Rince muss sterben

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vollendet am 03.10.1999

Es werden Attentate auf Kommandeur Rince verübt... wer könnte ihn tot sehen wollen?

Rince

Ereignisreiche Tage im Leben eines Wächters kündigen sich nicht vorher an, nein, sie tarnen sich ganz bösartig als normale Tage und dann plötzlich...BAMM!... trifft einen das Schicksal und schleudert einen aus dem alltäglichen Trott. Viele der bisherigen Abenteuer der Wache begannen als Kommandeur Rince an seinem Schreibtisch saß und Schreibkram abarbeitete und so saß Rince auch heute wieder sorglos (nunja, der Schreibkram war eigentlich seine größte Sorge, aber darauf wollen wir hier nicht eingehen) an seinem Schreibtisch und arbeitete mehr oder weniger fleißig (nunja, eher weniger als mehr) und ohne mehr als ein- oder zweihundert Gedanken an die Schnapsflasche in der Schreibtischschublade zu verschwenden. Er ahnte noch nicht, daß...nunja, folgendes:

Plötzlich erfüllte das Klirren zerbrechender Fensterscheiben den Raum und kurze Zeit später stand das ganze Büro in Flammen. Es mußte sich wohl um eine mit Petroleum gefüllte Flasche und einem brennenden Lappen darin gehandelt haben, wie sich später herausstellte. Die Flammen hätten Rince sofort erfasst, wenn er nicht durch den Lärm aus seinem Halbschlafzustand geweckt und vor lauter Überraschung vom Stuhl, in die momentan noch sichere Deckung hinter dem Schreibtisch, gefallen wäre.
Rince schaute sich um. Der einzige Ausgang aus dem Büro war durch die sich ausbreitenden Flammen versperrt. Jetzt wäre vielleicht ein Hilferuf angebracht, dachte Rince. Andererseits hatte er bisher die Erfahrung gemacht, daß man länger lebte, wen man sich nicht auf die Hilfe anderer verließ. Rince zögerte. So langsam kam er ins Schwitzen, und dieses Schwitzen rührte nicht nur von seinem Bluthochdruck her, soviel war sicher. Wer immer ihn tot sehen wollte, er wußte mit seinem tödlichen Handwerk ganz genau umzugehen...

12.08.1999 20:47

Tod

Dann blieb ja noch der Weg durch das nun "offene" Fenster. Der Schreibtisch über ihm gab langsam bedrohlich klingende Geräusche ab, die darauf schließen ließen, dass er dem Kommandeur nicht mehr lange Schutz bieten würde. Auch wenn es der erste Stock war, war ein gebrochenes Bein immer noch besser, als ein verbrannter Körper. Wenn es ihm dann auch noch gelingen könnte die Flasche aus der Schublade über ihm zu retten...
Aber davon ließ er lieber ab. Nun nam er all seinen Mut zusammen, sprang unter dem Tisch hervor und aus dem Fenster raus.
Er dachte daran während des Sturzes panisch zu schreien, bemerkte dann aber verwundert, dass er schon angekommen war. Unverletzt erhob er sich und roch sich um. Und was er roch gefiel ihm nicht. Er war direkt in einen Wagen voller "Naturdünger und andere Abfälle", wie es auf dem Schild hies, gefallen. Geekelt kletterte er hinunter. Wenigstens war ihm nichts geschehen und schlimmer als der Rest der Stadt roch er auch nicht. Er lief ins Wachhaus zurück und traf direkt hinter der Tür auf Hauptmann Tod, der sich gerade mit der Obergefreiten Ptracy unterhielt, die nun aber angewiedert die Nase rümpfte.
"Hauptmann..." begann er.
"JA, SIR? EINEN EIMER WASSER UND EIN STÜCK SEIFE SIR?" fragte Tod hoffnungsvoll, begierig auf etwas Arbeit.
"Finde den, der mich umbringen will. Nimm Ptracy am besten mit." schnaubte der Kommandeur
"GUT, SIR." Tod wollte schon gehen, als dem Kommandeur noch etwas einfiel.
"Tod?"
"JA, SIR? SOLL ICH DOCH DIE SEIFE HOLEN?" bot er hilfsbereit an.
"Nein. Hol doch bitte jemanden, der das Wachhaus löscht!"

12.09.1999 21:47

Ptracy

Der Hauptmann und die Obergefreite liefen nach draußen um ein Löschmannschaft zu organisieren, was sich jedoch als ein schwieriges Unterfangen herausstellen sollte. Niemand schien bereit zu sein freiwillig Arbeit in irgendeiner Form zu leisten.
"He, ihr da drüben schnappt Euch gefälligst ein paar Eimer und bildet eine Kette zum Ankh!", rief die Oberfefreite der immer größer werdenden Menge zu.
Doch die dachte gar nicht daran etwas zu unternehmen.
"IHR HABT DIE OBERGEFREITE GEHÖRT, LOS BEWEGT EUCH", ergänzte Hauptmann Tod ruhig.
Daraufhin setzte sich die Menge langsam in Bewegung, irgend etwas in der Stimme dieses Wächters sagte den Leuten, daß man dem Hauptmann besser Gehör schenken sollte. Es dauerte nicht lange bis die Flammen unter der Schlamschicht des Flusses erstickt waren. Trotzdem bot das Wachhaus einen traurigen Anblick dar, der Teil der nicht verbrannt war, wurde von einer stinkenden Schmutzkruste überzogen.
"Igitt igitt, das wir eine Ewigkeit dauern bis wir das wieder repariert haben", brachte Ptracy angewidert hervor.
"DAS WICHTIGSTE IST JETZT TROTZ ALLEM, DAß WIR DEN ATTENTÄTER FINDEN BEVOR ER ES NOCH EINMAL VERSUCHT" erwiderte Tod. "WIR SOLLTEN DEN KOMMANDEUR NOCH EINMAL ZUM GENAUEN TATHERGANG BEFRAGEN."
"Ich bin mir sicher, daß er durch sein Fenster entkommen ist, wie sollte er sonst aus dem Wachhaus gelangt sein?", vermutete Ptracy "Außerdem stand unter dem Fenster ein Mistwagen und nach dem Aussehen und ähem Geruch der Kommandeurs zu urteilen, scheint er Bekanntschaft damit gemacht zu haben."
"KLINGT LOGISCH, SEHEN WIR UNS AM BESTEN ZUERST DORT UM", befahl Tod.
Unter dem Fenstersims entdeckten sie etwas sehr interessantes. Es war...

12.09.1999 23:16

Rettich

ein Stueck schwarze Seide. Feinste Seide um genau zu sein, wie dazu geschaffen aus einem skruppelosen Moerder ein Assasinen mit Stil zu machen.
Tod rieb den Stoff zwischen seinen knochigen Fingern. Es knisterte sanft. Tod gefiel die Farbe, wie er zugeben musste, aber ersteinmal war dieses Stueckchen Stoff der einzige Hinweis auf den Attentaeter.
Waehrend Tod noch darueber nachdachte, ob er vielleicht etwas von diesen Stoff fuer das neue Wachhaus in der Kroeselstrasse bestellen sollte, kam Obergefreite Rettich hinzugeeilt. Sie hatte gerade mit Atera einen getrunken, als ihr der arme Kommandeur Rince entgegenlief, nochimmer mit diesem Wohlgeruch an sich haftend.
"Was ist das ?" fragte Rettich Hauptmann Tod.
Tod wandte sich und blickte zu Rettich runter. Fuer die, die es noch nicht wissen, Rettich ist stolzes Mitglied des Geschlechts der Zwerge.
"AH,OBERGEFREITE RETTICH.ICH FREUE MICH DICH ZU SEHEN."
Tod rieb den Stoff erneut zwischen seinen Fingern.
"DIES IST SCHWARZE SEIDE, HOECHSTWAHRSCHEINLCH WAR DER ATTENTAETER EIN GEDUNGENER MOERDER DER ASSASINENGILDE. NUN GILT ES HERAUSZUFINDEN, WER DER AUFTRAGGEBER WAR."
"Das wird die Assassinengilde nie preisgeben. Sie haben eine Art Ehrencodex, und ein Punkt davon ist, dass der Auftraggeber auf jedenfall diskret bleibt." antwortete Rettich.
"ICH WEISS. ABER ICH HABE DA SO MEINE...MITTEL, WIE ICH DEN AUFTRAGGEBER ERFAHRE."
Tod schlug sich mit der Hand auf die Brust und versuchte sich zu raeuspern. Er hatte das bei Kommandeur Rince abgeguckt und hielt es fuer einen wesentlichen Bestandteil einer guten Ansprache.
"AEEGGRGH..HUESTEL."
Er tat sich wirklich schwer mit den Braeuchen der Sterblichen. Da aber ein Skelett, was versucht zu huesteln, doch irgendwie ungewoehnlich ist, blickten alle Waechter gespannt auf den Hauptmann. Der nickte zufrieden.
"ICH MOECHTE, DASS ALLE HIER VERSAMMELTEN WAECHTER MIR FOLGEN. "
"Wohin?' fragte Rettich.
Tod's Augen (bzw. Augenhoehlen) blitzten auf.

13.09.1999 00:22

Tod

"ZUR NARRENGILDE! NEHMT HÄMMER UND MEISEL MIT!" befahl der Schnitter. Diesmal wollte er sich nicht damit aufhalten, einen Wächter einzuschleichen, ihn durch hunderte von Fallen in Stücke reißen zu lassen, damit er (oder besser sie, denn beim letzten mal hatte Atera die Ehre. Zum Glück war sie ein Zombie und konnte sich so nach dem Überwinden der Fallen wieder zusammen nähen. Doch als dann ihre Kröte, Sir Henry, bedroht wurde, bekam sie doch einige Probleme (und einen Wutanfall)) zu Schluß aus dem Fenster springen mußte.
Verwirrt blickten die anderen Wächter den Hauptmann an.
"Hat er gerade Narrengilde gesagt?"
"Wieso das jetzt?"
"Was sollen wir denn da?"
"Hammer und Meißel?"
Murmelten einige der Wächter hinter Tods Rücken.
"Ist er verrückt geworden?" derjenige der diese Frage stellte bekam sofort einen Rippenstoß von der Obergefreiten Ptracy.
"Ich würde es mir zweimal überlegen, den Hauptmann als verrückt zu bezeichnen." Sagte sie mit einem Seitenblick auf den sich am Boden krümmenden Wächter.
Trotz der vielen bedenken zog die Truppe mit ihren Werkzeugen los. An der Narrengilde angekommen hämmerte Tod an das große Tor.
POCH, POCH.
Ein kleiner Spalt öffnete sich, aus dem ein Augenpaar blinzelte.
"Wer da?" kicherte der Mann hinter der Pforte.
"TOD" antwortete der Wächter wahrheitsgemäß.
"Tod wer?" fragte der Pförtner weiter, dabei kicherte er noch mehr. Diesen kannte er noch nicht.
"HAUPTMANN TOD VON DER STADTWACHE ANKH-MORPORK." Erklärte er ruhig.
"Hm ... den verstehe ich nicht." Der Torwächter klang traurig. Doch dann heiterte sich seine Stimme auf.
"Ich weiß! Ich werde Herrn Weißgesicht fragen. Er wird den Witz sicher verstehen. Macht?s gut." Der Schlitz im Tor schloß sich und die Wächter ließen ihre Schultern hängen.
"Und was nun?" fragte Rettich besorgt.
"Bis irgendeiner den Witz verstanden hat, kann es Jahre dauern." Erklärte sie weiter.
"Sie können Witzen nicht widerstehen?" wollte Ptracy interessiert wissen.
"JA. WIESO?" Tod sah keinen Zusammenhang zwischen ihrer derzeitigen Situation und dieser Tatsache.
"Tritt mal beiseite, Hauptmann!" sofort leistete Tod den Worten Ptracys folge und wartete genauso gespannt wie alle anderen auf das, was nun geschehen würde. Obergefreite Ptracy trat an das Tor und:
klopfte
Hinter sich hörte sie, wie mindestens ein Dutzend Hände gegen die Stirn klatschten. In einem Fall klang es recht knöchern. Innerhalb weniger Sekunden öffnete sich der Türschlitz und ein anderes Augenpaar fragte begeistert:
"Wer da?"
"Wir kommen von der Wache. Öffne sofort die Tür! Wir müssen mit Herrn Weißgesicht reden. Wenn du das nicht machst, wirst du die nächsten paar Wochen auch mit noch soviel Schminke kein weißes Gesicht mehr haben können!" erklärte Ptracy überfreundlich. Noch schneller als sich der Türschlitz geöffnet hatte, öffnete sich nun das gesamte Tor. Zufrieden sah Obergefreite Ptracy die anderen Wächter an. Diese nickten anerkennend.

13.09.1999 11:03

Ptracy

Gemeinsam folgten sie dem dem Narren der das Tor geöffnet hatte zum Büro von Herrn Weißgesicht. Unterwegs blieben sie dicht zusammengedrängt und wischen diversen Torten und Zuckergebäck aus. Dort angekommen, befahl Tod den anderen Wächtern zu warten, nur die Obergefreite Ptracy betrat mit ihm zusammen das Büro des Oberhaupts der Narrengilde. Herr Weißgesicht saß hinter seinem Schreibtisch und unterhielt sich mit dem verwirrten Burschen der sie eben noch am Tor abgewiesen hatte.
"Also, das verstehe ich nicht, der Wächter hat also gesagt er sei Tod und bei der Stadtwache?", fragte Herr Weißgesicht verwirrt.
"Ja und dann wollte er...", versuchte der Narr zu erklären als der Hauptmann ihm das Wort abschnitt:
"ENTSCHULDIGE BITTE, ABER WIR MÜSSEN DRINGEND MIT HERRN WEIßGESICHT SPRECHEN. DU SOLLTEST IHM DEN WITZ SPÄTER ERKLÄREN, IN ORDNUNG?".
"Hm, ja gut", leise vor sich hin murmelnd verließ der völlig aus dem Konzept gebrachte Bursche das Büro.

"Was kann ich also für Euch tun?", fragte Herr Weißgesicht betont freundlich.
"ICH BIN HAUPTMANN TOD VON DER STADTWACHE UND DAS HIER IST OBERGEFREITE PTRACY. WIR SIND HIER WEIL HEUTE MORGEN EIN ATTENTAT AUF KOMMANDEUR RINCE VERÜBT WURDE."
"Dürfte ich erfahren, was das mit der Narrengilde zu tun hat?", jetzt klang die Stimme schon unfreundlicher.
"WIR VERMUTEN DAS DIE ASSASINEN DAHINTER STECKEN UND SUCHEN JETZT DEN AUFTRAGGEBER".
"Richtig und da ich vor kurzem eine unerfreuliche Auseinandersetzung mit einigen ihrer Mitglieder hatte und Rince mein Vorgesetzter ist, könnten sie sich dafür an ihm rächen wollen.", warf Ptracy ein.
"Ich weiß gar nicht was sie meinen." entgegnete das Oberhaupt gelassen.
"Oh doch, ich habe vor etwa einer Woche die Schließung der "Sirrkuss" auf dem Platz der gebrochenen Monde veranlaßt. Sicher hat dies einige Narren und Clowns ihren Job gekostet", erwiderte Ptracy scharf.
"Wegen dieser Kleinigkeit wird sich ja wohl niemand weiter aufregen", versicherte Herr Weißgesicht hastig. "Außerdem können wir es nicht gewesen sein, weil...

13.09.1999 18:08

Tod

"wir schmeißen mit Torten und bringen doch keine Leute um." wich Herr Weißgesicht verlegen aus.
"NUN GUT! WIR SIND AUCH NICHT GEKOMMEN, UM SIE ZU BESCHULDIGEN..." begann der Hauptmann, dabei konnte er zusehen, wie die Anspannung von Herrn Weißgesichts Gesicht fiel. Voher ähnelte es einer schrecklichen Grimasse. Nun nur noch einer furchtbaren.
"...WIR WÜRDEN GERNE EINE IHRER WÄNDE EINREISSEN." endete der Schnitter.
"Was?" schrie das Oberhaupt der Narrengilde daraufhin entsetzt. Er sprang von seinem Sessel auf und beugte sich über den gesamten Schreibtisch.
"Ihr wollt WAS tun?" rief er noch einmal verwirrt.
"WIR WOLLEN IN DIE ASSASSINENGILDE EINBRECHEN. DA SIE UNS SICHER NICHT FREIWILLIG IHRE AKTEN DURCHSUCHEN LASSEN. UND DA DIE ASSASSINENGILDE DIREKT AN DIESES GEBÄUDE GRENZT, IST ES DAS EINFACHSTE HIER EINE WAND EINZUREISSEN. WIR HABEN NATÜRLICH UNSER EIGENES WERKZEUG MITGEBRACHT UND RÄUMEN NACHHER AUCH WIEDER AUF UND WIR VERSUCHEN LEISE ZU SEIN." erklärte der Hauptmann dem geschockten Gildenoberhaupt vollkommen ruhig.
"Verstehe. Und warum bei den vielen Göttern sollte ich euch das erlauben?" fragte der darauf hin gereizt.
"Nun ... vielleicht würden wir dann davon absehen, weiter nach möglichen Rachemotiven ihrer seits gegen den Kommandeur unserer seits zu suchen. Wogegen wir anderenfalls ja nicht weiter in Richtung Assassingegilde ermitteln können und uns vollkommen auf andere Verdächtige" hierbei schaute Ptracy Herrn Weißgesicht vielsagend an, "konzentrien müßten. Außerdem, wenn sie nichts zu verbergen haben ... sie würden der Stadt einen Dienst erweißen." schloß die Obergefreite.
"Hm ... Wächter die Einbrechen. Aber na gut. Tut was ihr nicht lassen könnt. Ich werde eure Leichen nicht beiseite räumen, wenn euch die Assassinengilde erwischt.

13.09.1999 20:18

Lyandra

Während Sie PTracy und Tod in dem Büro verschwinden sah, sah sich Lyandra in dem Raum in dem die beiden sie und ihre Kollegen zurückgelassen hatten um. Einige Flecken, die sich bei näherem Hinsehen als äußerst klebrig erwiesen, waren alles, was ihr an dem Vorraum zu Weißgesichts Büro auffiehl. Ansonsten befand sich nur noch der verwirrte NArr, der leise vor sich hinstammelnd immer noch versuchte die Pointe des Witzes zu enträtseln, sowie ein junger Bursche mit einem dicken Buch auf den Knien, welches die Aufschrift "101 Pointen für jede Gelegenheit - und wie man sie anwendet" trug. Lyandra war noch nicht lange in der Stadt, doch für sie sah diese ganze NArretei nach harter Arbeit aus. Witze die analysiert und Pointen die studiert wurden. Und hatte sie auf dem Weg hierhin nicht auch menschliche Siluetten als Zielscheiben gesehen? Es wunderte Sie, daß jemand, der gelernt hatte mit Torten zu schmeißen, für eine mit Petroleum gefüllte Flasche einen Assasinen anheuern mußte.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür von Weißgesichts Büro und ein zielstrebiger Tod trat heraus, dicht gefolgt von einer zufrieden lächelnden PTracy, sowie einem sichtlich nervösen Oberhaupt der Narrengilde.
"ALLE MANN FOLGEN MIR BITTE! ES WERDEN EIN PAAR KRÄFTIGE ARME BENÖTIGT!" wies Tod an und an Herrn Weißhaupt gerichtet fügte er hinzu: "WENN SIE SO LIEBENSWÜRDIG WÄREN UNS DEN WEG ZU WEISEN?"
"Äh, wenn ich einen Vorschlag machen dürfte...äh, vielleicht nehmen wir die Wand im Keller, damit wir werder auf unserer noch auf der nebenliegenden Seite zuviel Aufmerksamkeit erwecken..."
"Wir sind für ihre Vorschläge offen, sowie dankbar für ihre Hilfsbereitschaft" antwortete PTracy mit honigsüßem Lächeln: "Wir wollen doch hier keinen Sirrkuss veranstalten."
Nachdem auch der letzte Wächter die enge feuchte Treppe je nach Möglichkeit heruntergeschritten, getrippelt oder gestampft war, gab Tod die Anweisungen: "ALLE MIT HAMMER UND MEIßEL BEWAFFNETEN VORTRETEN. DURCHBRUCH DER WAND DURCHFÜHREN - MARSCH"
Fragende Blicke wurden unter den Anwesenden gtauscht. Hatte Tod wieder ein Buch über "Personalführung leichtgemacht" gelesen? Jedoch schien dieses mehr den Titel "Führen der Truppen in die Schlacht" getragen zu haben, deswegen setzte PTracy erklärend hinzu :"Ihr hab richtig gehört und hoffentlich auch verstanden. Wir schlagen in diese Wand einen Durchbruch zur Assasinengilde...äh, genau, exakt an der von Hauptmann Tod angezeichneten Stelle". Alle Augen richteten sich auf Tod, der versuchte an möglichst unauffölliger Stelle seiner Kleidung den Kreidestaub von den Fingern zu wischen (was ihm schließlich doch nicht gelang) und blickten danach auf den säuberlich auf die and gezeichneten Durchgang.
"JA, SO HABE ICH MIR MEINE ERMITTLUNGEN VORGESTELLT" sagte Tod eine halbe Stunde später, als neben den von einer Staubschicht bedeckten Wächtern, ein mannshohes Loch in der Wand prangte.
"Vielleicht kann ich in Hundegestalt von größerer Hilfe sein" sagte Lyandra, während sie sich nach einer vor Blicken geschützten Stelle umsah. "Wenn mir vielleicht gleich einer das Stück stoff unter die Nase halten würde?"
Wenige Minuten später saß ein schwarzer Königspudel erwartungsvoll vor Tod und und kratzte sich hinter dem Ohr.

13.09.1999 21:21

Rettich

Rettich wolte schon den Koenigspudel taetscheln, doch ein bedrohliches Knurren liess es bei der Absicht.
" ' tschuldigung." stammelte sie.
Lyandra schnueffelte am Stoff, schnueffelte an der Mauer entlang und zog sich wieder in die Ecke zureuck,um ihre menschliche Gestalt anzunehmen.
"UND?" fragte Tod erwartungsvoll.
Lyandra strich ihr Haar zur Seite. Sie hatte das dringende Beduerfniss sich an Stellen zu kratzen, wo sich ein Mensch nicht kratzen sollte.
"Der Geruch stammt eindeutig aus dre Assasinnengilde. Die Farbe ist charismatisch fuer dieses Gemaeuer. Der Attentaeter ist ca. 30, maennlich, hat volles schwarzes, Haar und blaue Augen."
"Und das hast du alles aus diesem Fetzen Stoof herausgeschnueffelt?" fragte Ptracy unglaeubig und zugleich voller Bewunderung.
"Nein", seufzte Lyandra," nur das der Assasine maennlich und um die dreissig ist. Aber waere es nicht toll, wenn er blaue Augen und dunkles Haar haette?"
Inzwischen untersuchte Tod das Loch. Loser Lehm broeckelte durch seine Finger hindurch.
"HMM",murmelte er,"ICH HAETTE NICHT GEDACHT, DASS DAS GEMAEUER DER GILDE SO LEICHT ZU DURCHSTOSSEN IST. WO DOCH JEDER WEISS, DASS DIE GILDE ZU DEN MAECHTIGSTEN UND VORALLEM REICHSTEN GILDEN DER STADT GEHOERT."
Doch die Waechter beachteten diesen Umstand nicht weiter, sondern krochen nacheinander durchs Loch ins Gebauede der Assasinengilde. Es war dunkel und roch modrig. Tod bueckte sich, da die Decke zu niedrig fuer ihn war. Blaue Augen glimmten in der Dunkelheit. Es war ein beunruhigender Gedanke, wenn man wusste, dass die Augen Tod gehoerten, und erst recht wurde dieser Gedanke zum Horror, wenn niemand sonst bei einem war, der einem sagen konnte, dass man noch lebt.
Die Waechter tasteten sich am kalten Stein entlang. Manchmal ertoente ein Rascheln oder kurzes Quiecken, doch die Gruppe verschwendete keinen Gedanken daran. Sie nahm es jedenfalls ich ganz fest vor.
Tod schritt, bzw. kroch allen voran, denn er konnte als einziger in der Gruppe in der Dunkelheit sehen. Obwohl, Lyandra hatte als Werwolf auch kein Problem damit, sich in der Finsterniss zurechtzufinden. Sie folgte, im wahrsten Sinne des Wortes, ihrer Nase.
"Stop." rief sie.
"Ich rieche...Blut."
Tod und der Rest hielten sofort an.
"WOHER STAMMT DER GERUCH." wollte Tod wissen.
"Ich...ich weiss nicht. Der Geruch ist sehr intensiv. Es ist... Menschenblut."
Tod nickte und sah sich um. Man muss sich eine Art 7. Sinn vorstellen, mit dem Tod sah. Fuer ihn war alles gleich, aber wenn er wollte, konnte er sehr praezise sein.
Seine knochigen Finger glitten uber die lehmige Mauer. Ploetzlich klackte es. Ein Mauervorsprung erschien und ehe es sich die Waechter versahen, oeffnete sich ein Geheimgang.
Tod nickte zufrieden.
"KOMMT DER GERUCH AUS DER RICHTUNG?" fragte er hoffnungsvoll.
"Ja...ich glaube...ja."

13.09.1999 23:33

Ptracy

Langsam und widerstrebend setzte sich der Trupp unter Tods Führung in Bewegung. Der Gang schien seit Jahren verborgen gewesen zu sein. Die Wände waren mir Flechten und Spinnennetzen überzogen und die Luft roch modrig. In der Dunkelheit glänzten mehrmals kleine rote Augen auf und alle hofften inständig das sie Ratten gehörten. Sogar Dios begann leise zu winseln und drängte sich dicht an Ptracy, doch die fühlte sich kaum besser und schloß rasch zu Tod auf. Bei dem Hauptmann fühlte sie sich schon wesentlich sicherer, zumal er ihr versprochen hatte ihr sofort Bescheid zu geben, falls sie sterben sollte ohne es zu bemerken. Lyandra mußte sich unterdessen sehr zurückhalten, mit jedem Meter wurde der Blutgeruch stärker und durchdringender.
"Es scheint als sei vor kurzem noch jemand hiergewesen.", bemerkte Ptracy nervös.
"WIE KOMMST DU ZU DER ANNAHME WENN ICH FRAGEN DARF?" wollte Tod wissen.
"Nun, die Fackeln in den Wandhalterungen scheinen erst vor kurzem erloschen zu sein, sie sind noch warm.", stellte Ptracy fest.
Eigentlich war warm der falsche Ausdruck, verdammt heiß traf es eher. Schmerzerfüllt saugte sie an ihrem verbrannten Finger.
"KANN ICH HELFEN?", bot Tod hilfsbereit an.
"Nn, ght schn wiedr trtzem dnke", erwiderte die Gefreite immer noch am Finger lutschend.
Nach unendlich erscheinenden Minuten kamen sie an eine Abzweigung, der Gang gabelte sich in zwei Richtungen auf.
"Und jetzt? Ich habe keine Lust mich zu verirren und hier unten zu verrotten", jammerte Rettich.
"Ich bin sicher das der rechte Gang der Richtige ist.", seufzte Lyandra.
"Ach ja? Und woher...", als Rettich in das verzerrte Gesicht Lyandras blickte verschluckte sie den Rest der Frage schnell wieder.
"ICH DENKE WIR KOMMEN JETZT OHNE LYANDRAS HILFE AUS, SIE SOLLTE LIEBER HIER WARTEN. RETTICH UND ARTERA IHR BLEIBT BEI IHR! DIE ANDEREN FOLGEN MIR!", befahl Tod hastig, womit er ungewöhnlich viel Feingefühl bewies.
Ptracy bedachte ihn dafür mit einem überraschten Seitenblick. Die verbliebene Wache erreichte nach kurzer Zeit eine kleine Kammer. Darin standen ein Stuhl und ein Tisch, aber es gab auch eine Leiche. Nach dem Gewand des Toten zu urteilen handelte es sich eindeutig um einen Assassinen, zwar hatte er keine blauen sondern braune Augen aber ansonsten stimmte sein Äußeres mit Lyandras Beschreibung überein. Ach ja, von der aufgeschlitzten Kehle des Mannes hatte sie auch nichts berichtet. Da sie sich hier in der abgeschlossenen Kammer sicher genug fühlten entzündeten sie eine der Fackeln. Sofort fiel Ptracys Blick auf ein winziges Detail des Umhangs des Toten. "Hauptmann? Wärst Du so freundlich mir mal das Stück Seide zu geben, daß wir unter Kommandeur Rinces Fenster entdeckt haben?"
"SICHER HIER IST ES, ABER ICH VERSTEHE NICHT GANZ WAS DU DAMIT BEZWECKEN...", jetzt sah Tod es auch.
Das Stückchen Seide paßte haargenau an eine fehlende Ecke des Mantels des Asassinen.
"HM, WOMIT WIR ZWAR DEN TÄTER HÄTTEN ABER VOR EINEM VERMUTLICH NOCH GRÖßEREM RÄTSEL STEHEN DÜRFTEN." Tod seufzte, was bei ihm sehr eindrucksvoll klang, langsam wurde die Sache kompliziert!

14.09.1999 02:06

Rettich

"Also, ich fasse zusammen." sagte Ptracy, waehrend sie sich die Stirn mit den Fingerkuppen massierte.
"Auf Kommandeur Rince wurde ein Mordanschlag veruebt, offensichtlich von einem Assassinen, der ein Stueck seines Umhangs am Ort des Geschehens verloren hat. Daraufhin sind wir zur Narrengilde gegangen, wo wir nach einigem hin-und her schliesslich ein Loch in die Assassinengilde gemeisselt haben, um an die Unterlagen zu kommen, die den Auftraggeber preisgeben. Und nun sitzt liegt ein toter, gedungener Moerder hier mit aufgeschlitzter Kehle, der zufaellig auch versucht hatte Rince umzubringen. Habe ich das richtig verstanden?"
Tod nickte.
"GUTE AUFFASSUNSGABE."
"Und nun?"
"ICH WUERDE VORSCHLAGEN, DASS WIR DIE LEICHE EXAMINIEREN, UM AUF DIE TODESURSACHE UND EIN VERMEINTLICHES MOTIV ZU KOMMEN."
"Hmm, ich wuerde, natuerlich rein hypothetisch, sagen, dass die Todesursache Verbluten ist, da die Halsschalgader aufgeschnitten ziemlich freiliegt. Aber vielleicht will er auch nur besser atmen koennen."
To schaute Ptracy verwirrt an. Leider gehoerte das Verstehen von Ironie noch nicht zu seinen Faehigkeiten.
"RICHTIG."
Tod schritt zum Koerper.
"UND HIER," sagte er, waehrend er ein Brotmesser hochhob," IST DIE TATWAFFE."
"Ein Brotmesser?" fragte Ptracy erstaunt.
"JA.", war Tod's kurze Antwort.
Tod untersuchte den Umhang des Leichnams mit Professionalitaet. Er hatte ja schliesslich recht oft mit ihnen zu tun. Zu Tage foerderte er ein verschlissenes Tagebuch und mehrere Wurfdolche, Giftampullen, eine ausklappbare Armbrust mit Zielvorrichtung und einige Fussangeln. Ptracy wog einen der Wurfdolche in der Hand. Er war perfekt ausbalanziert, dieser Assassinne ist, aeh.. war, ein Meister seines Faches. Tod schlug die erste Seite des Tagesbuchs auf.
"SEIN NAME WAR MERAT KILL. DER REST DES TAGESBUCHS IST AUSGERISSEN. "
"Eine tote Spur wuerde ich sagen. Aber nehmen wir trotzdem all seine Habsachen mit, Grinsi kann sie alchemistisch untersuchen. Vielleicht kommt dann was raus."
"GUT. KEHREN WIR LIEBER ZUREUCK. WENN MAN UNS HIER ENTDECKT, KOENNTE ES MAECHTIG AERGER GEBEN, WITWENAMCHER IST SEHR, SEHR EINFLUSSREICH. WIR WERDEN UNS SPAETER UM DIE LEICHE KUEMMERN, ERSTMALS GILT ES DEN MOERDER DES MOERDERS UND DEN AUFTRAGGEBER ZU FINDEN."
Tod war stolz auf sich. Ein Wortspiel!

14.09.1999 03:37

Tod

Sie irrten durch die langen Gänge zurück zu der Stelle, an der sie die anderen verlassen hatten. Dabei mußten sie mehrmals umkehren, da sie sich in Sackgassen wiederfanden. Ohne Lyandras "animalische" Gabe war die Orientierung in diesen Gängen kein Kinderspiel. Obwohl die Kinderspiele in Ankh-Morpork auch nicht einfach waren. Das einzig einfache daran waren die Regeln. Es gab nur eine:
Wer überlebt, hat gewonnen!
Eine gute Stunde später erreichten sie nun die anderen. Lyandra fanden sie in einer Ecke kauernd vor. Die kurze Distanz zu der frischen Leiche und die lange Wartezeit brachten sie fast um den Verstand.
"Was habt ihr entdeckt?" wollte sie daher auch sofort wissen, um entweder endlich diesen Gang und damit den Geruch frischen Blutes zu verlassen oder unkontrolliert ihrem Drang nachzugeben und mit Hilfe ihrer Fangzähne die Leiche so in Stücke zu reißen, das danach absolut nichts mehr von ihr übrig blieb.
"DIE LEICHE DES ASSASSINEN, DER DEN ANSCHLAG AUF KOMMADEUR RINCE VERÜBT HAT. IHM WURDE MIT DIESEM BROTMESSER" Tod hielt das blutende Messer in die Höhe, damit es alle sehen konnten. Dies brachte Lyandra nur noch mehr in Rage, so dass der Schnitter das Messer schnell wieder unter seiner Robe verschwinden ließ.
"DIE KEHLE AUFGESCHNITTEN." Endete er seinen Bericht.
"Und er hieß Merat Kill." Ergänzte Obergefreite Ptracy noch hilfsbereit.
"ACH JA. STIMMT. WO WIR SCHON EINMAL HIER SIND, SOLLTEN WIR UNS SEINE AKTE ANSEHEN UND SEINEN LETZTEN AUFTRAGGEBER AUSFINDIG MACHEN. WOBEI ICH GLAUBE, DASS DU, LYANDRA, AN EINEM SO:CHEN ORT NICHT RICHTIG AUFGEHOBEN BIST. KEHRE MIT ATERA ZUR WACHE ZURÜCK UND LASS ALL DIESE GEGENSTÄNDE" Der Hauptmann holte einen wahren Berg von Beweismitteln aus seinen Taschen und überreichte ihn Lyandra, "VON KORPORAL KLEINPO UNTERSUCHEN. UND DAS HIER NIMMT BESSER ATERA. VORSICHTIG DAMIT DU DIR NICHTS ABSCHNEIDEST." warnte Tod noch zuvorkommend die Untote als er ihr die Tatwaffe überreichte. Er kannte ihr Problem mit den herab fallenden Körperteilen, denn er war schon ein paar mal über sie gestolpert.
"Ich werde achtgeben, Sir. Komm Lyandra! Laß uns von hier verschwinden!" Die beiden eilten die Gänge zurück, um der Dunkelheit möglichst schnell zu entkommen.
"Hey! Lyandra! Warte! Wir finden hier doch niemals ohne dich raus." brüllte Rettich den beiden noch hinter her, doch es war bereits zu spät. Sie waren in einem der unzähligen Gänge des Kellers verschwunden.
"NA WENIGSTENS HABEN WIR NOCH DIE FACKEL..." begann der Hauptmann gerade, als sie in seinen Händen erlosch.
"So?" fragte Ptracy darauf hin. In Tods tief blauen Augen war ein Hauch von Verlegenheit erkennbar.
"HM. NA GUT! WENIGSTENS HATTEN WIR BIS GERADE NOCH EINE FACKEL. IRGENDWELCHE VORSCHLÄGE?" fragte er ein wenig beleidigt.
"Wir könnten da lang gehen." Schlug Rettich vor und zeigte dabei in eine Richtung, die die anderen nicht sehen konnten.
"Oder da lang." Schlug Obergefreite Ptracy schnippisch vor und hielt einfach nur die Hand in die Luft.
"GUT! GEHEN WIR DA LANG!" befahl Hauptmann Tod daraufhin, denn eine Entscheidung mußte ja getroffen werden.

14.09.1999 17:13

Tod

Und so irrten sie zwei weitere Stunden durch die Keller der Assassinengilde. Insgeheim verfluchten die meisten Wächter aber inzwischen nicht die Assassinen, sondern die Gilde der verrückten Architekten und Labyrinthebauer. Erschöpft glitten die geschafften Wächter neben den von ihnen in die Wand gemeißelten Durchgang zu Boden. Niemand hatte ihnen bei ihrer Rekrutierung gesagt, dass das Leben in der Wache mit so hohen körperlichen Strapazen verbunden war.
"WENN WIR ALLE VERSUCHEN DURCH DAS GEBÄUDE ZU SCHLEICHEN, WERDEN WIR INNERHALB VON SEKUNDEN ENTDECKT. DAHER SCHLAGE ICH VOR, DASS ICH MIT DER OBERGEFREITEN" Dabei zeigte er auf Ptracy,
"ALLEINE WEITER GEHE. DA SIE NICHT BEIM MEISSELN GEHOLFEN HAT, DÜRFTE SIE AUSGERUHT GENUG SEIN." Diese Worte ließen sie vor Scham erröten, aber es war richtig, sie hatte keinen Finger gekrümmt, um das Loch in die Wand zu schlagen.
"IHR ANDEREN WERDET HIER WACHE HALTEN. DAMIT WIR AUF DEM RÜCKWEG NICHT IN EINER FALLE SITZEN. UNTER UMSTÄNDEN WERDEN WIR ES DANN EILIG HABEN. SEHR EILIG." Fügte er hinzu, um den dramatischen Effekt noch etwas zu verstärken. Nach diesen Worten schlichen die beiden die Kellertreppe hinauf und stoppten erst, als sie den Absatz vor der Tür erreichten. Vorsichtig öffneten sie diese.
Der Gang war leer. Sie befanden sich im untersten Stock. Das Büro von Lord Witwenmacher, in dem sich die Akten mit den Auftraggebern befanden, lag im dritten und war laut den Berichten von Atera mit unzähligen Fallen gesichert. Aber darum mußten sie sich im Moment noch keine Sorgen machen. Ihr größtes Problem bestand erst einmal darin, unerkannt bis in den dritten Stock zu gelangen.
"Hauptmann, du wirst hier mit deiner Schwarzen Robe nicht auffallen. Aber ich bin praktisch ein bunter Hund." Bei diesen Worten mußte die Obergefreite an ihren Hund Dios denken, den sie im Keller zurücklassen mußte.
"HUND? ABER ICH DACHTE DU SEIST EINE FRAU?" Verwirrung zeichnete sich auf dem Gesicht des Schnitters ab. Nein, Metaphern waren einfach nicht seine Stärke.
"Ich meine, dass man mich sofort erkennen würde, sobald man mich sieht. Zum einem bin ich eine Frau und zum anderen Trage ich ein Kettenhemd mit dem Emblem der Wache." erklärte Ptracy geduldig.
"ACHSO." Tod verstand nicht wirklich, was das nun mit Hunden zu tun hatte, aber es machte sich immer schlecht vor niederen Rängen so etwas einzugestehen.
"Mir kommt da eine Idee. Wenn ich mit unter deinen Umhang..." begann sie, schlagartig veränderte sich Tods bereits Knochen blasse Gesichtsfarbe in etwas, was man mit blasser als das weißeste Weiß bezeichnen mußte.
"UNTER MEINEN..." begann auch er entsetzt.
"Na ja. Wenn wir uns im Gleichschritt bewegen." deutete die Obergefreite an.
"MIR BLEIBT WOHL KEINE ANDERE WAHL."

Die beiden erklommen den ersten Absatz und versuchten dabei ihre Koordination zu verbessern. Bis jetzt hätte selbst ein Steuerbeamter sie als zwei Personen erkannt und bei der Gelegenheit auch gleich doppelt kassiert. Als sie im ersten Stock angelangten machte der Hauptmann einen Assassinen aus und blieb vorsichtshalber stehen. Ptracys Rüstung schepperte unter seinem Mantel. Um ganz sicher zu gehen zog der Schnitter die Kapuze seiner Robe noch etwas tiefer. Doch der Assassine kam direkt auf sie zu.
"Da hat wohl jemand seine Dolche nicht richtig fest gemacht." Scherzte er, während er die beiden passierte. Kollegenhaft stieß er mit dem Ellenbogen auf Rippenhöhe zu.
"Autsch." kreischte Ptracy, die der Schlag direkt ins Gesicht traf.
"Was?" der Assassine, der schon fast vor rüber gegangen war, drehte sich noch einmal um.
"ÄH. JA NICHT FESTGEMACHT. HA HA." Hoffnungsvoll wartete Tod ab. Der Asssassine ging irritiert weiter.
"Gut gemacht." Lobte Ptracy ihren Vorgesetzten. Es konnte schließlich nie schaden mit dem Tod gut zu stehen.
"WIE GEHT ES DEINER NASE?"

14.09.1999 17:45

Tod

"Danke! Ganz gut. Warum mußte der Kerl auch so feste zuschlagen?" fragte sich Ptracy laut.
"ICH GLAUBE, ES WAR ETWAS, WAS FREUNDE ZUM SPASS MACHEN." Tods Miene hellte sich auf. Ein Freund. Bisher hatte ihn noch niemand als Freund bezeichnet. Irgendetwas an ihm ließ die Leute lieber mit Vorsicht schreiend weg rennen.
"Häähm." räusperte sich Ptracy über deutlich, was den Hauptmann aus seinen Gedanken riß.
"Laß uns schnell weiter! Bevor mir noch jemand ein blaues Auge verpasst." Drängte die Obergefreite. Woraufhin Tod den Weg in den dritten Stock fortsetzte. Er verstand gar nicht, was Ptracy hatte. Er mochte blaue Augen und fand, dass sie ihm recht gut standen. Sie hatten erstaunliches Glück, denn sie begegneten bis zum dritten Stock keinem weiteren Assassinen mehr. Es könnte aber auch daran gelegen haben, dass gerade das Mittagessen in der Mensa ausgeteilt wurde und alle Assassinen daher in die umliegenden Restaurants geflüchtete waren. Nun standen sie einem weitaus größerem Problem gegenüber:
Einem Gang voller Fallen. Eine tödlicher als die andere. Alle von den erfahrensten und ältesten der Assassinen erfunden und erprobt. In den meisten Fällen war es auch das Letzte, was die Assassinen erprobt hatten. So nahmen sie das Geheimnis um das Entschärfen der Fallen mit ins Grab. Oder besser gesagt, mit auf den Fußboden, die Decke und bei einigen äußerst ausgefallenen Fallen, sogar bis zum Ende des nächsten Treppenabsatzes. Und alle Fallen waren mit dem Alarmsystem des Gildenhauses verbunden. Nur die kleinste Berührung und der Gang würde von Assassinen nur so wimmeln. Und die waren garantiert nicht mehr so gut gelaunt, wie der den sie eben im Gang begegnet waren.
"Wir haben doch keine Chance, da durch zu kommen. Da müßten wir schon fliegen können. Die einzigen die hier durch kämen, wären die Assassinen, die die Fallen entwickelt haben." erklärte die Obergefreite niedergeschlagen. Der Hauptmann sah darin jedoch kein Problem.
"DANN FRAGEN WIR SIE DOCH EINFACH." schlug er vor.

14.09.1999 18:14

Tod

Obergefreite Ptracy konnte nicht glauben, was sie da gerade gehört hatte. Hauptmann Tod wollte doch tatsächlich mit den verstorbenen Assassinen reden. Vorsichtshalber kam sie unter seinem Mantel hervor und trat einige Schritte zurück. Der Schnitter bemerkte ihren ängstlichen Blick fragte nach.
"GIBT ES EIN PROBLEM? DU HAST DOCH SELBST GESAGT, DASS DIE TOTEN ASSASSINEN DIE EINZIGEN WÄREN, DIE DEN WEG DURCH DIE FALLEN KENNEN WÜRDEN. UND FÜR MICH IST ES EIGENTLICH KEIN GROSSES PROBLEM MIT IHNEN ZU SPRECHEN. ABER WENN DU EINEN ANDEREN WEG KENNST, ICH BIN IMMER FÜR DIE METHODEN DER STERBLICHEN OFFEN." Bemerkte Tod. Der Obergefreiten lief erneut ein eiskalter Schauer über den Rücken. Er hatte "der Sterblichen", oder besser "DER STERBLICHEN" gesagt.

14.09.1999 20:30

Ptracy

"Äh, wie wäre es wenn wir statt dessen lieber wieder ganz unauffällig nach unten gehen würden und dann...",Ptracy gab auf, mit Tod zu verhandeln hatte sowieso nie Aussicht auf Erfolg.
Aber hatte sie dort eben nicht auf dem Gang einen großen Schrank gesehen?
Besser ein Mal feige als immer tot.
"Ähem, Hauptmann würde es Dir viel ausmachen, wenn ich solange da drüben warte. Ich legte noch nie wert auf die Bekanntschaft mit Assassinen, Verstorbene bilden da keine Ausnahme.", sie erschauerte abermals.
Noch bevor der Schnitter antworten konnte war sie nur noch eine Silhouette.
Tod war beeindruckt, selten hatte er jemanden so schnell laufen sehen.
"HM, WEIß GAR NICHT WAS SIE HAT.", murmelte er leise.
"SO, DANN WOLLEN WIR MAL!", mehr konnte die Obergfreite nicht mehr hören, da sie sich auch noch die Ohren zuhielt, nur um ganz sicher zu gehen.
10 Minuten später öffnete jemand langsam die Schranktür. Ptracy stockte der Atem, da das Erste was sie sah ein pechschwarzer Mantel war und der hätte ebensogut einem Assassinen gehören können. Doch dann erkannte sie das inzwischen vertraute blaue Glühen in Tods Augenhöhlen und war erleichtert. Eigentlich seltsam dachte sie, wer konnte sonst schon noch von sich behaupten, daß ihn der Anblick des Todes beruhigte?

14.09.1999 22:32

Tod

"DER WEG IST NUN FREI. KOMM SCHNELL! WIR SOLLTEN HIER FERTIG SEIN, BEVOR DIE ASSASSINEN IHR MITTAGESSEN BEENDET HABEN." Der Hauptmann zog sie aus dem Schrank und schleißte sie den Gang hinunter. Vor Lord Witwenmachers Büro hielt er an. Besonders vorsichtig, auf der Hut vor weiteren Fallen, die doch noch den Alarm auslösen könnten, öffnete er die Tür zum Vorzimmer. Es war leer. Die beiden Wächter schlichen hinein und schlossen die Tür hinter sich fest zu. Sofort machten sie sich daran die Aktenschränke zu durchsuchen.
"Kahlkopf ... Kehlenschneider ... Kill. Merat Kill. Ich hab?s gefunden." berichtete Obergefreite Ptracy erfreut und zog einen dicken Aktenordner aus dem Schrank.
"Scheint ja schon eine ganze Menge Arbeit gehabt zu haben." stellte sie fest, während sie durch die Papiere blätterte.
"Und den auch? Nein ... und der? Sieh mal hier Hauptmann! Der letzte Eintrag:
"wurde wegen Misserfolg aus der Gilde "entlassen"."
So nennen die das hier also." Stellte Ptracy erschrocken fest. Tod schaute ihr noch immer über die Schulter und deutete auf einen früheren Eintrag in die Akte.
"DA! SEIN LETZTER AUFTRAG:
"Ziel: Kommandeur Rince, Stadtwache
Inhummierungsart: Verbrennen
Zahlung: dreihunderttausend Ankh-Morpork Dollar, BAR!"
NICHT VIELE KÖNNEN SICH SO ETWAS LEISTEN. DIE ERMORDUNG DES KOMMANDEURS MUSS JEMANDEN SEHR WICHTIG GEWESEN SEIN.
"Auftraggeber: ..."
NEIN? DER?" ebenfalls verwirrt schloß Ptracy den Aktendeckel.
"Wir müssen sofort zu den anderen. Wenn das stimmt, sind wir alle in höchster Gefahr." Stammelte sie.
"DU HAST RECHT. SCHNELL RAUS HIER!" ohne auf das Unentdecktbleiben zu achten, rannten sie auf den Gang hinaus und die Treppen hinunter. Sie mußten die anderen Wächter so schnell wie erreichen.

14.09.1999 22:54

Ptracy

Dabei stolperten sie über etliche versteckte Fallen die Lord Witwenmachers Büro gegen Ausbrecher sicherten. Er schien ein sehr misstrauischer Mensch zu sein.
"MIST, DIE HATTE ICH GANZ VERGESSEN! WIE DUMM VON MIR."
Fünf Minuten und etliche Messer, Äxte und Schwerter später befanden sie sich wieder im Kellergewölbe.
Ptracy entfernte gerade ein Messer aus ihrem Brustharnisch.
"Es kann also gar nichts passieren wie?", ihre Knie zitterten unaufhörlich.
"WAS DENN, WIR, ÄHEM ICH MEINTE DU LEBST DOCH NOCH", bei diesen Worten bearbeitete Tod einen Pfeil der sich zwischen seinen Rippen verklemmt hatte.
"ABER WIR SOLLTEN UNS DENOCH BEEILEN, ICH FÜRSCHTE WIR HABEN DEN ALARM AUSGELÖST"
"Ach, das ist mir gar nicht aufgefallen", erwiderte Ptracy scharf.
Sie stürmten weiter durch die finsteren Gänge bis sie endlich die wartenden Wächter erreichten.
Die hatten es sich gerade bei einem Kartenspiel gemütlich gemacht als die Beiden um die Ecke bogen und an ihnen vorbeirauschten. Sie waren dabei nicht viel mehr als ein Schatten.
"WÄCHTER FOLGT MIR!", rief Tod ihnen zu.
Doch das war eigentlich überflüssig gewesen da genau im selben Moment einige bis an die Zähne bewaffnete Assassinen in den Gang einbogen.
In einem wilden durcheinander aus Armen und Beinen floh die Wache aus dem Gebäude der Narrengilde.
Kein sehr rühmlicher Abgang wie sie sich später eingestehen mußten.

14.09.1999 23:32

Rettich

Ptracy und Tod rannten um ihr Leben bzw. um ihre Existens, und um die ihrer Kameraden.
"Was ist mit den restlichen Fallen. Hast du alle deaktiviert?" fragte Ptracy im Rennen.
"NEIN. NUR DIE AUF DEN WEG ZUM BUERO." antwortete Tod.
"ABER ICH WEISS WIE WIR SIE UMGEHEN UND NICHT AUSLOESEN."
"Wie?"
"FOLGE MIR."
Tod und die Obergefreite bogen in einen anderen Gang ab.
"Toll. "sagte Ptracy. "Eine Sackgasse. Nur ein Fenster zum Ankh hin."
Tod nickte wissend.
"HALTE DICH AN MEINER KAPUZE FEST. WIR SPRINGEN."
"Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaasssssssssssssssssssssss."
schrie Ptracy als sie Richtung Ankh fiel.
Der Aufrpall war wie erwartet hart, doch Ptracy bildete sich ein, dass der Ankh ihren Fall aufgefangen hat. Oder besser gesagt Tod hat ihren Fall aufgefangen, denn Ptracy fand sich auf Tod's Ruecken wieder. Der Geruch und der Aufprall hatte den Hauptmann nicht geschadet.
"LOS.'' schrie Tod." HALTE DICH FEST, ICH BIRNGE DICH ZUM UFER."
Ptracy winselte kurz, als Tod mit ihr im Schlepptau losrannte.
Endlich erreichten sie das rettende Ufer. Ptracys Gesicht war leicht blua angelaufen, da sie die Luft angehalten hatte. Ihr wuerde der Geruch des Ankhs einige Zeit anhaften. Sie klopfte ihre Ruestung ab. Einige Stellen waren veraetzt.
"Wir..wir...Ankh..."stotterte sie noch immer unter Schock.
Tod reagierte mit einem kurzen Nicken.
"KEINE ZEIT AUSZURUHEN. WIR MUESSEN ZUM WACHHAUS, BEVOR ER KOMMT."
Sie rannten.
Sie rannten gegen die Zeit, gegen die Vrenunft und gegen das Schicksal.
"Das..das schaffen wir nie." keuchte die Obergefreite.
Tod antwortete nicht. War er etwa am Zweifeln?
Als sie ankamen stand das oberste Stockwerk der Wache in Flammen. Ptracy fiel auf die Knie. Tod schaute mit leeren Augenhoehlen auf das brennende Gebauede. Einige Waechter die davor aus der Assassinengilde zureuckkamen hatten eine Wasserkette gebildet. Unter ihnen war Rettich und Atera.
Rettich kam zu ihnen ruebergeeilt.
"Wir waren gerade angekommen und wollten die Beweismittel zu Grinsi bringen, als das Feuer ausberstete. Es...es ist kein normales Feuer, wir koennen soviel Wasser wie wir wollen drauschuetten, keine Flamme erlischt." sagte Rettich unter Traenen. Ihre Reustung war russverschmiert.
"SIND NOCH WAECHTER IM GEBAUEDE?", fragte Tod.
"Ja..." stammelte Atera."Lyandra, Rince und Grinsi."
"Wir koennen sie nicht rausholen, das Feuer, es ist zu heiss."
Tod nickte und rannte ins brennende Wachhaus.
Rettich und Atera blickten ihm nach. Sollte es das letzte sein, was sie vom Hauptmann sahen?
Durchs Fenster in der Mensa

14.09.1999 23:48

Tod

Das die Wächter erst aus dem Keller der Gilde flohen und danach durch das Fenster auf den Ankh entkamen, läßt sich folgendermaßen erklären:
Während Tod und Ptracy voran stürmten, rissen sie durch ihre hohe Geschwindigkeit, die nur durch dutzende schwer bewaffnete Assassinen hervor gerufen werden kann, ein Loch in das Raum-Raum-Gefüge. Tods vorheriges Gespräch mit den Seelen der verstorbenen Assassinen hatte dies bereits erheblich geschwächt. Die beiden Wächter verschwanden kurz bevor die anderen an der gleichen Stelle eintrafen. Die störte das jedoch wenig und daher rannten sie nach guter, alter Wächtermanier einfach panisch kreischend vor den Assassinen davon, zurück zum Wachhaus am Pseudopolisplatz. Dort, nahmen sie jedenfalls an, waren sie in Sicherheit.
Währenddessen materialisierten, das heißt sie tauchten an einer anderen Stelle wieder auf, Hauptmann Tod und Obergefreite Ptracy an genau der Stelle, an der der Schnitter zuvor die Seelen der Assassinen beschwor. Nach einem kurzen Moment der Verwirrtheit erkannten sie, dass sie noch tiefer in der sprichwörtlichen S..., besser: sie waren noch näher dran getötet, inhummiert, ermordet, niedergemetzelt (Anm.: Diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen.) ... zu werden, als noch einen Augenblick zuvor. So wandten sie sich dem Fenster entgegen.

15.09.1999 08:01

Atera

Die Flammen schlugen immer höher und bald legte sich der dichte Rauch über den Pseudopolisplatz. Eine Menge Schaulustiger hatte sich eingefunden, hockte teilweise auf dem staubigen Boden und wettete, ob Hauptmann Tod das Wachhaus lebend und noch dazu mit den drei anderen verlassen würde. Seine Chancen standen nicht gerade gut. Doch ein Teil der Menschen half den Wächtern eimerweise Wasser in und auf das Gebäude zu schütten. Zum Teil aus Sorge, daß das Feuer auf andere Häuser übergreifen konnte und zum größten Teil wegen einigen gefährlich einzustufenden Wächter, die die Leute dazu "überreden" konnten mitzuhelfen. Doch eigentlich gab es nicht mehr viel zu retten. Das trockene Holz brannte wie Holz eben in solchen Fällen brennt, nämlich ziemlich heftig. Die Zeit verstrich und noch immer keine Spur von Tod. Wie konnten sie ihm nur helfen?
"Wir müssen etwas unternehmen!", sagte Korporal Atera,"einige unserer besten Leute sind dort drin."
Aus dichtem Rauch kam eine Gruppe Wächter zu ihr.
"Was sollen wir denn tun. Wir können nicht ins Haus, wir würden alle verbrennen. Selbst du."
Oh ja, Atera wußte das nur zu gut. Sie lebte..äh lebte danach ihr Untotendasein zwar weiter, doch es roch dann immer nach verkohlten Fleisch und das wollte sie nun wirklich vermeiden.
"Hmm, dann müssen wir von hier ihnen helfen, motiviert die Leute uns zu helfen und das Feuer zu löschen." Sie deutete auf die Masse, die neugierig vor dem Wachhaus stand.
"Motivieren?"
"Motivieren."
"Ach so. Wo sind die Trolle?"
"Nehmt noch Obergefreite Rettich mit. Sie kann ganz besonders toll motivieren."Besonders mit ihrer Axt in der Hand, fügte Atera in Gedanken hinzu.
"Wir sollten ein Tuch bereithalten, falls sie aus dem Fenster springen", schlug Ptracy vor.
"Ja, da der Fuhrwagen mit den..äh..natürlichen Abfällen nicht mehr da ist."
Inzwischen halfen alle motivierten Leute eifrig mit. Und es waren wirklich alle. Doch das Feuer hielt sich hartnäckig und immer noch kein Hauptmann in Sicht. Lebten sie überhaupt noch? Konnte Tod sterben? Sie hoffte,jetzt wäre nicht der richtige Augenblick, um es zu erfahren. Warum regnete es nicht, dies würde die ganze Arbeit erheblich erleichtern.
"Warum gibt es keinen Regengott? Ich schwöre, wenn es einen gibt, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um zu erscheinen.", murmelte sie.
Vor ihr manefestierte sich eine kleine Wolke. Sie blinzelte. Nein, sie mußte an Halluzinationen leiden. Ihre Gedanken mischten sich unter die Schreie hinter hier.

15.09.1999 20:23

Tod

Überall zuckten Blitze. Panisch rannten die Bürger von Ankh-Morpork in alle Richtungen davon. Nun begann auch ein leichter Regen einzusetzen. Atera konnte es kaum glauben. Warum hatte sie nicht früher daran gedacht einen Gott so in Rage zu bringen, dass er etwas unternahm. Doch für das Wachhaus kam jede Hilfe zu spät. Die magischen Flammen bedeckten das gesamte Gebäude. Wegen der großen Hitze mußten die verbliebenen Wächter zurückweichen. Der Anblick war furchtbar. Sie alle konnten das Knarren der Dachbalken hören, die kurz davor waren unter ihrer Last zu zerbersten. Was auch just in dem Moment geschah. Mit einem gewaltigen Krachen stürzte das gesamte Wachhaus in sich zusammen. Es dauerte einige Augenblicke bis sich die Asche gelegt hatte. Hustend standen die Wächter vor dem Trümmerhaufen. Tränen liefen ihnen in breiten Strömen die Wangen hinunter, zum Teil weil der Rauch ihre Augen reizte und zum anderen wegen ihrer Kammeraden, die sich noch im Gebäude befunden hatten. Plötzlich schrie Obergefreite Ptracy auf:
"Da! Seht mal!" sie zeigte mit ihrer Hand dahin, wo sich vor einer Stunde noch der Eingang des Wachhauses befunden hätte. Im Dunst zeichnete sich eine dunkle Kontur ab.
"Das ist der Hauptmann!" jubelte Korporal Atera überglücklich.
"Und er hat die anderen dabei." Stellte Rettich fest. Sofort eilten die Wächter auf die geretteten zu.
"DAS WAR KNAPP." Bemerkte Tod, als er die anderen vor sich auf den Boden legte.
"KEINE SORGE! SIE LEBEN NOCH. WIR VERLIESEN DAS WACHHAUS GENAU IN DEM MOMENT, IN DEM ES EINSTÜRZTE. WAS FÜR EIN MERKWÜRDIGER ZUFALL."
"Für den wir aber äußerst dankbar sind." warf Ptracy ein, die Grinsi gerade auf die Beine half. Inzwischen löschte der Regen, der inzwischen zu einem waren Schauer ausgewachsen war (jemand wollte sich wohl besondere Mühe geben), die Überreste und hinterließ eine dampfende Ruine.
"Ja! Danke! Etwas zu spät! Vielleicht klappt?s beim nächsten mal ja besser!" Die anderen Wächter starrten irritiert Atera an, die ihre geballte Faust zum Himmel streckte. Als sie sich dieser peinlichen Situation bewußt war, nahm sie die Faust herunter und nähte sie wieder an ihrem Arm fest.

15.09.1999 22:47

Rettich

Atera blinzelte nochmals. Noch immer schwebte eine Wolke mit einem kleinen, pausbaeckigen Mann vor ihrem Gesicht. Bei Offler, dachte Atera, Halluzinationen koennen sehr real sein. Und dies war eine aeusserst hartnaeckige.
Die Wolke umrundete einmal ihren Kopf und blieb wieder wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht stehen. Kleine, schwarze Augen schauten sie ratlos an.
Ignorieren, kam es ihr in den Sinn, vielleicht geht sie dann weg.
Der Korporal schloss die Augen und zaehlte bis zehn.
Als sie die Augen wieder oeffnete, stand das Maennchen noch immer auf der Wolke, die Arme verschraenkt und entnervt mit den Fuss auf die Wolke trommelnd.
"Was ist nun?" fragte der Gott ungeduldig.
Ateras Mund stand offen.
"Ich...aeh, wer bist du?" fragte sie staunend.
Das Maennchen liess die Schultern fallen.
"Ich bin Nass-Wet, ein, im Moment, nicht sehr maechtiger Gott, aber das kann -und wird- sich noch aendern."
Atera streckte vorsichtig einen ihrer morbiden Finger aus. Wie es wohl ist eine Wolke zu beruehren, fragte sie sich.
Erschrocken zog sie ihre Hand zurueck. Der Gott benutzte ihren Finger als Schlagstock und trommelte frenetisch auf die Wolke ein.
"Gib mir sofort meinen Finger zurueck!" bruellte sie.
Nass-Wet grinste schelmisch.
"Wie heisst das Zauberwort?"
"Auf der Stelle. ansonsten koennte ich es in Betracht ziehen, die Konfession zu wechseln!"
Nass- Wet liess den Finger fallen. Atera hob ihn mit boesen Funkeln in den Augen auf.
"Ich moechte, dass du das brenndende Haus dort drueben loeschst. Es muss keine Sintflut sein, ein kraeftiger Wolkenbruch tut es fuers erste auch."
Noch immer befanden sich Tod, Rince, Lyandra und Grinsi im lichterloh brenneden Wachhaus. Die Zeit wurde knapp, Atera musste handeln.
"Was denkst du eigentlich wer ich bin. Denkt ihr sterblichen ihr koennt mich einfach so herbeirufen wie einen Geist aus der Flasche und mir dann befehlen. Ich bin ein GOTT."
bruellte Nass-Wet erzuernt.
Atera verlagerte ihr Gewicht. Langsam wurde sie sauer.
"Was verlangst du als Gegenleistung?"
Nass-Wet laechelte boese.
"Ich moechte eine eigene Kirche.Nun, fuers erste wuerde es ein Tempel tun. Und Opfer. Und Jungfrauen."
Atera keuchte.
"Wo, bei allen Goettern, sollen wir in Ankh-Morpork Jungfrauen auftreiben?"
Nass-Wet sah sich um.
"Ich waere auch mit Wackelpudding zufrieden."
"Ein Altar im Wachhaus. Einmal in der Woche Sodawasser als Opfer. KEINE Jungfrauen.Einmal im Monat Wackelpudding. Mein letztes Angebot!"
"Hah, glaubst du etwa, du koenntest MIR drohen. Hahaha, ich zerdreucke dich unter meinen Stiefeln wie laestiges Gewuerm!" lachte das Maennchen hoehnisch
"Du traegst keine Stiefel. Und ICH bin dein einziger Glaeubiger bis jetzt. Ueberlege dir genau, WER glaubt und WER darauf angewiesen ist!"
Die Wolke flog eine kleine Runde mit einen sehr nachdenklichen Gott.
"Aeh...gut...ueber die Jungfrauen sprechen wir noch." stammelte er.
"Und nun, loesche endlich das verdammte Feuer bevor ich mir ernsthafte Gedanken ueber religioese Dinge mache!" schrie Atera.
"Tue dies, tue das. Immer nur Befehle." murmelte Nass-Wet leise, waehrend er mit seiner Wolke dem brennden Dach der Wache entgegen schwebte.

15.09.1999 23:12

Tod

Als Tod aufblickte, konnte er seinen Augen kaum trauen. Hätte er welche gehabt. Er sah den rot schimmernden Nebel einer Zeitverzehrung um Rettich herum wabern. Alles was sie gerade erlebt haben mußte, war bereits vor einigen Minuten geschehen. Das magische Feuer und die Manifestation eines neues Gottes mußten dies bewirkt haben. Heute war echt einiges los. Er mußte vorsichtig sein.

16.09.1999 18:39

Tod

"Der Kommandeur kommt zu sich!" stellte Ptracy erfreut fest. Hauptmann Tod half ihm auf.
"ICH GLAUBE WIR SOLLTEN REDEN, HERR KOMMANDEUR." Tod sah ihn ernst an.
"Ihr habt es also heraus gefunden, wie? ...hust... man war das ein Feuer. War gar nicht so geplant." Kommandeur Rince hatte noch leichte Schwierigkeiten beim Sprechen. Das Feuer hatte ihm zugesetzt.
"Das hätte ich auch nicht erwartet. Die anderen so in Gefahr zu bringen." klagte Obergefreite Ptracy.
"Ja. Ihr habt ja recht. Ihr habt recht. Es ist außer Kontrolle geraten. Ihr solltet ...röchel... nur mal wieder etwas Bewegung bekommen. Ein wenig Action. Die kleinen grauen Zellen etwas anstrengen." Inzwischen hatte der Kommandeur es auf die Beine geschafft und starrte seine Ruß geschwärzte Truppe an. Danach drehte er sich um und sah auf die qualmenden Trümmer des Wachhauses hinab.
"Na, wenigstens ist niemand verletzt worden. Obwohl wir einige Arbeit haben dürften, das Wachhaus wieder aufzubauen." Bemerkte Rince.
"ICH WÜSSTE DA EINEN HERVORRAGENDEN STOFF FÜR DIE VORHÄNGE, DEN ICH BEI..." begann Tod, wurde aber von Rettich unterbrochen:
"Könnte mir mal jemand erklären, was hier eigentlich los ist? Oder muß ich mit meiner Axt nachhelfen?"
"KOMMANDEUR RINCE BEAUFTRAGTE DIE ASSASSINEN MIT SEINEM EIGENEN MORD." erklärte der Schnitter.
"Es sollte kein Mord sein. Ich traf mit Lord Witwenmacher eine Vereinbarung. In letzter Zeit ist es ziemlich ruhig und auch seine Männer benötigten das Training. Aber nun genug geredet. Ihr habt ja heute schon eine Menge geleistet. Wahrscheinlich mehr, als ich in den ganzen Jahren als Wächter zusammen. Ich lade alle Wächter in die Trommel ein. Morgen bekommt ihr einen Tag frei und übermorgen bauen wir das Wachhaus wieder auf. Solange benutzen wir das in der Kröselstrasse." Bei diesen Worten des Kommandeurs fuhr ein kleines Anzeichen von einem Lächeln über Hauptmann Tods Gesicht. Der Alkohol war unwichtig, aber endlich würde er Leute da haben, die seine Einrichtung bewundern konnten. Er wollte unbedingt wissen, wie sein Stil bei den anderen ankam. Merkwürdigerweise wagten es kaum Leute ihm zu widersprechen. Vielleicht hatte er einfach zu oft recht... Die Gedanken des Hauptmanns wurden von weiteren Worten des Kommandeurs unterbrochen:
"Und dann müssen wir wohl noch über ein paar Beförderungen sprechen, das war wirklich gute Arbeit Männer ... und Frauen ... und Trolle ... und Untote ... ..."

*ENDE*




16.09.1999 21:38

Wörter:

Tod   3740
Rettich   1913
Ptracy   1463
Lyandra   487
Atera   388
Rince   263
 
 
 
 
 
 



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