auf ein Kommando drehten sich die K?pfe zu Key-Long - oder besser gesagt: Dahin, wo Key-Long gestanden hatte, und wo sich jetzt neben seiner Kleidung nur noch ein kleines Ascheh?ufchen befand.

W?hrend sie zusahen, wie die Kutsche vor ihnen angehalten worden war (sie selbst waren in der Abendd?mmerung nicht entdeckt worden), und wie der Kutscher von mehreren Bolzen durchbohrt zu Boden sank, w?hrend der andere Mann auf dem Kutschbock versuchte, mit den aufgebrachten Dorfbewohnern zu verhandelten, die offensichtlich auf Kindesentf?hrer nicht gut zu sprechen waren, rechneten der Mann mit den blauen Augen und sein Gef?hrte nach.
Wenn alles glatt ging (und nach ihren Ma?st?ben ging alles glatt - der aufgebrachte Mob vor ihnen w?rde mit ein paar gezielten Sch?ssen kein Problem sein, und die beiden M?nner auf der anderen Kutsche waren inzwischen sowieso nur noch Ballast), w?rde die W?chter jetzt gerade die Geschichte ?ber den D?mon aufgetischt bekommen. Und sicherlich w?rde sich der gr??te Teil der Wache dann morgen an der Universit?t versammeln, und ihnen somit die Gelegenheit geben, den zweiten Teil ihres Plans auszuf?hren.
Die Kinder waren im Prinzip unn?tiger Ballast - aber sie durften nicht gefunden werden, und wenn sie am Leben blieben, konnte man sp?ter vielleicht sogar noch etwas L?segeld abkassieren.
In der Dunkelheit wurden Armbr?ste scharf gemacht und Dolche einge?lt.

An der Mauernische, die Key-Long ihnen beschrieben hatte, fanden die W?chter etwas sp?ter das gleiche Bild: Mehrere H?ufchen Kleidung sowie etwas Asche und ein paar verkohlte Knochenreste.
Schweigend nahmen sie ihre Helme ab.
"Die armen Kinder", murmelte Hatscha.
Knut hatten sie inzwischen in einer Zelle am Pseudopolisplatz untergebracht - aber er hatte ihnen nicht mehr sagen k?nnen. Nur, dass seine Auftraggeber geplant h?tten, morgen w?hrend des Mittagessens das Buch zu stehlen - weil das die Zeit war, in der die Bibliothek grunds?tzlich verlassen war.

Etwa zeitgleich wurden einige Passanten vor dem Gel?nde der Alchimistengilde Zeugen eines interessanten Schauspiels: Eine Kutsche jagte mit quietschenden R?dern auf das Geb?ude zu, vor dem ein kleiner Junge sa?. Der Kutscher hielt an, breitete theatralisch die Arme aus, und rief, ?bertrieben betont: "Du Bengel, du entwischt mir nicht!"
"Zu Hilfe", nuschelte der Junge ausdruckslos und gelangweilt.
Der Kutscher griff nach ihm und zischte ihm ins Ohr: "Jetzt zappel schon!"
Lustlos wackelte der Junge mit den Armen.
"Halt im Namen der Miliz!" Zwei bunt uniformierte Gestalten erschienen, mit einer ebenso theatralischen Ausdrucksweise.
"Ha! Ha!", lachte der Mann und zog den Jungen in die Kutsche.
"Stirb!", rief einer der Milizleute und feuerte seine Armbrust auf den Kutscher. Die Tatsache, dass diese nicht geladen war, fiel in der einbrechenden Dunkelheit keinem der Passanten auf.
"Argh!" rief der Kutscher und griff sich an die Brust. "Ich! Sterbe!" Er fiel zu Boden, zuckte noch kurz und lag dann still.
Die versammelten Passanten applaudierten, und einer der Milizion?re verbeugte sich tats?chlich, bevor sie beide in die Kutsche stiegen und davon fuhren. Dies w?rde der Miliz sicher zu mehr Ansehen verhelfen.
Der Junge wurde eine Stra?enecke weiter mit einem funkelnden Ankh-Morpork-Dollar in der Hand abgesetzt.

Und ebenfalls um diese Zeit wurden in zwei Zeitungsredaktionen die Titelstorys f?r die morgige Ausgabe geschrieben.

18.07.2003 16:25

Carisa v. Schloss Escrow



"Wir sollten SUSI die ?berreste der Kinder begutachten lassen, meint ihr nicht?" sagte Ombia in die Stille hinein.
Alle W?chter blickten betroffen nach unten.
"Das wird wohl das beste sein, damit wir auch den Eltern sagen k?nnen, ob ihr Kind dabei war oder nicht", sagte Carisa.
Charlie nahm eine T?te aus der Tasche und fing dann langsam an seiner Arbeit nachzugehen. Auch er war betroffen, wie alle anderen. Keiner hatte erwartet, dass so etwas aus diesem Fall werden konnte.
"Wir m?ssen verhindern, dass diese Schurken dieses Buch bekommen. Morgen Mittag werden wir in der Universit?t sein", sagte Daemon mit fester Stimme.
Alle nickten wieder.
"Die Asche ist eingesammelt, ich werde sie gleich zu unseren Laboranten bringen, vielleicht findet sich ja etwas, was auf den genauen Zauber hindeutet. Ich habe da mal was geh?rt, dass man solche Zauber r?ckg?ngig machen kann, wenn man...", teilte Charlie mit und holte Luft um das mit dem Zauber genauer auszuf?hren.
"?h, danke f?r den Hinweis Charlie, wie w?rs, wenn du die Asche jetzt wegbringst?" unterbrach ihn Hatschaa eilig. Sie hatte wenig Lust einen Vortrag zu h?ren, die Sache nahm sie sichtlich mit.
Charlie stockte, schaute ein wenig ?rgerlich, ging dann z?gig los in Richtung Pseudopolis-Platz. Die restlichen W?chter stapften hinterher, jeder mehr oder weniger seinen Gedanken nachh?ngend. Irgendwie hatten alle das Gef?hl, dass etwas nicht stimmte.

Am n?chsten Morgen wurden die am Fall beteiligten W?chter zu Rince gerufen.
"Habt ihr das gesehen? Diesen Bericht in der "Times"?" wurden sie von einem sehr aufgeregten Kommandeuren gefragt.
"Hier steht, die Miliz h?tte eine weitere Entf?hrung verhindert und sei nun nahe dran, den ganzen Fall aufzukl?ren. Von uns kein Wort, nur zwischen den Zeilen ist zu lesen, dass wir es scheinbar nicht fertig gebracht h?tten, diese Sache zu l?sen und wir ?berfl?ssig seinen. Kann mir das mal wer erkl?ren, ist mir nicht gestern gesagt worden, dass IHR der L?sung des Falles ganz nahe seid?"
Der Kommandeur hatte ein ganz rotes Gesicht bekommen, so sehr regte er sich auf.
"Ihr wisst doch wohl worum es geht, es geht um euren Kopf!"
Die W?chter sahen sich zweifelnd an. Sie waren doch dem Fall ganz nah, wieso sollten denn die Entf?hrer ein weiteres Kind entf?hren, das nutzte ihnen doch gar nichts.
"Mit Verlaub, Sir, ich denke, dass es sich hier um einen Nachahmer handelt. Die Entf?hrer der restlichen Kinder h?tten gar nichts mehr mit einem weiteren anfangen k?nnen", versuchte Sillybos zu erkl?ren.
"Und wie kommt es dazu, dass die "Times" dann so etwas schreibt? De Worde ist immer auf die Wahrheit bedacht", kam die sofortige Antwort von Rince, er war nicht dazu aufgelegt, sich etwas logisch erkl?ren zu lassen.
"Vermutlich wusste de Worde es nicht besser. Was schreibt denn der "Kurier"? fragte nun Sidney, dem dieses Gespr?ch auf den Nerv ging. Er wollte die Entf?hrer zur Strecke bringen, er hatte schon seine beste Armbrust poliert und konnte es kaum erwarten zu handeln.
"Na dasselbe, nur noch aufgepuschter. Die ?berschrift ist UNSERE STADTWACHE IST VOLLKOMMEN UNN?TZ und dann in der zweiten Zeile steht noch gr??er: HOCH LEBE DIE MILIZ! Kl?rt das, wenn doch ihr den Fall eigentlich gel?st habt."
"Wir kl?ren das, Sir, versprochen", Daemon wandte sich zum Gehen.
"Das will ich auch hoffen", rief Rince den W?chtern hinterher, die mehr oder weniger unauff?llig versuchten, das B?ro so schnell wie m?glich zu verlassen.

Carisa trat an den Rand des Daches vom Wachhaus.
"Es sieht gar nicht gut aus daunten. Lauter Leute, die gegen die Wache protestieren. Wir sollten schnell handeln."
Ihre Worte galten dem hinter ihr stehenden Lagan.
"Sillybos wollte wissen, wie viele Leute es etwa sind", antwortete dieser. "Und ob hinter dem Haus auch noch welche sind."
"Naja, es sind viele, wie viele wei? ich nicht, bin sehr schlecht im Sch?tzen. Aber hinten k?nnen wir wohl raus. Obwohl ich noch eher das Dach vorschlagen w?rde. Da d?rften aber einige der anderen etwas dagegen haben. Wir sollten uns schnell eine L?sung einfallen lassen, wir m?ssen in die Universit?t", sagte Carisa und lauschte beunruhigt auf die Glockenschl?ge der verschiedenen Uhren in Ankh-Morpork. Sie einigten sich mehr oder minder darauf, dass es 11 Uhr Vormittag war.

26.07.2003 19:40

Sidney



"Wie w?r's hiermit?" Sidney l?chelte b?sartig und hob seine Armrbust hoch. Nach den Artikeln dieser unf?higen St?mper ?ber diese verdammt Miliz, die ja scheinbar ach so toll war, und dann auch noch dem Kommandeur, der sich auch noch einmischen musste, brauchte er wirklich etwas Abwechslung.
"Das war nicht ernst gemeint, oder? Was glaubst du, was wir dann zu h?ren kriegen?"
Inzwischen beschlossen Cim und Dae stumm, etwas mehr auf Sid aufzupassen. In so einer Zeit durfte man ihn nicht loslassen. Au?er man war sicher, dass niemand zusah.

"Ist jetzt jemand hinten oder k?nnen wir da raus?"
"Kommen wir da nicht nur in den Innenhof?"
"Ich wei? gar nicht. Gibt's nicht noch eine L?sung? Abgesehen von dem Dach?"
"Wie w?r's mit der Aufruhrakte? Oder soetwas?"

30.07.2003 17:25

Cim B?rstenkinn



"...in etwa einer Stunde, Msj?!", der Ljutennent stand stramm vor Seltenhain und berichtete ihm ?ber den Fortgang des Plans.
"Und Ihr seid sicher, dass nicht wieder nur eine Handvoll W?chter dort auftaucht, sondern ein Gro?aufgebot?", ?u?erte Seltenhain seine Zweifel.
Der Ljutennent wurde etwas rot. "Msj?, da gibt es keine Sicherheit. Ich h?tte es halt so gemacht."
Der Lord sch?ttelte den Kopf "Na prima. Das ist der zentrale Punkt der Zerschlagung der Wache. Und der Plan sieht vor 'es so zu machen wie der Ljutennent es gemacht h?tte'?
H?r mir gut zu! Und einen W?chter der so die Fassung verliert, dass er einen B?rger umbringt. Und die Miliz soll ihn festnehmen. Wie Du es anstellst ist mir egal. Klar?"
Der Miliz-Soldat sah etwas besorgt drein, als er " Klar, Msj?", sagte, und ging mit einem Salut ab.
"Ich hab Dir bisher nicht in die Auswahl Deiner M?nner dreingeredet, Seltenhain, aber bist Du sicher, dass diese Flaschen nicht alles verderben werden?"
Die Stimme klang ?berheblich, kalt, und das klatschianische Gesicht passte zu der Stimme.
"Es ist so schwierig gute Leute zu bekommen, und diese S?ldner haben einen Eid geschworen nichts zu verraten!", versuchte Seltenhain seine Entscheidung weinerlich zu begr?nden.
Ver?chtlich lachte der Klatschianer. "Na ist ja egal. Ich sehe schon ich werde das selber in die Hand nehmen m?ssen. Wir werden unseren toten B?rger schon noch bekommen."
Lord Seltenhain war froh , wenn er sich mit seinem Geld nach Gennua zur?ckziehen konnte. Ankh-Morpork w?rde ein sehr unangenehmer Ort werden, wenn dieser Mann erst mal seine Hand an der Kehle der Stadt hatte.







"Habt ihr geh?rt, dass die anderen W?chter striktes Verbot haben uns zu unterst?tzen? ", fragte Carisa die anderen . Einige nickten, und hatten das offenbar schon unabh?ngig von Carisa erfahren.
"Jede Zuwiederhandlung wird mit der sofortigen Suspendierung geahndet!", erg?nzte Ombia.
"Was tun wir bloss.", seufzte Hatscha verzweifelt.
"Mir reichts!", beschlo? Sidney, und stapfte mit zwei geladenen Armbr?sten in Richtung des Ausganges. Cim stellte sich vor den Ausgang.
"Sid, ich kann das nicht zulassen. Du wirst noch einen Unschuldigen verletzen!" Der Vektor war schon von Berufs wegen dagegen, von der Wirkung auf die B?rger in der derzeitigen Situation gar nicht zu reden.
"Wenn Du mir nicht aus dem Weg gehtst, B?rstenkinn, wirst du bald ein paar Guckl?cher haben." Der FROG-W?chter hob zornig die Waffen!
"Das gen?gt jetzt", befahl Daemon dem die Situation etwas zu heikel wurde. "Wir haben eindeutig genug Probleme, und k?nnen Eure Animosit?ten nicht auch noch brauchen. Ausserdem", er deutete auf die Wanduhr, "haben wir nur mehr eine halbe Stunde Zeit bis wir bei der UU sein m?ssen! Das ist noch zu schaffen! Wir brauchen nur einen Plan".
Dich Sidney war nicht nach planen. Mit einem ?berraschenden Schulter-Rempler stie? er Cim beiseite und st?rmte zum Ausgang. Er war drau?en, bevor der Vektor noch aufgestanden war.
"Los!", sagte Daemon, leise fluchend, "Der Kerl kann Schaden anrichten, der nie wieder gut zu machen sein wird."
Da h?rten sie schon wie der P?bel leiser wurde, weil er sich offenbar verlagerte.
Die acht W?chter rannten nach draussen, und sahen die Menge Richtung UU verschwinden.
Pl?tzlich wurde es ruhig, und gleich darauf ert?nte ein massiver Aufschrei.
"Er hat ihn get?tet!" , h?rten Sie und "Los schnappt den verdammten Werwolf".
"Los!", sagte Charlie Holm, "gehen wir wieder rein. Ich f?rchte wir m?ssen uns unterhalten wie wir weitermachen!".


Ein paar Stunden sp?ter gab deWorde folgenden Artikel zum Druck:


W?chter t?tet harmlosen Passanten!


Miliz schreitet ein, und nimmt den W?chter fest.

In den heutigen Nachmittagsstunden hat ein Mitglied der Stadtwache , ein gewisser Korporal S., einen Passanten direkt vor der Unsichtbaren Universit?t get?tet. Der geb?rtige Klatschianer, der seid vielen Jahren an lykantrophischen Anf?llen leidet, hat den in seinem Weg stehenden Otmar K ( Bemerkung der Red.: Alle Namen sind der Redaktion bekannt, und wurden uns von der Miliz von Ankh-Morpork bekanntgegeben) einfach erschossen. Nach erfolgter Tat verwandelte er sich , sehr zum Schock der Passanten in einen Werwolf und lief davon. Erst die Miliz schaffte es eine Stunde sp?ter den M?rder zu stellen und festzunehmen.
Eine Stellungnahme des Sardsch finden sie im Lokalteil.
..
oh.
.. Wie ich nun sehe, setze ich gerade den Lokalteil, und das Interview entf?llt heute.


Wohingegen im Kurier stand:

W?chter zerfleischt B?rger!!!!


Sperrt sie alle ein

Der Einsatz von magisch Erkrankten ( wie zB Werw?lfen, Vampiren,... ) in der Wache, war nie unumstritten. Jetzt endlich zeigt sich wozu diese Kreaturen f?hig sind.
Der Sardsch der Miliz gab bei unserem Exklusiv-Interview an: "
Der Kerl ist rausgekommen wie eine Bestie, hat den Mann zerlegt, und war wieder weggelaufen.
Man merkt, dass diese Kreaturen keine Menschen sind.



Es war mittlerweile dunkel draussen, und Lagan zerkn?llte beide Zeitungen, und warf sie in den Kamin.
"Das wars.", sagte Daemon, und spielte mit seiner Lieblingskaffeetasse.
Wisst ihr schon was ihr nach der Wache machen werdet?
"Keine Ahnung!", ert?nte es vom Fenster. Sidney war vom ge?ffneten Fenster reingekommen. "Zeit f?r eine kleine Geschichte?"

31.07.2003 22:35

Sillybos



"Wie, er ist entkommen?" Der Ljutennent war in Rage. Er marschierte vor dem Sardsch auf und ab, w?hrend dieser in einer imagin?ren Ecke stand und sich sch?mte.
"Tut mir Leid, Msj?. Aber ein Werwolf ist eine ?u?erst schnelle und wendige Kreatur, und er verf?gt ?ber wesentlich bessere Ortskenntnisse als wir."
"Und kannst du mir verraten, wie ich das Lord Seltenhain erkl?ren soll?"
"Nein, Msj?. Tut mir Leid, Msj?."
"Aber wenn ich es so bedenke..." Der Ljutennent blieb stehen und sah den Sardsch an. "Im Prinzip haben wir ja den Auftrag erf?llt. Der W?chter hat einen B?rger umgebracht und wir haben ihn festgenommen. Von Einsperren war nie die Rede."
Der Sardsch sah seinen Vorgesetzten zweifelnd an.
"Nie im Leben!" rief der Ljutennent auf einmal aus. Es folgte schallendes Gel?chter. "Der Lord wird uns lynchen! Wir m?ssen den W?chter zur?ckholen. Und zwar sofort."
"Ja, Msj?."
"Er wird zum Wachhaus zur?ckgelaufen sein. Dort werden wir ihm auflauern. Zudem" ? Der Ljutennent zeigte dem Sardsch die beiden frisch gedruckten Zeitungen. ? "ist das hier so eine Art inoffizieller Haftbefehl. Wir haben die Legitimation, diesen W?chter zu ergreifen."
"Jawohl, Msj?."
"Also los, lasst Taten folgen!"

W?hrenddessen im Wachhaus...
"... und so gelangte ich aufs Dach und schlie?lich hierher zur?ck", beendete Sidney seinen kurzen Bericht.
Die anderen sahen ihn mit offenen Augen und teilweise offenen Mund an.
"Du hast einen unschuldigen Zivilisten erschossen", brachte Cim hervor.
"Ja, und ich wei?, dass es ein Fehler war. Aber er hat mich unendlich provoziert; er stand direkt vor mir und meiner Armbrust, griff mich an den Schultern, r?ttelte mich und faselte irgendwas von 'unf?hig', 'Dilettanten' und so weiter. Und im Eifer des Gefechts habe ich dann wohl abgedr?ckt. Es kann aber auch ein Versehen gewesen sein, ich wurde schlie?lich von allen Seiten bedr?ngt."
"Und dann", fragte Daemon. "Was ist dann passiert? Nochmal ganz langsam bitte."
"Also... Keine f?nf Sekunden sp?ter war ich von dieser Miliz umzingelt, die Typen in dieser l?cherlichen Uniform. Ich verwandelte mich und ergriff die Flucht, und die Miliz verfolge mich. Schlie?lich hatten sie mich mit einem Lasso an der Messingbr?cke gefangen, knebelten mich und wollten mich anscheinend zu ihrem Hauptquartier f?hren. Dann kam aber auch schon der Chef von denen, auch in dieser echt bescheuerten Uniform. Und er sagte nur etwas wie 'alles nach Plan gelaufen', nickte kurz und verschwand sofort wieder. Als der Unterchef oder so was in der Art mich dann weiterf?hrte, konnte ich mich losrei?en, als er das Seil mal etwas lockerer hielt, ich war ja immer noch in Wolfsgestalt. Naja, und der Rest ist schnell erz?hlt, eine kleine Flucht ?ber H?user und D?cher, und hier bin ich."
"'Nach Plan verlaufen...'", zitierte Sillybos.
"Klingt irgendwie so, als sei das Ganze von der Miliz inszeniert worden...", f?hrte Carisa den Gedanken fort.
"Aber warum?"
"Sie will uns den Rang ablaufen. Wir sind ihre Konkurrenz."
"Hm", gr?belte Sillybos. "Sid, bist du sicher, dass du den Mann wirklich erschossen hast?"
"Herrje, es ging alles verdammt schnell. Aber ich stand mit geladener Armbrust vor ihm, und nur wenige Augenblicke sp?ter war die Armbrust ungeladen und er lag mit einem Pfeil in der Brust am Boden. Ich w?rde sagen, alle Anzeichen sprechen daf?r."
"Au?erdem steht in der Zeitung, dass du ihn erschossen hast", kommentierte Hatscha.
"Das ist kein zwingend logisches Argument", sagte Charlie Holm.
"Normalerweise w?rde ich dir Recht geben, Charlie", sagte Sillybos, "aber in diesem Falle hat das Argument was f?r sich. Wenn ganz Ankh-Morpork glaubt, dass Sidney den Mann get?tet hat, ist es nur schwer zu widerlegen. Und um unseren Ruf und somit um unsere Glaubw?rdigkeit ist es im Moment schlechter bestellt als um die ?berlebenschancen einer Banane in der Bibliothek der Unsichtbaren Universit?t."
"Eine exzellente ?berleitung", sagte Cim. "Wir sollten uns wieder mehr auf unseren Fall konzentrieren. Wir haben das Mittagessen in der Bibliothek verpasst. Wir sollten uns was einfallen lassen!"
"Wir sollten trotzdem versuchen, zur Bibliothek zu kommen. Vielleicht haben die T?ter Spuren hinterlassen."
"Wozu noch", seufzte Daemon, der sich nicht von dem Enthusiasmus anstecken lassen wollte. "Wir werden in unserem eigenen Wachhaus belagert, und die Zeitungen geben uns langsam aber sicher den Rest. Das hat doch alles keinen Sinn mehr."
"Raus m?ssen wir hier auf jeden Fall. Entweder m?ssen wir uns einen Fluchtweg suchen oder die Meute da drau?en beruhigen oder vertreiben. Ich will hier zumindest nicht verhungern."

Zwei Stunden zuvor... in der Unsichtbaren Universit?t. Zwei zwielichtige Gestalten stehen zwischen den Regalen.
"Nanu, gar keiner hier?" fragte die eine.
"Der Bibliothekar hat auch gewisse nat?rliche Bed?rfnisse...", meinte die andere.
"Ich redete von der Wache."
"Wie ich h?rte, wird das Wachhaus wird belagert."
"Naja, aber ein wenig entt?uscht bin ich schon. Ich h?tte nicht gedacht, dass eine kleine Menschenmenge ein so gro?es Hindernis darstellt."
"Und nun?"
"Hm. Es n?tzt nichts, so kommen wir nicht weiter. Dann m?ssen wir es halt morgen machen. Der Plan verschiebt sich um genau einen Tag. Wir tun so, als w?rden wir das Buch stehlen und es auf der Flucht verlieren, so dass wir es uns morgen erneut holen m?ssen."
"Klingt ziemlich offensichtlich. Die Wache wird den Braten bestimmt riechen."
"Hm. Da ist was dran. Aber hast du eine bessere Idee?"
"K?nnten wir nicht einfach sagen, dass ein Zauberer sich das Buch ausgeliehen hat und es erst morgen zur?ckbringt?"
"Hey, das ist so bescheuert, das muss einfach klappen. So machen wir das. Jetzt m?ssen wir uns nur noch ?berlegen, wie wir der Wache diese Information zuspielen."

05.08.2003 13:36

Carisa v. Schloss Escrow



Etwa zeitgleich kamen zwei Informationen im Wachhaus an.
Die erste kam vom Bibliothekaren der Unsichtbaren Universit?t. Er hatte nicht, wie die zwei seltsamen Gestalten vermutet hatten ein ti.., em, ein nat?rliches Bed?rfnis gehabt, sondern hatte einfach ein Regal weiter in der obersten Reihe ein Buch eingestellt. Als die zwei Gauner gegangen waren, kritzelte er einige Zeilen, die das Geh?rte beschrieben unter einigen aufgeregten Ughs auf einen Zettel, und schickte es per Taube an die Wache. Der Bibliothekar hatte nicht vergessen, dass auch er ein W?chter war, wenn auch nur zeitweise, aber er unterst?tzte die Wache bedingungslos und glaubte nicht an Zeitungsberichte.
Die zweite Nachricht kam ?ber einen Nachrichtenturm und war mit Ein Freund unterzeichnet. Sie beinhalteten folgenden Text:
Das Buch, das f?r die Beschw?rung von dem teuflischen Irwisch Irigquwtz von den Kindesentf?hrern aus der Bibliothek ben?tigt wird, ist derzeit nicht da. Die Schurken werden es morgen um 12 Uhr holen wollen.

"Ich will ja nichts sagen, aber mir gef?llt das nicht", sagte Cim w?hrend alle W?chter um die Nachrichten herumstanden.
"Ich habe das Gef?hl wir werden ziemlich zum Narren gehalten UND wir kommen immer noch nicht hier raus", meinte Carisa und deutete nach drau?en.
Dort war immer noch eine aufgebrachte Menge zu sehen. Sie hoben Plakate, auf denen alle m?glichen Beschimpfungen standen.
"Also irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht, wir sollten zum Patrizier, das klingt nach Verschw?rung, diese Nachrichten und die Geschichte von Sid", schlug Charlie Holm vor.
Die anderen schauten ihn an. Auf so eine Idee w?ren sie nie gekommen.
"Was schaut ihr so, was sollen wir denn noch machen? Die anderen W?chter d?rfen uns nicht helfen und doch wissen alle, dass das Bestehen der Wache von uns abh?ngt. Wenn wir das nicht hinbekommen, werden wir nicht nur von dem Mob da drau?en, sondern auch von unseren Kollegen gelyncht."

Die Kinder hatten nun schon so einiges gesehen. Vor ihren Augen war der Mob von den M?nnern zusammengeschossen worden, die nun vor ihnen sa?en. Angstvoll schauten sie sie an.
"Wir bleiben jetzt hier und ihr r?hrt euch nicht vom Fleck", befahl der Anf?hrer und stand auf. Der andere Mann tat es ihm gleich. Die Entf?hrer verlie?en den Raum.
Die Kinder waren aneinander gefesselt und es gab keinen Ausweg f?r sie. Sie befanden sich in einem Holzschuppen. Auf dem Boden lag noch Heu, sonst war nichts zu sehen.
Vor dem Haus rauchten die beiden M?nner eine Zigarrette.
"Ich frage mich ob in der Stadt alles glatt gelaufen ist. Dann k?nnen wir in 2 Tagen unsere L?segeldforderungen an die Eltern schicken. Was der olle Lord dazu sagt, kann uns ja egal sein", der Anf?hrer grinste. Sein Begleiter nickte. Unter Entf?hrern konnte man sich nicht vertrauen, gerade wegen der sp?teren Verteilung des Geldes, aber in diesem Fall war es etwas anderes. Die beiden waren Br?der und das Geld w?rde ihre Mutter erhalten, die den ganzen Plan aufgestellt hatte. Beide Entf?hrer trugen unter ihren Hemden eine Kette mit einem Amulett in dem das Bild ihrer Mutter war. Die beiden verehrten sie.

"Also Seltenhain, was ist nun. Angeblich hat deine Miliz das Verbrechen an unseren Kindern aufgel?st, aber wo sind sie dann?"
Die V?ter der vermissten Kinder hatten sich vor Seltenhain aufgebaut. Allen voran stand Herr Herm, der Seltenhain drohend seinen Zeigefinger unter die Nase hielt.
"Du hast gesagt, dass unsere Kinder innerhalb von 3 Tagen wieder zur?ck sind, aber das sind sie nicht, sie sind schon l?nger weg. Die Wache ist noch immer nicht verschwunden und der Patrizier schon gar nicht", fragte ein anderer Mann in einem ganz und gar nicht freundlichen Ton.
"Wir haben ein paar Schwierigkeiten, aber ich verspreche euch, morgen ist die ganze Sache vorbei und der Patrizier aus seinem Amt", sprach Seltenhain beschwichtigend auf die Kaufleute und Handwerker ein. Es waren alle einflussreiche Personen, die man auf seiner Seite haben sollte, wenn man ein neues Stadtoberhaupt an die Macht bringen will.
"Lasst mich euch erkl?ren, wie es weiterlaufen wird", Seltenhain holte Luft.
In diesem Moment ?ffnete sich die T?r des B?ros und der Ljutennent betrat den Raum.
"Ah Ljutennent was gibt es Neues?" fragte Seltenhain. "Erkl?ren sie doch bitte den Herrschaften hier, dass alles nach Plan l?uft."
Der Ljutennent schaute in die Runde und schluckte.
"Also..", fing er an.

06.08.2003 16:23

Charlie Holm



"Erstens: Die Wache konnte sich heute den ganzen Tag ?ber nicht auf die Stra?e trauen. Es h?tte nicht viel gefehlt, und die Menge h?tte das Wachhaus gest?rmt.
Zweitens: Einer der W?chter hat einen Passanten get?tet. Er konnte entkommen, aber Sardsch ist gerade auf dem Weg zum Wachhaus, um ihn zu verhaften. Mit dem Mob im R?cken werden die W?chter kaum Widerstand leisten, weil das ihren Ruf vollkommen ruinieren w?rde."
"Er hat jemanden get?tet?"
"Nun ja, ehrlich gesagt hat er einem unserer Agitatoren ins Herz geschossen - einen Zombie handelte, dessen Aufgabe es war, sich 't?ten' zu lassen."
"Also l?uft unser Plan perfekt."
"Aber... aber was ist mit unseren Kindern?", wandte sich Herms an Seltenhain. "Sie sind immer noch entf?hrt, oder nicht? Wir haben nur deshalb zugesagt, so lange zu schweigen, weil deine komische Miliz-Idee so vielversprechend klang. Ich meine, wer sehnt sich nicht nach den alten Zeiten zur?ck, als die Wache von jedem Befehle entgegennahm, der genug Geld besa?? Aber du hast uns versprochen, sie zu finden!"
"?h... ich muss zugeben, was den Entf?hrungsfall angeht, sind wir noch an der Arbeit, aber wir machen Fortschritte. Vor kurzem erst haben wir eine weitere Entf?hrung vereitelt, und den T?ter gefangen. Er wird uns sicher Auskunft ?ber seine Auftraggeber geben, und bald darauf werden wir auch die Entf?hrer finden."
"Das hoffe ich f?r dich, Seltenhain", meinte Herms. "Sonst ist die Wache vielleicht doch die bessere Wahl."
Kurz darauf waren Seltenhain und der Ljutennent allein im Raum.
"Du sagst, Sardsch versucht gerade, die W?chter zu verhaften?"
"Ja. Das gibt sicher ein Chaos."
Seltenhain l?chelte kurz. Nur er und der Ljutennent wussten, wie der Plan wirklich aussah. Sie mussten nur hoffen, dass die Eltern sich noch eine Weile gedulden w?rden... er hatte keine Ahnung, ob die Kinder noch lebten, aber letztendlich war das auch egal. Die Entf?hrer waren die Kinder einer... alten Freundin von ihm, und er nahm an, dass sie genug Grips hatten, sie am Leben zu lassen um sp?ter L?segeld zu verlangen. Aber dann w?rde er schon lange wieder in Gennua sein.
"Aber sie waren nicht an der Universit?t, ist das richtig?"
"?h... nein, das waren sie nicht. Ich habe mich mit Marlon... verzeihung, mit "Key-Long" nat?rlich... dort versteckt, um unser P?ckchen zu ?berbringen - der Bengel ist einfach unglaublich, was Schleichen und Schl?sser und so angeht. Man merkt, dass er in der Assassinengilde aufgewachsen ist. Aber wir waren leider anscheinend etwas zu erfolgreich in unseren Bem?hungen, die B?rger aufzustacheln. Die W?chter haben sich nicht vor die T?r getraut."
"Und wie soll ich ihm das klar machen? Der Auftrag war eindeutig: Das P?ckchen soll 'in Anwesenheit m?glichst vieler W?chter, an einem Ort mit m?glichst starker magischer Hintergrundstrahlung' ge?ffnet werden", zitierte Seltenhain in einem schlechten klatischianischen Akzent.
"Ich wei?... ich habe ihnen einen anonymen Brief geschrieben, dass sie morgen kommen sollen."
"Und du meinst, das klappt?" Der Lord sah den Ljutennent skeptisch an. "Sobald ich merke, dass Gefahr im Anzug ist, bin ich hier weg. Dann soll der Kerl selbst sehen, was er macht."
"Was genau ist das ?berhaupt f?r ein P?ckchen?"
"Ich wei? es nicht. Und glaube mir: Ich will es auch gar nicht wissen. In Anbetracht des Geldes, das er zahlt, kann es nichts gutes sein."


Der Abend d?mmerte wieder, aber keiner der W?chter dachte daran, nach Hause zu gehen. Den ganzen Tag hatten sie mehr oder weniger tatenlos im Wachhaus gesessen - die Ereignisse von gestern hatten sie einfach zu sehr mitgenommen. Die Tatsache, dass sich keiner von ihnen um das Buch gek?mmert hatte, hatte zwar auf ihrem Gewissen gelastet, aber die Stra?en waren einfach nicht sicher genug gewesen. Insgeheim hatten sie gehofft, dass die Gauner von selbst an der Bibliothek mit ihren verzerrten Dimensionen, ihren gefr??igen B?chern und nicht zuletzt mit ihrem Bibliothekar scheitern w?rden.
Im Laufe des Tages hatte SUSI die Analyse der Asche fertiggestellt, aber nichts ?berraschendes festgestellt: Es war verbranntes Fleisch, mit ein paar Knochenst?ckchen darin. Ob es zu den Kindern geh?rte, geschweige denn zu welchen, war unm?glich festzustellen. So sa?en alle beisammen und diskutierten miteinander in dem Versuch, die Geschehnisse zu verarbeiten und vor allem Sinn in diese beiden omin?sen Briefe zu bringen, als sie von unten pl?tzlich Stimmen h?rten.
"Miliz!", donnerte eine befehlsgewohnte Stimme. "Wir sind hier, um einen M?rder festzunehmen."

12.08.2003 17:30

Daemon



Ombia lukte vorsichtig aus einem der vorderen Fenster des Wachhauses, der Schein w?tender Fackeln schien auf ihrem Gesicht.
"Es ist diese zweite Geige der Miliz.", sagte sie.
"Er ist allein?", fragte Sidney und zog eine seiner Armbr?ste.
"Mehr oder weniger.", antwortete die Gefreite, "Jedenfalls ist kein Anderer von der Miliz dabei."
"Dann mal los.", grinste der Werwolf und ging schnell zur T?r.
"Vielleicht solltest Du lieber nochmal...", begann Cim, als der Korporal den Balken wegschob, der die T?r blockierte, und selbige aufri?.
"Da sind sie!"
"Auf ihn! Auf ihn!"
"Das ist die Bestie!"
Sidney schluckte, erschrocken starrte er demsardsch in die Augen, der direkt vor ihm stand.
"Korporal Sidney. Ich verhafte sie im Namen der Stadt wegen Mordes an...", begann der Mann, als der Werwolf ihn packte und mit sich ins Wachhaus zog. Schnell wurde die T?r zugeworfen und wieder blockiert.
"?hm.", machte Daemon, "Der Sprecher der Miliz wird nun mit den Beauftragten der Wache den Fall durchsprechen.", rief er nach drau?en, wo die Menge in Aufruhr geriet, "Es besteht kein Grund, das Haus zu st?rmen und selbst an den Verhandlungen teilzunehmen."
Sardsch sah sich scharfen Z?hnen und blanken Klingen gegen?ber, als er von nicht weniger als vier W?chtern zu Boden gezerrt wurde.
"Okay, jetzt unterhalten wir uns.", knurrte Sidney.
"Hier l?uft eine ganze Menge falsch und DU steckt voll mit drin.", erl?uterte Cim, "Wir haben die ein oder andere Vermutung, aber es w?re SEHR freundlich von Dir, wenn Du etwas Licht in die Sache bringen k?nntest."

12.08.2003 20:48

Hatscha al Nasa



"?hm, ?h, also ich...", stotterte Sardsch, w?hrend er in die zornigen Gesichter von den W?chtern aufblickte. Er schien zu schrumpfen.
"Ja?", fragte Cim s?ffisant.
"Ich kann da nichts daf?r! Der Ljutennent steckt hinter allem! Und die Miliz..." Schreckensbleich starrte er weiter in die Gesichter, die ihn zu Boden geworfen hatten.
"Was ist mit der Miliz? Die interessiert uns n?mlich auch ganz besonders, wei?t du?"
"Die... die wollte die B?rger nur sauer auf die W?chter machen! Darf... darf ich jetzt gehen?"
"Ich denke, zu deiner eigenen Sicherheit sollten wir dich noch etwas dabehalten."

"WAAS? Der Sardsch hat sich erwischen lassen? Dieser St?mper!", schrie Ljutennent au?er sich, als ein Bote des Mobs ihm diese Nachricht ?berbracht hatte. "Er sollte doch blo? einen Werwolf festnehmen, so was kann doch schlie?lich nicht so schwer sein! Er hatte doch auch noch Verst?rkung." Er sch?ttelte den Kopf.
"Ist etwas fehlgeschlagen, Ljutennent?", fragte Lord Seltenhain.
"?hm, nein, nicht in dem Sinne..."

13.08.2003 11:25

Daemon



"So ist das also.", knurrte Cim, "Wenn wir von nun an auch einfach Verbrechen vort?uschen und sie dann verhindern, kommen wir auch auf unsere Quote."
"Reg Dich nicht auf, dass hier krumme Dinger laufen, war doch von Anfang an klar."
"Wir m?ssen jetzt endlich hier raus kommen.", sagte Daemon, "Dann gehen wir zu diesem Lord und stellen ihm mal ein paar Fragen."
"Ich glaube, ich habe schon eine Idee, wie wir aus dem Wachhaus rauskommen.", erwiderte einer der anwesenden W?chter.

13.08.2003 11:37

Hatscha al Nasa



"Ahja, schie? los", forderte der Hauptmann diesen auf.
"Wir k?nnten doch sagen, Sardsch hat uns alle gefangen genommen. Wenn wir dann vom P?bel weg sind, k?nnen wir hin, wo wir wollen. Den Sardsch kriegen wir schon rum, dass er uns gehen l?sst", erkl?rte Lagan.
"Keine schlechte Idee. Ja, so kommen wir hier raus. Nur ? was machen wir, wenn wir die da drau?en nicht loswerden?", warf Hatscha ein.
"Da wird uns schon irgendwas einfallen. Ich denke aber, dass sich das Volk verzieht, wenn es nichts mehr zu sehen gibt und die 'B?sewichte' gefangen sind. Es wird nur wahrscheinlich wieder Artikel in den Zeitungen geben."
"Wenn wir erst einmal dahinter gekommen sind, was Seltenhain ?berhaupt will, k?nnen wir sicher den Fall l?sen und alles wieder richtig stellen. Vielleicht finden die B?rger dann ja das Vertrauen in die Wache wieder." Cim l?chelte in die Runde. Ja, das schien vern?nftig zu sein, sagten die Gesichter der anderen.
"Worauf warten wir dann noch? Auf geht's!"

13.08.2003 15:21

Daemon



"?hm. Es ist alles gut!", rief der Sardsch stockend der Menge entgegen, "Ich habe die... W?chter alle... gefangen.", er verzog das Gesicht, als er Lagans Dolchspitze in der Seite sp?rte, "?h... sie werden mich jetzt begleiten, damit wir alles aufkl?ren k?nnen."
W?tendes Brummen kam von der Menge zur Antwort.
"Bitte macht den Weg frei, damit wir... unbeschadet hindurchk?nnen. Bitte.", forderte der Sardsch ?ngstlich. Langsam bildete sich eine Gasse. Der Milizangeh?rige und die W?chter gingen wachsam hindurch.
"Hey!", rief pl?tzlich einer der B?rger, "Hier stimmt doch was nicht."
"Uh oh.", machte Hatscha.
"Die wollen uns doch veralbern!"
"Packt sie!"
Pl?tzlich waren die W?chter von greifenden, w?tenden H?nden umgeben.

13.08.2003 23:29

Charlie Holm



Ein nicht geringer Teil dieser H?nde geh?rte zu Armen, die ihrerseits wieder in Miliz-Uniformen steckten.
"Tja", grinste der Sardsch, der pl?tzlich einen Dolch in der Hand hielt. "Das nennt man wohl 'Widerstand gegen die Staatsgewalt', oder? Ich wollte legitim einen M?rder verhaften, und die Stadtwache wollte mich daran hindern - ich w?rde sagen, das sieht nicht gut aus f?r euch."
Die W?chter, die sich umzingelt sahen, waren viel zu verdutzt, um sich zu wehren, als sie entwaffnet wurden.
"Ihr denkt doch nicht, ich komme allein hierher?", grinste der Sardsch. "So, euch nehmen wir mit. Der Rest der Stadtwache steht ab sofort unter Hausarrest, bis die Angelegenheit gekl?rt ist."
"Wie kommst du dazu, uns Befehle zu erteilen?", fragte Daemon nach. "Ich meine... abgesehen davon, dass deine Leute bewaffnet sind und wir nicht."
"Nun, ihr habt offensichtlich soeben gegen ein Gesetz versto?en."
"Aber", wandte Cim emp?rt ein, "was ist mit der vorget?uschten Entf?hrung?"
"Welche vorget?uschte Entf?hrung?", fragte der Sardsch scheinheilig nach. "Ich glaube, hier wei? niemand etwas von einer vorget?uschten Entf?hrung. Aber ich habe viele Zeugen, was den Wiederstand gegen die Staatsgewalt angeht - und noch mehr f?r den Mord."
Sid sah sich kurz um, ob er eine Flucht riskieren sollte - aber sowohl die Dolchspitze in seinem R?cken als auch die vielen herumstehenden Leute, die im tanzenden Fackkellicht seltsam bleich und unmenschlich wirkten, sorgten daf?r, dass er es sich anders ?berlegte.
Mit ein paar kurzen Befehlen sorgte der Sardsch daf?r, dass die Miliz die Wachh?user umstellte und schickte einen Boten zum Ljutennent los. Dann zog er mit dem Tross gefangener W?chter los durch die n?chtlichen Stra?en.

"Mein Lord?" Der Ljutennent war sofort, als er die Nachricht erhalten hatte, zu Seltenhain gelaufen.
"Ja, was ist denn?"
"Der Sardsch ist auf dem Weg hierher. Mein Informant im Mob war offensichtlich etwas voreilig. Er hat mehrere W?chter gefangen genommen.
"Mehrere? Das ist gut... das ist sehr gut. Vielleicht k?nnen wir ja diese Nacht noch etwas erreichen..."
"Wie meinst du das, mein Lord?"
Seltenhain legte eine Hand an die Stirn. "Wir m?ssen diese W?chter zur Bibliothek schaffen und dort das P?ckchen ?bergeben."
"Aber wie wollen wir das gegen?ber den Zauberern rechtfertigen?"
"Du hast recht... nein, wir brauchen..." Seltenhain hielt inne. "Die Mobilien! Die magische Hintergrundstrahlung dort sollte ebenfalls mehr als ausreichen."
"Dieses Stadtviertel, das fr?her ein Endlager f?r magische Gegenst?nde war?"
"Genau. Wir m?ssen nur daf?r sorgen, dass die W?chter einen kleinen Umweg machen..."

21.08.2003 21:17

Sidney



W?hrend die W?chter h?chst unerfreut den bewaffneten, grinsenden Milizon?ren gegen?berstanden, traf der Ljutennent wieder ein und versuchte dem Sardsch zu erkl?ren, warum dieser durch die Mobilen gehen sollte.
"Was soll denn der Unsinn? Das ist doch nur ein Umweg. Und je l?nger wir gehen, desto eher fliehen diese W?chter."
"Der Chef meint, dort w?rde etwas passieren, an dem wir teilnehmen sollten. Zumindest du und die W?chter, ich muss gleich wieder weiter."
"Ach, meint er? Er muss diese Idioten ja nicht besch?tzen. Aber was soll's?" Er wandte sich an seine Leute und die W?chter.
"Los geht's, Richtung Mobilien."

Unter den W?chtern entstand ein Gemurmel, warum sie ausgerechnet zu den Mobilien gehen sollten. Aber andererseits war es ihnen durchaus angenehm, boten die doch vielleicht das Ablenkungsman?ver, um die Miliz zu ?berw?ltigen.
Langsam machten sie sich auf den Weg...

24.08.2003 19:34

Sillybos



Die meisten Augen der W?chter richteten sich auf Hauptmann Daemon. Als Offizier wusste er bestimmt, was zu tun war, so viel Erfahrung, wie der schon hatte. Der Hauptmann wiederum schien entweder konzentriert nachzudenken oder aber auf etwas zu warten ohne zu wissen auf was genau. Den richtigen Augenblick vielleicht...
"Warum ausgerechnet zu den Mobilien?" fl?sterte Hatscha zu Cim.
"Dar?ber denke ich auch die ganze Zeit nach. Dort herrscht eine starke magische Strahlung, genau wie in der Bibliothek, zu der man und vorhin 'eingeladen' hat. Das h?ngt vielleicht miteinander zusammen."
"Ruhe da vorne!" rief ein Milizion?r von hinten.
Nach einer kurzen Weile blieb der Sardsch an einer menschenleeren Ecke stehen. Etwas unsicher schaute er sich um und kramte dann in seiner Brusttasche. "Wo ist denn blo?...", murmelte er in sich hinein.
W?hrenddessen drehte sich Cim zu seinem Bewacher um. "Na los, hilf deinem Vorgesetzten", sagte er auffordernd.
"Ich habe meine Befehle", erwiderte dieser streng.
"Dein Chef ist offensichtlich in Schwierigkeiten und w?re sicherlich nicht sehr erfreut, wenn er w?sste, dass du ihm nicht hilfst."
Der Milizion?r dachte kurz dar?ber nach. "Alles in Ordnung, Msj??" fragte er seinen Vorgesetzten.
Der Sardsch drehte sich zu der Gruppe um. "Offensichtlich ist im Kampf mein Plan der Stadt abhanden gekommen." Er sah zu seinen Leuten. "Kennt jemand den Weg zu den Mobilien?"
Die Milizion?re schauten sich an und riefen dann nacheinander "Nein, Msj?."
Einen Moment stand der Sardsch recht planlos da, besann sich dann aber und schickte zwei M?nner zu Ljutennent, um einen neuen Plan zu besorgen.
Der Chef, dachte sich Daemon, der Chef ist die Schwachstelle.
"Meinst du nicht", plauderte er und nickte dabei auffordernd Cim zu, "dass das ziemlich lange dauern k?nnte?"
"Ruhe!" sagte der Sardsch.
"Es kann ja auch sein, dass der ?berchef schon selbst bei den Mobilien ist", sagte Cim.
"Seid ruhig!" sagte der Sardsch lauter.
"Sie werden sich hoffnungslos verirren", sagte Sillybos, der verstand.
"Nein, ?h..." Der Sardsch wurde unsicher und schaute sich um. Auch seine Milizion?re wurden nachdenklich. "Ich, ?h... werde..."
"Jetzt!" rief Daemon und schlug dem Sardsch sein Schwert aus der Hand. Blitzschnell nahm er ihn in den Schwitzkasten und w?rgte ihn.
"Also gut", verk?ndete er. "Ihr werdet jetzt langsam eure Waffen ablegen, und eurem Anf?hrer wird nichts geschehen. Gaaanz sachte."
Vorsichtig und sehr langsam legten sie Milizen ihre Waffen zu Boden, die daraufhin sofort von den W?chtern eingesammelt.
"Und nun?" fragte Sillybos. Nun hatten die W?chter die Miliz in Gewahrsam. Trotz der zahlenm??igen ?berlegenheit f?gte die Miliz sich, da der Sardsch gefesselt wurde und Sonderbewachung von Sidney erhielt.
"Es sind noch zirka 15 Minuten zu Fu? zu den Mobilien", sagte Daemon. "Mit den Leuten hier in unserer Gewalt, die offensichtlich mit in der Sache drin stecken, haben wir ein ganz gute Argumente. Wir sollten hingehen, ich will endlich wissen, was hier gespielt wird."
"Aber wenn wir uns immer auf diese Leute hier konzentrieren sollen, sind wir anf?llig", gab Cim zu bedenken.
"Das denke ich auch", stimmte Sillybos zu. "Ohne diesen 'Ballast' w?ren wir wesentlich flexibler."
"Man m?sste sie irgendwie loswerden", sagte Sidney.
"Aber wie?"
"Hm. Man bedenke, wir sind ortskundig, sie nicht..."
"Du meinst, wir sollten sie einfach hier lassen und weglaufen?"
"Aber manche von uns sind nicht die schnellsten", sagte Sillybos in realistischer Selbsteinsch?tzung.
"Sie werden erst mal ihren Chef befreien m?ssen. Und so gut wie wir den verschn?rt haben, dauert das sicherlich ein bisschen. Das reicht. Und es ist noch weit genug bis zu den Mobilien, um sich ein paar Mal ordentlich zu verlaufen."
Die Miliz schaute sich indes zweifelnd an und wusste offenbar nicht so recht, was sie davon halten sollte.
"Dann los!" rief Daemon pl?tzlich und lief los. Die anderen W?chter folgten im mehr oder weniger gem?chlichem (und keuchendem) Laufschritt.
Verwirrt schauten sich die Milizion?re an. Dann begannen sie endlich, den Sardsch zu befreien.

Zwei Stra?enecken von den Mobilien entfernt sammelte sich die Gruppe der Stadtw?chter und beriet ?ber das weitere Vorgehen.
"Bevor wir die Mobilien betreten", begann Daemon, "sollten wir uns folgende Fragen stellen: Was wird uns erwarten, womit m?ssen wir rechnen und wie wollen wir vorgehen?
"Und wir sollten versuchen, Antworten auf die Fragen zu finden", f?gte Sillybos hinzu.
"Des weiteren", fuhr Daemon fort und ?berh?rte den Korporal, "sollten wir uns stets bewusst sein, dass das hier ein sehr magischer Ort ist und dass das vermutlich auch der Grund ist, warum wir hier her gebraucht werden sollten."
"Okay", wiederholte Cim, "was erwartet uns und wie gehen wir vor?"

10.09.2003 18:05

Hatscha al Nasa



"Was uns erwartet, finden wir am schnellsten heraus, wenn wir abwarten", ?berlegte Sidney.
"Ja, aber w?re es nicht besser, wenn wir vorher herausf?nden, was uns erwartet, damit es keine b?sen ?berraschungen gibt?", warf Sillybos ein und sah fragend in die Runde.
"Und wie willst du das erfahren?" Alle Blicke richteten sich auf den Philosophen.
"Nu-un", begann dieser.

"Oh, ihr Idioten!", schrie Sardsch und schlug die letzten Fesseln von seinem K?rper. Mit knallrotem Kopf sah er die Milizion?re w?tend an. "K?nnt ihr mir verraten, wie wir die W?chter jetzt wieder einfangen k?nnen? HM?!"
Die anderen sahen verlegen zu Boden. "Aber wir wollten doch nur...", fing einer an, wurde aber sofort wieder unterbrochen.
"Ihr k?nnt gewollt haben, was ihr wollt, das hei?t aber noch lange nicht, dass alle das gleiche tun m?ssen! Es h?tte doch auch jemand hinter den W?chtern herlaufen k?nnen! Aber nein..." Er schlug die H?nde vorm Gesicht zusammen. "Wieso bin ich nur von solchen Dummk?pfen umgeben?", winselte er. Heulend lehnte er an der Schulter eines Kollegen. Beruhigend t?tschelte dieser ihm die Schulter. Sein Gesichtsausdruck sagte so viel wie "alles wird gut...".

"Zuerst wollten sie uns zur Bibliothek haben. Niemand wei? warum. Jetzt pl?tzlich bringen sie uns in die Mobilien. Ich frage euch: Wo liegt der Zusammenhang zwischen diesen beiden Orten?" Triumphierend sah Sillybos in die Runde.
"?h..." Erwartungsvoll blickten die W?chter zur?ck.
Nur Charlie schien eine Idee zu haben. "Magie", schlug er vor.
"Das bringt uns jetzt aber sehr viel weiter", meinte Hatscha mit einiger Versp?tung.
"Versteht ihr denn nicht? Es hat etwas mit Magie zu tun, was sie mit uns vorhatten."
"Weshalb wir immer noch nicht wissen, was sie vorhatten", erwiderte Daemon stur.
"Das finden wir auch noch heraus."

12.09.2003 15:22

Daemon



"Jedenfalls schien dieser Searge auch keine Ahnung zu haben, was eigentlich los war.", stolperte Ombia ?ber das Fremdwort.
"Scheint eine ziemlich geheime Sache zu sein, die da abl?uft."
"Und aller Wahrscheinlichkeit auch eine ganz sch?n Verbotene, ich denke nicht, dass es hier immer noch nur um das Abl?sen der Stadtwache geht, vielleicht war das nur ein Vorwand, um uns auszuschalten und Chaos in der Stadt zu verbreiten."
Die Anderen nickten.
"Also was machen wir jetzt?", h?pfte Sidney ungeduldig, "Stehen wir hier noch l?nger rum, bis uns diese Milizionaten doch noch findden oder gehen wir rein und finden endlich raus, was hier eigentlich gespielt wird?"

Der Ljutennent war ungeduldig und w?tend - eine Kombination, die man bei F?hrungskr?ften oft findet, besonders, wenn sie komplett verr?ckt sind.
"Was jetzt wieder? Was ist jetzt wieder passiert?", br?llte er den Milizsoldaten an, der eine neue Karte holen wollte.

13.09.2003 9:02

Sidney



"Okay, was sollen wir denn anderes tun? Entweder wir gehen in die Mobilien oder...?"
Generelles unverst?ndliches Gemurmel war die Antwort.
"Dann gehen wir eben. Allerdings sollten wir mal unseren Vorteil ausnutzen und uns ordentlich vorbereiten. Haben wir alle unsere Waffen wieder?"
"Naja...wir k?nnten ja noch ein paar holen, oder?" Sidneys Gesicht zeigte Vorfreude auf gro?e, schwere, b?sartige Waffen.

13.09.2003 18:59

Hatscha al Nasa



"Ich wei? nicht, ob Waffen so viel in den Mobilien bringen. Wer wei? schon, was die magische Strahlung dort mit ihnen anstellt", warf Charlie ein.
"Dann nehmen wir andere Gegenst?nde mit und hoffen, dass sie sich in Waffen verwandeln!", rief Hatscha aufgeregt. Sie war stolz auf diesen Einfall.
"Hm, wenn wir Gl?ck haben, sehr viel Gl?ck, k?nnte es klappen." Gr?belnd tappte Sillybos mit dem Fu? auf den Boden.
"Ich will es trotzdem mit Waffen versuchen", beharrte Sidney und machte sich auf den Weg zur Waffenkammer. Auch die anderen W?chter verteilten sich und suchten nach etwas, was sie f?r brauchbar in den Mobilien hielten.
"Wir treffen uns in zehn Minuten wieder hier!", schrie Daemon noch den anderen hinterher. Dann verschwand auch er.

***10 Minuten sp?ter***
Einer nach dem anderen trudelten sie wieder an der Stra?enecke ein. Sidney hatte drei Armbr?ste mitgebracht, war allerdings nicht der einzige mit Waffen ? Cim hatte sein Schwert dabei. Sillybos lie? Hegelkant ein schweres Buch tragen. Auch die anderen hatten allerlei Krempel zusammengesucht. Es kamen Leguane von Lagan, Kocht?pfe von Ombia, Tauben von Carisa, Taschent?cher von Hatscha, N?hgarn von Daemons befreundeten N?herinnen und eine Pfeife von Charlie zusammen.
Kritisch inspizierte Daemon seine Kollegen, fasste sich ein Herz und gab schlie?lich den Befehl zum Aufbruch. "Auf in die Mobilien, Mannen!" Er sah auf Ombia, Hatscha und Carisa. "?hem, und Frauen nat?rlich."
Und die Truppe zog mit Armbr?sten, Schwertern, B?chern, Taschent?chern, Pfeifen, Tauben, R?dern, kleinen Reptilien, Kocht?pfen und sogar N?hgarn bewaffnet vorw?rts zu dem Ort mit magischer Hintergrundstrahlung, in dem auch Leute... leben.

13.09.2003 19:45

Sidney



Die Mobilien waren schon ein seltsames Viertel. Die Streblichkeit war eine der h?chsten in Ankh-Morpork (allerdings hinter den Schatten), was weniger auf verwandelte Menschen als vielmehr auf gr??ere Ver?nderungen in der Umwelt zur?ckzuf?hren war. Dazu geh?rten sowohl allt?gliche Dinge wir der Joghurthaufen am Boden, der eben noch Steintreppe gewesen war (auf der jemand gerade vom f?nften Stock herunterging), aber auch exotischere wie die lebendig gewordene Vorhangstange mit dem Drang zum Massenm?rder. man fragte sich unweigerlich, warum manche Leute hier wohnten...
Nun ja, sie hatten immerhin ein Haus ?ber dem Kopf - meistens zumindest. Und man musste nicht auf Diebe (unlizensiert und lizensiert) achten, da sich nicht viele hier lauern wollten.

Die W?chter passten genau auf ihre Umgebung auf, damit sie nicht auch als Zahl in einer Statistik endeten.
"Wo genau m?ssen wir eigentlich hin?"
"Eine gute Frage... So weit waren wir noch gar nicht in der Planung, glaube ich."

16.09.2003 17:13

Carisa v. Schloss Escrow



Carisa stand ein klein wenig abseits, als die Frage aufgeworfen wurde, wohin sie denn eigentlich gehen m?ssten. Eine der Tauben hatte sich gerade in ein seltsames, verbogenes Fernglas verwandelt. Es fiel mit einem Klappern zu Boden. Carisa seufzte.
"Arme Adele, wozu soll denn ein solches Ding denn gut sein? Sieht aus wie von Leonardo gemacht."
Charlie blickte auf. Er analysierte schnell, dieses verbogene Etwas war dazu gedacht ungesehen um eine Ecke zu schauen. Der Gefreite nahm Carisa das Fernglas aus der Hand und schaute um die n?chste Hausecke.
"Da ist was", fl?sterte er. "Da hat gerade eine Gestalt ein P?ckchen auf die Stra?e gelegt und ist auff?llig schnell wieder verschwunden."
"Kannst du sehen, was f?r ein P?ckchen das ist?" fragte Ombia.
Wieder blickte Charlie um die Ecke, dann r?ttelte er kurz am Fernglas und blickte nocheinmal hindurch.
"Es steht irgendetwas drauf, aber ich kanns nicht erkennen. Vermutlich liegt es daran, dass das Fernglas nicht genug Aufl?sung hat, wahrscheinlich...", er setzte zu einer l?ngeren Erkl?rung an, warum mit dem Fernglas nicht genug zu sehen war, doch Sidney unterbrach ihn.
"Na dann lasst uns doch einfach mal nachschauen gehen, was drauf steht. Los gehts!"
Er machte einen Schritt um die Hausecke.

17.09.2003 13:35

Charlie Holm



"Entkommen? Wie konnten sie entkommen?" Der Ljutennent ging w?tend auf und ab, als einer der Milizion?re ihm die Nachricht vom Sardsch brachte.
Seltenhain horchte hinter seinem Schreibtisch auf. "Entkommen?", fragte er nach, als der Bote wieder verschwunden war. "Wie unf?hig sind deine Leute eigentlich, Ljutennent? Ich habe schon genug Probleme damit, die Eltern noch so lange hinzuhalten... ich wusste doch, dass wir uns nie mit diesem Klatschianer h?tten einlassen d?rfen. Das ganze Geld ist ja sch?n und gut, aber wenn wir es deswegen nicht schaffen, hier die Miliz zu etablieren, dann ist das nur ein schwacher Trost. Lauf und sag Marlon Bescheid, dass die W?chter nicht kommen werden. Ich werde Herms und den anderen Eltern die Beschreibung und den Fluchtweg der Entf?hrer geben, damit wenigstens unser urspr?nglicher Plan nicht gef?hrdet wird. Wir tischen ihnen unsere Beweise und Indizien auf, und sagen, es tut uns leid, die Entf?hrer sind schon aus der Stadt raus. Damit haben wir unseren Teil der Vereinbarung erf?llt und stehen definitiv besser da als die Wache."
"Wei?t du ?berhaupt, wo die beiden sind?"
"Ich habe keine Ahnung - wahrscheinlich verstecken sie sich irgendwo zwischen den Kohlfeldern und warten ab, bevor sie ihre L?segeldforderung stellen. Aber das ist mir, ehrlich gesagt, ziemlich egal - sie wissen nichts von mir, und ich wei? nicht mehr als n?tig von ihnen. Letztendlich ist es doch die Hauptsache, dass wir es sind, die s?mtliche hieb- und stichfesten Fakten ?ber die Entf?hrung pr?sentieren - Beschreibung der Entf?hrer, wo sie gewohnt haben, etc. - und sogar mit ein paar handverlesenen Beweisst?cken aufwarten k?nnen, w?hrend die W?chter ihnen nur irgendwelchen Hokuspokus ?ber zu Asche zerfallene Kinder auftischen k?nnen, den ihnen sowieso niemand abnimmt."
In diesem Moment betrat ein Bote mit einem Zettel den Raum. "Mein Lord? Dies landete soeben in unserem Taubenschlag." Er reichte Seltenhain einen Zettel. Dieser sah kurz darauf, und seine Augen weiteten sich ?berrascht.
"Was ist es?", fragte der Ljutennent nach.
"Das Signal von Marlon. Er hat das P?ckchen ?bergeben." Er lachte auf. "Anscheinend sind diese Deppen trotzdem in die Mobilien gegangen..."
"Und was passiert jetzt mit ihnen?"
Seltenhain z?gerte kurz, und fragte sich nicht zum ersten Mal, ob der Deal mit dem Klatschianer eine so gute Idee gewesen war. "Ich m?chte es gar nicht wissen..."

Charlie betrachtete das P?ckchen. "'F?r die Stadtwache von Ankh-Morpork'", las er. "Und hier drunter steht noch etwas kleineres... 'Rache... ist... s??.' Offensichtlich ist dieses Paket von jemandem, der sich f?r etwas an uns r?chen m?chte, und... was schaut ihr denn so?"
Um ihn herum drehten sich seine Kollegen um und machten Anstalten, so schnell wie m?glich eine m?glichst weite Strecke zur?ckzulegen, als sich der Inhalt des P?ckchens auf einmal aufbl?hte und die Zeit sich zu verlangsamen schien...

20.09.2003 16:02

Daemon



In etwa diesem Moment rumpelte ein alter Bauernkarren durch das mittw?rtige Tor Ankh-Morpork's. Der alte Mann auf dem Kutschbock sah grie?grmig drein, er hatte keine sehr lange Fahrt hinter sich, doch seine PAssagiere, die jetzt unter einer gro?en Decke versteckt lagen, hatten es ihm nicht leicht gemacht. Die Einen waren st?ndig am quatschen gewesen, die Anderen zwei wanden sich best?ndig in ihren Fesseln. Der Bauer war sich ziemlich sicher, wo alle diese Leute hingeh?rten. Er trieb sein Pferd langsam Richtung G?tterinsel.

Ohne viel ?ber die urs?chlichen Gr?nde des Bl?hens nachzudenken, warf Charlie das Paket von sich - genau ind die Arme des Werwolfs, dessen Fluchtversuch schon am weitesten fortgeschritten war. Die Bewegung kam ins Stocken und der Frog sah auf das pulsierende Etwas in seinen H?nden.
"Uh oh", macht Sidney und holte aus. Das P?ckchen flog im hohen Bogen. Und landete in den H?nden von Sillybos.
"Ah!", rief der, "Doch nicht zu mir! Hegelkant! Wirf es weg!" Der Sklave griff nach dem sich weiter ausdehnendem Paket und warf es von sich.
"Ih!", machte Carise und schleuderte es weiter. Das Paket, stetig gr??er und bedrohlicher werdend, ging von W?chte rzu w?chter, bis es, in der Gr??e eines gro?en K?rbisses, bei Cim landete.
"Wir sollten sehen, dass wir es ganz loswerden!", rief der, "Schnell!"

22.09.2003 8:26

Cim B?rstenkinn



Cim sah auf das aufgebl?hte Ding in seinen H?nden. Blaue Blitze z?ngelten daran entlang, leckten an der Aufschrift des Pakets und ver?nderten sie.
Doch der Vektor hatte gar kein weitergehendes Interesse, was da gleich stehen w?rde. Er holte mit einer Hand aus, und warf das Paket - ausnahmsweise mal in eine Richtung in der kein anderer W?chter stand.
Er versuchte zu ersp?hen wo es gelandet war, sah aber nichts mehr.
Symbolisch putzte er sich den Schmutz von den H?nden, und hielt den anderen die immer noch aufgeregt wirkten den Daumen mit einem breiten Grinsen nach oben!
"Hinter Dir!" rief Syllibos. Hatscha sch?ttelte nur noch traurig den Kopf.
"Wir k?nnen ihn doch nicht einfach da stehen lassen", rief Daemon, blieb aber auch wo er war.
Mit einem seltsamen Gef?hl, das von einem Prickeln im Genick unterstrichen wurde, drehte sich Cim um.
Etwa ab H?he seines Kopfes , rund zwei Meter aufragend , schwebte......
Noch bevor Cim realisieren konnte was er sah, wurden uralte Schutzmechanismen aktiv, und er wurde bewusstlos.


Seltenhain gr?belte ?ber dem komplexen Geflecht seines Planes. Trotz vieler Unbekannter, einem Auftraggeber der nicht zu berechnen war, sah es so aus, als w?rde sich alles zum Guten f?r ihn wenden.
Die Eltern der Kinder! Sie waren anfangs recht begeistert, die Wache und den Patrizier zu beseitigen. Macht und Reichtum in einer neuen Ordnung sah ein jeder vor sich. Es w?rde nicht mehr lange dauern, bis sie merkten, dass sie get?uscht wurden. Sie stellten ein potentielles Problem dar.
Kurzentschlossen begann er Anweisungen f?r den Ljutennant zu schreiben, die Familien mussten ?berwacht werden. Er konnte jetzt keine Wache-Sympathisanten brauchen. Dann hielt er inne und gr?belte wieder.
Vetinari war auff?llig ruhig w?hrend der ganzen Geschichte. Was trieb er eigentlich? War ihm klar, dass der "Putsch" nur Maskerade war? Nichts an dieser stinkenden Stadt interessierte ihn mehr. Er w?rde seine endg?ltige Belohnung erhalten wenn das Paket seiner Bestimmung zugef?hrt worden war: ewiges Leben.
Kurz darauf rannte ein Diener mit den frischen Befehlen zum Leiter der Miliz.


Cims Welt bestand aus seltsamen Farben, schmatzenden Ger?uschen und heftigen Schmerzen im Oberschenkel. Von Ferne drang Geschrei an sein Ohr, und er glaubte R?der, Pfeifen und anderes seltsamen Utensil an sich vorbeifliegen zu sehen.
Schliesslich streifte ihn ein Armbrustbolzen und riss ihn aus dem Trance-?hnlichen Zustand in dem er sich befand.
"Ups. Tschuldigung", h?rte er Sidney von hinter sich rufen.
Doch sein Verstand war voll mit der Realit?t vor sich besch?ftigt. Ein rot gl?nzender Fleischball mit schlauch?hnlichen Tentakel schwebte knapp vor ihm und hatte zwei der Tentakel in seinem Oberschenkel versenkt. Die anderen Greifarme waren damit besch?ftigt all das Zeug abzwehren, das die restlichen W?chter nach ihm schossen. Das Papier in dem das Paket eingewickelt gewesen war, hing wie ein Hinweisschild "Ja ich war das Paket" an dem Monster.
Wiederlich pochte dunkles Blut in den Gef?ssen auf der Oberfl?che des Dings, und kleine hyperaktive Schweinsaugen sahen in alle Richtungen w?hrend es vor sich hinfra?. Cim f?hlte keinen Schmerz, was vermutlich auf eine bet?ubende Wirkung der Tentakel schlie?en lie?. Aber auch das wollte er nicht mehr so genau wissen.
Zornig packte er den Fetzen der noch an dem Monster klebte, und warf ihn auf den Boden .Dahinter versteckt war ein weiteres Auge, das ihn erschrocken ansah.
"Du scheinst da was zu verwechseln, Fleischball! Ich bin nicht das Futter!" Er zog sein Schwert und schlug es durch die beiden Tentakel hindurch.
Ein ?berraschtes Kreischen voller Schmerzen ert?nte, und schwarze Fl?ssigkeit spritzte Font?nenartig aus den Tentakel-Stummeln. Selbst die W?chter in ihrem Sicherheitsabstand bekamen noch einige Tropfen ab, bis sich die verwundeten Extremit?ten rauchend einrollten, und im K?rper verschwanden. Daraufhin stieg das Ding blitzartig auf und verschwand ?ber den D?chern.
"Puh, das war knapp", sagte Lagan . Die anderen stimmten nickend zu.
"Mir sind sch?n langsam die Fernrohre ausgegangen!", gab Carisa ihren Ausbildungsstand wieder.
"Was jetzt?" Cim versuchte ?chzend sich aufzurichten. W?hrend Charlie interessiert das St?ck Papier aufhob, das am Boden lag.
Endlich hatte der Vektor es geschafft, und stand auf wackeligen Beinen - aus denen immer noch 2 Tentakel ragten, und eifrig schw?nzelten. An den Schnittstellen hatten sich mittlerweile apfelgrosse Fleischballen gebildet, und kleine Hamsteraugen sahen zu ihnen auf.
"...den die Wegbereiter werden kommen, gef?llt mit dunklem Blut, und dunklen Kr?ften n?hren sie sich von dem Blut der Opfer und der Magie die sie umgibt. Unheimlich wird ihre Zahl, unbesiegbar das Heer bevor ER die Welt sein eigen nehmen wird.".
Alle Augen hatten sich Charlie zugewandt. Er hatte offensichtlich von dem St?ck Papier gelesen das am Boden gelegen hatte.
"?h", begann Ombia, doch Cim unterbrach sie. "Mir ist das alles egal, ich will jetzt zu Pismire, und dieses Zeug loswerden!"


"Das haben Sie wirklich gut gemacht, Sir! Wie sie mit ihrer Pfanne...", Myrra war unter der Plane hervorgekrochen um sich endlich f?r ihre Rettung zu bedanken.
"Hurglm!!", schimpfte der Alte griesgr?mig, und tauchte sie wieder nach unten.
Vor sich sah er endlich das Wachhaus. Er musste Sie wieder finden. Ihr konnte er vertrauen. Sie w?rde ihn nicht verraten.
Schon von weitem sah er, dass es von Milizsoldaten umstellt war. Das konnte ein Problem darstellen. W?rde er es in den Innenhof schaffen ?
Er beschloss es darauf ankommen zu lassen.
"HURGLMMMMM!", rief er so laut diese Konsonantenfolge es zulie?, und trieb die Pferde an.
In einem B?ro im ersten Stock schreckte da eine W?chterin hoch. Sie sah aus dem Fenster, sah den Karren , und traf blitzschnell eine Entscheidung.

22.09.2003 16:42

Charlie Holm



Zu diesem Zeitpunkt sa? Rince in Vetinaris B?ro, und Schwei? floss ihm in einem breiten Rinnsal von der Stirn.
"Lass mich also zusammenfassen", meinte der Patrizier gerade mit ruhiger, gelassener Stimme, die dadurch nur gef?hrlicher wirkte. "Einer deiner W?chter hat einen Zivilisten erschossen, und sich dann der Verhaftung durch die Miliz widersetzt."
Rince nickte.
"Au?erdem erz?hlst du mir, dass die entf?hrten Kinder sich aufgrund eines merkw?rdigen Rituals in Asche verwandelt haben. Ist das soweit richtig?"
Wieder nickte der Kommandeur.
"Und wieso hat Herr Herrms hier" - Vetinari nickte zu dem anderen Anwesenden im Raum - "andere Informationen?"
"Genau!" Herrms hob triumphierend einen Zettel. "Die Miliz hat herausgefunden, wo die T?ter gewohnt haben, und haben sogar ein St?ck von der Kleidung meines Sohnes gefunden. Au?erdem haben sie einen Passanten gefunden, der gesehen hat, wie die Kinder in eine Kutsche gesteckt wurden. Sie sind aus der Stadt gebracht worden, w?hrend die Stadtwache uns nur M?rchen auftischen kann!"
"Was? Aber... aber...", stammelte Rince.


Seltenhain dachte weiter nach, und langsam legte sich sein Optimismus wieder. Als er gemerkt hatte, dass die Sache mit der Miliz zu riskant werden w?rde, hatte er den Klatschianer gefragt, ob dieser den Lohn nicht erh?hen k?nnte - als dieser mit "ewiges Leben" geantwortet hatte, hatte der Lord erst gelacht, aber irgendwie blieb ihm das Lachen im Halse stecken: Er sp?rte, dass sein Gegen?ber es absolut ernst meinte. Nun hatte sich das, was er sich als kleinen Nebenverdienst vorgestellt hatte, zur Hauptaufgabe entwickelt, und die war offenbar erfolgreich gewesen.
So weit, so gut - aber das hie?, er musste so schnell wie m?glich fort von hier. Mit dieser Belohnung konnte die Miliz ihm gestohlen bleiben, und wenn die W?chter tats?chlich das P?ckchen ge?ffnet hatten, war - soviel sp?rte er - Ankh-Morpork der letzte Ort, an dem er sein wollte.
Er musste fort von hier - und zwar so, dass der Ljutennent davon nichts mitbekam. Er wusste nichts von dem verbesserten Angebot des Klatschianers, und so war es sicherlich auch besser. Sollte die Miliz mit dem sinkenden Schiff untergehen - ihn k?mmerte es nicht.

W?hrenddessen, w?hrend eine kleine Gruppe W?chter so schnell sie konnte Richtung Wachhaus lief, und w?hrend immer mehr von ihnen merkw?rdig juckende Flecken an ihrem K?rper zu sp?ren begannen, setzte in eben jenem Wachhaus eine W?chterin mit einem Haken als Hand, die den merkw?rdigen Karrenfahrer erkannt hatte, ihren Plan in die Tat um, um eben jenen Fahrer mit seiner Ladung m?glichst sicher und unentdeckt ins Wachhaus zu schaffen.

22.09.2003 21:41

Daemon



"Jetzt mal einen Augenblick.", rief Sillybos, der ?ber das Nachdenken etwas hinter den Anderen zur?ckgefallen war, "Wir sollten vielleicht nicht einfach blind zum Wachhaus rennen.", er trat mit dem rechten Fu? immer wieder feste auf, bis der aufh?rte, neue Zehen zu entwickeln.
"Was soll das denn hei?en?", fragte Sidney, der sich unabl??lich am Bauch kratzte.
"Ich will zu Pismire, der gibt uns ne Salbe und alles ist wieder gut.", behauptete Cim.
"Die Entf?hrer wollen die Wache loswerden. Das hei?t, wir m?ssen davon ausgehen dass das, was auch immer wir uns da eingefangen haben, ANSTECKEND ist!", sagte Sillybos und schkug Hegelkant auf die Schulter, aus der gerade etwas Gr??liches herauskommen wollte.
"Und was sollen wir dann tun?", wollte Carisa wissen.

25.09.2003 9:25

Sillybos



"Zwei Punkte", sagte Sillybos. "Erstens: Die Kinderentf?hrungen f?hrten uns zur Bibliothek der UU, zu einem Termin, den wir verpassten... "
"Verdammte Schei?e, fang nicht damit an, es gibt jetzt Wichtigeres!" rief Cim, der sich immer noch bem?hte, die beiden Tentakel in seinem Bein unter Kontrolle zu halten.
"Aber", fuhr der Philosoph fort, "und das ist jetzt der zweie Punkt, die Miliz sollte uns ebenfalls zu einem magischen Ort f?hren, wo uns dann dieses P?ckchen zugesto?en ist. Die Miliz wusste von dem P?ckchen und wei? vielleicht auch ein Gegenmittel."
"Die Miliz ist nicht auf unserer Seite, Mann!" sagte Daemon, dessen Arm inzwischen aussah, als h?tte er vier Ellenbogen.
"Das nicht. Aber vielleicht wei? sie, was sie uns da untergejubelt hat und kennt das Gegengift. Oder kennt jemanden, der das Gegengift kennt."
"Und wenn die Miliz nichts wei??" fragte Hatscha.
"Wir m?ssen es drauf ankommen lassen. Es kann au?erdem genauso gut sein, dass Pismire uns ebenfalls nicht helfen kann."
"Verstehst du nicht?" ereiferte sich Cim. "Die Miliz will uns nicht helfen, die Miliz will uns lynchen. Sie hat uns mit Absicht in die Mobilien gef?hrt, damit wir uns diese Schei?e hier einhandeln, und es w?re doch schon ziemlich bekloppt, wenn man jetzt alles wieder r?ckg?ngig machen w?rde."
"Man braucht nur das richtige Druckmittel", sagte Sillybos. Er schlug Hegelkant ein paar Mal heftig auf die Schulter, bis sie endlich ruhig war.
"Ach. Und was f?r ein Druckmittel willst du nehmen?" fragte Daemon.
Sillybos schaute in die Runde. "Wir sind das Druckmittel. Wir sind ansteckend."

30.09.2003 14:27

Sidney



Sid steckte entt?uscht die Armbrust zur?ck in einen G?rtel, der verd?chtig nach Schlange aussah.
"Und wie willst du ihnen das erkl?ren? 'Wenn ihr uns nicht helft, dann kommen wir zu euch und stecken euch an?' Und wie willst du mit ihnen reden ohne ihnen zu nahe zu kommen?"
"Wie w?r's, wenn wir einfach zu ihnen laufen, damit sie auch was abbekommen, und dann schauen wir, wohin sie laufen?"

W?hrend also Ankh-Morpork wieder einmal drauf und dran war, durch Magie zu Grunde zu gehen, viel B?rger sterben w?rden und die Welt grunds?tzlich gerettet werden musste (weie so oft), diskutierten die W?chter fr?hlich weiter, was sie denn jetzt tun sollten.

30.09.2003 16:28

Daemon



"Pst.", kam es aus der letzten Seitengasse vor dem Pseudopolisplatz.
"Hrml?", macht der Kutscher.
"Komm hierher.", Atera trat aus dem Dunkel. Sie hatte einen langen, schmutzigen MANTEL an, der ihr zu kurz und zu weit war, dessen Kragen sie hochgeschlagen hatte, "Du komms tnicht bis zum Wachhaus, ich mu?te mich.. ?h... tarnen und die Wache durch ein Loch im Taubenschlag verlassen."
"Hrml.", kommentierte der Mann.
"Was will du eigentlich hier?" Der Angesprochene schlug das gro?e Abdeck des Wagens ein St?ck auf. Grinsend sahen ihr mehrere Kindergesichter entgegen. Nur eines schien etwas verheult zu sein. Und das war nicht die einzige Fracht des Karrens. Die Stabsspie?in grinste zur?ck.
"Hallo Kinder. Wie war's in der Schule?", fragte sie.

02.10.2003 8:28

Cim B?rstenkinn



"Aber wir waren doch gar nicht...", begann Myrra zu erkl?ren, aber Bert legte sanft seine Hand auf ihre Schulter.
"Ich glaub sie weiss wo wir waren."
Atera nickte nur. "Warum ist der Junge da gefesselt und geknebelt?"
Leichtes Schuldbewusstsein machte sich unter den Kindern und Hurglm breit.
"Naja wie auch immer, wir sollten ein paar Ganoven auffliegen lassen, oder?", schlug die SEALS-Sch?ffin vor.
"DA SEHT!" Die Miliz war scheinbar endg?ltig auf sie aufmerksam geworden.

04.10.2003 14:40

Carisa v. Schloss Escrow



"Verdammt", sagte Atera.
Einige Milizion?re machten sich mehr oder weniger schnell auf den Weg in Richtung Karren.
"Schnell, schnell Kinder. Wir m?ssen ins Wachhaus. Hier gehts lang."
Atera reagierte schnell, sie schnappte sich sich den geknebelten Jungen und lief vorraus. Die Kinder folgten ihr so schnell sie eben konnten. Hurglm schulterte die restliche Fracht, sagte dabei "Hrml", was so viel bedeuten k?nnte wie: "Mist verdammt, ist das schwer" und folgte schlie?lich auch. Gerade als sie in der Seitengasse verschwanden, erreichten die Milizi?n?re den Karren.

Das Monster, dessen Ursprung das seltsame P?ckchen gewesen war, hatte mittlerweile den Weg zum Patrizierpalast gefunden, wo sich nun die Palastwache mit einem nahezu unl?sbaren Problem konfrontiert.

"Sir, ich habe soeben eine Taube bekommen", sagte Carisa.
"Ach, was steht drin? Dass die Stadt von einem Monster bedroht wird? Das wissen wir schon" schnappte Deamon. Er war gerade damit besch?ftigt ein aus seinem Oberk?rper kommendes Tentakel abzuschneiden und nicht sehr guter Laune. Auch die anderen W?chter waren damit besch?ftigt zus?tzliche Extremit?ten von ihren K?rpern zu entfernen und schlechte Laune zu haben. Niemand war sonderlich an einer Taube interessiert. Scheinbar hatte wirklich jeder W?chter etwas vom Blut des Monsters abbekommen, als Cim die Tentakel abgeschlagen hatte. An jedem Fleck, wo ein Tropfen gewesen war, wuchsen jetzt Tentakel. Nur Carisa schien verschont zu bleiben, was wohl darauf zur?ckzuf?hren war, dass sie nicht aus Fleisch war und insofern anscheinend nicht infiziert werden konnte.
"Em, nein, sowas steht da nicht. Da steht, dass Atera die Kinder und ihre Entf?hrer aufgegriffen hat. Sie sind in der Wache."
Die anderen W?chter stoppten.
"Sie sind wieder da?" fragte Sillybos ungl?ubig.
"Scheint so", antwortete Carisa.

04.10.2003 17:16

Lagan Nerviar



"Na, dann auf zur Wache was stehen wir hier unt?tig herum?", schrie Daemon nach einem Blick in die Runde und wollte schon losmarschieren.
Doch da hielt ihn Ombia am Hemd fest und meinte was von "Willst du die anderen W?chter samt Kinder auch infizieren?".
Dies schien Daemon einzuleuchten und er lie? die Arme h?ngen.

"Vielleicht sollten wir doch zuerst zur Miliz gehen und mit unserer Ansteckung drohen, wenn das Gegenmittel nicht herbeigebracht wird. Die Beine k?nnen wir danach immer noch in die Hand nehmen, oder? Was meint ihr?", warf Lagan die Frage in den Raum... beziehungsweise Luft.

Die Anderen W?chter schauten sich gegenseitig ratlos an und begannen eine Diskussion ?ber Sinn und Unsinn des Unternehmens, wie immer wenn Ankh-Morpork am Rande eines Untergangs weilte, das verlangte die Tradition.

W?hrend dieser Zeit hat das Monster bereits die Palastw?chter infiziert und hielt seinen Weg weiter fort in den Patrizierpalast, wo Vetinari noch mit Rince und Herrms ?ber die Sache sprach. Man spricht immer von einer Sache oder den Sachen, den Begriff zu definieren hielten die Ankh-Morporker f?r Zeitverschwendung, denn eine Sache war immer eine Sache egal wie sie aussehen mag.

08.10.2003 20:32

Sidney



"Naja, was kann schon gro? schiefgehen? Ich meine, wir haben eine Menge gro?er, sich vermehrender Monster, die die Stadt vernichten wollen, eine Menge wahnsinniger Milizion?re, die uns verhaften wollten, ein paar verschwundene und inzwischen wieder aufgetauchte Kinder, gestresste Eltern eben dieser Kinder, die uns stressen wollen und dazu noch eine Stadt voller B?rger, die nich besonders gut auf uns zu sprechen sind und von gewissen Zeitungen noch weiter aufgeheizt wurden, die sich inzwischen mit bereits erw?hnten Monstern konfrontiert sehen und uns wahrscheinlich auflauern werden. Abgesehen davon ist doch alles gut. Warum sollten wir also nicht die Milizion?re nach dem Gegenmittel fragen. Ich meine, falls sie eines haben."

09.10.2003 17:18

Lagan Nerviar



So gingen die infizierten W?chter nebeneinander zum Hauptquartier der Miliz. Davor standen einige Milizion?re welche beim Anblick der Stadtwachen zuerst zu den Waffen griffen um diese festzunehmen, doch in der n?chsten Sekunde vor Daemons Tentakel flohen. Er schnitt die Dinger grummelnd wieder ab und die W?chter betraten das Hauptquartier der Miliz wo die Putzfrau aufkreischte und floh.

Nach einigen unverst?ndlichen Blicken der W?chter nach der fliehenden Putzfrau hoben sie die Schultern und drangen weiter in das Hauptquartier ein. In der Mitte vom Raum Stand ein Tisch und ringsum an den W?nden Standen B?nke, Schranke und Waffen- sowie R?stungshalter. Einige Milizion?re welche dort aufhielten griffen zu den Hellebarden und versuchten die W?chter mit einigem Abstand von sich zu halten und jedoch zu bedrohen.

Die W?chter lie?en sich davon nicht beirren, sie stellten sich im Tisch einen Kreis auf und Daemon trat in die Mitte vom Kreises und legte seine H?nde, aus denen einige Tentakel hervorschauten, gauf den Tisch . Gegen?ber von Daemon am anderen Tischende stand der Ljutennent und r?mpfte die Nase vor Ekel.

"Was bei allen neunundzwanzig jaulenden H?llenhunden sucht ihr hier ?", schimpfte er auf Daemon ein. Der Hauptmann hob nur eine Augenbraune.
"Rate mal. Gib uns das GEgenmittel.!
"WElches Gegenmittel?", versuchte der Ljutennent zu l?gen, aber Erkenntnis stand ihm ins Gesicht geschrieben.
"H?r auf damit!", schrie ihn Daemon an, "Willst Du wirklich dass die ganze Stadt wie wir aussieht? Hast du die Viecher gesehen, die richtung Universit?t unterwegs sind?"
"Wir haben damit nichts zu tun!", antwortete der Ljutennent.
"Irgendwie will ich es nicht so recht glauben, mh... Ihr habt doch alles so eingef?delt, dass wir das P?ckchen bekommen. Wahrscheinlich wollt ihr uns jetzt noch anklagen, weil wir die ganze Stadt angesteckt .....", f?hrte Lagan fort, doch er wurde unterbrochen von einem Milizion?r welcher mit einer gez?ckten Hellebarde neben ihm stand "....Daa. Bei mir w?chst auch schon was raus! Es ist das NAGO! Ljutennent die schwarzen Flakons!... ups..." Ljutennent schaute ihn mit einem Bohrendem Blick an.
"Ah, besten dank f?r die Information, ich denke das gen?gt um Ihre Schuld zu beweisen. Bedenken sie dass sie soeben auch infiziert wurden", beendete Lagan seine Rede.

Der Ljutennent sowie seine Milizion?re schauten an sich hinab und begannen zu kratzen.

12.10.2003 21:31

Carisa v. Schloss Escrow



Aus dem Palast flohen mittlerweile s?mtliche Angestellten. Das Monster suchte sich langsam aber sicher den Weg zum Oberhaupt der Stadt. Auf dem Weg dorthin lief ihm allerdings Seltenhain ?ber den Weg.
"Was machst du hier?" schrie er entsetzt. Sehr pl?tzlich wurde ihm klar, dass aus dieser kleinen Angelegenheit eine f?r ihn sehr bedrohliche geworden war. Au?erdem erreichte ihn nun die Erkenntnis, dass es hier bei leibe nicht nur um die Stadtbeherrschung ging. Nein, hier ging es um die Ausrottung der Stadt. Seltenhain wusste, dass keine der Personen, die infiziert waren, l?nger als 48 Stunden zu leben hatten, das Gegengift, dass die Miliz hatte w?rde auch nicht helfen, kam es ihm in den Sinn. Nur ein Mensch wusste, wie man den Tod aufhalten konnte. Und dieser Mensch war sicher daran nicht interessiert, da er ja die Stadt ausrotten wollte.
"Iiiiiich will nicht sterben", schrie Seltenhain das Monster an. In diesem Moment tropfte ein Schleimfaden aus dem Maul des Ungeheuers auf Seltenhains Kopf.

Der Klatschianer sa? in einem Zimmer irgendwo in Ankh-Morpork und l?chelte. Alle lief nach Plan. Dieser Schandfleck auf der Landkarte der Welt w?rde bald ausgestorben sein. Langsam drehte er ein Fl?schchen mit einer blauen Fl?ssigkeit, dem Gegengift. Nur er wusste in welchem Buch das Rezept dazu stand. Zumindest dachte er dies, aber im gleichen Moment fand der Bibliothekar in der Bibliothek ein entsprechendes Buch ?ber das herumlaufende Monster. Er hatte den Vorfall in den Mobilien gesehen und schnell reagiert. Es musste immer mindestens ein gutes Wesen geben, dass die Welt, oder in diesem Fall Ankh-Morpork, auch retten konnte. Heute war dies der Bibliothekar.

13.10.2003 13:55

Lagan Nerviar



"Ugh", entfuhr es aus dem Bibliothekar und daraufhin lief er in Af... ?h Bibliothekars-Manier... mit dem Buch unter dem Arm zur Wache, dort sah er die tobende Menge vor dem Wachhaus und kletterte geschwind ?ber die Regenrinne in Atera's B?ro welches als einziges Beleuchtet war.
Dort klappte er, mit Ugh Lauten, jenes Buch auf und zeigte es Atera. Sie schaute den Bibliothekar mit ziemlich verwirrter Miene an, worauf dieser auf ein Bild im Buch deutete und auf den Text.

"Ugh!", sagte der Bibliothekar und Atera las die gedeutete Stelle im Buch aufmerksam durch, nach ein paar Zeilen schaute sie nur noch verwirrter auf den Bibliothekaren. Jener seufzte und dachte seinen Teil ?ber die Klugheit des Homo Sapies nach.

Der Nago drang inzwischen, nachdem er einige T?ren zerst?rt sowie Angestellte und Palastw?chter angesteckt hat, in das dreieckige Zimmer zum Stadtoberhaupt und Rince vor.

Wo sind die verdammten schwarzen Flakons?", schrie Daemon den Ljutennent an.
Jener lachte nur h?hnisch und ?ffnete die Schublade seines Schreibtisches, holte dort eine Flakonflasche hervor und diese in einem Zug austrank.

Er sah die W?chter mit einem irren Blick an und sprach mit h?hnischer Stimme
"Dies war das letzte Flakon alle anderen wurden vernichtet, haarhaar, urgs... wie wird mir....".

Der Ljutennent verdrehte die Augen, sank auf die Knie und fiel mit einem letzen Grunzen nach vorn auf den Boden.

"Verdammt...", entfuhr es Cim und Ombia sprang ?ber den Tisch zum am Boden liegenden Ljutennent, sch?ttelte ihn durch, ohrfeigte ihn und bef?hlte schlie?lich seinen Plus. Es zeigte keinerlei Regung. Bedr?ckt schaute Ombia auf und sch?ttelte langsam den Kopf. Der Ljutennent war tot, das vermeintliche Gegenmittel war kein Gegenmittel sondern ein T?dliches Mittel.

Lagan f?hrte seine Hand an seine einige Stirn und rieb dran, die Milizion?re lie?en die Schultern h?ngen und verloren allen Mut.
Denn sie sahen jegliche Hoffung zerst?rt denn es schien kein Gegenmittel zu geben und der Auftraggeber hat sie alle betrogen.

"Wir d?rfen nicht aufgeben, es muss irgendwas dagegen geben. Vielleicht wissen die Kinder in der Wache etwas?", fragte Lagan und blickte in die Runde.

14.10.2003 12:46

Hatscha al Nasa



"Es sind doch nur Kinder, was sollen die wissen?", warf Charlie ein.
"Kinder kriegen manchmal recht viel mit." Hatscha schaute ihn durchdringend an.
"Also, los zum Wachhaus. Hoffen wir auf Hilfe."

Atera hatte noch immer nicht verstanden, was der Bibliothekar wollte. Was stand so wichtiges in dem Buch ?ber Ungeheuer, dass es in Ankh-Morpork seit Jahrhunderten nicht mehr gab?
Mittlerweile hatte der Bibliothekar sich einfach auf dem Boden gesetzt, die H?nde ?ber dem Gesicht. Das sollten W?chter sein?
Pl?tzlich wurde die T?r aufgerissen und ein paar ?bel zugerichtete W?chter kamen herein.
"Vorsicht, Atera, sonst stecken wir dich auch noch an!", rief Sillybos.
Der Stabspie? sah verwirrt zu ihren Kollegen. Diese seltsamen Tentakel da, die ?berall wuchsen... Sie erinnerten sie an etwas.
"UGH!", entfuhr es dem Bibliothekar, als er die Neuank?mmlinge bemerkte und erkannte. Schnell sprang er auf und fuchtelte wild mit seinem Buch herum.
"Hm, lass mal sehen." Sillybos trat zum Bibliothekar, der vorsichtshalber zur?ckwich. "Sieht mir nach einem Rezept aus, gegen ein Ungeheuer." Fragend blickte er zu dem Orang-Utan. Dieser deutete wild zwischen dem Buch und den W?chtern herum. Schlie?lich begriff Charlie.
"Ein Gegenmittel gegen dieses Unget?m? Bist du dir sicher?"
Der Bibliothekar nickte wild.
"Dann nichts wie los, wir m?ssen das Zeug zusammenbrauen, so schnell es geht!", rief Ombia aus.
In dem Augenblick erreichte ein Bote das Wachhaus und ?berbrachte eine Nachricht.
"Von wem ist das Schreiben?", fragte Daemon verwirrt.
"Von einem Ausl?nder. Kenne ich nicht."
"Hm, du bleibst mal hier. Dann finden wir ja vielleicht noch mehr heraus." Damit ?ffnete er den Brief. Zu aller Gl?ck geschah nichts unvorhergesehenes. Langsam begann er vorzulesen.
"An die W?chter der Stadtwache.
Ihr werdet innerhalb der n?chsten 48 Stunden sterben. Ich habe als einziger ein Gegenmittel. Bald ist Ankh-Morpork tot. Und ihr seid v?llig machtlos. Hahaha!!!!!!"
Verbl?fft sahen alle Anwesenden den Hauptmann an. Dieser blickte auf das Vorgelesene hinab.
"Tja, vielleicht ist er doch nicht der einzige. Kommt, lasst uns endlich das Mittel brauen", sagte Hatscha schlie?lich.

14.10.2003 17:14

Carisa v. Schloss Escrow



"Vielleicht sollten sich noch nicht angesteckte mal um diesen Ausl?nder k?mmern", meinte Atera.
Die W?chter sahen sich an.
"Also gut, Atera, Carisa und der Biblothekar suchen sich noch ein paar andere W?chter und sehen zu, dass sie mehr ?ber diesen Menschen herausbekommen", sagte Deamon als derzeit rangh?chster Offizier.
"Wir brauchen au?erdem noch eine Einsatztruppe, die sich um das Monster k?mmert. Steht in diesem Buch etwas dar?ber, wie man das Monster los wird?"
"Ugh!"
"Er sagt, dass er die Stelle erst raussuchen muss", ?bersetzte Sillybos.
"Dann soll er sich beeilen, die Infizierten kommen mit mir, wir gehen zu SUSI, irgendwer kann das Mittel sicher brauchen. wenn klar ist, wie wir vorgehen m?ssen, stellst du eine Truppe zusammen Atera."
"Hatte man den anderen W?chtern nicht untersagt uns zu helfen?" fragte Carisa in die Runde.
"Ich f?r meinen Teil glaube, dass IA uns oder andere deswegen sicher nicht belangen wird, immerhin geht es um die Rettung der Stadt", antwortete Cim. "Wir sollten uns beeilen. Wenn das Mittel gebraut ist und bei uns gewirkt hat, werden wir schnellstm?glich versuchen alle bisher betroffenen Personen aufzusp?ren und zu behandeln."
Die infizierten W?chter verlie?en das B?ro. Zur?ck blieben ATera, Carisa und der Bibliothekar, der fieberhaft in dem Buch bl?tterte. Nach etwa 5 Minuten sah er auf und sagte:
"Uhhg, ugh, uuggh, ugh!"

19.10.2003 14:46

Daemon



"Ah!", rief in diesem Moment Atera hinter ihnen, "Hier steht es ja schon." Die W?chter kamen neugierig zur?ck, "Hah. Wer h?tte gedacht, dass es so einfach ist?", sie klappte das Buch zu.
"Ja was denn jetzt?", fragte Dameon ver?rgert, "Wie machen wir Nago fertig?"
"Ein Bolzen.", antwortete die Stabsspie?in und fuhr mit einer Fingerspitze zu ihrem Gesicht, "Genau ins Auge. Und tief rein."
"Hm... das klingt wirklich einfach.", sagte Sillybos, "Zu dumm nur, dass Jeder, der dem Viech zu nahe kommt, angesteckt wird und danach so aussieht wie wir."
"Au?er, man sieht schon aus wie wir.", Cim hob eine Augenbraue.
"Was soll das denn wieder hei?en?", fragte Sidney schlecht gelaunt.
"Das hei?t.", erkl?rte Dameon grinsend, "Spann deine Armbr?ste, Wolfie, wir gehen tanzen."

***

"Oh ihr G?tter, was ist das denn?", Rince war vom Stuhl gefallen und kroch r?ckw?rts durch das B?ro.
"Das, Herr Kommandant, ist Nago.", antwortete Vetinari ruhig und batrachtete Seltenhain, der sich auf dem boden des Raumes wand. Ruhig griff der Patrizier zu einer kleinen Glock und l?utete damit.
"Ja, Herr?", fragte Drumknott, der ruhig in einer kleinen seitent?r stand, als w?re keine grauenvolle Tentakelkreatur anwesend, "Ist es schon Zeit f?r euren zweiten Plan?" Vetinari betraxhtete Nago nachdenklich.
"Noch nicht. Wir werden noch ein wenig warten, ob die Wache nicht eingreifen will.", er sah zu Rince, "Aber sei so gut und bring mit meine Armbrust, Drumknott."

***

Die W?chter liefen von der G?tterinsel Richtung Patrizierpalast.
"Bolzen?", rief Cim.
"Klar!", antwortete Sidney.
"Speere?", rief Cim.
"Klar!", antwortete Lagan.
"Seile und Haken?", rief Cim.
"Klar!", antwortete Sillybos.
"Dinge, die pl?tzlich Bumm machen und die Wand ist weg?", rief Cim.
"Oooh ja.", antwortete Daemon.

20.10.2003 0:32

Lagan Nerviar



Bald nachdem die W?chter losgest?rmt waren, machte sich der der Bibliothekar auf den Weg um das Buch zur?ckzubringen. (Wer sollte R?ckgabetermine ernst nehmen, wenn nicht er? ) Alles in allem war mit seinem Auftritt zufrieden gewesen, obwohl etwas mehr Dramatik nicht geschadet h?tte. Immerhin hatte er die Wache und Stadt vor einer anstrengenden Krankheit gerettet. Dennoch zufrieden stellte er das ledergebundene Ding gerade ins Regal zur?ck, als er glaubte ein Lachen zu h?ren. Er h?tte seine Unterlippe darauf verwettet, dass es aus dem Buch kam. Das doofe Ding war doch nicht.... er klappte die Stelle wieder auf wo er ?ber das Nago und den Bolzen gelesen hatte. Dort tanzten nun die Buchstaben herum, und schienen einzelne W?rter vor den Augen des Bibliothekars zu verstecken. Er blinzelte mit den Augen und sah seitlich am Buch vorbei. Da merkte er aus den Augenwinkel, dass sich ein Satz vervollst?ndigte.

"Ugh!", sagte er zornig, und war wenig erbaut ?ber den schlechten Sinn f?r Humor den das Buch an den Tag legte.

Den Bewohnern Ankh-Morporks bot sich ein eigenartiger Anblick.
W?chter, bis an die Z?hne bewaffnet, st?rmten in Richtung des Patrizierpalast. Hinter sich her zogen sie einen Rattenschwanz aus neugierigen B?rgern.

"Die sehen besorgt aus!", h?rte man da im "Tross", und "Hast die diese Tentakel gesehen?" aber auch "guck mal was da aus Deinem Ohr w?chst!". Die B?rger waren immer zur Stelle wenn es darum ging, von Weitem einem t?dlichen Spektakel zuzusehen

"Wir st?rmen den Palast!", schrie Cim.
"Ich kl?r das mit den Toren!", rief Daemon aus und wollte sich schon dran machen an den BUMM Dingern zu hantieren.
"Daemon, wir sind hier nicht in Klatsch!", mahnte Cim, doch die Frage sollte sich gar nicht stellen.

Die Truppe st?rmte die Treppe zum Palast hoch und rannte der Spur der Zerst?rung die das Nago hinterlassen hatte hinterher. Es war leicht den Weg zu finden denn es hinterlies Sabber-Spuren und zerst?rte Gegenst?nde. Es gab nicht nur keine verschlossenen T?ren mehr die sie behindern k?nnten. Es gab eigentlich gar keine T?ren mehr.

"Wie es aussieht geht es zum Rechteckigen Zimmer.", meinte Sillybos und schaute zu den anderen, wie es aussah war der Hinweis unn?tig denn alle liefen schon voraus und er holte sie rasch wieder ein.
Die Truppe st?rmte ohne weiteren Aufenthalt das Zimmer des Patriziers und die weiteren Ereignisse spielten sich sehr rasch ab.
Kommandeur Rince stand bereits wieder auf seinen Beinen und hatte sein Schwert gez?ckt. Das Nago schwenkte schwerf?llig seinen Kopf.

An der T?re stand nun Drummknott und brachte eine Armbrust mit.
Vetinari beobachtete das Nago und Kommandeur Rince interessiert von seinem Stuhl aus.
"Lenkt das verdammte Ungeheuer ab! DAEMON NEIN! Du nicht!", schrie Cim, der nun eine sehr auff?llige Entwicklung durchgemacht hatte. Er schien zugenommen zu haben, sah aufgebl?ht und fleischig aus - wie der Bruder des Nago. "Kannst Du haben!", kam es aus den M?ndern der W?chter die seine Metamorphose nicht bemerkten und schon begann Lagan die Speere gegen das Ungeheuer zu werfen. Sidney verschoss alle seine Bolzen in den Wanst des Nago. Als das Surren seiner Armbrust verklang h?rten die anderen erst ein leises "Oh" und dann ein gruppenweites Aufst?hnen.

"Sidney, sag mir, dass Du einen letzten Bolzen f?r das Auge hat!", schrie Daemon zornig.
"Also.. .tschuldige... immerhin habe ich es abgelenkt oder? Au?erdem: verrat mir mal bitte welches Auge du genau meinst", grummelte Sidney.

Die Greifarme waren zum gleichen Zeitpunkt damit besch?ftigt all das Zeug abzuwehren, das die restlichen W?chter nach ihm schossen und warfen. Ein Auge unterhalb des vermutlichen Kopfes sah die W?chter mit riesigen Pupillen an und schien unsicher zu registrieren was gerade passierte.

"Jetzt k?me ein Bolzen wirklich gelegen....", meinte Sidney mies gelaunt.
Drumknott, empfand das wohl aus Aufforderung, und begann nerv?s an der Armbrust herum zu fummeln. Ein Surren best?tigte, dass er den Abzug bet?tigt hatte. Doch der Sekret?r hatte die Waffe viel zu hoch gehalten. Wie ein Blitz fuhr der Bolzen gegen die Wand, prallte ab und traf eine Statue um sich als querschl?ger endlich in Sidneys Arm zu bohren.
"Guuuut!", lachte getroffene Frog mit leicht irrem Blick und zog das Geschoss aus seiner Hand. Er legte ihn in die Armbrust, spannte sie mit der heilen Hand und zielte auf das gr??ere Auge des Nago. Angst war darin zu lesen; es schien zu ahnen was ihm gerade bl?hte und wollte sein Heil in der Flucht suchen. Doch es war zu sp?t. Ein Klicken des Abzuges war zu h?ren und das Summen des Bolzen welcher durch die Luft schwirrte und gezielt das Auge im Unterleib des Nago traf. Das Monster br?llte, schwankte und krachte auf dem Boden auf. Mit einem Seufzen verstarb es. Doch das Monster blieb nicht wie erwartet zur?ck sondern l?ste sich in Asche auf. Die W?chter versammelten sich um dem Aschehaufen, Rince starrte gebannt auf seine Mannen und keuchte. Lord Vetinari klatschte am?siert in die H?nde.
"Nun, nun wie aussergew?hnlich erfreulich! Damit d?rfte ja alles gekl?rt sein!", gab es da vom Oberhaupt der Stadt zu h?ren.



Etwas sp?ter traf die Truppe mit Atera, Carisa und einigen W?chtern ein, sie brachten eine Kiste. "Mit den besten Gr??en von S.U.S.I!", gr?sste Atera die ersch?pften Leute, "Sie haben es geschafft das Gegenmittel zu brauen! Jemand Interesse?"
Seit dem Tod des Ungetiers hatten die Tentakel aufgeh?rt zu wachsen blieben aber als Stummel oder zur G?nze bestehen. Als die W?chter davon tranken , bildeten sich die unnat?rlichen Extremit?ten und der starke Juckreiz schnell zur?ck. Rasch wurde es in der Stadt an Betroffene verteilt. Besorgte Blicke richteten sich allerdings auf Cim welcher an einen aufgebl?hten Fleischball erinnerte. Er war als Erster betroffen, und dem Nago offenbar am l?ngsten ausgesetzt. Mit SChaudern sahen die W?chter was unweigerlich auch aus ihnen geworden war. Cim wurde vorsichtshalber in einem G?stezimmer des Patrizierpalastes untergebracht.
Einige Zeit sp?ter versammelten sie sich alle um Cim an seinem Krankenbett, sogar der Partzier war mit Drumknott und Kommandeur Rince zugegen.
Sie berichteten gegenseitig von den Ereignissen.

"Die Miliz-Soldaten waren nach dem Tod ihres Anf?hrers sehr entgegenkommend, und brachten uns schnell auf die Spur des Mannes der die ganze Sache beauftragt hat. Selbst Seltenhain war nur ein Handlanger von ihm, auch wenn ihm das nicht immer bewusst war."
"Wo ist Lord Seltenhain, denn ?berhaupt?" , fragte der Patrizier und sah zu wie eine dunkelblaue Pustel in Cims Gesicht zerplatzte. Kollektiv wurde das blaue Zeug dezent ins Lacken gewischt und ein Schritt nach hinten gemacht.
Die Seals-Sch?ffin zuckte schuldbewusst mit den Schultern "Wir wissen es noch nicht. Aber ich glaube, dass er sich in seinem Zustand nicht lange verstecken kann. In seiner Wohnung wimmelte es von Ritualsymbolen und Zaubererzeugs. Auf dem Tisch lag das da: "
Sie hielt dem Patrizier einen Zettel hin, auf dem "Ihr Versager werdet mich nie Erwischen, Euer Fakim"
"Fakim ? Ich kenne einen Fakim!", beschloss Rince. "Das war doch der Kerl der dazumals die Monster aus der Kerkerdimension hierher bringen wollten!"



"War die L?sung nicht eigentlich zu einfach?", fragte Lagan, als wie auf sein Stichwort der Bibliothekar ein weiteres mal aufgeregt und mit "ugh, ugh, ugh" hereinst?rmte. Er hielt das Buch unter dem Arm geklammert, humpelte zu Lagan und rupfte an seiner Hose. Lagan schaute zum Bibliothekar hinab und sah direkt in ein aufgeklapptes Buch. Er begann draus laut vorzulesen:

-Kapitel III Abschnitt 4,
Nagos sind einfach gebaute mutierte gefallene Engel welche unter der unheilbaren Augenkrankheit leiden und am einfachsten durch einen Bolzen im Auge zu erledigen. Der Bolzen muss jedoch in Werwolfsblut getr?nkt sein. Welche man von M?nchen aus den Spitzhornbergen erh?lt (direkter Vertriebspartner T.M.S.I.D.R. Schnapper). Das Blut bewirkt eine magische Konsterisallisation welche die Schwingungen innerhalb der demotranischens Dreieckes in sich manifestieren und so eine Zur?ckbef?rderung in die Kerkerdimensionen einleitet. Das zu treffende Auge muss ?briges das gr??ere sein welches sich unterhalb des Kopfes befindet.-

Stille lag ?ber dem Raum und alle sahen zu Sidney welcher seinen Arm unbek?mmert rieb.
"Woher wusstest du, dass du genau dort zielen m?sstet?", fragte Ombia.
"Nun, es war das einzige das ?ngstlich dreinsah und es war das Gr?sste.", antwortete Sidney.

Dann stellte Rince dem Patrizier eine Frage. "Sir? Erlaubst Du mir die Frage wie Dein Plan B aussah?"
Lord Vetinari bedachte den Kommandeur mit einem verschw?rerischen schmunzeln und antwortete schlie?lich.
"Nun, ich h?tte bereits das Buch mal vor Jahren gelesen und mich wieder dran erinnert. In meiner Schublade h?tte ich eine Flasche Werwolfsblut aus freiwilliger Blutabnahme gelagert. Aber der gute Drummknot hat das so auch ganz ordentlich gemacht, finde ich."

Ohne jede Ank?ndigung rief da ein bislang sehr ruhiger und zur?ckhaltender Charlie Holm: "Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass es das schon war?!"

20.10.2003 14:22

Cim B?rstenkinn



Es wurde schlagartig sehr ruhig im rechteckigen B?ro, und alle Augen wanderten zu dem jungen Gefreiten.
"Was willst Du uns sagen, Charlie?", fragte Rince in der Hoffnung die Frage nicht bereuen zu m?ssen.
Ohne jedes Anzeichen von Hast, stopfte sich der SUSI-W?chter eine Pfeife.
"Da w?re", begann er endlich als die Augenbraue von Vetinari schon gef?hrlich nach oben gewandert war, "zum einen die fragw?rdige Vorgangsweise von Rince, Rascaal und mit Sicherheit auch die des ehrenwerten Patriziers". Er verbeugte sich ansatzweise in Vetinaris Richtung.
"Warum habt ihr diesen Druck auf die Wache ausge?bt, und sie damit effektiv in ihrer Handlungsweise behindert?"
Erneut lag Schweigen auf dem Raum. Der Kommandeur r?usperte sich.
"Gefreiter, es steht Dir nicht zu...", wurde jedoch vom Patrizier unterbrochen.
"Lass gut sein, Rince! Vielleicht schadet es nicht, den Leuten einen Einblick in unsere Probleme zu geben." Er lehnte sich zur?ck, faltete die H?nde zu einem Dach, und begann zu sprechen - seine Fingerspitzen nie aus den Augen lassend.
"Seid Monaten finden wir immer wieder Hinweise, auf kriminelle Aktivit?ten von klatschianischen Gruppierungen in Ankh-Morpork. Auch wenn man noch kein deutliches Muster erkennen konnte, war klar, dass es etwas Gro?es sein musste, das sie vorhatten, den es wurden Unmengen von Gold auf den Markt geworfen, Informanten gekauft um falsche Spuren zu legen , etc. " Er stand auf und stellte sich zum Fenster. Sein Blick schweifte ?ber seine Stadt, die er entschlossen war zu besch?tzen von innen und von au?en.
"Als Lord Seltenhain sein Anliegen vorbrachte, war mir sofort klar, dass hier der Ansatzpunkt f?r sie gesamte Operation zu finden war. Man wollte die Wache aus dem Weg schaffen, um in Ruhe eine andere Organisation einzuf?hren ? und ich rede hier nicht von der Miliz, sondern von einer Untergrundbewegung, die einen neuen Machtfaktor in dieser Stadt darstellen sollte.
Wir wollten soviel davon mitbekommen wie m?glich, deshalb war es notwendig die Aktivit?ten der Wache auf ein Minimum zu beschr?nken. So wurdet ihr ausgew?hlt um mit der Miliz herumzuspielen. Gleichzeitig wurden hochbezahlte Informanten ausgesandt um die Niederlassungen der neuen Organisation aufzuzeichnen. Die Sache mit dem Nago war etwas ?berraschend, obwohl ich wie gesagt vorgesorgt hatte. Ich kann mir das nur so erkl?ren, dass den Klatschianern viele Ziele recht waren. Aufbau einer Untergrundorganisation, der Tod des Patriziers, die Vernichtung der Stadt. Gut, dass wir vor allem die letzten beiden Punkte gemeinsam verhindern konnten!"
"Ich f?rchte wir haben noch gar nichts verhindert, Sir! Es ist damit zu rechnen, dass jede Minute ein neuer Angriff ?ber uns hereinbrechen wird!"
Angesichts der friedlich aufsteigenden Rauchringe, wirkte Charlies Aussage beinahe absurd.



Er hatte das Kellerabteil ganz zu Beginn seiner Aktivit?ten in Ankh-Morpork als Notfallszentrale eingerichtet. Hier warteten Geld, Lebensmittel und Ausr?stung auf ihn.
Fakim war knapper entkommen, als er die W?chter mit seinem lange vorbereiteten K?rtchen hatte glauben lassen. Aber immerhin war er noch frei.
Kritisch ging er noch mal das Geschehen durch, und kam immer wieder zum gleichen Ergebnis. Er h?tte Erfolg haben m?ssen. Verpatzt hatte es dieser Seltenhain, der nun wohl in Gewahrsam des Patriziers war. Nat?rlich w?rden die W?chter, oder der alte Fuchs das Nago erledigen ? und sich in Sicherheit wiegen. In genau 20 Minuten w?rden seine Leute eingreifen, jenseits aller klatschianischen Magie den Patrizier beseitigen und die Stadt ins Chaos st?rzen. Doch zuerst war Seltenhain dran.
Der Lord wusste zuviel, und wenn Fakim nicht seine gesamte Organisation offen legen wollte, musste er ihn beseitigen.
Es war beinahe l?cherlich einfach gewesen in den Patrizierpalast "einzudringen" . Nichts und niemand hinderte ihn daran, den die W?chter waren geflohen, und die T?ren von Nago zerst?rt. Der Klatschianer war wohl als Palastw?chter verkleidet, schlenderte aber l?chelnd durch die G?nge als h?tte er alle Zeit der Welt.
Schon von weitem sah er ihn. Lord Seltenhain kroch auf das Rechteckige B?ro zu, aus seinem Kopf schl?ngelten medusen?hnliche Tentakel mit kleinen Hamsteraugen darauf. Sie hatten aufgeh?rt zu wachsen, als das Mutterwesen gestorben war, aber sie trugen immer noch den Keim in sich ? und der wollte geweckt werden.
Fakim zog den infizierten Lord in eine sitzende Position und schaute um die Ecke. Er sah die W?chter mit Vetinari und Drumknott reden. Vorsichtig zog er ein rotes Flakon aus der Tasche und ?ffnete es. Orientierungslos schl?ngelten die Tentakel auf Seltenhains Kopf herum, ohne Schaden oder Nutzen zu bringen. Die Fl?ssigkeit ber?hrte seine Lippen und schien unabh?ngig von der Schwerkraft in den Mund des Lords zu schl?pfen. Schlagartig hob er das Kinn von der Brust, die Tentakel h?rten auf sich zu bewegen und zogen sich v?llig zur?ck in seinen Kopf. Ein rotes Gl?hen war in seine Augen getreten, jede Ersch?pfung schien von ihm gewichen zu sein.
"T?te Vetinari, Nago! T?hte ihn, und vermehre Dich!", befahl Fakim auf Klatschianisch. Die Kreatur nickte nur stumm und stand auf.
Anfangs unbeholfen, aber schnell geschmeidig werdend ging "Seltenhain" auf das Rechteckige B?ro zu.


"Komm h?r auf dich hier wichtig zu machen, Charlie!", sagte Sidney, die Armbrust l?ssig auf der Schulter liegend. "Toter wird das Ding nicht."
Die anderen W?chter wollten einstimmen, doch der Patrizier hob die Hand.
"Was macht Dich so sicher, Gefreiter? Warum glaubst Du mehr als wir zu wissen?"
Vetinari ging zur?ck zu seinem Schreibtisch und setzte sich.
"Zum einen" , begann Charlie einen seiner gef?rchteten Monologe, "haben wir es mit einem klatschianischen Agenten zu tun, der sein Handwerk versteht. Wenn wir glauben, wir h?tten seine Organisation aufgedeckt, dann haben wir ziemlich sicher nur Teile, eventuell sogar nur jene Teile gefunden, die wir finden sollten."
Er legte eine Kunstpause ein, und lie? seine Worte einsickern. "Desweiteren ist der Aufwand der hinter der Sache steckt zu gro? gewesen, als dass es nicht mindestens einen Notfallplan geben w?rde der...."
?rgerlicher Weise, schienen die Leute ihm nicht mehr zuzuh?ren. Er hasste es, wenn er inmitten einer Ausf?hrung unter.... Da sah auch er es, und korrigierte den Satz.
Er hasste es, wenn er inmitten einer Ausf?hrung, vom Eintreffen dessen unterbrochen wurde, das er gerade ausf?hrte.
Mit rot flammenden Augen kam Seltenhain auf sie zu. Ging vorbei an der gro?en Wanduhr die so unersch?tterlich weitertickte, als w?re nichts passiert.
Seltenhain hatte ein seltsam breites Grinsen auf den Lippen, das zu allem ?bel immer breiter wurde.
"Lord Seltenhain", begann Rince ?berfl?ssiger Weise, "Sie sind festgenommen, wegen Verrat an der Stadt Ankh-Morpork und Konzen... Konsi....Konspen...Paktiererei mit dem Feind! Und h?r auf so bl?d zu Grinsen!"
Im Gegenteil dazu wurde Seltenhains Grinsen noch breiter. Irritierender Weise gemeinsam mit seinem Kopf. Bald waren die Z?ge so verzerrt. Als w?re es ein bemalter K?rbis und kein Sch?del.
Sidney sp?rte pl?tzlich wie ihm jemand drei feuchte Bolzen in die Hand dr?ckte, und der Geruch von Wolfsblut drehte ihm beinahe den Magen um.
Instinktiv reagierte er und spannte die Sehne seiner Waffe.
Da platzte Seltenhains Kopf und bespritzte das Zimmer und die Leute darin mit Blut und Fleischfetzen. Was ?brig blieb, war der Begriff der Perversion Seltenhains K?rper mit einem Nago-Kopf aus dem zahlreiche Tentakel ragten. Das Monster nahm Anlauf und warf sich auf Vetinari. Doch noch in der Luft traf ein in Werwolfblut getr?nkter Bolzen das Auge auf der Unterseite des Nago, und als der Rumpf des Lord auf den Patrizier prallte war vom Kopf schon nichts mehr zu sehen.

"Ein Ende wie es einem Lord zusteht!", sagte Fakim zu sich selber, und zog sich wieder hinter die Ecke zur?ck. " Der Kerl taugte auch wirklich zu gar nichts!"
Jetzt w?re es aber gut, wenn seine Leute gleich k?men, dachte er sich, und wurde leicht unruhig, weil er warten musste. Nach einer ewig scheinenden Minute sprang er auf, und ging schnellen Schrittes zum Eingang zur?ck. Schon von weitem h?rte er den Kampfl?rm, und n?herte sich vorsichtiger. Aus einem Fenster sah er, dass sich seine K?mpfer vor den Treppen des Palastes hinter umgeworfenen Wagen verschanzt hatten, und mit einem von seiner Position aus unsichtbaren Verteidiger um den Eingang k?mpften.
Auf den ersten Blick sah er etwa zehn sandfarben gekleidete Leichen am Boden liegen, ein Drittel der Einsatzgruppe also. Er riss das Fenster auf, und br?llte laut "R?CKZUG!". Ein Befehl dem Fakims Leute nur allzu gerne nachkamen. Er drehte sich um, und wollte sich schnellstens aus dem Staub machen, als ihn in der Bewegung ein Bucheinband an der Schl?fe traf, und ihn wie einen nassen Sack zu Boden schickte. Ein zufriedenes "UGH" war das letzte was er h?rte bevor der Film riss.


* * * Eine Woche sp?ter * * *



Der "Eimer" war gef?llt mit W?chtern, deren Angeh?rigen und den Eltern der wieder heil nach Hause gebrachten Kinder.
Seid Tagen brachten die beiden gro?en Zeitungen Lobeshymnen auf die Stadtwache, und versuchten sich gegenseitig bei der glorreichen Darstellung der Gesetzesh?ter zu ?bertreffen.
"Offenbar hat da jemand ein schlechtes Gewissen", sagte Hauptmann Rascaal w?hrend er den "Kurier" hochhob und sein Glas Rote-Beete-Wein umstie?.
Endlich neue Planst?nde f?r die Wache genehmigt.
Cim sah wieder beinahe normal aus, auch wenn die Wangen noch etwas geschwollen waren.
Er hatte die vergangene Woche, wie jeder der W?chter mit "Erstkontakt" beinahe zur G?nze im Bett verbracht, und sehnte sich bereits wieder nach einer ausgedehnten Streife.
"Wisst ihr ob Fakims Leute alle gefangen werden konnten?", fragte der SEALS-W?chter den neben ihm sitzenden Hauptmann Daemon.
Der zuckte nur mit den Schultern.
"Wer kann das schon sagen. Auf jeden Fall war in den Verh?ren nichts aus ihm herauszubekommen."
"Ich glaube wir k?nnen davon ausgehen, dass seine Leute noch hier sind. Er scheint ein gewisses Talent f?r solche Sachen zu haben!", meinte Charlie Holm, der sich abwesend an einer Stelle kratzte, wo sich ein besonders hartn?ckiger Tentakel befunden hatte.
"Hauptsache die Kinder sind wieder wohlbehalten daheim gelandet", sagte Carisa prostend, und dachte dabei an den Dankesbrief der Eltern den jeder einzelne von ihnen bekommen hatte. Sogar Selwigs Eltern hatten unterschrieben.
"Glaubt Ihr der Patrizier hat was daraus gelernt?", fragte Ombia nachdenklich, "Ich meine, er h?tte beinahe die gesamte Wache zerst?rt. Das ist doch krank!"
"Da wird die Boucherie eher ein Nonnenkloster, bevor der was lernt. F?r den Patrizier sind wir doch alle nur Spielfiguren", meinte Hatscha mit einer absch?tzigen Handbewegung .
"Ist doch egal", sagte Sidney nachdem er seinen Krug wieder abgestellt hatte. "Morgen ist ein neuer Tag mit einem neuen Fall, und wir werden wie ?blich wieder den Kohl aus dem Feuer holen!"
"Die Kohlen!", korrigierte Sillybos "Das ist nun mal unser Schicksal: ?berfordert und unterbezahlt".
"N?chstesmal", Daemons Augen gl?nzten, und wohl nicht nur vom Wein ,"will ich aber wieder was sprengen!"
"Wir sind nicht in Klatsch", sagte Lagan altklug, "aber wir w?ren es wohl beinahe bald gewesen!"



21.10.2003 15:00

Wörter:

Ombia Kesselring   591
Sidney   1585
Hatscha al Nasa   1914
Lagan Nerviar   2690
Daemon   2868
Carisa v. Schloss Escrow   3156
Charlie Holm   4832
Sillybos   4860
Cim Bürstenkinn   7645



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